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Israel und die Vorurteile deutscher Schüler

Von Rainer Werner

Das törichte Gedicht  von Günter Grass über die Gefährdung des Weltfriedens durch Israel hat in der deutschen Öffentlichkeit überwiegend Unverständnis hervorgerufen. Kaum eine bekannte Persönlichkeit und schon gar kein Politiker  wollten  ihn dabei verteidigen, Israel an den Pranger des Weltgerichts  zu stellen. Selbst die Linkspartei, die sonst nicht zimperlich ist, wenn es darum geht, „antizionistische“  Affekte  zu mobilisieren, hielt sich bedeckt.

Anders sieht es aus, wenn man im Freundeskreis oder an der Arbeitsstelle  diskutiert. Hier stößt man durchaus auf Sympathien mit Grass. Die stereotype Formel  lautet dann oft: „Gegen die Juden in Deutschland habe ich nichts, aber wie sich die Israelis in Palästina aufführen…“ / „Endlich mal einer, der es wagt, die Wahrheit zu sagen…“  / „Das wird man ja wohl noch sagen dürfen…“  – Dieses „Endlich einmal einer…“ kennen wir zur Genüge.

Es war die Formel der schweigenden Mehrheit der Deutschen, der  Thilo Sarrazin mit seinem Buch „Deutschland schafft sich ab“ eine lautstarke Stimme verliehen hat. Ressentiments schlummern anscheinend unbemerkt unter der Oberfläche, bis sie durch einen Provokateur geweckt werden.

Nun sollte man meinen, dass die Schule, der Ort der Vermittlung objektiven Wissens und des rationalen Diskurses, immun sei gegen dumpfe Vorurteile und ungares Halbwissen. Weit gefehlt. Von Schülern  der gymnasialen Oberstufe wurde der Grass´schen Israel-Schelte durchaus Beifall gezollt. Ich spreche hier  nicht von der  klammheimlichen  Freude, die von muslimischen Schülern geäußert wurde (inzwischen finden sich in den Oberstufen großstädtischer Gymnasien zahlreiche  Schüler mit türkisch-arabischem Hintergrund). Ihnen könnte man ja noch nachsehen, dass sie sich darüber freuen, dass dem ungeliebten  Israel  von  einem bekannten  deutschen Dichter  eins ausgewischt wurde.

Fataler ist der antiisraelische Affekt, der einem aus dem Munde von Kindern aus bildungsbürgerlichen, linksliberalen Elternhäusern entgegenschlägt. Wenn man sich auf solche Diskussionen einlässt, stößt man schnell auf den Kern ihrer feindseligen Haltung gegenüber dem Staat Israel. Diese Jugendlichen können nicht ertragen, dass sie sich für ein Menschheitsverbrechen in Haftung genommen fühlen, das über 60 Jahre zurückliegt und für das sie –  die dritte Generation nach dem Holocaust – nichts können.

Es ist schwer, diesen jungen Menschen den Unterschied zwischen Schuld, die persönlicher Natur ist, und Verantwortung, die auf einem  ganzen  Volk  lastet, zu erklären. Ich fühle mich bei solchen Diskussionen fatal an die Debatte  erinnert, die 1998 in Deutschland ausbrach, als der Schriftsteller Martin Walser bei seiner Friedenspreisrede von der  „Moralkeule Auschwitz“ sprach, die von jüdischer Seite als „jederzeit einsetzbares Einschüchterungsmittel“ benutzt werde.

Es scheint so, als verliehen solche eruptiven Ausbrüche wie die Rede von Walser und das Gedicht von Grass nur einer subkutan vorhandenen Stimmung im Volk Ausdruck. Anscheinend ist es für Menschen, die ihr Selbstwertgefühl vor allem aus der  Zugehörigkeit zur Nation gewinnen, kränkend, wenn in die Geschichte  dieser Nation eine tiefe Schuld eingeschrieben ist.

Oft hört man deshalb auch das zur Entlastung dienende  Argument, andere Nationen hätten auch ihre Verbrechen auf dem Schuldkonto.  Schüler sind  um Beispiele nicht verlegen. Sofort nennen sie die Ausrottung der Indianer durch die Amerikaner,  die Gräuel der Engländer  im Kolonialkrieg und die Verbrechen der Russen   im  System Gulag. Von Kindern kennt man die Ausrede, wenn sie bei etwas Unrechtem erwischt werden: „Aber der Peter hat   auch…“ – Psychologen nennen diesen Mechanismus die  Schuldentlastung durch  Schuldzuweisung an andere.

Ich glaube nicht, dass die  jungen Menschen, die heute im Unterricht Israel kritisieren, antisemitische Gefühle hegen. Dazu sind sie in Habitus und  persönlichem Umgang   viel zu weltoffen und tolerant.  Ihre Kritik an Israel gilt dem Staat, der als  Wiedergutmachung für die versuchte Auslöschung des jüdischen Volkes  entstanden ist.

Die leidvolle Existenz des Staates Israel ist der Stachel, der die  Erinnerung an deutsche Verbrechen  stets  wachhält. Wenn man diesem Staat eigene Fehler im Umgang mit ethnischen Minderheiten oder mit  seinen Nachbarstaaten vorwerfen kann, entlastet dies die eigene Psyche. Die Aktivisten  der Linkspartei, die sich an sog. Hilfsflotten für den Gaza-Streifen beteiligen, haben diesen Entlastungszusammenhang treffend-schaurig  auf den Punkt gebracht. Indem sie Israel vorwerfen, durch die Abriegelung des Gaza-Streifens ein palästinensisches Ghetto geschaffen zu haben oder gar ein neues Auschwitz heraufzubeschwören, rechnen sie  israelische Verbrechen gegen deutsche Verbrechen  auf.

Auch dies dient der Entlastung von Schuld.  Ich glaube deshalb nicht daran, dass es Israel je gelingen könnte, durch Wohlverhalten  an allen Fronten – z.B. auch beim Siedlungsbau – die Menschen, die sich nach der  Entlastung von der  Schuld der Vergangenheit sehnen, für sich zu gewinnen.

In der syrischen Stadt Hula wurden am  vergangenen Freitag über hundert Zivilisten, knapp die Hälfte  Frauen und  Kinder, von syrischen Truppen und Milizen grausam  ermordet. Die internationale Politik reagierte mit Entsetzen  auf diese Mordorgie  und verglich sie  mit dem Massaker von Sebreniza im Jahre  1995. Die Empörung unter den deutschen Intellektuellen hielt sich sehr  in Grenzen. Kein Aufschrei des Protests! Schweigen in den Feuilletons!

Man stelle sich als  Gedankenexperiment folgendes Szenario vor: Die israelische Armee habe bei einer Aktion im Gaza-Streifen ein solches Blutbad angerichtet! Die Wellen der Empörung unter den Links-Intellektuellen, die sich für die politische Moral in der Welt zuständig fühlen, schlügen hoch! Kein Pranger wäre groß genug, um Israels Schande daran aufzuspießen. Quod erat demonstrandum.

Israel ist der einzige demokratische Staat im Nahen Osten. Er war es gleich nach der Proklamation des Staates am 14. Mai 1948 und ist es trotz heftiger äußerer Bedrohung und zahlreicher Kriege  bis heute geblieben. Erst jetzt beginnen einige muslimische Staaten, sich in demokratischen Revolutionen ihrer autokratischen Herrscher zu entledigen.

