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Scharfenberg: Nachruf auf ein Experiment

Wie manche Leser wissen, bin ich Produkt einer sozialdemokratisch orientierten Reformschule:
Nun hat diese Schule, an der übrigens mein Ex-Genosse, Freund und „Starke Meinungen“-Ko-Autor Rainer Werner  lange nach meiner Schulzeit zufällig Lehrer gewesen ist, kürzlich ihren 90. Geburtstag begangen. Dazu erschien eine Festschrift 90 Jahre Schulfarm Insel Scharfenberg 1922 – 2012. Redaktion: Burkhard Ost, in der auch ich kurz vorkomme.
Über seine Schulzeit 1964 – 1971 schreibt ein ehemaliger Schüler, Christian Schumann, der offensichtlich zwei oder drei Klassen unter mir war und an den an den ich mich nicht erinnern kann. Dafür kann er sich an mich erinnern: „Alan Posener, der stark auf Widerstand gebürstet war und fast der Schule verwiesen wurde.“
Nun ja. Die Wendung „auf Widerstand gebürstet“ gibt es im Deutschen nicht. Wenn man „gebürstet“ ist, dann „auf Krawall“, und das wird hier insinuiert. Jedoch war ich weder auf das eine noch das andere „gebürstet“, sondern in der siebten und achten Klasse ein schüchterner, gutmütiger, fleißiger und überangepasster kleiner Schüler, der so wenig auffiel, dass mir bei einem Klassentreffen neulich eine Mitschülerin sagte: „Du bist doch in der neunten Klasse nach Scharfenberg gekommen, oder?“ Dabei hatte sie mir (und allen anderen Jungs)  in der achten das Blues-Tanzen beigebracht! Ein anderes gestand mir bei besagtem Treffen, dass sie damals in mich verknallt gewesen sei; es stellte sich aber heraus, dass sie mich in der Erinnerung mit einem Mitschüler verwechselte. Weit davon entfernt, „auf Widerstand gebürstet“ zu sein, war ich – obwohl ich als Engländer, der anfangs kaum des Deutschen mächtig war, einen gewissen Exotikfaktor gehabt haben müsste – so gut wie unsichtbar.
Wenn ich in der neunten sichtbar wurde, dann hat das einen einzigen Grund: Meine Haare. Ich ließ sie keineswegs „sehr lang“ wachsen, wie Schumann behauptet. Sie waren nie länger als schulterlang. Das war aber später. Was passierte also?
Die Geschichte habe ich mehrfach beschrieben, zum Beispiel in einem Interview:
Ich war ein angepasster, kleiner 13-Jähriger und wollte ein guter Junge sein. Ich war auf dem Internat, weil meine Eltern es wollten. Zwar war ich auch ein heimlicher Rock’n’ Roll-Fan, das war ein Teil von mir, den ich selbst nicht richtig verstand. Dann kamen die Beatles und dieser Song, „I Wanna Hold Your Hand“, der alles war, was ein Rock ´n Roll-Song sein musste: romantisch, heavy, rau, mit Harmonien, die nicht ganz stimmten. Ich war so begeistert, dass ich meine Haare nach vorne kämmte, obwohl sie viel zu kurz waren. Aber ich war als Pilzkopf erkennbar und wurde vom Direktor der Reformschule sofort mit der Bemerkung nach hause geschickt, ich dürfe wiederkommen, wenn ich wie ein Mann aussähe. Viel später hat er sich dafür bei mir entschuldigt. Auf dem Weg zur Fähre wurde ich von zwei Mädchen begleitet. Vorher hatte sich kein  Mädchen für mich interessiert.  Das war eine Lektion fürs Leben. Ich ging zum Friseur, kam zurück, ließ die Haare wieder wachsen, wurde wieder weggeschickt. Der Vorgang wiederholte sich dreimal.
So war es. Ich war Anfang 1964 nicht „auf Widerstand gebürstet“. Ich war nur in den Rock’n’Roll verliebt. Und in John Lennon. Und ich wollte die Frisur behalten, die bei den Mädchen gut ankam. Ich wollte endlich sichtbar sein.
Wie ich anderswo geschrieben habe:
„Als ich damals meine Haare lang – na ja „lang“, das war lächerlich kurz – wachsen ließ wie mein Idol John Lennon, war es mit Schülermitbestimmung und Toleranz an meiner Reformschule vorbei. Vom Direktor bekam ich die Anweisung, das Internat sofort zu verlassen und erst wiederzukehren, wenn ich „wie ein Mann“ aussähe. Mehrere Jahre tobte der Kulturkampf der Lehrer und einiger scherenbewehrter älterer Schüler gegen unsere Dekadenz, die man – so waren die Autoritäten damals gepolt – mit Kommunismus, Subversion und Untergang der freien Welt assoziierte.“
Das klingt im Nachhinein lustig. Aber es ist nicht lustig, von einer Truppe älterer Schüler gejagt zu werden, die einem die Haare abschneiden wollen. Es ist nicht lustig, wenn man Schülermitbestimmung und Schülermitverantwortung ernst nimmt, wenn man stolz ist auf das einem von der Schülervollversammlung verliehene Stimmrecht, wenn man auch mitdiskutiert und mit entschieden hat, wenn es bei anderen Schülern um Disziplinarvergehen und Strafen ging – es ist nicht lustig zu erleben, wie plötzlich die Demokratie außer Kraft gesetzt wird und man per ordre de Mufti nach Hause geschickt wird, weil derSchulleiter das Gefühl hat, die anderen Schüler könnten sich mit diesem doch ansonsten braven, fleißigen, schulisch erfolgreichen Jungen solidarisieren, der bloß sein Persönlichkeitsrecht verteidigte. Ich habe unter der mir aufgezwungenen Rolle des Rebellen durchaus gelitten.
Warum schreibe ich das? Weil mir meine Geschichte absolut typisch vorkommt. Im Kalten Krieg standen sich  Freiheit und Diktatur gegenüber. Ich relativiere das nicht. Aber es gab Entwicklungen, die das relativierten. Da war zunächst die Strategie der „Mutually Assured Destruction“ (zutreffend MAD abgekürzt), die vorsah, dass der Westen notfalls bereit war, ein Verbrechen zu begehen, das den Holocaust in den Schatten gestellt hätte, die Welt in Schutt und Asche zu legen, wenn er strategisch bedroht würde. Und – was damit zusammenhing – dass der Hedonismus, der eine fast zwangsläufige Reaktion auf diese schreckliche Situation war, mit verkniffener, lustfeindlicher und verlogener Repression gebrochen werden sollte. Das war im Osten natürlich viel schlimmer. Nebbich.
Der scheidende Schulleiter Burkhard Ost, dem das fragwürdige Verdienst zufällt, seit 2002 die reformpädagogischen Tendenzen der Schule systematisch  abgewickelt zu haben, schreibt in seiner Einleitung zur Festschrift: „Die Schulfarm Insel Scharfenberg (…) war, wenn man so will, eine demokratisch-proletarische Variante der bereits etablierten bürgerlichen Landerziehungsheime. Diesen Charakter“ – also das Demokratische und Proletarische – „hat Scharfenberg heute verloren, vermutlich unwiederbringlich. Vielleicht liegt es auch daran, dass es kein stimmiges erzieherisches Konzept für das Scharfenberger Internat mehr gab, dass der Protest gegen die Autoritäten, der ab 1968“ – Quatsch! Ab 1964! – „durch die Jugendlichen auch hier artikuliert wurde, nie mehr richtig pädagogisch aufgefangen werden konnte.“
Stimmt. Pädagogisches Versagen hat zum Ende dieses Experiments geführt. Schade eigentlich.
90 Jahre Schulfarm Insel Scharfenberg 1922 – 2012. Redaktion: Burkhard Ost
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84 Gedanken zu “Scharfenberg: Nachruf auf ein Experiment;”

