In einem Beitrag für die „Achse des Guten“ liefert Dirk Maxeiner ein interessantes Bekenntnis ab:
„Ehrlich gesagt, konnte mir bis heute niemand so richtig erklären, was ein Jude eigentlich ist. Hat das was mit der Religion zu tun? Der Herkunft? Der Nationalität? Den Genen? Den Vorfahren? Dem Äußeren? Dem Inneren? Oder von allem ein bisschen? Wird man als Jude geboren? Oder kann man es auch später werden? Umso mehr ich diese Frage wälze, um so ratloser werde ich. Manchmal denke ich: Gibt’s Juden überhaupt? Führt aber auch nicht weiter, es muss sie irgendwie geben, schließlich sind sie an allem schuld. Wenn es keine Juden gäbe, müsste man sie also erfinden. Das nächste Mal vielleicht als so eine Art von Außerirdischen. Die Menschen glauben gerne an kleine grüne Männchen. Überall fliegende Untertassen. Erich von Däniken wäre dafür ein begabter Drehbuchautor gewesen, er hat aber offenbar keine Lust gehabt.“
Quelle:
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/weltverschwoerung_21/
„Das nächste Mal?“ Was meint Dirk eigentlich damit? Fragen wir lieber nicht. Vergessen wir das und wenden wir uns der erstaunlichen Tatsache zu, dass ein fast 60-Jähriger in Deutschland im Tonfall eines naiven Teenagers bekennt, er wisse eigentliche nicht, was ein Jude ist. Und nicht irgendein 60-Jähriger, sondern ein bekannter Publizist und Mitbetreiber eines Blogs, dem man nicht zu nahe tritt, wenn man unterstellt, dass es in Sachen Judentum wie in Sachen Islam eine dezidierte Haltung einnimmt. Mit einer gewissen fröhlichen Unbekümmertheit meint der Babyboomer und Post-68er, was ein Jude sei, das habe ihm „niemand so richtig erklären“ können.
Merkwürdig: In der Generation von Dirks Eltern wusste man in Deutschland sehr genau, was ein Jude ist. Warum hat Dirk nie seine Eltern gefragt? Es gibt dort, wo Dirk wohnt, in München also, eine jüdische Gemeinde. Warum hat er nie einen der Rabbiner dort gefragt? Es gibt in München auch ein jüdisches Museum.Er hätte dort fragen können. Er könnte nach Israel reisen, in den Staat, der von vielen seiner angeblichen Freunde oft deshalb verteidigt wird, weil er die „einzige Demokratie im Nahen Osten“ sei, der aber von Theodor Herzl konzipiert wurde als „Der Judenstaat“ und deshalb von seinen Feinden bekämpft wird und als jüdischer Staat eine Existenzberechtigung auch dann hätte, wenn er nicht demokratisch oder nicht die einzige Demokratie in der Gegend wäre. Und in Israel – in der Einwanderungsbehörde zum Beispiel, oder beim Rabbinat – könnte Dirk mal fragen, was ein Jude ist. Oder ein Buch lesen. Anscheinend ist das alles aber zu anstrengend. Und so sehr interessiert ihn das auch wieder nicht. Offensichtlich konnte er mehr als ein halbes Jahrhundert in diesem Land leben, ohne dass ihn das Bedürfnis überkommen hätte, die keineswegs doofen Fragen, die er sich stellt, auch durch Befragen der richtigen Leute zu beantworten. Viel mehr Spaß (und weniger Arbeit) macht es, auf angebliche oder wirkliche Antisemiten einzudreschen.
Es geht mir aber hier nicht um Dirk als Person. Er hat mich einmal menschlich enttäuscht, aber so etwas kommt vor. Es geht mir um eine Haltung, die in seiner Generation, die ich gut kenne, weil sie auch die meine ist, sehr verbreitet ist: die Instrumentalisierung der Juden. In der Studentenbewegung (die zugleich, wie wir nicht erst seit Götz Aly wissen, einiges an antisemitischen Klischees transportierte) wurden die Juden benutzt, um die „Generation der Täter“ moralisch unter Generalverdacht zu stellen und mundtot zu machen. Viele aus dieser Generation weigern sich bis heute unter Hinweis auf die Einmaligkeit des Holocaust, die Parallelen zwischen Kommunismus und Nationalsozialismus anzuerkennen, benutzen aber zugleich absurde Vergleiche etwa zwischen der Lage der Palästinenser heute und der Juden damals, um Israel zu delegitimisieren. Und andere schwingen gern die Antisemitismuskeule gegen alles, was ihnen nicht passt und jeden, der sie kritisiert, obwohl sie selbst zwischen Juden und Außerirdischen, Jochanan ben Sakkai und Erich von Däniken nicht unterscheiden können.
