Haben die Medien sich beim Absturz von Germanwings 4U9525 richtig verhalten? Genauer: War es richtig, den Namen und das Foto des mutmaßlichen Massenmörders Andreas Lubitz zu veröffentlichen und die Version der französischen Staatsanwaltschaft zu übernehmen, der zufolge er als Copilot vorsätzlich die Maschine zum Absturz brachte?
Hätte nicht die Rücksicht auf seine Familie und Freunde es erfordert, hier zurückhaltender zu sein? Gilt ein Mensch nicht als unschuldig bis zum Beweis des Gegenteiligen? Ist es nicht Aufgabe der Presse, kritisch gegenüber offiziellen Berichten zu sein, statt sie einfach zu übernehmen? Und überhaupt: müssen die Medien die Sensationslust der Menschen bedienen, haben sie nicht vielmehr so etwas wie einen pädagogischen Auftrag, dieser Sensationsgier entgegenzuwirken?
Um mit dem letzten Argument zu beginnen: Ich möchte nicht in einer Gesellschaft leben, in der die Medien sich die Rolle von Volkserziehern anmaßen. Es war und ist gerade – darauf komme ich später zurück – der Vorwurf der Pegida-Demonstranten an die „Lügenpresse“, sie würde aus politischer Korrektheit die Gefahr der „Islamisierung“ herunterspielen oder leugnen, Kritiker wie Udo Ulfkotte oder Theo Sarrazin mundtot machen, die Identität krimineller Ausländer schützen und so weiter, statt ihrer Informationspflicht nachzukommen.
(Mehr dazu hier.)
Die Medien haben die Aufgabe, sich treu zu bleiben und dem Konsumenten die Möglichkeit der Wahl zu lassen. Die „Bild“ wird nicht nur anders und besser recherchieren als die meisten anderen Zeitungen, weil sie über ganz andere Sachmittel und eine bestimmte Art von Rechercheuren verfügt; sie wird die Ergebnisse auch anders darstellen. Wer das dégoutant findet, muss es nicht lesen. Die öffentlich-rechtlichen TV- und Radio-Anstalten wiederum haben ihre eigene Art, mit solchen Ereignissen umzugehen. Die Talkshowsfolgen wieder anderen Gesetzen. Und dann gibt es die 24-Stunden-Präsenz der Online-Medien, von Facebook über Blogs bis zu den Angeboten von Marken, die ursprünglich im Print-, Rundfunk- oder TV-Bereich zuhause waren.
Alle buhlen um die Aufmerksamkeit der Konsumenten. Inzwischen können alle Medienmacher diese Aufmerksamkeit live verfolgen: man sieht, was geklickt wird. Und diese Geschichte wurde wie blöd geklickt. Man wollte möglichst alles wissen. Mir ging es am Dienstag und Mittwoch letzter Woche ähnlich. Ich hatte Geschichten zu schreiben, Dinge zu erledigen, aber das „Rätsel des stummen Abstiegs“ (wie es die „Welt“ in einer Überschrift nannte) von Flug 4U9525 lenkte mich ab, ließ mir keine Ruhe.
Was nun die Übernahme der These der Staatsanwaltschaft angeht: hätte es eine bessere gegeben, die jenes „Rätsel“ erklärt, sie wäre zweifellos auch diskutiert worden. Ja, in den ersten zwei Tagen sind andere Theorien ausgiebig von eiligst aufgesuchten Experten hin- und hergewälzt worden. Vor allem stand die Möglichkeit einer kollektiven Ohnmacht von Passagieren und Crew infolge Druckabfalls oder vergifteter Luft im Mittelpunkt der Spekulation.
Deshalb war es besonders absurd, dass der Verschwörungstheoretiker und Pegida-Stichwortgeber Udo Ulfkotte (Autor des Bestsellers „Gekaufte Journalisten“) am Tag nach dem Absturz den deutschen Journalisten vorwarf, sie würden das „Tabu“ von Nervengiften in der Kabinenluft nicht angehen. „Ich habe subjektiv nach diesen Recherchen den Eindruck bekommen, dass uns Bürgern die Wahrheit bewusst vorenthalten wird, weil mit der Wahrheit der Zusammenbruch des Luftverkehrsgeschäfts drohen könnte.“
„Uns Bürgern“ (Ulfkotte ist immer ein bloßer „Bürger“, wenn es darum geht, andere Journalisten als korrupt oder unfähig oder beides hinzustellen, ansonsten aber gern „Experte“ oder „investigativer Reporter“) wurde keine „Wahrheit“ vorenthalten. Sobald die Ermittlungsbehörden belastbare Ergebnisse hatten, wurden diese Ergebnisse präsentiert. Am Beispiel Ulfkotte kann man übrigens sehen, warum die Kritik an der schnellen Bekanntgabe der Auswertungsergebnisse des Voice-Recorders nicht stichhaltig ist. Zurückhaltung wird von bestimmter Seite sofort als „Vorenthaltung der Wahrheit im Interesse des Geschäfts“ gedeutet.
Als nun Ulfkotte klar wurde, dass die Ergebnisse der Untersuchung seine These der Vergiftung von Crew und Passagieren durch giftige Dämpfe nicht stützten, hat er nicht etwa bedauert, Kollegen und Ermittlungsbehörden der vorsätzlichen Verschleierung der Wahrheit bezichtigt zu haben. Schon war er mit der nächsten Verschwörungstheorie zur Hand. Die lancierte er zunächst, wohl aus rechtlichen Gründen, auf Facebook, seinem bevorzugten Rechercheorgan. Dort postete er noch am gleichen Tag:
„Der Copilot, der die Germanwings zum Absturz brachte“ (eine These, die er eben erst zurückgewiesen hatte) „soll der türkischstämmige Abbas G. gewesen sein – hat einer dazu konkrete nachprüfbare Infos??? (Fotos von ihm in Uniform hat man mir schon zugemailt).“
Man stelle sich übrigens einmal vor, der Copilot wäre tatsächlich „türkischstämmig“ gewesen. (Obwohl er dann wohl kaum den arabischen Namen Abbas getragen hätte, aber solche Kleinigkeiten interessieren den Islamexperten Ulfkotte nicht.) Hätte es da geheißen, man dürfe nicht vorschnell annehmen, er habe vorsätzlich gehandelt? Hätte es da geheißen, man müsse Rücksicht auf die Familie nehmen und dürfe darum den vollen Namen und das Foto des Dschihadisten – das Motiv wäre von vornherein klar gewesen – nicht veröffentlichen?
Dass Ulfkotte diesen Verdacht in die Welt setzte, entlarvt ihn übrigens vollends als unseriös. Nicht weil er islamophob, antiamerikanisch und antisemitisch ist, was alles der Fall ist, aber nichts zur Sache tut, sondern weil er nicht recherchieren kann. Denn schon einen Tag vor diesem FB-Posting war ja eine Todesanzeige für Andreas Lubitz mit vollem Namen von seinem Fliegerclub online gestellt worden; der volle Name war ja auch in allen englischsprachigen Zeitungen zu lesen.
Aber all das hindert Verschwörungstheoretiker und Leute, die grundsätzlich der Meinung sind, „wir“ würden ständig belogen (und die gleichzeitig glauben, die Wahrheit ausgerechnet auf Facebook zu finden), all das hindert solche Leute nicht, ihren Unsinn in die Welt – und damit Ermittlungsbehörden und verantwortungsvolle Medien unter Druck – zu setzen.
