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Männerquoten, so weit das Auge reicht!

Die Diskussion um den Rücktritt von Bundesbank-Chef Axel Weber und die Anforderungen an einen neuen EZB-Chef zeigt eines: In der Politik geht nichts ohne Quote! Da wird ein Portugiese zum stellvertretenden Vorsitzenden der Europäischen Zentralbank gemacht, weil er aus einen kleinen Land der EU kommt. Und dies die Vorraussetzung dafür ist, dass ein Kandidat aus einem großen Land den Vorsitz bekommen kann.

Dies sollte eigentlich Weber sein. Der will nun nicht mehr. Und so wird es wohl kein Deutscher (aus einem großen Land), sondern wahrscheinlich ein Italiener (die immerhin geographisch noch als großes Land in der EU durchgehen!).

Da sag einer, Quoten seien des Teufels! In der Politik geht nichts ohne Quote. Nur wird in der Regel nicht darüber gesprochen. Aber wenn Sie sich das nächste Mal darüber wundern, warum der Ihrer Meinung nach unfähige Herr X oder Herr Y doch Minister geworden ist: Schauen Sie mal nach, woher er kommt und welche Lobby-Gruppe er vertritt.

Warum wohl wurde Herr Jung – können Sie sich noch an den erinnern? – Verteidigungsminister? Er kommt aus Hessen, der damalige Ministerpräsident Roland Koch wollte nicht nach Berlin und so hat er Jung nominiert. Hat nicht wirklich so gut funktioniert, denn Jung war weder als Verteidigungsminister noch hinterher als Arbeitsminister eine gute Wahl.

Dennoch musste, als er abgetreten war, wieder ein Platz für einen Hessen gefunden werden. Es wurde dann eine Hessin: Kristina Schröder, die Familienministerin, die jetzt vor allem damit glänzt, schwanger zu sein.

Oder die Landsmann-Quote bei der CSU:  Franke? Oberbayer? Schwabe? Über die Karriere entscheidet nicht selten der Ort, in dem ein CSUler geboren ist. Unvorstellbar, dass nach Horst Seehofer beispielsweise Karl-Theodor zu Guttenberg und Markus Söder die neuen Schwergewichte der CSU würden. Beide sind aus Franken. Und wo blieben da die Oberbayern und die Schwaben?

Das sind nur ein paar der geheimen Quoten in der Politik. Wer genau hinschaut, findet sie überall. Kein Wahlparteitag, auf dem sie nicht eine Rolle spielen würden! Kein EU-Gipfel zur Personalpolitik, der in seinen Entscheidungen nicht quotiert wäre.

Beim Bundesverfassungsgericht und auch der Neubesetzung der Bundesbank ist die Quote quasi instituionalisiert – je nachdem, welche Seite gerade das Vorschlagsrecht hat. So wird der Saar-Ministerpräsident Peter Müller auf dem Ticket der CDU aller Vorraussicht neuer Verfassungsrichter. So wird Kanzlerberater Jens Weidmann auf dem Ticket und Vorschlagsrecht der Bundesregierung neuer Bundesbank-Vorstand.

Dass er durch den Rücktritt von Weber nun sogar die Chance hat, Bundesbank-Präsident zu werden,  ist so ziemlich das einzige in der Politik, das nicht der Quote geschuldet ist. Sondern den schlechten Nervenund dem taktlosen Abgang  seines Vorgängers, Axel Weber.

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3 Gedanken zu “Männerquoten, so weit das Auge reicht!;”

  1. avatar

    All die Quoten die Margaret hier beschreibt beziehen sich auf Positionen, Abstammung und sonstiges, aber nicht speziell auf Geschlecht. Wenn der Bundesbankchef eine Frau gewesen wäre, wurde sie sicherlich in die engere Wahl gezogen haben und nicht sein Stellvertretende, ein Mann.

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