„Wo das Weib aufhört, fängt der schlechte Mann an.“ (Heinrich Heine)
„Frauen tragen die Hälfte des Himmels“ lautet ein chinesisches Sprichwort. Auch der Kommunist Mao Zedong ging damit hausieren. In der ganzen Welt ist die Verheißung, die in diesem Satz steckt, noch nicht zur Gänze eingelöst worden. Zu stark sind noch die Traditionen überkommenen Stammesdenkens oder die Vorurteile, die aus einer fragwürdigen, vormodernen Religionsauslegung resultieren. In China will es die konfuzianische Tradition, dass Mädchen, die heiraten, für immer aus der Herkunftsfamilie ausscheiden und sich der Familie des Bräutigams anschließen. Diese Reduktion eines Mädchens auf die künftige Funktion als Schwiegertochter erklärt ihren gegenüber einem Jungen niedrigeren Rang. Im Islam verhindert eine konservativ-orthodoxe Auslegung des Koran vielerorts die Gleichberechtigung der Geschlechter.
Wie sieht es in unserem westlichen, christlich geprägten Kulturkreis aus? Wo Demokratien herrschen, ist die Gleichberechtigung von Mann und Frau immerhin rechtlich garantiert. Auf einem anderen Blatt steht die Benachteiligung im Alltag, in der beruflichen Entlohnung und in der Besetzung von Führungspositionen in Staat und Wirtschaft. Immerhin haben die Frauen hier kräftig aufgeholt. Unter den Abiturienten bilden Mädchen schon seit einigen Jahren die Mehrheit. Jetzt kommt es darauf an, diesen Vorsprung bis zum Ende des Studiums und darüber hinaus zu bewahren. Weiterlesen