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Keine Angst vor dem Mainstream!

Das Verbieten von Wörtern halte ich für albern. Aber es gibt Wörter, die man meiden sollte. Dazu gehören meines Erachtens „Querdenker“ und „Mainstream“. Auf der Linken ist der Querdenker einer, der genau so denkt wie ich, einschließlich der Einbildung, originell zu sein. Auf der Rechten ist der Mainstream alles, was nicht so originell denkt wie ich.

So weit, so simpel. Jetzt wird es kompliziert: Der Querdenker meint, die Bild-Zeitung verkörpere den Mainstream. Der Rechte weiß, dass der Mainstream links und von der „Süddeutschen“ verkörpert wird. Beide finden, es müsse endlich gesagt werden dürfen in Deutschland, dass… Beide finden auch, dass es eine Schande ist, dass in Deutschland schon wieder oder immer noch offen gesagt werden darf, dass …

Leserbriefe schreiben diese Leute in zwei Varianten. Variante eins geht so: „Ich danke dem Autor für seinen mutigen Beitrag, in dem endlich gegen den hier herrschenden neoliberalen / sozialdemokratischen / konservativen / rot-grünen / klimaskeptischen / klimahysterischen / usw. / usf. Mainstream Stellung bezogen wird. Der Artikel sollte Pflichtlektüre in den Schulen sein.“ Also Mainstream werden.

Variante zwei geht so: „Dass ich in meiner Zeitung einen Beitrag lesen muss, in dem der herrschende europahörige / europaskeptische / islamfreundliche / islamophobe / israelhörige / israelkritische / usw. / usf. Mainsteam gefeiert wird, lässt mich fragen, ob ich weiterhin Ihr Blatt abonnieren soll. Axel Springer / Rudolph Augstein / Marion Gräfin Dönhoff / usw. / usf. würde sich im Grabe umdrehen.“ Also bitte in Zukunft gefälligst der Blattlinie, dem Mainstream also, folgen, weil der sich gegen den eigentlichen Mainstream wendet. Denn der Mainstream, das sind immer die anderen.

Die Deutschen, das weiß man ja, sind ein Volk von Individualisten. Also Querdenkern. Oder Querulanten. Der Individualismus ist sozusagen Mainstream. Was schon wieder ein paar interessante Fragen aufwirft.

Wenn man wirklich wissen will, was „Mainstream“ ist, also was die Mehrheit denkt, soll man sich die Website des Allensbach-Instituts ansehen. Man wird staunen. Der Mainstream ist richtig vernünftig.

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18 Gedanken zu “Keine Angst vor dem Mainstream!;”

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    Obituary: They ought to burry the bitch next to her accomplice Pinochet! Ihr Mann und ihr Sohn waren in dunkle Geschaefte verwickelt. Der Sohn in Afrika,der Mann in der Abfall-Industrie in USA. Leute welche nie arbeiten musten!{Parasiten mit „Upper-Class“ Akzent.

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    Um dem Mainstream zu entgehen oder ihm zu entsprechen, muss man allerdings wissen, was gerade „Mainstream“ ist. Was also ist gerade „Mainstream?

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    „Querdenker“ – es gibt so viele davon, dass das Geradeausdenken inzwischen schwer fällt. Und „Mainstream“ – wenn niemand mehr Mainstream sein will, weiß man gar nicht, wohin man strömen soll, wenn man den Mainstream umgehen will. Am besten ist es daher, wenn einem das egal ist. Nur sollte man sich dann nicht erschrecken, wenn man feststellt, dass man unterderhand zu Mainstream geworden ist. Eigentlich ist das doch erfreulich, denn dann laufen die Dinge in die richtige Richtung.

