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Krieg gegen Guttenberg

Diesmal ist es sein Doktortitel. Der Vorwurf: Der beliebteste Politiker habe abgeschrieben. Juristisch: geistiger Diebstahl. Losgetreten hat die Kampagne ein Jura-Professor in Bremen, der politisch links steht und zu den Mitgründern einer Denkfabrik gehört, die sich aus den derzeit wohl unbeliebtesten Politikern der Republik zusammen setzt: Andrea Ypsilanti, Andrea Nahles und Sven Giegold.

Diese drei haben sich vor allem ein Projekt auf die Fahne geschrieben: eine linke Republik, die Farben: rotrotgrün. Der Vorwurf, Guttenberg habe weite Teile seiner Dissertation abgeschrieben, kommt daher nicht aus dem „Nichts“, sondern ist Teil einer nachhaltigen Kampagne gegen einen möglichen nächsten Kanzler. Ein Kanzler, der in den Medien bereits jetzt beliebter ist als es der erfolgreichste SPD-Kanzler je gewesen ist.

Der Verteidigungsminister wird auch diesen Kampf überstehen. Nur kann er diesmal die Schuld für diesen Verstoß nicht untergebenen Mitarbeitern geben. Die Verletzung der wissenschaftlichen Sorgfaltspflicht, nicht genau zitiert zu haben, muss er tragen.

Dass er seitenweise fremde Gedanken übernommen hat, ohne die Quelle zu nennen, ist ärgerlich, aber verzeihbar, wenn darin keine Absicht liegt, bewusst zu täuschen und sich fremde Ideen und Ergebnisse anzueignen. Jetzt gilt es in die Offensive zu gehen und aufzuklären und sich zu erklären.

Dass es nicht nur um ihn selbst dabei geht, zeigen die Reaktionen der FDP und aus dem Kanzleramt. Von dort wird der Minister keine Schützenhilfe bekommen.

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41 Gedanken zu “Krieg gegen Guttenberg;”

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    Thema: Karl-Theodor zu Guttenberg

    Zuerst Nein, dann vielleicht, und jetzt doch.
    Nachdem man erwischt wurde, kann man immer alles zugeben.
    Im Vergleich mit uns Normal Bürgern ist es doch so, zu Zeiten der Wirtschaftskrise wurden so viele Arbeitnehmer entlassen, weil sie einen Bleichstift oder Papier vom Arbeitsplatz entwendet haben, und das obwohl diese ihre Arbeit immer hervorragend durchgeführt haben. Hier jedoch ist der Fall von Herrn Karl-Theodor zu Guttenberg etwas anders, Schlimmer? Bewusst wurde betrogen und gelogen. In gewisser Weise ist bei einer Dr. Arbeit abzuschreiben auch Diebstahl. Nur den Dr. Titel aberkennen ist hier nicht ausreichend. Dieser Herr hat in unserer Politik nichts mehr verloren, denn da wäre er, was er ja sein möchte, ein schlechtes Vorbild.
    Das die Umfragen in Deutschland zeigen das eine Menge Bürger hinter ihm stehen und wollen das er weiter macht, zeigt eigentlich nur das diese Bürger belogen werden wollen, oder tolerieren das man lügt und betrügt. Das kann und darf in unserer Politik nicht wissentlich praktiziert werden.

    Mit freundlichen Grüßen, die Kritik des kleinen Mannes

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    In andeligen Kreisen, ein Kavaliersdelikt?

    So konnte man bei Spiegel online nachlesen:

    „Kritik an Guttenberg kam dagegen von Friedrich Wilhelm Prinz von Preußen: „So ist das nun mal, wenn man schummelt“, sagte er der „Bunte“. Der Hohenzollern-Prinz hatte bei seiner ersten Doktorarbeit geschummelt und den Doktortitel zurückgegeben. Zehn Jahre danach habe er erneut promoviert, sagte er. „Ohne Beanstandung mit Fußnoten.“

    http://www.spiegel.de/politik/.....91,00.html

    Also, wenn selbst der Preußenprinz schummelt, wie kann man das einem Baron übel nehmen??

    Die Frage, ob wir eine Republik sind (weiterhin) mit einer Gleichbehandlung aller Bürger, egal welchen Standes, stellt sich mir inzwischen sehr ernsthaft!!!