Ob dabei demokratische Staaten entstehen, die die Menschenrechte wirklich  achten, erscheint  nach den aktuellen Wahlergebnissen  zumindest  zweifelhaft. Israel musste seine Unabhängigkeit  in fünf Kriegen, die dem Staat von den umliegenden Ländern aufgezwungen  wurden,  verteidigen. Israel ist der einzige Staat aller 192 Staaten in den Vereinten Nationen, dem das  Existenzrecht  von  anderen  UN-Mitgliedsstaaten abgesprochen wird.

Müsste dies alles nicht ausreichen, um Israel Sympathien entgegen zu bringen, ja, das Land  in seinem Existenzkampf zu unterstützen? Dass diese positiven Fakten nicht ausreichen, solche Sympathien zu wecken, führt wieder  zu  meiner Ausgangsthese zurück: Wie es Israel macht, es ist immer falsch. Es kann es den deutschen „Freunden der Juden“ gar nicht recht machen, weil es die Schuld, die den  Deutschen wegen  ihrer Geschichte auf  der Seele lastet, nicht tilgen kann. „Die Deutschen werden den Juden Auschwitz nie  verzeihen“ (Henrik M. Broder).

Was tun? Als Pädagoge darf man die Flinte nicht vorschnell ins Korn werfen. Wenn sachliche Aufklärung und rationale Argumentation an ihre Grenzen stoßen, helfen nur emotionale Reize – durch persönliche Begegnungen mit dem ungeliebten Staat und seinen Bewohnern. Schulen sollten mit Kibbuzim in Israel oder mit israelischen Schulen kooperieren und die Schüler sich gegenseitig besuchen. Empathie kann nur entstehen, wenn man sich auf die Lebenswirklichkeit der  Anderen einlässt.

Rainer Werner ist Pädagoge und Autor. Sein jüngstes Buch „Auf den Lehrer kommt es an“ ist 2012 erschienen. Er hat 35 Jahre lang an einer Gesamtschule, einem reformpädagogischen Internat und einem Gymnasium jeweils in Berlin unterrichtet und schreibt unter anderem für die TAZ, die Frankfurter Rundschau und die WELT.

 

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44 Gedanken zu “Israel und die Vorurteile deutscher Schüler;”

  1. avatar

    Zum Thema Aufbürden von historischen Lasten finde ich gerade den Anfang der Diskussion sehr illustrativ.

    Blonder Hans schrieb am Anfang der Diskussion:

    „So weit ich weiß sind alle die, die sich an national-sozialistischen Verbrechen beteiligt haben verurteilt und bestraft worden.

    Ich lehne eine Verantwortung, respektive die Zuschreibung einer Pflicht aufgrund national-sozialistischen Verbrechen ab. Geht das in Ihren Kopf hinein?“

    Der erste Teil zeugt, wie schon geschrieben wurde von einem Mangel an Wissen. Das hat den Kommentar insgesamt sehr angreifbar gemacht. Der zweite Teil zeugt gerade NICHT von der Unfähigkeit zur Unterscheidung zwischen Schuld und Verantwortung. Er ist einfach nur eine natürliche Reaktion auf die „historische Verantwortung“ die unsere politische Elite und einige Alt-68er, die in ihren Eltern nicht die gewünschten Schuldgefühle auslösen konnen uns vermitteln. Auf diese Dinge bin ich in meinen vorherigen Kommentaren eingegangen.

    Dies ist eben gerade NICHT eine Verantwortung, dass die Zukunft anders gestaltet wird als die Vergangenheit. Es ist, ganz im Gegenteil, eine geerbt Verantwortung FÜR DIE VERBRECHEN. Und eine daraus resultierende ewige Bringschuld gegenüber dem Staat Israel.

    Ich vermute, dass sich die Ablehnung des blonden Hans auf diese Interpretation des nichtssagenden Wortes Verantwortung bezog. Wenn das so ist, stimme ich ihm in seiner Ablehnung DIESER Verantwortung voll und ganz zu.

    Dieser Aspekt ist bei dem auf seinen Kommentar folgenden Shitstorm nicht begriffen worden. Da kamen Antworten wie:

    „Sie lehnen diese Verantwortung ab? Nun ja, dass Menschen Ihrer Art Ignoranz und Verantwortungslosigkeit ablegen, dieser Illusion hänge ich nicht mehr nach.“

    „Am liebsten würde ich sagen, halten Sie Ihre….“

    Das zweite kam von einem Diskussionsteilnehmer, der sich bezeichnenderweise „68er“ nannte.

    Beim ersten Kommentar frage ich mich, ob Susannah Winter das gleiche auch ihren Eltern gesagt hat und es jetzt eigentlich nur noch abspult.

    Man kann so etwas sogar verstehen. Schließlich lehnt die junge Generation genau so wie die meisten Menschen die im 3. Reich gelebt haben eine Mitverantwortung für die Verbrechen ab. Der Unterschied ist nur: bei den einen ist es berechtigt, bei den anderen zum großen Teil nicht.

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    @ KJN:
    „Das scheint mir auch das Anliegen von Broders neuem Buch “Vergesst Auschwitz” zu sein.“

    Die Auszüge, die ich gesehen habe sahen eher wie ein polemischer Rundumschlag aus, in dem er all diejenigen als „moderne Antisemiten“ anklagt, die das Gedenken an den Holocaust pflegen aber trotzdem Israels Politik mehr kritisieren als Broder das möchte. Finde ich zweifelhaft und deutlich zu diffamierend. Andererseits sagt Broder ja öfter, dass man sich mehr mit den lebenden als mit den toten Juden beschäftigen sollte, womit er meiner meiner Meinung nach Recht hat.

    „Ich denke, meine Generation sollte es unterlassen, ihre Befangenheit auf die Jungen zu übertragen.“

    Zu dem Thema habe ich noch ein glänzendes Beispiel. Ein Journalist des „Spiegel“ schrieb einen Artikel über die deutsche Vergangenheitsbewältigung. Gegen Ende erzählte er wie er mit seiner Familie in London gelebt hat und mitbekam, dass sein Sohn ein paar mal aufgrund seiner Nationalität mit „Heil Hitler“ begrüßt wurde. Sein Kommentar dazu war, dass er es gut findet, dass sein Sohn der Geschichte nicht entkommen kann.

    Und dann schreibt der das auch noch im „Spiegel“.

    Es ist für die junge Generation manchmal ein Bisschen schwierig, sich auf diese Form von gelebter historischer Verantwortung einzulassen. Oder, um es anders zu formulieren, solche Leute sollte man mal für eine Weile in Stelen einbetonieren und am Rand des Holocaust-Mahnmals stehen lassen aber so dass der Kopf noch rausguckt. Titel der Installation: Historische Verantwortung.

    Es ist kein Wunder dass es Abwehrreaktionen gibt, zumal einige 68er manchmal den Eindruck erwecken, dass sie die Schuldgefühle, die sie in ihren Eltern nicht auslösen konnten jetzt auf die jüngere Generation übertragen. Aber wir sollten das nicht an den Israelis auslassen, die dafür nun wirklich nichts können.

