Der frühere Feuilletonredakteur der „Zeit“ und renommierte Wissenschaftsautor Dieter E. Zimmer hat ein Buch vorgelegt, in dem er sich mit der Erblichkeit der Intelligenz auseinandersetzt:
Anlass seines Buchs war die Diskussion über Thilo Sarrazins Buch, „Deutschland schafft sich ab“, in deren Verlauf von manchen Teilnehmern, wie Zimmer meint, die Vererbbarkeit von Intelligenz geleugnet und die Behauptung einer solchen Erblichkeit als „Biologismus“ kritisiert wurde.
Da sich Zimmer in seinem Vorwort besonders Jörg Blech vom „Spiegel“ vornimmt, horchte ich auch. Denn ich hatte ja hier auf „Starke Meinungen“ ebenfalls Jörg Blech kritisiert:
Zwei Wochen später jedoch habe ich meine Ansichten korrigiert:
Um es für diejenigen, die keine Lust haben, das alles nachzulesen, kurz zu machen: Seit langem hat man beobachtet, dass sich angeborene Intelligenzunterschiede erst bei einer gleichen und guten Erziehung und einer entsprechenden sozialen Umgebung bemerkbar machen.
Die primär beobachteten Leistungsunterschiede etwa zwischen bürgerlichen Kindern und Kindern von Hartz-IV-Empfängern haben in erster Linie etwas zu tun mit Umwelteinflüssen, von der Familie über die Spielkameraden bis hin zu Kindergarten und Schule.
Ein wichtiger Mechanismus, der Einflüsse der Umwelt (zum Beispiel Ess- und Trinkgewohnheiten der Eltern, Stress, positive und negative Reize) sozusagen in messbare Intelligenz umsetzt, ist die Epigenetik – das, was der Wissenschaftsautor Peter Spork den „zweiten Code“ genannt hat.
Leider geht Dieter E. Zimmer auf dieses entscheidende Phänomen gar nicht ein. Das Wort „Epigenetik“ kommt bei ihm nur einmal vor, und zwar in einem Anhang, wo es kurz erklärt wird. Es wird aber nicht gesagt, was die Ergebnisse der Epigenetik für die Intelligenzforschung bedeuten.
Eigentlich ist es unverantwortlich, ein Buch zu veröffentlichen, das von sich behauptet, „eine Klarstellung“ zu sein, wenn man sich mit den Arbeiten von Blech und Spork zu diesem Thema nicht befasst hat.
Aber sei’s drum. Mit Sarrazin beschäftigt sich Zimmer hingegen eingehend, nämlich auf 14 Seiten. Da Zimmer eine gewisse Sympathie für Sarrazin hegt, jedenfalls Sarrazins Kritikern vorhält, sie wollten „missliebige Fakten mit einer Fatwa aus der Welt schaffen“, ist seine Kritik am Selfmade-Gen-Experten besonders interessant, der sich ja inzwischen auch als Theoretiker der Pferdezucht hervorgetan hat:
Zimmer stellt zunächst fest, dass Sarrazin in „Deutschland schafft sich ab“ zwei einander widersprechende Aussagen macht:
1. „Man könnte ja auf die Idee kommen, dass auch Erbfaktoren für das Versagen von Teilen der türkischen Bevölkerung im deutschen Schulwesen verantwortlich sind.“ (S.316) Auf dieser Linie liegen Sarrazins Ausführungen über das „Juden-Gen“ für Schlauheit und sein Vergleich von Pferderassen.
2. „Der Misserfolg (muslimischer Migranten in der Schule A.P.) kann auch wohl kaum auf angeborene Fähigkeiten und Begabungen zurückgeführt werden, denn er betrifft muslimische Migranten unterschiedlicher Herkunft gleichermaßen.“ (S.267)
Dies sind die Ausführungen, die gern von den Vertretern der „Islam-Kritik“ aufgegriffen werden: eine kulturelle Bildungsfeindlichkeit in muslimischen Familien, möglicherweise im gesamten islamischen Kulturkreis, führe zu einer Senkung des Niveaus.
Es versteht sich von selbst, dass Sarrazins Verteidiger sich nie an diesem Widerspruch stoßen. Aber egal.
Dieter E. Zimmer fragt nun nach den empirischen Befunden, auf die man die eine oder die andere Aussage gründen könnte. Er stellt fest, dass die Datenlage außerordentlich dünn sei. Eine einzige Studie (von Levels / Dronkers / Kraaykamp 2008) habe die PISA-Studie 2003 im Hinblick auf die „Kompetenzdomäne Mathematik“ nach den entsprechenden Kriterien ausgewertet. Sie dürfte Sarrazins „wichtigste, wenn nicht die einzige empirische Basis seiner Hauptthese bilden“. (Und, so sollte man hinzufügen: da die Studie 7403 15-Jährige aus 35 Staaten der Erde umfasst, bildet sie für Deutschland statistisch betrachtet eine recht schmale Basis.)
Die Ergebnisse:
1. Den Mittelwert bildeten 100 Punkte. Den erzielten die deutschen Schüler und Schülerinnen (Ss). Zum Vergleich: Chinesischstämmige Ss in Australien, Neuseeland und Schottland erzielten 110.
2. Türkische Schüler in Deutschland erzielten im Schnitt 87 Punkte. Das ist das viertschlechteste Ergebnis aller Schülergruppen.
3. In den überwiegend muslimischen Ländern Bosnien-Herzegowina, Libanon, Marokko, Pakistan und der Türkei kamen die Ss auf 94 Punkte, die Ss aus den 30 nichtmuslimischen Ländern auf 99 Punkte.
Also hat Sarrazin womöglich mit beiden Aussagen Recht?
Gemach.
1. Der Abstand zwischen den muslimischen und den nicht-muslimischen Kindern weltweit beträgt 5 Punkte – weniger als der zwischen chinesischen Zuwanderern in Kanada und „Biodeutschen“ hierzulande, und erheblich weniger als der Abstand von 26 Punkten zwischen bulgarischen und vietnamesischen Auswandererkindern. Außerdem beträgt der Abstand zwischen Ss aus den einzelnen muslimischen Ländern ebenfalls bis zu fünf Punkten.
2. In den Niederlanden erzielten türkische Ss 97 Punkte. Das ist eine statistisch kaum relevante Abweichung von der Norm deutscher Ss.
3. Mit einem Mittelwert von 90 Punkten lagen Albanien, Bulgarien, Griechenland, Rumänien und Serbien – und die Emigratenkinder aus diesen Ländern – gleichauf mit der Türkei und dem Schnitt der türkischen Emigrantenkinder. Dabei sind diese Länder – mit Ausnahme von Albanien – nicht muslimisch. Diese „Balkan-Senke“ ist (ich zitiere) „nur der tiefste Teil einer sehr viel weiteren Senke, die sich praktisch am ganzen Mittelmeer entlangzieht, von Marokko und Portugal bis zum Libanon. Die Kinder aus den vierzehn PISA-Herkunftsländern dieser Zone kamen auf einen Durchschnitt von 93 und lagen damit einen Punkt unter den muslimischen Ländern.“
Woher kommt diese „Senke“? Jedenfalls nicht vom Islam. Und wenn es dafür „ein Gen“ (oder eine Gruppe von Genen) geben sollte, dann ist das ein mediterranes Gen. (Oder vielleicht die epigenetische Folge des Kochens mit Olivenöl?) Und ein ansteckendes. Denn – und dies findet sich weder in Sarrazins Buch noch bei Zimmer – trotz Besitz eines „jüdischen Gens“ schnitten israelische Ss bei PISA 2009 sehr schlecht ab:
Hier die Tabelle. Israel ist insgesamt fast so schlecht wie das katholische Österreich, das aber in Mathematik immerhin den OECD-Durchschnitt erreicht und Israel und die Türkei als Länder der mathematisch unbegabten mediterranen Senke fast gleichauf hinter sich lässt:
Kurzum: Ob man Sarrazin als „Biologisten“ bezeichnet oder nicht: Er ist ein schrecklicher Vereinfacher. Sein Buch ist, wie es die Kanzlerin zu Recht formuliert: „nicht hilfreich“.
Was nun die mediterrane Senke betrifft, so wage ich eine Erklärung aufgrund eines Phänomens, das bei Zimmer gar nicht erst erwähnt wird: Die im Schnitt niedrigeren Ergebnisse sind ein Ergebnis der im Schnitt höheren Kinderzahl im Mittelmeerraum. Dass der Durchschnitts-IQ mit der Anzahl der Kinder sinkt, ist ein schon länger beobachtetes Phänomen:
Wenn daher Sarrazin, ausgehend von seinen Vorurteilen gegen Zuwanderer, Muslime, Hartz-IV-Empfänger usw. eine Lösung für die Selbstabschaffung Deutschlands darin sieht, dass Akademikerinnen mehr Kinder bekommen, irrt er. Das Ergebnis dürfte nur sein, dass es mehr frustrierte Akademikerkinder gibt, die eine Sozialhilfe-Karriere der aussichtslosen Konkurrenz mit ihren intelligenteren und kinderreichen Eltern vorziehen.
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@ Jean-Luc Levasydas
Ich habe doch überhaupt nichts dagegen, dass Sie mich „beharken“. Ihre Sensibilität in Ehren. Wenn Sie den Anfängen wehren wollen, dann sollten Sie aber doch einen Unterschied machen zwischen der NSU und mir, der ich höchstens ein Unwesen auf diesem Blog treibe. Oder stifte ich hier zu Gewalttaten oder Rassismus auf?
@ Lyoner: Was ist ES? Bitte nicht so dunkel raunen. Soweit ich sehe, MACHT es weder die Biologie, noch die Gene, noch das Volk, noch die Rasse. Von MACHEN kann keine Rede sein. Oder?
Jetzt stellen Sie sich aber dümmer, als Ihr Vordenker Sarrazin erlaubt: Die Lipizzaner machen/ reproduzieren ES. Und der „eingekreuzte“ belgische Ackergaul macht/ (zer-)stört ES. – Für „ES“ können Sie „das Wesen“/ „die Identität“ (der Lipizzaner) einsetzen.
