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Kein guter Hirte

Der Hirtenbrief Benedikts XVI. zu dem tausendfachen Sexualmissbrauch durch katholische Priester, Ordensleute und Laien in Irland hat hierzulande keine besonders gute Presse bekommen. Vor allem warf man dem Papst vor, dass er  zu Deutschland kein Wort verlor. Gegen eine solche Kritik muss man den Papst in Schutz nehmen. Warum sollte er in einem Hirtenbrief an die irische Kirche zu dem Sexualmissbrauch in Deutschland Stellung nehmen?

Die einzige Frage, die hier angebracht ist, muss lauten: War dieser Hirtenbrief eine angemessene Reaktion auf die Vorfälle in Irland? Die einige angemessene Antwort muss lauten: Nein.
Nehmen wir uns kurz die Zeit, die irischen Verhältnisse zu betrachten: Neben Polen ist Irland das katholischste Land Europas. Dessen Verfassung von 1937 wurde zuerst dem Vatikan und dann erst dem irischen Parlament vorgelegt. Die Erziehung lag überwiegend in der Hand der Kirche, genauer: der religiösen Orden. Papst Benedikt nennt dieses System nennt Benedikt in seinem Hirtenbrief „vorbildlich“.

Dabei muss es einem kalt den Rücken herunter laufen. Vorbildlich? Ein schönes Vorbild! Irland war nicht zuletzt dank der kirchlichen Diktatur im Erziehungswesen lange Zeit das ärmste und rückständigste Land Europas. Und nicht nur das: Im Mai 2009 legte die irische Regierung den Bericht einer Expertenkommission über die Zustände in kirchlichen Kinderheimen zwischen den 1930er und den 1990er Jahren vor. Unter der Obhut der Kirche seien dort Zehntausende zum Teil sehr kleine Kinder nach ihrer Zwangseinweisung durch die staatlichen Behörden „systematisch gequält, gedemütigt, misshandelt und ausgebeutet“ worden, hieß es. In den 250 katholischen Heimen sei die Vergewaltigung von Kindern durch Priester und Nonnen „endemisch“ gewesen, befand der fünfbändige Ryan-Bericht, der von einem „Klima der Angst“ durch ständiges, oft ritualisiertes und sadistisches Prügeln sprach: „Die Kinder lebten täglich in der Angst vor der nächsten Prügelstrafe“. Es handelte sich, so der „Belfast Telegraph“ „um den sexuellen Missbrauch von Kindern in industriellem Ausmaß“. Und eine Leserbriefschreiberin rührte an ein nationales Tabu, als sie schrieb, die Geburt des irischen Staates 1921 habe „ein Terror-Regime für Kinder eingeläutet, die arm oder verlassen waren oder aus Verhältnissen stammten, die nicht mit dem halbfaschistischen Ideal übereinstimmten“. Vermutlich, so die Schreiberin, wären solche Zustände unter britischer Herrschaft undenkbar gewesen.

Das Gegenstück zu diesen Horrorheimen bildeten die Anstalten, in denen „gefallene“ Mädchen – oft aufgrund einer Anzeige ihrer Verführer oder Vergewaltiger – eingewiesen wurden und als „Magdalens“ ein Leben lang unter Aufsicht von Nonnen Hausarbeit leisten mussten. Durch das Wegsperren der „Problemkinder“ sollte der Anschein einer gottgefälligen Gesellschaft erweckt werden. Diese Kooperation von Kirche und Staat in einer Art Moraldiktatur ist schlimm genug. Schlimmer aber ist die Tatsache, dass sich in der gesamten Kirche kein einziger Mensch fand, der die Verwandlung der irischen Heimerziehung in einen Tummelplatz für pädophile Sadisten anzuprangern bereit war – und das, obwohl diese Zustände seit Jahrzehnten in Irland ein offenes Geheimnis waren.

Wie aber reagierte Benedikt auf den sich abzeichnenden moralischen Bankrott der Kirche in Irland? Schließlich war bereits 2003 ein Vorbericht erschienen, aus dem das Ausmaß des Skandals bereits sichtbar wurde. Und als Chef der Glaubenskongregation war Ratzinger persönlich für Fälle des Missbrauchs in der katholischen Kirche verantwortlich. Im September 2007 nutzte der deutsche Papst einen Empfang für den neuen irischen Botschafter beim Heiligen Stuhl, um einige Worte zur moralischen Situation des Landes zu sagen. Die Kirche habe seit 1600 Jahren „die kulturelle, moralische und spirituelle Identität des irischen Volkes geformt“, so Benedikt, und bleibe die „Hefe“ im Leben der Nation. Die enge Zusammenarbeit von Kirche und Staat bilde keineswegs einen Widerspruch zur pluralistischen Gesellschaft, sondern nütze allen Bürgern, weil sie „die Grundlage von Moral und Ethik erhellt und die Vernunft reinigt“. Die größte Gefahr für Irland sei der mit dem neuen Wohlstand einhergehende Relativismus, der „die Kategorien von Gut und Böse, Recht und Unrecht der pragmatischen Berechnung von Vorteil und Nachteil“ unterwerfe. Der Materialismus dürfe Irlands Seele aber nicht ersticken. Das Land müsse weiterhin ein Land der „Heiligen und Gelehrten“ bleiben.

Diese Gedanken bilden, wie wir sehen werden, auch den Kern des neuen Hirtenbriefs.

Kein einziges Wort des Mitleids fand Benedikt damals für die vergewaltigten, verprügelten, beleidigten und um ihre Kindheit betrogenen Opfer der Kirche in Irland; kein einziges Wort des Bedauerns für das flächendeckende moralische Versagen seiner Kirche. Auf Unwissenheit konnte er sich kaum berufen. Denn abgesehen von seiner früheren Funktion als oberster Inquisitor in Sachen Sex befand sich die Kirche 2007 – apropos Materialismus –gerade in Verhandlungen mit der irischen Regierung um die Frage eventueller Entschädigungsansprüche der Opfer – mit dem Ergebnis, dass der Staat 90 Prozent, die Kirche nur zehn Prozent der allfälligen Kosten trägt. Vielleicht passte ein päpstliches Schuldbekenntnis nicht zur „pragmatischen Berechnung von Vorteil und Nachteil“ der Kirche. Das wäre immerhin ein nachvollziehbarer, wenn auch wenig ehrenhafter Grund. Wahrscheinlicher ist es, dass Benedikt in seinem Kreuzzug der Angst gegen Verhütung und Abtreibung, Homosexualität und Frauenemanzipation schlicht und einfach blind ist für die verheerenden Folgen seiner Kultur des Todes.