Von Juden und Außerirdischen
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@Parisien: Es ist gar nicht lange her, dass ich Schindlers Liste gesehen habe. Mein Sohn sollte es in der Schule sehen. „Du bist zu jung, ich will das nicht.“, habe ich gesagt. Dann versprach ich: „Ich kaufe den Film und dann sehen wir ihn gemeinsam etwas später an.“ Vorher wollte ich ihn mir aber alleine ansehen. Ich habe eine ganze Woche gebraucht, immer wieder musste ich Pausen einlegen und dann hab ich mir eine Woche lang das Ende angesehen, wie die Schindlerjuden über den Berg gehen. Ähnlich ging es mir beim Film „Der Pianist“.
Wenn Dirk Maxeiner wirklich nicht wissen sollte, was ein Jude ist, was ich ihm so eigentlich nicht abnehme, soll er meinetwegen mich fragen. Ich glaube, ich könnte es ihm halbwegs erklären.
@ Kerstin: Da Sie das noch lesen, schreibe ich Ihnen noch eine Kleinigkeit dazu:
Nehmen wir mal Schindler. An Schindler hätten die Deutschen etwas gut machen können, denn Schindler verarmte. Sie hätten ihm einen Preis geben können und Geld. Die Einzigen, die Schindler halfen, waren die Schindlerjuden, und Steven Spielberg machte den Film über ihn, und er bekam eine Ehrung in Yad Vashem.
Genauso Wilm Hosenberg, der Vladek Szpilman am Ende noch im Warschauer Ghetto rettete: Wer machte Wilm Hosenberg bekannt bei uns?: Roman Polanski in „Der Pianist“. Wilm Hosenberg war schon lange tot, aber seine Familie kämpfte um eine gewisse Anerkennung.
Schindler machte zunächst ein Geschäft über“seine“ Juden. Erst sekundär wurde er jemand, dem zuerst wichtig wurde, zu helfen. Staufenberg kehrte auch erst um. Und Scholl und seine Freunde fingen erst an zu arbeiten, als sie mit eigenen Augen sahen, was passierte. Es gab also auch so etwas wie eine sekundäre Moral, aber wohl zu spät. Jedenfalls waren nicht alle Deutschen schlecht, und es ist bemerkenswert, dass die Deutschen ihre Mutigen nach dem Krieg nicht zur Kenntnis nahmen, sondern erst jüdische Künstler auf sie aufmerksam machen mussten und wollten. Großer Geist. Wir dagegen ehren Bushido. Das erscheint mir mittelmäßig. Gute Weihnachtszeit!
@alle: Jetzt bin ich doch stärker als Mutter (Fahrdienst) gefragt und mit Weihnachtsvorbereitungen beschäftigt. Deshalb werde ich zunächst nur lesen. Ich wünsche allen einen schönen 4. Advent.
Niemand redete wirklich nach dem Krieg. (Ihr Zitat) Das mag vielleicht in Frankreich so gewesen sein, bei uns schon. Es konnte einem schon passieren, dass man bei Gartenfesten die sogenannten „Abenteuer“ von Kriegsteilnehmern erzählt bekam.
Ich muss darauf noch mal eingehen. Wehrmachtsangehörige fühlten sich weniger schuldig, besonders dann, wenn sie in Kriegsgefangenschaft gewesen waren. „Abenteuer“, ja, je länger der Krieg zurücklag, desto öfter hörte man „Abenteuer.“ Aber man hörte nie, dass in den ersten Kriegsmonaten 9 Mio russische Soldaten gefallen waren. Solche Dinge erfuhr man aus der Zeitung. Nie hätte ein deutscher Soldat zugegeben, wenn er eine Russin vergewaltigt oder an einer Erschießung von Juden auf offenem Feld teilgenommen hätte. Keiner gab zu, dass er sich heimlich gefreut hatte, dass die Juden verschwanden. Niemand hatte einen Anteil daran, die Schuld wurde verdrängt. Dieses schamhafte, auch natürliche, Schweigen meine ich. In Frankreich war das nicht unähnlich: Nach dem Krieg war die gesamte Nation im Widerstand gewesen, Kollaborateure hatte es nie gegeben, man war stolz auf seine Résistance, zu Recht, aber sie war nur ein Teil. Daraus kann man nur einen Schluss ziehen: Unheil oder gute Taten machen nicht an Grenzen halt. Sie sind Charakteranteile. Eine Nation mit Grenzen hat lediglich die Aufgabe, das Unheil einzudämmen, eliminieren kann man es nicht. Man bemüht sich, wähnt sich darin erfolgreich und fällt vor Schreck um, wenn man gewahr wird, dass man eine braune mordende Terrorzelle unerkannt im Land hatte.