Übrigens ist es interessant, welche deutschen Prachtintellektuellen Sie mit Heinsohn und Sloterdijk zitieren. An ihren eigenen Maßstäben gemessen, haben beide wahrscheinlich anatolische Vorfahren. Jedenfalls könnte der eine so erklären, warum er vergisst zu erwähnen, dass er nahezu wörtlich genau den Scheiß schreibt, den andere in den 50er Jahren – bezogen auf das „Flüchtlings-Gesindel“ – schon geschrieben haben, und der andere, warum er vergisst zu erwähnen, dass wir mit dem Beginn der Moderne dauernd irgendwelche Container (z.B. Standes-Container, Herrschafts-Container, Geschlechts-Container, Konfessions-Container usw. usf.) verlassen müssen und der Container-Wechsel geradezu zum Signum der Zeit geworden ist.
@Lyoner: Im Generationenvertrag steht nicht, aus welchem Holz man geschnitzt sein muss, um ihn zu erfüllen. Sie scheinen davon auszugehen, dass man in 2. Generation hier gelebt haben muss, um als Vertragspartner qualifiziert zu sein? Warum?
Sie fragen, ob wir uns verabschieden wollen. Von einigen Dingen werden wir uns verabschieden müssen: eine gute Rente für alle, ständig wachsendes Eigentum, Wachstumsphilosophie, ein Berufsleben ohne Brüche… Stattdessen werden wir gezwungen, ein paar Innovationen zu entwickeln bzw. wiederzuentdecken, die aus dem Mangel stammen: Alten-WGs und andere Formen des Zusammenlebens, Job-Sharing & Teilzeit, das Raiffeisenbankwesen… Moritz Berger hat hier gute Ideen vorgestellt.
Dies sind Konsequenzen aus der „demographischen Entwicklung“; nicht alle davon sind so furchtbar, wie Sie uns glauben machen wollen. Jedenfalls gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder wir passen unser System an die Gegebenheiten an oder wir versuchen, das System unverändert zu erhalten. Letzteres scheinen Sie zu versuchen, indem Sie die Reproduktion der Teilnehmer ankurbeln bzw. voller Verzweiflung feststellen, dass die Bemühungen wenig fruchten. Wir könnten uns natürlich nach außen abschotten, im Vaterland einigeln und mit unseren gigantischen Genen so lange mit uns selbst reproduzieren, bis unser IQ wegen Inzucht absinkt 🙂 Wenig attraktiv, dieser Lebensentwurf. Wie wärs also mit dem umgekehrten Weg: das System anpassen? Die von Heinsohn und Sarrazin angestellten Betrachtungen zum Bildungserfolg der Immigranten gehen von einem starren Bildungssystem aus, das auf die hiesige Bevölkerung zugeschnitten ist und auch so bleibt. Wenn sich die Bevölkerungsstruktur ändert, sollte sich aber auch das Bildungssystem ändern. Ein starres System zerbricht u. stirbt ab, diesem Gedanken kann ich folgen. Wieso daraus aber ausgerechnet die Folgerung gezogen wird, dass „wir“ mit unserem starren System absterben werden, ist mir ein Rätsel. Viel logischer ist es, wenn sich mit „uns“, die wir durch Zuwanderung geändert werden, auch das „System“ – Beispiel Bildungssystem – ändert. Z.B. mit kompletten Klassenzügen speziell für Immigranten, die mit mehrsprachlichen Lehrern zunächst fremdsprachlich unterrichtet werden usw.
Wenn ich mal eine Bemerkung als Frau machen darf: Deutsche Frauen sind deutscher als deutsche Männer, stand zu mindestens mal in der Bild. 🙂 🙂 (Quelle: http://www.bild.de/news/2007/n......bild.html)
q Jean-Luc:
“Ich halte unser Land für fähig, in einer offenen Diskussion rassistische Vorurteile zu bereden und fände es besser, wenn man sich richtig beharkt, als wenn man Dinge unter den Teppich kehrt”
War, glaube ich,von mir.
@Lyoner
„Ich halte unser Land für fähig, in einer offenen Diskussion rassistische Vorurteile zu bereden und fände es besser, wenn man sich richtig beharkt, als wenn man Dinge unter den Teppich kehrt“
Nichts anderes habe ich gemacht cher Lyonais. Ich habe sie “ beharkt “ und auch etwas auf den Teppich gelegt.
Wir sagen bei uns:
to not practice what one preaches
in deutschen Sprache:
Wasser predigen und Wein trinken
@ Roland Ziegler
„Frage, warum es so schlimm ist, wenn es statt 80 Mill. nur 65 Mill. “Bio-Deutsche” geben wird; Lyoner: Können Sie diese Frage beantworten?“
Ja, kann ich. Schauen Sie sich mal die Bevölkerungspyramide an. Die Jungen, die das bewältigen sollen und die Alten, die Endmoränen der Schöpfung sind. Wie ist da der Generationenvertrag? Wie wirkt sich das auf die competitiveness unserer Gesellschaft/unseres Landes/Europas aus? Wollen wir uns hier verabschieden?
Im übrigen: Es gibt auch jetzt keine 80 Mio. „Biodeutschen“. Der Anteil der Menschen mit nichtdeutscher Muttersprache liegt z.Z. bei 19%, d.s. 15,3 Mio, also beträgt der Anteil der „Biodeutschen“ jetzt bereits 65 Mio. – und er wird sich weiter verringern. Nicht so schlimm?
@Parisien
Etwas zur Klarstellung:
Wie Roland Ziegler bin ich davon ueberzeugt dass die Todestrafe und auch die Folter keine Abschreckung erreichen. Ich kann sie verstehen wenn sie angesichts der Morde von Charles Manson und seiner Bande die Todesstrafe fordern.
Nur ich bin gegen die Todesstrafe, einmal weil ich mich nicht auf den gleichen level wie der Moerder stellen will.
Und wenn sie sich die Fakten anschauen, sind sie tatsaechlich davon ueberzeugt, dass zum Beispiel Columbine durch die Androhung der Todesstrafe verhindert worden waere. Oder denken sie an das Lindbergh kidnapping. Die Todesstrafe hat den Entfuehrer nicht vom Mord des Kindes abbringen konnen.
P.S. Ich bin ein Original und kein aka MB
Damit sie es auch erfahren, Moritz Berger ist ein deutscher Einheimischer mit dem ich wenn ich in den Deutschland bin das office teile und wenn er in Washington D.C. bin teilt er unser office dort mit mir und meinen anderen Kollegen.
Wenn Lyoner hier Klongedanken hat, liegt es vielleicht auch daran, das er hier im blog unter zwei oder waren es drei ? Identitaeten aufgetreten
ist….
Und wenn er hier meint meine Kritik kaeme vom Reptilienhirn, dann kann ich nur auf seinen Satz hinweisen:
„Ich halte unser Land für fähig, in einer offenen Diskussion rassistische Vorurteile zu bereden und fände es besser, wenn man sich richtig beharkt, als wenn man Dinge unter den Teppich kehrt“
Und wenn ich die deutsche Sprache richtig verstehem heisst “ beharken “ auch die Argumentationsaxt herauszuholen.
Nichts anderes habe ich gemacht!!
Und was die „germanphobie “ betrifft: Ich bin vielleicht ein bisschen empfindlicher, weil meine Grossmutter aus Deutschland ausreisen musste und weil ich durch meinen Vater auch sehr viel über Deutschland nach 1945 erfahren habe Thema reeducation.
Daher zeige ich vielleicht auch manchmal eine Ueberreaktion. Aber wenn ich sehe wie e.j die NSU group hier mehr als 10 Jahre gemordet hat ohne dass die deutsche Polizei und der deutsche FBI eine Spur gefunden haben dann reagiere ich. Und vielleicht bin ich auch empfindlicher was die Sprache betrifft und solche Ausdruecke wie generative Suiziditaet und schlappe Reproduktion wie auch authochone Deutsche sind fuer mich indikatoren… fuer sie und andere vielleicht nicht
Es heisst bei Viktor Klemperer :Sprache ist mehr als Blut
aus LTI
@ Jean-Luc Levasydas, Moritz Berger
Fortsetzung: Ihr phobischer Beissreflex bezieht sich auf meinen Satz
„Sarrazin hat in „Deutschland schafft sich ab“ als erster die beiden Themenkreise 1. unzureichende, ich spitze zu [höre Jean-Luc L., höre Moritz B.: spitze zu): suizidale Generativität der authochtonen „Deutschen“ (aus welchen Gründen auch immer) und 2. die Problematik der Immigration und Integration zusammen vorgestellt zu haben.“
Ich gebe zu, „suizidale Generativität der auchtochtonen „Deutschen“ klingt alarmistisch, etwas nach Götterdämmerung. Wenn Sie meinen Volksbegriff monieren, sollten Sie wenigstens zur Kenntnis nehmen, dass ich diesen an keiner Stelle mit Rasse und Rassereinheit verbunden habe; „autochton“ ist an dieser Stelle lediglich ein Kriterium, ich hätte auch sagen können: Deutsche ohne Migrationshintergrund (in 1. und 2. Generation); also sind dies Deutsche, die sich als Deutsche begreifen, definieren, bekennen, so wie sich Schotten als Schotten, Chinesen als Chinesen, Juden als Juden, Schweizer als Schweizer, Franzosen als Franzosen etc. begreifen, definieren, bekennen; das kann auch eine hybride Existenz wie Jean-Luc Levasydas, der sich als Franzose definiert, sein.
