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Zu zu Guttenberg: Eine Gegendarstellung

Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Bundesverteidigungsminister Karl Theodor zu Guttenberg (CSU) hat weder persönlich die Atombombe über Hiroshima ausgeklinkt, noch an Massenerschießungen in den Abruzzen teilgenommen. Er hat keine Berichte über Mitarbeiter seines Büros an den KGB verkauft, keine Geheimdossiers an die Amerikaner weitergeleitet, war nicht bei der Stasi, hat nicht im Vollrausch ein Schulkind totgefahren, keine Spende von Kraus-Maffai entgegengenommen und ist auch nicht in flagranti mit Bettina Wulff erwischt worden. Karl Theodor zu Guttenberg hat für seine Doktorarbeit abgeschrieben.

Wer in diesen Tagen Kommentare über die moralische Untragbarkeit des Ministers, seinen Ansehensverlust und die Beschädigung des deutschen Rechtsstaats durch zu Guttenbergs bodenlosen Vertrauensbruch liest, könnte rasch zu falschen Schlüssen kommen: Der Skandal lautet Abgeschrieben. Niemand heißt das gut, niemand verteidigt den Verteidigungsminister, niemand fordert mildernde Umstände. Nun liegt es natürlich allen Beteiligten fern, ihr parteipolitisches Mütchen an dem Sympathiträger zu kühlen (feix! prust!), aber es fällt eben doch auf, dass Abschreiben im Vergleich zum kompletten Infragestellen und Bekämpfen der freiheitlichen Grundordnung offenbar das schlimmere und vor allem unverzeihliche Vergehen ist.

Ein Ex-Außenminister durfte sich in Sympathie von Öffentlichkeit und Medien sonnen, obwohl er einst zum randalierenden Autonomen-Lager gehört und Konferenzen der PLO besucht hat, als diese noch Terror-Truppe war. Ein früherer Umweltminister, der einst als Linkssektier seine politische Karriere begann, kann heute ohne Aufschrei der Empörung den Rücktritt zu Guttenbergs fordern und erhält Schützenhilfe von Kommentaroren, die ihre einstigen Ausflüge ins linksdogmatische Lager heute eher als amüsante biografische Fußnote betrachten. Zu Recht, solange offen und reflektiert damit umgegangen wird. Von Leuten wie Gregor Gysi, die sich eigentlich dreimal täglich bedanken müssten, dass ihre Doktorarbeit zum „sozialistischen Recht“ einfach mal stillschweigend mit allen anderen Abschlüssen im Zuge der Wiedervereinigung anerkannt wurden, ganz zu schweigen. Von dieser Seite sind Kommentare gänzlich unangebracht.

Nur, warum ist Weltanschauliche Verwirrung eine lässliche Sünde, während Abschreiben als bodenlose Verkommenheit deklariert wird, die den Ausschluss aus der Gesellschaft der Anständigen nach sich zieht. Liegt da nicht die ganz verschämte Frage nahe, ob hier womöglich die Maßstäbe etwas ins Purzeln geraten? Ist Kleinklau beim Arbeitgeber ein Kavaliersdelikt, Abschreiben beim Doktor dagegen Kapitalverbrechen? Wie wäre es, wenn man sich vorher überlegen würde, wo der politische Reinstraum beginnen und wo er enden soll, anstatt mit der Flex-Moral durchs Land zu ziehen, jenem eine Ethik-Flatrate mit kostenlosen Freischüssen anzubieten und dem Nächsten die Alles-oder-Nichts-Falltür ohne Publikumsjoker zu verordnen. Denn den hat zu Guttenberg nach wie vor im Ärmel. Vielleicht liegt das daran, dass die Anklage allzu konstruiert und politikfern klingt – und das selbst in den Ohren eher politikferner Zeitgenossen.

Oder anders gesagt: Die Lichtgestalt zu Guttenberg ist Mensch geworden. Für die Kreuzigung kann man getrost warten, bis er einen wirklich schweren Fehler begeht.

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36 Gedanken zu “Zu zu Guttenberg: Eine Gegendarstellung;”

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    Satire im Radio, gestern in Baden Württemberg:
    „Brauchen wir einen Lügner in der Regierung? Nein, einer ist viel zu wenig.“

    Nicht, wie gesagt, von mir.

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    Da uns die eigene Nase am nächsten liegt, könnten wir uns doch an derjenigen zu allerst fassen! Dann hätte der Fall ´von und zu` auch eine positive Seite:

    Man beginne an seinem eigenen Gemeinde-, Stadt, – Kreisparlament und schaue auf die Einhaltung der Prinzipien, die Frau Groda 25. Februar 2011 um 03:06 zu recht einfordert. Meine persönlich gemachte Erfahrung ist die, daß nirgendwo mehr geheuchelt, gelogen, verfälscht und intrigiert wird, als in unseren öffentlichen Entscheidungsgremien. Der Fall Gutti nur die Spitze eines riesigen Eisberges.

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    Die Präventivfunktion in der Deutschen Justiz, die nur bei der Entwendung von Maultaschen seine Anwendung findet, nicht aber in unserem Fall Guttenberg.

