Als Thilo Sarrazin ankündigte, sein nächstes Buch werde sich mit dem Euro befassen, war ich nicht überrascht. Denn auch andere europäische Rechtspopulisten, allen voran Geerd Wilders, haben seit Beginn der Krise ihre ideologische Basis zu erweitern versucht und die Europäische Union ins Visier genommen:
Was mich dann aber überrascht hat, war die Tatsache, dass Sarrazin ein alles in allem recht gut argumentiertes Buch vorgelegt hat. Genauer gesagt: Es argumentiert dort gut, wo es um die Dinge geht, von denen Sarrazin als Finanzpolitiker und Banker etwas versteht, und es wird problematisch dort, wo er in geschichtsphilosophisches Schwafeln verfällt – eine Angewohnheit freilich, die er etwa mit Helmut Schmidt teilt.
Beginnen wir also damit, bringen wir das hinter uns.
1. Ich habe wiederholt darauf hingewiesen, dass Sarrazin einen Juden-Knacks hat. Zum Beispiel hier:
http://www.welt.de/debatte/kommentare/article9333263/Thilo-Sarrazins-Obsession-mit-den-Juden.html
Deshalb verwundert es nicht, dass auch in seinem neuen Buch hier und dort im Zusammenhang mit dem Euro auf den Holocaust verwiesen wird. Es lohnt sich, diese Verweise genau anzusehen: So schreibt Sarrazin auf S. 19: „Auch Helmut Schmidt unterstrich … diese Linie, als er am 4. Dezember 2011 in einer Rede vor dem SPD-Parteitag den Bogen schlug von der deutschen Schuld am Holocaust über das europäische Vermächtnis Robert Schumanns und Konrad Adenauers bis zur gemeinsamen Währung und zur Notwendigkeit deutscher Mithaftung für die Schulden der Partner-Länder im Euro-Raum. Diese Rede brachte das Dilemma Deutschlands – nämlich das anhaltende Gefangensein in der Schuld der Nachkriegszeit – exemplarisch auf den Punkt.“
Hier ist der Bericht über die Rede, auf den sich Sarrazin bezieht, und man kann feststellen, dass Sarrazin nicht übertreibt:
Was Sarrazin freilich tut, ist bezeichnend: Er reduziert die Ausführungen Schmidts, der in der EU und ihrer Weiterentwicklung die Lösung des ur-europäischen Traumas vom Übergewicht Deutschlands auf dem Kontinent erblickt, auf den Holocaust. Das ist allerdings demagogisch und tendenziell antisemitisch, denn es suggeriert, die Beteiligung am Euro oder an Rettungsfonds für wirtschaftlich weniger starke – oder haushaltspolitisch unverantwortliche – Staaten sei irgendwie eine Form von Wiedergutmachung an den Juden.
Eine Seite später schreibt Sarrazin: „Soweit die deutsche Politik meint, aufgrund politischer Erwägungen wegen der deutschen Schuld am Zweiten Weltkrieg und am Holocaust besondere Opfer im Sinne einer ‚europäischen Solidarität’ bringen zu müssen, sollte auch dies offen diskutiert und klar ausgewiesen werden.“ Wieder wird die von Schmidt – zu Recht oder Unrecht – wie von seinem Nachfolger Helmut Kohl beschworene Frage des deutschen Übergewichts in Europa, das schon Bismark zu schaffen machte, auf die Nazi-Zeit reduziert. Außerdem wird insinuiert, die Frage „besonderer Opfer“ der Deutschen – auch das Wort „Opfer“ ist bezeichnend, handelt es sich doch hauptsächlich um Kredite – sei erstens mitbestimmend für die deutsche Regierungspolitik und werde zweitens als Motiv verschwiegen. Dass Helmut Schmidt ja gerade in der von Sarrazin zitierten Rede der Regierung vorwirft, dieser historischen Verantwortung nicht gerecht zu werden, sondern „deutschnationale Kraftmeierei“ zu betreiben, fällt dabei unter den Tisch.
2. Auch wenn es im neuen Buch kaum Verweise auf sein voriges Buch gibt, zieht Sarrazin an einer bezeichnenden Stelle die Verbindung zwischen der Xenophobie von „Deutschland schafft sich ab“ und der Euroskepsis des neuen Buchs gibt, das ehrlicherweise heißen müsste: „Deutschland schafft den Euro ab – oder schafft sich ab.“ Auf S. 389f. schreibt er über die „deutsche Flucht nach Europa“ und behauptet: „Auch Angela Merkel ist Gefangene jenes deutschen Nachkriegs-Denkstils, wonach nur ein letztendliches Aufgehen Deutschlands in Europa Deutschland vor sich selbst und die Welt vor Deutschland retten könne.“ Und er zitiert zustimmend den Ordoliberalen Hans Willgerodt, der meint, dass in Deutschland aufgrund seines Anteils (sic) an den Verbrechen Europas „ein für jede Nation normales, nicht aggressives Selbstbewusstsein offenbar einen kaum heilbaren Schaden genommen hat“. Von da schlägt er den Bogen zur Einwanderungspolitik und zitiert zunächst den ehemaligen CSU-Mann und heutigen FAZ-Redakteur Georg Paul Hefty mit der Bemerkung, Deutschland sei nach dem Krieg „so diskreditiert“ gewesen, dass es nicht wie die klassischen Einwanderungsländer mit „Quoten und Normen“ operieren konnte. (Bullshit übrigens, denn gerade die CSU hat ja bis vor kurzem geleugnet, dass Deutschland ein Einwanderungsland sei, weshalb eine Quotenregelung nicht in Betracht kam.) Sarrazin verschärft diese konservative legende auf bezeichnende Art, in dem er schreibt (S.390): „… so als ob Krieg, Holocaust und Vertreibung es den Deutschen moralisch aufgelegt hätten, passiv zu dulden, wer sich in ihrem kleiner gewordenen Land noch ansiedeln will.“ Auch hier erscheinen die Deutschen letztendlich als Opfer des Holocausts. Erst die Vertreibung aus den Ostgebieten, dann die Ansiedlung von Fremden im verkleinerten Land – dass Westdeutschland Arbeiter aus Italien, Spanien, Jugoslawien und der Türkei holen musste, um den eigenen Wohlstand zu sichern, nachdem der Zustrom aus Ostdeutschland 1961 versiegte, fällt dabei ebenso unter den Tisch wie die Tatsache, dass Großbritannien, Holland und Frankreich schon viel früher – als Erbe ihrer kolonialen Vergangenheit – eine massive Einwanderung erlebt haben (in Sarrazin-Sprech: „erdulden mussten“), die keineswegs, wie Hefty behauptet, durch jene „Quoten und Normen“ geregelt war, die etwa die USA, Kanada und Australien angewandt haben.