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    @Alan Posener/Rainer Werner/KJN: Einer der sympathischeren Eigenschaften meiner Lehrer war es, dass sie beim Ertönen des Gongs genauso freudig ihre Taschen packten wie wir Schüler. Sie freuten sich auf ihre Freizeit, wir auf die unsrige. Dies stellte eine Gleichartigkeit wieder her.
    Mir widerstrebt die Vorstellung, auf einen Vaterersatz zu stoßen, der rund um die Uhr für mich da ist und sich nicht nur als Freund, sondern als Berater in allen Lebenslagen aufspielt.
    Ich meine, man sollte von Lehrern nichts anderes fordern als das, was man von allen anderen auch fordert: ihren Job gut zu machen und ansonsten auf dem eigenes Leben zu bestehen. Gerade letzteres ist heutzutage sehr gefährdet. Wenn in einer Reformschule oder einem anderen Internat ein Betreuungsbedarf über die normalen Arbeitszeiten hinaus besteht, dann muss man entsprechend viele Lehrkräfte einstellen. Dann macht der eine mittags Feierabend und der andere abends. Wenn das das Budget sprengt, geht es eben gar nicht.

    @Parisien/Blondhans: Manchmal liegen Analyse und Folgerung ganz schön weit auseinander. Wenn man Buschkowsky glaubt und meint, es müssten v.a. die richtigen Werte vermittelt werden, dann muss man doch konsequenterweise versuchen, die Neuköllner (die ja überall sind) so lange und so intensiv wie möglich in die Schule zu schicken. Was dem Hauptschulkonzept komplett widerspricht. Lange gute Schule -> viel Bildung -> entsprechende Werte. Kurze schlechte Schule -> wenig Bildung -> keine Werte. Eigentlich ganz einfach. Die Eltern dürfen, wie wir in der Beschneidungsdebatte erfahren haben, grundsätzlich erziehen, wie sie wollen; also muss es die Schule richten. Oder wer soll es sonst tun?

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    @ MB: JEMANDEN, DER AUF starke meinungen PORNOS VERLINKT, sollte man ignorieren.

    Blasen Sie sich bloß nicht so auf mit Ihrer Dünnbrettbohrerei. Sie schrieben
    „Ja ich gestehe, meine Auszeit im Schreiben von kommentaren rührt daher,“
    Ich hatte Sie nicht vermisst. Sie sind langweilig. Vielleicht kommen Sie deswegen mit Pornos daher.

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    Ach Bolle, Sie sind doch bestimmt Berliner. Hoffentlich fahren Sie jedes Pfingsten nach Pankow. Als echter Berliner sind Sie hoffentlich Atheist, damit ich Sie mit Rilke quälen kann. Für Atheisten ist Rilke die größte Qual, weil er die nackte religiöse Wahrheit gedichtet hat, und so weit sind Atheisten zum Glück noch nicht, dass sie die Dichter schmähen; wenn sie jemanden schmähen, dann den Jesus oder den Mohammed. An den Moses traut sich keiner ‚ran.
    Also Ihr Bäcker ist nicht meiner, denn ich bin diesen seelenlosen Gefilden vor langer Zeit entflohen auf das Land, wo es noch echte Bäcker gibt, aber leider immer seltener.

    Rilke:
    Denn Herr, die großen Städte sind
    verlorene und aufgelöste;
    wie Flucht vor Flammen ist die größte,-
    und ist kein Trost, daß er sie tröste,
    und ihre kleine Zeit verrinnt.

    Da leben Menschen, leben schlecht und schwer,
    in tiefen Zimmern, bange von Gebärde,
    geängsteter denn eine Erstlingsherde;
    und draußen wacht und atmet deine Erde,
    sie aber sind und wissen es nicht mehr.

    Da wachsen Kinder auf an Fensterstufen,
    die immer in demselben Schatten sind,
    und wissen nicht, daß draußen Blumen rufen
    zu einem Tag voll Weite, Glück und Wind,-
    und müssen Kind sein und sind traurig Kind.

    Den Rest davon hebe ich für eine passende Gelegenheit auf. Wenn man diesen aufgelösten Räumen entflieht, hat man plötzlich Geld für eine Rilke-Gesamtausgabe, weil man den Zaster nicht mehr sinnlos in Kneipen, events, shops und Kinos verrinnen lässt.
    Viele Grüße von meinem Bäcker. Vielleicht hat er auch eine. Dafür braucht man keine Realschule und auch kein Marketing. Das braucht man nur für Industriefutter oder eine Stelle bei Monsanto.

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    Auf den Punkt gebracht, (nach Buschkowsky)

    Finden Wertegefüge unserer Gesellschaft – umschrieben mit Begriffen wie Disziplin, Fleiß, Ordnung, Rücksichtnahme, Toleranz und Respekt vor anderen – keinen Eingang in die Persönlichkeitsentwicklung des jungen Menschen, dann ist eine randständige Karriere recht wahrscheinlich.

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    KJN: Mit der Diskussion über Buschkowsky, Erwartungen von Wirtschaft und Gesellschaft, zeigen wir Erwachsenen, wie infantil wir sind.. also wie wenig wir vom eigenen Standpunkt abstrahieren können.
    Darum geht es hier mal nicht, sondern um die Kinder. Und wie sind die so? So anders als wir waren? Und was könnte ihnen daher helfen? Alan Posener hatte damit begonnen, von seiner Schulzeit zu schreiben – das wäre der Ansatz für eine nützliche Diskussion gewesen.

    … moin, moin … genau es geht um Kinder und es sollte nicht um sozialistische Experimente gehen. (Ich bin nicht infantil.)

    Jugendliche versauern in der Warteschleife (Ergebnis sozialistischer ‚BRD‘-Reform-Pädagogik?)

    Hunderttausende junge Menschen fallen aus der Arbeitslosenstatistik, weil sie monatelang in berufsvorbereitenden Projekten stecken.

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    Bolle, mein Bäcker braucht kein marketing. Wie heißt das eigentlich auf deutsch? Mein Bäcker kann dafür backen. Wir reden hier von verschiedenen Bäckern. Ich nehme an, Sie reden von dem Wesen, das hinter der plastikverhüllten Masse im Supermarkt steckt. Sie erklären aber hier prima, warum der Türke, dessen Beispiel KJN verlinkt hatte,keinen Kredit kriegte. Können soll nicht mehr zählen,sondern nur Scheine, Prüfungen.

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    @Parisien

    Ja ich gestehe, meine Auszeit im Schreiben von kommentaren rührt daher, dass ich derzeit dabei bin alte Schulgebäude zu kaufen und sie in Lofts zum m2 von > 9000 Euro an türkische Millionäre zu verkaufen.

    Bei meinem IQ der leider sich auf dem Niveau von Hauptschülern bewegt, bleibt mir nur diese Chance zu überleben.

    Und ganz nebenbei:

    Gab und gibt es nicht die Lektüre für Hauptschulabsolvente am Kiosk: Jerry Cotton für die Männer und Erika Romane für die Frauen?