    Bei allem Blödsinn der von einigen Vertretern der befangenen Generation kommt ist es natürlich falsch zu verallgemeinern und man muss natürlich auch die erheblichen Verdienste der letzten 2 Generationen von Deutschen anerkennen.

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    @blonder hans

    Hören Sie doch einmal mit Ihren Beschimpfungen auf.
    Sie haben bereits von Alan Posener eine gelbe Ignoranzkarte bekommen.

    Und hier die Mehrheit der Diskutierenden als Nicht-Demokraten zu bezeichnen, das ist wirklich ein Skandal.

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    @Andreas
    „Es muss den Jugendlichen mal jemand erklären, dass die meisten Israelis heute nichts gegen Deutsche haben. Dass Israelis i.A. nicht auf der deutschen Schuld pochen, sondern Deutschland als ein befreundetes Land ansehen. Dann können die Ressentiments sich sicher z.T. in Luft auflösen.“ Genau so habe ich es beobachtet. Und Berlin als Sehnsuchtsort junger Israelis. Ich denke, meine Generation sollte es unterlassen, ihre Befangenheit auf die Jungen zu übertragen. (Z.B. mit merkwürdigen Gedichten.) Das scheint mir auch das Anliegen von Broders neuem Buch „Vergesst Auschwitz“ zu sein.

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    In Bezug auf Israel teile ich im wesentlichen die Meinung von Parisien. Man braucht keine Verantwortung gegenüber „den Juden“ zu bemühen, um zu erkennen, dass die Existenz Israel gesichert werden muss. Ich stimme z.B. den U-Boot-Lieferungen grundsätzlich zu, aber es sollten Bedingungen mit dem Ziel einer menschenwürdigen Behandlung der Palästinenser damit verbunden werden.

    Es muss den Jugendlichen mal jemand erklären, dass die meisten Israelis heute nichts gegen Deutsche haben. Dass Israelis i.A. nicht auf der deutschen Schuld pochen, sondern Deutschland als ein befreundetes Land ansehen. Dann können die Ressentiments sich sicher z.T. in Luft auflösen.

  6. avatar

    Als 25-jähriger bin ich altersmäßig noch so nah an den Jugendlichen dran dass ich ihre Gefühle verstehe.

    Zunächst zur Schuld/Verantwortungs-Problematik: Die bloße Unterscheidung zwischen Schuld und Verantwortung bringt erstmal gar nichts, vor allem weil der Begriff der Verantwortung sehr unklar ist. Wir müssen uns darüber im Klaren sein, was den Jugendlichen über die Medien vermittelt wird. Die Jugendlichen aus bildungsbürgerlichen Haushalten begegnen der vielbeschworenen „historischen Verantwortung“ zunächst einmal in den Nachrichten. Da sagt z.B. Merkel in Israel, dass die deutsche Bevölkerung für den Holocaust „tiefe Scham“ empfindet. Da sagt Wulff in Auschwitz, dass die Deutschen für die Verbrechen der Nazis „ewig einstehen“ müssen. Da fährt man nach Berlin und sieht das Holocaust-Mahnmal, das aufgrund seiner Größe und seiner zentralen Lage klar symbolisiert, dass der Holocaust im Zentrum des Selbstverständnisses unserer Nation steht. Und auch für künftige Generationen zu stehen hat.

    All diese Dinge wirken so, als ob eine ältere Generation uns eine Last aufzwingen will, die unsere Identität überschattet. Als ob wir uns nicht frei fühlen dürfen. Das schafft bei manchen Jugendlichen eine unschöne, aber durchaus verständliche Aggressivität.

    Die „historische Verantwortung“ wird, so weit sie politisch thematisiert wird, weitgehend als Bringschuld gegenüber dem Staat Israel interpretiert. Das verletzt das Gerechtigkeitsgefühl, denn warum sollen wir den Israelis in unserem Alter etwas schuldig sein aufgrund von Dingen, die unsere Großeltern ihren Großeltern angetan haben?

    Es kann sein dass einige dann einfach versuchen, möglichst viel Schuld bei den Israelis zu suchen.
    Es kann aber auch sein, dass es einfach Zweifel gibt, ob die deutsche Unterstützung gegenüber Israel wirklich moralisch zu rechtfertigen ist, wenn nichts versucht wurde, um die über 40 Jahre dauernde Besetzung des Westjordanlands mit all ihren furchtbaren Konsequenzen zu beenden. Man kann da durchaus ein bisschen Interessenpolitik und Heuchelei in dem sehen, was uns da als „historische Verantwortung“ verkauft wird. Deswegen ist bei diesem Thema möglicherweise die Empörung größer als bei Syrien, was uns weniger persönlich betrifft.

    Lange Rede, kurzer Sinn: wenn man im Unterricht zwischen „Schuld“ und „Verantwortung“ unterscheidet, haben Gymnasiasten bei dem Begriff der Verantwortung eine zu tragende Last und Pflicht zur Betroffenheit einerseits und eine Bring-SCHULD gegenüber Israel andererseits im Kopf. Dazu kommt, dass viele nicht wissen, was ihre Großeltern eigentlich getan haben.

    Es hilft vielleicht, nicht von einer Verantwortung zu sprechen, die nicht „auf ihnen lastet“ sondern ausschließlich von einer „Verantwortung für die Zukunft“ und nicht bloß von „Verantwortung“ oder noch schlimmer „historischer Verantwortung“.

    Man kann Jugendlichen vermitteln, dass man sich darüber im klaren sein muss, was passieren kann wenn Demokratie scheitert oder wenn Rassismus gesellschaftsfähig wird. Überlegen, wie Völkermorde sich anbahnen und wie sie zu verhindern sind. Sonst nichts.

    Dafür sollte man Jugendliche doch begeistern können.

  7. avatar

    @Lieber Herr Werner: Leider kam ich erst heute dazu, die ganzen Kommentare – auch Ihren zu lesen.

    Der Graswurzel-Sozialismus der Israelischen Kibbuzniks hatte sogar für viele Deutsche eine ungeheure Anziehungskraft, in den Nachkriegsjahren.

    Meine Mutter, sich bereits in den mittleren Achtzigern befindend und im NS Staat unglücklichwerweise nicht zu den“Gutmenschen“ zählend – so, jetzt kann sich jeder selber ausdenken welcher Gruppierung sie wohl gehören könnte – sagte mir erst kürzlich, wie sehr sie in den Nachkriegsjahren diese Idee bewunderte und wie gerne sie selber aus dem zerstören Deutschland nach Israel in einen Kibbuz gegangen wäre. Und diese Begeisterung für den Graswurzel-Sozialismus teilte sie, erstaunlicherweise, mit vielen Deutschen;selbstverständlich nicht mit denen, die lieber weiterhin gerne stramm marschiert wären.

    So viel nochmals zum Thema Neid.

  8. avatar

    Wieso genau sollte man turkoarabischen Jugendlichen auch noch „nachsehen, dass sie sich darüber freuen, dass dem ungeliebten Israel von einem bekannten deutschen Dichter eins ausgewischt wurde.“ ?

    Und ich glaube nichtmal, das der Antisemitismus nur ein Ausdruck von irgendeiner „Überlastung mit Holocaust-Schuld“ ist. Das ist vielmehr das Ergebnis von jahrzehntelanger, gezielter anti-israelischer, anti-westlicher und anti-amerikanischer Dauerberieselung und Propaganda.
    Und sowohl geistiger Feigheit, als auch schlicht körperlicher Feigheit.