Was nun Andreas Lubitz angeht: hat er nicht als unschuldig zu gelten, bis seine Schuld erwiesen ist? Vor Gericht schon. Nicht vor dem Gericht der öffentlichen Meinung. Diesen Widerspruch kann niemand aufheben. In diesen Tagen wurde zum Beispiel Amanda Knox des Mordes endgültig freigesprochen. Sie sagte, sie sei froh, „ihr Leben zurückerhalten zu haben“. Dennoch bleiben die zig Artikel erhalten und für jedermann im Netz einsehbar, in denen sie als „Todesengel von Perugia mit den eiskalten Augen“ bezeichnet wurde. Es bleibt ja auch ein Freispruch mangels Beweise, und es ist jedermann gestattet, sie nach wie vor für schuldig zu erachten.
Gegen Lubitz wird es kein Verfahren geben. Es wird einen Untersuchungsbericht geben, und darin wird mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit, vielleicht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, seine Rolle beim Tod von 150 Menschen, den eigenen eingeschlossen, beschrieben. Juristisch abgeschlossen wird der Fall nicht sein, und selbst dann, siehe Amanda Knox, ist nicht das letzte Wort nicht gesagt. War er zurechnungsfähig im juristischen Sinn? Wo liegen die Differenzen und Überschneidungen zwischen einem Amokläufer wie Robert Steinhäuser, einem Dschihadisten wie Mohammed Atta und einem Selbstmordattentäter wie Andreas Lubitz?
Die Tatsache, dass man mit Wahrscheinlichkeiten leben muss und nicht mit Wahrheiten, bedeutet jedoch nicht, dass alle Szenarien gleichwertig sind. Je mehr man über Lubitz erfährt, desto klarer wird, dass er nie hätte in jenem Cockpit sitzen dürfen.
Lügenpresse? Verantwortungslose Medien? Ich erkenne im ganzen Fall, neben dem unsäglichen Ulfkotte und verwandten Geistern, vor allem einen Mann, der verantwortungslos die Unwahrheit gesagt hat: Carsten Spohr, Chef der Lufthansa. Über Andreas Lubitz sagte er: „Er war 100 Prozent flugtauglich. Ohne jede Auffälligkeit.“ Mittlerweise wissen wir es – auch dank der Medien – besser. Und warten auf personelle Konsequenzen bei der Fluggesellschaft.
@ Roland Ziegler
Brillante Réplique. Vielen Dank. Kompliment. Sie versuchen, wie ich, ein denkender und skeptischer Mensch zu bleiben. Ein kleiner Tip:
Speichern Sie bei Dramen wie Abstürzen die erste Version und die Flugnummer und gucken Sie jedes Jahr mal wieder nach.
Mich würde es freuen, wenn es der Co-Pilot nicht war. Im Prinzip will ich nicht, dass er es war. Ich möchte Menschen, denen ich mich anvertraue, weiter trauen können. Menschen sind insgesamt das Zuverlässigste. Deswegen müssen wir auch jeden einzelnen Muslim, der sich als denkender, fühlender und an der Gesellschaft teilnehmender Mensch erweist, schätzen und über den Schatten über dieser Religion erheben. Wir müssen sie quasi sammeln und individuell unterstützen.
@Parisien: Grundsätzlich teile ich wie gesagt Ihre Skepsis. Aber:
1. Niemand weiß, dass der Pilot bei Bewusstsein war. Aber die meisten haben erkannt, dass das – die Suizidtheorie – die wahrscheinlichste unter lauter unwahrscheinlichen Erklärungen ist.
2. „Im Zweifel für den Angeklagten“ – das würde vor Gericht gelten, ja. Und da die Angehörigen des Piloten an der Suizidtheorie besonders zu leiden haben, finde ich diesen Punkt richtig.
3. Wenn die Bordelektronik kaputt gewesen wäre, würde man uns das wahrscheinlich sagen, denn das wäre für die Attraktivität der Luftfahrt besser. Begründung: Eine schlechte Bordelektronik kann man durch eine bessere austauschen. Aber einen gestörten Menschen kann man nicht durch einen funktionierenden ersetzen, denn es gibt keine zuverlässige Methode, die gestörten von den funktionierenden zu unterscheiden. Da nutzen im Extremfall die besten Verfahren nichts, wie man erkennen musste. Im Grunde ist die Erklärung mit dem gestörten Piloren sogar der GAU der zivilen Luftfahrt, den man viel lieber verschwiegen hätte, sofern dies möglich gewesen wäre.
4. Ein Dritter im Cockpit hätte auf dem Stimmrekorder nachweisbar sein müssen. Es sei denn, natürlich, es ist ein ganz großes Ding gedreht und der Stimmrekorder (bzw. das Team, das ihn ausgewertet hat) manipuliert worden. Dann aber fragt man sich, warum sich die Manipulateure nicht eine bessere Fake-Aufnahme draufgespielt haben, die die Wogen des Absturzes hätte glätten können. Einfach ein rätselhaftes Atmen draufzuspielen ist nicht geeignet, der Öffentlichkeit etwas anderes weiszumachen.
5. Vielleicht hat der Pilot in Marseille notlanden wollen. Wer weiß, was in seinen Gedanken vorging?
Dann würde man die Suizidtheorie durch eine Wahntheorie ersetzen, ohne wirklich etwas zu gewinnen.
6. Dass „die meisten Deutschen keinen in den Suizid mitnehmen würden“, ist ein merkwürdiges Argument. Abgesehen von der Frage, ob das überhaupt stimmt, ist es jedenfalls unbrauchbar, da es sich nach der Suizidtheorie ohnehin nicht um einen „normalen Deutschen“, sondern um eine krasse Ausnahme handelt.
7. Die Rücktrittsforderung Poseners halte ich ebenfalls für überzogen. Ihr Argument geht aber ins Leere: Spohr selber geht ja von der Suizidtheorie aus. Poseners Argumentation ist also nicht durch eine Infragestellung der Suizidtheorie zu kippen, sondern durch eine Problematisierung dessen, was aus der Suizidtheorie für Spohr folgt.
@Lucas
mea culpa für L=LF
Was ihr Kommentar zur “ Austeritätspolitik “ betrifft.
Die race to the bottom hat bereits begonnen und es ist auch bei den white collars kein Ende abzusehen.
Exemplarisch ist doch der “ Glaube “ an die „Machbarkeit“, siehe auch den Vorschlag von Alan Posener alles per joystick vom Boden zu steuern.
Aber vielleicht brauchen wir bald keine Flieger mehr, wenn Elon seinen http://de.wikipedia.org/wiki/Hyperloop umsetzt oder die Chinesen mit:
https://sourceable.net/chinas-vacuum-tube-maglev-could-hit-speeds-of-3000kmh/
Allerdings die letzten Meter müssen wir noch ins Wohnzimmer gehen.
Aber bald hilft uns Scotty:
http://en.wikipedia.org/wiki/Beam_me_up,_Scotty
🙂
Freunde, woher wollt Ihr wissen, dass der „atmende“ Co-Pilot nicht bewusstlos war? Das ist nicht Spekulation, sondern „Im Zweifel für den Angeklagten“. Und: Würde man denn uns wirklich sagen, wenn die Bordelektronik ein Problem hatte? Auch falls ein Dritter im Cockpit war, würde man das vielleicht lieber verschweigen. Wir sind doch unverwundbar, nicht wahr, kein Einsatz im Irak oder Libyen oder Syrien, brave Saubermänner.