Wir sind angewiesen auf Recherchejournalisten und Historiker. Im Endeffekt klären diese das meiste auf. Ohne Historiker und vor allem ohne Lesen kann man sich rausreden. Das führt im Endeffekt dazu, dass die Täter und Mittäter und permissiven Zuschauer sich etwas vormachen, während Kinder und Enkel das ausbaden in Schuldgefühl und mit englischem Reiseführer ins Ausland reisen oder sagen: „Das haben die Deutschen verdient.“, Ihre Aussage. Ich bin der Ansicht, dass nicht alle das verdient haben, aber es unmöglich ist, im Nachhinein herauszufinden, wer das verdient hatte und wer nicht. Die iranische Bevölkerung, eine ebfs. unterdrückte, ist auch in sich inhomogen. Ein Film wie der über Sophie Scholl, versucht, auf diese Tatsache aufmerksam zu machen. Die Hauptfigur war zwar falsch gewählt, denn Sophie war nur eine Mitläuferin aus Bewunderung zu ihrem Bruder, der sie gar nicht dabei haben wollte, und hat die Sache in den Sand gesetzt durch weiblichen oder jugendlichen Überschwang, aber es gibt in jedem Land ein paar wenige Leute mit einem hehren, von Grund auf ethischen Charakter, gab es auch in Deutschland. Sie kommen nur oft schlecht durch.
Falls Sie nochmal herschauen, nur so nebenbei.
@ Kerstin: „Nun habe ich ja auch nicht gesagt, dass ich HMB immer verstehe. Seine Ironie ist für mich häufig unverständlich, die Anti-Wörter und manche Vergleiche. Gewöhnungsbedürftig ist das schon.“
Mon dieu, ich hätte nie gedacht, dass ich ihn Ihnen gegenüber verteidigen muss. Er drückt sich durchaus verständlich aus. Ich meinte nur, dass ich nicht verstehe, wie man hintereinander Wiener Suppentopf, Marillenknödel, Würstl mit Kren und Powidltaschen verzehren kann. Da wird einem ja beim Lesen schlecht, außer bei den Marillenknödeln allein, wenn man den Rest geistig subtrahiert.
@ Parisien: Ein Kommilitone hat mir einmal erzählt, dass seine Familie aus dem Riesengebirge vertrieben wurde (oder flüchtete). Da bin ich voll in ein Fettnäpfchen getreten, weil mir ein: „Das haben die Deutschen verdient.“ rausrutschte. Wenigstens hat er später noch mit mir geredet und ich habe dann einfach mal zugehört. Jede Familie hat ihre eigene Geschichte, allerdings sollte man eben auch Ursache und Wirkung benennen können.
Niemand redete wirklich nach dem Krieg. (Ihr Zitat) Das mag vielleicht in Frankreich so gewesen sein, bei uns schon. Es konnte einem schon passieren, dass man bei Gartenfesten die sogenannten „Abenteuer“ von Kriegsteilnehmern erzählt bekam. Dann konnte ich die Traurigkeit und manchmal das Entsetzen meiner Mutter sehen. Natürlich war der 2. Weltkrieg nicht jeden Tag Thema, ich wuchs als Kind in einer fast „heilen“ Welt auf. Später war ich häufiger in der ehemaligen SU, dort nahm ich auch an Besichtigungen von Sehenswürdigkeiten teil und dabei wurde uns auch gesagt, was alles im 2. Weltkrieg zerstört wurde, ich stand zum Beispiel 1978 im leeren Bernsteinzimmer, war auch in den baltischen Republiken und in Kiew. Natürlich hauptsächlich als Tourist und so bekommt man doch eher weniger vom realen Leben mit. Als Student vielleicht etwas mehr. Über jüdisches Leben in der SU wusste ich allerdings nichts, das habe ich versucht mir später anlesen: Potok, Chaim: Novembernächte
Nun habe ich ja auch nicht gesagt, dass ich HMB immer verstehe. Seine Ironie ist für mich häufig unverständlich, die Anti-Wörter und manche Vergleiche. Gewöhnungsbedürftig ist das schon.