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    Liebe Frau Winter, ich denke, besonders Sie haben meine hochfeine Ironie verstanden!
    Sie können tatsächlich, in einer Demokratie, nichts anderes tun, als sich dem allgemeinen Trend zu verweigern und ihre Stimme erheben, hier oder anderswo.
    Und tausendmal überlegen, wen Sie tatsächlich wählen, oder ob Sie das tun.

    Die Bittbriefe haben ja einen realen Hintergrund. Da stehen politische Existenzen auf dem Spiel, die Pensionen der Abgeordneten, nach ein paar Jahren Politik, während der Arbeitnehmer Otto-Normal schon froh ist, wenn er überhaupt noch Rente bekommt, oder alle 10 Jahre eine Erhöhung von 1%, denn das Volk wird ja zu den Schmarotzern gezählt, das man im Alter finanzieren muß – weil es ja lebenslänglich nichts für die Rente einbezahlt hat!

    Ich bin tatsächlich und ganz ernsthaft froh, daß die Dissertation von Frau Merkel als verschollen gilt und ihre Marxistisch-Leninistische Arbeit nur mit 3 benotet wurde. Mehr womöglich Skandale verkraftet dieses Land nicht.

    Was soll ich Ihnen noch sagen, ich verdiene den Herrn Baron auch nicht.

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    @Rita E. Groda

    „Der Witz taugt aber leider nur für die Bananenrepublik – und wer gerne in einer solchen lebt, der hat tatsächlich auch die entsprechenden Politiker verdient und sollte sich nicht auch noch beklagen, wie viele meinen dies jetzt tun zu müßen, oder?“

    Ich habe mich nicht verschaukeln lassen, habe den guten Mann von Beginn an für einen begnadeten Blender gehalten. Ich hätte nun doch gerne Politiker mit mehr als fernsehtauglicher Frisur, Gesicht, Titel (gestohlen oder echt) und möchte mich doch weiterhin beschweren dürfen: Wo bleiben die Politiker, die ICH verdiene (oder natürlich auch Sie, mit Ihrer Haltung zum Thema)?? Aber Sie haben sicherlich auch schon gelesen: Die meisten beschweren sich nicht, wundern sich nicht einmal. Sie schicken dem Herrn Bittbriefe, durchzuhalten, weiterzumachen. Was ist da noch zu tun?

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    @Alt 68 er: Ein wahrhaft schönes Märchen! Jetzt hatte ich in meiner Version an Krimhildes Hof gedacht, sie wissen schon …..

    Krimangela hat sich heute wirklich übertroffen. So viel Phantasie nötigt einem wirklich großen Respekt ab; darauf muß man wirklich erst mal kommen.

    Sollte Buy-reuth nicht zu dem erwünschten Ergebnis kommen, könnte ich mir in meinem Märchen Herr Eckart von Klaeden gut vorstellen. Er ist lange genug dabei, auch Jurist, trägt einen kleidsamen Titel, sowie Anzüge die aussehen, wie aus der Savile Row (nicht so, wie die kurzen Jäckchen vom Baron), ist gutaussehender als K.T., mit tollen Haaren und ein treuer Gefährte unserer Kanzlerin.

    Ich träume so still vor mich hin ………..

  6. avatar

    Ich bin begeistert – das Schicksal unserer Republik hängt vom Guttenberg-Faktor ab, nicht vom Wähler?

    Bei Spiegel online konnte man lesen:

    „Seit Tagen bestürmen christsoziale Parteifreunde Guttenberg, nur ja weiterzumachen. Unzählige SMS, Mails und Anrufe hat der Minister bekommen, deren Inhalt, auf einen Nenner gebracht: Bitte bleib! Egal ob KT-Freund oder -Neider: Alle in der CSU wissen, dass die Zukunft ihrer Mandate und Ämter vor allem auch von diesem fränkischen Freiherrn abhängen. In Umfragen haben sie sich nach ihrem Absturz in den vergangenen Jahren wieder stabilisiert – wegen des Guttenberg-Faktors, wie ihnen die Demoskopen versichern.“

    http://www.spiegel.de/politik/.....40,00.html

    Nun gut, auch ich habe zur Kenntnis genommen, daß ich als Wähler mit Wonne verschaukelt werde, und es nicht darauf ankommt, was man z.B. als Arbeitnehmer für Qualifikationen und Diplome benötigt, um einen adäquaten Arbeitsplatz zu bekommen, wie z.B. Minister. Jedem Arbeitssuchenden ist zu empfehlen, den Guttenberg Faktor zukünftig bei der Agentur für Arbeit zur Überlegung zu stellen.