Stattdessen sieht er die Schuld bei den üblichen Verdächtigen: bei der Moderne und dem II. Vatikanischen Konzil. So schreibt er in seinem Hirtenbrief, nachdem er die großartige Rolle der Kirche in der irischen Geschichte gerühmt hat (einer Geschichte, zu deren Schandflecken die Neutralität im Kampf gegen Hitler gehört):

In den vergangenen Dekaden hatte die Kirche in Eurem Land jedoch neue und schwere Herausforderungen für den Glauben durch die rasche Transformation und Säkularisierung der irischen Gesellschaft zu bestehen. Der schnelllebige soziale Wandel hat oft genug das traditionelle Festhalten der Menschen an den katholischen Lehren und Werten beeinträchtigt. Viel zu oft wurden die sakramentalen und andächtigen Gebräuche vernachlässigt, die den Glauben erhalten und ihm erlauben, zu wachsen, wie etwa die regelmäßige Beichte, das tägliche Gebet und jährliche Einkehrtage. Bedeutsam war während dieser Zeit ebenfalls die Tendenz vieler Priester und Ordensleute, Weisen des Denkens und der Einschätzung säkularer Realitäten ohne ausreichenden Bezug zum Evangelium zu übernehmen. Das Programm der Erneuerung, dass das Zweite Vatikanische Konzil vorgelegt hat, wurde häufig falsch gelesen; im Licht des tiefen sozialen Wandels war es schwer, die richtigen Weisen der Umsetzung zu finden. Es gab im Besonderen die wohlmeinende aber fehlgeleitete Tendenz, Strafen für kanonisch irreguläre Umstände zu vermeiden. In diesem Gesamtkontext müssen wir das verstörende Problem des sexuellen Missbrauchs von Kindern zu verstehen versuchen, das nicht wenig zur Schwächung des Glaubens und dem Verlust des Respekts vor der Kirche und ihre Lehren beigetragen hat.

Das ist eine ungeheuere Frechheit; eine kecke Fälschung der Geschichte; der widerliche Versuch, jene Befreiung von der Priesterherrschaft, die erst die Aufklärung ihres Terrors gegen Kinder möglich machte, für jenen Terror verantwortlich zu machen. Nicht erst „in den vergangenen Dekaden“ der Säkularisierung, die man frühestens mit dem Beitritt Irlands zur Europäischen Union 1973 ansetzen kann, wurden Kinder in katholischen Heimen und Schulen gequält; im Gegenteil: die Durchsetzung europäischer Normen auch in Irland (bis heute unvollständig), die Modernisierung und der Wohlstand, die eine selbstbewusste Mittelschicht schufen, haben erst dazu geführt, dass die Macht der Kirche, ihre eigene Schande geheim zu halten, gebrochen wurde.
Insofern hat Benedikt sehr wohl auch über Deutschland gesprochen. Da er die Ursachen für das moralische Versagen seiner Kirche nicht in der Kirche sucht, sondern außerhalb,in der sündhaften Moderne, nicht in der Rückschrittlichkeit der Kirche, sondern im zaghaften Versuche einer Modernisierung, hat er uns in Deutschland nichts zu sagen, das seiner Kirche aus ihrer selbstverschuldeten Krise helfen könnte. Ihm selbst ist ja nicht zu helfen.

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40 Gedanken zu “Kein guter Hirte;”

  1. avatar

    …und Verschleppung der Eingeborenenkinder und Trennung von ihren Eltern – im „britischen“ Australien und Kanada! Irische und englische Waisenkinder wurden auch von den Briten nach Kanada „deportiert“. Das „Commonwealth“ rund um die Welt wurde geraubt und gestohlen ueber die Leichen von Millionen der „Natives“: „Als die Englaender kamen hatten sie die Bibeln und wir hatten das Land. Aber danach hatten wir die Bibeln und die Englaender hatten das Land“. Die Englaender in Kanada unterdrueckten sogar die Nachkommen der Franzosen – und viele tausende wurden gezwungen Kanada zu verlassen und siedelten in Louisiana. Das Autokennzeichen in Kanadas franzoesisch-sprachiger Provinz Quebec zeigt den Satz: „Je me souvien!“ – ich erinnere mich! Also nicht nur in Irland…

  2. avatar

    @Apo

    Sie zitieren:

    Und eine Leserbriefschreiberin rührte an ein nationales Tabu, als sie schrieb, die Geburt des irischen Staates 1921 habe „ein Terror-Regime für Kinder eingeläutet, die arm oder verlassen waren oder aus Verhältnissen stammten, die nicht mit dem halbfaschistischen Ideal übereinstimmten“. Vermutlich, so die Schreiberin, wären solche Zustände unter britischer Herrschaft undenkbar gewesen.

    Leider gibt es keine “ Undenkbarkeit “ unter britischer “ Herrschaft “

    http://www.childmigrantstrust.com/

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    @EJ

    Wenn es um Irland geht…..gibt es keinen Zufall.

    Es fehlt nur noch Jan und Luc 🙂

    Was ich an der Diskussion zum Thema katholische Kirche in Irland (Hirtenbrief) beklage ist die Tatsache dass hier das Schicksal der Betroffenen letztlich keine Rolle spielt, stattdessen beschäftigt man sich mit dem Verhältnis von U.K und Irland.

    Herr Dr. Strebel versucht mit einer etwas verqueren Argumentation die katholische irische Kirche reinzuwaschen. Mich persönlich erinnert dies an die Argumentation des Erzbischofs Müller der in Deutschland von einer Medienkampagne sprach und Parallelen zum Nazideutschland aufzeigte !!

    Ich möchte auf die NGO
    http://www.oneinfour.org/press/

    die sich bemüht die dunklen Seite des Katholizismus in Irland aufzuzeigen und eine notwendige Transparenz herbeizuführen.

    Was den Tabubruch betrifft auf den Apo hier verweist gäbe ich ihm Recht. Die Macht der katholischen Kirche muß gebrochen werden.

    Wenn Irland immer noch kein europäisches Abtreibungrecht hat, so ist es letztlich ein Skandal!
    Der irische “ Sonderweg “ (siehe Konzession der EU) ist nur durch die Macht der katholischen Kirche möglich gewesen.

    Noch ein kleiner kommentar zu Apo:

    So blütenweiss wie Sie die limeys darstellen sind sie leider nicht.

    Ich möchte nicht wissen, wieviele britische Generationen in UK in den vergangenen 100 Jahren misshandelt worden sind!

    Und was die An Gorta Mór betrifft:

    Die vielgerühmte laissez faire Politik von John Russel hat zu den bekannten Folgen geführt.

  4. avatar

    @ Marty Hick

    Zufall, oder, dass ich gerade bei diesem Thread mit meiner Frau über Marty Hick gesprochen habe? – Freut mich, Sie wieder zu lesen!

