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Der Euro: Wunsch und Wirklichkeit

Die Einführung des Euro als Zahlungsmittel in 17 europäischen Ländern im Jahre 2002 war ein politischer Akt. Helmut Kohl löste  durch die Zustimmung zum Euro ein Versprechen ein, das er im Jahre 1990 dem damaligen französischen Präsidenten Francois Mitterand gegeben hatte.

Dieser hatte seine Zustimmung zur Wiedervereinigung Deutschlands davon abhängig gemacht, dass in der EU eine „Vertiefung der Wirtschafts- und Währungsunion“ stattfindet. Durch den Vertrag von Maastricht wurde sie  1992 in Angriff genommen. Frankreich erhoffte sich durch die gemeinsame Währung, die wirtschaftliche Stärke des wiedervereinigten Deutschland  bändigen zu  können, indem es in den Entscheidungsprozess der 17 Euro-Länder eingebunden wird. Bei Helmut Kohl  schwang das Gefühl mit, Deutschlands historische Schuld, die es durch die  monströsen Verbrechen der Nazis auf sich geladen hatte, durch das Aufgehen in der Währungsgemeinschaft teilweise wieder gut machen zu  können. Beide Erwägungen waren ehrenwert und vom nationalen Standpunkt aus legitim. Sie waren jedoch rein politisch motiviert und hatten mit wirtschaftlichem Sachverstand wenig zu tun.  Weiterlesen

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Früher war selbst die Zukunft besser: In der Republik der alten Männer

Der demografische Wandel mit seiner „Überalterung der Gesellschaft“ hat für amtierende Politiker einen bislang wenig diskutierte Folge: der ungebetene Rat von früheren Amtsträgern wird zwangsläufig zunehmen. Dank des medizinischen Fortschritts werden die Ratschläge länger und öfter gegeben.

Die Beispiele der letzten Wochen: Erwin Teufel (früherer Ministerpräsident von Baden-Württemberg), Kurt Biedenkopf (früherer MP von Sachsen), Helmut Kohl (Alt-Kanzler) und jüngst – als amtierender – Bundespräsident Christian Wulff.

Eigentlich ist es Aufgabe der Opposition kluge und ungebetene Vorschläge und Ideen einzubringen. Mit einer Palette von Alt-Politikern verfügt das Land jedoch längst über eine zahlenmäßig und publizistisch einflussreichere „Opposition“. Weiterlesen

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Vaterlandslose Gesellen bilden die Spitze der Wirtschaft: Das hat Merkel von Kohl gelernt

Ich bin der kleine Mann in Merkels Ohr. Ich durfte ihr zuhören, als sie die Börsenzeitung las. Und ich bin nicht der große Mann an der Spitze des Stromkonzerns RWE. Der hatte die Nachrichtenlage erzeugt, von der Merkel gestern beim Frühstück las.

Also, wir sind bei Merkel&Sauer zu Hause; der Joachim frühstückt still und so hat die Angela Zeit, die vielen Clippings zu lesen, die ihr vom Bundespresseamt zusammengestellt werden. Darin soll sich der Erfolg ihrer Politik spiegeln. Stressige Wochen liegen hinter der Kanzlerin. Sie hat Dinge tun müssen, die sie selbst für sachlich richtig hält, die aber beim Wähler keine Punkte bringen. Das sind die schweren Stunden der Pflicht, zu Zeiten, in denen sich die Opposition in Populismus suhlt. Weiterlesen

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Die Zockerterroristen – Der Euro unter „friendly Fire“ aus New York und London

Die Binse feiert mal wieder Urständ: beim Geld hört die Freundschaft auf. Die europäische Solidarität aber nicht. Oder doch?

Was hat Helmut Kohl einst im schönen Maastricht jubiliert, als die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion aus der Taufe gehoben wurde. Damit werde eine Zone der ökonomischen und fiskalpolitischen Stabilität geschaffen – und zwar irreversibel, triumphierte der damalige Bundeskanzler. Weiterlesen

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Merkels Politikstil hat mehr mit Macht als mit Naturwissenschaft zu tun

Wenn ich noch einmal irgendwo lese, dass Angela Merkels Politikstil darauf zurückzuführen sei, dass sie Naturwissenschaftlerin ist, schreie ich. Ich meine, Klischees sind ja ganz hilfreich bei der Sortierung der Wirklichkeit, und zuweilen stimmen sie auch, aber was haben wir für eine Vorstellung von Naturwissenschaftlern?  Galileo Galilei, Charles Darwin, Albert Einstein, Stephen Hawking – Angela Merkel? Hallo?

Wie die Beispiele zeigen, und sie ließen sich erweitern, ist die Vorstellung von der nüchtern kalkulierenden Naturwissenschaftlerin (im Gegensatz zum intuitiv handelnden Politiker) Blödsinn. Weiterlesen

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