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Und es war doch ein Putsch

Credit: imago images / ZUMA Wire

Ein Gastbeitrag von Hannes Stein. Zugleich eine Replik auf den Beitrag „Nein, Freunde, das war kein Putsch“ von Alan Posener

Von Karl Popper sel. A. habe ich gelernt, dass man nie über Worte streiten soll. Von mir aus können wir das, was am 6. Januar 2021 in Washington, DC, geschehen ist, statt als „Putsch“ also gern als „Patsch“ bezeichnen. Oder als „Quitsch“ oder als „Quatsch“. So lange klar bleibt, dass es sich um eine Ungeheuerlichkeit handelt: Der amtierende Präsident versuchte, einen friedlichen Machtwechsel zu verhindern. Das ist ihm gelungen. Es gab zwar einen Machtwechsel (Gott sei Dank), aber er war eben nicht mehr friedlich. Eine gute amerikanische Tradition, die in Kraft war, seit George Washington sich 1797 ohne Widerstand in den Ruhestand zurückzog und die Amtsgeschäfte seinem Nachfolger John Adams übergab – das wurde damals in Europa wie ein Weltwunder bestaunt! –, wurde von Donald John Trump mehr als 200 Jahre später unterbrochen.

Der Patsch oder Quatsch vom 6. Januar 2021 begann nicht am 6. Januar. Er begann, als Donald Trump am 7. November 2020 die große Lüge in die Welt setzte, er habe in Wahrheit diese Wahl gewonnen, und Joe Biden habe sich den Wahlsieg mithilfe ausländischer Hilfe ermogelt. Diese große Lüge wurde auf allen Trump hörigen Fernsehsendern – Fox News, Newsmax, One America News Network – verkündet, sie wurde innerhalb der Republikanischen Partei zu einem Loyalitätstest, und sie wird heute noch von Abermillionen Amerikanern geglaubt. (Ich kenne Berichte von moderaten Republikanern, die in ihren Heimatorten angebrüllt, bespuckt, attackiert werden – nicht etwa, weil sie Trump kritisiert haben; nein, nur, weil sie gewagt hatten zu sagen, er habe die Wahl verloren. Republikanische Abgeordnete im Repräsentantenhaus sagen, sie weigerten sich, Biden als Wahlsieger anzuerkennen, weil sie um das Leben ihrer Familien fürchten.) Aber vielleicht begann der Patsch bzw. Pitsch schon im Oktober 2020, als eine Gruppe von amerikanischen Faschisten (wir können sie auch Fuschisten nennen) plante, Gretchen Whitmer, die demokratisch gewählte Gouverneurin von Michigan, zu kidnappen UND ZU ERMORDEN (ich schreibe das in Großbuchstaben, weil dieser Teil des Plans häufig verschwiegen wird) und der amerikanische Präsident dies nicht nur nicht verurteilte – schon das wäre grauenhaft genug – sondern außerdem äußerte, Gouverneurin Whitmer sei an diesem Mordversuch selber schuld.

Von Anfang an umwehte den Trumpismus der Gestank der Gewalt. Von Anfang an drohte Trump Gegnern, zu denen er ausdrücklich auch Journalisten zählte, damit, dass er sie gern von seinen Anhängern gern krankenhausreif schlagen lassen würde. Von Anfang an bewunderte er Diktatoren, die ihre Feinde einfach verschwinden lassen können. Und von Anfang an suchte er die Nähe von rechtsradikalen Schlägertrupps wie den Proud Boys. – Und selbstverständlich dürfte keine schwarze Organisation in den Vereinigten Staaten sich auch nur eine Minute lang so aufführen wie die Proud Boys. Das weiß hier in Amerika wirklich jedes Kind. Vor allem jedes schwarze Kind, das von seinem Vater ungefähr im Alter meines Sohnes gesagt bekommt, wie es sich benehmen muss, um nicht von Polizisten erschossen zu werden.