Dear EJ
„Ob meine Kochkünste den Weg in die tiefste Provinz lohnen? Ich habe da so meine Zweifel.“
Sie wissen doch die besten Koeche findet man immer im Hinterland!!!
Da Frau Groda hier schon ein Rezept veroeffentlicht hat, sind sie bei solchen appetizers auch an der Reihe!!
Be brave !!!
… ich meine Italien sin’k’t anders.
Blondi, damit Sie mal auf andere Gedanken kommen:
Letzte Strophe der italienischen Nationlhymne, vom Autor dann aber doch weggelassen.
Italian
Tessete o fanciulle
bandiere e coccarde
fan l’alme gagliarde
l’invito d’amor.
English
Weave o maidens
flags and cockades
make souls gallant
the invitation of love.
Nein, keinen deutschen Einfluss in diesem Land, bitte! Ah-ah, rido ben di core.
@ Kerstin: Im Gegensatz zu Ihnen verstehe ich Hadschi-Modest-Bösewicht manchmal gar nicht.
Dear Blondie,
wenn Sie wenigstens noch the Star Spangled Banner gesungen haetten aber dazu reicht es bei ihnen leider nicht mehr 🙂
Wie sagte meine deutsche Grossmutter immer in solchen Faellen:
Du sühst ook vör so good as achtern
@Rita E. Groda: … unser erster Bundeskanzler sich gerierte Schrecklich. Also mein erster Bundeskanzler zum Glück nicht, allerdings will ich jetzt auch keine Diskussion über das Verhältnis Israel, Juden und der DDR auslösen. Mein spontaner Vorschlag, als ich aus Auschwitz kam, war dann doch sehr radikal: „Die hätten alle Deutschen umbringen sollen.“ Ich war so wütend und habe so gelitten. Nachdem ich feststellte, dass nach 1989 Juden nach Deutschland wieder eingewandert waren, habe ich mich gefragt: Wieso kommen sie ausgerechnet nach Deutschland? Mir fiel es so schwer, dieses Land zu mögen. Ich hatte mich nie gefragt, wie denn Juden nach 1945 lebten. Kennen Sie das Buch von Zvi Jagendorf Die fabelhaften Strudelbakers ? Mit jedem Buch, das ich las, lernte ich die jüdischen Überlebenden besser zu verstehen, aber auch ein bisschen mich selbst. Irgendwie musste ich Hendryk M. Broder, dann doch in vielem Recht geben, die Verbalattacken gegen ihn sind wirklich oft unerträglich.
@EJ: Zum Glück gibt es jetzt hier keinen Speckkuchen. Sie wissen schon Schweinefleisch, esse ich nicht. Vielleicht schreibe ich ja mal warum, es begann …
Korrektur: Das Buch von Nathan Englander heißt Zur Linderung unerträglichen Verlangens
@ Jean-Luc, das ist interessant, was Sie da sagen. Ich wusste das nicht mit den Franzosen. Mein GV hatte einen französischen Namen. Die Nazis machten ihm später Probleme damit. Er fand irgendwelche Hugenotten in Salzburg. Ehrlich gesagt, das war eine Gegend, in der es hin und her ging. Und die Leute redeten nicht viel über ihre Jugend oder den zweiten Weltkrieg. Niemand redete wirklich nach dem Krieg. Wenn man fragte, breitete sich Schweigen aus. Er war klein. Seine Kinder auch.
@ Jean-Luc: Aber vielleicht war ihr Vater auch deutscher Balte aus Lettland?
Nehme ich an. Ich habe mich nie so genau damit beschäftigt und war noch nie dort. Übrigens sind meine Geographiekenntnisse nicht schlecht. Hier fehlte es doch wohl eher an Historischem. Die Franzosen waren dort vor seiner Zeit.
Sie müssen nicht beleidigt sein. Deutsche Gymnasiasten sind auch oft nicht besser. Fünfte Klasse, erste Gymansium: „Wo liegt Spanien?“ Drei von 20 gaben an, in Afrika.
Jean-Luc Levasydas Und sie laden uns nicht ein ??
Ob meine Kochkünste den Weg in die tiefste Provinz lohnen? Ich habe da so meine Zweifel. 😉
verraten sie mir den Unterschied von ihrem Speckkuchen und der Quiche Lorraine?