    Der Witz taugt aber leider nur für die Bananenrepublik – und wer gerne in einer solchen lebt, der hat tatsächlich auch die entsprechenden Politiker verdient und sollte sich nicht auch noch beklagen, wie viele meinen dies jetzt tun zu müßen, oder?

  7. avatar

    Ah, Frau Groda, das ist schon eine gewaltige Herausforderung, von einer Dame edler Gesinnung angefragt zu werden, das ganze Drama zu erzählen. Ich muß jedoch gestehen, ich bin damit überfordert. Wenn ich mir den Hof von Burgund leidlich bei der CDU/CSU vorstellen kann, was ist dann Etzels Hof? BILD und Friede und Matthias? Was ist das Gemetzel? Sowas ähnliches wie Wikileaks? Alle faulen Doktorarbeiten werden durch Kai oder Schwarm-Intelligenzen decouviert?

    Wird die edle Stephanie Karl-Theodor fallen lassen, wenn es nicht mehr aufwärts geht? Eigentlich wünsche ich mir ein anderes Szenario. Die schöne Stephanie fängt Karl-Theodor auf, Du mußt nicht der Kanzler aller Deutschen sein, auch nicht den größten haben, Du mußt nicht Doktor sein, Ich liebe Dich. Ich möchte doch wünschen, dass sie wie Papageno Papagena viele kleine Papageno Papagena zeugen. Wenn Deutschland sich schon abschafft, mögen diese alten Geschlechter, die Bismarcks, die Guttenbergs e tutti quanti in diesem schönen Land die Vergangenheit in die Zukunft reichen. Ist das zu märchenhaft gedacht?

  8. avatar

    @Alt 68 er: „Wir leben alle unter dem selben Himmel, haben aber nicht den selben Horizont“. Wie wahr. Und daher würde ich es auch präferieren, nicht mit Herrn Beger in einer Zeile angeschrieben zu werden.

    Ich vermute hinter Ihren Äußerungen ansehnlichen Humor, daher diese Bitte ……

    Da Sie schon den in Drachenblut gebadeten „Siegfried“ erwähnen und den niederträchtigen Hagen von Tronje;
    wer wird in der Guttenberg Saga „Krimhilde“ heiraten, falls Siegfried fallen sollte? Wer wird der neue „Hunnenkönig“?

    Freue mich über ihre diesbezügliche Antwort, Attila betreffend!!!!

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    Korrektur: „Wir haben Grund zu feiern: die Grünen sind endlich weg aus dem Parlament.“
    Es heisst natürlich weg aus der Regierungsverantwortung. Aus dem Parlament wäre natürlich noch besser.

    Im übrigen habe ich nichts gegen die SPD und die Linkspartei; eine SPD-FDP-Koalition in Hamburg wäre ganz gut; Ich habe nur grundsätzlich was gegen die Grünen, ich mag diese Grünen Heuchler einfach nicht.

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    @ Frau Winter

    Danke für Ihr Kommentar; ich hoffe jedoch, dass Sie meine Ironie verstehen können. Nicht alles was ich schreibe sollte man für bare Münze nehmen.

    Ich freue mich jedenfalls auf die Niederlage der Grünen in Hamburg. Jetzt muss ich aber zur Wahlparty. Wir haben Grund zu feiern: die Grünen sind endlich weg aus dem Parlament. Spätestens nach dem Scheitern der Schul-Reform hätten sie dies tun sollen. Die Hamburger mussten sie heute aus dem Amt jagen.