Dass der PatschQuatschPitsch vom 6. Januar von Anfang an dämlich war, besagt nichts über seine Bösartigkeit. Trump hatte allen Ernstes vor, seinen eigenen Vizepräsidenten mit Gewalt an der formellen Auszählung der Stimmen im Kongress zu hindern. Den Mord an Abgeordneten und Senatoren nahm er zumindest billigend in Kauf. Er hat – es gibt Augenzeugenberichte – die Fernsehbilder von der Gewalt mit Freude gesehen. Dennoch wird das Amtsenthebungsverfahren gegen ihn, das am 9. Februar beginnt, scheitern. Es wird scheitern, weil sich die Mehrheit der republikanischen Senatoren nicht von Trump distanzieren wird. Ich sage es noch einmal: Es wird nach dem 6. Januar nicht einmal gelingen, Trump formal seines Amtes zu entheben und ihn daran zu hindern, 2024 wieder anzutreten. Von einer Bestrafung ganz zu schweigen. 

Natürlich kann man einen Putsch so definieren, dass er nur mit Hilfe der Armee als solcher gilt. Dann war also der Umsturzversuch, den Catalina 63 v. Chr. gegen die römische Republik unternahm, kein Putsch. Wie gesagt, kein Streit um Worte: Aber wie nennen wir dann das, was 1898 in Wilmington, South Carolina geschah? In dieser Stadt stellten Schwarze die Bevölkerungsmehrheit. Sie und die armen Weißen hatten sich nach dem Bürgerkrieg zu einer neuen Partei zusammengeschlossen, der „Fusion Party“. Den „Fusionisten“ gegenüber stand die Demokratische Partei, damals noch die Partei der weißen Rassisten. Die „Fusion Party“ gewann mit Leichtigkeit jede Wahl. Die Demokraten nannten das „Niggerherrschaft“, und sie wollten sich diesen Affront nicht länger bieten lassen. Sie stellten eine Terrorgruppe auf, die „Red Shirts“, und mit Hilfe der „Red Shirts“ gelang es dem Anführer der weißen Rassisten, einem gewissen Afred M. Waddell, mit vorgehaltenem Revolver den Bürgermeister von Wilmington, den Republikaner Silas P. Wright, seinen Polizeichef und seinen Stadtrat zum Rücktritt zu zwingen. Gleichzeitig tobte ein weißer Mob durch die Straßen und brachte ein paar hundert Schwarze um. Die Armee spielte dabei keine Rolle. 

Ich würde das, halten zu Gnaden, einen gelungenen Putsch nennen. Im Unterschied zu dem, was Herr Hitler 1923 in München veranstaltete: Das war ein kläglich misslungener Putsch (übrigens auch ohne Hilfe der Armee). Ein Putsch, dem es von Anfang an eindeutig an einem Plan fehlte. Ein Jahr später schrieb die „New York Times“, ein „gezüchtigter“ Hitler werde sich jetzt wohl gänzlich aus der Politik zurückziehen. Das war wohl ein bisschen voreilig.

Man kann sich Sorgen um die Linken und Linksliberalen in der amerikanischen Politik machen. So lange Joe Biden und Kamala Harris weder Bernie Sanders noch Elizabeth Warren Kabinettsposten anbieten – um von Alexandria Ocasio Cortez oder Ilhan Omar zu schweigen –, solange wir es also auf der Bundesebene mit einer durch und durch gemäßigten, linksliberalen Regierung zu tun haben, die sich vor allem durch Kompetenz auszeichnet, leiste ich mir den Luxus, in dieser Richtung eher unbesorgt zu sein.

Sorgen macht mir etwas Anderes: In der Republikanischen Partei von heute ist es nicht möglich, eine durchgeknallte Frau wie Marjorie Taylor Greene kaltzustellen. Eine Antisemitin und Rassistin, die an Wahnideen leidet und gern sähe, wenn Nancy Pelosi eine Kugel zwischen die Augenbrauen verpasst bekäme. Ich sehe das deshalb mit Sorge, weil es dafür in der amerikanischen Politik einen Präzedenzfall gibt: Vor dem Bürgerkrieg gingen Südstaatler im Kongress mit Stöcken und Pistolen und Säbeln auf Gegner der Sklaverei los. 