Dass Sarrazin so argumentiert, ist schade, wenn auch nicht wirklich überraschend. Es gibt jenen, die sich seinen Argumenten verschließen wollen, eine – durchaus stichhaltige – Berechtigung. Genau wie sein Buch über die Zuwanderung auf weite Strecken Bekanntes und Unstrittiges referierte, um alles dann einem biologistischen und eugenischen Konstrukt zu unterwerfen (auch im neuen Buch heißt es auf Seite 388: „Langfristig entscheidet sowieso nicht die Ökonomie, sondern die Demographie!“), so referiert sein neues Buch – es hat genau so viele Seite wie das letzte, nämlich 462 – auf weite Strecken Bekanntes und Unstrittiges, läuft aber zumindest Gefahr, dem Ressentiment mehr zu dienen als der Aufklärung.
Dabei ist die Kernthese des Buchs unbedingt diskussionswürdig:
„Die gemeinsame Währung wird nicht aus dem Blickwinkel der ihr immanenten Logik betrachtet, sondern ausschließlich als Vehikel für einige weitere Schritte in Richtung ‚Vereinigte Staaten von Europa’ angesehen. Diese Art von europäischer Eschatologie, deren prominentester Vertreter Helmut Kohl ist, hat sich vollständig gegen jede logische oder empirische Überprüfung immunisiert. Sie ist zur reinen Ideologie geworden. (…) Alle Ideologien haben eins gemeinsam: Sie haben sich durch den Kranz ihrer Definitionen und Setzungen mit Erfolg gegen Einwände aus der Wirklichkeit abgesichert. Sie spielen die Rolle einer Religion oder eines Religionsersatzes.“ (S.393) Könnte von mir stammen. Und: „Diejenigen, die jede Diskussion um den Euro oder einen austritt Griechenlands mit einem ‚Scheitern Europas’ in Verbindung bringen, argumentieren letztlich wie Erich Honecker, der kurz vor dem Fall der Mauer sagte: ‚Vorwärts immer, rückwärts nimmer.’ Wer so denkt, offenbart ein profundes Misstrauen in die natürliche Stabilität der europäischen Integration und gegen die Vernunft der Europäer überhaupt.“ (ebd.)
Ich selbst habe vor nicht allzu langer Zeit an dieser Stelle geschrieben, Europa sei „wichtiger als der Euro“:
https://starke-meinungen.de/blog/2011/11/22/europa-ist-wichtiger-als-der-euro/
Sarrazin muss sich allerdings entscheiden, ob er einem schmollenden Nativismus das Wort reden will, einer mit Geschichtsrevisionismus und Ressentiments verbundenen Renationalisierung des europäischen Projekts – oder ob er auch bei einem möglichen Scheitern des Euro gerade jene Errungenschaften der Europäischen Union retten will, die sie nach wie vor anziehend machen – offene Grenzen, Freizügigkeit, Liberalität, Multikulturalismus, Chancengleichheit zum Beispiel; und ob er darüber hinaus, da er zu Recht die Abkehr von der Vorstellung eines europäischen Superstaats fordert, überhaupt eine Vorstellung davon hat, wie ein Europa der Vaterländer eine Supermacht (Tony Blair: „Not a superstate, a superpower“) werden könnte – jene unerledigte Hausaufgabe, die seit dem Scheitern der EVG einer Lösung harrt.
Zur zweiten Frage sagt das Buch so gut wie nichts; zur ersten Frage scheint es eine zweideutige Antwort zu geben, die es dem Autor erlaubt, mal die populistische, mal die seriöse Karte zu spielen, je nach Publikum und Tagesform. Man sollte ihn, meine ich, nicht zurück in die Ecke drängen, in die er sich mit „Deutschland schafft sich ab“ selbst gemalt hat; rufe nach Zensur, Auftrittsverbot im Fernsehen etwa, sind ohnehin nur Wasser auf seine Mühlen, bestärken ihn in seinem Hang zur Rechthaberei und zur Selbststilisierung als Opfer. Den Gefallen sollte man ihm nicht tun.
@ KJN
„Was mich hierzulande stört, ist, wie plötzlich “man” umdenkt (ähnlich übrigens, wie bei der Energiewende) und das läßt doch vermuten, daß andere Interessen dahinter stecken, nämlich der Geburtenrückgang und die Industrieoligarchie im staatlichen Monopolkapitalismus macht ihren Einfluss geltend, um das Überangebot an Arbeitskräften nicht zu gefährden. Man hat Angst vor einem wirklichen Arbeitsmarkt. Ich spitze es mal zu: Es ist egal ob Kommunismus oder Kapitalismus – die Gängelung setzt sich hierzulande immer durch.“
Finde ich völlig richtig.
@ Roland Ziegler
Nach dem, was Sie schildern, und Ihrer Wunschvorstellung (14-15 Uhr) zu urteilen, dürfen Sie kaum Ihr Lebensnmodell vor Andersdenkenden und Anderskönnenden zu 100% in Schutz nehmen, sondern müssen die Gehälter im Vergleich zu den Kosten, z.B. von Wohnung, Hausbau, Energie und Versicherungen kritisieren.
@ KJN nochmal:
Sehr bedenklich, wenn Menschen annehmen, was man ihnen aufdrückt und das Protestieren auf Castortransporte oder – zu spät – Bahnhöfe beschränken. Nicht mehr ganz mein Land. Dann doch zu wenig 68er Geist, der nicht inallem schlecht war.