    Nach den bisherigen Aussagen der Befürworter von Herrn zu Guttenberg, liegt das Strafmaß oder die Bewertung eines Fehlverhaltens offensichtlich in der Wichtigkeit einer Person. Eine Altenpflegerin oder Angestellter einer Bäckerei ist nicht von öffentlicher Wichtigkeit, daher findet nur hier die Präventivfunktion in der Justiz Anwendung!!

    http://www.n-tv.de/politik/pol.....06573.html

    Mein hoffentlich noch guter Menschenverstand muß sich jetzt erst einmal erholen, von dem völkischen Schrecken.

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    @Jean-Luc Levasydas: Bei den Befürwortern von Herrn Guttenberg scheint ein gravierende Missverständnis vorzuliegen, was die Motivation der ernsthaften Kritiker (ausgenommen natürlich die parlamentarische Opposition) anbetrifft.

    Es geht hier vordergründig nicht um Moral. Es geht erstrangig um die Prinzipien einer Gesellschaftsordnung.
    Nach tausendjähriger historischer Erfahrung hat die Menschheit – vernünftigerweise – eingesehen, daß ohne Regeln nur Chaos und Anarchie herrschen. Daher wurde ein kleinster gemeinsamer Nenner gesucht, verbindlich für alle und überlebensnotwendig. Dieser war das Verbot der Tötung und des Diebstahls. Beides war elementar zum Überleben. Oder man könnte auch sagen, Moses bekam von Gott die 10 Gebote, die ebenfalls das menschliche Miteinander irgendwie versuchten zu regeln.

    Wenn wir alle bisherigen Regeln des bisherigen Zusammenlebens grundsätzlich zur Disposition stellen, gibt es keine Demarkationslinien der Freiheit mehr.
    Es herrscht dann nämlich keine Freiheit mehr, sondern das Gegenteil. Fehlende Grundregeln schränken die Freiheit des Individuum regelrecht ein.

    Mit der derzeitig herrschenden Gleichgültigkeit sind wir auf dem zügigen Weg in die Unfreiheit.

    Mit Moral hat das ganze Guttenberg Theater rein gar nichts zu tun.

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    Leider bin ich kein besonders geduldiger Mensch. Daher möchte ich die mantramäßige Behauptung, der Guttenberg sei doch nicht so schlimm – wer hätte nicht selbst einmal geschummelt – konsequent auf den Prüfstand stellen.

    Gehen wir einmal davon aus, daß in unserer Gesellschaft tatsächlich jeder lügt und stiehlt., wie gedankenlos behauptet wird. In einer Demokratie bestimmt, meines Wissens nach ,die Mehrheit. Wenn also die Gesamtheit der Gesellschaft lügt und stiehlt, ist das offenbar nicht mehr strafwürdig, sondern die Normalität. Was in letzter Konsequenz tatsächlich hieße den Rechtsstaat, bzw. Gesetze die Diebstahl und Falschaussage betreffen, abzuschaffen.

    Aber nicht nur das, der Anteil von z.B. Kindesmißbrauch wird von Tag zu Tag größer – er wird sozusagen zur Normalität. In letzter Konsequenz hieße das dann, daß wenn jeder dies tut, das dann vermutlich ebenso wenig strafwürdig ist, weil ja beinahe jeder dies tut.

    Wer zu blöd ist, dies zu begreifen – ja, der muß einfach seinen Doktor machen, oder ihn anfertigen lassen.

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    Wenn ich hier immer häufiger die absolut blödsinnige Behauptung lesen muß, keiner solle den ersten Steine werfen, denn keiner sei ohne Schuld, ja dann muß ich ebenso feststellen, daß das jüdische Pilpul der jesuitischen Dialektik doch hoch überlegen ist.

    Könnten die Protagonisten der Trivialität und Dummheit dies mal bis in die letzte Konsequenz durchdenken, oder soll ich das ebenso pseudowissenschaftlich für Sie erledigen?
    Ich warte – noch ein wenig.

    Also, noch dömmer geht`s nömmer!!!

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    @Frau Winter: Danke, im Namen meines wunderbaren Vaters.
    Leider werde ich niemals imstande sein in seine übergroßen Fußstapfen zu treten, bzw. aus seinem Schatten.

    Unter den Christlich-Konservativen war er ein „Edelmann“ der ersten Stunde. Ich bin heilfroh, daß er die Wi(e)dervereinigung nicht mehr erlebt hat, an die er immer ernsthat glaubte, im Gegensatz zu mir.
    Seine Prognosen, nach dem 9. November, waren erschreckend und wurden zur normalen Realität.
    Grüße Sie herzlich,
    Rita E. Groda

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    Cher M. Schuler,

    ich hatte bisher nicht das Verguegen ihre Beitraege zu lesen. Da ich ein langjaehriger Fan und Kritiker von Apo bin kam ich per Zufall auf ihren Artikel.

    Die dumme Frage eines dummen amy :

    Gab es in der GDR keinen Betrugsparagrafen?

    Gab es keine gefakten Dissertationen?