Das Establishment der Republikanischen Partei hat eine schlotternde Angst vor den eigenen Wählern. Kein Wunder: 17 Prozent der Amerikaner glauben nach Umfragen an die QAnon-Verschwörungsreligion. 37 Prozent halten immerhin für denkbar, dass Teile dieser Verschwörungsreligion wahr sind. Ich glaube nicht, dass der Patsch vom 6. Januar 2021 – bei dem ein größeres Blutbad nur noch Sekunden entfernt war – das letzte Wort in dieser Angelegenheit  sein wird. Ich glaube: Weiße Rassisten werden sich mit einer Terrorwelle dagegen zur Wehr setzen, dass die Vereinigten Staaten sich innerhalb der nächsten zehn bis zwanzig Jahre in eine Nation verwandeln, in der Dunkelhäutige die Mehrheit der Bevölkerung stellen werden. Und nein, ich habe keine Angst vor der Reaktion auf den Terror. Ich habe Angst vor dem Terror.

Hannes Stein ist Romancier und Journalist. Er schrieb für die FAZ, den Spiegel und die Literarische Welt. 2007 wanderte er in die USA aus und lebt jetzt als Korrespondent der WELT in New York. Zu seinen bekannteren Romanen zählen „Der Komet“ (2013) und „nach uns die Pinguine“ (2017). Zuletzt erschien „Der Weltreporter“  (2021). Hannes Stein bloggt bei den „Salonkolumnisten“. Diese Replik auf Alan Posener schrieb er für „Starke Meinungen“. 

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38 Gedanken zu “Und es war doch ein Putsch;”

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      … werte Fr. Frommel, die Relotiuis-Journaille als Kronzeuge – na, ja. Und da es anderswo schon wieder verschütt gegangen ist; hier noch einmal FOX NEWS; Pr. Trump wollte schon die Inauguration a. 06.01. mit 10’000 Mann der Nationalgarde absichern. Das wurde abgelehnt. Wer das Theater am 06.01.21 zu verantworten hat, das wird noch richtig spannend.

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        @ derblondehans, Korrektur,

        Pr. Trump wollte selber bereits vor dem 6. Januar 10.000 Truppen der Nationalgarde in Washington D.C. stationieren.

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      Eine unbewaffnete Frau wurde erschossen, das ist Fakt und Video. Wieso interessiert das keinen der linken Menschenfreunde und Terrorfürchter?
      Kein me too und George Floydism. Nüscht.
      Trump ist das allerdings auch ziemlich egal, und das kreide ich ihm an.

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    … ooops? das ist eine ‚Starke Meinung‘ von mir ‚verschütt‘ gegangen. Daher noch einmal;

    … selbst Hannes Stein, übrigens Ex- Anhänger der Republikaner, zweifelt am Erfolg des Amtsenthebungsverfahren gegen D. Trump, ‚das am 9. Februar beginnt‘. Das ist nicht das erste Verfahren gegen D. Trump das scheitern wird. Ich denke an die unsinnigen Anwürfe in seiner Amtszeit und im Impeachment während seiner Amtszeit.

    Ich komme darauf zurück, nix käme Biden besser, könnte er die Behauptung einer ‚gestohlenen Wahl‘ glaubhaft widerlegen. Dass er das nicht tun muss, ist mir klar. Niemand muss sich selber belasten. (Das gilt sogar für einen Eierdieb.) … aaaber, es bleibt dabei, dass auf der anderen Seite Falschbehauptungen den Kläger in Bedrängnis bringen.

    Nun hat Biden, auch nach Meinung einiger hiesigen Foristen, endlich etwas gegen Trump ‚in der Hand‘. Warum nutzt Biden das nicht? Wenn die Biden-Fanatiker sich so sicher sind – es gab keine gestohlene Wahl – sollten sie genau das von Ihrem ‚Idol‘ verlangen.