@Parisien
„Nur dort, wo es hapert, sollte der Staat eingreifen.“
Na ja, in F greift der Staat auch ohne Not bereits länger ein, dennoch wundert man sich seit langen über den deutschen Ausdruck „Rabenmutter“. Der Staat /die Allgemeinheit sieht es nun mal als eine Aufgabe an, Bildung möglichst früh bereitzustellen und daran kann ich nichts Schlechtes erkennen. Was mich hierzulande stört ist, wie plötzlich „man“ umdenkt (ähnlich übrigens, wie bei der Energiewende) und das läßt doch vermuten, daß andere Interessen dahinter stecken, nämlich der Geburtenrückgang und die Industrieoligarchie im staatlichen Monopolkapitalismus macht ihren Einfluss geltend, um das Überangebot an Arbeitskräften nicht zu gefährden. Man hat Angst vor einem wirklichen Arbeitsmarkt. Ich spitze es mal zu: Es ist egal ob Kommunismus oder Kapitalismus – die Gängelung setzt sich hierzulande immer durch.
@Silke
„..na na, wer unterstellt denn nun..“
Stimmt auch wieder..
„es ist die Scheinheiligkeit, die so wütend macht.“
Das ist auch bei mir exakt das, was mich bei dem Thema juckt. Vielleicht auch die Interessenlage: Wieso auf einmal diese ganzen „Initiativen“.
…Besser gesagt gab es nicht „auch“ für die Kinder, sondern selbstverständlich in allererster Linie für die Kinder, aber auch für uns die Schwierigkeiten der Umgewöhnung. Als ich diese Schwierigkeiten miterlebte, habe ich die Notwendigkeit, dass beide Eltern Geld verdienen müssen, verflucht. Jetzt finde ich das gesamte Arrangement der Zeitaufteilungen aller vier Beteiligten gut, geradezu vorbildlich. (Besser wäre, Kita & Schule wären früher vorbei, um 14:30 oder 15:00, aber das lässt sich eben ökonomisch nicht machen. So geht es auch.)
@Parisien & Parisienne: Unsere Kinder sind am liebsten bei uns und wir sind am liebsten bei ihnen. Trotzdem sind wir alle auch gern mal eine zeitlang woanders; das schließt sich nicht aus.
Die Kinder sind wie gesagt von 8 bzw. 9 bis ca. 16 Uhr in der Kita bzw. Schule (dies ist hier im „Kiez“ der Regelfall, deshalb ist eine solche Homestory vielleicht auch für andere Eltern interessant). Ich war anfangs sehr skeptisch, bin aber inzwischen von meinen eigenen Kindern eines Besseren belehrt worden. Denn auch für die Kinder gab es die Schwierigkeiten der Ent- und Gewöhnung. Nachdem sie aber diese Schwierigkeiten gemeistert haben, waren sie sehr stolz auf sich, und ich finde, zurecht. Inzwischen sind die Kindergruppen in Kita und Schule für sie zu einer wertvollen Bereicherung ihres Lebens geworden; das ist eine unübersehbare Tatsache, die zu unserem Familienleben, dass morgens, am späten Nachmittag und am Wochenende stattfindet, hinzukommt.
Was uns Eltern betrifft: In der Zwischenzeit müssen wir arbeiten, und zwar beide. Wir hätten, selbst wenn wir das anders gewollt hätten und selbst wenn es das Betreuungsgeld gegeben hätte, nicht anders leben gekonnt (es sei denn, natürlich, mit HartzIV).
@ RZ
„Nun sind Sie dran. Wo wohnen Sie?“
Spielt keine Rolle. Habe schon F, USA, kurz Italien NRW, S-H, Niedersachsen und Bayern bewohnt, Bayern am längsten. Bin Umzugsfanatiker, ca. 20mal umgezogen.
Parisienne
Wir haben uns das heute zu zweit angesehen. Mein Guter, sie täuschen sich. Ich hoffe, Ihre Kinder sagen Ihnen das eines Tages. Was sagt Ihre Frau dazu? Findet sie sich auch so einfach damit ab, ihre Kinder den ganzen tag nicht zu sehen? Oder liest sie das nicht? Nichts ist so wichtig wie eine Mama, die einen in den Arm nimmt, wenn man hingefallen ist. Manchmal klage ich mein Leid über diese Entwicklung muslimischen Taxifahrern. Die sind völlig mit mir einverstanden. Sie lieben Muslime gar nicht, denn Sie kennen sie nicht. In dieser Gesellschaft können sie nur schizoid werden. Ich bewundere jeden von ihnen und vor allem jede, die es trotzdem schafft. Sie sollten etwas kritischer werden. Mit mehr von Ihrer Sorte müssen wir, wenn wir Omas sind, wieder auf die Straße. Dann werden wir nicht rufen: „Mein Bauch gehört mir!!!“ sondern „Mein Kind gehört mir!!!!! Mit freundlichen Grüßen, Parisienne
@Parisien: Fußgängerampel – das wird es sein, daran hatte ich noch nicht gedacht. (Steht zwar keine da, aber man kann ja schon mal Rücklagen bilden.) Nein, mit einem ostdeutschen Elternteil kann ich nicht dienen. Wenn Sie ein passendes Ressentiment für mich brauchen, nehmen Sie doch einfach den arroganten Besserwessi! Andererseits hab ich genug postsozialistische Luft geschnuppert, um zur Not auch da reinzupassen; ich wohne seit 1989 in Ostberlin.
Nun sind Sie dran. Wo wohnen Sie?
@R.Z.- Nachtrag
… ich glaub‘ von solch‘ Zuständen träumen die Genossen in der ‚BRD‘.
R.Z. Ich bezweifle, dass jedes Kitaknd mit “1500 EUR/Monat” (Blondhans) zu Buche schlägt.
… tatsächlich sind es für den Staat Kosten von durchschnittlich 1.100 €uro/Monat.
Ich habe im Interesse von Mutter und Kind mit höchstmöglichen Anteil gerechnet. Und nun? meinen Sie die ‚BRD‘ hat kein Geld? Um in Afghanistan Kinder und Familien in die Luft zu sprengen und der Finanzmafias Gier zu befriedigen reicht ’s aber – waaas? (Abgesehen davon das hier über mögliche Beitragszahler für Ihre Rente gestritten wird.)
@ Roland Ziegler
Ich wollte Ihnen nur meinen background erklären. Und zerlegen Sie nicht Herzensbildung, die schließt ja gerade keinen aus.
Und das finde ich gut:
„gründen Eltern private Initiativkitas, bei denen sie Räume anmieten und Erzieher einstellen.“
Hierbei haben Eltern viel Mitspracherecht.
‚derblondehans‘ wird die Zahl irgendwo herhaben. Sie beinhaltet Planungs- und Baukosten, Gartenanlage und oft Fußgängerampel etc.