    Tschüss

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    Es ist amüsant und erschreckend zugleich die Kommentare hier zu lesen. Natürlich geht es hier auch um Parteienpolitik, um Machtkampf und vermutlich auch Intrigen, aber Herr Guttenberg ist selber nicht zahnlos in diesem Geschäft, er ist kein Opfer dieses Betriebes sondern wusste bisher seine Ellbogen gut für sich zu nutzen und auch anderen zu Schaden, wenn es für seine Karriere von Vorteil war. (Man denke nur an die zwei größeren Entlassungen die ihm seine weiße Weste wahren sollten) Herr Guttenberg weiß sehr wohl, welches Geschäft er gewählt hat und hat das Spiel bisher meisterlich mitgespielt. Und nun denken Sie hier, Sie müssten seinen Partei“freunden“ oder der Gegenpartei dasselbe Spiel vorwerfen? Sie sollten doch, als Bestreiter von „starken Meinungen“, fähig sein, über Ihre eigenen Parteipräferenzen hinaus den Fall zu beurteilen. Gerade Herr Berger, der sonst nicht müde wird grün/rot/dunkelrot noch für die kleinste und größte Misere verantwortlich zu machen schreibt Unsinn wie diesen: „Der Mut und die Kühnheit von Karl zu Guttenberg erinnert mich an Jacques Chirac and Nicolas Sarkozy. Ein attraktiver und intelligenter Mann der nach vorne will und keine Angst hat. Ein echter Mann. I love it.“
    Er mag Ihrem Bild eines „wahren Mannes“ entsprechen, worüber ich nur lachen kann. Ein wahrer Mann ist für mich vor allem ein aufrechter und seine Attraktivität höchstens sekundär. Und intelligent?
    Dann hätte ihm das Schreiben seiner Dissertation wohl weniger Mühe gemacht?
    Legen Sie alle doch bitte die selben Maßstäbe bei Herrn Guttenberg an. Sie, die sonst nicht müde werden, die Medien und mediale Propaganda zu kritisieren, sollten auch in diesem Fall über „Sympathiewerte“ hinwegschauen können.
    Wie viel Integrität kann man jemandem zusprechen, der sich einen Doktortitel erschleicht, egal welcher Partei er angehört? Diejenigen die schreiben, dies sei eh Gang und Gäbe: Das macht es doch wohl nicht richtiger? Ganz im Gegenteil, sollte man dann nicht öfter genauer hinsehen? Und für die, die über Verschwörung debattieren: Hätte der Herr nicht abgeschrieben, es gäbe nichts zu „verschwören“. Selber eine solche Dummheit begangen, selber Schuld. Egal wer es ans Licht befördert.
    Blind von der medialen Strahlkraft des Guttenberg fällt dann Herrn Berger auch die sachliche Argumentation schwer „die Stunde des Hartz-IV-Volkes sprich Neider und (ich zitiere Nietzsche) der Schlechtweggekommenen…die draufhauen, weil sie selber mit ihrer Leben nicht klarkommen und einen Sündenbock brauchen.“
    Der damit selber draufhaut, weil er den Demaskierungsprozess seines „wahren Mannes“ nur schwer erträgt. Das ist niveaulos und wenig weitsichtig. Danke jedoch allen hier, die sich um reelle Diskussion bemühen und nicht nur um Bestätigung Ihrer Parteienpräferenzen

  12. avatar

    @David Berger
    Vielen Dank für das überzeugende Bonmot von Konrad Adenauer. When I was young, erfuhr ich zu Hause alles über den großen Indianer, Cadenabbia, Boccia, Rosen, Weisheiten „Wir leben alle unter dem selben Himmel, haben aber nicht den gleichen Horizontz“.

    @ David Berger & Rita E. Groda
    Sie vermuten also, dass sich die Kabale eher Parteifreunden verdankt?

    Ich wundere mich immer wieder über Helden, die glauben, dass sie in Drachenblut gebadet sind, und vergessen, dass sie noch eine verwundbare Stelle haben, in die der finstere Hagen hineinstösst. In Brandenburg hatten wir zuletzt einen Finanz- und Innenminister, der vor Kraft kaum laufen konnte; ein gestohlener Laptop und BILD brachten ihn zur Strecke; schaun mer mal, wielange BILD noch zu ihrem Helden steht. Dr. Döpfner sagte ja mal „Wer mit BILD hoch fährt, fährt mit ihr auch wieder runter

  13. avatar

    Warum so viel Dreck werfen?
    Warum muß man Menschen demontieren?
    Aus Neid?
    Kohl hatte schon das selbe Problem.
    Frau Ministerin Schröder ebenso.
    Wer sich die Mühe machen würde und alle Doktortitel in der Politik und Wirtschaft genauer zu untersuchen, käme raus ,
    fast die Hälfte der Doktoren sind Schummler!
    Wollen wir diese alle abschaffen oder vorführen?
    Guttenberg spaltet die Gemüter!
    Man braucht heute nur ein von und zu Titel
    und schon brennt die Hüttes des Neides.
    Die ganze Presse stürzt sich wie „Aasgeier“ auf die Geschichte.
    Würde sie in anderen Dingen der Aufklärung und Wahrheit auch so arbeiten, würde ich es ihnen auch verzeihen.