Wenn die Quiche Lorraine nicht auf Mürbeteig, sondern – nach dem alten Rezept – auf Brotteig gebacken wird, dürfte – außer in den Feinheiten des Belags – kein/ kaum ein Unterschied zwischen Speckkuchen und Quiche Lorraine bestehen. Sofern aber sicherlich auch das Gehör mitißt, gibt’s dann doch wieder einen 🙂
J.L.L. ‚Mon cher aryan blond,
es fehlt nur noch dass sie hier von deutscher Treue und Kraft und Blut sprechen …‘
… gemach, werter J.L.L. Ich singe Ihnen zuliebe die Marseillaise …. Oder lieber auf ‚deutsch‘?
Auf, Kinder des Vaterlands!
Der Tag des Ruhms ist da.
Gegen uns wurde der Tyrannei
Blutiges Banner erhoben. (2x)
Hört ihr im Land
Das Brüllen der grausamen Krieger?
Sie rücken uns auf den Leib,
Eure Söhne, Eure Ehefrauen zu köpfen!
Refrain:
Zu den Waffen, Bürger!
Schließt die Reihen,
Vorwärts, marschieren wir!
Das unreine Blut
tränke unserer Äcker Furchen!
…blah, blah, blah dann weiter:
Heilige Liebe zum Vaterland,
Führe, stütze unsere rächenden Arme.
Freiheit, geliebte Freiheit,
Kämpfe mit Deinen Verteidigern! (2x)
Unter unseren Flaggen, damit der Sieg
Den Klängen der kräftigen Männer zu Hilfe eilt,
Damit Deine sterbenden Feinde
Deinen Sieg und unseren Ruhm sehen!
… gääääähn.
@Parisien
Cher Parisien die jungen Franzosen kritisieren dass sie keine Geographiekenntnisse haben:-) 🙂
Und uns hier erzaehlen dass ihre Vorfahren aus dem Memelland kommen:
„Der Teil, aus dem meine Vorfahren sind (Memelland) gehörte nur kurz zu Deutschland. Mein Vater hatte noch eine Geburtsurkunde in lettisch oder litauisch.“
Wenn sie so franzoesisch sind wie sie hier vorgeben, dann muessten sie doch wissen, dass das Memelland nach dem 1. Weltkrieg unter franzoesischer Verwaltung stand und ab 1923 Litauen hiess. Dann kann ihr Vater doch nur in Litauen (Memelland) oder in Lettland geboren sein???
Aber vielleicht war ihr Vater auch deutscher Balte aus Lettland??
Mon cher aryan blond,
es fehlt nur noch dass sie hier von deutscher Treue und Kraft und Blut sprechen …..
@EJ
wenn ich das gewusst haette:
Heute z.B. gab’s in Schinken gehüllten Schikoree mit Käse-Sahne-Soße
Und sie laden uns nicht ein ?? 🙂
verraten sie mir den Unterschied von ihrem Speckkuchen und der Quiche Lorraine?
@Roland Ziegler
was fuer ein Glueck das unser Parisien nicht den alcootest bei époisse hat machen muessen, wenn das ganze Auto nach marc riecht.
Olfaltorisch sollten sie einmal den Vieux Boulogne (oder auch sablé du Boulonnais) probieren, da er mit Bier eingerieben wird Vorsicht beim Transport im Auto 🙂
Der munster oder époisse ist dagegen wie parfum 🙂
@ derblondehans
Na, der gemeinte Sieg über die Welt ist der Rückzug-aus. OK., Sie hätten gute Voraussetzungen dazu, da oben, in McPomm. Ob ich Ihnen den Sieg aber wirklich wünschen soll? Ich weiß nicht. So schlimm finde ich Sie nun wieder auch nicht.
EJ: ‚derblondehans, unser Experte für Blut , hätte sofort gewusst, wer wer ist
1 Johannes
5 Wer sonst besiegt die Welt, außer dem, der glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist? 6 Dieser ist es, der durch Wasser und Blut gekommen ist: Jesus Christus. Er ist nicht nur im Wasser gekommen, sondern im Wasser und im Blut. Und der Geist ist es, der Zeugnis ablegt; denn der Geist ist die Wahrheit. 7 Drei sind es, die Zeugnis ablegen: 8 der Geist, das Wasser und das Blut; und diese drei sind eins.
@ Roland Ziegler: Wir hatten mal im August einen ganzen Epoisse im Auto, auf der Rückreise von Burgund. Wir hätten das Auto danach am liebsten an Sie verkauft, nur kannten wir Sie nicht.
@ Rita: Ich find’s auch inzwischen ganz humorvoll. Wir haben ja jetzt zwei Tage frei. Ist Ihnen je aufgefallen, dass man zum Ersatzjuden mutieren kann mangels Masse und genügend Angriffsfläche?