Sie leben in Berlin? Berlin gilt als die Stadt der meisten Transfers. Über 50% sollen von Transfers leben. Ich glaube, dass das ungesund ist. Die Stadt selber lebt von den Transfers aus Bayern und BW.
Ich glaube inzwischen, dass Sie mich nicht verstehen wollen. Sex, Partnerschaft, Familie und Kinder, Zeugen, Gebären und Aufziehen sollten Privatsache sein. Nur dort, wo es hapert, sollte der Staat eingreifen. Dass das JA mal versagt, ist nicht anders, als wenn ein ICE entgleist: Menschliches Versagen. Das kann man nicht ausschließen.
War Ihr deutscher Elternteil zufällig ostdeutsch?
Etwas „Ichbezogenheit“ könnte man in Ihrem von umfänglicher Eigencharakterisierung eingeleiteten Statement schon finden. – Die herzensgebildeten Menschen dürfen ja – wie übrigens auch die herzensmissgebildeten – derzeit ihre Kinder erziehen, wie & so lange es ihnen beliebt. Müsste also alles prima sein (bis auf die Schulpflicht, die der weiteren Herzensbildung wohl im Wege steht, aber das ist ein anderes Thema.) Die anderen aber, die ihre Kinder in die Kita stecken wollen – aus welchen Gründen auch immer -, sollten dazu die Möglichkeit bekommen. Hier in Berlin ist das noch ganz gut möglich, obwohl es Probleme gibt – anderswo ist das nahezu ausgeschlossen. Weil der Staat nicht hinterherkommt, gründen Eltern private Initiativkitas, bei denen sie Räume anmieten und Erzieher einstellen.
Ich bezweifle, dass jedes Kitaknd mit „1500 EUR/Monat“ (Blondhans) zu Buche schlägt. Die Kita unsere Kinder betreut ca. 15 Kinder in 4 Gruppen, d.h. insg. 60 Kinder. Legt man Blondhanses Kalkulation zugrunde, würde diese Kita monatlich 90000 Euro ausgeben. Angesichts der Tatsache, dass wir Eltern über Fördervereinspenden, Essensgeld, Basare & Flohmärkte, Eintritts- und Fahrgeld usw. usf. permanent zuschießen, das Personal (5 Erzieher inklusive Leitung, Putzfrau & Hausmeister) aber eher zu den Wenigverdienern zählen, darf man Blondhansens Berechnung schon mal anzweifeln. –
Ich habe gerade gelesen, dass eine beachtliche Mehrheit der Deutschen (60 % vs. 36 %) die Herdprämie missbilligt. Scheint für die demokratische Entscheidungsfindung aber irrelevant zu sein.
Das Schneeballsystem 68er:
Meistens reichlich Partner, aber keine oder wenig Nachkommen. Irgendwann dämmerte denselben Politikern, dass die Renten gefährdet sind. Also förderten sie mit einer gewissen Logik die Immigration. Nur tat sich das Problem auf, dass ein erklecklicher Teil der Immigranten keinen Schulabschluss schafft und von Transfers lebt. Das sind schon zwei Transfers, die Rente und die Sozialhilfe und alles, was da dran hängt. Also kamen dieselben auf die deutsche Frau zurück und ihr Kind. Frau soll flächendeckend arbeiten, Kind soll flächendeckend in KiTa, hier war schon schwarz-gelb mit beteiligt, aber angedacht wurde das unter schwarz-rot. KiTa: neue Kosten. Außerdem für’s erste LJ das Elterngeld (Gebäranreiz): Dritter Transfer. Vierter Transfer: Sozialarbeiter für die, die gut gebären, deren Kinder es aber nicht in der Schule schaffen und auch sonst schwierig werden, hierunter auch Deutsche in prekären Verhältnissen.
Das Einzige, was geholfen hätte, wollte man irgendwie nicht: Kleine Klassen, Obergrenze 20, die Immigranten verteilen, was bedeutet hätte, maximal zwei Immigranten pro Grundschulklasse. Bei Problemen zwei Lehrer pro Klasse. Den einzigen Transfer, der geholfen hätte, den in die Schulen und zwar nicht in Programme, sondern mehr Lehrer, hat man unterlassen. Da fasst man sich doch an den Kopf.
Und man sollte nicht meinen, wir stünden so gut da. Wir stehen nur gut da im Vergleich zu Griechenland oder Spanien. Aber wann haben wir uns früher je mit Griechenland oder Spanien verglichen. Fazit für mich: Rot-Grün ist unwählbar.
Unsere Spezialisten und Spezialistinnen für Gender und Erziehung – die Anti-Mama-und-Papa-Partei:
Ströbele: soweit ich weiß, kein Kind
Künast: soweit ich weiß, kein Kind
Roth: Eine Tochter, glaube ich
Trittin: Eine Tochter
Schnitt: 0,5, weit unter dem sehr geringen Bundesdurchschnitt
Erfahrung: Wenig
Und von Robin Alexander:
Es ging Rot-Grün nicht darum, den Staat zu kritisieren, weil er jetzt auch Eltern fördert, die ihre Kleinkinder selbst betreuen. Es ging vielmehr am Ende gegen die Eltern selbst.
So verächtlich sprach lange niemand über Frauen
Wer zwei oder drei Jahre zu Hause bleibe, lebe ein veraltetes Rollenbild, urteilte die Linke. Eltern seien nicht in der Lage ihre Kinder so zu fördern wie Angestellte, suggerierten im Bundestag Sozialdemokraten allen Ernstes – während die Arbeitsministerin vorschlägt, tausende Hartz-IV-Empfänger im Schnellkurs zu Erziehern umzuschulen. Der Unsinn, das Betreuungsgeld bremse den Kita-Ausbau, wurde wieder und wieder postuliert.