    Man will rebellieren, gegen Schlechtheit, Ungerechtigkeit und das Böse in der Welt vorgehen. Soweit so gut, legitim und lobenswert.
    Gegen Nazis ist das -außer an wenigen Lokalitäten vielleicht- recht ungefährlich, da ist man meist in einer recht großen Umfeld ebenfalls gegen-Nazis seiender,das ist konsens (und gut so).
    Gegen Israel und „die Amis“ ist auch Konsens, das ist Mainstream, da passiert einem nix.
    Gegen die Türkei, gegen arabische Systeme, gegen den Islam? Hei, das ist gefährlich. Da ist man ruckzuck selbst der allböse Pariah. Mal ganz davon abgesehen, das hierzulande noch keine Rudel von Israelis oder Amis durch besondere Kriminalität und Aggressivität hervorgetan haben.

    Wunderschön kann man das an Salafistenveranstaltungen, wie vor nicht zu langer Zeit hier in HH bewundern, ausser einem winzigen Häuflein Aufrechter Protestler ist da nix zu finden.

    Der linksliberale Jugendliche von heute leidet nicht unter der Holocaust-Last.
    Er stinkt vielmehr vor Feigheit und sucht sich lieber einfache Opfer.

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    Ich danke „KJN“ für den Hinweis auf die Friedensarbeit von „Aktion Sühnezeichen“. Diese Organisation hat sich in der Tat um die Annäherung zwischen Deutschen und Israelis verdient gemacht, durch die „Solidarität der Tat“. Es wäre schade, wenn diese Tradition abbrechen würde. Ich kenne ehemalige Schüler, die im Kibbuz hängen geblieben sind und seitdem regelmäßig nach Israel fahren. Nebenbei bemerkt, kann man in den Kibbuzim, die die Tradtion seit ihrer Gründung bewahrt haben, so etwas wie einen Graswurzel-Sozialimus erleben, wie es ihn sonst nirgendwo auf der Welt gibt. Ob die linken Kritiker Isreals das wissen?
    Rita E. Groda danke ich für ein gutes Argument. Viele Kritiker Israels empfinden tatsächlich Neid wegen der demonstrativen Wehrhaftigkeit des bedrohten Staates. Die heute lebenen Israelis wollen nie mehr Opfer sein, wer wollte ihnen das angesichts der geschichtlichen Erfahrungen verdenken? Empfehlenswert ist in diesem Zusammenhang der Spielfilm „Defiance“.
    Den Ausführungen von Susanna Winter kann ich nur beipflichten. Es gibt zahlreiche Studien, die belegen, dass beileibe nicht alle NS-Täter für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen wurden. Sie sickerten teils unter echtem, teils unter falschem Namen in die Institutionen des neuen Staates ein, in Ost und West. Das war mit Sicherheit eine Hypothek, die auf dem Neubeginn in Deutschland nach 1945 lastete.

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    „Wie es Israel macht, es ist immer falsch.“

    Diese Phrase ist auch ein schönes Mittel zur Schuldentlastung. Aber Küchenpsychologie funktioniert selektiv offenbar besser.

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    KJN: Und wo waren Sie in dem Zusammenhang? … Ich bin einfach noch zu nett, aber zum Lernen bin ich hier.

    … Sie sind nicht nett. Sie sind bekennender SOZIALIST. Und als solcher Erbe, der von den SOZIALISTEN zu verantwortenden Verbrechen – und nicht die Kinder in Schule und in staatlichen Kindergärten, die von Ihnen und Genossen für die Verbrechen der SOZIALISTEN verantwortlich gemacht werden sollen. Frechheit.

    Übrigens war ich war in dem Zusammenhang hier.

  12. avatar

    @derblondehans
    „Übrigens haben andere 1983 auf der ‘anderen Seite’, allein für die Frage wie lange wohl der Flug einer SS20, abgefeuert von Magdeburg auf den Raum Köln/Bonn, beispielsweise, dauert, sich dafür vor sozialistischen Verbrechertribunalen ‘verantworten’ müssen.“
    Und wo waren Sie in dem Zusammenhang?
    „@B.W. Nachtrag. Wenn Sie der Meinung sind, dass verantwortliche Verbrecher der National-SOZIALISTEN nicht bestraft worden sind, dann tun Sie etwas dafür und haben nicht so einen großen ‘Rand’.“
    Das war die „Sozialistin“ Beate Klarsfeld, die dem Altnazi Kiesinger eine geschallert hat und die „sozialistische“ BW-Opposition, die den Ehrenwerten Nazirichter Filbinger, der nach Kriegsende noch Kinder wg. „Wehrkraftzersetzung“ zum Tode verurteilt hat usw. usf. Sie ticken doch nicht sauber, ich hätte auf Posener hören sollen, Sie zu ignorieren, aber mir ist es erst aufgefallen, als Sie offensichtlich anfingen, die „Junge Freiheit“ zu lesen. Ich bin einfach noch zu nett, aber zum Lernen bin ich hier.

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    @derblondehans
    „schön das Sie nun zugeben..“
    Sie erinnern mich an die Gesinnungsschnüffelei der Kommunisten, die ich bereits damals bekloppt fand, wie ich schrieb, und die heute oft, wie Sie, stramm Deutschnational sind und/oder bei Ultrareligiösen gelandet sind. Da wird einfach eine Autorität gegen die andere ausgetauscht. Liberal geht halt nicht.
    Schade, ich hatte zeitweise Interessanteres bei Ihnen vermutet. Zwischentöne verstehen Sie nicht und daher auch nicht richtig zu streiten, da es Ihnen nur um die Bestätigung der eigenen Vorurteile geht.
    Und Sie sind auch nicht halb so humorvoll, wie ich zunächst dachte. Kalter Kaffee.

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    @ Rainer Werner
    „Es ist schwer, diesen jungen Menschen den Unterschied zwischen Schuld, die persönlicher Natur ist, und Verantwortung, die auf einem ganzen Volk lastet, zu erklären.“

    Ich finde es schwierig, jungen Leuten in Zeiten mit der Tendenz staatlicher Auflösung zu erklären, warum sie Verantwortung für die Taten einst bestandener Staaten übernehmen sollen. Grundsätzlich finde ich es schwierig, wenn ganze Völker inclusive ihrer Einwanderer tragen sollen, was Eliten angerichtet haben.
    Was Israel betrifft, benutzt es gar keine Moralkeule, jedenfalls sehe ich keine. Israel ist ein befreundeter Staat. Wir sollten ihm helfen, weil Juden einen Staat brauchen, seine Nachbarn ihn aber nach wie vor nicht anerkennen und sogar ausrotten wollen. Das sollte aus Prinzip geschehen, so wie der Westen dem Kosovo geholfen hat. Der Holocaust ist hierfür als Rechtfertigung an sich unnötig.
    Die Deutschen, insbesondere Grüne, benutzen die Moralkeule gegen sich selbst, und das wird es sein, was die jungen Leute nicht verstehen, zu Recht.