Wen würden die Euromaniker wohl mehr schützen, die Lufthansa oder Airbus? Da Airbus schon diverse Probleme hatte, würde der Nachweis einer defekten Bordelektronik doch für Airbus gravierende Folgen haben. Eins ist jedenfalls sicher soweit: Der vom Piloten sehr schwer auszugleichende Ausfall der Pitot-Sonden auf diversen Flügen (Birgen Air, Absturz vor Dom Rep, Air France, Absturz mid atlantic), waren gravierende Mängel, und Boeing lässt bedeutend mehr Spielraum für Eingreifen der Piloten.
Ich persönlich habe keinen Bock mehr auf Reisen mit Airbus. Den Namen der Firma empfinde ich ohnehin wie Fliegen heute: Abfertigung auf Busreisen-Niveau ohne Charme.
Jetzt könnte man natürlich mit MH 370 gegenargumentieren, Boeing 777, aber darüber weiß niemand etwas. Solche Wissenslücken laden zu Spekulationen geradezu ein.
Der wesentliche Punkt aber hier: Womit ist bewiesen, dass der atmende, wortlose!!! Pilot bei Bewusstsein war?
Womit ist mit seiner Flughöhe (96 Fuß) bewiesen, dass er die Maschine in einen (höheren) Berg fliegen wollte und widerlegt, dass er sie nicht viel eher in Marseille notlanden lassen wollte? Dann wäre er ein gescheiterter Hero und Carsten Spohr auf keinen Fall verantwortlich.
Skepsis erscheint heute bei jedem Absturz angebracht. Und Schulklassen sollten in zwei Teilen fliegen oder den Zug benutzen. Für mich ist die Schuld des Co-Piloten nicht bewiesen, zumal psychische Krankheiten so heilbar sind wie physische, deshalb: Im Zweifel für den Angeklagten. Argumente: Die meisten Deutschen würden keinen in den Suizid mitnehmen, er hatte angeblich zwei Audi bestellt, Geisterfahrer mit suizidaler Intention sind extrem selten, so will man nicht in Erinnerung bleiben, ein Photo rezirkuliert in der Presse: Vor Golden Gate Bridge. Geht’s noch?
Die Rücktrittsforderung (Spohr) Posener’sche Schnappatmung, verfrüht. Vom Boden lenken? Schwachsinn. Es ist schon schwer genug, verlassene U-Bahnhöfe, elektronisch überwacht, zu betreten. Der Schutz vor Versagen der Technik ist nur der Mensch. Wenn er denn genug Zeit hat. Und weder beim Birgen Air, noch beim Air France – Absturz war genug Zeit. Bei letzterem gab es noch weitere Punkte: Zu beladen, daher zu knapp mit Flugbenzin ausgestattet, was keinen Umweg zuließ.
Mal sehen, was man hier so in fünf Jahren hört. Dann guckt die Mäh-Masse längst nicht mehr hin und blökt für was anderes, während sie weiter für 50 Euro-Schnäppchen sicher herumfliegen will.
@ Moritz Berger, Zitat: „wie wär das noch mit Ihren Vorstellungen, so wenig Staat wie möglich, soviel Privat wie möglich“…
Ich glaube, da verwechseln Sie mich mit jemand anderem. Ich bin nicht identisch mit dem User, der hier unter dem Namen ‚Lucas‘ postet. Ich habe mich an anderer Stelle zwar bereits als Junger Liberaler geoutet, kann von mir aber dennoch behaupten, nur in den seltensten Fällen (möchtegern-)liberale Allgemeinplätze wie ‚Privat vor Staat‘ (im ‚Fachjargon‘ auch bekannt als ‚Liberalala‘) einzunehmen… Fragen Sie mal den blonden Hans, der wird Sie über mein ‚Linkssozialistentum‘ aufklären ;-).
Zu Ihrer Kritik am Begriff der ‚Austeritätspolitik‘: Die Frage, ob Lufthansapilot*innen für ihre Arbeit angemessen entlohnt werden oder nicht, lässt sich aus meiner Sicht nicht durch einen Vergleich mit der Arbeitssituation in anderen Fluggesellschaften klären. Eine solche Logik würde unweigerlich zu einem ‚race to the bottom‘ führen (im Bereich der Luftfahrt dann möglicherweise WÖRTLICH zu verstehen!).
Da fliegt ein Flugzeug gegen ein Massiv. Die Profi-Medien schicken ihre Ü-Wagen Flotte los, der Verschwörungsonkel denkt sich schon mal seine Geschichte zusammen, der Otto-Normal-Medienverbraucher ist interessiert. Die ganze Verwertungskette ist in Gang gesetzt und alle eint eins: Sie wollen nur das Beste. Der ARD Mann springt in seinen dunkelsten Anzug und hat die Weltschwere ins Gesicht gekleistert bekommen, der V-Onkel (es sind fast immer Typen) hat sofort eine Recherche Idee. Klicker Klacker und schon wird der Wahrheitsstempel in die Tinte gedrückt und die Kommentatoren üben sich in Beipflicht.
An die Familien der Opfer, an die Familie der Täter denkt in Wirklichkeit niemand. Jeder profitiert auf seine Weise bis auf eben jene, sie müssen aushalten im Namen der Aufklärung. Was bringt uns das am Ende eines solchen Ereignisses? Sind wir dadurch wirklich schlauer geworden?
Kann Otto-Normalo irgendwas daraus lernen, bleibt irgendwas mehr als die Bedienung eines archaischen Instinktes? Was will man denn eigentlich wirklich wissen über ein solches Ereignis? Warum? Und wenn ich es weiß, dann trinke ich mein Bier beruhigt aus, schalte die Glotze aus und gehe schlafen? Es hätte nicht gereicht von einem Flugzeug Absturz zu berichten und wenn es wirklich Erkenntnisse gibt Updates zu senden? Völlig unrealistisch?
Der Manege sucht nach den nächsten Clowns. Bitte.
Hallo Herr Posener, wer kann tatsächlich beweisen,
dass die Auswertungen von beiden Flugschreibern nicht manipulliert sind? Wer kann uns beweisen, dass es sich nicht um einen Vertuschungsmanöver handelt?
Warum fragen die Medien laut nach:
a) warum waren die Wrackteile in 2 Tällern verstreut b) warum wurde der Flugzeug fast pulverisiert (auf auffällig kleine Teile zerschellt)
c) warum fand man nur Körperteile, die nicht größer als ein Briefkasten waren? Dies bedeutet, dass die Passagiere durch eine immense Kraft buchstäblich zerfetzt wurden.
d) warum untersucht man nicht nach, ob es sich nicht um einen Bombenanschlag oder um eine Manpulation von Aussen gehandelt hat?
e) was wenn der Sauerstoffzufuhr in die Pilotenkabine oder im gesamten Flugzeug plötzlich kollabierte?
f) wer kann uns beweisen, dass die „Beweise“ nicht ein FAKE sind?
Immerhin wurden die Stimmrecorder und weitere Daten der Öffentlichkeit nicht vorgelegt.
Hallo, „No Kikes“ (keine Jidden). Wer sagt uns eigentlich, dass unsere Regierung nicht ein ausführendes Organ der Bilderberger ist, dass nicht alle Wahlergebnisse gefälscht und alle Zeitungsjournalisten gekauft sind?