Auch wir, die Medien, ruinierten den Diskurs: Mit dem bösen Wort von der „Herdprämie“ wurden Mütter regelrecht zur Minna gemacht. So verächtlich hat im politisch korrekten Deutschland schon lange niemand mehr über Frauen gesprochen. Auch Menschen mit fremden Wurzeln wurden pauschal verdächtig, ein „Integrationshindernis“ für ihre eigenen Kinder zu sein.
http://www.welt.de/debatte/kom.....ioten.html
Noch einmal kurz zu einem Aspekt bei dem Thema:
Dafür muss ich mich ein klein wenig charakterisieren: Wenn mein bester Freund mir nachts sagen würde, er plante am nächsten Tag einen Anschlag auf eine staatliche Einrichtung, würde ich wie die meisten Bürger ihn umgehend anzeigen. Wie die Mehrzahl der Bürger habe ich auch darauf geachtet, mir keine Vorstrafe einzuhandeln durch z.B. Autofahren im Rausch o.ä. Also braver Bürger. Aber einst vor die Wahl gestellt zwischen Beamten-und Angestelltenstatus, habe ich nur gelacht. Ich habe nicht Medizin studiert, um Beamter zu werden. Beamte hatten es mit der Freizeit leichter – sie mussten für Dienste Freizeitausgleich nehmen, wir wurden bezahlt, hatten daher vordergründig mehr Geld (wenn man die Krankenversicherung bzw. Beihilfe vergaß). Sprich, es war unattraktiver, Angestellter zu sein, zumal man nur Jahresverträge bekam und auf dem Schleudersitz saß. Zwischenzeitlich einmal arbeitslos, trat ich nicht beim Arbeitsamt an, sondern half mir mit ein paar Jobs über die Runden. Sprich – außer dem Offensichtlichen (Schule und Studium) wollte ich nie den Staat in meiner Nähe. Weder wollte ich von ihm abhängig sein, noch etwas haben. Und daher regt es mich auf, dass er wegen einiger Fälle von Versagen sichtbare Tendenzen zeigt, das Geschlechtsleben (gender-Forschung), Paarungs- und Zeugungsverhalten und das Aufbringen von Kindern zu kontrollieren, wie er das schon zweimal in der Geschichte mehr als andere Staaten getan hat.
Nun, falls Sie noch herschauen, RZ, folgendes Statement: Es gibt Bürger (nicht zwangsläufig wohlhabende, sondern ganz allgemein Bürger mit Herzensbildung), die bedeutend besser ihre Kinder erziehen können als eine staatliche Einrichtung, andererseits gibt es ein paar Bürger, die das verlernt haben. Daher würde ich die KiTa in der Mitte ansiedeln, halte aber die Mutter in den ersten vier! Lebensjahren für an sich wichtiger (alternativ ab ca. 6 Monate den Vater).
Man sollte niemals darauf verfallen, nachzusehen,ob sie es können. Es gibt Bürger, die mit Kindern in einem 1 Zi-Loft wohnen und das prima können, während das JA daran Anstoß nehmen würde, dass das Kleinkind kein eigenes Zimmer hat. Es gibt Bürger, die, wie wir z.B., mit den Kindern im ersten Jahr im gleichen Bett schlafen, schon, um den plötzlichen Kindstod zu verhindern. Deren Kinder sind alle okay.
Ich betrachte daher eine KiTa als eine Notlösung, wenn beide arbeiten müssen oder auch wollen.
Ein Wort zu den Türken: Wenn sie ihre Kinder selbst erziehen, gibt es Erdogans Lösung: Habe für Erdogan wenig übrig, aber hier hat er vielleicht sogar recht: Türkischsprachige Grundschule, um erstmal eine Sprache richtig auf die Beine zu stellen, ab der dritten Klasse deutsch intensiv als erste Fremdsprache. Die Idee kommt nicht aus dem All. Die Amerikaner haben auch spanischsprachige Schulen, soweit ich weiß, und trotzdem kann später jeder dort Englisch.
Jedenfalls sollte man die Türken und Araber nicht quasi entmündigen und nicht versuchen, sie passend zu machen mit KiTa-Zwang. Und die Übrigen wegen vorgeschobender Gleichheitsgedanken erst recht nicht.
Abgesehen davon haben wir vermutlich ein zu starres Schulsystem mit nicht genügend Varianz.
Neues von der Regierung zum Thema Kinder
Tja die Eierei, die „mein“ Konzern da betrieb, war wirklich bemerkenswert – Selbstdarstellung als frauenfreundlicher Betrieb immer (und er war sicher weitaus besser als die meisten) Betriebskindergarten derzeit nicht machbar, Jahr um Jahr um Jahr.
http://www.cducsu.de/Titel__pr.....halte.aspx
Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist auch Aufgabe der Arbeitgeber
PS: wenn sie öffentlich gesagt hätten, nö so weit wollen wir nicht gehen, OK, es ist die Scheinheiligkeit, die so wütend macht.
@ RZ
Okay. Ich fasse zusammen, wir sind beide an dem Wohlergehen der Aufwachsenden interessiert und haben verschiedene Konzepte, die m.E. beide erhalten werden sollten. Ich glaube, damit kann auch KJN leben.
@Parisien: Diesen letzen musste ich Ihnen nun noch mitgeben, ich lasse mich eben nicht ohne Gegenwehr von einem Anonymous der Hitlerei bezichtigen. Ansonsten ist aber alles OK, lassen Sie uns jetzt das Kriegsbeil begraben.
KJN
Arbeit dient dem Broterwerb und ist kein Familienersatz.
na na, wer unterstellt denn nun – und das mit dem 8 – 22 lasse ich gnädigerweise unerwähnt.
Und herzlichen Glückwunsch, wenn Ihre Ideen weitgehend ohne menschlichen Kontakt mit körperlicher Anwesenheit sprudeln.
Es gibt eben solche und solche und jede Menge dazwischen. Und bei manchen ist es eben so, daß sie manche ihrer besten Geistesblitze haben, wenn sie ein Problem lösen, indem sie sich vom Problem lösen – Soll angeblich von Brecht sein – und ganz am anderen Ende des Spektrums gibt es die, die ihr bestes Ergebnis mit Zimmertür schließen und brüten erzielen. Und ganz unglaublich ist erst, daß es welche gibt, die je nach Problem unvorhersehbar verschieden ticken.
Aber vielleicht erfordert Ihr Broterwerb ja gar nicht das Haben von Geistesblitzen von Ihnen sondern begnügt sich mit Stumpfsinn.
Und last not least gibt es da noch diesen Text
http://www.kleist.org/texte/Ue.....RedenL.pdf
Aber der ist natürlich Schnee von gestern und Kleist hätte ihn nie so geschrieben, hätte er schon elektronische Kommunikation gekannt.
