Nicole Anderl – in den 70er-Jahren in Wust-Fischbeck in Brandenburg geboren, im VEB-Exquisit zur Schneiderin ausgebildet, ging in den 90er-Jahren nach Berlin und hat sich im Laufe der wilden Nachwendejahre zu einer autonomen Friedensaktivistin entwickelt, sie nennt sich seither DAFNE B. Weiterlesen
Künstler
„Tadellöser & Wolff“: Eine Kritik des deutschen Bürgertums
Am letzten Sonntag schrieb mein Kollege Harald Martenstein im „Tagesspiegel“ über die „Hysterie der Kulturbeobachter“ in Sachen Helene Hegemann. (Sie wissen schon, die Plagiatsvorwürfe gegen ihren Roman „Axolotl Roadkill“.) Martenstein schaffte es, seine ganze Kolumne diesem Phänomen zu widmen, obwohl er, wie er freimütig erklärte, den Roman nicht kennt und keine Absicht habe, ihn zu lesen: „Ich lese zurzeit Walter Kempowski“.
Das war, wie soll ich sagen, hintergründig – denn Kempowski wurden ja auch Plagiatsvorwürfe gemacht, weil er in seinem Roman „Aus großer Zeit“ ganze Passagen aus einem Rostock-Heimatbuch von Werner Tschirch abgeschrieben habe. Im Kern lautete die Verteidigung damals wie heute: Ein Künstler darf das. Weiterlesen