Lieber Alan Posener,
etwas zur “ Verantwortung “ von Carsten Spohr, hier:
The German airline, the largest in Europe, is not required to check pilots’ mental health through “explicit tests,” Spohr said.
Safety procedures are similar in the U.S., where FAA-certified doctors, called aviation medical examiners, are tasked with looking for disturbing signs — including erratic behavior, medications and family histories — during regular checkups, experts say.
aus:http://www.nydailynews.com/new.....-1.2163359
Ist er nun verantwortlich oder ist es das Luftfahrtbundesamt??
Und:
“There are always going to be little gaps and ways for bad things to happen,” the founder and president of NYCAviation said. “It’s very, very difficult to find regulations that could prevent absolutely anything from taking place.”
“A pilot will always be in a position of power,” Derner added. “There’s always going to be some kind of threat.”
@Lucas
last not least:
http://www.faz.net/aktuell/ges.....15715.html
@Lukas
Nachtrag:
Wenn Sie sich diese Gehälter anschauen, hätten Sie da nicht auch ein schlechtes Gefühl, wenn Sie z.B. einen Regionalflieger in den US nehmen??
http://thetruthabouttheprofess.....aries.html
Lieber Lukas,
wie wär das noch mit Ihren Vorstellungen, so wenig Staat wie möglich, soviel Privat wie möglich.
Ich muß schon ein wenig lachen, als ich Ihren Begriff
“ Austeritätspolitik “ der Lufthansa las.
Hier handelt es sich doch darum, das hohe Kostenniveau der Lufthansa auf das Niveau der Konkurrenten herabzuzsetzen 🙂 🙂
Lieber Alan Posener,
ich habe oben schon aufgeführt, dass ein Rücktritt eines CEO´s letztlich nur ein “ Potemkinsches Dorf “ ist.
Spohr geht, erhält eine sein Gehalt weiter und eine Abfindung.
Und???
Etwas wenig oder???
Wenn ich z.B. sehe das GM für den Tod von xx stelligen Autofahrern verantwortlich ist, haben Sie jemals davon gehört dass der CEO “ Einbußen “ erlitten hat?? Von strafrechtlichen Maßnahmen will ich hier nicht sprechen.
Dies wäre z.B. ein Anfang:
Corporate Manslaughter and Corporate Homicide Act
http://www.legislation.gov.uk/.....9/contents
@LF
… kommen Sie wieder runter. Von Shoah und Holocaust habe ich gar nix geschrieben. Das sind allein Ihre Projektionen. Dass Sie sich als ‚Opfer‘ anderer Meinungen sehen, glaube ich Ihnen gern. Vielleicht sollten Sie in Rabulistik noch ein wenig üben.
Lieber Alan Posener,
Ihrer Ausführung kann ich zustimmen:
>Schon irre.<
Liegt es vielleicht daran, dasss der Journalist zur Generation Golf gehört ?
Nebenbei:
Der Begriff " Spätkapitalismus " erfährt wieder eine Renaissance:
aus:
http://www.zeit.de/2012/31/Zei.....us/seite-2
oder lesen Sie diesen Artikel aus der deutschen Ausgabe des Harvard Business Manager:
http://www.harvardbusinessmana.....45530.html
Da werden m.E. zunehmend “ feste Bastionen “ unserer Ökonomie in Frage gestellt oder täusche ich mich?
… weiter oben habe ich geschrieben: ‚… verstehe nicht, warum man sich die Kontrolle für sicherheitsrelevante Funktionen, … bla, bla jetzt, verstehe ich.
Sehr geehrter Herr Posener,
inzwischen muss ich Ihnen bezüglich der Rücktrittsforderungen gegenüber dem Lufthansa-Chef übrigens immer mehr zustimmen. Mir scheint, als stünde v. a. die ‚Austeritätspolitik‘ der Lufthansa in einem (wenn auch indirekten) Zusammenhang mit dem Absturz. Dazu zählt für mich zum einen die Tatsache, dass in dem Unternehmen an Ärzt*innen gespart wurde (Link 1) und zum anderen die Tatsache, dass bei den Pilot*innen die beruflichen Belastungen sehr hoch sind, während die Rahmenbedingungen für einen frühzeitigen bezahlten Berufsausstieg weiter verschlechtert werden sollen (Links 2 und 3). Die Sturheit der Unternehmensführung im Arbeitskampf mit der Vereinigung Cockpit um die Frage der Übergangsversorgung (Links 3 und 4) war dem Arbeitsklima in dem Unternehmen sicherlich auch nicht zuträglich.
Damit lässt sich die Tat von Andreas L. natürlich in keiner Weise rechtfertigen, aber wenn er tatsächlich (wie schon während der Ausbildung) unter einem Burnout gelitten haben sollte (was meines Wissens ja nichts anderes bedeutet, als stressbedingte Depressionen zu haben), dann muss sich das Unternehmen schon fragen lassen, ob es alles getan hat, um solche Erkrankungen zu verhindern, oder um zumindest zu verhindern, dass Pilot*innen mit einem entsprechenden Krankheitsbild weiterhin im Cockpit sitzen, anstatt einen früheren Berufsausstieg zu wählen.
Links: 1) http://www.welt.de/wirtschaft/.....ssion.html ; 2) http://www.welt.de/wirtschaft/.....iegen.html ; 3) http://www.vcockpit.de/presse/.....loten.html ; 4) http://www.vcockpit.de/verein/.....rgung.html
Es kommt hinzu, lieber LF, dass Lufthansa offensichtlich nicht, wie vorgeschrieben, das Luftfahrtbundesamt über die bekannten Probleme bei Andreas L. informiert hat. Und dass von europäischer Seite offensichtlich schon seit einiger Zeit das Luftfahrtbundesamt kritisiert wird wegen der Personalzustände bei deutschen Fluglinien.
sorry, es sollte heißen:
was generell die Rücktritte von Managern betrifft, hier eine zusätzliche Information:
Lieber Alan Posener,
was generell die Rücktritte von Managern hier ein Information:
>Rücktritt, Kündigung und Auflösung: Tritt ein Banker, Manager, Fußballtrainer oder Vorstandsvorsitzender zurück – etwa um Verantwortung für betriebliche Fehlleistungen zu übernehmen – ist dies rechtlich betrachtet keine Kündigung. Der Arbeitsvertrag des Managers gilt deshalb zunächst bis zur Ende der vereinbarten Frist weiter. Fristlos kündigen können Unternehmen ihren Managern den Vertrag lediglich, wenn sie ihnen persönliche schwere Verfehlungen nachweisen können. In diesem Fall gibt es auch keine Abfindung. Will ein Unternehmen einen Vertrag mit einem Manager vorzeitig auflösen, muss es sich mit dem Betroffenen hingegen auf eine Abfindung dafür einigen.>
Frage:
Hat Spohr eine schwere Verfehlung begangen??
„Hat Spohr eine schwere Verfehlung begangen??“ Lieber Moritz Berger, nach allem, was inzwischen über die Zustände bei Lufthansa bekannt geworden ist, muss man diese Frage mit einem klaren Ja beantworten.
@“derblondehans“: Vermutlich merken Sie noch nicht einmal, dass Sie die Opfer des Holocaust verhöhnen, wenn Sie mich und meinen „Gender-Quark“ in eine Linie mit dem „Vernichtungswahn“ der Jahre ’33 ff. stellen!? Scheinbar hat es die Shoah für Sie ja gar nicht gegeben!? Anders kann ich mir nicht erklären, dass Sie in der Menschheitsgeschichte keinerlei ‚ethnische‘ sondern nur ‚ideologische‘ Verfolgung entdecken mögen. Und Sie wollen geschichtlich gebildet sein? Das könnte mich glatt zum Lachen bringen, wenn ich gerade nicht so voller Abscheu angesichts Ihres ekelerregenden Relativismus‘ wäre.