@KJN: Danke Ihnen für Ihre Unterstützung im Grundsätzlichen. Gleicher Ansicht muss man nicht sein, eher im Gegenteil – das ist Pluralismus – , aber ein Mindestmaß an Fairness wäre doch schön. Gerade für Leute, die sich hinter einem Decknamen verstecken, aber im Kampf gegen ihren persönlichen Hitler dann als Held gelten wollen.
ich kenne auch massenweise Frauen, hochqualifizierte, die Halbtagsjobs wollten, doch wie viele davon waren frei von Abstieg?
OT: Trittin ist auch verhaftet worden:
http://www.welt.de/politik/deu.....gsnot.html
@ Roland Ziegler
Korrektur: point Godwin or Godwin’s law
Je länger eine Internetdiskussion dauert, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass jemand einen Nazi-Vergleich bringt. Ist mir zum ersten Mal unterlaufen. Sorry. Nehmen’s Sie’s nicht so ernst.
Aber denken Sie trotzdem kritisch nach über jeden Zwang. Die Anwesenheit Einiger, die den Staat und die Schule nicht checken wollen, darf nicht dazu führen, dass der Rest dafür in Haft genommen wird, auch nicht der Rest von den Einigen.
@Parisien
„Völlig mediane Menschen, kultivierter mainstream letztlich wie Sie, machen einem am besten klar, wie Hitler möglich war.“
Jetzt is‘ aber gut! R.Z. ist nicht Ihrer Meinung, ich nicht unbedingt seiner, aber Sie überziehen völlig!
Ja, es gibt gewichtige Gründe FÜR staatliche Kinderbetreuung, z.B. in F, IL..
@ derblondehans
„Oder sind Sie etwa ein ‘Rechtschreib-Nazi?“
Hab’ich noch nie gehört. Was ist das?
„Jedenfalls bei mir. Sie alle sind da womöglich besser.“
Sie können besser werden. Fangen Sie an. Googeln Sie Akkusativobjekt und wie man danach fragt: Wen oder was kostet das alles Trilliarden? Wen-den. Wem-dem. Ich verbessere nur gelegentlich, wenn ich weiß, dass ein bestimmter Ausdruck einen noch lebenslang begleiten wird. Bei diesem Ausdruck besteht die Gefahr.
@ Silke
Ich kenne einen Haufen Frauen,die Halbtagsjobs wollten und keine fanden,meist qualifizierte.
@ Roland Ziegler
Point Goodwin nennt man das, glaube ich. Aber Ihr Alle-über-einen-Kamm-scheren ist unverdaulich. Sie werten die Mutter ab (oder den Vater) und die KiTa-Tante auf. Was den Satz über Lyoner betrifft, den habe ich nicht verstanden. Mich interessiert es im Gegenteil sehr, dass Eltern noch ihre Kinder betreuen können.
An den U-Booten interessiert mich lediglich, dass sie da unten nicht zusammenstoßen.
@Silke
„Natürlich kann man Ad-Hoc-Konferenzen in der Caféküche oder auf’m Büroflur als überflüssiges Gelaber abtun.“
Mal halblang, niemand tut das, nicht immer unterstellen (das Unterstellen nimmt sowieso gerade hier geradezu epidemisch zu). Aber an Intrigen beteiligen sich Halbtagskräfte tatsächlich aus naheliegenden Gründen weniger. Ich plädiere darüberhinaus für viel mehr Home-Offices, wie sie bei meinen britischen Kollegen üblich sind, aber in D geht das natürlich nicht (Vertrauen ist gut..Sie wissen schon). Niemand wird Sie daran hindern, für mehr Geld von 8 h bis 22:00 h in Ihrem Büro zu verbringen und Ihre Hierarchien und Sozialkontakte dort zu gestalten – andere wären allerdings durch moderatere Arbeitszeiterwartungen eher entlastet. Bei mir ist es so, daß ich hervorragend von Zuhause arbeiten kann, ein gut vorbereitetes „meeting“ 1x/Woche reicht mir. Was über reine Information hinausgeht ist „kann“ aber kein „muss“.
Allerdings muss man dazu in der Lage sein, kurz und präzise zusammenzufassen und darf nicht zuviel Bestätigung erwarten. Im übrigen gibt es ein gewisses Sortiment an elektronischen Kommunikationsmitteln. Arbeit dient dem Broterwerb und ist kein Familienersatz.
Vielleicht sollten Sie dann besser die Israelansichten von Lyoner zu klären verwsuchen. Der ist gut erträglich für Sie und das Thema interessiert Sie ja sowieso mehr als die Kinderbetreuungsdebatte. Ich muss jetzt erstmal Schluss machen.
vom „Ausbeuterstandpunkt“ sind Halbtagskräfte zweifelsohne ne feine Sache.
Natürlich kann man Ad-Hoc-Konferenzen in der Caféküche oder auf’m Büroflur als überflüssiges Gelaber abtun.
Es gab auch mal welche, die meinten, wenn man weibliche Bürokräfte nicht auf der Maschine klappern hörte, würden sie nix arbeiten.
Ich vermute immer, daß das die Leute aus denen sich die Management-Handbücher verfassenden Gurus und Lehrgangsleiter rekrutieren.
Wieviel Halbtagskräfte haben Positionen mit Entscheidungs-/Leitungs-befugnissen? Ach aber wer will die schon, wer braucht die schon, das sind ja die Jobs, die Stumpfsinn pur sind.
Erst wenn eineR ne grandiose Idee hat, die Halbtagsjobs für Männer genauso begehrenswert macht, wie der Computer die Tastaturbedienung vom Ich-doch-nicht zum Statussymbol adelte, gehen Halbtagsjobs nicht mehr überwiegend zu Lasten von Frauen.
@Parisien: Sie finden also, dass ich hier den Zeitgeist verkörpere, und der macht Ihnen den Hitler verständlich. Und bei Israel werde ich umkippen, schätzen Sie, das ist ja sehr vorausschauend von Ihnen. Ohne Hitler und Israel geht bei Ihnen anscheinend gar nichts, nicht mal das Thema Kinderbetreuung.
@Parisien
… vielen Dank. Die Rechtschreibung kann hier leider nicht korrigiert werden. Da kommen Fehler öfter vor als im Normalfall. Jedenfalls bei mir. Sie alle sind da womöglich besser. Das wissen Sie doch. Oder sind Sie etwa ein ‚Rechtschreib-Nazi? 😉
@ RZ
Lyoner dagegen ist, ehrlich gesagt, trotz seiner Israelansichten besser erträglich, kantig, individuell und frei heraus.
