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No Angels

Im Prozess gegen die „No Angels“-Sängerin Nadja Benaissa tritt als Nebenkläger ein Frankfurter Künstlerbetreuer auf, der behauptet, von der HIV-infizierten Sängerin bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr angesteckt worden zu sein. „Du hast so viel Leid in die Welt getragen!“ rief der Mann im Gericht der Sängerin zu, die wegen gefährlicher Körperverletzung angeklagt ist.

Dann sagte er etwas, was mich stutzig machte: Besonders schlimm für ihn sei: „Ich hätte unzählige Frauen anstecken können, ohne es zu wissen.“ Daraus müssen wir entnehmen: Dieser „Künstlerbetreuer“, also Agent, hat mit „unzähligen“ Frauen ungeschützten Geschlechtsverkehr gehabt.

Und geht offensichtlich immer noch davon aus, dass nicht sein unverantwortliches Benehmen, bei dem man annehmen darf, dass er seine Stellung im Showgeschäft durchaus ausspielt, das eigentliche Problem sei, sondern die Tatsache, dass eine dieser „unzähligen“ Frauen ihn über eine mögliche Ansteckungsgefahr nicht informiert habe.

Es ist schon merkwürdig, dass eine Frau vor Gericht steht, weil sie einem Mann, der es nicht wissen wollte, über ihre Krankheit nichts erzählt hat; während ein Mann, der das Risiko eingeht, „unzählige“ Frauen zu infizieren, als Kläger auftritt. Verkehrte Welt.

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22 Gedanken zu “No Angels;”

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    Woher nehmen Sie die mutige Behauptung Das er es nicht wissen wollte …

    Die Person mit AIDS hat verdammt nochmal die Pflicht einem Partner oder One-Night Stand darüber zu informieren wenn Sie es weiß.

    Eine Person die das billigend in Kauf nimmt Menschen zu infizieren gehört viel Härter bestraft… Egal ob Mann oder Frau.

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    @ S. Winter
    Es gibt viel wichtigere Themen als Aids.
    Die Mitleidstour bei Aids geht langsam auf die Nerven. Selber schuld wer sich ansteckt.
    Ich spende lieber für behinderte Kinder.

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    @Strebel

    „nur der dröge Nebenklägerklamauk vor Gericht, um darzustellen, wie böse das No-Angels-Mädel ist. Möglicherweise will er ja auch noch zivilprozessrechtlich Schadensersatz vom reich gewordenen Star.“

    Klar, HIV als Möglichkeit zu Geld zu kommen. Kann ja nur so sein. Schön kranke Gesellschaft, die sich erst so ein Mädel als „Star“ andrehen lässt und dann vor lauter hübschem Gesichtchen vergißt, dass auch promiske Unsympathen Lebensrecht haben. Oder einfach das Recht auf Gerechtigkeit wenn Ihnen jemand wissentlich Leben und Lebensqualität nimmt. Michael Jackson und O.J. Simpson lassen grüßen (Auch wenn die beiden weit mehr Talent hatten). Die Mediengemachten Stars als neue herrschende Klasse die über dem Gesetz steht ist widerlich.

    @David
    Das Thema mag für Sie nicht ernst sein, hätten Sie sich angesteckt wäre es das vielleicht. Allerdings haben Sie recht. Das Theater um zwei Neuansteckungen gegen einige Millionen HIV-infizierter in Südafrika ist absurd.

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    @ Alan

    Ernsthaftes Thema ausser Boulevard-Themen? Zum Beispiel das Trojanische Pferd Barack Hussein Obama…das die US-Aussenpolitik langsam aber sicher in die falsche Richtung lenkt.

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    @ Alan

    Die am weitesten verbreitete Geschlechtskrankheit ist DAS LEBEN: es wird durch Geschlechtsverkehr übertragen und endet immer tödlich…

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    @Alan Posener

    Widerlich? Verstehe ich nicht!
    Man kann auch Mitleid übertreiben und dann wirkt es ausgesprochen kontraproduktiv.

    Aber damit Sie sehen, daß ich mitfühlend bin, schenke ich Ihnen für SSKM die Erklärung, welcher ein anderer Teilnehmer dafür fand: StadtSparKasse München.

    Ich hoffe, Ihnen hiermit ein bißchen Widerlichkeit „erspart“ (= nomen est omen) zu haben! LG 😉

  7. avatar

    Alam Posener schreibt: Aber wenn er es nicht getan hat, bleibt der Vorwurf an Frau Benaissa doch recht abstrakt.

    So habe ich es auch verstanden. Es ist m.E. nur der dröge Nebenklägerklamauk vor Gericht, um darzustellen, wie böse das No-Angels-Mädel ist. Möglicherweise will er ja auch noch zivilprozessrechtlich Schadensersatz vom reich gewordenen Star.