    Wenn ich diese Stilblüten hier lese, weiß ich warum immer noch der Geist der so guten Hauptschulen hier herumwabert:

    „Pia, dagegen, eine Rumänin deutscher Herkunft, hatte ein Haus. Eines Tages kamen die Kommunisten wie in Dr. Zhivago und quartierten dort Leute ein, weil sie das Haus zu gut und zu groß für Pia, ihre Eltern und Geschwister fanden. Pia wurde Haushälterin bei einem deutschen Unternehmer, der ihre Qualitäten gleich bemerkte. Der Kommunist hatte goldene Wasserhähne, Pia dagegen wurde Haushälterin. Eins aber kann man niemandem nehmen: Das Glück. Sie beschloss, trotzdem glücklich zu sein. Das Abitur war weg, das Glück behielt sie. Deswegen war Nazi-Deutschland so schrecklich“

    Ich mache es jetzt auch wie PIA:
    Please inform Allah und versuche mein Glück zu behalten, in dem ich weiter Schulimmobilien kaufe und verkaufe.

    Es ist alles (Ausnahmen bestätigen die Regel) so schrecklich hier.

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    Mit der Diskussion über Buschkowsky, Erwartungen von Wirtschaft und Gesellschaft, zeigen wir Erwachsenen, wie infantil wir sind.. also wie wenig wir vom eigenen Standpunkt abstrahieren können.
    Darum geht es hier mal nicht, sondern um die Kinder. Und wie sind die so? So anders als wir waren? Und was könnte ihnen daher helfen? Alan Posener hatte damit begonnen, von seiner Schulzeit zu schreiben – das wäre der Ansatz für eine nützliche Diskussion gewesen.

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    Sehr geehrter Herr Parisien,

    ich habe den Verdacht dass Sie leider nicht mitbekommem haben auf welchem hohen technologischen Standard sich heute Bäckereien befinden.

    Vielleicht fragen Sie Ihren Bäcker, sofern er nicht zu den Ketten gehört, welche Kenntnisse heute erforderlich.

    Leider reicht es heute nicht mehr gerade einmal Brot zu verkaufen, um als Bäcker zu überleben, sondern der Bäcker sollte auch detaillierte Marketingkenntnisse besitzen.

    Ob dies ein Hauptschüler keisten kann…..ein großes Fragezeichen.

    Und was Ihre Müllmänner betrifft, dieser Beruf ist sehr gesucht, weil oftmals gut bezahlt.

    Vielleicht überprüfen Sie einmal Ihre Sichtweise.

    Heißt es nicht longlife learning.

    Ich will Ihnen Ihre idyllischen Vorstellungen vom goldenen Handwerk nicht rauben. aber es soll auch Bäckermeister geben, die Excel-Tabellen nutzen und Managementkurse besuchen.

    P.S. Main Vater war Bäckermeister und hatte eine eigene Bäckerei…

    Und schauen sie sich doch einmal um, wieviele unabhängige Bäckereien es heute noch gibt und wieviel Backfabriken.

    Hochachtungsvoll

    Friedrich Bolle

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    Was Sie m.E. alle vergessen, ist, dass es einen größeren Krieg geben kann. Ich hatte das auch vergessen, bis Frau Merkel letztes Jahr einmal ganz kurz das Wort in den Mund nahm. Da Frau Merkel nicht zu den Personen gehört, die leichtfertig mit Worten um sich werfen, habe ich das ernst genommen.
    Sie betrachten Muslime anders, wenn Sie an Krieg denken. In Kriegszeiten braucht man Leute, die hundertprozentig zu ihrem Einwanderungsland stehen. Das ist bei einem großen Teil hier nicht gewährleistet. Die, die zu diesem Land stehen, haben auch Kinder, die in der Schule klarkommen. Man könnte sie fast daran messen. Jetzt sagen manche, welcher Krieg? Und andere würden sagen,die Türkei wäre bei uns. Dazu sage ich nur eins:
    Die Österreicher und die Deutschen hofften 1914 auch, die Engländer, Erzfeinde der Russen, wären bei ihnen. Und dann wären auch die Amerikaner bei ihnen gewesen. Und es hätte keinen Versailler Vertrag gegeben. Und vielleicht keinen zweiten Weltkrieg. Hitler wäre vielleicht nicht gewählt worden, und alle Juden hätten gelebt. Das nur nebenbei.
    Ich wollte nur sagen, dass das Luxusdiskussionen sind, beeinflusst von Bergen von gedruckten Scheinen. Eigentlich ist kein Geld da. Und bei zu starker Inflation kommt das Chaos. Und deswegen sollten sich die Muslime mal entscheiden, welches Land sie lieben, statt in einem ungeliebten Land Forderungen zu stellen.

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    @KJN: die türkischen und arabischen Sozialschmarotzer sind marginal.

    Nachfolgendes ist ist etwas was mir wesentlich suspekter ist. Solche Leute dürfen in unserem sog. Rechtsstaat gegen Schmähfilme protestieren?

    Während Pro-Israel Demonstranten verprügelt werden und die Polizei nicht einmal weiß, wo sie zu stehen hat.

    Ich habe als Demokrat und Deutscher Staatsbürger etwas gegen Hisbollah-Terror in Deutschland, staatlich genehmigt.

    http://www.tagesschau.de/inlan.....mo100.html

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    @ Alan Posener
    „Dass einige von Ihnen inzwischen auf Migranten und Kriminelle gekommen sind, verbucht ein blondierter Hanswurst gewiss als Erfolg seiner Intervention. Schade.“

    Nein, das ist kein Erfolg für ihn, denn es ist offensichtlich, dass man unter Migranten differenzieren muss. In England und Frankreich passiert das schon lange durch die Tatsache des Terrorismus. Migranten leiden genauso und mehr unter ihren Kriminellen wie wir. Sie sind nicht hierhergekommen, damit diese ihnen nachreisen. Moderne Türken meiner Bekanntschaft haben nur eine Ur-Angst: Dass der lokale Imam sie unter Druck setzt. Sie sind weit gekommen, weil sie sich von diesen Mileus losgesagt haben vor 30 Jahren. Sie beklagen sich, dass die, vor denen sie weggelaufen sind, importiert werden. Und derblondehans hat nicht unrecht, wenn er das auf Sozialisten schiebt, denn Sozialisten jeglicher Couleur schafften sich in einem wohlhabender werdenden Staat neue Clientèle. Sozialisten brauchen diese Clientèle. Wenn alle Ideen RZ’s umgesetzt wären und jeder Muslim gebildet wäre, würden sie sich ihre Wähler aus dem hintersten Kaff im Kongo holen. Denn wenn das meiste gut funktioniert, hat der Sozialismus fertig. Oder aber, wenn er einen ganzen Staat (DDR) an die Wand gefahren hat. Das bedeutet für einen, der sich das anschaut, dass es nur um sie selbst geht, ihre Pfründe. Und das dürfte auch der Grund sein, warum Angela Merkel nicht locker sein und Machtverlust riskieren kann: Prägung drüben. Sozialisten sind eine Karikatur von Turbo-Kapitalisten: Alles nur für sie. Im Prinzip sind sie fast dasselbe, und deswegen hatte Ceaucescu goldenen Wasserhähne in dem Schloss, in dem er hauste. Pia, dagegen, eine Rumänin deutscher Herkunft, hatte ein Haus. Eines Tages kamen die Kommunisten wie in Dr. Zhivago und quartierten dort Leute ein, weil sie das Haus zu gut und zu groß für Pia, ihre Eltern und Geschwister fanden. Pia wurde Haushälterin bei einem deutschen Unternehmer, der ihre Qualitäten gleich bemerkte. Der Kommunist hatte goldene Wasserhähne, Pia dagegen wurde Haushälterin. Eins aber kann man niemandem nehmen: Das Glück. Sie beschloss, trotzdem glücklich zu sein. Das Abitur war weg, das Glück behielt sie. Deswegen war Nazi-Deutschland so schrecklich: Sie müssen davon besessen gewesen sein, möglichst viele Juden unglücklich zu machen.