  5. avatar

    für Apo:

    As down the glen one Easter morn to a city fair rode I
    There Armed lines of marching men in squadrons passed me by
    No pipe did hum, no battle drum did sound its loud tattoo
    But the Angelus Bell o’er the Liffey’s swell rang out through the foggy dew

    Right proudly high over Dublin Town they hung out the flag of war
    ‚Twas better to die ’neath an Irish sky than at Suvla or Sud-El-Bar
    And from the plains of Royal Meath strong men came hurrying through
    While Britannia’s Huns, with their long range guns sailed in through the foggy dew

    Oh the night fell black, and the rifles‘ crack made perfidious Albion reel
    In the leaden rain, seven tongues of flame did shine o’er the lines of steel
    By each shining blade a prayer was said, that to Ireland her sons be true
    But when morning broke, still the war flag shook out its folds in the foggy dew

    ‚Twas England bade our wild geese go, that „small nations might be free“;
    Their lonely graves are by Suvla’s waves or the fringe of the great North Sea.
    Oh, had they died by Pearse’s side or fought with Cathal Brugha*
    Their graves we’d keep where the Fenians sleep, ’neath the shroud of the foggy dew.

    Oh the bravest fell, and the Requiem bell rang mournfully and clear
    For those who died that Eastertide in the spring time of the year
    And the world did gaze, in deep amaze, at those fearless men, but few,
    Who bore the fight that freedom’s light might shine through the foggy dew

    As back through the glen I rode again and my heart with grief was sore
    For I parted then with valiant men whom I never shall see more
    But to and fro in my dreams I go and I kneel and pray for you,
    For slavery fled, O glorious dead, when you fell in the foggy dew.

  6. avatar

    @Rita E. Groda: Auf Diskussionsforen wirft man nicht mit Steinen, stopft nicht anderen das Maul und kläfft auch nicht, sondern man widerlegt sachlich die Argumente des Diskussionsgegners.

  7. avatar

    @Strebel: Wie bedauerlich, daß bei Juden und Katholiken die Steinigung und das an den Pranger stellen unbekannt ist.
    Es gehört in unserer Republik schon lange zum guten Ton ein wenig antisemitisch zu sein. So, wie es inzwischen bei den Juden zur Selbstverständlichkeit geworden ist, sich nicht mehr ungestraft angreifen zu lassen, nicht nur verbal.
    Daß Ihnen auf einem größtenteils Jüdischen Forum noch keiner das Maul gestopft hat, liegt lediglich an der guten Erziehung der Juden.

  8. avatar

    @ Dr. Oliver Strebel: Darüberhinaus ergibt sich der Sinn meiner Verwendung des Wortes “rein” aus dem von ihnen korrekt zitierten Link.

    Eben!

    [sing] I’m Blondi! I’m B l o n d i ! Wuff! Wuff! [sing]

  9. avatar

    EJ: schrieb: Ich meine, “deutsche Vorfahren” würden doch für Ihre Zwecke auch genügen. Warum noch “rein” dazu? Wenn es falsch ist, was ich daraus höre – was wollen Sie damit sagen? Ein Sprachinquisition, vor der sich Deutsche für die Vewendung des Wortes rein rechtfertigen müssen, gibt es nicht 😉 . Darüberhinaus ergibt sich der Sinn meiner Verwendung des Wortes „rein“ aus dem von ihnen korrekt zitierten Link.

  10. avatar

    @ Dr. Strebel 3 x EJ schreibe

    Schön, dass Sie sich das so gut gemerkt haben. So soll’s sein!

    Was Sie vergessen haben: den Link zu Ihren „Menschen mit rein deutschen Vorfahren„.

    Sind Sie eigentlich Flüchtling? Oder Volksdeutscher? Oder woher haben Sie diese vorsintflutliche Sprache des „Volkstumskampfs“? Ich meine, „deutsche Vorfahren“ würden doch für Ihre Zwecke auch genügen. Warum noch „rein“ dazu? Wenn es falsch ist, was ich daraus höre – was wollen Sie damit sagen?

  11. avatar

    Igor W. schrieb: @ EJ: “Tja, Herr Dr. Strebel denkt eben in in deutschen”Kategorien. Da ist Israel bei jedem Thema Thema, universales Thema, sozusagen. ES (vgl. Freud/ Posener) kann nicht anders!“

    Sie haben Recht. Das ist eine Diagnose.

    Man sollte nicht von sich auf andere schliessen und dann Diagnosen stellen. Man macht sich nur lächerlich ;).

    EJ schrieb: Na, Herr Dr. rass. zücht. Strebel, züchten Sie wieder an Ihrem blonden und blauäugigen, “rein deutschen” Hausschwein? *lach*

    EJ schrieb: german gentleman, die Einfärbung lassen wir jetzt mal außen vor, eh’ klar … der german gentleman, wie er leibt und lebt.

    EJ: schrieb: Er stellt die Wahheit in den Kontext seiner “rein deutschen” Geschichte. Und wes das “rein deutsche” Herz voll, des quillt der “rein deutsche” Mund über.

    Von sich auf andere zu schliessen, ist ein Fehler, der auch schon dem guten, alten Freud widerfahren ist ;).

  12. avatar

    Wer sich für den Fall in Amerika und die dortige Berichterstattung interessiert, dem sei die Dokumentation auf den Seiten der NYT empfohlen, die anhand von detaillierten Dokumenten, den Fall offenlegt:

    http://documents.nytimes.com/r.....ocument/p1

    Dabei ist interessant, dass die örtlichen Bischöfe sich gerade sehr dafür eingesetzt hatten, dass der Priester angemessen bestraft wurde, die von Kardinal Ratzinger geleitete Glaubenskongregation lehnte eine angemessene Bestrafung allerdings ab und wies in mehreren Schreiben ausdrücklich darauf hin, dass die Sache nicht in die Öffentlichkeit getragen werden dürfe, damit das Image der Kirche nicht leide.

    Besonders interessant sind folgende Briefe der Glaubenskongregation:

    http://documents.nytimes.com/r.....cument/p57

    http://documents.nytimes.com/r.....cument/p69

    und

    http://documents.nytimes.com/r.....cument/p81

    Wer der englischen Sprache mächtig ist, mache sich ein eigenes Bild.

  13. avatar

    Auch die New York Times berichtet, wie „engagiert“ Kardinal Ratzinger sich für eine Lösung der Missbrauchsproblematik als Präfekt der Glaubenskongregation eingesetzt hat:

    http://www.nytimes.com/2010/03.....038;st=cse

    Es reicht nicht in prunkvollen Gewändern mit roten Schuhen herumzulaufen, um als Oberhaupt der katholischen Kirche respektiert zu werden, diese Zeiten sind hoffentlich vorbei, Herr Ratzinger sollte auch so handeln, dass man ihn respektieren kann. Als Katholik kann man sich derzeit nur ganz deutlich von ihm Distanzieren.