    Wenn ich ihren Artikel durchlese, dann frage ich mich als dummer Amerikaner schon, ob ihnen Begriffe wie Ehrlichkeit, Redlichkeit etc. unbekannt sind??
    Aber vielleicht orientieren sie sich an US personen wie Bush, Chenery etc. die auch nicht mehr wissen was Ehrlichkeit ist,

    Wenn ich mir ihren Kommentar durchlese komme mir die Zweifel und ich denke dann immer an das Alte Testament Buch Mose:

    Und der Herr wandte sein Antlitz ab und weinte bitterlich.

    Soviel zu den deutschen Tugenden!!

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    @ Schäfer

    „Nebenbei: Schreiben nicht auch viele Journalisten voneinander ab? Gewiß geben sie dies dann nicht als eigene geistige Leistung aus, schon klar.“

    Journalisten dürfen sich (leider) Journalisten nennen, egal ob Sie für „Bild“ schreiben, für die „FAZ“ oder „Welt“, selbst Schreiberlinge, die fürs „Goldene Blatt“ schreiben führen diesen Titel.
    Und: Jeder Journalist, egal wie gut oder schlecht er ist, muss sich an seinem letzten Artikel messen lassen.
    Ein Doktortitel jedoch wird normalerweise (wenn man ihn nicht erschlichen hat) lebenslang geführt und der Respekt, den man diesem zollt kennt nicht die eklatanten Unterschiede, die der Begriff Journalismus kennt.
    Ihr Vergleich hinkt. (Aber lahme Rechtfertigungsversuche für den BETRUG des Herrn zu Guttenberg, der eben auch rechtlich Betrug ist und dementsprechend die Aberkennung des Titels bedeutete, waren in den letzten Wochen ja allerorts zu hören, traurig aber wahr.)

    @Rita E. Groda

    „In einer Republik ist der Geistesadel dem Erbadel vorzuziehen.“
    Wunderbares Zitat.

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    Roland Ziegler schrieb: „und andererseits die Sache achselzuckend und komplizenhaft durchzuwinken.“

    Also ich habe nichts durchgewunken. Weder zu Guttenberg mit seinen Einlassungen und seiner Schummelei, noch den Özdemir mit seiner „Brutto-Netto-Schwäche“ und seinem Kredit vom Rüstungslobbyisten oder gar den Friedman mit seinen Affairen habe ich durchgewunken. Unter den drei genannten ist er jedoch derjenige, der sich grade mal eine Lausbuberei geleistet hat, die wohl die meisten auch schon mal verbrochen haben ;).

  11. avatar

    Sehr geehrter Herr Schuler,

    ich beschäftige mich nicht sehr detailliert mit Ihrer Vita, sondern habe mir die von Ihnen auf dieser Seite ins Netz gestellt Vita angeschaut.

    Und gerade weil Sie in einem totalitären Regime gelebt haben und gerade weil Sie nicht studieren konnten und gerade weil Sie…..

    Und was Ihre vermeintliche Bodenhaftung betrifft, wenn Sie solch einen Kommentar veröffentlichen….

    Vielleicht lesen Sie einmal was heute in der SZ stand:

    Die Solidarität, die Karl-Theodor zu Guttenberg aus der Union zuteilwird, ist fatal. Denn sie ergibt sich nicht aus Überzeugung – sondern aus Angst vor dem geballten Volkszorn. Damit stellt die Partei genau jene Werte in Frage, die sie als ihren Markenkern bezeichnen würde: Redlichkeit, Wahrhaftigkeit – und Ehrlichkeit.

    Redlichkeit, Wahrhaftigkeit und Ehrlichkeit.

    Soviel zu Ihrer vermeintlichen Bodenhaftigkeit.

  12. avatar

    Noch vergessen: In einer Republik ist der Geistesadel dem Erbadel vorzuziehen.
    Dieses Zitat stammt von meinem verstorbenen Vater – dem aufrechtesen Demokraten dem ich je begegnete.

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    @Liebster Herr Posener: Gott sei Dank (oder dem Nicht-Gott der Atheisten) endlich wieder ein nicht nur konstruktiver, sondern auch deutlicher Ansatz – meiner war das nämlich auch nicht.!

    I was so amused about „the real existierendes Unterdrückersystem“, das Ende der 60-er Jahre, was Demos im Westen betrifft, auch mir im Westen zeitenweise real erschien. Man wird das ja noch sagen dürfen – allerdings,wenn ich so etwas sage, wird das zur annähernd realen Existenzbedrohung.

    Nicht umsonst weise ich immer wieder auf das Ahlener Programm hin, dort hieß es wörtlich:
    “ Das kapitalistische Wirtschaftssystem ist den staatlichen und sozialen Interessen des Deutschen Volkes nicht gerecht geworden. Nach dem furchtbaren politischen wirtschaftlichen und sozialen Zusammenbruch, als Folge einer verbrecherischen Machtpolitik, kann nur eine Neuordnung von Grund aus erfolgen und nicht mehr das kapitalistische Gewinn- und Machtstreben, sondern nur das Wohlergehen unseres Volkes sein…….“

    Was die CDU zwischen 1947 und 1949 forderte, entsprach in ungefähr einem modernen Sozialismus, der die Forderungen der heutigen sog. Linken weit überholte. Daß Frau Merkel von einer solchen CDU nichts weiß, oder wissen will ist verständlich, wie sollte sie von etwas wissen, von dem die Majorität der BRD nichts weiß. Sie hatte sich in der Ehemaligen nur nach US-Jeans gesehnt, nicht nach „Recht und Freiheit“ für das Deutsche Vaterland.