    @ derblondehans
    Silkes Beitrag „Der blonde Hans geht nie ins Museum, nutzt nie die Autobahn, verweigert strikt, von der Kilometerpauschale zu profitieren usw. usw. Er sollte als ein Mensch, der sich weigert, in irgendeiner Form vom Erbe des 3. Reichs zu profitieren, allen allen allen ein Vorbild sein.
    Ein leuchtendes Beispiel für wahre Konsequenz und Größe“ enthält nur keine Smilies, weil man auch ohne auskommt.

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    @B.W.

    Nachtrag. Wenn Sie der Meinung sind, dass verantwortliche Verbrecher der National-SOZIALISTEN nicht bestraft worden sind, dann tun Sie etwas dafür und haben nicht so einen großen ‚Rand‘.

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    @B.W.

    … kommen Sie wieder ‚runter. Sie brauchen mir nix entlocken. Nicht eine einzige Position musste und muss ich in meiner Meinung/Überzeugung ändern. Sie und Ihre Genossen haben keine Überzeugungskraft. Sie haben versagt und – fertig. Weil Ihnen das bewusst ist, dafür reicht gerade es noch, schieben Sie die Verantwortung für in der Historie von Sozialisten begangene Verbrechen auf andere.

    Es sind ausschließlich Sozialisten die verteilen wollen was ihnen nicht gehört. Und das dann mit allen Mitteln. Und vor allem sich selber am meisten. Hier in den Diskussionen oft genug nachgewiesen.

    Ich habe auch keine Feindbilder. Nicht einmal das schaffen Sie.

    @KJN

    … schön das Sie nun zugeben sich an fragwürdigen Handlungen gegen das westliche Verteidigungsbündnis aktiv beteiligt zu haben. Was für eine Offenbarung. Nun gut. (Oder nicht)

    Übrigens haben andere 1983 auf der ‚anderen Seite‘, allein für die Frage wie lange wohl der Flug einer SS20, abgefeuert von Magdeburg auf den Raum Köln/Bonn, beispielsweise, dauert, sich dafür vor sozialistischen Verbrechertribunalen ‚verantworten‘ müssen.

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    @gido „So viel Schuld wie die meisten Deutschen haben die Angehörigen der anderen Nationen auch.“
    So einfach von einer Mitschuld anderer Nationen auf die Folgen der Nürnberger Gesetze im Zusammenhang mit den Olympischen Spielen zu sprechen, ist zu kurz gefasst.
    Bereits 1933 hatte sich das Internationale Olympische Komitee mit der Frage befasst, ob die Olymp.Spiele (bereits im Mai 1931 an Deutschland vergeben) wegen fortgesetzter Verstösse gegeb das Prinzip der religiösen und politischen Gleichheit abgesagt werden sollten. Vor allem in den USA hatte sich eine breite Bewegung gebildet, die für einen Boykott warb. Es zeichnete sich also ein empfindlicher Imageverlust ab, zumal wenn andere Nationen dem Beispiel Amerikas folgten.Von daher setzten die Nazis taktische Erwägungen für die Vorbereitungen der Olymp.Spiele in Gang. Das positive Gesamtbild sollte nicht beschmutzt werden,indem man die „finstere Seite“ des Regimes sichtbar werden liess. Offene Gewalt gegen Juden wurden daher für diese Zeit nicht mehr zugelassen.Z.B. wurden vor Beginn der Winterolympiade im Februar in Garmisch-Partenkirchen an den Ortseingängen die Schilder entfernt deren Aufschrift „Für Juden ist der Zutritt verboten“ lautete, sowie weitere Plakate mit anderen hässlichen Formulierungen. Der jüdische Philologe Victor Klemperer hält aus dieser Zeit in seinem Tagebuch fest:(…)“Immerfort wird dem deutschen Volk und den Fremden eingetrichtert, dass man hier den Aufschwung,die Blüte,den neuen Geist, die Einigkeit,Festlichkeit und Herrlichkeit, natürlich auch den friedlichen, die ganze Welt liebevoll umfassenden Geist des Dritten Reiches sehe“
    Die judenfeindliche Hetze und kriegerischen Töne waren, so berichtete Klemperer , zumindest bis zum 16.Aug., dem letzten Tag der Spiele aus den Zeitungen verschwunden. So gaukelten die Nazis den anderen Nationen ein friedliches Zusammenleben der Völker vor, dass sich, wie wir wissen, rasch als Wunschtraum erwiesen hat.

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    @derblondehans
    „Als was sind Sie denn ‘marschiert’?“
    O.k., eine Antwort auf Sag‘ mir, wo du stehst, warum auch nicht: Ich hatte mich an jenem berühmten 10 Juni 1983 mit einem Freund „auf der Demo auf der Bonner Hofgartenwiese“ verabredet. Das „Wunder dieses Tages“ war aber nicht die Teilnehmerzahl (500000?), sondern daß wir uns nicht verpasst hatten (Wahre Geschichte!). Was suchten wir da: Andere drücken auf den Knopf und bei uns ist’s vorbei. Da wir das System nicht durchschauten, wollten wir uns nicht auf andere verlassen, ein Charakterzug den ich beibehalten habe. Und daß dieser Instinkt in Jugendjahren nicht ganz falsch war, zeigt, daß uns im gleichen Jahr einer von denen den Ar.. gerettet hat.
    Ansonsten waren auf dem Weg zur Hofgartenwiese schon Demozüge und da dachte ich, „gehst du doch direkt mit dem SHB (Sozialistischen Hochschulbund) hier mit“. Da meinte einer ich müsste mich einreihen, ich habe das aber nicht verstanden, wo, und dieser Mensch wurde irgendwie penetrant gängelnd. Ein anderer sagte „Lass ihn doch mitgehen,gut daß er bei unds mitgeht usw..“ Die bekamen sich richtig in die Haare und ich dachte mir, wie später so oft bei Kommunisten/Sozialisten: „Die ticken nicht richtig..“
    Soweit meine politische Sozialisation, ich bin nicht sicher, ob das Ihre Frage war?

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    Toller Beitrag! Beste kollegiale Grüße, Herr Werner!
    Und ebenso Frau Winter! Blonder Hans wird in diesem Leben nicht mehr begreifen, was Sache ist, sondern in der festen Burg seiner Feindbilder verharren. Wir sind eben alle Sozialisten, so einfach ist das. Dass Rainer Werners Beitrag ihm allerdings die ungeheuerliche Behauptung entlockt hat, alle Nazis seien für ihre Verbrechen bestraft worden und dammit sei das Thema erledigt, zeigt mit wünschenswerter Deutlichkeit die Kenntnislosigkeit und (versteckte) Motivationslage seiner Einlassungen.

  20. avatar

    KJN: Sie hatten vor einiger Zeit (zu Recht) bei mir eingeforert, ich solle Ihnen nichts unterstellen, was Sie nicht geschrieben hätten. Daß Sie sich selber z.B. bei mir nicht daran halten können, zeigt ziemlich exakt die Nebenwirkungen, von denen ich schrieb. Gute Besserung!

    Na ja, Ihr Bekenntnis – Wenn ich mich an die Friedensdemos der 80er Jahre in Deutschland, an denen auch ich teilnahm, erinnere, brauche ich zum Verständnis der Angst vor Nuklearwaffen und der Auslöschung keinen Schuldkomplex. hat bei mir mir den Sozialisten vermuten lassen. Als was sind Sie denn ‚marschiert‘?