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    @ Roland Ziegler
    Im Arbeiter- und Bauern (und Beamten-) Staat durfte man als Akademikerkind nur studieren, wenn man im Abitur eine Eins oder Beste Beziehungen hatte. Ansonsten konnte man den Müll abholen nach 12 Jahren Schule. Als Arbeiter- und Bauernkind durfte man mit jeder Note studieren. Darauf wollte ich hinaus. Der Zustand der DDR-Wirtschaft, den man ab 1990 in Augenschein nahm, deutet an, dass das wohl nicht die beste Idee war.
    Was den „Reichtum“ betrifft – ich nehme an, Sie meinen den privaten, der erarbeitet wurde: Warum sollte irgendwer motiviert sein, den auszuschütten über Anatolier oder Libanesen mit 12 Kindern? Und davon abgesehen, würden die keine müde Mark davon sehen. Man würde noch eine Schulreform machen und dann noch eine und dann noch eine. Die Privaten wären inzwischen ausgewandert. Die Immobilienpreise würden deutlich verfallen, das Steueraufkommen würde dadurch signifikant zurückgehen. Wir hatten das doch schon alles: DDR. Als ich 1990 zum ersten Mal drüben war, war ich erschrocken. In der Kinderklinik zu Leipzig fehlten Fensterscheiben.
    Wenn man Schulen ändern will, muss man hier anfangen: Posener oben, Zitat Welt:
    “Wir haben in Dänemark die Qualität der Lehrer sehr schnell verbessern können, seitdem die Lehrer keine Beamten mehr sind. Weil man unfähige Lehrer entlassen kann. Und weil unglückliche Lehrer leichter gehen können. Wenn man seinen Beruf nämlich nicht liebt, wenn alles Routine wird, dann funktioniert es nicht.”

    Und bei den Schülerzahlen. Ich schlage einen ESM für Schulen vor. Zur Erklärung: Draghi druckt das Geld, ganz einfach. Nein? Eben. Gedruckt wird nur für Wirtschaft und Banken, für die marode Gegenwart. Für die Zukunft würde man das nicht tun.

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    @Alan Posener

    Dass Sie hier Bueb zitieren:

    „Dazu sagt Bernhard Bueb im Interview mit mir Erhellendes:“

    Vielleicht sollte sie einmal meine deutsche Verwandten ueber die unruehmliche Rolle von Bueb in der Odenwaldschule ausfragen

    Haben sie den Skandal schon vergessen??

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    …vielleicht habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Deshalb in klarer Form: Ich bin dafür, dass das Bildungsniveau aller (oder jedenfalls möglichst vieler) Staatsbürger von den verschiedenen Schulformen profitiert und insgesamt so hoch wie möglich gehoben wird, damit auch der Bäcker, Joe the plumber, der türkische Gemüsehändler oder der Müllfahrer über ihre jewieligen Tellerränder schauen können und zumindest eine Ahnung davon bekommen, wo sie leben, was andere arbeiten, was die Welt ist oder sein könnte. Bei den real existierenden Sozialismen habe ich nicht den Eindruck, dass die auch nur ansatzweise in diese Richtung tendierten. Deshalb kann ich Ihren Verdacht nicht nachvollziehen.

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    @Parisien: Reflexe haben die Eigenschaft, dass sie nicht vorher überprüft werden können. Deshalb vielleicht im Nachhinein: Im „Arbeiter- und Bauernstaat“ sind es doch Arbeiter und Bauern, die alles betreiben, und keine Wissenschaftler?

    Jedenfalls wird man nicht widerspruchsfrei die mangelhafte Integration von ungebildeten Zuwanderern beklagen und gleichzeitig für deren frühzeitigen Abgang von der Schule plädieren können. Was soll man den Zumutungen der Religion denn entgegenhalten? Da gibt es nur Geld oder Bildung. Wenn kein Geld da ist, das die Leute von ihrer Religion abziehen könnte, bleibt nur Bildung übrig. (Wobei Deutschland so reich wie nie zuvor ist, aber jedenfalls will keiner was vom Geld abgeben.)

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    Apo: Dass einige von Ihnen inzwischen auf Migranten und Kriminelle gekommen sind, verbucht ein blondierter Hanswurst gewiss als Erfolg seiner Intervention. Schade.

    … ja, das verstehe ich auch was einige hier so schreiben. Ich habe lediglich auf Buschkowskys Sicht: Die bittere Wahrheit über unsere Schulen, verwiesen. Das hat, dass gebe ich zu, nichts mit Reform-Häusern zu tun, ist aber die Realität, die von SOZIALISTEN in Deutschland geschaffen wurde. Schade. Schade um Deutschland.

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    @derblondehans
    „Buschkowskys Buch titelt: NEUKÖLLN IST ÜBERALL“
    Oh – ein neues Buch mit „Wahrheiten“! Wahrscheinlich eins mit „Zahlen“..
    Nehmen sie das
    Alte, das Sie ja bereits kennen. Wahrscheinlich besser.

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    @Parisien
    Wollen wir uns jetzt auf die türkischen und arabischen Sozialschmarotzer in Berlin (ja auch aus meinem Munde, wenn’s denn Sie und den blondenhans psychisch entlastet: TÜRKISCHE UND ARABISCHE SOZIALSCHMAROTZER – bitte sehr) einschießen oder mal ein bisschen weiter danach forschen, warum so viele außen vor bleiben? Hm?

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    @ Rainer Werner: Natürlich hast du Recht, dass die „Bematenmentalität“ (eher: „Arbeitnehmermentalität“: Beamte sollen sich jederzeit für den Staat einsetzen) der lehrerInnen ein entscheidendes Problem jeder Reform ist. So sagt auch der dänische Familienberater Jesper Juul im Gespräch mit mir, dass die Aufhebung des Beamtenstatus eine Hauptbedingung für die Schulreform in seinem Land war:

    http://www.welt.de/print/wams/.....ertet.html

    „Wir haben in Dänemark die Qualität der Lehrer sehr schnell verbessern können, seitdem die Lehrer keine Beamten mehr sind. Weil man unfähige Lehrer entlassen kann. Und weil unglückliche Lehrer leichter gehen können. Wenn man seinen Beruf nämlich nicht liebt, wenn alles Routine wird, dann funktioniert es nicht.“

    @ Parisien: An Ihrem 4. Punkt (s. ganz oben) habe ich etwas Grundsätzliches auszusetzen. Im Mittelpunkt soll weder das Fach noch die Pädagogik stehen, sondern der einzelne Schüler. Das ist der Ansatz der Reformpädagogik, und je mehr wir über Lernen und Schule wissen, desto klarer wird es, dass dieser Ansatz richtig ist. Dazu sagt Bernhard Bueb im Interview mit mir Erhellendes:

    http://www.welt.de/print/wams/.....alles.html

    Dass einige von Ihnen inzwischen auf Migranten und Kriminelle gekommen sind, verbucht ein blondierter Hanswurst gewiss als Erfolg seiner Intervention. Schade.

