Peter Ramsauer redet und redet: „Ich als der Bundesverkehrsminister…“ So redete der Mann, den sie Zar Peter nannten, als er noch im Amt war. Selten hat mich in der Politik etwas so gefreut wie der gnadenlose Rauswurf des Müllermeisters aus Oberbayern, der sich als smart empfand, als sehr smart. Schadenfreude, das ist es, was ich empfinde, und Häme. Keine besonders edlen Gefühle. Darf ich das auch noch zugeben?
Der CSU-Chef Seehofer hat Ramsauer nicht mehr für das Kabinett aufgestellt und auch ansonsten in die Grütze geschickt. Laut SPIEGEL hat Zar Peter dann gesagt: „In 460 Jahren der Familie Ramsauer ist noch nie jemand so schwer gedemütigt worden wie ich.“ Wir lernen: Hier agiert ein Adelsgeschlecht der bayrischen Besserwisser. Dabei schien er mir dumm wie Brot.
Ein so harsches Urteil bedarf der Erläuterung. Ich sitze mit Herrn Ramsauer in einer TV-Talkshow und die empathieheischende Masche der Moderatorin bürstet einen Jahre alten Fall zu Aktuellem auf. Dabei verweise ich auf mein Punktekonto in Flensburg; ich fahre PKW so, wie Jungs PKW fahren. Also habe ich Punkte. Und ich habe auch schon mal den Idiotentest machen müssen; zugegeben.
Da fällt mir Ramsauer ins Wort und sagt folgendes: „Als Bundesverkehrsminister kann ich nicht zulassen, dass im öffentlich-rechtlichen Fernsehen gesagt wird…“ Er meinte mich und meine Punkte. Das verbitte er sich. Da staunt man nicht schlecht: Meinungen im Öffentlich-Rechtlichen unterliegen der Genehmigung des Bundesverkehrsministers. „Who the fuck…“ Dann lässt er noch erwähnen, dass sein Fahrer gelernter Fahrlehrer sei. Hä?
Zweites Erlebnis: Wieder eine Talkshow, diesmal eine, in der die Moderatorin die intellektuelle Lufthoheit über die Sendung hat. Es geht um die populistische Chimäre einer Maut für Ausländer auf deutschen Straßen. Zug um Zug zerlegt die Moderatorin die Ramsauerschen Ideen als Hirngespinste. Ramsauer versinkt in seinem eigenen Stammeln. Seitdem weiß ich, dass das mit dem Brot nicht falsch war.
Drittes Erlebnis: In einem guten Restaurant in Berlin bringt die Ehefrau des Kochs Herrn Ramsauer die englische Version der Speisekarte, um ihn zu bitten, doch mal zu prüfen, ob das gutes Englisch sei, was man da verewigt habe. Ramsauer erwähnt, dass er mit der Amerikanerin Sandra Bullock verwandt sei und in Oxbridge studiert habe. Er genehmigt nach kurzer fachmännischer Lektüre das Menü. Die Peinlichkeit der großherzoglichen Geste ist durch nichts zu überbieten.
Ich könnte noch sechs oder sieben Beispiele zu dem erzählen, was der Herr Minister für gute PR hielt. Dabei zerriss ihn selbst die Cleverness seiner eigenen kleinen Idee. Sie kennen doch Leute, die schlechte Witze erzählen, aber sich über die Pointe selbst vor Eigenvergnügen schon schier zerreissen, bevor sie überhaupt das Ende der Anekdote erreicht haben. So war er, der Peter.
Selten habe ich einen so aufgeblasenen präpotenten Schwätzer gesehen wie Zar Peter. Deshalb schäme ich mich nicht meiner Genugtuung, dass es ihn nun erwischt hat.