    Ein Weg wäre vielleicht der demonstrative Austritt vieler – auch prominenter – Menschen auf Zeit aus der katholischen Kirche. Ähnlich vielleicht wie die Aktion damals im Stern.
    Nur diesmal sollte der Titel laueten:

    „Ich bin ausgetreten!“

    Und dann ein ganzes Heft mit Bildern von Menschen, die sich weiterhin als katholischer Christ fühlen, es aber nicht länger in dieser Kirche ausgehalten haben.

    Herr Döpfner wird sich sicherlich nicht trauen, so dass die Welt oder eine andere Zeitung des Springer Konzerns diese Idee sicherlich nicht aufgreifen wird. Aber es geschehen ja noch Zeichen und Wunder.

    P.S.: Proselitenmacherei ist in Deutschland auch nicht strafbar.

  14. avatar

    E.J. schrieb: Tja, Herr Dr. Strebel denkt eben in “rein deutschen” Kategorien. Da ist Israel bei jedem Thema Thema, universales Thema, sozusagen. ES (vgl. Freud/ Posener) kann nicht anders!

    Ach nein, da liegen sie falsch, ich kann noch ganz anders *lach*. In diesem Thread habe ich auch zur Posenerschen Phantasmagorie des absolut Bösen Stellung genommen. Schön, daß meine Kritik diser geistigen Verirrung unwidersprochen bleibt. Schändlich aber, daß die Diffamierung der Iren mit solchen Phantasmagorien nicht von mehr Menschen verurteilt wird.

  15. avatar

    @ Igor W.

    Tja, Herr Dr. Strebel denkt eben in „rein deutschen“ Kategorien. Da ist Israel bei jedem Thema Thema, universales Thema, sozusagen. ES (vgl. Freud/ Posener) kann nicht anders!

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    Igor W. schrieb: aber wenn man nur Israel beschimpft und ihm einseitig Schuld vorwirft, ohne die Rolle des palästinensischen Terrorismus zu erwähnen,

    Es ist eine historische Tatsache, daß Juden nach dem 2. Weltkrieg millionenfach ganz einseitig eingewandert sind. Wie heisst das Buch Arthur Koestlers über jüdische Immigranten: „Wie Diebe in der Nacht“. Denken sie mal darüber nach und schämen sich dann.

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    Igor W. schrieb: Ich habe alle Ihre Kommentare, wo das Thema „Israel“ von Ihnen erwähnt wird, durchschaut und festgestellt: zunächst ein mal hatte Israel mit dem Thema des Beitrages vom Autor (in der Regel von Alan Posener) überhaupt nichts zu tun, zweitens – immer sehr negativ dem Israel gegenüber (ich würde sagen – mit Hass).

    Nun ist es so, daß der einzige Punkt, in dem wir Deutschen nach dem 2. Weltkrieg systematisch und jahrzehntelang himmelschreiendes Unrecht begehen, die menschenverachtende Unterstützung des Staates Israel ist. Für mich ist es auch weiterhin legitim an das Massenelend der Palästinenser zu erinnern, wenn von Gerichten schon geahndete Fälle von Päderastie von Leuten zum Skandal hochgekocht werden, die die Entrechtung und Ermordung von Palästinensern nicht verurteilen. Denn nur so kan man das hochaktuelle deutsche Unrecht bekämpfen.

    Wenn sie dann mit ihrem schwiemeligen Antisemitismus-Waschlappen herumfuchteln und meinen, es sei eine Antisemitismuskeule, ist das allein ihre Schande und interessiert mich nicht besonders.

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    Too overly „stark“ – Ihre Vermutung: „Little me“ haette „antienglische Vorurteile“ – im Gegenteil – ich bewundere die ueberwaeltigenden englischen Schriftsteller und Historiker (z. B. Michael Burleigh „Sacred Causes“), und lese nur solche Werke von Englaendern – read the best, forget the rest (USA)! Und ich wuerdige die Beitraege der britischen Denker und Wissenschaftler. Die Weltgeopolitik der „Enlaender“ war gestern und ist heute die Selbe: „Gentlemen-criminals“. – Und „antisemitisch“ geht doch gar nicht als ehemaliger „Mischling Zweiten Grades“. Aber die „Jewish lobbies“ hier und in Deutschland beurteile ich als negativ – auch fuer die Juden welche wirklich „Americans“ oder „Deutsche“ sein moechten (die gibt es!). Der Judaismus wie der Katholizismus, wie die ganze Religionsindustrie ist weltweit ueberall ein vielseitiges Problem: Die Alptraeume verschwundener Generationen welche von Betruegern zu ihren eigenen Vorteilen vertrieben werden.

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    @ Oliver Strebel

    Wir haben in Polen so eine Serie von Witzen über Menschen, die einen Art aufsuchen. Es kommt also so ein Patient und beklagt sich: Herr Doktor, meine Bekannte lachen über mich und spotten, daß ich ein besessener sexueller Deviant bin… Warum? Weil mir alles mit Sex knüpft. Wie so alles? Einfach alles… Na ja, sagt Doktor, ich mach Ihnen so einen Test von Freien Assozietionen. Ich werde nämlich verschiedene Sachen zeichnen, und Sie wieden mir sagen, womit knüpft sich für Sie das jeweilige Bild. OK. Doktor zeichnet also auf dem Zettel Dreiecke, Quadrate, Halbkreise u.a. bei jedem lautet die Antwort: Mit Sex. Nach ca. 10 Versuchen schreit der Doktor: Sie sind aber wirklich ein sexueller Deviant! Darauf sagt aber Patient: Wieso ich?! Und wer zeichnet mir all die Schweinereien?!