    … und wenn Putsch, werter Hr. Stein, dann den des ‚tiefen Staates‘. Das kann sogar im Time Magazine nachgelesen werden. So what?

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      Eine Verschwörungstheorie wie die der Wahlfälschung lässt sich nicht widerlegen. Wenn sie nicht bewiesen werden kann, muss das reichen.

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        Eine Regierung ist keine Theorie. Wie hier von anderen schon zurecht gesagt wurde: Gerichte haben die erhobenen Vorwürfe untersucht und sind in jedem Einzelfall zu dem Ergebnis gekommen, dass das Wahlergebnis korrekt ist. In Zweifelsfällen wurde nachgezählt. Reicht das Ihnen nicht? Was wollen Sie denn noch? Glauben Sie, dass es eine theoretische Möglichkeit gibt, Gerüchte zu widerlegen?

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        Und übrigens war es doch Trump, der in Georgia angerufen hat, damit man dort weitere Stimmen für ihn „finden“ solle. Sofern dieses Telefonat nachgewiesen werden kann, wäre es ein Beweis für einen Wahlbetrugsversuch – seitens Trump.

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        @R.Z.,

        … Unsinn was Sie schreiben. Wer das Theater am 06.01.21 zu verantworten hat, das wird noch spannend. Trump wollte schon die Inauguration a. 06.01. mit 10’000 Mann der Nationalgarde absichern. Das wurde abgelehnt. Guckst Du!

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        Sie denken, Trump wollte sicherstellen, dass Biden als Präsident eingesetzt wird? Und seine Anhänger, die das Capitol gestürmt haben, die haben sich einfach geirrt oder was? Sie leben offenbar in einem Paralleluniversum. Wirklich, da fällt mir nichts mehr zu ein.

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        Ich habe den Eindruck, dass Sie in jeder Äußerung auf der richtigen Seite landen wollen. Auf die Seite vom lieben Gott, von President Trump und der des deutschen Volkes. Was auch immer das zu bedeuten hat und unabhängig davon, was richtig oder falsch ist. Was dem entspricht oder zu entsprechen scheint, ist richtig und wird postwendend herausposaunt. Das ist reinste Ideologie, die sich gar nicht mehr die Mühe gibt, zu begründen, sondern alles aufschnappt, was ins Raster passt, und als Unsinn ablehnt, was zu widersprechen scheint. Auf den ersten Blick, denn die Mühe, zu lesen, lohnt nicht.

        Daran habe ich kein Interesse, reden Sie mit anderen.

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        R.Z.: ‚Ich habe den Eindruck, dass Sie in jeder Äußerung auf der richtigen Seite landen wollen. Auf die Seite vom lieben Gott,‘

        … jau, das gefällt mir. … aaaber wer will das eigentlich nicht?

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        Jeder will das, deshalb zählt der Wille auch nichts. Die Methoden unterscheiden sich, auf sie kommt es an. Ihre („right or wrong my country“) ist ungeeignet.

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      Ein Link auf einen interessanten Artikel, blonder Hans. Allein, von einem Putsch eines „Derp State“ ist darin nirgendwo die Rede.

      Vielmehr ein Stück Journalismus, der jeder Schmähung als „linker Mainstream“ von interessierter SeiteHohn spricht.

      „This is the inside story of the conspiracy to save the 2020 election, based on access to the group’s inner workings, never-before-seen documents and interviews with dozens of those involved from across the political spectrum. It is the story of an unprecedented, creative and determined campaign whose success also reveals how close the nation came to disaster. “Every attempt to interfere with the proper outcome of the election was defeated,” says Ian Bassin, co-founder of Protect Democracy, a nonpartisan rule-of-law advocacy group. “But it’s massively important for the country to understand that it didn’t happen accidentally. The system didn’t work magically. Democracy is not self-executing.”