  21. avatar

    @derblondehans
    „KJN, und alle anderen bekennenden Sozialisten und ähnliche..“
    Sie hatten vor einiger Zeit (zu Recht) bei mir eingeforert, ich solle Ihnen nichts unterstellen, was Sie nicht geschrieben hätten. Daß Sie sich selber z.B. bei mir nicht daran halten können, zeigt ziemlich exakt die Nebenwirkungen, von denen ich schrieb. Gute Besserung!

  22. avatar

    KJN: … “Verantwortung für die eigene Geschichte übernehmen” heißt auch Verantwortung für die eigene nationale Identität zu übernehmen, zu der der Holocaust genauso gehört, …

    … wenn Sie, KJN, und alle anderen bekennenden Sozialisten und ähnliche, Verantwortung für die von SOZIALISTEN im vergangen Jahrhundert, bis in die ‚BRD‘ hinein begangenen Verbrechen übernehmen – ist das nur recht und billig.

  23. avatar

    1935 wurden die Nürnberger Gesetze verabschiedet und 1936 fanden die Olympischen Spiele an.
    So viel Schuld wie die meisten Deutschen haben die Angehörigen der anderen Nationen auch.

  24. avatar

    Rainer Werner schreibt:
    „Schulen sollten mit Kibbuzim in Israel oder mit israelischen Schulen kooperieren und die Schüler sich gegenseitig besuchen.“
    Ich hatte in der Grundschule und später Lehrerinnen, die im Studium z.B. mit „Aktion Sühnezeichen“ in einem Kibbuz in Israel rearbeitet haben. Eine mir nahestehende Person ist lange Zeit da geblieben. Das ist nun aus der „Mode“ gekommen, aus Gründen, die der Autor und Frau Groda bereits angedeutet haben.
    „Verantwortung für die eigene Geschichte übernehmen“ heißt auch Verantwortung für die eigene nationale Identität zu übernehmen, zu der der Holocaust genauso gehört, wie die amputierte deutsch-jüdische Identität, die man auch noch in Israel finden kann. Wer das so versucht abzuspalten, wie

    @derblondehans
    der hat wohl wirklich ein Identitätsproblem. Schade, Sie warem mit Ihrem Lokalpatriotismus auf einem so guten Weg, jetzt dieser Rückfall, tss, tss..

    Zu Risiken und Nebenwirkungen einer Überdosis an „Junger Freiheit“ fragen Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.

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    Schuld und Verantwortung ein großes Thema. Während meiner Zeit der Erinnerung habe ich mich manchmal gefragt: Warum hast du Auschwitz/den Holocaust und Israel nicht im Zusammenhang gesehen? Ich denke, die Ursache dafür lag auch in der gelehrten Ideologie (Antiimperialismus, Freund/Feind-Bildern, Kalter Krieg), aber auch eine doch eher mangelhafte Analyse der Ursachen für den Holocaust und dessen Folgen. Vielleicht kommt ein schwarz/weiß-Denken dem Denken von jungen Menschen, die ja gleichzeitig noch in beruflicher Ausbildung stecken und häufig ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden besitzen, besonders entgegen. Gerade bei jungen Menschen sollte der Grundsatz gelten, in jeder Antwort steckt auch eine Frage: Ist das so? Habe ich Recht? Außerdem glaube ich, dass gerade die ideologische Ausrichtung zunächst stark von den Familien und später auch von den Freunden abhängig ist, auch in der Schule gelehrtes Wissen wird ja mit den Familien und Freunden diskutiert. Freunde kann man wechseln, Familien nicht, da kann man dann streiten oder schweigen.

    Ein flüchtiger Bekannter, ein Palästinenser zur Ausbildung in der DDR, hatte eine goldene Kette mit den Umrissen Israels, er hat mir von der Befreiung dieses Landes (Kette) erzählt und während er sprach, konnte ich den Hass in seinen Augen sehen. Er sprach offen über den Hass gegen die Juden. Das war etwa 1982. Es hat lange gedauert, bis ich Israel ohne ideologische Brille gesehen habe und begriff warum Israel für die Juden so wichtig ist. Oft fehlt es einfach an Wissen, Einfühlungsvermögen und Lebenserfahrung. Moralische Entrüstung hilft nicht weiter.

    @Rita E. Groda: Bei Walter Laqueur Mein 20. Jahrhundert habe ich weitere Argumente gefunden: Israel ist sehr klein, hat keine Rohstoffe usw. Außerdem habe ich bei ihm auch noch einmal eine Klarstellung der Argumentation gefunden, dass Juden kurzsichtig waren, weil sie nicht rechtzeitig auswanderten. Er sagt: Mit dieser Argumentationsweise … werden die Opfer zu Sündenböcken gemacht. Er beschreibt auch die verzweifelte Suche der Asylsuchenden für kurzfristige Aufenthaltsgenehmigungen bzw. Einreisevisa. In Österreich erreichte die Judenverfolgung nach Anschluss innerhalb von zwei Monaten volle Intensität. Ein gutes Buch.

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    @Silke

    … moin, moin. Obwohl ich mit dem was Sie schreiben nix anfangen kann, vielen Dank für Ihre Bewunderung – ich, derblondehans, sei ein leuchtendes Beispiel für wahre Konsequenz und Größe.

    Ich danke Ihnen.

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    @jan z.volenz
    Chomsky ist bekannt als scharfer Kritiker der israelischen Regierung – Sie wollten sicher nur auf sein kürzliches Einreiseverbot für Israel aufmerksam machen.
    Ich erlaube mir etwas näher auf das Thema einzugehen.
    Die allgegenwärtigen Verurteilungen des Staates Israel bis hin zur Aufforderung zum israelischen Warenboykott, zeigen mit welchen verzerrten Wahrheiten Denk-und Argumentationsmuster gestrickt werden.
    Das zentrale Problem ist nicht die Staatsgründung eines Palästinenserstaates, das Problem ist, dass alle islamischen Staaten Israel als Staat nicht anerkennen wollen bzw. dessen Vernichtung ankündigen.
    Die Leipziger Bundestagsabgeordnete Bettina Kudla schreibt zum Nahostkonflikt u.a.:“Palästinenser hatten eine Fülle von Gelegenheiten, einen eigenen Staat zu gründen. – Im Jahre 1948 infolge der UN Resolution 181 v. 29.Nov.1947; Israel ergriff die Gelegenheit zur Staatsgründung, die arabischen Nachbarn reagierten mit einem Angriff auf Israel.
    Die im heutigen Westjordanland lebenden Araber (der Begriff Palästinenser wurde erst unter Arafat eingeführt)lehnten die Gründung eines eigenen Staates ab, da sie die Gründung des Staates Israel nicht zulassen wollten.
    Die Palästinenser hatten die gleichen Chancen auf eine eigene Staatsgründung wie Israel! Aber nur Israel hat diese Chance genutzt. Daher ist eine grundlegende Skepsis der Israelis gegenüber der Gründung eines Palästinenserstaates historisch begründet.“

    Skepsis ist auch begründet durch den Hass der ihnen besonders von der Hamas entgegenschlägt.Die von den Palästinensern angestrebte „Befreiung“, bedeutet nichts anderes als die Befreiung von den Juden – Hamas Vertreter aus Gaza verbreiten nach wie vor die Parole: „Wir werden fortfahren zu kämpfen,bis die Juden ganz Palästine verlassen haben“.Achmed Abu Halabiya (Parlamentsabgeordneter der Hamas in Gaza rief z.B. in einer seiner Freitgspredigt offen zum Judenmord auf: “ Habt kein erbarmen mit den Juden, wo auch immer sie sich aufhalten. Tötet sie, wo immer ihr auf sie trefft.“ Solche Aufforderungen sind auch im Koran zu finden.
    Israel, dieses kleine Land ( etwa so gross wie Hessen)verdient mehr Solidarität als es ihm gegenwärtig entgegengebracht wird.Hätten die Juden während der Naziverfolgung eine Zuflucht in ein eigenes Land gehabt, dann hätte es keine von Eichmann organisierten Transporte in die Gaskammern gegeben.