Schon irre. Der „Spiegel“ redet im Zusammenhang mit dem Germ,anwings-Absturz wieder von „Spätkapitalismus“ wie anno 68, und wirft den USA „Revanchismus“ vor:
http://www.spiegel.de/kultur/g.....26941.html
jetzt würde ich schon gerne mal wissen:
Wann ist denn das letzen Mal ein Vorstand eines Medienkonzerns zurückgetreten, um Verantwortung zu übernehmen (gleichgültig für was das genau war)?
Lieber Christian Grawes, das weiß ich nicht, recherchieren Sie doch selbst.
Hier der letzte Absatz korrekt, mein Touchpad macht mal wieder was es will:
Die Rücktrittsforderung geht dann in diesem Zusammenhang einem nüchternen Betrachter nur auf die Nerven. Früher gab es gleich den Strick, heute ist es en vogue, im Zuge eines allgemeinen Hangs zur Skandalisierung zumindest soziale Ausgrenzung zu betreiben
Lieber Ralf Henssen, Sie bezeichnen sich als „nüchternen Betrachter“, dennoch geht ihnen die Forderung, ein Manager solle für die Irreführung des Publikums gerade stehen, „auf die Nerven“. Warum sind Ihre Nerven so gespannt? Ich skandalisiere nichts. Ich stelle nüchtern fest, dass Spohr die Glaubwürdigkeit verloren hat, weil er etwas als Tatsache behauptet hat, was höchstens seine persönliche, auf unzulänglichen Informationen beruhende Meinung war. Damit hat er dem Unternehmen Lufthansa schweren Schaden zugeführt. Sie werden sehen, er wird zurücktreten müssen. Und das ist auch gut so.
Die Auffassung, Spohr habe mit seiner Aussage verantwortungslos gehandelt und müsse zurücktreten, ist abwegig. Sie bezog sich auf die zum Zeitpunkt der Aussage (26.3.2015) vorliegenden Kenntnisse über den Copiloten. Bei einer zerrissenen AU-Bescheinigung, einer ausbleibenden Krankmeldung und einem planvoll verdeckten Selbst- und Massenmord kann schlicht keine Auffälligkeit für den Arbeitgeber vorliegen.
Ob die Depression in 2009 ein Ausschlusskriterium für einen Einsatz als Pilot darstellte, ist überprüft und verneint worden. Da ich gegen jede Form von Sippenhaft bin, stehe ich nicht auf dem Standpunkt, dass diese Erkrankung generell ein Ausschlusskriterium für einen Piloten darstellt. Von daher dürfte die Aussage Spohrs zum Zeitpunkt der Erklärung (nochmals 26.3.2015) sogar richtig gewesen sein, da dem Arbeitgeber aktuell keine Erkenntnisse vorlagen, welche Gefährdung von seinem Arbeitnehmer ausging, und eine in der Vergangenheit behandelte Erkrankung keine Anhaltspunkte für eine Gefährdung bot.
Die Rücktrittsforderung geht dann in diesem Zusammenhang einem nüchternen Betrachter nur auf die Nerven. Früher gab es gleich den Strick, heute ist es en vogue Skandalisierung nicht entziehen kann.offenbar auch ein kluger Kopf wie Posener dem allgemeinen Hype zur
Und welcher „Groschen“ soll das bitte sein, blonder Hans (haben Sie den Artikel auch bis zum Ende gelesen)? Meinen Sie etwa die folgende Erkenntnis?
„Wer sich wundert, wieso die zivilisierte Welt vor 1940 nicht ein paar Millionen jüdische Flüchtlinge aufnehmen wollte, die von der Vernichtung durch die Nationalsozialisten akut bedroht waren, der braucht nur in die Tagesnachrichten zu schauen. Die Todesnot in den Kriegsgebieten steht nun einmal in keinem Verhältnis zur bedrohten Saturiertheit in den friedlichen und reichen Ländern“ (http://www.welt.de/debatte/kom.....haeft.html)
… nix für Ungut, werte/r/s ‚LF‘, was sie am 1. April [sic1] 2015 um 21:15, schreiben, belegt, dass Sie entweder im Geschichtsunterricht gepennt oder sogar, das ist ja in der ‚BRD‘ möglich, den Unterricht zur Historie komplett abgewählt haben. Ich mag, im Einzelnen, nicht darauf eingehen.
Alles was Sie schreiben, hatten wir in verschiedenster Form im Blog schon mal angeschnitten. Fangen Sie hier an.
… im Übrigen, es gab und gibt ganz bestimmt einen Vernichtungswahn, nicht erst seit ’33; dieser ist immer ideologisch, niemals ethnisch, begründet. Zum Beispiel ‚Ihr‘ Gender-Quark, Sie, werte/r/s ‚LF‘, ‚rauben‘ Menschen ihre Identität.
o.t: … wenn selbst der WELT ein Groschen fällt … (ein Groschen!)
Dieser Exodus ist ein unfassbar großes Geschäft
Weltweit vernetzt und mit modernsten Mitteln betreibt die organisierte Kriminalität das Schleusergeschäft. Wer das eindämmen will, muss diese Strukturen zerschlagen – alles andere nützt nichts.
… verstehe nicht, warum man sich die Kontrolle für sicherheitsrelevante Funktionen, wie Tür-öffnen-schließen, selbst über den Autopiloten, u.ä., nicht – letztendlich – vom Boden aus vorbehält … klappt doch, wenn es darum geht Menschen, meist ‚kollateral‘, mit Drohnen zu töten.
Das von Ihnen angeführte Zitat halte ich mal wieder für groben Unfug, blonder Hans! „Es gibt keine Kollektivverantwortung“!? Was soll das heißen? Auf Nazi-Deutschland bezogen würde das wohl bedeuten, dass alle Menschen, die sich nicht gerade freiwillig der Waffen-SS angeschlossen haben oder ähnliches, von jeglicher Mitverantwortung an den Taten der Nazis freizusprechen wären!? Juristisch mag das in den meisten Fällen ja zutreffen, doch auf ideeller Ebene habe ich dagegen einiges einzuwenden!
Mal abgesehen von der Tatsache, dass am Anfang eine demokratische Wahl stand und nicht etwa ein militärischer Putsch, ist doch festzustellen, dass es kein kollektives Aufbegehren des deutschen Staatsvolkes gegen seine politische Führung gegeben hat. Die Behauptung, dass „[e]ine […] Verantwortung allein aufgrund der Zugehörigkeit zu einer Personengesamtheit […] [nicht] existier[e]“, ist aus meiner Sicht also eindeutig zurückzuweisen. Das Staatsvolk, das zum politischen Aufstieg der Nazis beigetragen hat und das keinen Sturz organisieren konnte oder wollte (weil vermutlich die Mehrheit hinter dem rassistischen Weltbild der politischen Führung stand), trägt aus meiner Sicht eindeutig Mitverantwortung an den Taten, die damals von Repräsentant*innen des deutschen Staates verübt wurden. Angesichts der Grausamkeit dieser Taten, bedeutet diese (Mit)Verantwortung natürlich auch eine (Mit)Schuld! Wer das anzweifelt, macht aus meiner Sicht eine (gewollte oder ungewollte) Konzession an den deutschen Opfermythos, wonach das deutsche Staatsvolk – außer ein paar Nazis mit SS-Abzeichen – zwischen ’33 und ’45 genauso zum Opfer geworden wäre, wie die erklärten und tatsächlichen Ziele des deutschen Vernichtungswahns.