    Wohl muß es in meinem Deutsch einiges nachzuholen sein, ich verstehe nämlich nicht, wo und wie ich die Iren beschimpfe oder irgendein Wort über die Juden bzw. Israel schreibe…

    …oder wäre es eher auf Ihre Assoziationen zurückzuführen…

    Gruß aus Warschau, L.Berger

  20. avatar

    Lieber Lesz,
    nach diesem Kommentar kann ich nur sagen – noch ist Polen nicht verloren. Und die Kaschmirmützen werden vermutlich überall die Rechnung präsentiert bekommen.
    Mehr so ernsthafte Diskutanten würden nicht nur diesem Blog sehr gut tun.
    Herzliche Grüße nach Warschau

  21. avatar

    @ Oliver Strebel.
    „Antisemitismusvorwürfe ohne detaillierte Begründung nimmt in Deutschland niemand mehr ernst, weil man damit so inflationär umgeht, wie sie Herr Posener.“

    Sie wollen also detaillierte Begründung Ihres Antisemitismus haben – bitte schön:

    1. Es gibt ein Sprichwort: „Was einem weh tut (bzw. juckt), darüber spricht er auch“.
    Ich habe alle Ihre Kommentare, wo das Thema „Israel“ von Ihnen erwähnt wird, durchschaut und festgestellt: zunächst ein mal hatte Israel mit dem Thema des Beitrages vom Autor (in der Regel von Alan Posener) überhaupt nichts zu tun, zweitens – immer sehr negativ dem Israel gegenüber (ich würde sagen – mit Hass). Im Nahostkonflikt gibt es zwei Seiten. Ich bin nur dafür, dass die israelische Regierung kritisiert wird, aber wenn man nur Israel beschimpft und ihm einseitig Schuld vorwirft, ohne die Rolle des palästinensischen Terrorismus zu erwähnen,
    ohne die Tatsache zu erwähnen, dass das Existenzrecht von Israel nicht anerkannt wird, dass öffentlich erklärt wird, die Juden weltweit töten zu wollen, wenn dass alles dabei verschwiegen wird – dann ist es der reine Antisemitismus.

    2. Wie ich schon sagte, tauchen Sie mit Ihren antiisraelischen Tiraden fast immer, wenn Sie Alan Posener kommentieren – er hat ja jüdische Wurzeln. Also, wenn AP den Papst oder die katholische Kirche, oder dunkle Seiten der deutschen Geschichte anspricht, dann sind Sie sofort da mit derselben Frage an ihm (die, übrigens, kein scharfes Intellekt bezeugt): und was macht Israel? Was hat denn Alan Posener mit Israel zu tun? Ist er ein Israeli? Das ist auch Antisemitismus pur.

    Was Sie über Frau Groda gesagt haben, hat selbstverständlich mit Antisemitismus nichts zu tun – nur mit schlechter Erziehung.

    Beste Grüße.

  22. avatar

    Alan Posener und Lezek Berger schrieben: das absolut Böse Das absolut Böse gibt es nicht. Niemand hat es je gesehen. Es ist eine Fiktion. Wer mit solchen Erfindungen Völker wie die Iren diffamiert, betreibt primitivste, völkische Hetzpropaganda. Eine Schande, daß solche undifferenzierte und auf Fiktionen beruhende völkische Hetze schon wieder von deutschem Boden ausgeht.

  23. avatar

    1.
    Lohnt es sich auf Dauer oder nicht, ist keine Menschengruppe, ob ein Volk oder eine Körperschaft beliebiger Natur, dazu geneigt, sich sofort und so ganz freiwillig zu eigenen Sünden zu bekennen. Es gilt für die Deutschen, für die Russen, für die Polen (Beispiele und Beweise auf Wunsch), aber auch für die Vertreter der institutionellen Kirche.
    Ein meiner deutschen Freunde hat mir soeben, in einer Diskussion über die Stellung der Russen gegenüber Katyn (nach Lektüre eines umfassenden Threads im Forum einer Moskauer Zeitung) geschrieben: „(…) Die Reaktionen der Wahrheits-Verweigerer lassen sich im wesentlichen auf den Spielraum zwischen (A) „STIMMT NICHT“ und (B) „SELBER SCHULD“ einschränken. Ersatzweise wird auch (C) mit dem Finger in andere Richtung gezeigt.“
    Stichwort zu (C): Amerika, dort werden ja die Schwarzen geschlagen, die Indianer ausgerottet, A-Bomben hergestellt etc. Hier, in dieser Diskussion, war der Finger bereits auch gen England, Israel u.a. gerichtet.
    So ein Bermudadreieck, wo manchmal die Wahrheit und mit ihr auch die Wiedergutmachungs- und Versöhnungsmöglichkeit spurenlos verschwinden.

    2.
    Als eine besondere, ziemlich extrem gestaltete Körperschaft ist eine Armee anzusehen. In einer Armee ist die autoritäre Disziplin wichtiger als die interne Demokratie, die Kampfbereitschaft als die Menschlichkeit, die Loyalität als die Gerechtigkeit, die Geheimhaltung als die Ehrlichkeit. Und ebenso offenbar sind die eigenen Soldaten wichtiger als die Zivilbevölkerung.
    Die Geschichte (glaube schon seit Mittelalter) hat auch die katholische Kirche als eine (Besatzungs-)Armee und deren Priester als deren Offiziere und Unteroffiziere gestaltet, mit allen damit zusammenhängenden Merkmalen, Auswirkungen und Nebenwirkungen.
    Wie jede andere Armee ist also die Kirche bereits aus ihrer Natur her so gut wie totalitär. Sie bekennt sich insbesondere zu Untaten deren Angehörigen nur extrem ungerne und nur in dem gar nicht zu vermeidenden Umfang. Selbst auf frischer Tat an die Hand ergreift versucht sie zu behaupten, es sei gar nicht ihre Hand usw. usf. Ich hoffe, Ihnen hiermit die Interpretierung verschiedener Vorfälle und ganzer Prozesse, wo die katholische Kirche in der Hauptrolle auftritt, zu erleichtern….

    3.
    Das obige schreibe ich aus Polen, einem Lande also, wo die katholische Kirsche eine ähnliche historische Bedeutung für das Volk hatte in dessen ganze Jahrhunderte langen Konfrontation mit einer oder anderen kolonialen, entnationalisierenden Besatzungsmacht. Zeitweise waren nur in der Kirche die polnische Sprache und das polnische Buch offiziell zugänglich. Guter Ordnung halber: Dies unter sowohl Moskauer als auch Berliner Besatzungsmacht). Zur katholischen Kirche zu gehören, bedeutete damals, zum polnischen (glaube auch irischem) Volk zu gehören. Gerade aus jenen Zeiten stammt die Strophe:
    Tylko pod tym Krzy?em, tylko pod tym znakiem
    Polska jest Polsk?, a Polak – Polakiem
    (Nur unter dem Kreuze, unter dem Symbole
    ist das Polen – Polen, und der Pole – Pole)
    Jedes kolonisierte Volk verliert etwas, um möglicherweise etwas anderes zu retten, was ggf. noch zu retten ist. Auch in Irland mußte ich ähnlich aussehen. Die Iren aber, ähnlich wie die Ost-Ukrainer, haben inzwischen auch ihre Muttersprache so gut wie aufgegeben.
    In der Sprache, in welcher sich die Iren jetzt kommunizieren, d.h. der Sprache ihrer Besatzer (mag sein, es ist dadurch einiges erleichtert…), ist so ein Spruch bekannt: „There’s no such thing as a free lunch“. Nach dem Essen bringt der Kellner noch die Rechnung.
    Nun sind die beiden Völker frei und relativ sicher ihrer Unabhängigkeit, haben aber noch eine Zeche zu bezahlen.
    Dort und hier ist die Kirche eher nicht zum demütigen Dienst, zu bestimmten Kompromissen sowie zum ständigen Wettbewerb um die Seelen angewöhnt, wie u.U. in Frankreich, Deutschland oder Tschechien, im Gegenteil, eher zu dem ständigen Anspruch, das Monopol aufrechtzuerhalten und womöglich die Einflüsse noch auszuweiten.
    Sie ist auch stark genug, um den Staat und das Recht tatsächlich zu beeinflussen und für sich selbst immer neue Gebiete zu gewinnen. Die Religionsunterricht in der Schule, dann noch die Katecheten als Lehrer durch den Staat bezahlt, dann noch die Note auf dem Zeugnis usw. usf. Ähnlich in Sachen Kondome, Schwangerschaftsabbruch, jetzt auch In-Vitro u.a.
    Es bleibt zu warten – auch dieser Lunch, diesmal durch die Kirche nicht serviert, sondern gegessen, wird sicherlich langfristig nicht kostenlos.