@ Joshua: Ein Problem in Israel waren leider gerade diejenigen Russen, die als Familienangehörige von Juden einwandern konnten
Wäre doch eine vorherige Blutprobe oder Genuntersuchung empfehlenswert gewesen. Oder? derblondehans, unser Experte für Blut
und Boden, hätte sofort gewusst, wer wer ist 😉@ Roland Ziegler: Speckkuchen kenne ich nicht, vielleicht haben Sie ein gutes Rezept
Nein. Im Internet gibt’s welche. Wir haben ihn hier, zu Hause, nie nachzubacken versucht. (Auch weil für meine Frau allein schon der Name abschreckend ist, glaube ich.) – Man hat halt so seine Lebensdefizite.
@ Parisien: Sie würden doch auch niemanden ins Elsass komplimentieren, oder?
Doch. Eine der in Rede stehenden Klientel angemessen (Putin-like) autoritäre Regierung vorausgesetzt … Und ich würde um einen bühnennahen Sitzplatz bitten.
Diese Diskussion ist so interessant, wie komisch. Erinnert mich an einen Satz in einem Kommentar zu Sartres Judenfrage:
” Das Bild des Juden ist gemacht, konstruiert, es dient nicht dem Juden zu dessen Selbsterkenntnis, sondern dem Antisemiten ,zu dessen Selbstablenkung.”
Wollte Sartre wirklich vermeiden, geht aber nicht.
Wie sich die Selbsterkenntnis in der Deutschen Judenfrage an den Zeitgeist anpasst, bzw. wie schuldunfähig z.B. unser erster Bundeskanzler sich gerierte, anbei.Unbeschreiblich, diese Zeitdokument fand ich, als ich mal bei schwäbischer Comedy!!!! bei you tube recherchierte. Die Macht der Juden ist es betitelt – nicht die Ohmacht der Opfer!!!!!!!!!!!
http://www.youtube.com/watch?v=6M2ddX-BRRk
Apropos Zwiebelkuchen: Als Ex-Rucksack-Berliner bin ich gern mit Freunden zum deutsch-französischen Volksfest in Berlin-Reinikendorf zum Schlemmen à la francaise gegangen. Flammkuchen in allen Variationen.
Dazu Wein, Champagner, Pernod … Froschschenkel, Meeresfrüchte, Merguez, Käse, Crêpes, Waffeln, Baguettes, …… und das alles bei Chansons, Tanz, Musette und Akkordeon.
@Parisien: Belassen Sie es ruhig bei französischem Käse. Ich empfehle freilaufenden Epoisse oder Munster. (Sonst schweizer Rohmilchkäse.)
@EJ: Ihr Chikoree ist mir ein Begriff 😉 In die Sahnesauce gehört m.E. Knoblauch und Zitronensaft, und imemr schön mit Meersalz salzen. Speckkuchen kenne ich nicht, vielleicht haben Sie ein gutes Rezept?
@ EJ: Was reden Sie da, Ostpreußen gehört nicht zu Russland außer Kaliningrad/Königsberg. Es gehört aber zur EU. Jeder aus der EU kann sich dort niederlassen, wenn er will. Der Teil, aus dem meine Vorfahren sind (Memelland) gehörte nur kurz zu Deutschland. Mein Vater hatte noch eine Geburtsurkunde in lettisch oder litauisch. Sie würden doch auch niemanden ins Elsass komplimentieren, oder?
@ Kerstin: Ja, alle. Aber inzwischen merke ich das schon vorher. Man läd ja nicht gleich jemanden ein.
@ Roland Ziegler
Zwiebelkuchen (in der Blätterteig-Version) gibt es bei uns gelegentlich, wenn wir Gäste haben. So richtig habe ich es damit aber nicht. (Gehört auch nicht so richtig in mein Revier. Ich koche ständig. Heute z.B. gab’s in Schinken gehüllten Schikoree mit Käse-Sahne-Soße. Das muss am Schluss zwar auch in den Backofen bzw. da war’s gerade drin. Den Backofen überlasse ich ansonsten aber gern meiner Frau und meinen Kindern.) Zwiebelkuchen ist deswegen nicht so mein Fall, weil er an den Speckkuchen, den ich in meiner Jugend oft und von der Hand in den Mund gegessen habe, nicht heranreicht. Ich wohnte in Süd-Niedersachsen, ging aber in Nordhessen, in Kassel, in die Schule. Und in Kassel gab’s – für 50 Pfennige damals – auf dem Königsplatz „Silbers (oder Silvers) Speckkuchen„. (Gesprochen: „Späck-Kuhern“) Unvergleichlich! Da kommt kein Zwiebelkuchen ran!