      That’s why the participants want the secret history of the 2020 election told, even though it sounds like a paranoid fever dream–a well-funded cabal of powerful people, ranging across industries and ideologies, working together behind the scenes to influence perceptions, change rules and laws, steer media coverage and control the flow of information. They were not rigging the election; they were fortifying it. And they believe the public needs to understand the system’s fragility in order to ensure that democracy in America endures.“

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        … ooops? Formatierungsfehler, daher …

        … ach Gen. Trute; Raider heisst jetzt Twix und Walter Ulbrichts ‚Es muss demokratisch aussehen, aber wir müssen alles in der Hand haben.‘ heißt jetzt the ‚Secret History of the Shadow Campaign‘. Wa‘?

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      Alles wie gehabt, Reichsbürger – King of headlines and Klappentext – Hans.
      „Secret History of the shadow capaign. “ Hat Ihnen wohl gereicht, um den Text zu verlinken, um Ihr substanzloses Geraune mit einem „Argument“ anzureichern. Daran, den Text zu lesen, hat Sie wohl Ihre mangelnde Kompetenz oder einfach Faulheit gehindert. Da muss dann Raider helfen. Nochmal: Wen wollen Sie hier eigentlich verklappsen?

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        … tja, Gen. Trute, wenn ich mehr schreibe, werde ich zensiert moderiert. … aaaber grundsätzlich; es genügt das Bekenntnis. Alles andere ist neben der Sache.

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    Wer jetzt immer noch behauptet, Trump sei KEIN Schwerstverbrecher, der hätte 1933-1945 sicher auch Hitler zugejubelt.

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    mir macht nur die „schlotternde ANGST“ vieler Republikaner vor ehemaligen Trump-Anhängern Sorge; denn diese haben sie auch noch heute. Dies bestätigt die These, dass es tatsächlich ernst gemeint war, was da als wie auch immer Putsch inszeniert und dann doch vereitelt wurde. ‚Putsch-Versuch‘ also.

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      Da unter einem Putsch landläufig etwas anderes verstanden wird, nämlich sich die Regierungsgewalt unter den Nagel zu reißen, kann man es eher nicht als Putschversuch bezeichnen. Es sprechen vielmehr eine Reihe von Anhaltspunkten dafür, daß es ein versuchter Staatsstreich von oben war, der lediglich nicht an einem Tag stattfand, sondern dessen Vorbereitungen schon im Sommer stattfanden und der sich etappenweise über den Zeitraum vom Wahltag bis zum 6. Januar hinzog.

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    „Von Anfang an drohte Trump Gegnern, zu denen er ausdrücklich auch Journalisten zählte, damit, dass er sie gern von seinen Anhängern gern krankenhausreif schlagen lassen würde.“

    Das war erkennbar als (extrem geschmackloser) Witz gemeint.

    „Von Anfang an bewunderte er Diktatoren, die ihre Feinde einfach verschwinden lassen können.“

    Hat aber keine von seinen Feinden verschwinden lassen.

    „Und von Anfang an suchte er die Nähe von rechtsradikalen Schlägertrupps wie den Proud Boys.“

    Beweis fehlt (weil nicht vorhanden). Diese Aussage gilt nur umgekehrt. Sie suchten die nahe *zu ihm*. Er hat sie ignoriert, wussten nicht einmal, wer die Proud Boys waren.

    „Und selbstverständlich dürfte keine schwarze Organisation in den Vereinigten Staaten sich auch nur eine Minute lang so aufführen wie die Proud Boys.“

    Auch nachweisbar falsch. „Not Fucking Around Coalition“ oder „Nation of Islam“ googeln. https://www.dailymail.co.uk/news/article-8802817/Hundreds-members-black-militia-raise-guns-Louisiana-rally.html. Über den Sommer ereigneten sich die schwerste Unruhen (Brandstiftung, Plüunderungen) in der amerikanischen Geschichte, kein einziger Teilnehmer wurde während einer Demonstration von der Polizei erschossen.