Lieber Herr Posener, das sehe ich anders: Verantwortung ist für mich ein neutraler Begriff, der in Bezug auf vergangene Geschehnisse bedeutet, dass man mit ihrem Zustandekommen etwas zu tun hatte. Sobald es sich nicht um positive, sondern um negative (hier: grausame) Ereignisse handelt, schlägt diese Verantwortung jedoch selbstverständlich in ‚Schuld‘ um (wodurch eine Wertung hinzukommt)! Wenn wir also von einer Kollektivverantwortung der Deutschen unter Hitler ausgehen (wie Sie und ich das offenbar tun), dann bedeutet dies doch selbstverständlich auch eine KollektivSCHULD!? Alles andere würde doch die Grausamkeit der Ereignisse relativieren (wenn die gemeinsame Verantwortung schon einmal anerkannt ist)!?
Um Missverständnissen vorzubeugen: Meine Argumentation ist mal wieder rein ’semantisch‘ und nicht persönlich. Ich möchte Ihnen also keinerlei Vorwurf der Relativierung machen!!!
… liiiieber Alan Posener, ich zitiere Prof. Dr. Georg May, zur Verantwortung,weil ich ihm zustimme.
‚Im Zusammenhang mit den heute üblichen Schuldbekenntnissen und Vergebungsbitten ist häufig von Verantwortung und Verantwortlichkeit die Rede. Verantwortung bedeutet, daß jemand für sein Tun und Lassen Rechenschaft abzulegen hat. Es muß eine Instanz vorhanden sein, vor der die Rechenschaftsablegung erfolgt. Verantwortlichkeit besagt, daß jemand für eine von ihm vorgenommene Verletzung von Recht oder Sitte einstehen muß. Wiederum bedarf es einer Autorität, die über die Verfehlung befindet. Die Verantwortung für Schuld trägt immer nur der Einzelne. Es gibt keine Verantwortung als eine solche für persönliche Schuld. Eine sittliche Verantwortung allein aufgrund der Zugehörigkeit zu einer Personengesamtheit ohne individuelle Schuldzurechnung existiert nicht. Es gibt keine Kollektivverantwortung. Ebensowenig besteht eine Verantwortung gegenüber Taten oder Untaten vergangener Generationen. Die Theologenkommission bemerkt zu Recht, daß die subjektive Verantwortlichkeit mit dem Tod des Handelnden erlischt, sie kann nicht über Generationen weitergereicht werden. Niemand kann verantworten, was in der Vergangenheit geschehen ist. Verantwortung ist eine personhafte Kategorie. Die Theologenkommission spricht dann von einer „objektiven Verantwortung“. Doch diese Aussage ist anfechtbar. Man kann sich den Tatsachen stellen, die in der Vergangenheit geschehen sind, aber die Verantwortung bleibt den Tätern. Man kann die Folgen dessen, was andere angerichtet haben, tragen müssen, aber man kann nicht Verantwortung dafür übernehmen. Man kann bedauern, daß Vorfahren, frühere Glieder der eigenen Familie anderen Menschen Schaden zugefügt und sich gegen das Sittengesetz, womöglich gegen das Strafgesetz verfehlt haben. Doch der in der Gegenwart lebende Mensch trägt dafür keinerlei Verantwortung. „Verantwortung“ für die Fehler der Vorfahren im Glauben zu fühlen, wie es die Theologenkommission uns zumutet, ist unmöglich. Es ist absurd, eine „Verantwortungssolidarität“ mit der zweitausendjährigen Geschichte der Kirche zu behaupten. Mit solchen Wortspielen wird der Begriff der Verantwortung ausgehöhlt.
Wenn angeblich alle verantwortlich sind, ist in Wirklichkeit niemand verantwortlich.‚
q.e.d..
Deshalb, lieber Hans Faust, sollte Carsten Spohr die Verantwortung übernehmen und zurücktreten.
Lieber Alan Posener,
ein weiterer Beitrag zur Diskussion (Unternehmensstrafrecht)
http://www.spiegel.de/wirtscha.....26244.html
Lieber Alan Posener,
hier noch ein Nachtrag zum Thema “ Fernsteuerung von Flugzeugen:
http://www.wiwo.de/unternehmen.....0-all.html
Ohnmacht + Verkettung von physikalischer Umständen ist übrigens ebenfalls eine mögliche Erklärung. Aber sehr unwahrscheinlich, also keine gute Erklärung. Die psychopathologische Erklärung, wie sie derzeit als gesetzt gilt, ist aber ebenfalls sehr unwahrscheinlich, also ebenfalls keine gute Erklärung. Man behilft sich mit der Annahme, dass der menschliche Geist per se rätselhaft und deshalb für eine Erklärung gut ist. Aber leider nicht für eine gute Erklärung. Was auch immer da passiert ist (ob „physikalisch“ oder „psychologisch“) – es war sehr unwahrscheinlich, und vermutlich werden wir nie Gewissheit bekommen.
Kann man ausschließen, dass ein Psychopath Pilot wird? Man kann gute Tests machen. Aber es gibt eben auch gute Psychopathen, die ihren Zustand gut verbergen und wissen, wie man auftreten muss, damit es normal wirkt. Setzt man immer zwei Leute ins Cockpit, erschlägt der Psychopath den anderen. Lenkt man die Maschine vom Boden aus, gerät der Tower in die Hände von Psychopathen. Es gibt hier keine Sicherheit.
Lieber Alan Posener,
im Gegensatz zu Ihnen:
…obwohl ich schon der Meinung bin, dass Flugzeuge erheblich sicherer wären, wenn sie vom Boden aus gesteuert würden….
habe ich mehr Vertrauen in die händischen, sprich analoge Fähigkeiten der Piloten im Flugzeug, statt zu den playstation Piloten am Boden.
Die Digitalisierung der Luftfahrt hat sicherlich das Unfallrisiko verringert, aber im Fall des Absturzes der Air France vor Brasilien, waren die Piloten nicht mehr in der Lage “ händisch “ in den Flugprozess einzugreifen.bzw Sie haben sich zu sehr auf die automatischen Prozesse verlassen.
>Die Steuermanöver des Piloten waren in Anbetracht des Flugmodus „Alternate Law“ und der Flughöhe jedoch unangemessen und überzogen und bestanden in erster Linie aus einem Hochziehen des Flugzeugs. Dies kann durch mangelndes Training erklärt werden, wie dieses Flugzeug manuell in großer Höhe im Modus „Alternate Law“ geflogen werden muss.>
http://de.wikipedia.org/wiki/Air-France-Flug_447
Und wenn Sie sich an die Drone über dem White House erinnern:
http://www.nytimes.com/2015/01......html?_r=0
Das Thema Digitalisierung unserer Welt mit den Vor- und Nachteile wird sicherlich in den nächsten Jahren eine größeren Raum einnehmen alks es bisher der Fall war.
Siehe auch stromausfall in den Niederlanden.
Sie haben sicherlich noch Glück mit Ihrem Auto (ein Veteran > 10 Jahre?) Sie können noch die Zomdkerzen und die Autolampen austauschen !!!