    4.
    Herr Posener, ich danke Ihnen für den Kommentar. Das Prinzip des nie kostenlosen Lunchs gilt aber auch für andere Kompromisse mit dem „relativ Guten“ gegen das absolut Böse…
    Insbesondere – doch bei weitem nicht nur – wenn einer/jeder die Kriterien seinem jeweiligen Interesse anpaßt.
    Die Nichtbeteiligung der Iren im Krieg gegen AH – häßlich, schon deswegen, daß auch AH häßlich war. Die praktische Nichtbeteiligung der Deutschen im Kampf gegen Taliban in Afghanistan – schön, weil die Deutschen ein friedliches Volk sind und nie an andere schießen.

    Liebe Grüße aus Warschau,
    L.Berger

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    Alan Posener schrieb: @ Oliver Strebel und Jan Z. Volenz: Schon allein wegen Ihrer Kommentare hat sich der eingeschobene Satz gelohnt. Was bei Ihnen an antisemitischen und antienglischen Vorurteilen sichtbar wird, dürfte anderen Lesern dieses Blogs die Einordnung auch Ihrer künftigen Beiträge erleichtern.

    Eigentlich halten andere und ich mich für anglophil *lach*. Antisemitismusvorwürfe ohne detaillierte Begründung nimmt in Deutschland niemand mehr ernst, weil man damit so inflationär umgeht, wie sie Herr Posener.

    Moritz Berger: Es ist ein Schande gegenüber den irischen Opfern hier so einen Text zu veröffentlichen!

    Nun wird es ganz bizarr, Herr Berger. Wenn man an die Opfer englischer Willkürherrschaft erinnert, ist es eine Schande gegenüber den Opfern diser Willkürherrschaft *grübel*. Nein, das können sie eigentlich nicht gemeint haben. Dann gibt es noch irische Opfer katholischer Päderasten. Die haben aber sachlich nichts mit der Tatsache zu tun, daß es Iren 1940 aufgrund jahrhundertelanger Unterdrückung unmöglich war, mit ihren Unterdrückern gegen Hitler zu koalieren.

    Mehr Sachlichkeit und weniger Aufregung machen auch aus Ihren Beiträgen eine starke Meinung Herr Berger ;). Das Gleiche gilt auch für Frau Groda. Wenn man mit unscharfem Intellekt alles durcheinanderbringt, regt man sich nur unnötig auf ;).

    Des weiteren macht man sich im höchsten Maße verdächtig, wenn man sich über Vertuschung pädophiler Handlungen vor Jahrzehnten zigfach auslässt, zu tagesaktuellen Beziehungen von Angela Merkel zu menschenverachtenden und menschenmordenden Staaten wie Israel aber schweigt. Wenn man dann noch mit dem Antisemitismuswaschlappen herumfuchtelt wie Herr Posener, sieht es übrigens nur noch peinlicher aus.

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    Komisch, egal um welches Thema es geht, Poseners Hauptargument heißt immer HITLER.

    Ist ja auch ein tolles Argument, denn jedes theoretisch mögliche Gegenargument steht ja unter dem Vorbehalt des § 130 StGB. Wenn man also die Massenmörder Stalin, Churchill und Roosevelt als solche bezeichnet verharmlost man ja möglicherweise Hitler und macht sich strafbar.
    Stalin als Kämpfer für die Zivilisation zu bezeichnen, ja sogar als „das relativ Gute“ ist allerdings selbst für Sie, Herr Posener, ein starkes Stück.

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    EJ schrieb: die in Israel Zäune gegen wilde Tiere bauen und kleine Kinder schiessen wie Karnickel

    Na, Herr Dr. rass. zücht. Strebel, züchten Sie wieder an Ihrem blonden und blauäugigen, “rein deutschen” Hausschwein? *lach*

    Ein solches Statement bezüglich israelischem Rassissmus braucht keine Kommentierung. Es bestätigt mich in der Ansicht, daß in Deutschland die NS-Vergangenheit nicht wirklich aufgearbeitet wurde und insbesondere Sie, EJ, nichts daraus gelernt haben.

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    @ Oliver Strebel und Jan Z. Volenz: Schon allein wegen Ihrer Kommentare hat sich der eingeschobene Satz gelohnt. Was bei Ihnen an antisemitischen und antienglischen Vorurteilen sichtbar wird, dürfte anderen Lesern dieses Blogs die Einordnung auch Ihrer künftigen Beiträge erleichtern. Fehlt nur noch, dass Sie unter Hinweis auf die (tatsächliche) Rechtlosigkeit der Schwarzen in den Südstaaten und den (tatsächlichen) stalinistischen Terror das Bündnis des schändlichen Kolonial-Albion, der bigott-rassistischen USA und des Sklavenhalterstaats UdSSR gegen Hitler delegitimieren. Denn außer mit den Juden war der Führer offensichtlich mit aller Welt (den Iren, den Indern, den Arabern, den Unterdrückten aller Länder, wenn man es genau betrachtet…) gut Freund.