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    Der blonde Hans geht nie ins Museum, nutzt nie die Autobahn, verweigert strikt, von der Kilometerpauschale zu profitieren usw. usw. Er sollte als ein Mensch, der sich weigert, in irgendeiner Form vom Erbe des 3. Reichs zu profitieren, allen allen allen ein Vorbild sein.

    Ein leuchtendes Beispiel für wahre Konsequenz und Größe.

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    Sehr geehrter Herr Werner.

    … ich habe Verantwortung als solche – wofür der Mensch auch irgendwann ‚gerade stehen‘ muss – nicht bestritten.

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    68er schreibt: @ derplondehans
    “So weit ich weiß sind alle die, die sich an national-sozialistischen Verbrechen beteiligt haben verurteilt und bestraft worden.”
    Sie wissen verdammt kurz. Wann wurde Bormann verurteilt, wann Mengele, wann die unzähligen Richter, Ärzte, Offiziere, die für undendliches Leid und unsagbare Grausamkeiten verantwortlich waren?
    Am liebsten würde ich sagen, halten Sie Ihre….

    … sagen Sie ruhig was Sie wollen. Wer oder was hindert Sie daran, werter 68er? Ansonsten verurteilen Sie die, die noch nicht verurteilt wurden. Oder sorgen Sie dafür.

    … für Sie, werte Fr. Winter und alle anderen, gilt das Gleiche. Hinzu – verurteilen Sie auch die, die mit den national-sozialistische Verbrechern nach ’45 gemeinsame Sache machten.

    Für mich gilt, was ich zuvor geschrieben habe. Auch finde ich mich geradezu höflich in meinem ‚Ton‘, angesichts der Forderung Verantwortung für national-SOZIALISTISCHE Verbrechen zu übernehmen. Mein lieber Herr Gesangsverein.

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    Nachtrag Werner:
    Ich meinte nachfolgenden Absatz:

    „Diese Jugendlichen können nicht ertragen, dass sie sich für ein Menschheitsverbrechen in Haftung genommen fühlen, das über 60 Jahre zurückliegt und für das sie – die dritte Generation nach dem Holocaust – nichts können.“

    Bitte verzeihen Sie meine Nachlässigkeit.

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    @Sehr geehrter Herr Werner: Ihr Beitrag hier ist wirklich bemerkenswert.

    Nachfolgender Absatz Ihres Beitrages zeigt den wahren Kern der Misere, was die Ablehnung Israels bei vielen jungen Menschen betrifft.

    Seit mehr als 45 Jahren bemühe ich mich schon geradezu zwanghaft um Verständnis für den Staat Israel. Bei all den Aggressionen, die mir Nachkriegskind da ständig entgegengeschlageb sind, entwickle auch ich diesen Reflex langsam.
    Wir Nachkriegskinder waren nur etwas näher dran an der Deutschen Geschichte und daher die Scham und das Entsetzen und Verzweiflung, was den Holocaust betrifft, etwas größer. Nicht einmal die Überlebenden der Vernichtungslager können bis heute verstehen, was in Ausschwitz und Treblinka passiert ist und warum.

    Wie sollten heute die jungen Menschen, behütet aufwachsend, dieses Ausmaß an Unmenschlichkeit verstehen können, das sie sonst nur aus den Medien kennen,und auch noch die sog. Deutsche Schuld übernehmen?

    Wichtig ist daher in unserem Lande, daß wir ein gesellschaftliches Klima schaffen, das sowohl die geographische, politische und geschichtliche Situation Israels bei dessen vorschneller Beurteilung und Verurteilung berücksichtigt.

    Man kann auch Kritik üben, sogar an Israel, ohne zu hassen, zu diffamieren und die Geschichte zu verdrehen!!!

    Ein anderer Aspekt zum Schluß noch. Es ist nicht nur die sog. unverkraftete Deutsche Schuld, die manchen Deutsche so antisemitisch ausrasten läßt. Es ist auch ein gewisser Neid auf die Wehrhaftigkeit der Israelis. Wäre Israel ein armes Entwicklungsland, die Frauen höchst unterdrückt, und die Bevölkerung bestünde größtenteils aus Analphabeten; glauben Sie mir, Israel hätte die Sympathie der gesamten Welt.

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    @derblondeHans

    Ich rolle Ihren ignoranten Kommentar mal von hinten auf. Ich hoffe es geht in IHREN Kopf hinein, dass man in jeder Diskussion ein Mindestmaß an Höflichkeit zu wahren hat, unabhängig von Haltung zum Thema, Herkunft oder sonstiger möglichen Entschuldigungen für solche Entgleisungen. Ein verzichtbarer Ton, den Sie hier anschlagen. Des Weiteren: „So weit ich weiß sind alle die, die sich an national-sozialistischen Verbrechen beteiligt haben verurteilt und bestraft worden.“ Dann wissen Sie nicht weit, bei allem Respekt. Ein Großteil der Mittäter, und dazu zähle ich auch und vor allem die Masse an Mitläufern und Wegsehern, die in gleichem Maße schuldig sind und waren, wie die eigentlichen Täter, haben nach Kriegsende ihre Jobs an Schulen, Gerichten und auch allen anderen öffentlichen Institutionen, wieder aufgenommen und sind niemals belangt worden. Ein kleiner Ausschnitt hierzu:

    „Die Folgeprozesse der Siegermächte wurden in Deutschland zunehmend als Siegerjustiz interpretiert. Hochrangige Kirchenvertreter, einflussreiche Parteipolitiker und andere exponierte Persönlichkeiten forderten vehement eine Amnestie für die in den alliierten Gefängnissen von Landsberg (USA), Werl (UK) und Wittlich (Frankreich) einsitzenden Kriegsverbrecher und NS-Täter. Wortführer unter den Parlamentariern Westdeutschlands waren die Fraktionen der FDP und der Deutschen Partei. Während sie eine sofortige Revision der Urteile und die unterschiedslose Freilassung forderten, setzte sich der erste Bundesjustizminister Thomas Dehler (FDP) für eine schrittweise Amnestierung ein.
    Ende der 1940er Jahre änderten die westlichen Alliierten wegen des Kalten Krieges ihre Politik gegenüber Deutschland. Die noch in Landsberg einsitzenden verurteilten Täter wurden hingerichtet oder, in der Mehrzahl der Fälle, freigelassen. Im Zusammenhang mit Wiederbewaffnung und Koreakrieg gab der amerikanische Hochkommissar John J. McCloy schrittweise der Forderung nach Freilassung der Verurteilten nach, begnadigte fast alle der zum Tode Verurteilten, reduzierte die Strafhaft um ein Drittel und entließ 1950/51 Prominente wie Friedrich Flick, Ernst von Weizsäcker und Alfried Krupp aus der Haft. Das hatte in Westdeutschland eine gesellschaftliche Signalwirkung. Man hielt die eigentlichen Verbrecher nun für abgeurteilt und weitere Strafverfahren für unangemessen.“