    Daß Levi Strauss ein Jude war, hat sie sicher auch nicht interessiert. Ebenso wenig der Urgroßvater des flotten Freiherrn, der war etwas republikfeindlich beim Kapp-Putsch beteiligt – das meinte ich ironisch mit den Nichtvorbildern von Herrn K.T.

    Ich bedanke mich explizit bei Ihnen für „the wind of change“ der den Einheitsbrei der Deutschen Untertänigkeit etwas abkühlt hat, gut gemacht.

  14. avatar

    (Huch, jetzt ist meine erste Replik an Herrn Schuler ja doch noch freigeschaltet worden. Dadurch steht sie jetzt doppelt da. Ich wollte jedoch nicht den Eindruck erwecken zu insistieren.)

  15. avatar

    @Ralf Schuler: Die Reaktion der Kritiker ist unverhältnismäßig und unglaubhaft, das mag stimmen. Aber finden Sie denn Guttenbergs Erklärungen verhältnismäßig und glaubhaft? Oder die der Kanzlerin?
    Es wäre doch wünschenswert, wenn man sich im Regierungsamt zu einem etwas strengeren Verhältnis zur Wahrheit bequemen könnte. Ansonsten schaukelt sich das Pendel immer höher, zum Schaden der Demokratie. Ich erinnere mich noch an Björn Engholm: Der hatte bei einem vergleichsweise harmlosen Fehler – es war aber auch eine Lüge – seinen Hut genommen und ist von sich aus gegangen. Der war von der SPD. Auf Seiten der CDU/CSU sitzt man sowas traditionellerweise eher aus.

    @Wolfgang Schäfer/milchmädchen: Weil wir also alle Schummler sind, sollten wir dann das Schummeln nicht am besten gleich ganz freisprechen?

    Mir ist Ihre Haltung (d.i. die der Mehrheit unseres Volkes) suspekt. Wie kann man einerseits davon ausgehen, der Guttenberg habe geschummelt und lügt uns und die Abgeordneten des Bundestages also noch heute permanent an – denn er behauptet doch mit Nachdruck und Beständigkeit das Gegenteil -, und andererseits die Sache achselzuckend und komplizenhaft durchzuwinken. Aber OK, wenns denn der Wille der Mehrheit des Volkes ist. Dann aber bitte keine Klagen mehr über Doppelmoral und Verlogenheit von Politikern!

  16. avatar

    Wer das Volk abstimmen lassen würde,
    ob Guttenberg zurücktreten soll,
    würden bestimmt 80% mit nein beantworten.
    Ist das Volk dann nur dumm?
    Wird dann das Volk abgewählt?
    Auffällig ist doch,
    warum die Doktorarbeit von GT so gründlich geprüft wurde und alle anderen Doktorarbeiten nicht!
    Würde man alle ins Netz stellen zur prüfung käme auf,dass 60- 80 % Fehlerhaft sind oder von Ghostwriter geschrieben wurden.
    Ein guter Lehrer sagte mal immer ,
    egal wenn jemand abschreibt,
    der macht sich die Mühe und den Aufwand zu durchforsten und macht sich wenigstens Gedanken darüber und behält sie dann im Kopf.
    Auffällig ist ,man wollte unbedingt diesen GT vorführen und abschießen.

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    Wer hat denn eigentlich nie in der Schule abgeschrieben, der solle sich mal outen ;). Den könnte man in Stellung bringen, damit er auf zu Guttenberg mit dem Finger zeigt.

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    Erfrischend, Ihr Artikel, Herr Schuler! Insbesondere der erste Absatz, der die Causa Guttenberg ein wenig relativiert.

    So ungehörig die Tat als solche ist, so frech der Versuch des Herauswindens durch den Täter ist, so sollten wir doch die Kirche im Dorf lassen.

    Nebenbei: Schreiben nicht auch viele Journalisten voneinander ab? Gewiß geben sie dies dann nicht als eigene geistige Leistung aus, schon klar.

    Dennoch, wir alle sind glaube ich ein Volk von Schummlern und Lügnern. Wer will sich ernsthaft davon freisprechen? Das ist vielleicht auch der Grund, warum Herr G. im Volk immer noch relativ beliebt ist. Otto Normalverbraucher und Ließchen Müller sind halt nicht so hochmoralisch und unfehlbar wie unsere Journalisten.