  21. avatar

    @EJ
    „..mittelalten Naiven? An welcher Provinzbühne?“
    Das wissen Sie doch.. 😉
    Aber darum geht’s (wirtschaftlich) tatsächlich. Will man etwas für die „Provinz“ tun (nein, nicht alle sind Städter/Akademiker, oder wollen es werden und es geht auch um das Deutschland, das derblondehans vielleicht auch verteidigen will), dann brauchen wir einen anderen Begriff von Bildung. Nicht jedenfalls den von Parisien, glaube ich, da bin ich mir nicht sicher. Die Stadt / der Akademiker geht nicht ohne Land.
    Was den „Einkaufsleiter“ betrifft, ich sprach von seinem Assistenten. Nicht projezieren, EJ, weil ich vormal die m.E. einseitige Sicht auf die Banken kritisiert habe!
    Ja, es stimmt, die Schule „verfällt“ seit zigtausend Jahren und die Kritik daran spiegelt eigentlich immer die derzeitige Gesellschaftskritik.

  22. avatar

    @ Alan Posener
    Zu Ihrem Stück lässt sich wenig sagen, außer man kennt die Schule. Also hat ja Werner sich dazu geäußert, während wir uns hier mal wieder versebstständigen. Eins muss ich dazu anmerken: Wieso haben Ihre Eltern Ihnen das angetan, statt zurückzugehen in ein so schönes Land wie England? Ich liebe die Engländer. Sie sind viel sanfter, so sanft wie der Regen dort. Von allen Europäern sind sie mir die liebsten, die geduldigsten, die humorvollsten. Ihre Unterschicht ist zwar furchtbar entgleist, aber ihre Mittelschicht ist hinreißend.
    Indien, ein Riesenland, ist besser drauf als manche kleine französische, portugiesische, italienische, belgische oder deutsche Kolonie. In Südafrika waren sie hochangesehen, im Gegensatz zu den Buren.
    Wie kann man nur nach Deutschland gehen, wenn man ebenso gut in England bleiben könnte? Ist undurchschaubar für einen Außenstehenden. Manche Juden scheinen eine seltsame Faszination für den Ort des Grauens gehabt zu haben.

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    @ Kerstin
    Die Genetik ist es nicht allein. Fast alle Familien mit mindestens zwei Kindern haben die Erfahrung gemacht, dass man unter den Kindern einen Vollversager, bzw. ein schwarzes Schaf hat. Es könnte etwas mit Rollen zu tun haben. Wenn der Leistungsplatz besetzt ist, muss sich der andere eine andere Rolle zulegen.
    Da die Alten klug waren – vermutlich klüger als wir – beschrieben sie schon in Kain und Abel zwei völlig unterschiedliche Brüder. Die Genetik ist es also nicht allein. Manchmal bringt eine Familie ohne background einen richtigen Star hervor. Rachida Dati, Tochter eines ursprünglich marokkanischen Maurers mit unzähligen Geschwistern ist so ein Beispiel. Was bei den Diskussionen auch zu kurz kam, ist Persönlichkeit. Ein anziehendes, persönlich ergreifendes Kind mit Fähigkeiten (wie Rachida Dati) fördert man gern, einen motzigen Türken mit Klappmesser wohl weniger gern. Persönlichkeitsentwicklung im Elternhaus ist sehr wichtig. Necla Kelek (heute ein sehr guter Artikel in der „Welt“) hat das Nötige dazu geschrieben, wo es des öfteren in muslimischen Elternhäusern mangelt. Man kann den besten Lehrer haben, wenn man sich zu Hause regelmäßig eine fängt, und wenn die Mutter nicht respektiert wird, ist es schwierig. Die Schule kann das nicht reparieren und sollte auch nicht hierfür da sein. Hier braucht man eindeutig den Psychologen, der aber auch nur arbeiten kann, wenn das Umfeld kooperativ ist.

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    @ KJN
    Das ist natürlich einseitig gefärbt. Wir haben auch schon eine Phase erlebt, wo wir keinen Überbrückungskredit bekamen trotz Sicherheiten. Die Banken sind hier nicht ganz so dusselig, wie sie in den USA vor 2007 waren.
    Außerdem meint derblondehans garantiert nicht solche Migranten, das unterstellen Sie nur. Er meint vermutlich in erster Linie Kriminelle, die sich hier bequem einrichten. Noch schöner richten diese sich oft in England ein, das geht bis zur Villa in Mayfair. Man verwendet doch so gern Adjektive. So wird der Film über einen Propheten nicht nur Film genannt, sondern unsäglich, das muss wohl sein, damit man sich nicht für Meinungsfreiheit einsetzen muss. Und sein producer wird kriminell genannt. Aber vor dem Wort kriminell in Zusammenhang mit gleichzeitigem Ausnutzen des Sozialstaats besteht eine seltsame Scheu. Man müsste ja zugeben, dass man nie richtig hingeschaut und somit Mist gebaut hat.
    In Ihrem verlinkten Beispiel sollte auch berücksichtigt werden, dass die türkische Küche der griechischen nicht unähnlich ist. Ich habe schon verschiedene Griechen pleite gehen sehen. Es wäre durchaus denkbar, dass ein Franzose, Italiener oder Asiat eher Kredit bekämen.

  25. avatar

    Durch meine beiden Söhne habe ich mich sehr intensiv mit der Fähigkeit des Lernens von Kindern beschäftigt, denn sie haben mich herausgefordert. Dabei war ich selbst keine einfache Schülerin. Deshalb hatte ich mich mit den Themen Schule (freie Schulen, Waldorf, Montessori usw.), Hochbegabung, ADS, ADHS, das Lernen überhaupt, dem Lernen des Lernens beschäftigt. Während der Ältere mit 5 Jahren auf dem Weg zum Kindergarten bis zur Milliarden zählen wollte, ich versichere so weit war der Kindergarten nicht von Wohnort entfernt :), konnte der Jüngere zur Schuluntersuchung noch keinen einzigen Satz sagen. Natürlich hatte ich mir vorgenommen für beide alles richtig zu machen, einen möglichst guten Schulstart zu ermöglichen, niemals aufzugeben. Doch in den Schulen wird selten gefragt, was hast du mit deinem Lebensstart erreicht, sondern in der Regel: Bringst du die abgeprüfte Leistung! Dabei ist man auch als Eltern ständig unter Druck. Die Schuld wird zwischen Eltern, Lehrer und Politik hin- und hergeschoben.

    Dabei sind es nicht nur die Eltern, die nicht das „richtige“ Vorbild sind, sondern auch mangelnde Perspektiven, wenn z. B. ganze Schulklassen ohne Ausbildungsplatz bleiben. Oft hatte ich den Eindruck, dass auch die Lehrer zu wenig Wissen über Hochbegabung, Inselbegabung, Legasthenie, Rechenschwäche und die Entwicklung geistiger Fähigkeiten besitzen. Ich habe einige Bücher über Ergotherapie, Mototherapie, Sprachentwicklung, Intelligenz usw. gelesen. Inzwischen hat sich das Wissen um die Hirnentwicklung stark vergrößert, gibt es viele neue Erkenntnisse.