Nochmals: Jenseits des Lärms um Genetik ist die entscheidende Frage die, wie wir die Prozesse der demographischen Schrumpfung und Alterung und die Prozesse der Immigration (aus den youth bulge Ländern) und deren Intergration ökonomisch und sozialpolitisch bewältigen können. Hier ist mein Merksatz, dass eine Bevölkerung, die generativ nicht schwächelt (Geburtenrate in Deutschland 1,3, bei „authochtonen“ Deutschen ca. 1,0, also die Hälfte dessen, was für eine Bestandswahrung nötig wäre) eher in der Lage ist, mit der Zuwanderung und der Integration zurechtzukommen, am Platze. Nach Gunnar Heinsohn ist nicht ausreichende Geburtenrate in einer Wirtschaftspolitik begründet, die sowohl Männer als auch Frauen total mobilisiert: „… Erwerbsquoten von Männern und Frauen von über 80 Prozent zwar den Reichtum steigern, aber die Verausgabung gerade der konkurrenztüchtigsten Jahre für Vermehrung und Erziehung so gut wie unmöglich machen.“ – Als Vater einer Tochter würde ich doch gerne sehen, dass sie ihre Karriere mit der Gründung einer Familie, die immer noch die beste Umgebung für Kinder ist, verbinden kann – oder sollen wir es hinnehmen, dass gerade unsere begabtesten Töchter (und Söhne) von der Ökonomie konsumiert werden?
Natürlich wird es zu Veränderungen kommen müssen, aber es gibt Optima und Limits (dass die „autochtone“ Bevölkerung unbeschadet durch die vielen jungen, hungrigen Zuzüglern jenseits des Mittelmeers ersetzt werden kann, ist eine verantwortungslose Utopie Poseners, realiter eine Dystopie). Gunnar Heinsohn (das ist kein Double von Sarrazin):
„Denn selbst bei einer extrem liberalen Öffnung der Grenzen können Einwanderer eines nicht sonderlich gut – nämlich viele begabte junge Leute bereitstellen, die von klein auf in einer hochtechnologischen Gesellschaft heranwachsen, souverän mit ihr umgehen lernen und dann die kritische Masse bilden, die sie ideenreich auf neue Höhen führt. Die Voraussetzung für ein Verbeleiben Europas im Spitzensegment der Weltwirtschaft kann womöglich mit direkt in der Wissensgesellschaft aufgewachsenen eigenem Nachwuchs leichter erreicht werden als mit wie auch immer motivierten Zuzüglern aus Afrika und der muslimischen Welt [oder hoffen wir auf einen Braindrain der Begabtesten und der Ausgebildeten aus diesen Regionen, die ihre Besten auch ganz gut gebrauchen können?]. Selbst Kinder aus zugewanderten Familien, die ihre gesamte Schulausbildung in Deutschland erhalten, scheinen keine Garantie für das Halten eines hohen Niveaus zu geben. Im Gegenteil, sowie der Migrantenanteil in Schulklassen bei 20 Prozent liegt, rutscht das Leistungsniveau aller Kinder in diesen Klassen ab … Hier wird Gewaltiges gelingen müssen.“
Was also spricht dagegen, dass wir die Rahmenbedingungen so verändern, dass gerade auch die begabtesten Kinder Beruf und Familie miteinander vereinbaren können, dass dafür auch unkonventionelle Lösungen (siehe Parisien) überlegt werden? Oder wollen Sie das als „Züchtung“ diskreditieren? Was spricht dagegen, die Immigration so zu gestalten, dass sie nicht die Lösungsmöglichkeiten dieser Gesellschaft übersteigt und überfordert? Wenn Ihnen diese Überlegungen nicht plausibel erscheinen, lieber Jean-Luc a.k.a. Moritz, argumentieren Sie dagegen, ich bin neugierig auf ihre Antwort.
In diesem Zusammenhang der Überlegungen zu Optima kann es nicht schaden, die Überlegungen Peter Söoterdijks zu immunologischen Systemen und Transformationen zur Kenntnis zu nehmen:
„Was „alle Menschen“ bis vor sehr kurzem ohne Ausnahme „von Natur aus“ charakterisierte, war ihre gemeinsame Neigung, die ungeheure Mehrheit außerhalb ihres eigenen ethnischen Behälters zur Kenntnis zu nehmen. … Die naive Annahme einer potentiellen Offenheit aller für alle wird von den Globalisierungstatsachen ad absurdum geführt. Im Gegenteil, die unvermeidliche Endlichkeit des Interesses von Menschen für Menschen wird im Gang der Weltvernetzung immer offenkundiger – es verändert sich nur der moralische Akzent und zwar in Richtung auf die Forderung nach zunehmender Belastbarkeit trotz steigender Entnervung. Man sollte nicht überrascht sein, wenn sich zeigt, wie mit fortschreitender Weltvernetzung die Symptome der Misanthropie anwachsen. … Vor diesem Hintergrund nehmen Begriffe wie „Bildung“ und „Weltbürgertum“ eine veränderte Bedeutung an: sie bezeichnen künftig den Horizont misanthropiedämpfender Maßnahmen.“
Im Zuge der Globalisierung kommt es, so Sloterdijk zu einer Krise, Auflösung der bisherigen immunologischen Systeme und Container. Keine der lokal überlieferten Lebensformen (die Menschen in ihren Clans, Ethnien, die gemeinsame Erfahrungshorizonte und Normen teilen bis zum Nationalstaat als bislang größtmögliches Wohnverhältnis mit imaginären und realen Immunstrukturen), ist mit bloßen bordeigenen Mitteln der neuen Situation gewachsen. Ob Gruppen mit individualisten Immundesigns erfolgreiche neue Designs von lebbaren Immunverhältnissen bilden steht in Frage. „Die individualisierten Einzelnen verhalten sich, als seien sie zu der Einsicht gelangt, dass man zum immunitären Optimum nicht findet, wenn man „die Welt“ vielfältig in sich aufnimmt, sondern wenn man Berührungen mit ihr ganz eng definiert.“
Ich will noch ergänzen: der möglicherweise wichtigste Container unseres Sein ist, dass wir ein Glied in einer Kette von Generationen sind. Daraus ergeben sich Verpflichtungen in den Perspektiven von Vergangenheit und Zukunft. Haben wir das als Individum, dessen „gesamtes Arbeits-, Wunsch- und Ausdrucksleben“ vom Kapitalismus in die Immanenz der Kaufkraft versetzt wird? Wie sehen Sie das, sehen Sie andere, bessere Immundesigns? 😐
@ EJ
Sie schreiben: „Sein Publikum versteht ihn: Die Biologie macht’s, die Gene machen’s, das Volk macht’s, die Rasse macht’s. Wer oder was sonst sollte ES machen?“
Was ist ES? Bitte nicht so dunkel raunen. Soweit ich sehe, MACHT es weder die Biologie, noch die Gene, noch das Volk, noch die Rasse. Von MACHEN kann keine Rede sein. Oder? Reicht das Träumen in der Matrix?
@ KJN
Sie schreiben: „Kann ich, nur hat das bei Deutschen, Polen, Franzosen etc. nicht die gleiche historische Bedeutung, oder – um beim Thema zu bleiben: Aufgrund der geringeren Zeit der Existenz von Nationalstaaten konnten sich noch keine nachweisbaren deutschen , polnischen oder französischen Gene bilden.“
Dann ist also eine genetische Definition (Abgrenzung, Autopoesis) nicht per se und kategorisch falsch und schlecht?
Yoram Hazony schreibt (Ist die Idee des Nationalstaats überholt? Israel aus europäischer Sicht, Merkur, Januar 2011):
„Vielleicht ist die Europäische Union nicht in jeder Hinsicht eine so vielversprechende Idee, wie man vermutete. Vielleicht haben sich die europäischen Völker geirrt und ihre nationale Unabhängigkeit zu gering eingeschätzt und waren bereit, zu einem allzu niedrigen Preis auf sie zu verzichten. Die Geschichte ist unbeständig und wechselhaft, und wer das heute nicht zu erkennen vermag, wird es vielleicht morgen sehr deutlich erkennen.
Wenn die Europäer erst einmal Anlass haben, den Wert, den sie ihren nationalen Traditionen und ihrer nationalen Unabhängigkeit zuerkennen, zu überprüfen, ist das Beispiel Israels vielleicht von größerem Interesse für sie – in einem positiven Sinne. Und wenn das geschieht, da bin ich mir sicher, werden sich die Beziehungen zwischen Europäern und Israel verbessern, vielleicht sogar überraschend schnell.“
ein weiteres Beispiel für eine erfolgreiche (Musik-) pädagogik ist z.B die seit über 39 Jahren bestehende Junge Philharmonie, die Straßenkinder und Kindern von armen Familien über dieMusik auch verbesserte Lebenschancen bietet. Ein Musiker der Berliner Philharmoniker Edicson Ruiz hat seine ersten musikalischen Schritte in der Jungen Philharmonie gemacht.
http://de.wikipedia.org/wiki/J.....onio_Abreu
Ein anderer pädagogischer Erfolg ist meiner Meinung nach auch im Projekt specialsterne zu sehen, in dem Personen mit Asperger Syndrom erfolgreich in das Berufsleben eingegliedert werden.
http://www.dielebenshilfe.at/A.....672.0.html
http://specialisterne.com/
Sicherlich nicht überraschend: Es ist ein skandinavische Konzept, in diesem Fall aus Dänemark.
Es geht also doch.
@Parisien: Es ist gut, wenn das Gesetz ohne zu fackeln sagt: „Hier wird nicht getötet“, Punkt. Das ist wie bei Tisch, wo es auch nicht so ist, dass niemand außer dem Gastgeber rülpsen darf, sondern es sich schlichtweg für niemanden gehört. Menschen dürfen nicht getötet werden; werden sie es doch, erfolgen i.d.R. lange Gefängnisstrafen. Das mag bitter für diejenigen sein, die aus Rache oder zur Abschreckung oder aus niederen Gründen lieber töten würden, aber die müssen ihre Gelüste leider anderweitig befriedigen. Gemeint ist nicht, dass Menschen nur normalerweise nicht getötet werden, „in extremen Einzelfällen“, wie Sie schreiben, aber doch; nein, sie dürfen ausnahmslos nie getötet werden oder töten. Ich halte das für einen echten zivilisatorischen Fortschritt und hoffe, dass dies in künftigen Wahlen nicht zur Disposition stehen wird (und teile ansonsten die Ansichten von M. Levasydas zu dieser Frage, und auch zu der Frage, warum es so schlimm ist, wenn es statt 80 Mill. nur 65 Mill. „Bio-Deutsche“ geben wird; Lyoner: Können Sie diese Frage beantworten?).