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    Herr Schuler, das ist dummes Zeug. Mehr noch, es zeugt von totalitärer Denke. In unserem Staat, da muss man vielleicht manche Landsleute ostdeutscher Herkunft daran erinnern, ist das Vertreten einer vom Mainstream abweichenden Meinung nicht strafbar; der Betrug aber schon. Vor allem aber gilt bei uns das Lernen und das Überwinden von Irrtümern als Tugend, nicht als Ausweis ideologischer Unzuverlässigkeit, die in die Kaderakte kommt und bei jeder Gelegenheit zur Einschüchterung wieder hervorgeholt wird. Frau Bruns hat vor über vierzig Jahren mit einer Partei sympathisiert, der die DDR als das bessere Deutschland erschien. Das hat sie nie geleugnet, und sie hat mit ihren früheren – wie gesagt, nicht strafbaren, nur dummen – Ansichten öffentlich und wiederholt und begründet gebrochen. Dass ihr und anderen ihrer Generation (ja, ich rede in eigener Sache als Ex-Maoist) immer wieder diese Vergangenheit vorgehalten wird, obwohl diese Leute, um mit Ihrem dummen Vergleich zu beginnen, auch keine Bomben über Hiroshima ausgeklinkt haben und, was vielleicht wichtiger ist, nicht – wie so manche Ex-DDRler – als als Lehrer, Beamte, Polizisten, Publzisten usw. willige Helfer eines real existierenden Unterdrückersystems waren, heute aber immer dagegen gewesen sein wollen, dass also uns westlichen Ex-Kommunisten immer noch bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit diese Vergangenheit um die Ohren gehauen wird, das mögen wir für uns als die verdiente lebenslange Strafe für damalige Dummheit akzeptieren; aber diejenigen, die das tun, weisen sich damit als schlechte Demokraten aus. Was, bitteschön, hat die Zugehörigkeit Joschka Fischers zum „Revolutionären Kampf“ anno 1975 mit der Doktorarbeit Karl-Theodor zu Guttenbergs anno 2011 zu tun? Richtig: nichts. Der Mann gehört einer Partei an, die mit dem „C“ einen Wählerbonus einheimsen will: Wir sind die Vertreter der Wertkonservativen, während bei Rot-Grün die Ex-Kommunisten, Ehebrecher und Schwulenehebefürworter sitzen, denen jede Schäbigkeit zuzutrauen ist. So ging das, jedenfalls bis vor Kurzem, und wenn es sich dann herausstellt, dass Seehofer eine Zweitehe führt und Guttenberg seine Universität betrügt, dann heißt das „C“ plötzlich, wir vertreten das christliche Prinzip des Verzeihens (es sei denn, wir reden mal wieder über Joschka und Co.) Es ist diese Doppelmoral, diese bodenlose Verlogenheit, die es anständigen Menschen, die ansonsten gern eine Rechts-Mitte-Partei wählen würden, so schwer macht, ihr Kreuzchen bei der „christlichen“ Union zu machen.

  20. avatar

    Europa deine nobelen „Aristokraten“! Vielleicht ist das eine unbekannte Seite des europaeischen Humors ? Jetzt kommt in „Grossbritanien“ der Zirkus der Familie Sachsen-Gotha-Hanover-Schleswig-„Windsor“. Die Prinzessin von Thurn und Taxis empflehlt immer: „Viel beten!“. Zu Guttenberg ist auch eine komische Gestalt… (Grow up and don’t take such scum seriously!)

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    Deutschland sucht den Superstar! …- das kann kein Zufall sein, Frau Groda. Nicht ´von und zu`, sondern ´auf und davon`, wenn der Deutsche auf Knien flehend nach unfehlbaren starken Männern lechzt. Narrazin schreibt die Gebrauchsanweisung, wie er auszusehen hat, der Neue Superstar und wer von vorn herein auszuschließen ist. – Kein akademisches Problem, es wird eine deutsche Psychose deutlich! Gutti ist Gott sei dank offensichtlich nicht der Unfehlbare, aber: Ob die Suche damit aufhört? (…es muß ja keiner sein, der sich hinter einem schmalschnäuzigen Schnurbart verstecken muß und dann wieder alles richten soll…)

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    Lieber Don Camillo: Besser die Welt lächelt über uns, als daß sie Angst vor unseren Kanonen hat!!

    Es ist tatsächlich nur ein Zufall, daß die Kanonen in den Guttenberg Kontext paßt. Nach meiner Erkenntnis geht es Herrn zu Guttenberg wie den Generationen der letzten 35 Jahre – er hatte keine eigenen Vorbilder. Woran sollte er sich orientieren?
    Mein Neid, aber auch mein abgrundtiefes Mitleid denen, die naiv, geschichtsunbedarft und voller Zutrauen, nicht Mißtrauen, wie meine Generation, dieses Land bevölkert.
    Leicht zu bedienen und leicht zu lenken.

    Für die Vorstellungen des Ahlener Programms der CDU hat diese Partei einmal die historisch richtigen Schlüsse gezogen, und dafür hat die damalige CDU meinen tiefsten Respekt verdient. Leider waren diese mit den USA nicht durchsetzbar.

    Würde die CDU sich heute ab und an voller Scham daran erinnern, gäbe es keine sog. Linke heute in unserem Land.

    Und während unsere christdemokratische Regierung die Menschen in Tripolis erschießen läßt, hat der Rest Angst vor steigenden Benzinpreisen.

    Rede bloß keiner von Moral in diesem Land, mich würgt der Begriff schon immer. Rede man von Geld und Macht, nicht über Hartz und Guttenberg, dan ist man auf der ehrlicheren Seite.