    Zum Diskutieren: Neurodidaktik ~ Hirnforschung in der Schule

    http://www.youtube.com/watch?v=-ImEKOVfZbA

  26. avatar

    @ Roland Ziegler
    Wen haben wir denn hier? Einen Anwalt für Arbeiter- und Bauernstaat?:
    „Wäre es anders, würden eben Wissenschaftler den Müll abfahren u. mit besseren Methoden auf bessere Deponien bringen. Das wäre sehr schön. Aber so ist es nicht.“

    Ach so. Wissen als Droge wird nie etwas für alle sein, aber es muss angeboten werden. Einer meiner klugen Söhne schrappt daran vorbei. Es ist vom Individuum abhängig, ob er lernt. Und wer nicht lernt, wird des öfteren Bäcker, ein schöner Beruf durchaus, wenn man noch selbst backt und nicht nur diese pappigen Industriebrötchen verkauft.
    Im Moment lese ich vor: From Dawn to Decadence by Jacques Barzun. Wenn das nicht zündet, muss ich mir was Neues ausdenken.
    Aber, wie KJN schon einmal vorschlug, überlegen wir, ob wir ihnen raten, gar nicht zu studieren, sondern eine Ausbildung zu machen und eine Fa. aufzumachen. Wäre vielleicht das Beste. Abgegraste Wiesen kann man auch verlassen und Kultur sich privat zulegen. Oder sie studieren später. Oder im Ausland. Den deutschen Schulbetrieb habe ich jedenfalls dicke, vor allem die betuliche elitär verbrämte Linkslastigkeit.
    Ihre Kinder werden dann Wissenschaftler, die den Müll wegfahren. Seien Sie konsequent.

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    @ KJN: Einkaufleiter bei der weltweiten Beschaffung des richtigen Materials für die Türgriffproduktion zu unterstützen

    Sie geben den mittelalten Naiven? An welcher Provinzbühne? – Im post-helvetischen Zeitalter unterstützen Sie den „weltweiten“ Einkaufsleiter dann, wenn Sie ihm helfen, einen Tresor (in Schwimmbad-Größe) zusammen zu schweißen und im Garten zu verbuddeln. Wohin sonst soll der denn jetzt mit seinen Schmiergeldern?

    Im Übrigen: Seit den alten Griechen (und wahrscheinlich schon seit längst davor) wird die Schule immer schlechter. Eine infinit abschüssige Bahn – wo gibt’s das sonst noch? Freuen wir uns doch an dem (seltenen) Phänomen!

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    …Sie wollen „Wissen als Droge, die süchtig macht nach mehr Wissen“ verabreichen. Aber nicht für alle, sondern nur für eine Elite; der Rest soll Brötchen herbei- und den Müll wieder wegschaffen. Was, wenn dieser Rest dagegen revoltiert? Ungebildet, wie er ist? Da ist es schon besser, wenn auch der Rest sich diese Droge „Wissen“ einwirft.

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    @Parisien: Europa ist nicht deshalb bankrott, weil es zu viel in die Bildung investiert. Stattdessen investiert Europa zu wenig in die Bildung. Müllabfuhr will keiner machen, weils zu schlecht bezahlt wird, nicht weil alle zu gebildet sind. Wäre es anders, würden eben Wissenschaftler den Müll abfahren u. mit besseren Methoden auf bessere Deponien bringen. Das wäre sehr schön. Aber so ist es nicht.

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    @ Roland Ziegler
    So jemand wird nicht Bäcker.
    Wenn ich mir anschaue, was für noble Ideen Sie haben und das extrapoliere, weiß ich, warum Europa bankrott ist und keiner mehr Müllabfuhr machen will.

    @ derblondehans

    Können Sie den Etatposten Arbeit und Soziales weiter aufschlüsseln?

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    @derblondehans
    „Ausgaben für Arbeit und Soziales sind mit 126,5 Mrd. Euro der größte Etatposten in 2012. Subventionen für Gewerbe und Wirtschaft belaufen sich 11,80 Mrd. Euro.“
    Äpfel und Birnen vergleichen: Das ist Quatsch. Das wissen Sie auch selber. Und habe ich wohl keine Lust mehr drauf. Und Berlin ist nicht Deutschland. Hingucken hilft.

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    Zu der Perspektive auf die Schulen:
    Ich habe alle 3 Schulformen durchlaufen, bin erst zur 8. Klasse auf’s Gymnasium. Meine Lieblingsfächer auf der Realschule waren Mathematik und Französisch. Mathematik, weil der unterrichtende Klassenlehrer Gitarre und Klarinette spielen konnte und nett war und Französisch, weil der 73-jährige Lehrer immer erst was an die Tafel schrieb, uns dann im Buch laut vorlesen lies und uns dann Aufgaben aus dem Buch machen lies. Wenn wir zu laut waren, schimpfte er und wir durften was malen. In „Franz“ hatte ich stets eine 2. Nach der Schule wollte ich mich mal bei dem Lehrer einschleimen und drückte meine Hoffnung aus, daß er uns „noch länger erhalten“ bleiben möge. „Nein“, nächstes Jahr höre er auf und dann müssten wir 3 Mark die Stunde zahlen, wenn wir Privatunterricht wollten. Welch angenehme Distanz!
    Die Hauptschule (bei mir 5. Klasse) fand ich doof, weil die Mitschüler doof waren. Doof, laut und grob.
    Am (ländlichen) Gymnasium fiel mir als 1. auf, daß einige Honoratiorenkinder sich offenbar für „gleicher“ hielten, als andere und leider erst als zweites daß man in Französisch bereits 14 Kapitel weiter (im gleichen Buch) war, als an meiner alten Schule. Ich musste eine „Ehrenrunde“ drehen und mein Vater schimpfte, daß ich bei weiterer Faulheit Dachdecker würde und (in der Folge) vom Dach fallen würde.
    Französisch konnte ich trotzdem irgendwann einigermaßen sprechen, obwohl ich den Unterricht auf der Realschule viel besser fand.
    An allen Schulformen fand ich vorteilhaft, daß um 13 Uhr Schluss war, denn wenn der Unterricht mal zu langweilig war, hatte man ja Zeit, Aktivitäten für den Nachmittag zu planen (Blödel-Hörspiele mit dem Casettenrecorder aufnehmen, am Radio „innen“ drehen, bis man Polizeifunk kriegt, mit dem Luftgewehr in den Wald und mit vom Förster langgezogenen Ohren wieder nach Hause..). Und diese Nachmittage wollten (tatsächlich) selbständig ausgefüllt sein.
    Nostalgie? Ja, aber alles wahr.

    Selbständig, nicht animiert!

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    KJN: “Sie wissen hoffentlich wer in Deutschland die meisten Industriesubventionen bekommt? Siemens, Volkswagen, Daimler” – JLL

    So isses. Und Förderpreise, Innovationspreise, Zukunftspreise, Forschungsförderung etc. pp.

    Und warum finden wohl Migrantenkinder keinen Job in deutschen etepetete Vorstandsbüros?
    Genau: Weil sie in den Mittelstand, gerne irgendwann als Selbständige, wollen und nicht, wie die Deutschen am Schreibtisch und in nicht enden wollenden Sitzungen verfaulen wollen.

    … selten so ein Quark gelesen: Deutsche sind faul und Migranten wollen arbeiten.

    Ausgaben für Arbeit und Soziales sind mit 126,5 Mrd. Euro der größte Etatposten in 2012. Subventionen für Gewerbe und Wirtschaft belaufen sich 11,80 Mrd. Euro. Das schafft Arbeitsplätze. Auch für Migranten.

    Ich bin generell für Kürzung/Streichung von Subventionen – und gegen Einwanderung in das soziale Netz, wie Buschkowski es belegt.