@ Joshua
Wir sollten mal mit Putin sprechen. Vielleicht lässt er unsere Neonazis nach Ostpreußen rein (wir wären sie los und dort könnte wieder deutsches Blut auf deutschem Boden wandeln …).
Joshua an EJ: ‚Im übrigen haben wir in der EU Niederlassungsfreiheit, wenn es Sie also in die “Ostgebiete” oder ins Elsass zieht, können Sie gern dort wohnen und als Angehöriger der deutschen Minderheit auch Ihre Interessen vertreten.‘
… *rofl* … muhahaha … nix für ungut … da haben Sie den Falschen erwischt … werter Joshua. Jetzt beißt er in den Teppich. 😉
@Rita E. Groda: Vielen Dank für die Grüße. Meine Kleine ist ein Großer und inzwischen wieder zu Hause. Da er nun keine Zeit mehr auf dem Sportplatz verbringen kann, wird er sich demnächst hoffentlich mehr mit seinem Abitur beschäftigen. Jetzt ist mein Kopf auch wieder etwas freier.
@Parisien: „Was stört Euch an dem gedeckten Tisch?“ Mich stört an Ihrem Tisch überhaupt nichts. Obwohl, ob der Käse nun französisch, deutsch oder holländisch ist, er gehört dort nicht hin, zu mindestens nicht bei orthodoxen Juden. Milchiges und fleischiges Geschirr sollten Sie sich auch anschaffen, sofern sie vor haben Ihren Freundeskreis zu erweitern. Pessach-Geschirr, dass darf nie mit gesäuertem Brot in Berührung kommen, brauchen Sie wohl eher nicht. Oder? Milchkaffee frühestens 5 Stunden nach dem Fleisch und die nächste Fleischmahlzeit bitte erst 2 Stunden nach dem Milchkaffee. Milch und Fleisch sind auch getrennt zu kühlen. Also wenn jüdisch dann richtig. Also jeder soll leben wie er will, mir ist das viel zu anstrengend. Dabei hatte ich meiner Mutter mal gesagt, dass ich lieber Jüdin oder Zigeunerin (Sinti und Roma) bin, als Deutsche zu sein. Sie meinte als Jüdin müsse ich an Gott glauben. Wie sollte das gehen? An Gott glauben. „Es ist mir lieber, nicht an Gott zu glauben, als zu glauben, dass er in Auschwitz dabei war“, habe ich mal gesagt. Ich kannte Kirchen sowieso nur als Sehenswürdigkeiten und Konzertsäle.
Werfen Sie wirklich jeden raus, der etwas Antisemitisches sagt? Was, wenn der Gast gar nicht weiß, dass das Gesagte antisemitisch ist? Darf man bei Ihnen das Wort „Palästinenser“ sagen oder ist das schon ein Grund zum Rauswurf?
@Martin Blumentritt: Was eine mezuzah ist, weiß ich aus einem Buch von Stefanie Zweig „Der Traum vom Paradies“, aber auch wie schwer es war/ist, zwischen deutschen Juden und Deutschen nach der Shoah. Lesen bildet. Ich liebe jüdischen Humor und die Weisheit, die darin steckt. Da ist immer ein Augenzwinkern und meistens sind es ja nicht nur jüdische Probleme. Kennen sie? von Scholem Alejchem Es ist eine Lüge! oder Nathan Englander Zur Linderung unverträglichen Verlangens Manchmal stelle ich mir vor, Samstag im Lift zu stehen und zu warten bis jemand in meine Etage will, natürlich in New York im Wolkenkratzer. Lesen macht Spaß.
@Parisien: Ist das jetzt antisemitisch?
@EJ: „Wollen Deutsche in ein Deutschland zurückkehren, das mal Deutschland war, aber nicht mehr Deutschland ist, wird’s auch bei Deutschen mit der Rückkehr ziemlich schwierig.“
Zeitreisen sind nicht möglich – ansonsten hätten wir ja kein Problem mit Neonazis, sie könnten einfach in ihr Großdeutsches Reich reisen oder geschickt werden.
Im übrigen haben wir in der EU Niederlassungsfreiheit, wenn es Sie also in die „Ostgebiete“ oder ins Elsass zieht, können Sie gern dort wohnen und als Angehöriger der deutschen Minderheit auch Ihre Interessen vertreten.