    @Silvia Berger: Wir sind da einer Meinung. Siehe letzter Satz meines letzten Beitrages.

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    @ David: Es geht um AIDS. Das ist kein ernstes Thema? Es geht um die Frage der Selbstverantwortung. Das ist kein ernstes Thema? Es geht um den Männlichkeitswahn und die Frage der Unabhängigkeit einer Justiz, die eine HIV-positive Frau wg. gefährlicher Körperverletzung anklagt, einen nach eigenem Bekunden promisken und sorglosen Mann aber als Nebenkläger zulässt. Das ist kein ernstes Thema?

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    @Dr. Oliver Strebel

    Egal ob eine einzige Sexualaffäre oder mehrere mit wechselnden Sexualparntnern, jeder hat dabei für seine leibliche Sicherheit so weit wie möglich selbst zu sorgen, was selbstverständlich Frau Benaissa nicht freispricht, sondern ein warnendes Beispiel für alle Unbekümmerten sein sollte.

  10. avatar

    @alle
    SSKM = Selber Schuld Kein Mitleid!

    @Susannah Winter
    Genau aus genannten Gründen sitzt ja auch Frau Benaissa richtigerweise auf der Anklagebank und wird rechtskräftig verurteilt, aber in diesem Fall ist das Opfer in meinen Augen eben mitschuldig, denn die Ansteckung kam nicht schicksalhaft zustande, sondern dieser Mann hat die Erkrankung in Kauf genommen, egal ob dieses eine Mal oder mit wechselnden Partnerinnen, sonst hätte er selbst für seinen Schutz sorgen müssen und sich nicht nur auf den Sexualpartner verlassen.
    Nochmals >>>> jeder vernünftige, eigenverantwortliche Mensch muß für seine Sicherheit so weit wie möglich selbst sorgen, oder?

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    @ Uniquolol: Danke. Was für eine widerliche Abkürzung.
    @ Oliver Strebel: Stimmt. Bei genauer sprachlicher Analyse kann man allenfalls schließen, dass der Mann davon fantasiert, mit „unzähligen“ Frauen ungeschützten Sex zu haben und davon ausgeht, dass das auch möglich wäre, falls er es wollte. Ob er das auch getan hat, ist unsicher. Aber wenn er es nicht getan hat, bleibt der Vorwurf an Frau Benaissa doch recht abstrakt.

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    Ich finde diesen Fall sehr schwierig, weil einvernehmliches Sexualverhalten erwachsener Menschen beurteilt werden soll. Mag ja sein, dass Frau Benaissa an ihre HIV-Infektion hätte denken müssen. Aber kann der junge Mann so tun, als hätte er von HIV noch nie etwas gehört? Wer hätte ihn davon abgehalten, zum eigenen Schutz ein Kondom zu benutzen? Bei einvernehmlichen Sex unter erwachsenen Leuten tragen beide die gleiche Verantwortung: fifty-fifty!

    Letztlich zeigt dieser tragische Fall doch nur, dass kein Gesetz und kein Paragraf mich vor HIV schützen kann, wenn ich nicht selbst im entscheidenden Moment daran denke.

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    „…Eben. Ähm, was bedeutet SSKM?…“

    Achter Treffer in Google:
    „…SSKM bezeichnet. Stadtsparkasse München; eine im Internet gebräuchliche Abkürzung für „Selbst Schuld, kein Mitleid“…“

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    Alan Posener schrieb: Besonders schlimm für ihn sei: „Ich hätte unzählige Frauen anstecken können, ohne es zu wissen.“ Daraus müssen wir entnehmen: Dieser „Künstlerbetreuer“, also Agent, hat mit „unzähligen“ Frauen ungeschützten Geschlechtsverkehr gehabt.

    Was für eine skurrile Logik. Der Mann sagte „hätte“! Daraus kann man nicht folgern, daß er mit unzähligen Frauen Geschlechtsverkehr hatte. Er hätte nämlich unzählige Frauen anstecken können, wenn er mit diesen Geschlechtsverkehr gehabt hätte. Hat er aber nicht notwendigerweise, denn darüber sagt er nichts. Somit ist Ihre Folgerung Unsinn.

    Daß er darüberhinaus durch sein leichtferitiges Verhalten Mitschuld trägt, steht ausser Frage.