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    @Parisien: Sie reden aus der Perspektive der Gesellschaft: was für die Gesellschaft vermeintlich zweckdienlich ist. Nun weiß ich nicht, was man auf der Hauptschule lernt, aber ein Bäcker muss jedenfalls neben dem Backen auch Fremdsprachen, Mathematik, wissenschafltiche Grundzüge, Computerei (…was Sie zur Computerei sagen, stimmt nicht), Geschichte, Kunst u.a. lernen. Denn der Bäcker ist nicht nur ein Lakai, der für uns die Brötchen backt. Und wenn der Bäcker mal Urlaub macht, sollte er ins Ausland reisen und sich dort verständigen können. Er sollte kennenlernen, wie unser Land entstanden ist, wie es in anderen Ländern zugeht, womit sich die Wissenschaft beschäftigt, was Musik ausdrücken kann und warum wer welche Bilder malt. Alles das, was man eben wissen muss, um ein solches Mitglied „unserer Gesellschaft“ zu sein, das man als mündigen Bürger ansprechen kann.

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    @Jean Luc Levasydas
    „Sie wissen hoffentlich wer in Deutschland die meisten Industriesubventionen bekommt? Siemens, Volkswagen, Daimler“
    So isses. Und Förderpreise, Innovationspreise, Zukunftspreise, Forschungsförderung etc. pp.
    Dafür braucht’s die Schulreformen, die Βegabtenförderung, die Hochleistungsuniversitäten, die Tigermuttis, Ursula v. d. Leyen etc..
    Der Rest ist in etwa bereits so abgehängt, wie das Berliner Harz-IV-Proletariat. Warum äußern sich eigentlich immer nur Berliner Bürgermeister und Senatoren? Und warum finden wohl Migrantenkinder keinen Job in deutschen etepetete Vorstandsbüros?
    Genau: Weil sie in den Mittelstand, gerne irgendwann als Selbständige, wollen und nicht, wie die Deutschen am Schreibtisch und in nicht enden wollenden Sitzungen verfaulen wollen.
    Da aber der Mittelstand nicht mehr existiert, müssen sie sich den aber erstmal aufbauen.
    Und daß der ausgesuchte Sozialdemokrat Buschkowsky bemängelt, daß die Kinder von ihren Eltern den Erfolgswillen nicht lernen, ist sicher richtig, aber bitte: Auch nur die halbe Realität, denn nicht jeder ist nun al geeignet für ein Büro im öffentlichen Dienst oder bei Verbänden und Dachverbänden (oder möchte 8 Jahre studieren, um bei Daimler den Einkaufleiter bei der weltweiten Beschaffung des richtigen Materials für die Türgriffproduktion zu unterstützen).

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    @ JLL
    „Der Automechaniker heute braucht doch den Computer oder schraubt und haemmert man in deutschland immer noch?“

    Grundsätzlich bin ich der Ansicht, dass mechanische Autos besser waren, ja, zumal man sie selbst reparieren konnte. Schrauben und hämmern konnten wir sehr gut. Kain eben, oder? Franzosen konnten das wohl noch nie, wenn man Sie nimmt. Oder doch?

    Abgesehen davon lernen die Jugendlichen die Bedienung eines Computers außerhalb der Schule. Was Jugendliche wirklich nicht brauchen, ist Unterweisung in der Handhabung von Computern und ihren Programmen, siehe Assange. Sie brauchten das vielleicht mal und ich, aber Sie sehen ja sicher genau wie ich, dass Ihr Sohn Ihnen erklären oder basteln kann, was Sie nicht können. Ansonsten kann keiner mehr was. Der Computer führt zu der Ansicht, man wäre was. In Wirklichkeit ist man umso mehr ein Nichts, je mehr Funktionen der Computer/Roboter übernimmt. Wenn das ferngesteuerte Auto kommt und ich noch leben sollte, lerne ich Pferdewagen fahren.

    Weitere Vorschläge wären, nur die ca 15% Bedürftigen umsonst zur Schule gehen und von vollständiger Lernmittelfreiheit profitieren zu lassen. Sobald Leute für etwas zahlen müssen, funktioniert der Ablauf besser. Der Mensch verträgt keine Geschenke.

    @ Bolle:
    Bäcker Realschulabschluss? Wozu? Es wird nur etwas damit verdeckt: Es gibt nicht mehr genug Stellen, also nimmt man die, die weiter oben mit einem zu schlechten Abschluss nicht reüssieren konten. Einser-Abiturienten staunen oft bei ihren Bewerbungen an ausgesuchter Uni in ausgesuchtem Berufsbild, wenn sie dann unter tausend sind und aussortiert werden. Man erzeugt einen Überschuss an zu gut Ausgebildeten, der Lebensfrust ist bereits eingebaut. Ich kenne auch Friseusen reichlich mit Realschulabschluss. Das ist bitter für die mit Hauptschulabschluss, und ehrlich gesagt, sollte man das unterbinden. Wenn zu viele Haupt- oder Realschulabschluss haben und nichts mehr finden, landen wir bei spanischen Verhältnissen – arbeitslose Akademiker.

    Im Prinzip sind wir eine Gesllschaft, die sich nur einbildet, fortschrittlich zu sein. Fortschrittlich wäre eine Maschinensteuer, damit der Mensch wieder seinen Wert bekommt. Ich empfinde die stattgefundene Entwicklung, in der der Mensch zugunsten des Computers überflüssig wird, als rückschrittlich bzw. menschenverachtend. Rückschrittlich finde ich auch, wenn Leute eines Tages nichts mehr anbauen und reparieren können, die meisten Frauen keinen Knopf mehr annähen und keiner mehr einen Nagel gerade einschlagen kann. Kochen können auch einige schon nicht mehr ohne Rezept. Rückschrittlich. Letztlich amerikanisch. Fastfood, Wegwerfgesellschaft. Verlust an basalem Know-How und dadurch oft Lebensfremdheit statt Pragmatismus. Wer das liebt oder unkritisch sieht, nennt das fortschrittlich.

    Island ist fortschrittlich. Als ihre Chimäre platzte, besannen sie sich auf ihre Basics. Broder hat das damals auf spon beschrieben. Ich fürchte, hier hat das schon der eine oder andere verlernt. Man sieht manchmal, dass polnische Handwerker viel kreativer sind. Einer hat mir das mal erklärt. Sie hätten alles erfinden müssen, weil sie nichts hatten. Wir lassen also sehenden Auges zu, wie der sogenannte Fortschritt uns mental verarmt. Kreativität? Macht doch der Computer. Architektur? Macht der Computer. Das letzte wirklich schöne neuere Haus, das ich gesehen habe, hat ein Mann auf dem Reißbrett entworfen und mit seinen Kunden erdacht. Es hatte Charakter.

  37. avatar

    Nichts von dem, was an Kommentaren geschrieben wurde, scheint mir ja wirklich falsch, aber ich finde die Perspektive, mit der die meisten auf die Schule blicken, ist erschreckend (mehr dazu kommt später).
    Nur Herr Posener und Herr Ziegler haben offensichtlich nicht vergessen, wie das so als Schüler so war.

  38. avatar

    @Parisien

    wollen Sie e.g mit diesem Vorschlag:

    „8. Nicht so viele nicht Gymnasiumsfähige auf dem Gymnasium aufnehmen, dito Realschule, nur um Plätze zu füllen.“

    back to the future

    Der Automechaniker heute braucht doch den Computer oder schraubt und haemmert man in deutschland immer noch?