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    ATOM-MACHT DEUTSCHLAND ? 480 Atombomben Typ B61 welche jetzt „modernisiert“ werden sind gelagert in Belgien, Holland, Italien, Turkei und DEUTSCHLAND. In drei BDR Militaerbasen sind Atombomben gelagert welche durch die Tornado-Bomber der Bundes-Luftwaffe zum Einsatz in Russland, Ost Europa, Nord Africa und den Nahen Osten genutzt werden koennten. Dabei hat sich BRD mit hohen Kosten und noch mehr Schaden fuer das Klima „atomfrei“ gemacht! Also – Deutschland waere doch eigentlich eine geheime Atom-Macht! – Das ist die Meinung eines Beraters der AIEA (Internatinale Atomkontroll Agentur). Er verwendet nicht das Wort: „scheinheilig“. Dr.Leonard dos Santos Guimaraes schreibt darueber heute in DEFESANET in Brasilien mit Themen: Militaer, Waffen, Geopolitik, Nationale Sicherheit.

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    @Posener

    Wow! Ich habe ganze 24Stunden gebraucht um zu merken, dass sie uns übers Glatteis schieben. Ob etwas gesagt werden darf oder nicht, ob etwas gesagt werden muss, ob wir Eurokrise, Integrationsproblem oder Klimawandel haben, ob es ein Land Namens Nordkorea überhaupt gibt, ob Privatvorsorge besser ist als Rente, ob der Regenwald verschwindet, ob die Energiewende nötig oder erfolgreich ist, welche Energieform sinnvoll und sicher ist, ob das Abendland untergeht oder Zypern schlecht regiert wird, ob der Iran eine Bedrohung oder nicht ist, wissen sie, Herr Posener, woher ich das alles weiß? Von meinem Flachbildschirm. Und den füttern sie und ihre Kollegen. Bevor wir uns unterhalten, warum wir Konsumenten immer alles besser wissen, uns nicht bekennen wollen, es so nie gewollt haben, uns immer wie die kluge, aber schweigende Minderheit vorkommen, warum wir uns dauernd hintergangen und nicht ernstgenommen fühlen, warum wir glauben, dass man irgendwen oder irgendwas nicht kritisieren darf, wäre es nicht sinnvoller uns mal darüber zu unterhalten, in welchen Tonfall ihr Produzenten uns via Flachbildschirm die Welt erklärt?

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    Im Gegensatz zu den „alten Kolonialmaechten“ und heute „Moechtegern-Leitnationen“ Britanien und Franreich – besteht jetzt in USA in einem Thema eine fast vollkommene „Mainstreet Opinion“: „Let’s stay out of Syria!“ Keiner will ran – weder von links oder rechts, mit Ausnahme von McCain und den Lobbyists der AIPAC, welche ihren Mann -Steve Heydemann – als „point-propagandist“ im U.S. Institute of Peace als Sachverstaendiger fuer Syrien plaziert haben. Das U.S. Institute of Peace gehoert dem U.S. Congress als „think tank“ fuer geostrategische Orientierung. Steve Heydemann erschien im PBS „call-in-program“ in welchen die akuten Situationen auf Fragen von dem Journalists von dem Gast erklaert werden. Danach koennen Hoerer auf drei verschieden Kanaelen anrufen: Republican, Democrat, Indendent. Aber diesmal re: Syria – waren alle Anrufer gegen die von Heydemann vorgeschlagene Einmischung in Syrien. Er blickte dann ganz traurig und wehseelig – and entmutigt – aber wiederholte seine Empfehlung fuer U.S. Intervention in Syrien. Yes, dear Al – there may be a valid „main-street-opinion“ after all! Or perhaps „only in America “ – von Vietnam wollten sie schliesslich auch alle raus – und nur McCain und wenige der republican senators bestehen auf „stand your ground“ in Afghanistan.

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    „Ihr seid doch alle Individuen!“
    „Ja, wir sind alle Individuen.“
    „ICH nicht.“

    Mir war auch in letzter Zeit diese Mainstream-Phobie aufgefallen, sowie, dass offenbar vieles, das ich mag (obwohl ich mich so einzigartig fühle, in meinem Denken und Sein), so viele andere auch mögen. Deswegen war ich auch zu dem Schluss gekommen: Hey, ich bin so frei im Denken, dass ich mir sogar Mainstream erlaube *G* – Vielleicht wird das bald der neue Mainstream. Wie ich sehe, ist es zumindest im Feuilleton angekommen. Schon wieder war ich nicht die Einzige.. 🙂

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    Ach, es gibt doch beides.