    Auch haben Sie offensichtlich, wie auch die Schüler, von denen Herr Werner hier spricht, den Unterschied zwischen Schuld und Verantwortung nicht begriffen. Für dieses eigentlich natürliche Verantwortungsgefühl, das sich allein aus dem Wissen um das Geschehene, die Folgen und das daraus resultierende Verstehen ergeben sollte, muss tatsächlich niemand aus Ihrem Freundes- oder Familienkreis direkt beteiligt gewesen sein. Verantwortung bedeutet unter anderem, aus der Geschichte zu lernen. Sie lehnen diese Verantwortung ab? Nun ja, dass Menschen Ihrer Art Ignoranz und Verantwortungslosigkeit ablegen, dieser Illusion hänge ich nicht mehr nach. Da es jedoch gerade die Ignoranten waren, die Verantwortung für alles weit von sich wiesen, vor der NS – Zeit wie auch danach, und die erst Nährboden und Wegbereiter waren für alle Gräueltaten der Nazis, mag ich einen Kommentar dieser Art hier nicht widerspruchslos so stehen lassen. Scheint dieser Artikel doch geradezu auf Sie gemünzt zu sein:

    „Es ist schwer, diesen jungen Menschen den Unterschied zwischen Schuld, die persönlicher Natur ist, und Verantwortung, die auf einem ganzen Volk lastet, zu erklären. Ich fühle mich bei solchen Diskussionen fatal an die Debatte erinnert, die 1998 in Deutschland ausbrach, als der Schriftsteller Martin Walser bei seiner Friedenspreisrede von der „Moralkeule Auschwitz“ sprach, die von jüdischer Seite als „jederzeit einsetzbares Einschüchterungsmittel“ benutzt werde.
    Es scheint so, als verliehen solche eruptiven Ausbrüche wie die Rede von Walser und das Gedicht von Grass nur einer subkutan vorhandenen Stimmung im Volk Ausdruck. Anscheinend ist es für Menschen, die ihr Selbstwertgefühl vor allem aus der Zugehörigkeit zur Nation gewinnen, kränkend, wenn in die Geschichte dieser Nation eine tiefe Schuld eingeschrieben ist.“

    Haben Sie sich also ebenso gekränkt gesehen, wenn Sie hier einen nichtvorhandenen Schuldvorwurf entdecken und alle Verantwortung weit von sich weisen und noch persönlich werden? Vermutlich. Würden Sie es zugeben? Vermutlich nicht. Immer noch leben Juden, auch in Deutschland, mit den Folgen des NS-Regimes, mit Erinnerungen an ausgelöschte Familienmitglieder, in dem Bewusstsein der Familie die es hätte geben können. Immer noch werden Synagogen in Deutschland Polizeibewacht (Hier vor Ort ist es jedenfalls der Fall), werden Juden auf Straßenfesten mit Steinen beworfen (Hier vor Ort geschehen auf einem Straßenfest), bricht sich der neue Antisemitismus in Form von Israelhass seine Bahnen. Und ich sage IHNEN jetzt: Sie mögen nicht für die Taten des dritten Reichs verantwortlich sein. Fürs Wegsehen heute sind Sie es jedoch. Und es gibt viel zu sehen, wenn man die Augen aufmacht. Vielleicht geht das in IHREN Kopf. Vermutlich nicht.

    @Rainer Werner
    Ich kann Ihrem Artikel nur zustimmen. Ich habe beim Thema Israel sehr ähnliche Erfahrungen gemacht wie Sie. Gerade die von Ihnen bemängelte, scheinbare Unfähigkeit, Schuld und Verantwortung zu trennen ist in den meisten Diskussionen mühsam. Wie auch in der Vorliegenden. Ich danke Ihnen dennoch für diesen gelungenen Artikel.

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    @ derplondehans

    „So weit ich weiß sind alle die, die sich an national-sozialistischen Verbrechen beteiligt haben verurteilt und bestraft worden.“

    Sie wissen verdammt kurz. Wann wurde Bormann verurteilt, wann Mengele, wann die unzähligen Richter, Ärzte, Offiziere, die für undendliches Leid und unsagbare Grausamkeiten verantwortlich waren?

    Am liebsten würde ich sagen, halten Sie Ihre….

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    Hallo blonder Hans,
    warum so aggressiv im Ton? Es ist immer besser, sich moderat temperiert auszutauschen, auch wenn einem das Argument des anderen nicht gefällt. Ich möchte Ihnen nur eine Sache zu bedenken geben. Die Verantwortung für die Verbrechen des Nationalsozialismus ist nicht rückwärtsgewandt. Es geht nicht darum, Menschen – junge zumal – , die heute leben, durch die Hintertür doch mit Schuld zu belasten. Ich sehe die Verantwortung als Verpflichtung für die Zukunft, alles zu tun, dass sich künftig kein totalitäres Regime – welcher Farbe auch immer – in unserem Lande etablieren kann. Verantwortung aus Selbstschutz quasi. Wenn die Demokratie unterliegt, wäre es schnell vorbei mit dem freiheitlichen Diskurs, den wir auch in diesem Blog so schön führen können.
    In diesem Sinne
    herzlich
    Ihr Rainer Werner

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    @derblondehans
    1. Es sind eben nicht „alle die, die sich am national-sozialistischen Verbrechen beteiligt haben verurteilt und bestraft worden“ – fundierte Literatur dazu gibt es zu genüge.
    2. Wer behauptet denn, dass die heutige Generation „eine Verantwortung“ bzw.“die Zuschreibung einer Pflicht“ für die Naziverbrechen zu tragen hätte?
    Aber wachsam müssen wir sein vor jeder menschenverachtenden Ideologie.
    Wir können daher diesen grauenvollen Teil unserer jüngsten Geschichte nicht einfach ausklammern.Es ist wichtig sich damit auseinanderzusetzen, damit der Schoß, aus dem einst dieser braune Sumpf kroch, nicht noch einmal fruchtbar wird.Um das zu verhindern hat die heutige Generation sehr wohl „eine Verantwortung“.

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    Es ist schwer, diesen jungen Menschen den Unterschied zwischen Schuld, die persönlicher Natur ist, und Verantwortung, die auf einem ganzen Volk lastet, zu erklären.

    … sehr geehrter Hr. Gastautor. Weder meine Eltern, meine Großeltern, meine Verwandten, meine Freunde, meine Bekannten, sowie deren all gemeinsamen Freunde, Verwandte und Bekannte – und auch ich, haben sich an national-sozialistische Verbrechen beteiligt.

    So weit ich weiß sind alle die, die sich an national-sozialistischen Verbrechen beteiligt haben verurteilt und bestraft worden.

    Ich lehne eine Verantwortung, respektive die Zuschreibung einer Pflicht aufgrund national-sozialistischen Verbrechen ab. Geht das in Ihren Kopf hinein?

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