Alan Posener sagt:
28. Januar 2012 um 14:28
http://www.sueddeutsche.de/kar…..t-1.581380
Geht doch
Das erinnert mich auch an ein Experiment daß man vor einigen Jahren indischen Slums durchgeführt hat.
http://www.niit-tech.de/untern.....ngagement/
Es ist schon überraschend, was durch eine Veränderung der pädogogischen Einstellung siehe Schweden oder auch durch andere Ansätze wie in Indien Bildungspotentiale geschaffen werden können, die bisher vernachlässigt wurden.
Ihr Beispiel aus Schweden und auch die anderen efolgreichen Projekte sollten uns auch darin bestärken, dass eben nicht alles genetisch ist.
Ach übrigens, Jean-Luc aka potentiell MB oder wie der Vater, so der Sohn, Sie haben sie natürlich nicht erwähnt, Stichwort Träne: Sharon Tate. Dem armen Mädchen kann man schon eine Träne nachweinen. Statt dessen jagt ein kalifornischer Staranwalt ihren Mann, obwohl sein Opfer (das man ihm durchaus vor die Nase gestellt haben mag) ihm längst verzeihen hat.
Offen gestanden, ist die Todesstrafe zu wenig für ihren Mörder. Folter wäre hier angebracht. Sie glauben, das wäre nicht abschreckend?
Zur Erinnerung:
Max Liebermann 30. Januar 1933:
„Ick kann jar nich soville fressen, wie ick kotzen möchte.“
http://de.wikipedia.org/wiki/Max_Liebermann
Zur Erinnerung:
Tag der Machtergreifung
http://de.wikipedia.org/wiki/Machtergreifung
Fortsetzung folgt. Unterbrechung. 🙂
@ Jean-Luc Levasydas, Moritz Berger
Great minds think alike. Ein Herz und eine Seele. Roland Ziegler war auf diesem Blog der erste, der darauf hingewiesen hat, dass „Jean-Luc Levasydas“ und „Moritz Berger“ ein und diesselbe Person sein könnten bzw. vor der gleichen Tastatur sitzen. Dafür spricht eine Sprachanalyse, u.a. die Smiley-Orgien [:-D] und die nahezu identische orthographische, grammatikalische und syntaktische Devianz von einem „korrekten“ Deutsch [:'(]. Zeige mir, wie Du schreibst und ich zeige Dir Deine DNA (womit ich nicht sagen will, dass Sie das „geerbt“ haben).
Zuerst, dachte ich, Sie hätten zuviel hinter die Binde gegossen [:-P], als Sie nicht nur meine Zeilen, sondern auch noch „zwischen meinen Zeilen“ gelesen haben. Aber das geht ja jetzt schon fast eine Woche mit gleicher Intensität. Ich glaube, da müssen Sie gar nicht überlegen, das kommt direkt aus Ihrem Stammhirn (manche sagen dazu auch Reptilienhirn [:oD]), da läuft bei Ihnen stante pede sofort das ganz große braune Kino, mit allem was dazu gehört, von reiner nordischer Rasse über Lebensraum bis zu Mutterkreuz und Rassehygiene, Euthanasie ab; da schwadronieren Sie vom „Schoss“, der noch „fruchtbar“ ist, aus denen mutmaßlich wieder die Himmlers, Goebbels, Goerings und Adolfs kriechen werden; da ist es doch ein Glück, dass diese Schösse so unfruchtbar sind, nicht wahr? – Diejenigen, die das beklagen, sind dann unverbesserliche Nazis, nicht wahr? Mon Dieu, da haben Sie einiges auf Ihrem phobischen Kerbholz, da überlagern sich heterophobe, matrophobe, infantophobe und germanophobe Ressentiments [:-(].
Ihr phobischer Beissreflex bezieht sich auf meinen Satz (und dem, was Sie „zwischen den Zeilen“ lesen):
@Parisien
…und… es geht nicht um die Traene die ich nicht Charles Manson nachgeweint haette, wenn er hingerichtet worden waere,
sondern es geht fuer mich persoenlich darum, dass ich gegen die Todesstrafe bin und ich werde mich auch weiter fuer ein Verbot der Todesstrafe in den US oder anderswo einsetzen.
Vielleicht habe ich diese Einstellung auch dadurch gewonnen, dass meine vita eine andere als ihre vita ist.
Nur zur Erinnerung heute vor 44 Jahren begann die Tet offensive:
http://en.wikipedia.org/wiki/Tet_Offensive
@Parisien
„Sie können die USA und europäische Länder nicht vergleichen, finde ich. In den USA sind erstens Schusswaffen erlaubt, zweitens kann man sich dort sehr viel besser verstecken und ist ganz schnell in Lateinamerika. In Europa wäre diese Abschreckung vermutlich effektiver.“
Auch in Europa kann man Schusswaffen erwerben.Sie vergessen auch dass man auch einen Mord ohne eine Schusswaffe verueben kann.
Wo kann man sich in den US besser verstecken? in den Rocky Mountains ? oder in den slums der Bronx oder in den Everglades ?? 🙂
Leider bleibt ihre Vermutung der Abschreckung eine Vermutung auch in Europa.
Und in den US ist lebenslaenglich im allgemeinen lebenslaenglich!! und nicht 15 Jahre !! Daher wird Manson bis zum Ende seiner Tage im Gefaegnis bleiben!
Auch die Moerder der Clutter family waeren auch heute noch im Gefaengnis.
Sie koennen hier zig Beispiele bringen:
Die Todesstrafe schreckt (leider) nicht ab.
Die Fakten in den Us und anderen Staaten beweisen das Gegenteil.
Lesen Sie vielleicht einmal diesen Artikel in einer deutschen Zeitung:
http://www.tagesspiegel.de/pol.....23758.html
Nebenbei: Delbert Tidds ist zum Tode verurteilt worden.
Wuerden sie die Verantwortung dafuer uebernehmen, dass jemand unschuldig hingerichtet wird?
Aber vielleicht sagen sie auch nach dem alten deutschen Sprichwort: Wo gehobelt wird da fallen Spaene
Nur zur Wiederholung:
Ich bin gegen die Todesstrafe.
Auch die rechtsradikalen Moerder waeren nicht durch die Todesstrafe in Deutschland gehindert worden.
Und was die DNA von Lyoner betrifft.
Wenn er von den autochthonen Deutschen spricht, dann spielt er letztlich auf die “ arischen Deutschen “ an.
Er verkennt (oder leugnet bewusst) dass Deutschland schon immer ein melting pot gewesen ist mit sehr vielen unterschiedlichen DNAs
@ Jean-Luc: Und: Bei einer Untersuchung der DNA von Lyoner würden wir sehr wahrscheinlich feststellen, dass sein Blut nicht so ” reindeutsch ” ist….:-):-)
Was genau meinen Sie damit? Mal weiter.
Sie können die USA und europäische Länder nicht vergleichen, finde ich. In den USA sind erstens Schusswaffen erlaubt, zweitens kann man sich dort sehr viel besser verstecken und ist ganz schnell in Lateinamerika. In Europa wäre diese Abschreckung vermutlich effektiver.
Und zu der Farmersfamilie kein Wort. Finden Sie es verkehrt, dass deren Mörder hingerichtet wurden? Hätten Sie 15 Jahre Knast besser gefunden? Fänden Sie es besser, wenn Charles Manson nach 15 Jahren freigekommen wäre? Mal konkreter. Und: Hätte irgendwer eine Träne geweint, wenn Charles Manson nach seiner monströsen Untat hingerichtet worden wäre?
@Parisien
So wie sie eine andere Auffassung zu dem
“ Geschreibsel “ von Lyoner haben so habe ich auch eine andere Aufassung nicht mehr und nicht weniger.
Und was die Todesstrafe betrifft, speziell weil ich in einem Land lebe, in dem sie noch praktiziert wird.
Die “ Abschreckung “ die sie als Grund anführen, müsste doch ihrer Logik nach zu einem Rueckgang von Morden fuehre…
Ist aber nicht der Fall in den US!!
Das muss doch zu denken geben um ihren Satz zu wiederholen.
Wenn ich hier meine “ Argumentationsaxt “ herausgeholt habe, weil in den Saetzen die hier Lyoner schreibt der Schoss noch immer fruchtbar ist “ Arturo Ui “ und es notwendig ist auch frueh und rechtzeitig hier Kritik auf den Tisch zu legen.
Und eine Frage:
Tolerieren sie alles was hier geschrieben wird!!!
Und warum fordern sie von mir eine Einhaltung der political correctness?
Sie haben vielleicht den Beitrag vom Lyoner nicht richtig gelesen:
„und fände es besser, wenn man sich richtig beharkt, als wenn man Dinge unter den Teppich kehrt“
Nichts anderes mache ich hier!!
Ich weiss nicht ob ich colorblind bin, aber wenn ich ich die Seite von Lyoner anschaue.. ist sie nicht braun 🙂
Und: Bei einer Untersuchung der DNA von Lyoner würden wir sehr wahrscheinlich feststellen, dass sein Blut nicht so “ reindeutsch “ ist….:-):-) 🙂
@ Jean-Luc: „Warum ist meine Kritik starker Tobak?
Wer hier mit strunzdumm argumentiert und dann noch zwischen den Zeilen in meinen Augen etwas zuviel braune Farbe heraushaengen laesst, soll ich mit dem noch intellektuell argumentieren??
Eine Argumentationsaxt ist da besser geeignet.“
Weil „Argumentationsäxte“ hier nichts bringen. Hier sind alle ziemlich intelligent und auf einem aufgeschlossenen Diskussionsniveau, also kann man auch mit ihnen argumentieren, selbst, wenn sie eine „Farbe“ haben.