    Nur ist der „Mainstream“ nicht per se etwas Schlechtes, und ein „Querdenker“ nicht per se ein Guter (und vice versa).

    Der „Mainstream“ ist auch breiter als von den meisten „Querdenkern“ angenommen und groß genug, um sie selbst mit einzuschließen.

    Dennoch gibt es sie, den breiten Konsens und Leute, die ihn nicht teilen.

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    @Steinmaus
    „Interessanter Beitrag zur Identitätsfindung: Ich bin Querdenker, hasse den Mainstream – also bin ich deutsch!“

    In der Praxis sehe ich das nicht – alle Balkanesen die ich kenne, würden sich als Querdenker bezeichnen – um dann alle die gleiche Meinung zu haben. Individuell fühlen sich irgendwie alle. Deutsch ist der nächste Schritt: Es kommt auf mich an! Deutsch deswegen, weil ich nur Deutsche und Balkanesen gut kenne – vielleicht ticken Franzosen ähnlich, ich weiß es aber nicht. Diese Inbrunst, etwas bewegen zu können, ja deswegen zu müssen, kenne ich so nur aus Deutschland. Wie gesagt, mit dem wirklich kennen hapert es.

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    Ich lass‘ mir meine Sprache nicht von irgendwem vorschreiben oder wegdefinieren. Für mich ist ein Querdenkendes jemand, das über den Tellerrand guckt, eines, das die Konventionen kritisch betrachtet, auch wenn es sich ihnen unterwirft und das zum Revolutionierndes wird, wenn es erkennt, dass die Konventionen querbetrachtet falsch sind.

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    Wenn diese Marotte hässlich ist, klingt das „man wird doch noch sagen dürfen“ weinerlich, weil man es nur sagt, wenn man es sagen darf. Hohle Phrase. Auch das „hier stehe ich und kann nicht anders“ benutzt man gerne, wenn man mit tausenden Gleichgesinnter in der kilometerlangen Meinungs-Schlange steht. Zivilcourage auf einer Demo mit 20.000 Teilnehmern – klar, lächerlich.
    Aber es gibt auch die schöne Seite. Die Zivilgesellschaft kämpft um jede Kröte und jeden heiligen Baum der Yanonami-Indianer als ob Darth Vader sie persönlich bedrohen würde. Kant: Jeder Bürger trägt die allgemeine Gesetzgebung in sich, kann also staatstragend sein. Ja er muss und soll sich engagieren. Das setzt Energie frei – die wir dann Zivilgesellschaft nennen. Nur ist halt Rebellion und der Kampf gegen angebliche Windmühlen interessanter als zivilgesellschaftliche Maloche – ein Don Quichote schillert mehr als Karlheinz. That`s Rock n Roll, Baby – wir brauchen den Tabubruch als Motivation. Du bist der, der den Unterschied machen kann! Das macht den Alltag bunter und motiviert. Auch wenn es um Umgehungsstrassen geht.
    Deswegen sollten wir nachsichtig sein. Eigentlich bringt diese (manchmal anstrengende) Attitüde doch fabelhafte Ergebnisse.

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    Interessanter Beitrag zur Identitätsfindung: Ich bin Querdenker, hasse den Mainstream – also bin ich deutsch!
    So abwegig ist das nicht. Beispiel Pfadfinderei: Während es in anderen Ländern zentrale und einheitliche Strukturen gibt, sind in Deutschland unzählige eigenständige Gruppen und Bünde zu finden. Es gibt den Mainstream (die Scoutischen) und die Querdenker (die Bündischen). Auch sind die Schwarzzelte „Kohte“ und „Jurte“ ein deutsches Zeichen liebenswürdiger Eigenbrötelei.
    Einer Eingebung folgend ließ sich auch der Autor dazu hinreißen, einen eigenständigen Pfadfinderstamm ins Leben zu rufen, mit großer innerer Genugtuung…

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