Das immerhin ist ein Alleinstellungsmerkmal der Grünen geblieben – sie sind auch mit 30 die jüngste aller Parteien. Und auch wenn alle von Umwelt reden, nur bei den Grünen hat das Thema diese Bedeutung, diese Ernsthaftigkeit und diese Tiefe. Da müssen sie sich gar nicht grämen – und schon gar nicht öffentlich darüber maulen – über das Greenwashing der anderen.
Viele Häute sind schon abgefallen von den Grünen im Laufe dieser 30 Jahre: Die Sache mit den Fundamentalisten haben sie am längsten hinter sich gelassen – inzwischen geben die Grünen zu, dass sie gerne regieren, auch wenn sie danach erst mal tief Luft geholt haben, weil es vorbei war. Sie haben sich schwer getan mit ihrer Haltung zum Krieg, daraus ist eine differenzierte, reflektierte Haltung gegenüber kriegerischen Aktivitäten der Bundeswehr im Ausland geworden. Sie haben gelernt, Kompromisse einzugehen, ohne sich dabei zu verlieren und auch ohne vor denen einzuknicken, die ihnen dafür sogleich Verrat zu unterstellen. Und sie können sich inzwischen daran freuen, dass ein grünes, ökologisches Leben möglicher geworden ist, weil auch andere in der Welt inzwischen gelernt haben, energiesparende Häuser und klimaschonendes Reisen zu organisieren, sie müssen deshalb nicht mehr bei Kerzenlicht auf krümelnden Müsliriegeln rumkauen – was der hedonistischen Seite vieler Grüner sehr entgegenkommt.
Werden sie eines Tages am eigenen Erfolg ersticken? An einem konservativen Umweltminister, der mit unerschrockener Freundlichkeit in Sachen umweltschonendes Wirtschaften vorangeht, an selbstbewussten Frauen, die Quoten und andere Hilfsmittel nicht mehr zu brauchen denken, an einer liberaleren Gesellschaft, die inzwischen Gleichberechtigung selbstverständlich für alle kleinen Gruppen fördert? Keiner will immer wieder hören, dass es die tapferen Grünen waren, die das alles erkämpft haben. Und: 5 Mark für den Liter Benzin – so einfach sind Provokationen heute nicht zu haben.
Und doch, in einer ökologischen Wirtschaft sind wir längst nicht angekommen. Haben die Grünen früher noch das Wachstum per se infrage (und sich selbst damit weit außerhalb der Debatte) gestellt, haben sie heute für eine Neuorientierung der Wirtschaft auf klimaschonende und ökologische Produktion viele Vorschläge, die sich nicht so einfach vom Tisch wischen lassen. Sie dürften lauter sein mit ihren Ideen für eine andere Lebens- und Wirtschaftsweise, sie können sich heute doch sehen lassen mit ihren pragmatischen Vorschlägen. Und sie könnten sich sogar profilieren, wenn sie als erste laut darüber nachdenken, was eigentlich die sozialen Folgen einer Veränderung in Richtung Klimaschonung sind und was wir tun müssen, dass wir bei ökologischen Wirtschaftsreformen niemand abhängen.
So dürfen die Grünen sich angesichts ihres Jubiläums ruhig noch mal daran erinnern, dass sie früher komplizierte Diskussionen auf einem anspruchsvollen Niveau führten und damit zunächst eine Anziehungskraft auf Intellektuelle ausübten und das am Ende in interessante Themen für die eine breite Bevölkerung mündete. So eine breite Führungstruppe an der Spitze – ist da keiner dabei, der neugierige Impulse in die politischen Debatten gibt?