  23. avatar

    Betr.: Zu Guttenberg….
    Ob es den Deutschen recht ist oder nicht: Da ja fast
    die ganze Welt unsere Vorgänge beobachten und mit ver-
    folgen kann,HABEN WIR DEUTSCHEN UNS EINEN SPIEGEL VOR-
    GEHALTEN, WIE SELTEN ZUVOR IN DER NACHKRIEGSZEIT.
    Deutlicher: Auch wir selbst haben uns mit der Art,WIE
    an das Problem herangegangen wurde,WIE es verarbeitet
    wurde – unsterblich blamiert.
    Keinesfalls nur Herr Zu Guttenberg !!

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    @Ralf Schuler: Die Reaktion der Kritiker ist unverhältnismäßig und unglaubhaft, das mag stimmen. Aber finden Sie denn Guttenbergs Erklärungen verhältnismäßig und glaubhaft? Oder die der Kanzlerin?
    Es wäre doch wünschenswert, wenn man sich im Regierungsamt zu einem etwas strengeren Verhältnis zur Wahrheit bequemen könnte. Ansonsten schaukelt sich das Pendel immer höher, zum Schaden der Demokratie. Ich erinnere mich noch an Björn Engholm: Der hatte bei einem vergleichsweise harmlosen Fehler – es war aber auch eine Lüge – seinen Hut genommen und ist von sich aus gegangen. Der war von der SPD. Auf Seiten der CDU/CSU sitzt man sowas traditionellerweise eher aus.

    @Don Camillo: Wenn die „Fehlbaren“ wenigstens aus ihren Fehlern lernen würden! Guttenberg hängt dagegen an seinen ursprünglichen Fehler immer weitere Fehler hinten an, in der Hoffnung, dass man es nicht bemerkt. Oder dass man die ewigen Kritiker leid wird.

  25. avatar

    Es ist manchmal gut, nicht nur die populären Klassiker im Bücherschrank zu haben!

    Einen Abriß der Deutschen Nachkriegsgeschichte, eine sog.“Biografie der Verkommenheit“, sowie den Überblick über die größten Deutschen Vermögen, bekommt man aus den Publikationen von Bert Engelmann.

    Mißt man mit diesen Maßstäben, dann ist das angebliche Vergehen, von Herrn zu Guttenberg, eine geradezu verzeihliche Lapalie. M.E. zählt er da unbedingt zu den Besten, nicht nur seiner Familie. Ob man das nun glauben will, oder nicht, ein geradezu Muster an Lauterkeit.

    Es kommt aber, wie schon gesagt, einfach auf die Maßstäbe an!
    Nachdem die Garde der letzten, nachweisbaren Nazis, nicht mehr in unserem Parlament vorhanden ist, biologisch bedingt, hätten wir eine Chance gehabt, uns mit neuen Maßstäben anzufreunden, welches Glück meine Nachkriegsgeneration nicht hatte.

    Gittenberg erscheint mir langsam als ein armer Hund – ihm wurde das Volk geBILDET, daß er gern gehabt hätte.

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    Und, Herr Schuler:
    „Bundesverteidigungsminister Karl Theodor zu Guttenberg (CSU) hat weder persönlich die Atombombe über Hiroshima ausgeklinkt, noch an Massenerschießungen in den Abruzzen teilgenommen…“

    Frei nach dem Motto: „Schlimmer geht immer“ ?
    Integrität ist unverzichtbar für jeden Politiker, noch mehr für einen, der mit so viel Enthusiasmus am eigenen Image feilt, bis alle Ecken und Kanten verschwunden sind.
    Und eine Lüge in solchem Ausmaß ist sicherlich keine geworfene Atombombe, aber wenn Sie die brauchen, um zu begreifen, wen Sie vor sich haben, würde ich auf die Politikerauswahl Ihrerseits doch lieber verzichten. Glaubwürdigkeit und Integrität zeigen sich auch in kleinerem als „nur“ im Verzicht auf Massenmord. Das werden Sie in Ihrem persönlichen Umfeld doch sicherlich ähnlich halten…

  27. avatar

    @Don Camillo

    „Mit Fehlbaren ist in diesem Land kein Staat zu machen. Der Deutsche sucht den Perfekten, den Allmächtigen, unterwirft sich seiner Gewalt, gehorcht ihm bedingungslos und marschiert mit ihm bis ans Ende der Welt.“

    Mit dieser Tatsache hat Guttenberg ja bisher seine Karriere aufgebaut. Er hat vom Bedürfnis nach glattgebügelter Perfektion profitiert und kriegt nun die Schattenseiten dieses Urdeutschen Bedürfnisses zu spüren. Nur: Wer solche Gegebenheiten, wie gut oder schlecht sie auch seien, zu seinem Vorteil zu nutzen weiß, der darf sich über die daraus resultierenden Nachteile nicht beschweren. Und noch marschieren die Deutschen ja mit Freuden dem in und durch die Medien perfekt getrimmten Herrn hinterher und verzeiht ihm gerne, schließlich „sieht er so nett aus“. Weniger gespielte Perfektion, mehr Inhalt wären wünschenswert. Aber hätte das deutsche Volk tatsächlich dieses Bedürfnis, Herr zu Guttenberg hätte von vorneherein niemals punkten können.