Aber was machen die Leute die dazu die entsprechende “ Playstation “ mit der neuesten Software nicht im Auto haben ??? denn die befindet sich bei Ihrem Autohändler 🙂
In .de verdrängt man leider die zunehmenden Risiken im täglichen Leben durch die Digitalisierung.
Da sind die Schweizer etwas weiter:
http://www.riskcenter.ethz.ch/about
http://www.riskcenter.ethz.ch/seminar/index
Was das Thema “ Verantwortung “ betrifft, stimme ich Ihnen zu.
Aber dieser Prozess keine Verantwortung für Handlungen zu übernehmen ist seit langem schon ein
“ Erosionsprozess “
Und hier gilt das “ Management by Moses “ Prinzip:
Nicht ich, sondern die anderen haben Schuld
Das Problem ist doch, dass man nicht genau wissen kann, ob ein Pilot flugtauglich ist oder nicht. Hier gibt es kein Wissen, lediglich begründete Vermutungen aufgrund von bestimmten Verfahren.
Auch eine Steuerung vom Boden aus kann ein Flugzeug gegen einen Berg steuern. (Allerdings ist sie möglicherweise trotzdem sicherer; ich kann das nicht beurteilen.)
„Unsere Piloten sind nach bestem Wissen und Gewissen flugtauglich.“
„Unsere Computer- /Hydraulik- /Organisations- /Zulieferer- /Materialprüfungs- /Qualitätssicherungs- usw. usf. -Systeme sind nach bestem Wissen und Gewissen flugtauglich.“
Andere Aussagen sind unmöglich. Ob da jetzt Piloten, Zugbegleiter, was auch immer noch an Bord sind oder nicht, spielt dabei überhaupt keine Rolle. Wir machen uns /sind abhängig von Systemen und Menschen und es wird immer eine Fehlerquote geben, so traurig das in einem Fall, wie diesem ist.
Früher sind die Flugzeuge eher abgestürzt wg. technischer Mängel, bei geringererer Fehlerquote im technischen Bereich werden die menschlichen Fehlleistungen mehr erkennbar werden. Egal, wo der ‚Operator‘ sitzt.
Was der Einzelne daraus schließt, unterliegt einer individuellen Vorliebe, letztlich des eigenen Menschenbildes. Ich für meinen Teil fühle mich (ja, subjektiv) sicherer, wenn ich selber ein Steuer in der Hand habe. Daß das aufgrund ‚objektiver Statistik‘ sicher ‚falsch‘ ist – kann sein, aber es kann auch sein daß das evolutionäre Programm, dem ich folge, länger existieren wird, als unsere high-tech-Zivilisation. Es ist einfach eine Gratwanderung.
Sehr geehrter Herr Posener,
da gebe ich Ihnen nun auch wieder Recht. Journalist*innen sind ja keine Theolog*innen, die sich in ihrem Beruf der minutiösen Auslegung solcher Aussagen widmen (können), sondern die Gesagtes nun mal wörtlich nehmen müssen. Alles andere würde das Schreiben und Lesen ihrer Veröffentlichungen sicherlich sehr verkomplizieren und verunschönen ;-). Andererseits fände ich es aber auch zu krass, wenn Führungspersonen in Wirtschaft und Politik nach jedem misslungenen Satz zurücktreten müssten. Wobei Herr Spohr inzwischen natürlich auch die Möglichkeit gehabt hätte, die Aussage richtigzustellen, wenn sie denn anders gemeint war.
Trotzdem finde ich die Rücktrittsforderung überzogen: Wenn der Lufthansa-Chef jetzt zurücktreten und „Verantwortung übernehmen“ würde, wie Sie das fordern, würde er sich damit in der öffentlichen Wahrnehmung (und möglicherweise auch aus Sicht der Hinterbliebenen) zum Mitschuldigen machen. Diese Mitschuld sehe ich bisher jedoch nicht. ‚Falschaussage‘ hin oder her…
Lieber LF: Verantwortung heißt nicht Schuld, wie wir aus der Diskussion um die deutsche „Kollektivschuld“ nun wirklich wissen sollten.
Lieber Alan Posener,
vor allem einen Mann, der verantwortungslos die Unwahrheit gesagt hat: Carsten Spohr, Chef der Lufthansa. Über Andreas Lubitz sagte er: „Er war 100 Prozent flugtauglich. Ohne jede Auffälligkeit.“ Mittlerweise wissen wir es – auch dank der Medien – besser. Und warten auf personelle Konsequenzen bei der Fluggesellschaft.
Es ist sehr leicht immer den Stab über Carsten Spohr zu brechen.
Nach den Standards der Lufthansa war der Co-Pilot flugtauglich.
Eine hundertprozentige Sicherheit, so wie Sie hier einfordern kann es im täglichen Leben nicht geben.
Demzufolge hätte auch die Führungskräfte der NSA bei 9/11 zurücktreten müssen.
Lieber Moritz Berger, ich fordere keine hundertprozentige Sicherheit, obwohl ich schon der Meinung bin, dass Flugzeuge erheblich sicherer wären, wenn sie vom Boden aus gesteuert würden. Andere Kiste. Ich fordere lediglich die Übernahme von Verantwortung? Warum? Weil das für die Nachfolger als Anreiz dient, sich mehr anzustrengen.
Lieber Herr Posener,
ich glaube, ich verstehe jetzt erst, warum unsere Beurteilungen von Herrn Spor auseinander gehen. Ich gehe offenbar im Unterschied zu Ihnen davon aus, dass der Lufthansa-Chef mit dem besagten Satz nicht ausdrücken wollte, dass der Täter TATSÄCHLICH flugtauglich war. Ich vermute stattdessen, dass Herr Spohr lediglich darauf hinaus wollte, dass Andreas L. durch die vorhandenen Sicherheitsraster durchgefallen ist und dass vor der Tat keine Zweifel an seiner Flugtauglichkeit bestanden haben. Hätte Herr Spohr Platz für solche Zweifel gelassen, obwohl dazu aus Sicht des Unternehmens – das ja keinen Einblick in psychologische Akten hatte – vor dem Absturz kein Anlass gegeben war, hätte er dadurch ja sämtliche Pilot*innen unter Generalverdacht gestellt.
Wenn die Aussage tatsächlich so zu verstehen ist, ließe sich die Rücktrittsforderung gegenüber Herrn Spohr ja nur damit begründen, dass die in seinem Unternehmen vorgesehenen Sicherheitsmaßnahmen unzureichend sind – was ja durchaus eine legitime Ansicht ist. So hat Spohr bei der gleichen Pressekonferenz ja selbst darauf hingewiesen, dass nach der Ausbildung keine psychischen Eignungstests für die Pilot*innen mehr vorgesehen sind (http://www.rundschau-online.de.....26960.html). Dass sich die Fluguntauglichkeit durch psychologische Tests hätte feststellen lassen, bezweifle ich wie gesagt aber stark, da sich der Täter vermutlich gegenüber keiner Person offenbart hätte, die in der Lage gewesen wäre, ihn für berufsunfähig zu erklären. Eine Möglichkeit, Depressionen außerhalb vertraulicher Gespräche zu diagnostizieren ist mir nicht bekannt.