@Roland Ziegler: „dass bei einer bestehenden Multikulturalität, die für den Staat wesentlich, ja geradezu konstitutiv ist, ein entsprechendes Bekenntnis zur Multikulturalität seitens neuer Zuwanderer naheliegt.“
Keine Sorge, in Israel leben Angehörige von über hundert Kulturen (jüdische und nicht-jüdisch) aus zig Ländern zusammen … davon könnte gerade Deutschland noch etwas lernen. In Europa fällt mir, was das Zusammenleben der Kulturen angeht, als positives Beispiel (bei allen Problemen) am ehesten noch Großbritannien ein – es kann falsch sein, entspricht aber meinen Erfahrungen als jemand, der in mehreren Ländern Europas gelebt hat …
Ein Problem in Israel waren leider gerade diejenigen Russen, die als Familienangehörige von Juden einwandern konnten und dann in Israel Neonazi-Gruppen gegründet und Synagogen geschändet haben (keine Moscheen oder Kirchen oder Tempel, so weit ich weiß).
Aber dem kann man auch mit einem (Lippen-)Bekenntnis zur Multikulturalität nicht abhelfen.
Nachtrag: EHG hätten wir den Tisch nicht so gut gedeckt. Wir hätten ihr vielleicht einen sauren Hering serviert zum Klügerwerden. Die Gräten hätte sie mitnehmen dürfen, siehe de Winters Glosse über die Heringsgräte. Aber sie sieht ohnehin so aus, als isst sie nichts.
Die Leute, die wir hier zu Gast hatten, sind übrigens ganz normales deutsches Bürgertum, wenn man es genau nimmt. Nur die Gespräche sind etwas interessanter und offener als im Durchschnitt. Liberalität ist ein vorherrschender Charakterzug. Ich meine, dass er aus der Religion stammt, aus dem talmudianischen Auseinandersetzungsprozess, lasse mich aber gern von Berufenerern eines anderen belehren.
@ APo: Es lohnt sich in vieler Hinsicht, das Buch von Ihrem Herrn Vater zu lesen. Wir bekommen einen Einblick in eine liberale Familie des oberen Mittelstandes. Einschränkend muss man lediglich sagen, dass es sich um eine Künstlerfamilie handelt und daher vermutlich liberaler als der Durchschnitt deutscher Familien, jüdisch oder nicht jüdisch, wie sie vielleicht gut genug 20-30 Jahre früher von Theodor Fontane beschrieben wurden. Noch etwas ist wertvoll an diesem Bericht: Die Beschreibung der Nachkriegsdeutschen 1948, die absolut nicht verstanden, das sie sich ihr Schicksal selbst aufgehalst hatten, und die über die Russen und die Franzosen gar nicht redeten, denn das waren ohnehin Feinde, über die Engländer und Amerikaner aber schimpften. Dieser Tenor hat sich offenbar bis heute gehalten, Schwenk zu Ihrem nächsten Post.
Das Buch sollte nochmal aufgelegt werden.
@ Parisienne
okay, an der Stelle habe ich Sie mißverstanden; Sie haben deutsche Staatsbürger gemeint, die die (assimilierten) deutschen Juden waren.
Was wollt Ihr eigentlich von mir? Was stört Euch an dem gedeckten Tisch? Seit Jahren quält Henryk Broder mich mit seinen auf Papier gebrachten ausgelebten Gelüsten, heute hat er Marillenknödel gegessen – da läuft einem das Wasser im Mund zusammen – und man darf nicht mal einen gut gedeckten Tisch beschreiben! Nein, das ist gemein!
Parisien: ‚Wenn man sich zu überschwänglich über … Anhänger von Goethe äußern würde, wäre der Abstand zur Blamage größer.‘
… nicht immer werte/r Parisien.
EJ:… ’sondern ausschließlich “im Blut”/ in der Biologie liegt und Identität substantiell “vom Blut”/ biologisch transportiert wird? Warum wird Identität dort lokalisiert? Unpolemische Frage: Welchen Sinn macht ein biologischer Jude oder auch ein biologischer Deutscher oder ein biologischer Franzose z.B., der kulturell kein Jude, Deutscher oder Franzose ist. Welche archaischen Abstammungs- oder sonstigen Phantasien spielen da ein(e) Rolle?‘
… wie soll sonst Identität lokalisiert werden? ideologisch? Wollen Sie Menschen ihre Identität nehmen? (Das ist übrigens Sozialismus.)
Identität ist eineindeutig – aber dabei sollte keine Identität über einer anderen stehen. Fertig.
Gleichberechtigung – ja, Gleichstellung – nein. Meine ich.