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Bühne frei für einen Massenmörder

Dieser Mann ist eine Zumutung. Und für den Prozess gegen ihn gilt das Gleiche. Vor laufenden Kameras darf sich Anders Breivik inszenieren und damit die Angehörigen seiner 77 Opfer, die Überlebenden seines politisch motivierten Massenmords provozieren. Das tut der 33-Jährige mit der ihm eigenen fanatischen Menschenverachtung.

Schon am ersten Tag vor Gericht hebt er frech den rechten Arm zum kaum kaschierten Hitlergruß. Während die Anklage verlesen wird, lächelt der Rechtsextremist immer wieder maliziös. Abstoßend, sicherlich. Aber vielleicht auch passend für einen, der die Dreistigkeit besitzt, das von ihm verübte Massaker auf der Ferieninsel Utøya als Notwehr zu bezeichnen und sich deshalb für unschuldig zu erklären. Weiterlesen

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Unzurechnungsfähig – was für ein Wahnsinn

Vorsicht, bitte! Das, was jetzt folgt, ist weder ausgewogen noch nüchtern analysierend. Kein „Sowohl als auch“ oder „einerseits, andererseits“. Nichts tiefsinnig Reflektierendes und Relativierendes. Im Gegenteil. Hier soll Fassungslosigkeit, Unverständnis, ja blankes Entsetzen zum Ausdruck kommen. Schließlich geht es um den Unsinn mit dem Wahnsinn.

Anders Behring Breivik, der 77-fache Mörder von Oslo, ist von Gutachtern für unzurechnungsfähig erklärt worden. Die Psychiater bescheinigen dem 32-Jährigen eine paranoide Schizophrenie. Weiterlesen

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Kübler-Ross, Dawkins und Breivik

In der Diskussion über das Verhältnis zwischen radikalem Antiislamismus und der Bluttat von Oslo könnten zur Versachlichung der Auseinandersetzung – scheint mir – zwei Konzepte hilfreich sein. Eins ist das von Richard Dawkins vorgeschlagene Konzept der Meme, das andere das von Elisabeth Kübler-Ross entwickelte Konzept der fünf Stufen des Sterbens.

Diese Behauptung mag die eine oder andere Leserin überraschen.

Was, bitteschön, hat Kübler-Ross mit Breivik zu tun? Weiterlesen

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Psychotäter oder politischer Attentäter?

In einem interessanten Essay für die „Welt“ hat der Schweizer Psychoanalytiker Josef Ludin geschrieben, die Tat des Anders B. sei „wahrscheinlich nur psychopathologisch zu verstehen“.

Es handele sich bei dem Täter vermutlich um eine „schizoide Persönlichkeitsstörung“. Und „Persönlichkeitsstörungen (Hitler, Goebbels, Pol Pot, Kim Jong-il etc., die Liste ist sehr lang) können in ihrer Gefährlichkeit wesentlich aggressiver sein als wahnhaft-schizophrene Erkrankungen“.

Die jeweilige Ideologie aber sei im Grunde genommen gleichgültig: „Dass der Täter in Norwegen mit einer islamophoben Ideologie kokettierte, ist nichts anderes als dem Zeitgeist verpflichtet.“ Es sie daher „sinnlos“, die „gesellschaftliche Debatte um den Islam aus diesem Kontext heraus zu diskreditieren“. Weiterlesen

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