    Wann waren sie das letzte Mal in einem Unternehmen cher Parisien?

    Und ihr Vorschlag:

    „Schön teuer das Ganze. Wie finanzieren? Subventionen kürzen bzw. behandeln, wie sie ursprünglich gedacht waren: Anschubsubventionen. Wenn dabei nichts ‘rauskommt, die entsprechenden Firmen pleite gehen lassen.“

    Sie wissen hoffentlich wer in Deutschland die meisten Industriesubventionen bekommt?

    Siemens, Volkswagen, Daimler

    Oder versuchen sie eimal den Farmern die Subventionen wegzunehmen?

    Oder wie ist es bei Ihnen. Erhalten sie auch Subventionen?

  39. avatar

    Sehr geehrter Herr Paris,

    vielen Ihrer Vorschläge kann ich zustimmen.

    zu Punkt 8.

    Wie wollen Sie die Hauptschulberufe wieder aufwerten?

    Ist es nicht bereits so, dass Sie einen Realschulabschluß haben müssen, um Bäcker zu werden?

    Und zu Punkt 7.

    Unfähige Lehrer auf Hartz IV schicken?

    Sollten wir diese Unfähigen nicht gleich umschulen?

    Hochachtungsvoll

    Friedrich Bolle

  40. avatar

    Ich bin knapp 10 Jahre älter als Sie Herr Posener und als ich 13 war, wurden die mich begleitenden Jungs (15, 16, 17) von Erwachsenen auf der Straße wegen ihres allzu kurzen Bürstenhaarschnitts angepöbelt. Auch da ging’s ums mit der falschen Haartracht nicht Mann sein. Halbstarker war das angesagte Schimpfwort. Die Jungs waren alles brave Lehrlinge, wollten halt nur gern wie Amis aussehen.

    Das nur zum Trost …

  41. avatar

    @Parisien: Ich hoffe, dass Ihr Optimismus zutrifft. Wenn nicht bekommen zu viele Kinder und Erwachsene von ihren Eltern zu wenig oder zu schlecht verdauliche Aufmerksamkeit. (Ähnliches gilt auch für das Burn-out-Syndrom, bei dem man auch sehr schnell sagt, dass es das gar nicht gibt…)

  42. avatar

    Lieber Alan, nach meiner Einschätzung ist das reformpädagogische Scharfenberg am Beamtenstatus der Lehrer gescheitert. Als sich 1997 das Kollegium der Schulfarm Scharfenberg zu entscheiden hatte, ob es ein Konzept mittragen will, das die alten Werte des Lernens mit Herz, Kopf und Hand wiederbeleben und die Werkstätten („Innungen“) stärken wollte, entschied es sich mit großer Mehrheit dagegen. Die Lehrer hatten erkannt, dass sie durch das Prinzip „gemeinsam lernen, gemeinsam leben“ sehr viel mehr beansprucht würden als beim alten Status des Halbtagslehrers mit ein paar (Alibi-)Internats-stunden. Insofern haben sie aus ihrer Sicht eine rationale Entscheidung getroffen. Der Schulsenator hätte allerdings für die neue Konzeption der Schule kämpfen und notfalls den Neustart mit neuen (freiwilligen) Lehrern ins Werk setzen müssen. Das tat er leider nicht, weil er sich nicht mit den Berufsverbänden der Lehrer und ihren cleveren Rechtsanwälten anlegen wollte. Der Einsatz für das neue Konzept war aussichtslos, weil die Reformpädagogik im Dienstrecht eines Beamten nicht vorgesehen ist. Das ist auch der Grund, weshalb reformpädagogische Ideen (fast) nur noch in Schulen mit privater Trägerschaft wachsen und gedeihen.

  43. avatar

    Was halten Sie von folgenden Vorschlägen:
    1. Beamtenstatus abschaffen
    2. Nur die besten Studienabsolventen einstellen
    3. Maximal 15 kids pro Lehrer
    4. Das Wissen in den Mittelpunkt stellen, nicht die Pädagogik, und zwar das Faszinierende am Wissen, das Wissen als Droge, die süchtig macht nach mehr Wissen
    5. Die Pädagogik im Studium abschaffen (was für ein Recht hatte der Macker, Sie, Posener, nach Hause zu schicken? Heutzutage passiert auch so was, aber kleiner, aus der Klasse verweisen wegen Störens bei abgrundtief langweiligem Unterricht.
    6. Für die Pädagogik, das heißt das Auffangen der Defizite zahlreicher Elternhäuser, Psychologen dazu einstellen. Psychologen! Nicht Soziologen.
    7. Unfähige Lehrer entlassen und vor allem nicht weiterreichen an Schulbehörden und Politik. Auf Hartz 4 schicken. Unfähigen Schülern mit Schulverweis drohen und gelegentlich umsetzen. Schöne Drohgebärden für Schüler und Lehrer, oder?
    8. Nicht so viele nicht Gymnasiumsfähige auf dem Gymnasium aufnehmen, dito Realschule, nur um Plätze zu füllen. Gleichzeitig Hauptschulberufe aufwerten.
    9. Programme, die Projekte auf Abschreiben aus dem Internet, hier insbesondere Wikipedia, screenen, installieren. Bei Abschreiben von Wikipedia eine Sechs geben wie bei Abschreiben vom Nachbarn.
    10. Öfter einen Schulrat in heikle Klassen oder Klassen mit heiklen Lehrern schicken. Gibt es die noch?
    Schön teuer das Ganze. Wie finanzieren? Subventionen kürzen bzw. behandeln, wie sie ursprünglich gedacht waren: Anschubsubventionen. Wenn dabei nichts ‚rauskommt, die entsprechenden Firmen pleite gehen lassen.

    @ Posener/Ziegler
    Von ADS wusste ich nichts. Bin grundsätzlich der Ansicht, dass die Diagnose zu häufig gestellt wird. Der Träumer hat gleich ADS, der Zappelphilip sofort ADHS. Der Lehrer hat nie was.

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    Danke für die schöne Schilderung.

    Aber mal eine Frage: Gibt es eigentlich Reformschulen jenseits von Jenaplan, Montessori und Steiner, die auf die Bedürfnisse der heutigen Zeit eingehen, statt an veralteten, starren Konzepten festzuhalten?

    Würde ich wirklich interessieren. Vielleicht hat jemand auch Gunter Dueck’s Trilogie gelesen: Omnisophie, Supramanie und Topothesie.

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    Vielleicht haben Sie sich Ihre ADS-Tendenz in den Internaten zugelegt? Ich bin auf ein Halbtagsgymnasium gegangen, von dem mir in erster Linie zwei Gefühle in Erinnerung geblieben sind: Langeweile und Angst vor blauen Briefen. Dass um 13:10 Uhr Schluss war, rechne ich diesem Schulsystem hoch an.
    ADS sollen meine Kinder jedenfalls nicht bekommen; wenn das zu allzugroßer Bequemlickeit führt, ist mir das recht. Das Leben wird unbequen genug.
    Ich weiß nicht, welche Pädagogik ich besser finden soll. Ich fürchte, ich muss meine Entscheidung von der „Atmosphäre“ auf der jeweiligen Schule, d.h. vom Einzelfall abhängig machen. Es gehört viel Glück zu eienr erfolgreichen Schulkarriere. Da Schüler den Lehrern mehr oder weniger ausgeliefert sind, kommt es darauf an, an welche Menschen man gerät.

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