    So, und jetzt schalte ich mal den Sarkasmus aus, wie EJ sagen würde. Der Krieg gegen Hitler war ein Krieg für die Zivilisation. Dass auch die Zivilisation keine rein weiße Weste hat, steht außer Frage. Im Kampf gegen das absolut Böse muss man sich nun einmal für das relativ Gute entscheiden. Wo standen aber jene Staaten in diesem Welt-Krieg, in denen die katholische Kirche quasi Staatskirche war? Italien, Spanien, Portugal, Kroatien, Irland, Österreich… In all diesen Ländern diktierte das Interesse des reaktionären Klerus und des Vatikans unter Pius XII entweder ein Bündnis mit Hitler, die Unterwerfung unter Hitler oder die Neutralität. Tatsächlich galt dem Vatikan damals der Faschismus Franco’scher Prägung als Bollwerk gegen die Übel Demokratie und Kommunismus. Ein düsteres Kapitel, das bis heute nicht genügend aufgearbeitet worden ist. Wie denn auch, da offenkundig bis heute unter Katholiken jene Vorurteile, die zu jener Entscheidung führten, noch virulent sind?

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    Mein Gott, Strebel. Sie argumentieren ungefähr so, wie gerade die Russen beim Fall Katyn. Das Verbrechen war nicht Tausende polnischer Offiziere zu liquidieren, sondern Amerika, das Bomben in Hiroshima abwarf.
    Ihre Argumentation über das Martyrium der Iren, unter den Briten, führt sich doch selber ad absurdum.
    Gerade weil die kath. Kirche in Irland eine so große und zusammenhaltende Wirkung hatte, war ihr Einfluß, gerade in Irland, so verwerflich. Und die Machtposition, die sie bis jetzt eisern vertreten hat. Ich darf an die Abtreibung erinnern.
    Alan Posener kann sich selber wehren, oder Sie einfach ignorieren. Der permanente Vorwurf, den Sie gegenüber Posener ständig erheben, geht uns langsam auf den Geist, denn er ist absolut geistlos. Er versucht nur zu präzisieren, was Katholiken momentan ebenso bemängeln, bie aller Loyalität zur eigenen Kirche.
    Und jetzt bin ich mal wieder weg, bis Sie mal wieder einen Ihrer Geistesblitze über uns loslassen, oder our federal Angela als Argumentationshilfe bei der katholischen Kirche heranziehen.
    Wie sagt Raff immer so schön: „Oh Herr, schmeiss Hirna ra, ra ra…………..

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    Nein. Ich bin nicht einverstanden mit Alan Poseners Interpretation des Papst-Briefs. Gar nicht.

    Selbstverständlich ist die ziterte Passage („In den vergangenen Dekaden …“) völlig abwegig. Sie ist aber nicht irgendwie als faule Ausrede gemeint. Sie schiebt auch nicht die eigene Schuld von sich. Sie ist schlichter Ausdruck von Weltfremdheit, insofern auch von Dummheit (als Gegeteil von Weltklugheit).

    Alan Posener selbst hat Ratzinger mal (bitte, nicht wörtlich, dem Sinne nach) als von Kindheit an triebschwach/ triebschwach-heilig dargestellt. Eine Vorstellung, die sich durchaus aufdrängt. (Deshalb nimmt dem Papst wohl auch niemand seine langjährige Haushälterin übel, die jetzt in einer Kardinalswohnung im Vatikan wohnt.) Der Papst ist wahrscheinlich gar nicht in der Lage sich vorzustellen, dass und wie die autoritären kirchlichen Strukturen zum gewälttätigen und/ oder sexuellen Missbrauch animieren (können).

    Aber wie es um dergleichen persönliche und institutionelle Unappetitlichkeiten auch bestellt sei – Alan Posener übersieht in seiner Interpretation das Wesentliche: Der Papst sieht die Kirche schuldig gweworden, sieht sie – den Leib Christi – verletzt und verwundet.

    … muss ich aber auch meine Überzeugung mitteilen, dass die Kirche in Irland, um von dieser tiefen Wunde zu genesen, die schwere Sünde gegen schutzlose Kinder vor Gott und vor anderen offen zugeben muss.

    Ich bete dafür, dass die Kirche in Irland, durch den Beistand der vielen Heiligen und gereinigt durch Reue, die augenblickliche Krise überwindet

    Es ist verständlich, dass es schwer für Euch ist, der Kirche zu vergeben oder sich mit ihr zu versöhnen.

    Ich bete, dass durch die Annäherung an Christus und durch die Teilnahme am Leben seiner Kirche – einer Kirche gereinigt durch Buße und erneuert in Nächstenliebe …

    Ein Kirche, die Buße tut, Buße tun muss, weil sie schuldig geworden ist – das ist ein Vorgang, der in seiner theologischen Tragweite (in seinen theologischen Schwierigkeiten auch) überhaupt nicht abzuschätzen ist.

    Weiter kann kein Papst gehen! Er könnte es vielleicht besser in die „Sprache der Welt“ übersetzen. Aber diesseits der Selbstauflösung der Kirche kann kein Papst weiter gehen.

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    Muß man/frau Herr Dr. Oliver Strebel hier noch ernst nehmen?

    Es ist ein Schande gegenüber den irischen Opfern hier so einen Text zu veröffentlichen!

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    Fuer die Polen, Iren, und Quebecoise/Canadiens – war die katholische Kirche einer Art „Faehnrich“ im Verteidigungskampf zur Erhaltung ihrer national-kulturellen Identitaet. Dr. Strebel ist berechtigt auf die Jahrhunderte der englischen Terrorherrschaft ueber Irland hinzuweisen. Als zehntausende Iren 1847 verhungerten ,weil die Kartoffelernte versagt hatte, exportierten die englischen Grossgrundherren noch riesige Mengen von Lebensmittel von Irland nach England. Bis 1947 war Irland immer noch von England abhaengig – und der Norden ist immer noch von England „besetzt“ (es scheint jetzt wieder Wiederstand zu erwachen…). Die Idee das die Iren sich damals an dem Krieg „gegen Hitler“ beteiligt haben sollten – ist nicht logisch: Deutschland, und sogar die Nazis haben kaum jemals etwas gegen Irland (als Nation) verbrochen! Die Inder waren auch von den „Englaendern“ besetzt wurden aber gezwungen fuer „England“ gegen Deutschland zu kaempfen – im Ersten Krieg in Frankreich, im Zweiten in Italien: Hat es jemals einen Grund fuer einen Kampf zwischen Indern und Deutschen gegeben ? Bis 1948 war Indien von „England“ besetzt und nicht eine freie, unabhaengige Nation. „England“ hat auch eine verbrecherische Vergangenheit in vielen Laendern – zum Beispiel die grausame Behandlung der Eingeborenen in Australien.

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    Jürgen Elsässer hat kürzlich einen interessanten Artikel veröffentlicht, in dem er die wahre Motivation für die derzeitige Hetzjagd gegen die katholische Kirche beschreibt.

    Danke Herr Posener,
    daß Sie Elsässer so trefflich bestätigt haben.