  28. avatar

    Oftmals interessanter als das Ereignis selbst, sind die Reaktionen auf Ereignisse:

    – wenn Jagd auf Menschen gemacht wird, wenn sie einen Fehler gemacht haben oder einer bestimmten clique angehören
    – wenn Schlechtweggekommene, weil sie selber mit ihrem Leben nicht klar kommen, einen Sündenbock brauchen
    – wenn Menschen den Splitter im Auge des Anderen suchen, den Balken im eigenen Auge übersehen
    – wenn Besserwisser das Kommando übernehmen und Haarspalterei betreiben

    Mit Fehlbaren ist in diesem Land kein Staat zu machen. Der Deutsche sucht den Perfekten, den Allmächtigen, unterwirft sich seiner Gewalt, gehorcht ihm bedingungslos und marschiert mit ihm bis ans Ende der Welt. Scheint auch an seiner DNA zu liegen (Herr Narrazin, wie wär´s mal mit Spießer DNA?), weil er nicht an sich selber glaubt, sich an Titeln und Verzierungen bemisst und nicht an seinen Taten. Fehler am Anderen sucht und nicht sieben Krumme sieben Gerade sein lassen kann. So ist er halt, der Deutsche. Die Welt lächelt über ihn.

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    @Roland Ziegler
    Ich nehme den Casus sehr wohl von der Sportlichen Seite. Man kann ja wohl nicht behaupten, dass die Geschichte folgenlos für Guttenberg wäre. In meinen Augen ist die Empörung weder verhältnismäßig noch glaubhaft: Vor Kurzem noch stellte sich die taz in der Gorch-Fock-Affäre als Sorgeträger um die Wehrhaftigkeit der Marine vor den entlassenen Kapitän, nun entdeckt man ausgerechnet im links-alternativen Lager den tiefen inneren Hang zu Recht, Ordnung und strengen Regeln. Ich bin von der politischen Leistung zu Guttenbergs weit weniger überzeugt, als viele seiner „Fans“, halte diesen Anlass zur Abrechnung aber für falsch. Ich glaube aber gern, dass vielen Zeitgenossen jeder Anlass recht ist.
    @68er
    Postel kenne ich selbst sehr gut und habe mich lange mit ihm unterhalten. Der Fall ist nicht vergleichbar, weil Postel nicht mal eine Arbeit geschrieben hat. Die Arbeit, für deren Inhalt sich ja offensichtlich niemand interessiert, ist aber in meinen Augen der Knackpunkt: Da Plagiat allgemein als geistiger Diebstahl definiert wird, würde ich gern wissen, ob Guttenberg originelle, neue Gedanken zu US- und EU-Verfassung formuliert hat, die den Doktorvater zu dem Prädikat bewegt haben. Leider interessiert sich für den Inhalt allerdings niemand. Der Rechtswissenschaftler Ulrich Battis macht von diesem Umstand die Schwere der Schuld abhängig: Geklaute Gedanken wären ein Vergehen, sind nur Zitate nicht kenntlich gemacht, würde das die eigenständige wissenschaftliche Leistung nicht schmälern, sonder wäre eine Art Ordnungswidrigkeit.
    Die Herablassung gegenüber der „Märkischen Allgemeinen“ übergehe ich mal höflich. Solche Sprüche glänzen intellektuell mindestens so eitel wie Guttenbergs Gel-Scheitel.
    @Moritz Berger
    Schön, dass Sie sich so eingehend mit meiner Vita beschäftigen. Ich habe auch keine Lust, mich dafür zu rechtfertigen, dass ich nicht studieren durfte. Jedenfalls habe ich meine Facharbeiterarbeit über den „Standzeitenvergleich zwischen Industrie- und Naturdiamanten im Wolfram-Grobzug“ völlig allein geschrieben. Um meine Bodenhaftung muss man sich nach Drei-Schicht-Arbeit in den Fabrikhallen im VEB Narva allerdings nicht sorgen.

  30. avatar

    … das sind schon eigenartige Vergleiche hier. Nicht zu fassen.
    .
    Zur Erinnerung:
    .
    In Deutschland gilt ein stark verschärftes Urheberrecht. Für jede illegal downgeloadete Datei, ein dämliches Lied beispielsweise, kann der Raubkopierer mit bis zu 10.000 Euro Schadensersatz belangt werden. Auch wenn Kinder dies (unbeaufsichtigt) tun.
    .
    Weitere Freiheits- oder Geldstrafen können zusätzlich verhängt werden.
    .
    Wenn ich mir nun vergegenwärtige wer solche Gesetze verantwortet, dann gehört die ‚BRD‘ dringend ‚abgelöst‘. Oder?

  31. avatar

    Lieber Herr Schuler,

    ich kann mich nur Roland Ziegler anschließen:

    Mein Problem mit Guttenberg ist nicht die “bodenlose Verkommenheit”, wie Sie es überschießend nennen, sondern die bodenlose Dummheit.

    Sie haben doch früher in der Lampenproduktion gearbeitet. Gehrt Ihnen hier keine Licht auf??

