Anfang Oktober besuchte Kanzlerin Angela Merkel die drei afrikanischen Staaten Mali, Niger und Äthiopien. Ihre Wahl war auf diese Staaten gefallen, weil durch sie die Hauptfluchtlinie derer verläuft, die sich auf den gefährlichen Weg nach Europa machen. Unter dem Motto „Fluchtursachen bekämpfen“ versprach Merkel den drei Ländern finanzielle Hilfe beim Aufbau einer Infrastruktur zur Bekämpfung der Schleuserbanden, vor allem technisches Gerät und Expertise für eine effektive Polizeiarbeit.
Diese Schwerpunktsetzung der Kanzlerin kann man nachvollziehen, wenn man weiß, wie sie innenpolitisch unter Druck geraten ist, seit deutlich wurde, dass die Zustimmung für ihre Flüchtlingspolitik in der Bevölkerung deutlich zurückgeht. Bis zum Beginn der heißen Phase des Wahlkampfs im Frühsommer 2017 muss sie sicherstellen, dass die Zuwanderung gegen Null geht, weil sonst ihre vierte Kanzlerschaft gefährdet wäre. Hätte sie wirklich etwas Nachhaltiges für die Entwicklung des afrikanischen Kontinents bewirken wollen, hätte sie einen anderen Schwerpunkt setzen und vor allem andere Reiseziele wählen müssen. Weiterlesen