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    die in Israel Zäune gegen wilde Tiere bauen und kleine Kinder schiessen wie Karnickel

    Na, Herr Dr. rass. zücht. Strebel, züchten Sie wieder an Ihrem blonden und blauäugigen, „rein deutschen“ Hausschwein? *lach*

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    A Posener schrieb: So schreibt er in seinem Hirtenbrief, nachdem er die großartige Rolle der Kirche in der irischen Geschichte gerühmt hat (einer Geschichte, zu deren Schandflecken die Neutralität im Kampf gegen Hitler gehört)

    Immer schön langsam mit dem Fingerzeigen, Herr Posener! Irland hat einen jahrhundertelangen Leidensweg unter der englischen Herrschaft hinter sich, wo Iren in sklavenartiger Abhängigkeit gehalten wurden, den Engländern weniger wert waren als ihre Hunde und auch so behandelt wurden. Folglich war es einem Iren schlichtweg unmöglich, mit einem Engländer zu koalieren.

    Da wir gerade bei der Herabwürdigung vom Menschen zu Tieren sind. Zu den Schandflecken eines Alan Poseners gehört es, daß er hier überwiegend auf die katholische Kirche mit dem Finger zeigt. Frau Merkel mit ihrem sauberen Freundchen Netanjahu wird aber nicht dafür kritisiert, daß sie Leute hoffähig macht, die in Israel Zäune gegen wilde Tiere bauen und kleine Kinder schiessen wie Karnickel, wenn diese sich auf dem Land ihrer Eltern und Urgroßeletern über diese Zäune hinweg bewegen.

    Im Gegensatz zu den Iren, die erst nach dem Ende des 2. WK nachprüfgbare Fakten erfahren haben, wissen Sie Herr Posener das alles hier und jetzt sicher aus tausendfach veröffentlichten Quellen. Schämen Sie sich eigentlich gar nicht? Und dann zeigen Sie auch noch mit dem Finger auf die Iren. Eine typisch deutsche Scheinmoral zeigen Sie hier!

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    Es ist interessant, dass der jetzige Papst seinen langsamen Untergang eigentlich unfreiwillig selbst inszeniert hat, indem er als Präfekt der Glaubenskongregation alle ihm vorgelegten Fälle einer absoluten Geheimhaltung unterwarf. Damals war er wohl noch davon ausgegangen,dass das alte System des unbedingten Gehorsams funktionieren würde. Ein solches System funktioniert aber nur dann, wenn alle aktiv Beteiligten davon einen Vorteil haben.

    In der Vergangenheit wurden Fälle sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche sehr häufig vertuscht (was nach langem Dementieren nun auch Bischof Zollitsch einräumt), nicht ernst genommen und wenn überhaupt sehr milde bestraft. Teils geschah dies vielleicht aus Unwissenheit, falsch verstandener Sorge um die Institution katholische Kirche und allzu oft wohl auch aus Unfähigkeit oder persönlicher Loyalität zu den Tätern. Dass dieses System nicht nur in Deutschland existiert sondern in vielen Ländern, mit zum teil noch viel schlimmeren Folgen für die betroffenen Opfer, macht es notwendig, die Wirkungsweisen die dahinter stehen genau zu analysieren.

    Das von Kardinal Ratzinger als Präfekt der Glaubenskongregation unterhaltene System der Konzentration dieser Verfahren vor seiner “Behörde” und die absolute Geheimhaltung führten dazu, dass innerkirchlich eine heute für Aussenstehende unerklärliche Milde gegenüber den Täter walten gelassen werden konnte, dass Täter, wenn sie denn als solche von der Kirche erkannt wurden, meist nur versetzt, manchmal sogar befördert wurden.

    http://www.mainpost.de/lokales.....27,5509261

    Seitdem die Opfer hier in Deutschland nicht mehr schweigen und auch erste “Würdenträger”, wie der Leiter des Canisius Kollegs in Berlin, das von Kardinal Ratzinger seinerzeit ausgerufene Schweigediktat durchbrochen haben, löst sich nunmehr die einst eng gewickelte Spirale des Schweigens und gegenseitigen Schützens.

    Der Papst weist, wohl um sich selbst und seine Rolle als Präfekt der Glaubenskongregation zu verschleiern, alle Verantwortlichkeit den einzelnen Ländern, Bischöfen und vor allem der verkommenen Gesellschaft zu, wie das aktuelle Schreiben an die katholische Kirche in Irland zeigt.

    Mit einer gewissen Freude beobachte ich nun, dass einige dieser “Sündenböcke des Vatikans” nicht länger bereit sind, diese ihnen zugewiesene Schuld alleine auf ihren Schultern zu tragen. Immer mehr kirchliche Verantwortliche in den Bistümern und Gemeinden wehren sich daher gegen ihre Alleinschuld, seitdem sie gemerkt haben, dass sie sich auf die Loyalität „ihres“ Papstes nicht mehr verlassen können.

    Die schon lange hinter vorgehaltener Hand murrenden deutschen Bischöfe beginnen zu erkennen, dass in der jetzigen Tragödie auch die Chance einer wirklichen Erneuerung der Kirche stecken kann. Der Vorstoß von Bischof Jaschke zur Frage des Zölibats aber auch die die Äußerungen des ZdK Präsidenten Alois Glück lassen hoffen, dass die katholische Kirche nun in einen wirklich offenen Dialog über ihre Rolle in der Gesellschaft eintritt.

    Wem eine Erneuerung der Kirche am Herzen liegt, sollte seinen Fokus auf den oder die Amtsträger im Vatikan richten, die letztlich dafür verantwortlich sind. Sicherlich ist es notwendig, die einzelnen Täter und Vertuscher vor Ort und ihre Schuld zu benennen. Wenn man dabei aber das System als solches nicht offen darlegt und seine Funktionsweise erklärt, führt dies gerade wieder zu einer Stabilisierung der alten Tradition des gegenseitigen Stützens und Vertuschens. Erst wenn diese Solidarität der Handelnden aufgebrochen wird, kann es wirkliche Erneuerung geben.

    Solange die Presse z.B. den im Bistum Freiburg bekannt gewordenen Fall allein dem damaligen Personalreferenten und jetzigen Bischof Zollitsch versucht “anzuhängen” und dabei nicht deutlich auf das von der Glaubenskongregation installierte “System Vertuschung” hinweist, wird letztlich nur eine Solidarisierung des Bischofs mit seinem Papst herbeiführen. Denn eines ist in der ganzen Diskussion weiterhin sehr interessant: in den meisten Fällen schweigen die Bistümer noch darüber, wie die Glaubenskongregation unter Kardinal Ratzinger die einzelnen Fälle behandelt hat. Der aktuelle Fall in Würzburg lässt hoffen, dass dies nun ein Ende hat.

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