    „Vor allem jedes schwarze Kind, das von seinem Vater ungefähr im Alter meines Sohnes gesagt bekommt, wie es sich benehmen muss, um nicht von Polizisten erschossen zu werden.“

    Weiße werden häufiger durch Polizisten erschossen als Schwarze während Auseinandersetzungen mit der Polizei. Die Wahrscheinlichkeit eines schwarzen Menschen, von einem Polizisten erschossen, ist fast genauso gering wie die Wahrscheinlichkeit, von einem Blitzschlag getroffen zu werden.

    https://www.nationalreview.com/2017/09/police-violence-against-black-men-rare-heres-what-data-actually-say/

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    @Derblondehans
    Es gab Unmengen Klagen von Trumps Team aufgrund angeblichen Wahlbetrugs.
    Jede einzelne davon wurde geprüft und von den Richtern als haltlos zurückgewiesen.
    Wohlgemerkt auch von Richtern die von Trump ins Amt gebracht wurden und die sich den Republikanern zugehörig fühlen.

    Trump und sein Team haben nicht einmal ausreichend Hinweise auf Wahlbetrug, noch weniger Beweise. Damit kann man getrost fest davon ausgehen dass es keinen Wahlbetrug in großem Stil gegeben. Fakt ist damit allerdings auch, dass tatsächlich der Diebstahl dieser Wahl versucht wurde: durch Trumpf und sein Team.

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    Lieber @derblondehans

    Herr Trump hat vor Gericht wirklich keinerlei Beweise für einen Wahlbetrug vorgelegt und folgerichtig jeden nennenswerten Prozess verloren. Sein eigener Justizminister, ein von Trump handverlesener Mann, der ihn während seiner Regierungszeit gegen dem ersten Impeachment und zahlreicher weiterer Prozesse schützend zur Seite stand, hat klar erklärt, es habe keinen nennenswerten Wahlbetrug gegeben. Alle bisher bewiesenen Fälle von Wahlbetrug waren pro-Trump. Trump hat diese Lüge seit letztem Sommer vorbereitet.

    Wieso sollte Biden völlig aus der Luft gegriffenen Vorwürfen mit Aufmerksamkeit Nahrung geben?

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    „Und selbstverständlich dürfte keine schwarze Organisation in den Vereinigten Staaten sich auch nur eine Minute lang so aufführen wie die Proud Boys.“

    Bullshit: https://www.dailymail.co.uk/news/article-8490489/Armed-Black-Lives-Matter-activists-right-wing-groups-unite-gun-rights-rally.html

    “ Trump hatte allen Ernstes vor, seinen eigenen Vizepräsidenten mit Gewalt an der formellen Auszählung der Stimmen im Kongress zu hindern. “

    Ernsthaft allen Ernstes? Wohl kaum – Leute, die es ernst meinen, bedienen sich nicht eines vollkommen unorganisierten Mobs, der undiszipliniert und ungesteuert weitgehend chaotisch agiert.

    Nein, das war kein Putsch, kein Quitch und kein Patsch. Es war der wegen massiver Polizeifehler gelungene Durchbruch einer Horde von nur zum kleinen Teil wirklich gewaltbereiten Demonstranten in den amerikanischen Senat, der danach schnell zerfaserte.

    Gruss,
    Thorsten haupts

  8. avatar

    … in einer Demokratie sollte die erste Amtshandlung des Wahlsiegers sein, Behauptungen von Wahlbetrug glaubwürdig zu widerlegen. Das kann ich, zu den Wahlen in den US 2020, nicht erkennen.

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      Im Gegenteil. Derjenige, der Behauptungen aufstellt, trägt die Beweislast. In diesem Fall die vom Wahlbetrug. Der entsprechende Beweis ist Trump nicht gelungen.

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        … zugegeben, ich lese diese und jene Behauptung über einen möglichen Wahlbetrug in den USA.

