Die Gesellschaft für Deutsche Sprache hat den Begriff „postfaktisch“ zum Wort des Jahres 2016 gewählt. Damit kürt sie einen Begriff, der ein Phänomen benennt, das in den politischen Auseinandersetzungen des zurückliegenden Jahres tatsächlich eine wichtige Rolle gespielt hat. Sowohl die Brexit-Befürworter als auch die Trump-Wahlkampagne operierten mit Informationen, die mit Halbwahrheiten noch sanft umschrieben sind. Keine Lüge war krude genug, um von den fanatisierten Anhängern noch für bare Münze genommen zu werden. Der Glaube an die missionarischen Verheißungen der Populisten Farage, Johnson und Trump war größer als der gesunde Menschenverstand, der die Botschaften eigentlich als abstrus und die Versprechungen als realitätsfern hätte entlarven müssen. Weiterlesen