Ich selbst habe keinerlei eindeutige Farbe. Ich habe mich mein Leben lang um Mitte bemüht. Darum muss man oft ringen. Trotzdem habe ich oft eine Meinung, die auch mal Farbe haben kann. Ich hatte den Eindruck, dass ich dann doch hier im Großen und Ganzen akzeptiert wurde, vermutlich hauptsächlich wegen Gelassenheit nach recht scharfen Attacken. Das beeindruckte mich. „Lyoner“, der mich am meisten in die Enge trieb, hat dennoch verdient, dass man sich mit seinen Einlassungen auseinandersetzt, und zwar nicht seinetwegen, sondern weil es dieses Blogs würdig ist.
Abgesehen davon bin ich in einigen Punkten links, wie auch in einigen rechts, hier zum Beispiel:
Ich postuliere, dass die Todesstrafe wegen Kindesvergewaltigung+Mord diesen Strafbestand verringern würde. Und stelle fest, dass ein wehrloses Wesen nicht richtig geschützt ist. Es ist eine feine Sache für den männlichen Trieb, dass die Todesstrafe ganz abgeschafft wurde. Sie wissen ja, dass es Jahre dauert, bis sie in den USA in einzelnen Staaten ausgeführt wird. Falls Sie darauf zurückkommen sollten, nehmen Sie vielleicht als Beispiel die beiden aus dem Fall der Farmersfamilie, die Truman Capote in „In cold blood“ beschrieben hat. Ich postuliere, dass die Todesstrafe, in extremen Einzelfällen eingesetzt, bzw. als Drohmittel parat, eine effektivere Abschreckung wäre als 15 Jahre Knast. Und es geht mir mehr um diese Abschreckung als um Rache. Googeln Sie mal Nathalie Astner.
Wenn wir alles addieren, wurden in Europa prominent Mary Stuart oder Louis XVI und Marie Antoinette enthauptet, außerdem „Die Weiße Rose“ oder die Teilnehmer des geplanten Hitlerattentats hingerichtet, und nie wurde an der Todesstrafe gerüttelt, obwohl das alles keine Mörder waren, sondern politisch Unerwünschte bzw. Monarchen.
Sie wurde erst nach den Nürnberger Prozessen abgeschafft, als Schuldige hingerichtet wurden. Das muss doch zu denken geben.
http://www.sueddeutsche.de/kar.....t-1.581380
Geht doch.
@Parisien
„In Deutschland ist die Vernunft insgesamt, also im Durchschnitt, relativ hoch, “
Was bezeichnen Sie als relativ hoch? Und ist die Vernunft eine genetische Eigenschaft, die z.B. in Irland den Niederlanden, Polen, Schweden niedriger oder höher ist ?
Ich vermute, dass Sie davon ausgehen, dass die Vernunft in Italien, Spanien, Portugal und Griechenland niedriger liegt???
Aber vielleicht liegt dies dort an der mediterranen Senke??
@KJN
Bis zur (Neu-) Entstehung eine wirklichen Arbeitsmarktes mit ausgewogenen Angebot und Nachfrage wäre ein bedingungsloses Grundeinkommen auf einem niedrigen Niveau (500 Euro komplett /Person) die ehrliche Lösung (und bezahlbar).
Warum setzen Sie das Grundeinkommen auf 500€ komplett. Warum nicht das Modell von Götz Werner mit 1000€??
Wir sollten uns doch einmal davon befreien zu glauben, wer etwas ohne Gegenleistung erhält wird faul 🙂
Warum engagieren sich z.B. soviele in opensource Projekten; z.B. wikipedia etc. etc.?
Warum bezahlen wir unsere “ Kreativen “ immer noch mit einem Hungerlohn ??
Wemm wir ein bedingungsloses Grundeinkommen mit mindestens 1000€ Grundeinkommen einführen, brauchten wir uns über Innovationen hier im Land nicht mehr Sorgen zu machen. Aber dies ist natürlich wieder die think out of the box Philosophie 🙂
Weil alle Hartz IV Empfänger wollen nicht arbeiten 🙂 🙂
Vielleicht machen wir Ihr und mein Faß an einer anderen Stelle wieder auf.
@Parisien
Warum ist meine Kritik starker Tobak?
Wer hier mit strunzdumm argumentiert und dann noch zwischen den Zeilen in meinen Augen etwas zuviel braune Farbe heraushaengen laesst, soll ich mit dem noch intellektuell argumentieren??
Eine Argumentationsaxt ist da besser geeignet.
Und fordern sie nach eine Abkehr cher Parision von der political correctness. Nicht mehr und nicht weniger habe ich gemacht.
Und warum ist meine deutsche Grossmutter wohl in den dreissiger Jahre migriert??
Gerade weil…..
Und haben sie in ihrer Argumentation nich auch daraufhingewiesen, dass sie mit dem “ Volk “ Schwierigkeiten haben!
Gerade deswegen haben wir doch in Deutschland, Frankreich und den meisten euripaeischen Laendern das Glueck, dass die Todesstrafe abgeschafft worden ist. Leider nicht in den US. weil dort immer noch das “ Volk“ der „an eye for an eye and a tooth for a tooth “ Philosophie anhaengt !!
Wie heisst in der deutschen Spra´che: Butter bei den Fischen:
Was sagen sie denn zu einem solchen Satz:
suizidale Generativität der autochtonen “Deutschen”
Harikiri der Deutschen
oder:
„zeigt die Tatsache, dass viel mehr Lärm um die Genetik gemacht wird als über die schlappe Reproduktion, dass die Deutschen (und Freunde wie Alan Posener) immer noch in ihrer Matrix hocken, die Augen verschließen vor den Konsequenzen, mit Verlaub eigentlich strunzdumm sind“
oder lesen sie so etwas:
„Deutschland“ (und Europa) wird ein Denkmal, das Museum eines untergegangenen Volkes sein
Mon Dieu wieviel nicht deutsches Blut steckt wohl in jedem deutschen Blut. Es waere sicherlich ein aufschlussreiches Forschungsprojekt einmal die Reinheit der deutschen Rasse zu untersuchen 🙂
Der Schock in U.K. war sehr gross als festgestellt wurde. Die Briten haben sehr viel deutsche DNA 🙂
http://www.schwedenforum.com/t.....einig-Volk!
http://www.welt.de/print/wams/.....-Blut.html
http://www.telegraph.co.uk/new.....blood.html
@blonder Hans
Als Franzose weiss ich, dass wir auch in den zwanziger Jahre eine Diskussion darueber gefuehrt haben, ob die Franzosen aussterben 🙂 Und heute zaehlt Frankreich mit zu den Laendern in Europa mit dem hoechsten Bevoelkerungswachstum !!
Mein Kommentar zielte dahin, das es wohl keine Katastrophe waere wenn Deutschland statt ueber 80 Mill. Einwohnern nur 65 Mill. Einwohner haette. Oder sind sie der Auffassung dass dann Deutschland die
“ Staatsinsolvenz “ anmelden muesste 🙂
APo bei WELT-online: ‚Sprengstoffhunde der Polizei gehen durch die Bankreihen des Bundestags.‘
… echt, ich habe zu den ‚Gen.-Figuren‘ die im Gebäude, das – DEM DEUTSCHEN VOLK – gehört ’sitzen‘, auch kein Vertrauen.
Und wenn Sie das ” Volk ” für fähig halten…..
dann sollten Sie einmalnachfragen, wieviel % der Bevölkerung für die Todesstrafe sind. Soviel zu Ihrem Volk, dasss oftmals nicht über den Tellerrand schauen kann:-)
Das kommt i.d.R. auf, wenn ein Kind vergewaltigt und ermordet wurde. In Frankreich ist das übrigens genauso. Ich selbst würde sagen, dass Leute, denen das Heil von Kindern näher ist als das von ihren Mördern, normal sind.
Was wollen Sie?: Eine Bevölkerung, die jeden exkulpiert? Oder eine ganz und gar moralisch saubere?
In Deutschland ist die Vernunft insgesamt, also im Durchschnitt, relativ hoch, wie man übrigens am Verhalten in Finanzkrisen sieht – wenig Panik. Auch daran, dass die meisten sich nicht gegen Schweinegrippe haben impfen lassen.
@ Jean-Luc: Bisschen starker Tobak gegenüber Lyoner. Da ich Frankreich und Amerika auch sehr schätze, fange ich nicht damit an, ein paar Beispiele aus anderen Ländern aufzuführen.
J.L.L.Haben sie auch Schwierigkeiten damit, dass die Deutschen vielleicht in 20 bis 30 Jahren etwas weniger Einwohner haben ?
… im Gegenteil. Das hätte nur Vorteile. Welches Volk, welche Nation, ist nicht auf ’seinen‘ Vorteil bedacht? Und solange das nicht auf Kosten anderer Völker, Nationen, geht – ist das auch in Ordnung.
So’was nennt man Völkerrecht. Damit haben Sie als Amerikaner? wohl ‚Ihre‘ Schwierigkeiten – oder wie?
@Parisien
„Das hat m.E. wenig zu bedeuten. Es gibt Menschen, die verbal deutlich schwächer sind als schriftlich, Introvertierte z.B.“
Dann schauen Sie sich doch an was der “ window dresser Sarrazin “ mit der „Berlin Bilanz“ “ schriftlich “ gemacht hat.
Es ist schon funny, wie Sie hier Sarrazin wegen seiner “ verbalen Äußerung “ exkulpieren 🙂 🙂
@Parisien
Was Bar betrifft: Alkohol macht ja bekanntlich aggressiv, und dann braucht man ein Feindbild, wenn es politisch wird.
Alkohol macht nicht „bekanntlich aggesiv “ Er löst die Zunge.!!
Und lieber Parisien:
Das “ ganze Problem “ kommt leider nicht von oben. Sondern die rassistischen und antisemitischen Vorurteile und Urteile existieren in allen Bevölkerungskreisen.
Es war im 2. Reich nicht nur Herr Hitler, sondern die ganze Volksgemeinschaft……
Und wenn Sie das “ Volk “ für fähig halten…..
dann sollten Sie einmalnachfragen, wieviel % der Bevölkerung für die Todesstrafe sind. Soviel zu Ihrem Volk, dasss oftmals nicht über den Tellerrand schauen kann:-)
@Alan Posener
Ich sitze selten tagsüber im Café 🙂
Dennoch der Antisemitismus und Rassismus ist in allen Schichten verbreitet.