        Sie selber, Fr. Bednarz, schreiben zu Biden über Versöhnung in den USA. Was läge näher als eine vollständige Aufklärung der Vorwürfe zum Wahlbetrug gegenüber dem amerikanischen Volk?

        Sollte es in dieser Sache keine Aufklärung geben, wird Biden als Wahlbetrüger in die Historie eingehen. Andererseits könnte bei Aufklärung eine korrekte Wahl bestätigt werden und Falschbehauptungen den Kläger in Bedrängnis bringen. Der Ball liegt bei Biden. Vorerst.

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        Ich sagte bereits, dass die Beweislast bei Trump liegt und werde deshalb auf Ihre weitere fernliegende Verdrehung der Umstände („Sollte es in dieser Sache keine Aufklärung geben, wird Biden als Wahlbetrüger in die Historie eingehen“) nicht weiter eingehen.

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        … hallo? Ich verdrehe nix. Und selbstverständlich müssen Sie, werte Fr. B., nicht weiter auf meine Gedanken eingehen. Das tut der Surpreme Court bereits seit Freitag, den 05. Februar 2021.

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        Briefwahl ist per se schon betrugsanfälliger als die Präsenzwahl im Wahllokal, da ja niemand überprüfen kann, wer einen Stimmzettel tatsächlich ausgefüllt hat.
        Alle in Deutschland jemals aufgeflogenen und vor Gericht behandelten Fälle von Wahlbetrug betrafen Manipulationen bei der Briefwahl.
        Und wenn Briefwahlzettel, die zwei Wochen nach dem Wahltermin eintrudeln, immer noch mitgezählt werden finde ich das schon befremdlich, auch ohne im Einzelfall einen Betrug nachweisen zu können.

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      „… Behauptungen von Wahlbetrug glaubwürdig zu widerlegen …“

      ROFL. Das haben insgesamt 60 Gerichte in verschiedenen Bundesstatten plus das Verfassungsgericht der USA amtlich eineindeutig. Wer danach noch immer behauptet, es gebe „Belege“ für Wahlbetrug, ist ein abgefeimter Lügner. Oder gehirngeschädigt.

      Gruss,
      Thorsten Haupts

    3. avatar

      Bitte beweisen Sie auf der Stelle hieb- und stichfest, dass Sie nicht im telepathischen Kontakt mit Außerirdischen stehen. Wir warten solange.

      Giuliani et al. haben immer wieder behauptet, der Wahlbetrug habe durch die Software der Firma Smartmatic aus Florida stattgefunden – obwohl diese überhaupt nichts mit den US-Wahlen 2020 zu tun hatte (die Firma verklagt jetzt Fox News für die unkritische Verbreitung von diffamierenden Lügen).
      Etliche Gerichte (viele unter dem Vorsitz von durch Trump ernannten Richtern) haben jede Klage gegen die Wahlen abblitzen lassen.
      Ministerien der Trump-Regierung erklärten, diese Wahlen seien „the most secure ever“ gewesen.
      Sogar Fox hat sich von der Pro-Trump-Anwältin Sidney Powell distanziert, weil diese für ihre Behauptungen dem Sender keinerlei Belege liefern wollte oder konnte.
      Und so weiter und so fort.

      Was soll den Biden da bitteschön noch ergänzen? Und wen soll das befried(ig)en, wenn die Trumpisten sich noch nicht mal von einem bewaffneten Putsch (oder Pitsch oder Patsch) distanzieren?

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      „… in einer Demokratie sollte die erste Amtshandlung des Wahlsiegers sein, Behauptungen von Wahlbetrug glaubwürdig zu widerlegen.“
      Achso? Ist ja mal ganz was neues. Da kann jeder dahergelaufene Vollidiot behaupten, die Wahl sei manipuliert, und der Wahlsieger soll die Behauptung widerlegen? Nee, das machen ggfs die Gerichte. AberSie halten uns da gewiss auf dem Laufenden, was da seit 5.Februar im Supreme Court passiert. Geben Sie Bescheid, wenn Trump wieder im Amt ist!

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