@ Roland Ziegler
„Ab ca. 4 Jahren sollten Kinder aber verpflichtend in die Kita/Vorschule o.ä. (irgendeine pädagogisch angeleitete Kindergruppe) gehen müssen, Diktatur hin oder her.“
Nein. Soweit kommt’s noch. Es reicht schon, dass wir Schulpflicht haben und nicht Bildungspflicht.
„Diktatur hin oder her“: Völlig mediane Menschen, kultivierter mainstream letztlich wie Sie, machen einem am besten klar, wie Hitler möglich war. Menschen, die mit dem Zeitgeist gehen und nichts in Frage stellen, Menschen, die vermutlich auch Gleichheit über (Entscheidungs-freiheit) stellen.
Ich habe mich ernsthaft gewundert, dass achgut kürzlich einen Leserbrief von Ihnen brachte, aber der war an den Artikel angepasst. Zum Individualgedanken von achgut, der zwar nicht immer gelebt, aber doch regelmäßig vertreten wird, scheinen Sie mir aber nicht so recht zu passen. Vor solchen medianen Ansichten, die in Deutschland gepflegt werden, müssen sich die meisten hüten, Individualisten, Self-made-men and women und letztlich auch die Muslime. Da können Sie über Israel schön reden wie Sie wollen. Ich schätze, wenn der Zeitgeist politisch gegen Israel kippen würde, würden Sie mit umkippen.
…im Übrigen instrumentalisieren Sie diesen Fall hier mal eben zu einem Argument in der Kita-/Betreuungsgeld-Debatte. Mehr Ichbezogenheit und eine größere Gefühllosigkeit kann ich mir kaum vorstellen. Dagegen komme ich mir geradezu rührselig vor 🙂
@Parisien
„Haben Sie .. dabei auch feststellen können, dass diese Halbtagskräfte aufgrund ihrer Ausgewogenheit mehr als die Hälfte des Pensums einer Ganztageskraft erfüllen konnten?“
Genau das.
@Silke
„..gefahrenträchtiger als die institutionalisierte Vertrautmachung mit Abenteuer wäre..“
Sie werden aber sehen, mit dem Argument werden hierzulande auch noch die Kinder ent“eignet“.
@Parisien
würden „wir“ bei einem „Bio“-deutschen in Versuchung sein, Islam und Muslim mitzudenken?
Denken wir in diesem Fall Porno und/oder schwul und/oder Prostitution sofort mit oder sehen wir es als den Einzelfall, der es ist. Oder ist der Mann weniger entsetzlich als jener?
http://www.thedailybeast.com/a.....erlin.html?
@Parisien: Außer mir müssen dann aber auch alle anderen hier sehr angepasst und ichbezogen sein, denn ich habe auch sonst noch kein Wort des Mitleids gelesen. Sollte Ihnen das nicht zu denken geben: Alle außer Sie selber angepasst und ichbezogen? „Trotz Kita“ ist das passiert. Trotz Kita passiert vieles. Immerhin ist es nicht wegen Kita passiert. Aber das ist wahrscheinlich wieder zu ichbezogen.
@ Roland Ziegler
„Sie wollen doch nicht ernsthaft mit diesem Fall (den der BlondeHans schon in einen genauso unsinnigen Zusammenhang gerückt hat) gegen den Sinn von Kitas argumentieren?“
Nein. Ich wollte nur sagen, dass das auch trotz KiTa passiert wäre. Er hat übrigens acht Kinder, der Mann, zwei von seiner Zweitfrau.
Es passt irgendwie zu Ihnen, so wie ich Sie wahrnehme (angepasst und dabei hochgradig ichbezogen), dass Sie kein Wort des Mitleids für diese Kinder finden. Als ich das gestern hier vorlas, kamen uns allen die Tränen. Eingesperrt, haben sie gehört, wie ihre Mutter brutal ermordet wurde.
…Korrektur: eigentlich kann man Kinder auch schon früher, nach dem Stillen, ab ca. 1 Jahr, gut in eine gute Kita oder zu einer vertrauenswürdigen Tagesmutter geben.
@KJN
es ging um Arbeiten = Stumpfsinn, nicht um Kindererziehung
und was das anlangt, so bin ich froh, daß ich meine bis zur und außer der Schule Sozialisation nicht in einer noch so hohen Standards sich verpflichtet fühlenden INSTITUTION durchmachen durfte sondern auf der Straße
Wenn also aufgrund meiner Lebenserfahrung etwas fehlt, dann Spielstraßen, ganz ganz ganz viele Straßen, auf denen Kindeswohl vor Autofahrer, Radfahrer und Scate Boarder Wohl geht. Und im Idealfall hätten diese Straßen auch ein paar Pfützen und baufällige Häuser zu bieten.
Da es aber vermutlich auch gefahrenträchtiger als die institutionalisierte Vertrautmachung mit Abenteuer wäre, würde ich da in meiner Parteinahme schon wieder schwankend werden.
@BlonderHans: Ich stelle mir die Kitabetreuung ab 2 Jahren idealerweise als Ergänzung – nicht als Ersatz – der elterlichen Betreuung vor. Wer das trotzdem nicht will, soll es lassen -> keine Diktatur. Geld sollte es dafür, zuhause zu bleiben, aber nicht geben, dagegen gerne eine saftige Erhöhung des Kindergelds.
Ab ca. 4 Jahren sollten Kinder aber verpflichtend in die Kita/Vorschule o.ä. (irgendeine pädagogisch angeleitete Kindergruppe) gehen müssen, Diktatur hin oder her.
@Parisien: Vielleicht sind Sie aber mit mir der Meinung, dass es zumindest nichts schaden kann, wenn sichergestellt ist, dass kleine Kinder von Mo -Fr ein gesundes Mittagsessen in der Kita bekommen? Dass das längst nicht alle Kinder bei ihren Eltern zu erwarten haben? Dass verwahrloste Kinder ein Problem darstellen? Dass Eltern ihr schönes Betreuungsgeld auch gern mal versaufen? (Meine Kinder sehen übrigens am Computer fern und trinken ausnahmsweise auch mal Cola oder essen Pommes, aber was tut das schon zur Sache.)