  14. avatar

    Können wir nicht davon ausgehen, dass Freiherr zu Guttenberg seine Dissertation von einem Ghostwriter schreiben ließ? Das dürfte ja nicht ganz unüblich sein. Und dann hereingelegt wurde?
    @ David Berger
    Könnte das nicht eine Verschwörung des feindlichen Lagers sein?

  15. avatar

    Kann es sein, dass dieses Blog allmählich auf Bild-Niveau sinkt? Gerade aus einer Partei, in der die meisten Urheberrechts-Hardliner (ok, die FDP ist gleichauf) kommen, soll jetzt eine Urheberrechtsverletzung heruntergespielt werden? Und alle machen mit?

    Machen wir uns doch nichts vor mit dem beliebtesten Politiker: der einzige Grund, warum er so beliebt ist, ist die „Unterstützung“ durch die Bild-Zeitung. In der wird jede Kritik ins lächerliche gezogen und sogar irgendwelche verfassungsrechtlich bedenklichen Fernsehsendungen werden seiner Frau zugeschrieben (obwohl sie nur einmal aufgetreten ist) und in höchsten Tönen gelobt – obwohl nichts passiert ist. Symbolpolitik pur, aber eher hinderlich, wenn es um die Regierung eines Landes geht. Guttenberg als Bundeskanzler wäre – objektiv betrachtet – zwar nett für die Leute, die sich „wohlfühlen“ würden, aber ziemlich schlecht für die weitere Entwicklung Deutschlands.

    Wer sich in die Reihe der Bild stellt und hier mitmacht, hat nicht nur nicht nachgedacht, sondern trägt auch eine große Mitschuld später, wenn es tatsächlich weiter bergab geht.

    Und nein, das seitenweise Abschreiben in einer Doktor-Arbeit ist nicht verzeihbar. Unsereins kriegt bereits bei der Bachelorarbeit und einer vergessenen Quellenangabe das ganze Ding aberkannt.

    Btw: „Juristisch: geistiger Diebstahl“ – das ist auch falsch. Nur mal am Rande.

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    @David: Die Sache hat mehrere Aspekte. Auch mir gefällt es nicht, wenn jemand von der Masse erst auf dem Tablett nach oben gestemmt wird, um ihn dann umso krachender fallenzulassen. Auf der anderen Seite gefällt es mir eben auch nicht, wenn jemand an herausgehobener Position dummdreist mit falschen Karten spielt. Insb. der Anteil der Dummheit an dieser Dummdreistigkeit gibt mir zu denken. Wie kann man denn davon ausgehen, dass so etwas unrecherchiert und unentdeckt bleibt? Eine solche Dummheit ist unverzeihlich für jemanden, der umsichtig und klug Poltik machen soll.
    Es gibt Spielregeln, und wer dagegen verstößt, muss die Konsequenzen tragen. Wenn das alltäglich für die Hartzer oder Ottonormalakademiker gilt, dann gilt das erst recht für prominente Polit-Doktoren.

    Davon abgesehen geht es mir weniger um die Bewertung der Moral bzw. Klugheit von Herrn Guttenberg – und auch nicht um die seiner Verfolger – sondern um die Bewertung innerhalb des politischen Spiels. Wenn die Dissertation ein Plagiat sein sollte, muss das dazu führen, dass der Doktortitel aberkannt wird. Und das muss dazu führen, dass Guttenbergs weitere Karriereaussichten in der Politik, sagen wir, einen emfindlichen Dämpfer erleiden (ich glaube sogar, sie sind am Ende).
    Das mag man nun richtig oder falsch finden; aber so geht nun einmal der weitere Verlauf des Spiels.