My dear Klaus: Please no more obscenities. No more four-letter-words! Kein Wunder dass der ehrwuerdige Minister sich da im „oeffentliche“ Fernsehen entruestet ! Was sind den dass fuer Umgangsformen ! — Komm, es ist Zeit sich nicht mehr um den provinziellen Kleingram zu graemen! — Es kommt ein Alter in welchen man eine andere Buehen sucht. Wie damals, „Ted“ – der war 63. Ich bemerkte ihn im Flugzeug – ein schlanker, grosse Typ – mit dem Strohut welcher im Norden Texas von den bemittelten Ranchers getragen wird. (Wegen der Hitze tragen die Strohuete). Vom Flughafen fuhren wir in der Shuttel – aber es war ein Feiertag auf dieser Insel. Kein normales Hotel war frei. Wir landeten jeder in einer leeren Kammer – welche nur ein Notbed enthielt: Na, ja, mehr brauchten doch die jungen Leute der Insel nicht fuer ihren Sport (Der Nationalsport!). In der Nacht ging „Ted“ mit mir zu einem hektischen Tanzwevent. Sehe youtube Video „fernandito villalona sonambulo“ Der wurde wurde bald beendet durch eine Schiesserei. Wir warfen uns auf den Boden – schutzsuchend hinter einem umgefallen Tisch. Am naechsten Tg zogen wir in ein gewisses kleines Hotel, welche ich „Hotel Sensationell“ taufte: Hausregel No. 1. „Jeweils nur eine Fraun in das Zimmer nehmen !“ (Grund: Bei mehr als einer kann dann Streit um das Honorar entstehen!). An Nachmittagen sass „Ted“ mit anderen alten Kerlen (manche komisch und zugleich gruslich, Leute die auf die „Reparatur“ ihres Frachtschiffes warteten…) und er trank. Trotzdem – nach Dunkelheit war „Ted“ gefechstfaehig und furtchtlos, wirklich!. „Ted“ war Multimillionaer – zumindest einige Millionen – eine grosse Farm, Haeuser in einer Stadt: Als ich sagte: „Ich muss meine Hemden zur Waescherie bringen sagte er: „You don’t need that! What I usually do, I get a bucket and wash my shirts right in the hotel room!“. Hin und wieder flog er zurueck zu seine Ranch in einem „Western State“ – kam dann wieder. Er hatte Illusionen (und das Geld) – : „I’m thinking about buying a property and start a little family here!“ I sagte ihm: „Du kannst hier alles haben – aber denke hier nie ans Investieren!“ Nach einem Jahr kam der Schock -der weibliche Fauna dort kann man nicht trauen! —- Fast forward – 30 years later: Was ist aus „Ted“ geworden ? Er starb 10 Jahre spaeter auf seiner Ranch/Farmi im U.S.Westen – und weil er keine Erben hatte – vermachte sein Testament alles dem dortigen „State“ und heute ist dort mit seinem NAMEN eine „Staatliche Forschungsfarm“. Als ich den staatlichen Verwalter kuerzlich ueber den anderen „Ted“ berichtete -„Ted the Caribbean Adventurer“ – war das in diesem Ort eine Sensation: „We always knew him as a reserved and polite gentleman! („Ted drinking and partying ? “ schrieb ein Nachbar an den anderen!). – Heute existiert diese Karibik aber nicht mehr, man kann aber den „adolescent brio“ (puebertaere Begeisterung) von damals hoeren – genial interpretriet von den Komponisten BIENVENIDO BUSTAMANTE, welche damals lebte und komponierte. Heute auch von London Symphony Orchestra in dem Album „Caribbean Treasures“(sehe youtube videos. Thus, dear Klaus – let me take you away , at least for a magic spell, from all that grief in cold Germany : Sehe youtube Video „Sandy Gabriel Tercer Movimento“, und „Remy Vargas Tercer Movimento“.
„Dabei zerriss ihn selbst die Cleverness seiner eigenen kleinen Idee.“
Herrliche Redewendung. Fast ein Weihnachtsgeschenk. Da es noch einen Tag bis zum Ausbruch der Besinnlichkeit ist, kommt die Schadenfreude gerade noch rechtzeitig.