@Lyoner
„ich glaube, dass diese Idee ein gute Grundlage für die nötigen sozialpolitischen Veränderungen ist. Sie muss natürlich präzisiert werden. Mich würden die Einwände und Anregungen unserer geschätzten Kombattanten interessieren. Dagegen sind Poseners Vorstellungen der Familie trostlos und ein Angriff auf unser gesellschaftliches Fundament“
Sie haben leider in Ihrer Konzeption, das
“ Mutterkreuz “ vergessen:
http://www.dhm.de/lemo/html/na.....index.html
Und wann propagieren Sie hier :triple K?
Küche, Kirche, Kinder 🙂
Und wie wäre es mit einer virtuellen Matchingsplattform im Web für die alleinerziehenden Mütter, damit sie endlich einen Mann finden 🙂
Und gegen ein schlappe Reproduktion hilft doch nur das Verbot der Antibabypille, der Kondome und Viagra 🙂
Und was Ihre “ Idolisierung “ von Sarrazin betrifft:
Schauen Sie sich doch seine “ Berliner Bilanz “ an. Staatliches Tafelsilber zu Niedrigstpreisen verschleudert.
Und was das Arschloch betrifft:
Da war wohl dieser Herr hier einsame Spitze:
http://www.youtube.com/watch?v=BWOIL2FB8H8
Dem Satz von JLL kann ich mich nur anschließen;
Mon Dieu was fuer rassereine blonde reichsdeutschblutige Germanen 🙂
@blonder Hans
Es handelte sich um die Kneipe “ Letzte Instanz “ in Ostberlin.
Und: Sie dürften auch wissen, dass es ehemalige Nazis in der DDR gab:
http://de.wikipedia.org/wiki/L.....e_Republik
Die in sehr hohen Positionen des Staates saßen.
Das Horst Wessel Lied war zwar auch in der DDR verboten, dennoch kamm es immer wieder zu Prozessen zum Abgesang des Liedes.
@Parisien
„Meine andere These ist, dass es immer einen gewissen Bodensatz an Rassismus gibt, den man nur offen angehen kann, indem man ihm Raum lässt,sich zu formulieren. PC ist Meinungsunterdrückung. Und ein versteckter Feind ist schlimmer als ein offener.“
Ich freue mich sehr über solche Äußerungen.
Wenn ich Ihr Vertrauen in die hiesige Gesellschaft gewinnen könnte, könnte ich Thilo Sarrazins Zuspitzungen auch in einem anderen Licht sehen. Wenn sich, wie KD meinte, seine rhetorische Insuffizienz herausstellen würde, würde ich aufgrund dieser Erwägungen zu seinen Verteidigern überlaufen. Bis dahin teile ich EJs Standpunkt, denn ich befürchte, SM ist nicht repräsentativ.
@Moritz Berger
„A. Worin bestehen diese Fehlentwicklungen (-allokationen)?
B. Und wie kann man/frau sie beseitigen?“
Ich meine, daß das „Fördern und Fordern“ der derzeitigen Sozialbürokratie an den Möglichkeiten der „Kunden“, sowie an den ständig wechselnden Ansprüchen der beschäftigenden Unternehmen völlig vorbeigehen. Beratung und Hilfe (außer Geld) kann eigentlich nicht geleistet werden. Daher kann man m.E. die komplette Sozialbürokratie (Arbeits-, Sozialämter) abschaffen, die sowieso nur schleichende Verwahrlosung verwaltet. Bis zur (Neu-) Entstehung eine wirklichen Arbeitsmarktes mit ausgewogenen Angebot und Nachfrage wäre ein bedingungsloses Grundeinkommen auf einem niedrigen Niveau (500 Euro komplett /Person) die ehrliche Lösung (und bezahlbar).
(Sowas fordern aber nur solche Outsider, die wie ich mit einem unerschütterlichen individualistischem Menschenbild geschlagen sind, oder von ganz anderer Seite „Die Linken“.) Aber das ist ein neues Fass.
@Lyoner
„Könnten Sie das auch so formulieren? “So wie ich Juden, Deutschen, Polen, Franzosen etc. zugestehe, ihre Identität genetisch zu definieren und sich dadurch (auch) abzugrenzen, so gestehe ich jedem die Fähigkeit zu, sein Leben unabhängig von seiner Herkunft gestalten zu können.”“
Kann ich, nur hat das bei Deutschen, Polen, Franzosen etc. nicht die gleiche historische Bedeutung, oder – um beim Thema zu bleiben: Aufgrund der geringeren Zeit der Existenz von Nationalstaaten konnten sich noch keine nachweisbaren deutschen , polnischen oder französischen Gene bilden. Allerdings vielleicht so etwas, wie „aristokratische Gene“, und das sagt m.E. mehr über Europa aus, das sich in 1000 Jahren Mittelalter manifestiert hat, als jede Nationalstaat-Identitäts-Debatte.
@Lyoner
Haben sie auch Schwierigkeiten damit, dass die Deutschen vielleicht in 20 bis 30 Jahren etwas weniger Einwohner haben ?
Sie muessten doch auch das Zitat von Stalin kennen.
die Hitlers kommen und gehen ,das deutsche Volk bleibt bestehen
🙂 🙂 🙂
Und wer hier mit Verlaub strunzdumm ist, da faellt mir nur M. Sarrazin ein….
Und wenn ich den Begriff lese, suizidale Generativitaet, dann cher Lyoner back to the Third Reich Lebensraum Osten, am deutschen Wesen soll die Welt genesen.
Rettung der „nordischen Rasse“ vor dem (angeblich) durch Geburtendefizite bedingten drohenden Untergang mittels Steigerung der Geburtenrate
Qualitative Verbesserung des Nachwuchses unter „Zuchtkriterien“ im Sinne der nationalsozialistischen Rassenhygiene („Euthanasie“, Zwangssterilisation, Heiratsverbote etc.)
Ziel: Züchtung des „Adels der Zukunft“[3]
Wieviel nichtdeutsches Blut steckt wohl in den Deutschen?
Der klare Blick in die Historie ist ihnen leider wegen Blindheit verwehrt 🙂
Und wenn ich mir die arische Nazis anschaue, vom kurzsichtigen Huehnerzuechter Himmler über Klumpfuss Goebbels und Fettsack Goering bis hin zum blonden Adolf……
Mon Dieu was fuer rassereine blonde reichsdeutschblutige Germanen 🙂
@ Lyoner: Sie geben Sarrazins Differenzierungen hinsichtlich Gen-Abhängigkeit des IQ richtig wieder, zumal wenn man Ihren Ich-Satz, den letzten Satz im Abschnitt, hinzu nimmt. Insofern Sarrazins Buch jenseits dessen aber keinen Kulturbegriff hat, der nicht eugenisch/ biologistisch ist, ist trotzdem Ihre Rekonstruktion der Perspektive Sarrazins auch nur eugenisch/ biologistisch zu verstehen:
Soweit ich weiß, postuliert er, dass die Juden in dem grandiosen deutschen Bildungssystem ihre Begabungen besser hätten abrufen können als andere Immigrantengruppen.
APOs Diskussionsinitiative ist gut gemeint, geht aber an Sarrazin auch irgendwie vorbei. Sarrazin genügt es völlig, irgendwie(!) biologistisch zu argumentieren. Deshalb auch wieder Sarrazins jüngster Hinweis auf die Pferdezucht. (Im Buch spricht er von Hunde- und Pferdezucht.) Sarrazin weiß genau, auf welches kluge Besser-Wissen und tiefe Einverständnis solcher Irgendwie-Biologismus bei seinem Publikum trifft. Deshalb kommt er immer wieder darauf zurück. Ganz gleich, wie dumm das irgendwelche Intellektuellen finden. Sein Publikum versteht ihn: Die Biologie macht’s, die Gene machen’s, das Volk macht’s, die Rasse macht’s. Wer oder was sonst sollte ES machen?
@ EJ: Doch. Eben. Es wurde gewiss nicht so offen und so kontrovers diskutiert wie z.B. hier und wie nach Sarrazins Buch auf blogs. Es gab im Wesentlichen doch wohl nur eine Denkrichtung, der nicht genug widersprochen wurde. Das Beispiel ist heikel. Im Prinzip geht es mir nur darum, zu konstatieren, dass Denkverbote, auch wenn sie das Gegenteil von früheren Denkverboten sind, wenig taugen.
@ Lyoner: Man hat oft mit den seltsamsten Leuten Teilmengen.
@ Parisien
Sie schreiben „Ich kann da eine kleine Idee von mir zu beitragen: Ich schlage vor, man bietet Studentinnen ein Elterngeld in einer gewissen Höhe an, außerdem Hilfe bei der Wohnraumbeschaffung. Es ist keine Tragik, wenn das Studium kurz unterbrochen wird. Auf jeden Fall erscheint es mir einfacher, während des Studiums Kinder zu bekommen, als später eine vielversprechende Karriere zu unterbrechen. Ist nur eine Idee, die ich noch von niemandem gehört habe. Nebenbei laufen im Studium möglicherweise auch die Beziehungen noch besser, weil mehr Zeit da ist.
Die Idee, alles in zehn Jahre zu stopfen, wenn endlich Geld da ist, erscheint verkehrt und kann ein Riesenstress sein.“
Ich hätte nie gedacht, dass wir uns mal so nahe kommen. -:) Da sieht man, was man an seinen besten „Feinden“ haben kann. Ihre Überlegungen will ich damit ergänzen: In Führungspositionen kommen vorzüglich Frauen und Männer, die gezeigt haben, dass sie in der Lage waren, ein kleines Familienunternehmen erfolgreich zu führen (http://www.youtube.com/watch?v=h33F7YDqXM4). Ich glaube, dass diese Idee ein gute Grundlage für die nötigen sozialpolitischen Veränderungen ist. Sie muss natürlich präzisiert werden. Mich würden die Einwände und Anregungen unserer geschätzten Kombattanten interessieren. Dagegen sind Poseners Vorstellungen der Familie trostlos und ein Angriff auf unser gesellschaftliches Fundament.