Mir scheint, dass Ihre Rücktrittsforderung aber auch gar nicht auf solchen Überlegungen gründet, sondern dass Sie die Aussagen des Lufthansa-Chefs nur anders interpretieren!? Um den Satz richtig deuten zu können, habe ich mal nachgesehen, ob die psychische Erkrankung des Täters zum Zeitpunkt der Pressekonferenz schon bekannt war. Mir scheint, als ob das nicht der Fall gewesen wäre, was Ihre Interpretation durchaus plausibel erscheinen lässt.
Dennoch halte ich für möglich, dass Herr Spohr lediglich das Unwissen der Lufthansa über die Fluguntauglichkeit des Täters (im Vorfeld der Tat) zum Ausdruck bringen wollte. Warum hätte er sonst im gleichen Atemzug auf das Fehlen psychischer Eignungstests hinweisen sollen?
Lieber Lukas, wenn sich Manager und Politiker äußern, dann will ich sie verstehen können, ohne einen Kurs in Semantik belegt zu haben. Wenn einer sagt, unsere Piloten sind 100 Prozent flugtauglich, dann will ich nicht nachträglich belehrt werden müssen, dass er eigentlich gemeint haben könnte: „Wir wissen nicht genau, ob unsere Piloten flugtauglich sind.“
Hallo Herr Posener,
was Ihren Blick auf die ‚Lügenpresse‘-Skandierer*innen und deren Verschwörungsideologie angeht, stimme ich Ihnen vollkommen zu (wie daneben die meisten Versuche sind, den Flugzeugabsturz zum Anlass für eine grundsätzliche Medienkritik zu nehmen, hat Patrick Gensing schon ganz treffend beschrieben: http://www.publikative.org/201.....enschelte/ ).
Jetzt zur Kritik: Vorschnell und falsch finde ich die Behauptung, dass die Unternehmensführung der Lufthansa in Person von Herrn Spohr für den Absturz derart (mit)verantwortlich zu machen sei, dass ein Rücktritt angemessen wäre. Was genau veranlasst Sie zu diesem Urteil? Oder besser gesagt: Was hätte die Fluggesellschaft unternehmen können und sollen, um die psychische FlugUNtauglichkeit des Piloten festzustellen? Zugriff auf privatärztliche Dokumente hat die Lufthansa ja schließlich nicht (hierfür müssten erst entsprechende Rechtsgrundlagen geschaffen werden, was aus meiner Sicht jedoch hoch problematisch wäre). Natürlich hätte das Unternehmen hauseigene Psycholog*innen anstellen und Besuche bei selbigen zur Pflicht machen können. Aber ist denn davon auszugehen, dass sich ein Andreas L. gegenüber unternehmenseigenen Psycholog*innen offenbart hätte (mit der sicheren Aussicht auf einen erzwungenen Berufsausstieg)? Seine Gedanken lesen kann ja schließlich niemand. Insofern ist die Feststellung, dass Andreas L. nach bestem Wissen des Unternehmens 100 Prozent flugtauglich war, doch keine Lüge, sondern eine (unfassbar traurige) Tatsache! Kurz: Dass die Flugtauglichkeit des Piloten faktisch nicht gegeben war, lässt sich jetzt leicht feststellen; wie das im Vorhinein hätte geschehen können, steht jedoch auf einem anderen Blatt: http://www.taz.de/Germanwings-Crash/!157247/
Meines Erachtens ist es immer noch besser, wenn Pilot*innen ÜBERHAUPT psychologische Hilfe in Anspruch nehmen (wenn sie diese denn brauchen), als wenn sie ihre Probleme grundsätzlich für sich behalten. Sollte die Schweigepflicht für Psycholog*innen (nach entsprechenden rechtlichen Änderungen) in diesem Bereich aufgehoben werden, würde den Pilot*innen dadurch in Aussicht gestellt, dass sie ihren Job verlieren, sobald sie sich psychologischem Fachpersonal anvertrauen. Im Ergebnis würden sie also wahrscheinlich gar keine Hilfe mehr in Anspruch nehmen und umso schneller erkranken. Bei einem derart belastenden Beruf sind ‚Burnouts‘ (d. h. Depressionen) sicherlich keine Seltenheit.
WENN die Unternehmensführung der Lufthansa eine Mitverantwortung hat, dann liegt diese aus meiner Sicht an der Stelle, dass das Unternehmen nicht alles erdenkliche getan hat, um die Lebensbedingungen der Pilot*innen so gut wie möglich zu gestalten. Von einer DIREKTEN Verantwortung, die sich an einzelnen Personen festmachen lässt und die Rücktritte erfordert, will ich hier aber nicht reden, denn das empfinde ich als eine sehr harte Anschuldigung, mit der es sich (aus Sicht der Adressat*innen) schwer leben lässt (ich glaube der Unternehmensführung geht es schon mies genug). Ich fände es darum auch deplatziert, das Thema jetzt für die Tarifkämpfe innerhalb des Unternehmens zu instrumentalisieren (da ich daran ja aber nicht beteiligt bin und ein Herr Spohr momentan sicherlich keine Kommentarspalten liest, nehme ich mir diesen Vorwurf mal heraus).
Wie Sie sehen, werde ich (im Sinne meiner eigenen Kritik) also auch ’schwach‘ und suche übereilt (Mit)Verantwortung bei anderen… Was gäbe es da besseres als das Feindbild des ’skrupellosen Unternehmers‘: „ihm geht es ums Geschäft, und dafür scheint er bereit, über Leichen zu gehen“ (um Sie zu zitieren: http://starke-meinungen.de/blo.....ns-tatort/). Verständlich ist dieser Impuls allemal – schließlich wollen wir alle verhindern, dass so etwas noch einmal passiert: Es einfach nicht zu ertragen, dass eine einzelne Person, wie Andreas L., solch eine Macht hat, eine vollkommen sinnlose und willkürliche Entscheidung über Leben und Tod so vieler Menschen zu treffen! Den reflexhaften Versuch, (Mit)Verantwortung an anderer Stelle zu suchen, gilt es aus meiner Sicht jedoch ein Stück weit zu unterdrücken – vor allem, wenn dadurch unbeteiligte Einzelpersonen zu Sündenböcken werden. Es mag Fälle geben, wo das richtig ist, doch in diesem Fall halte ich das für unbegründet!
Ich entschuldige mich für den Sermon (das mit der freiwilligen Selbstbeschränkungen klappt grad irgendwie nicht… Vielleicht sollten Sie für Laberköpfe wie mich hier eine Wörter-Obergrenze einführen)!
Lieber Lukas, hinterher ist man immer klüger. Das ist klar. Aber wenn ein Manager etwas behauptet, was er nicht wissen kann, dann hat er objektiv und auch subjektiv gelogen und das Vertrauen zerstört, das man in eine Airline haben will, wenn man ihrem Personal und ihren Maschinen sein leben anvertraut. Wäre Spohr Politiker, sein Rücktritt wäre abgemachte Sache. Ich sehe keinen Grund, an manager eine andere Messlatte anzulegen.
andererseits:
http://www.deutschlandfunk.de/....._id=315423
.. aber ‚Lügenpresse‘ ist natürlich kompletter Unsinn. (G)eiferpresse?
Ich hatte noch gestern (an R.Z.) geschrieben „Ihre Bedenken gegenüber der Berichterstattung halte ich für mehr als gerechtfertigt. Viel zuviele Kurzschlüsse..“. Danke, daß Sie das aufgedröselt haben: Wer da ‚lügt‘ ist nicht die Presse, sondern die, die daran Interesse haben. Und nicht der Überbringer der Botschaft sollte bestraft werden.