@ KJN
Haben Sie dabei (Ich hatte einige Halbtagskräfte oder Teilzeitkräfte angestellt und das waren die besten, u.a. weil sie sich von allen “Gruppendynamiken” und Sozialgedöne fern hielten, einfach frisch und fromm ihre Arbeit erledigten und am nächsten Tag gut gelaunt wieder kamen. Ein Freund von mir betreibt einen Laden mit zwei Halbtagskräften, alle zufrieden. So ist die Wirklichkeit.) auch feststellen können, dass diese Halbtagskräfte aufgrund ihrer Ausgewogenheit mehr als die Hälfte des Pensums einer Ganztageskraft erfüllen konnten? Übrigens kam dieser Vorschlag u.a. auch von mir.
@ derblondehans
Nix für ungut, aber speichern Sie für die Zukunft: „Kosten DEN Steuerzahler“. Kommt besser.
@ KJN
„Das weiß ich nicht, aber der eine oder andere möchte vielleicht seine Kinder selber erziehen – ich zweifle etwas, ob Ihnen die Bedeutung dessen so klar ist..“
So ist es. Vielen Dank.
@ Roland Ziegler
„Wie sieht es aus mit Migranteneltern? Viele glauben, dass Mädchen keinen Sport machen sollten. Stimmt das? Gibt es hier ein Selbstbestimmungsrecht? Oder die Plattenbau-Asis aus Mecklenburg-Vorpommern (um Ihnen ein bisschen auf die Pelle zu rücken) – wissen die genau, was für ihre Kinder gut ist? Sind die Chipstüten und Coladosen der Erwachsenen gut für die Kinder?“
Zum letzten Satz: Ja, selbstverständlich. In Maßen. Chips und Cola, wenn sie als Besonderheit gehandhabt werden, sind doch köstlich. Sie doktern hier an etwas herum, das nur bestimmte Menschen leben: dem Ersatz eines Mittagessens mit junkfood. Ja Mann, wundert sie das denn, wenn keiner mehr da ist, der mittags kocht – und manchmal auch abends niemand -, dass die kids statt des grausigen Kantinenfutters junkfood vorziehen? Falls Sie Ihren Kindern Chips und Cola versagen, sind Sie nicht viel anders als ein türkischer Vater, der seiner Tochter den Schwimmunterricht verbietet. Sie blenden aus, und Ihre Kinder werden Chips und Cola bei Freunden kennen lernen. Fernsehen übrigens auch. Wahrscheinlich gucken sie schon. Das mit dem Schwimmen ist allerdings schwieriger, aber dafür ist die Schule da. Deswegen darf man nicht allen türkischen Eltern ihre Erziehungsmündigkeit absprechen oder gar wegen einiger schlimmer Fälle alle Eltern flächendeckend überwachen. Das wäre nationalsozialistisch, wie Silke gestern mit Johanna Haarer schön zeigte .
@R.Z.
Die Kindbtreuung durch die leibl. Mutter in den ersten 3 Lebensjahren stellt nachgewiesenermaßen für ‘s Kind das Beste dar. Ein Kita-Platz kostet dem Steuerzahler etwa 1.500 €/Monat. Also sollte doch eigentlich schon aus wirtschaftl. Gründen die Betreuung/Erziehung zumindest in den ersten LJen von der Mutter erfolgen. Oder? Ich würde vorschlagen 1.400 €/Monat. Das spart Ausgaben.
Ich wäre dafür, dass die Mutter, oder die Eltern, die Entscheidung treffen wie ihr Kind betreut wird. Der Staat hat dafür – gleichberechtigt – zu sorgen. Alles andere ist Diktatur und geschieht in böser Absicht. Was ich hier auch nachgewiesen habe.
Nachtrag:
Erziehung, etwas, das früher Zuhause möglich war, weil einer Arbeiten ging und ein anderer Zuhause war. Etwas das heute nicht aus mehreren bekannten Gründen nicht mehr geht oder gehen soll. Von daher wäre R. Zieglers Ruf nach Halbtagsstellen z.B. zwecks Kindererziehung nichts anderes als eine Rückführung auf einen familiären Zustand, der funktioniert. Alles andere ist Augenwischerei.
Ich hatte einige Halbtagskräfte oder Teilzeitkräfte angestellt und das waren die besten, u.a. weil sie sich von allen „Gruppendynamiken“ und Sozialgedöne fern hielten, einfach frisch und fromm ihre Arbeit erledigten und am nächsten Tag gut gelaunt wieder kamen. Ein Freund von mir betreibt einen Laden mit zwei Halbtagskräften, alle zufrieden. So ist die Wirklichkeit.
@BlonderHans: Ich gebe zu, ich bin tendenziell misstrauisch gegen Eltern. Manche Eltern sind Sklavenhalter ihrer Kinder. Dass erwachsene Eltern alle wüssten, was gut für ihre Kinder ist – ist diese Regel allgemeingültig oder trifft sie nur in unseren „gesegneten“ Zeiten der Freiheit zu? Trifft sie überhaupt zu? Traf sie z.B. auch schon im 3.Reich oder in der DDR zu?
Wie sieht es aus mit Migranteneltern? Viele glauben, dass Mädchen keinen Sport machen sollten. Stimmt das? Gibt es hier ein Selbstbestimmungsrecht? Oder die Plattenbau-Asis aus Mecklenburg-Vorpommern (um Ihnen ein bisschen auf die Pelle zu rücken) – wissen die genau, was für ihre Kinder gut ist? Sind die Chipstüten und Coladosen der Erwachsenen gut für die Kinder?
@Silke
„Ist das hier ne Versammlung von lauter Manquès – Poeten, Bildhauer, Lyriker, Musiker, Komponisten So viel Mißverstandensein, ich zerfließe in Mitgefühl“
Das weiß ich nicht, aber der eine oder andere möchte vielleicht seine Kinder selber erziehen – ich zweifle etwas, ob Ihnen die Bedeutung dessen so klar ist..
@R.Z.
Für Kinder, gegen Eltern
@Parisien: Sie wollen doch nicht ernsthaft mit diesem Fall (den der BlondeHans schon in einen genauso unsinnigen Zusammenhang gerückt hat) gegen den Sinn von Kitas argumentieren?
Meine Güte, ich plädiere für verpflichtende Erwachsenenbildung im Fach Logik.