    Aber vielleicht haben Sie auch schon die Bodenhaftung verloren wie KT 🙂

    Unser Land und unsere Nomenklatura 🙂

  32. avatar

    „Niemand heißt das gut, niemand verteidigt den Verteidigungsminister, niemand fordert mildernde Umstände.“ — Das ist doch glatt gelogen oder aber ein Zeichen für bewusst selektive Wahrnehmung. Sowohl im Fernsehen als auch in der Presse stehen die Guttenberg-Cheerleader bereit und sind schon eifrigst aktiv, um den Herrn von und zu vor den Neidern der bösen linksgrüngutmenschlichkommunistischen Weltverschwörungsfront zu schützen, die ihm so übel mitspielt.

    Vielleicht muss man sich noch mal Folgendes vergegenwärtigen: Herr von und zu hat Urheberrechtsverletzungen begangen, sich mit fremden Federn geschmückt, Eigenleistungen für entbehrlich gehalten, um sein eigenes Ansehen und seine politische Karriere mit einem Doktortitel zu befördern, schließlich gelogen („abstruse Vorwürfe“)und Fehlverhalten nur scheibchenweise zugegeben, wenn es eh nicht mehr zu leugnen wahr. Dieses Verhalten halte ich für nicht integer und wirft berechtigte Fragen zu seiner generellen Glaubwürdigkeit auf. Diese Kleinkinderlogik (die Ankläger sind ja selber doof oder schief gewickelt und sind auch noch viel schlimmer) finde ich enervierend und verfängt hier nicht. Es dient nur zur Ablenkung von der eigentlichen Sache. Oder sollen wir jetzt Herrn von und zu einen Zivilcouragepreis verleihen, weil er seinen Doktortitel „freiwillig“ abgegeben hat?

  33. avatar

    @ Ralf Schuler

    Entweder verfolgen Sie die Berichterstattung nicht, oder Sie haben sich Herrn Guttenberg als Vorbild genommen. Es gibt unzählige Leute, die den Minister in Schutz nehmen und seine Plagiate verharmlosen.

    Solche einen Mindersinn können Sie vielleicht Ihren Lesern von der „Märkischen“ vorsetzten, aber bitte nicht hier im Forum von Frau Heckel. Sie beschädigen Frau Heckel sonst in ähnlicher Weise, wie Herr Guttenberg seinen „Doktorvater“ Prof. Häberle. Dieser muss sich nun als „Prof. summa sum Blödsinn“ blödsinn verhohnepiepeln lassen.

    Herr Guttenberg ist als Bundesverteidigungsminister auch oberster Dienstherr der Universitäten der Bundeswehr.

    Und überlegen Sie mal, wie sich der einfache Bürger fühlen muss, der bei seiner Einstellung gepfuscht, dann Jahrzehnte lang ordentlich gearbeitet hat und dafür nach über 16 Jahren wieder entlassen wurde.

    Hier auch ein schöner Fall des Universalschweißers, der nach 8 Jahren rausgeschmissen wurde.

    Ein weiteres Beispiel, wie man sonst mit „falschen Doktoren“ umgeht, ist ja auch der Fall Postel. Frau Merkel sollte sich mit ihren Solidaritätsbedkundungen lieber zurückhalten, dem Herrn die Ernennungsurkunde wieder abnehmen und die gezahlten Ministergehälter zurückfordern. Alles andere grenzt schon an Begünstigung.

    Bei einem monatlichen Ministergehalt von ca. 12.800 Euro uns einer Amtszeit von ca. 15 Monaten ist das ein Betrag in Höhe von über 190.000 Euro.

  34. avatar

    Lieber Herr Schuler, betrachten Sie die Sache doch von ihrer sportlichen Seite. Guttenberg spielt auf der Position des Verteidigungsministers. In unserem Team sollte die Regel gelten: Wer schummelt bzw. dopt, fliegt raus. Was in anderen Teams gilt, interessiert hier nicht. Wer aus anderen Teams ins demokratische Team überlaufen will, ist immer willkommen.
    Mein Problem mit Guttenberg ist nicht die „bodenlose Verkommenheit“, wie Sie es überschießend nennen, sondern die bodenlose Dummheit. „Abstruse Vorwürfe -> kleine Fußnotenfehler -> Blödsinn“, in dieser Reihenfolge wandelte sich die Verteidigung des Verteidigungsministers innerhalb weniger Tage. Sind wir denn wenigstens jetzt bei der Wahrheit angelangt? Das wäre doch schön, dann könnte man sich ja Wichtigerem zuwenden. Aber nein, „Blödsinn“ ist immer noch eine völlig daneben liegende Charakterisierung eines Machwerks, das offizell mit „Summa cum laude“ bewertet wurde. Das Problem ist nicht, dass das Machwerk „Blödsinn“ enthielte, sondern dass es Plagiate enthält. Sollte Blödsinn hinzukommen, wie Guttenberg nach seiner Wochenend-Relektüre festgestellt zu haben behauptet, wäre das noch ein zusätzliches Problem, das ein noch ungünstigeres Licht auf die Doktorväter werfen würde.

    Fazit: Der Guttenberg sagt freiwillig nicht die Wahrheit. Das ist kein guter Verteidigungsminister.

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