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    @jan z. volens
    „In Lateinamerika verbleibt Alemania/Alemanha als der Hades hinter dem oestlichen Ufer des Styx – dort, wo keiner der tausenden Lateinamerikanern mit Doktoraten von Paris, ohne ein gewisses Schaudern einfliegt.“
    Das stimmt!!
    Ich hatte mal die Aufgabe Kollegen aus Brasilien, die zur „Fortbildung“ (ich setze das bewusst in Anführungsstriche) nach Deutschland kamen, zu betreuen. Die hatten wirklich ihre Schwierigkeit mit dem Verständnis der deutschen Arbeitswelt: Titelgläubigkeit, Streben nach Führungspositionen, Autoritätshörigkeit..
    Die allzu heftige Reaktion auf das (eindeutige, klar) Plagiat des Barons hat auch damit zu tun.

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    Jetzt hätte ich doch glatt den Sohn unsere Kaisers vergessen, entschuldigung Herr Beger!

    August Wilhelm Heinrich Günther Viktor von Preußen (auch Auwi genannt; * 29. Januar 1887 in Potsdam; † 25. März 1949 in Stuttgart) war der vierte Sohn des Deutschen Kaisers Wilhelm II. und ein hoher SA-Führer im Rang eines Obergruppenführers während der Zeit des Nationalsozialismus.

    Quelle: wiki

  19. avatar

    Werter Herr Dettling,

    seit wann bezeichnet man es als „Krieg“, wenn man sich ins eigene Knie schießt?

    Schauen Sie doch mal, wie „frei“ der Freiherr sich bei anderer Leuts geistigem Eigentum bedient hat:

    http://de.guttenplag.wikia.com/wiki/Plagiate

    Der Gipfel der Hybris ist für mich die Stelle, wo der „Freigeist von Guttenzwerg“ den Philosophen Jürgen Habermas in einem Satz zitiert und dann im zweiten Satz so tut, als ziehe er seine eigenen Schlussfolgerungen aus den habermasschen Ausführungen. Tatsächlich handelt es sich aber nicht um eine guttenbergsche Schlussfolgerung sondern um eine Schlussfolgerung von Habermas, deren sich der Freigeist Guttenberg so mir nichts dir nichts bemächtigt:

    http://de.guttenplag.wikia.com/wiki/Seite_433

    Mal schauen, wie lange sich das Bild von diesem „summa cum laude“-Scherzbold noch auf der Alumni-Seite der Uni Bayreuth hält:

    http://www.uni-bayreuth.de/alumni/index.html

    Man sollte immer schauen, für wen man Partei ergreift, Herr Dr. Dettling, oder finden Sie als Dr. rer. pol. die Arbeitsweise unseres Ministers etwa korrekt? Haben Sie auch so gearbeitet, oder wieso meint man eine gewisse Solidarität aus Ihrem Beitrag heraushören zu können?

    Mit unpromoviertem Gruß

    Ihr 68er

  20. avatar

    @ Roland

    Sowiel zum Thema: die Stunde des Hartz-IV-Volkes sprich Neider und (ich zitiere Nietzsche) der Schlechtweggekommenen…die draufhauen, weil sie selber mit ihrer Leben nicht klarkommen und einen Sündenbock brauchen. Ich mag diesen Jagd auf einen Menschen nicht, der (vielleicht? lange ist nichts bewiesen) einen Fehler begangen hat. Pogrom-Stimmung.

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    Rita Groda schrieb:“Man sollte nie vergeßen, daß es die Aristokratische Elite war, die sich vorwiegend beim Militär betätigte, und unser Land, zusammen mit Herrn Adolf in den Untergang geführt hat.“

    Ihr Hitler-Vergleich ist unterste Schublade und eine Beleidigung gegenüber Deutschen, die dem Adel angehören und mit Hitler nichts am Hut haben.
    Bin kein Guttenberg-Fan, aber die Unschuldsvermutung gilt weiterhin sowie Respekt vor einem gewählten Politiker. Dass er vom Adel stammt, kann er nichts dafür.
    Was die „aristokratische Elite“ angeht, stimmt sowas nicht. Hitler-Wähler waren Proleten, also die gleiche Wählerschaft wie die von der Linkspartei. Die NSDAP war in erster Linie eine Arbeiterpartei.

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    Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Schmutz-Kampagne gegen den Shooting-Star der Liberal-Konservativen und kanzlerfähigen zu Guttenberg aus den eigenen Reihen kommt.
    Leichen im Keller findet man bei jedem Politiker.
    Wieso ausgerechnet jetzt? Rhetorische Frage angesichts der Klärung der K-Frage im konservativen Lager für das Jahr 2013.
    Schade eigentlich. Zu Guttenberg ist jung, intelligent und hätte viel bewegen können, und präsentiert ein modernes Deutschland nach aussen.