12 von 12 Kunden fdaenn die folgende Rezension hilfreich: Science-Fiction-Epos mit kleinen Schwächen, 12. Juli 2011Von – Rezension bezieht sich auf: Battlestar Galactica Komplettbox (25 Disc) [Limited Edition] [25 DVDs] (DVD) Ich will an dieser Stelle weder auf einzelne Charaktere im Speziellen eingehen, noch irgendwelche Handlungsstränge verraten. Schließlich gehe ich davon aus, dass Leute diese Rezensionen lesen, weil sie sich die Serie kaufen wollen, somit also noch nicht gesehen haben. Battlestar Galactica ist gewissermaßen ein Remake der Battlestar Galactica-Serie aus den 70er-Jahren. Battlestar Galactica war gewissermaßen ein Pendant zu Star Wars, wenn gleich den Produzenten nicht dasselbe finanzielle Potential zur Verfügung stand, wie George Lucas, was man der damaligen Serie und den Kinofilmen auch angesehen hat. Für all jene, die Kampfstern Galactica kannten, ist das Remake eine herrlich zeitgemäße Wiederauferstehung einer tollen Science-Fiction-Serie. Ich war von den Kommentaren einiger Vorschreiber ein wenig verunsichert, ob ich mir die fehlende Finalstaffel kaufen soll, weil – vielfach wurde auch der Autorenstreik als Grund genannt – einige die Ansicht vertreten, dass die Qualität der Handlung stark einbricht und die Serie zu einem unzufriedenden Ende gebracht wird. Mir persönlich haben alle Staffeln sehr gut gefallen. Die Handlungsschwerpunkte ändern sich im Verlauf der Serie, das ist korrekt. Ich bin froh, dass dem so ist. Wären die Staffeln 2, 3 und 4 ebenso wie die erste Staffel nur darauf ausgelegt permanente Angriffe der Zylonen und deren Abwehr darzustellen, wäre das wohl kaum zufriedenstellend. So aber entwickelt sich die Serie von Staffel zu Staffel. Probleme innerhalb der Flotte sind zu meistern, die Versorgung ist aufrecht zu erhalten, das politische System gerät unter Druck und immerfort die Suche nach einer neuen Heimat, Aufruhr und Verrat in den eigenen Reihen. Ab der dritten Staffel nimmt das religiöse Element zunehmend überhand. Es bleibt aber noch im akzeptablen Ausmaß. Das eine oder andere Mal hätte es weniger sein können, aber das hängt immer von der persönlichen Sichtweise ab. Letztlich wird die Serie zu einem zufriedenstellenden Ende geführt. Vieles wird geklärt, viele Fragen bleiben aber auch offen (was bei der Komplexität nicht weiter verwunderlich ist). Interessanterweise vermeine ich bei der Serie einen “umgekehrten Harry Potter-Effekt” zu entdecken. Die ersten beiden Staffeln waren extrem düster/unheilvoll. Gegen Ende der Serie hin wird es beinahe FSK-6-tauglich. In der letzten Staffel – so viel darf man verraten – gibt es eine Hommage an die Ur-Serie – die “klassischen Zylonen” tauchen auf. Das Ende war mir persönlich keineswegs zu langatmig, ich würde es eher als stimmig bezeichnen. Ich hatte viele Abende lang Science-Fiction-Genuss pur, spannende Unterhaltung und viel zum Nachdenken. Eine in meinen Augen rundum gelungene Neuadaptierung des Themas mit kleinen Schwächen, die jeder BSG-Fan gerne verzeiht. Vier Sterne für eine tolle Serie, die leider schon zu Ende ist.Helfen Sie anderen Kunden bei der Suche nach den hilfreichsten Rezensionen War diese Rezension für Sie hilfreich? | Revil says: 78 von 91 Kunden fdaenn die folgende Rezension hilfreich: Nicht die komplette Serie!, 9. Januar 2011Von – Rezension bezieht sich auf: Battlestar Galactica Komplettbox (25 Disc) [Limited Edition] [25 DVDs] (DVD) Zunächst mal, die Serie ist Klasse und hat 5 Sterne verdient. Diese Box leider nicht, denn die Serie ist nicht wie versprochen komplett. Was fehlt: - die Extended Versionen der Folgen 03×09, 04×12, 04×18 sowie (und das ist am schlimmsten) des kompletten Finales. - The Face of the Enemy Webisodes (gehört nun mal zu einer kompletten Serie dazu und die anderen beiden Webisode Reihen wurden ja auch aufgenommen) Leider wurden hier lediglich die (ab Season 3.1) schlechten deutschen Einzel-Veröffentlichungen mit einem neuen, einheitlichen Label bedruckt (daran zu erkennen, das die DVD Menüs noch immer mit Season 2.1, Season 2.2, etc. gekennzeichnet sind) und in einer (zugegebenermaßen schönen) Box zusammengepackt. Der Fan sollte lieber zur US-Komplettbox greifen, welche zwar sehr lieblos verpackt (Slimcases im Schuber), dafür aber wenigstens vollständig ist. Ich finde es einfach unverständlich, dass sich bis Staffel 2.2 einschließlich, sowie bei Razor und The Plan, dem Inhalt der US-DVDs angepasst wurde (also mit Extended Versionen + Bonus), ab Staffel 3 aber die (witzigerweise extra für eine DVD-Veröffentlichung produzierten) Extended Folgen entfernt wurden.Helfen Sie anderen Kunden bei der Suche nach den hilfreichsten Rezensionen War diese Rezension für Sie hilfreich? |