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    @Silvia Berger
    „Er sollte eigentlich mit auf der Anklagebank sitzen! SSKM!!“
    Wir leben Gott sei Dank nicht mehr in Zeiten, in denen Sexualität per se oder wechselnde Geschlechtspartner unter Strafe gestellt sind. Falls Sie und auch Sie Herr Posener es nicht mitbekommen haben, so ist die Anklage darauf aufgebaut, dass Frau Benaissa um ihre Erkrankung wusste und DENNOCH nicht verhütet hat. Wer um eine HIV-Erkrankung weiß und trotzdem nicht verhütet, dem muss man Vorsatz unterstellen. Zumindest nimmt er in Kauf „Leid in die Welt zu tragen“. Egal ob der zweite Beteiligte zu häufigem Geschlechtsverkehr tendiert oder nicht.
    Diese Umkehrung der Schuld und dieses Umwälzen der Verantwortung, dass Sie hier betreiben finden wir momentan z.b. auch im Fall Brunner etc.
    Natürlich sind in der Sexualität BEIDE Partner dafür verantwortlich an Verhütung zu denken, aber ein Beteiligter mit dem Wissen um eine bestehende HIV-Erkrankung trägt diese Verantwortung doppelt, denn er weiß, dass jeder Verzicht auf Verhütung dem Sexualpartner das Leben kosten kann (Trotz Medikamente ist dieses Leben nicht mehr, was es vorher war).

    „….dass er seine Stellung im Showgeschäft durchaus ausspielt, das eigentliche Problem sei, sondern die Tatsache, dass eine dieser „unzähligen“ Frauen ihn über eine mögliche Ansteckungsgefahr nicht informiert habe“
    Sie „nehmen hier also einfach mal an“, dass er grundsätzlich unverantwortlich gehandelt hat und seine Stellung im Showgeschäft ausspielt? Was ist denn bitte mit der TATSACHE, dass Frau Benaissa seit Wochen ein hübsches Interview nach dem Anderen gibt, medien-und öffentlichkeitswirksam Tränchen vergießt, bei Kerner, bei Jauch etc. und erst damit den Schritt vom Täter zum Opfer gemacht wurde? Dass das Bild einer „armen, jungen Frau“ die es ja gar nicht böse gemeint hat der Tatsache zu verdanken ist, dass Frau Benaissa ein Pop-Sternchen ist und einen guten PR-Berater hat, der offensichtlich nach dem Motto handelt: There is no such thing as bad Publicity.. ?
    Es ist eine Farce, den Part der Beteiligten zum Opfer zu stilisieren, der bewusst unterlassen hat für Verhütung zu sorgen, trotz des Wissens um HIV und der daraus resultierenden Folgen.
    Auch wenn das Opfer Ihnen nur halb so sympathisch ist, wie diese hübsche, so öffentlichkeitswirksame Frau, so bedenken Sie doch bitte die Folgen ihres Handelns. Das Opfer ist hier schon gestraft genug (Nur eines der Opfer wohlgemerkt, es war ja wohl nicht nur dieser Ihnen so unsympathische Mann, sondern es gibt 2 Opfer) muss sein Leben mit HIV verbringen. Außerdem darf er erleben, dass der Mensch, der ihm dies angetan hat in den Medien noch als bedauernswertes Opfer dargestellt und von Massen beklatscht wird. Dies muss der blanke Hohn für die Betroffenen sein. Das Opfer hat also seine Strafe, und davon mehr als Sexualität einem Menschen einbringen sollte. Nun ist es an der Zeit, auch Frau Benaissa darauf aufmerksam zu machen, dass ihr Handeln Konsequenzen hat.
    Es wäre schön, wenn wenigstens eine davon wäre, nicht noch auf Kosten der Opfer gewinnbringend PR und Meinungsmache zu betreiben. Vermutlich kommt als nächstes wieder ein Buch.
    Dann hat das Ganze mal wieder zwei Gewinner: Täter und Medien.

  16. avatar

    Jedenfalls trifft diesen Mann eine Teilschuld, weil man bei häufig wechselnden PartnerInnen ohne Fragen ein Kondom zu verwenden hat. Das wäre wohl ein Mindestmaß an Eigenverantwortung, bevor hinterher das heulende Elend kommt. Er sollte eigentlich mit auf der Anklagebank sitzen! SSKM!!

  17. avatar

    Grundsätzlich finde ich es richtig, das Verhalten dieses Mannes zu hinterfragen. Und seinen Aussage, dass er danach mit zahlreichen Frauen ungeschützten Verkehr hatte, zeigt eigentlich, dass er auch später angesteckt worden sein könnte und daher ein Kausalitätsnachweis nicht mehr zu führen ist.

    Allerding gibt es zwischem dem Verhalten der Angeklagten und dem des Opfers einen grundlegenden Unterschied: Sie wusste über ihre Erkrankung Bescheid, er hingegen nicht. Auch der strafrechtliche Vorwurf lautet ja nicht, überhaupt ungeschützten Verkehr gehabt zu haben, sondern „nur“, trotz ungeschützten Verkehr nicht über die Krankheit aufgeklärt zu haben, obwohl man von ihr wusste.

    Den Mann selbst trifft deshalb „nur“ ein moralischer Vorwurf, die Angeklagte hingegen sowohl ein moralischer als auch ein strafrechtlicher Vorwurf.

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