    Am kommenden 27. April ist zu Guttenberg Gastredner beim 105. Geburtstag des American Jewish Committee in Washington DC zusammen mit Joschka Fischer. Vielleicht kann zu Guttenberg ihn fragen wer die Nacht der langen Messer befohlen hat…

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    Bei den Wiki-leaks Enthüllungen fanden sich auch wenig schmeichelhafte Äußerungen des Herrn von und zu über unsere verehrte Kanzlerin.

    Man darf sich doch so seine Gedanken machen, wenn man den Herrn von und zu jetzt gerade betrachtet ………

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    Die ganze Aufregung um Guttenberg amüsiert mich außerordentlich.

    Die ganze Republik scheint doch schon seit längerer Zeit den Herrn als zukünfteigen Staatenlenker zu favorisieren.
    Ich kann das ja schon verstehen, der Otto-Normal möchte eben ein bißchen royalen Glanz, und da wir keine Queen, keinen William und keine Kat haben – da haben wir halt die Guttenberg und Bismarcks.

    Ich für meinen Teil bin eiserner Anhänger der Republik und die aristokratische Scheinelite möge bitte unter sich bleibem, in ihren Domizilen in Spanien, der Karibik, oder den Wäldern von Bismarck.
    Ich mag sie nicht besonders, und wir brauchen sie auch nicht mehr. Man sollte nie vergeßen, daß es die Aristokratische Elite war, die sich vorwiegend beim Militär betätigte, und unser Land, zusammen mit Herrn Adolf in den Untergang geführt hat. Wir haben inzwischen einen demokratisch gewählten Repräsentanten als Lenker unseres Landes. Auf Glanz und Guttenberg sollten wir zukünftig besser verzichten.

  25. avatar

    Her Dettling unterschätzt das Gewicht dieser Vorwürfe massiv und zeigt dabei ein erstaunliches Defizit an politischem Gespür. Hier geht es nicht um ein paar falsche Zitate in einer nebensächlichen Dissertation, sondern um Betrug + Hochstapelei + Lügen + Vertuschung. Sollten diese Vorwürfe zutreffen, wäre das nicht vergleichbar mit Steinewerfen (Fischer), Steuerhinterziehung (Lambsdorff) oder Gaunerehrenworten (Kohl), schon gar nicht für einen Saubermann wie Guttenberg. Denn das zielt auf die persönliche Integrität.

    Ansonsten sehe ich es wie Susannah Winter und bin das gesamte „Polit-Promi“-Theater auch grundsätzlich leid.

  26. avatar

    Sehr geehrter Herr Dettling,

    sind Sie ernsthaft der Auffassung, dass ein solches Verhalten verzeihbar ist? Da Sie selbst promoviert sind, unterstelle ich einfach mal, dass Sie die Grundregeln des wissenschaftlichen Arbeitens kennen. Und vermutlich wissen Sie auch, dass eine Dissertation eine eigene (!) wissenschaftliche Leistung sein muss, in der alle (!) fremden Gedanken als solche gekennzeichnet sind. Wenn jemand diese Grundregeln in seiner Dissertation eklatant, dutzendfach und systemtisch missachtet, dann spricht viel dafür, dass das kein Versehen sondern Absicht war.

    Zu Ihrer Information hier eine Seite, auf der die bisher entdeckten Plagiatsstellen des Herrn zu Guttenberg dokumentiert sind: http://de.guttenplag.wikia.com/wiki/Plagiate

    Wenn jemand also seine Dissertation in diesem Ausmaß zusammengeklaut hat, dann ist es eine sehr berechtigte Forderung, dass der Titel aberkannt wird.

    Wenn man hingegen wie Sie der Auffassung ist, dass das verzeihbar sei, dann kann ich nur hoffen, dass Sie diesen Maßstab nicht auch an Ihre eigene Dissertation angelegt haben.