Ich will Ihnen auch hier zustimmen -:): „Ich halte unser Land für fähig, in einer offenen Diskussion rassistische Vorurteile zu bereden und fände es besser, wenn man sich richtig beharkt, als wenn man Dinge unter den Teppich kehrt“ – Für wie blöde die Wohlmeinenden PCler die Deutschen halten, zeigt sich auch daran, dass man sie nicht für fähig hält, Hitlers „Mein Kampf“ zu lesen (http://www.stern.de/kultur/bue.....78144.html)
@ EJ
Sie schreiben „Unten in Ihrem Kommentar lassen Sie es Sarrazin behaupten. “Ich zeige dir deine Gene und sage dir, wer du bist.” Darum geht’s. Politisch allemal.“
Können Sie mir zeigen, wo das in meinem Kommentar steht? http://starke-meinungen.de/blo.....ment-11810 – Ich finde das nicht.
KJN
Sie schreiben: „So wie ich Juden zugestehe, ihre (jüdische) Identität genetisch zu definieren und sich dadurch (auch) abzugrenzen, so gestehe ich jedem die Fähigkeit zu, sein Leben unabhängig von seiner Herkunft gestalten zu können.“
Könnten Sie das auch so formulieren? „So wie ich Juden, Deutschen, Polen, Franzosen etc. zugestehe, ihre Identität genetisch zu definieren und sich dadurch (auch) abzugrenzen, so gestehe ich jedem die Fähigkeit zu, sein Leben unabhängig von seiner Herkunft gestalten zu können.“ – Wenn nein, warum nicht?
@ Moritz Berger
„Und das ” Arschloch ” bei Friedman war das auch ungeschickt :-)“
Da gab es einen, der hat sich bei weitem geschickter angestellt: http://www.bild.de/politik/201......bild.html – Lag das am überragenden Intelligenzquotienten?
@ alle
Dass sich die Diskussion an dem Thema Gen festbeisst, halte ich für symptomatisch und für ein Ausweichen vor dem entscheidenden Thema. Sarrazin hat in „Deutschland schafft sich ab“ als erster die beiden Themenkreise 1. unzureichende, ich spitze zu: suizidale Generativität der autochtonen „Deutschen“ (aus welchen Gründen auch immer) und 2. die Problematik der Immigration und Integration zusammen vorgestellt zu haben. Bei allen Schwächen seiner Argumentation (hauptsächlich „Genetik“) ist es sein Verdienst, diese beiden Themen zusammengedacht zu haben. Für zeigt die Tatsache, dass viel mehr Lärm um die Genetik gemacht wird als über die schlappe Reproduktion, dass die Deutschen (und Freunde wie Alan Posener) immer noch in ihrer Matrix hocken, die Augen verschließen vor den Konsequenzen, mit Verlaub eigentlich strunzdumm sind (da muss ich nicht auf die Gene schauen). Meine Ansicht zu Sarrazin und seine Anhänger habe ich hier (http://von-den-einzigwahren-fr.....20Sarrazin)auf den Punkt gebracht.
@ Parisien: Wäre vor dem Krieg so über Juden diskutiert worden, wäre möglicherweise nichts passiert.
Sie meinen nicht, dass „vor dem Krieg“ – gegen wen? gegen die Juden? – ebenfalls unter der Prämisse „Deutschland schafft sich ab“ über Juden „diskutiert“ wurde?
Über eine wichtige Berliner Ausstellung:
Zusammen mit zwei Kollegen entschied Catel, ob die meistens mit einer Erbkrankheit oder einer Behinderung geborenen Kinder weiter leben sollten – oder nicht. „Die Kinder wurden auf ihre Nützlichkeit geprüft“, sagt Topographie-Direktor Andreas Nachama.
http://www.welt.de/kultur/hist.....aucht.html
Stichwort: Nützlichkeit. Wenn es heute in Diskussionen darum geht, Verhältnisse, z.B. auch von Frauen und Kindern zu verbessern, ist das m.E. legtim und gut. Wenn es dagegen um „Nützlichkeit“ geht, bekommt das Thema einen eindeutigen haut gout.
M.B.: IM Osten kurz vor der Wende gab es immer in Ostrberlin in der bekannten Kneipe treffen der dortigen Nomenklatura. Dort wurde sogar das ” Horst-Wessel-Lied nach dem 5. Drink gesungen.
… werter M.B., ich habe wahrlich keinen Grund an der ‚DDR‘ auch nur eine gutes Haar zu sehen – mit Verlaub, was Sie aber hier schreiben, nehme ich Ihnen nicht ab.
@ Moritz Berger: „Wenn man Sarrazin vor seinem ” Bucherfolg ” (nach der Bibel und dem Duden angeblich die drittgrößte Buchauflage nach 1945) einmal ” life ” in öffentlichen Veranstaltungen und auch in geschlossenen Symposien, workshops etc. erlebt hat, dem fällt nur das Andersen Märche vom Kaisers neue Kleider ein.“
Das hat m.E. wenig zu bedeuten. Es gibt Menschen, die verbal deutlich schwächer sind als schriftlich, Introvertierte z.B.
Was das Gerede an Bars betrifft: Ich habe eine andere These dazu: Dieses Gerede kenne ich schon viel länger als Sarrazins Buch existiert oder auch „Hurra, …“. Ich habe die These, dass es verkehrt ist, political correctness anzumahnen und in den meisten Medien zu pflegen. Es wäre viel gesünder, eine offene Diskussion zuzulassen, selbst wenn sie dann stellenweise rassistisch wäre.
Ich halte unser Land für fähig, in einer offenen Diskussion rassistische Vorurteile zu bereden und fände es besser, wenn man sich richtig beharkt, als wenn man Dinge unter den Teppich kehrt. Ich glaube, dass die moderaten Kräfte in diesem Land sehr stark sind, stärker als in Frankreich oder den USA, und dass unsere eigene unglückliche Geschichte uns dazu befähigt hat, Differenzen, die in diese Bereiche gehen, offen auszutragen. Die Menschen wissen durch das Internet mehr und wollen an solchen Diskussionen teilhaben. Im Endeffekt wäre vermutlich Vernunft am stärksten.
Was Bar betrifft: Alkohol macht ja bekanntlich aggressiv, und dann braucht man ein Feindbild, wenn es politisch wird. In FaM wird dann auf Muslime geschossen, in Kreuzberg auf die Zion“lobby“.
Es fehlt uns eine Diskussionskultur, die diffizile Gebiete offen angeht. Deswegen sind die Medien auch so langweilig, dass ihnen die Leser aus den Abos entweichen. Wer will beim Aufschlagen der Zeitung eine Chopard-Uhr sehen, die er doch nicht kaufen kann? Heikle Themen würden eher Leser anziehen. So wandert das alles an den Tresen.
Meine andere These ist, dass es immer einen gewissen Bodensatz an Rassismus gibt, den man nur offen angehen kann, indem man ihm Raum lässt,sich zu formulieren. PC ist Meinungsunterdrückung. Und ein versteckter Feind ist schlimmer als ein offener.
Auf jeden Fall traute sich dieses Land offenbar lange nicht zu, heikle Themen offen zu dikutieren. Es traut seinen Bürgern nicht, und das ist nicht berechtigt. Die meisten von uns sind in der Lage, mit schwierigen Themen gelassen umzugehen, wie man ja an uns hier sieht 😉
Wenn einige, die weiter oben bestimmen, eine Gangart vorgeben, die Meinungen unterdrückt, statt dass sie ausdiskutiert werden, müssen sie die Verantwortung für Entgleisungen und auch Morde ganz allein tragen und können sie nicht so einfach mal auf ihre bekannten Sündenböcke wie Broder oder Sarrazin einfältig abschieben, zumal die Morde schon vor deren Büchern begannen.
Im Prinzip ist das doch genauso wie mit der amerikanischen Prohibition: Es gab dann einen zweiten Markt. Und so gibt es in jedem Land, in dem nicht offen geredet und auch echte Missstände wie z.B. die Einordnung einschlägiger Kreise von deutschen Mädchen in die Kategorie Schlampe, oft mit desaströsen Folgen, lange verschwiegen werden, einen zweiten Meinungsmarkt, der sich z.B. an Bars vernetzt.
Das ganze Problem kommt von oben. Und deswegen empfanden diese Kreise Sarrazins Buch als Ohrfeige und machten ihn eilig fertig. Ich fand es eher hilfreich, um eine überfällige Diskussion, von der kein Muslim ausgeschlossen ist, in Gang zu bringen.
Wäre vor dem Krieg so über Juden diskutiert worden, wäre möglicherweise nichts passiert. Wir haben das ähnlich wie damals: Es wird von oben bestimmt, wie man denken soll, und das funktioniert nicht, auch nicht, wenn es andersrum ist.
So war Demokratie von Voltaire und anderen sicher nicht gedacht. Voltaire ist gerade wieder von Broder als Antisemit gekennzeichnet worden, was ich ziemlich dämlich und überflüssig finde.
@ Moritz Berger: Es muss nicht immer spätabends nach dem fünften Bier sein: Es kann Ihnen passieren, dass Sie tagsüber in einem Berliner Café sitzen, und nebenan unterhalten sich zwei Immobilienmakler über einen jüdischen Hausbesitzer, und da prasseln die antisemitischen Stereotypen nur so; nicht einmal als Witz, sondern ganz ernst gemeint.