  27. avatar

    Wie sieht der „Super-Good-Baron“ von den Amerikas ? Im Norden werden die wenigen welche sich damit befassen nur schmunzeln: Einerseits ist der Freiherrzu gemuetlich (comfortabel) weil er den Drang hat ein „Ersatz-American“ zu spielen (Sinatra-Pose am Broadway, Media-razzmatazz in Afghanistan, TV Cosmetic-Couple) – anderseits waere er der ideale starke „Leader“ um die Euros auf NATO-Attention stehen zu lassen. Das er akademisch nicht ein „german perfectionist“ scheint – streichelt den noch etwas vorhandenen Minderwertigkeitskomplex vor den „european academics“ – denn die finstersten Neocons in USA wurden meist von „Denkern“ grossgezogen welche aus deutschen Universitaeten erschienen (Leo Strauss, usw.). — In Lateinamerika verbleibt Alemania/Alemanha als der Hades hinter dem oestlichen Ufer des Styx – dort, wo keiner der tausenden Lateinamerikanern mit Doktoraten von Paris, ohne ein gewisses Schaudern einfliegt. So wird man in Lateinamerika nur hoeflich laecheln: „Na, ja, das passiert auch in den besten Laendern!“.

  28. avatar

    Ein Anführungszeichen am Anfang und eines am Ende der Dissertation,
    – wäre das nicht hinreichend ehrlich für ‚wissenschaftliches‘ Jura Studium?

    Das ist zumindest mehr, als ein Dr. h.c. Taxifahrer mit ’ner Wünschel-Professur 😉

    Wieso ist Jura eigentlich eine Wissenschaft. Was?

  29. avatar

    Ich danke meinen Vorrednern, vor allem Robert, hatte ich doch beim Lesen des Artikels schon beinahe fest damit gerechnet, der Protest der Masse müsste folgen. Schließlich ist das Paar Guttenberg sich für keine Medienpropaganda zu schade gewesen. Selbst Kerner wird eingeflogen und ein paar Soldaten zur Schau gestellt, wenn es der eigenen Sache dienlich ist. Und die eigene Sache ist sicherlich kein hehres Ziel, kein Idealismus, sondern das erklimmen der Karriereleiter, koste es, was es wolle. Nach Deutschland sucht den Superstar läuft nun, von der Bild (und nahen Kollegen) in Szene gesetzt: Deutschland sucht den Superminister. Und keiner zieht eine bessere Show ab und versteht das Geschäft „Medien“ so gut wie dieser Möchtegern-Politiker. Eine gut aufgemachte, teilgestohlene Dissertation passt da nur gut ins Bild, das dem Motto folgt: Hauptsache es macht was her und wenig Mühe.
    Man könnte uns keinen größeren Gefallen tun, als die Maske dieses Showmenschen bröckeln zu lassen und sich nach Menschen mit Substanz fürs alltägliche Politikgeschehen umzusehen. Still, leise und fähig wäre mir allemal lieber als laut, egoman und unfähig.
    Für Sie, lieber Herr Dettling, die scheinbar mit Freuden dem gelebten Populismus des Herrn zum Opfer gefallen sind: Ein großes Ego und eine große Persönlichkeit sind zwei grundunterschiedliche Dinge. An alle anderen: Vielen Dank für Ihre Meinungen, ich hatte schon befürchtet, die ganze Welt wäre der effektiven Propaganda des Guttenberg erlegen.

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    Nicht nur der noble Herr ist blamiert, sondern auch die Uni, die ihm die Bestnote gegeben hat. Ein Plagiat bleibt ein Plagiat, auch wenn „nur“ grobe Fahrlässigkeit zu attestieren wäre.

    Ein Doktortitel von jener Fakultät ist offenbar nichts wert. Aber wie steht es dann um die „Geradlinigkeit“ eines Aristokraten, der sich damit schmückt?

    Ist ein Delikt weniger schlimm, wenn die Ermittlungen von einem „linken“ Kommissar geleitet werden? Ach Herr Dettling. Der Vorwurf der Parteilichkeit fällt voll auf Sie zurück.

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    Gehen Sie in sich und prüfen Sie, ob Sie diese Haltung auch hätten, wenn einem Politiker der Linken der Vorwurf des Plagiats gemacht würde. Herr noch Dr zu Guttenberg hat sich mit Hilfe der Springermedien „hochgeschlafen“, dieser sogenannte „Leistungsträger“ hat doch in seinem ganzen Leben noch nichts geleistet. Und ich hoffe, was er sich mit seiner Dissertation „geleistet“ hat, bricht ihm endgültig das Genick.

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