@KJN
sorry, mea culpa, nicht Sie waren gemeint, sondern
@KD
@KJN
… ich lese gerade noch Ihre Ausführungen:
„Genau darauf will Sarrazin hinaus, wenn er – ungeschickt – kleine Kopftuchmädchen sagt. Im Prinzip ist der Mann damit nicht rassistisch,“
Wie kann man/frau bei soviel Cleverness, bei so einem hohen Grad an Intellektualität und wahrscheinlich einem IQ von >150 eigentlich ungeschickt sein 🙂 🙂
Und das “ Arschloch “ bei Friedman war das auch ungeschickt 🙂
Für mich gehört Sarrazin, wie hier an anderer Stelle betont wurde, zur Kategorie Biedermann und Brandstifter. Alan Posener hat es auf den Punkt gebracht:
„Die Gefahr ist, dass Pseudo-Wissenschaft à la Sarrazin benutzt wird, um die gegenwärtige Situation zu rechtfertigen, bei der die gegenwärtige soziale Schichtung durch das Bildungssystem zementiert wird.“
Wenn man Sarrazin vor seinem “ Bucherfolg “ (nach der Bibel und dem Duden angeblich die drittgrößte Buchauflage nach 1945) einmal “ life “ in öffentlichen Veranstaltungen und auch in geschlossenen Symposien, workshops etc. erlebt hat, dem fällt nur das Andersen Märche vom Kaisers neue Kleider ein.
Wir sollten was unsere Nomenclatura betrifft, nicht “ ehrfürchtig “ auf etwas Starren was nicht vorhanden ist. Und es direkt zu formulieren:
Mir ist ein kleiner schwäbischer Unternehmer lieber, der ohne stattliche Hilfe ins Flugzeug steigt und in der “ Kopftüchertürkei “ nach neuen Absatzmärkten sucht, als ein Sarazin, der einen solchen bullshit verbreitet, weil er z.B. keine “ Bodenhaftung “ z.B. mit dem aufstrebenden türkischen Unternehmertum hat.
Es gab wohl früher den Begriff “ Charaktermaske “ Reißen wir solchen “ Propheten “ wie Sarrazin doch die Maske herunter.
Und noch eine Anregung.
Unterhalten Sie sich nach 11.00 abends an der Bar einmal mit Sarrazin und Konsorten.
Sie würden sich (oder auch nicht) wundern, was für Sprüche auf den Bartresen gelangen.
IM Osten kurz vor der Wende gab es immer in Ostrberlin in der bekannten Kneipe treffen der dortigen Nomenklatura. Dort wurde sogar das “ Horst-Wessel-Lied nach dem 5. Drink gesungen.
Und wenn ich in Frankfurt in die einschlägigen Bars gehe, wundere ich mich nicht mehr was für rassistische und antisemitische Parolen von tagsüber so cleveren und so hochintellektuellen Bankern herausposaunt werden.
Wie war das noch mit den letzten Analysen zum Antisemitismus und Rassismus in Deutschland??
Der “ Bodensatz “ beträgt 20% !!! Und ist gleichverteilt durch alle Gesellschaftsschichten.
@KD
„Sarrazin ist ziemlich clever, er hat eine Top-Bildung und intellektuell weit mehr drauf, als die meisten seine Kritiker auch nur ahnen.“
Wenn man sein “ windowdressing “ im Berliner Haushalt sich damals angeschaut hat. Er rühmte sich zwar statt für ca. 250 Mill€ roundabout >400 Mill.€ für den Verkauf der Wohnungsbaugenossenschaften erzielt zu haben…
wenn man dann aber seinen Taschenrechner heranzieht und feststellt dass der Durchschnittsquadratmeterpreis bei roundabout 150€ lag (wäre sogar noch über Hartz IV Empfänger zu fianzieren gewesen) und wenn man dann noch erfährt, dass nach knapp einem Monat, Wohnungen vom Käufer für einen Kaufpreis von 1500€ pro m2 angeboten wurden, dann fällt einem zu Sarazin eher der:
http://de.wikipedia.org/wiki/Brabanter
als der vermeintliche Lippizaner 🙂
Soviel zur Cleverness und Intellektualität.
@ Lyoner: Hat das irgendjemand gemacht oder hat dies jemand behauptet?
Sicher. Unten in Ihrem Kommentar lassen Sie es Sarrazin behaupten. „Ich zeige dir deine Gene und sage dir, wer du bist.“ Darum geht’s. Politisch allemal.
@KJN
„Wenn ich zusätzlich noch sagen wollte, daß unser Sozialsystem Fehlentwicklungen manifestiert (was ich übrigens tatsächlich denke, allerdings ist es auch eine Subvention der verschupften Personalpolitik unserer Großunternehmen“
A. Worin bestehen diese Fehlentwicklungen (-allokationen)?
B. Und wie kann man/frau sie beseitigen?
@Roland Ziegler
Jazz und Ockhams Rasiermesser etc.: D’accord. Ist nachweisbar durch den sogenannten „Flynn-Effekt“ /
Zwillingsforschung: http://stefan-dassler.suite101.....ng-a108799
@derblondehans
Richard Wagener und die schlauen Juden: Völlig klar, ist mir bekannt, nützt aber alles nix, wenn man den Dingen auf den Grund gehen will.
@Lyoner
„Intelligenz ist, was der Intelligenztest misst“ – Völlig richtig! – deshalb habe ich ja auch 3 Ausrufungszeichen hinter dem Wörtchen „gemessene“ gemacht. Der Begriff „jüdisches Gen“ ist natürlich vollkommen blödsinnig, das hat Sarrazin ja auch schon damals 2 Tage später eingeräumt. Wer Sarrazin mal vor laufender Kamera erlebt hat, weiß sowieso das sein „rhetorisches Gen“ 😉 leicht unterbelichtet ist. Für mich war das schon damals eher eine schiefe Metapher die man nicht dem nackten Wortsinn nach beurteilen sollte – wie übrigens auch jetzt wieder mit dem Lippizaner: extrem doof, sollte nicht passieren, war aber vermutlich einfach „nur mal dumm rausgerutscht“. Ich nehm ihm das nicht wirklich übel. Klar kann man wie Alan argumentieren: „Seht ihr, da zeigt sich sein wahres Gesicht!“ – muß man aber nicht. Ich denke Sarrazin ist ziemlich clever, er hat eine Top-Bildung und intellektuell weit mehr drauf, als die meisten seine Kritiker auch nur ahnen.
@Parisien
“ …In islamischen Milieus (vorsichtshalber, was alle wissen: natürlich nicht in allen) dagegen war es die längste Zeit Tradition, sich im Studium mit dem Islam als Lehre zu begnügen und die Töchter nicht weiterzubringen, sondern früh zu verheiraten. Genau darauf will Sarrazin hinaus, wenn er – ungeschickt – kleine Kopftuchmädchen sagt. Im Prinzip ist der Mann damit nicht rassistisch, denn wenn er das bemängelt, will er es ja ändern, und mehr Bildung, u.a. für Frauen einzufordern, ist fern von Rassismus…“
Haargenau! – Und zugleich ist dies der Punkt wo man unbedingt die Frage stellen muß: Was genau definiert eigentlich einen Rassisten? – Die Wikipedia? – Der Brockhaus? – Sigmar Gabriel? – Hat man erst einmal die Deutungshoheit: „Sarrazin ist ein Rasssist“ gewonnen – steht man ja selbst als reingewaschener Menschenfreund da – was natürlich ebenso bequem wie selbstgerecht ist. Ich behaupte mal: das was bei einem Pokalspiel zwischen Dortmund und Dresden in den Gehirnwindungen eines Ultràs abläuft unterscheidet sich nur marginal von der kognitiven Fähigkeit eines „Politically Incorrect“-Kommentaristen. Es geht doch nur um das Verpassen des maximal schmerzhaften Etiketts. Und „Rassist“ ist nach dem „Kinderschänder“ so ziemlich das Übelste, was man einem Menschen nachsagen kann. Wer das beispielsweise bei mir versuchen würde, muß damit rechnen, von mir – zumindest verbal – heftigst die Fresse poliert zu bekommen. Und genau darin liegt für mich auch die Erklärung für Sarrazins „eisige“ Sprache und seine Herrenreiterattitüden: der Mann beißt einfach um sich wie ein Hund, den man in die Ecke geprügelt hat.
„… Außerdem sollte man bei dieser Diskussion den entwicklungsfördernden Faktor Freiheit sowie Demokratie nicht vergessen…“ Richtig. Ganz wichtiger Hinweis! Die Gleichstellung der Frau gehört auch dazu.
@Alan Posener
„Zimmer erläutert auch den Begriff [Epigenetik] auf Seite 263, erklärt aber nicht, was er möglicherweise für das selbst gewählte Thema bedeutet.“
…weil der Begriff auch nur als Fußnote im „Annex 1“ erwähnt wird: „Bisweilen spielen sich an einzelnen Genen der befruchteten Eizelle biochemische Prozesse ab, welche die Expression des betroffenen Gens modifizieren, sie verstärken oder abschwächen. Die Sequenz des Gens bleibt dieselbe, aber ihr Effekt verändert sich. Wie sich solche epigenetischen Veränderungen phänotypisch auswirken, lässt sich nicht vorhersagen; es müßte von Fall zu Fall untersucht werden. Eine Zwillingsstudie solcher Prozesse ergab, dass zweieiige Zwillinge sich nicht nur darum unähnlicher sind als eineiige, weil sie nur halb so viele gemeinsame Gene haben, sondern auch darum, weil sie aus zwei befruchteten Eizellen mit unterschiedlicher Epigenetik hervorgehen“
Was Zimmer zu den vererbbaren Veränderungen des Genotyps (Erfahrungen prägen das Erbgut) anzumerken hat unternimmt er aber an vielen anderen Stellen seines Buches.
Ich korrigiere aber gern das nicht der Wissenschaftsjournalist Peter Spork den Begriff „erfunden“ hat, wie ich voreilig annahm, sondern – laut Wikipedia (erst googeln dann die Kommentarfunktion benutzen! 😉 der Entwicklungsbiologe und Philosoph Conrad Hal Waddington. (Bei der Gelegenheit: Ethan Watters: Epigenetik – der Übercode http://www.geo.de/GEO/mensch/medizin/53101.html )
@Jean-Luc Levasydas – Ein Israeli sichert sich die kongolesischen Diamanten – Okay, Punkt für Sie 😉 aber ich denke, Sie wissen schon was ich meine, stellen Sie sich einfach das heutige Israel als Teil des rohstoff- und agrarlandarmen Jordaniens mit 99 Prozent arabischer Bevölkerung vor …