avatar

Der Kampf gegen den Terror ist unteilbar

Wenn über die Ursachen dafür spekuliert wird, dass der „Nationalsozialistische Untergrund“ (NSU) so lange von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt seinen Terror verbreiten durfte, darf über die Polarisierung innerhalb der Kreise nicht geschwiegen werden, die sich den Kampf gegen den Terror auf die Fahnen geschrieben haben.

Konkret: Die Antifa bekämpft die Neonazis, drückt aber beim islamischen Terror ein Auge zu und gestattet, dass in ihren Reihen ein Antizionismus grassiert, der eindeutig antisemitisch ist. Und diejenigen, die den islamischen Terror bekämpfen, haben allzu lange den Kampf der Antifa-Leute als Ablenkung vom Hauptwiderspruch belächelt, schlimmstenfalls sogar diffamiert; haben allzu oft zugelassen, dass in ihren Reihen eine Moslemfeindlichkeit grassiert, die schlicht und ergreifend rassistisch ist.

Um es vorwegzunehmen: Auch wenn ich mir zugute halten darf, seit Jahren darauf hingewiesen zu haben, dass es nicht angeht, sich bei der Islamkritik (die notwenig und legitim ist) mit Rassisten zusammenzutun oder sich rassistischer Argumente und Redewendungen zu bedienen: auch wenn ich etwa über die Landnahme der Neonazis in Mecklenburg-Vorpommern berichtet habe:

http://www.netz-gegen-nazis.de/artikel/die-netten-oekofaschisten-besuch-bei-familie-mueller-lalendorf-6463

 

So habe ich doch dazu geneigt, die Antifa zu belächeln und ihren Kleinkrieg gegen die Nazis für eine Art Räuber- und Gendarmenspiel zu halten, ein wenig wie unsere Kämpfe gegen „die Bullen“ in den 1970er Jahren. Und da mag übrigens etwas dran sein. Dennoch gilt seit der Aufdeckung der NSU: die gegenseitige Abschottung, ja gegenseitige Bekämpfung der antifaschistischen Kräfte in Deutschland ist unverantwortlich. Und da ich sozusagen aus der Ecke der Islamkritiker stamme (und noch einmal: Islamkritik ist, wie jede Religionskritik, nicht nur legitim, sondern notwendig, und die Verwendung des Worts „Islamkritiker“ als Diffamierung durch Linksliberale, die damit auch einen Voltaire – etwa – in die faschistische Ecke stellen würden, ist ein Skandal) – da ich also aus dieser Ecke stamme und nicht aufhören werde, den Zusammenhang von Religion und Intoleranz aufzuzeigen, fühle ich mich berechtigt und genötigt, zuallererst auf den Balken im eigenen Auge – also im Auge der Islamkritiker – hinzuweisen, bevor ich auf den (ziemlich großen) Span im Auge allzu vieler Linker eingehe.

Nehmen wir Bernd Zeller, einen ostdeutschen Allround-Versager, der dennoch als Mitglied der „Achse des Guten“ eine nicht unbedeutende publizistische Plattform für seine Hasstiraden erhält. Noch im August 2011 hatte er Folgendes zu sagen:

„Der Islam ist noch immer keine Religion, deshalb stimmt es sogar, dass eine theologisch fundierte Auseinandersetzung nicht stattfindet. Die Umrechnungsformeln von Datteln in Kamele sind zwar göttlich vorgegeben, aber was das theologisch bedeuten soll, darf zum Glück auch nicht hinterfragt werden. Will man die Denkfiguren der großen Religionen und des Islam vergleichen, kann man gar nicht so viel Toleranz und Nachsicht aufbringen, um dem Islam ohne Behindertenbonus zu begegnen.
Und trotzdem: Wie schön wäre es, wenn die Probleme, die wir mit dem Islam haben, religiöse wären. Ein Dialog auf theologischer Ebene könnte gewinnbringend sein. Aber das, was als Dialog verkauft wird, ist bloße Beschwichtigung der Leute, die sich vorsorglich abducken sollen.
Vielleicht – und ich denke: sicherlich – ist es gerade dieses loserhafte Kuschen gewesen, das Brejvik zu seiner Untat anfeuerte. Hätte er das Gefühl, unsere Feuilletonisten und Politiker werden die Entdemokratisierung und Abschaffung der Rechtsstaatlichkeit nicht zulassen, hätte er seinen Dünger zum Düngen verwendet.“

Der ganze Beitrag ist hier nachzulesen:

 

 

http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/ich_nicht/

 

Nun, ob der Islam eine Religion ist oder nicht, hat zum Glück ein Herr Zeller nicht zu entscheiden, der weder übers Judentum, noch über das Christentum noch über den Islam etwas weiß, dafür aber eine alte Denkfigur Adolf Hitlers wiederbelebt, der bekanntlich sagte, das Judentum sei keine Religion, sondern eine Blaupause für die Weltherrschaft:

 

http://books.google.de/books?id=tkq6LiCANykC&pg=PA157&lpg=PA157&dq=hitler+judentum+ist+keine+religion&source=bl&ots=ptcrBCCos6&sig=1TvYHfr9ObNZjL2gR_slkV5VpCc&hl=de&ei=1VDTTuu0OY_c4QS86tnbCg&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=4&ved=0CEIQ6AEwAw#v=onepage&q=hitler%20judentum%20ist%20keine%20religion&f=false

 

Was aber Zellers Beitrag so ungeheuerlich macht, ist der Schlussabsatz. Das „loserhafte Kuschen“ vor dem Islam habe Anders Breivik zu seiner Tat motiviert, weiß Herr Zeller, damit den Loser Breivik zum Widerständler stilisierend;  „unsere Feuilletonisten und Politiker“ (man achte auf die Verallgemeinerung, auch sie ein beliebtes Mittel des Demagogen, ob links oder rechts) würden der „Entdemokratisierung und Abschaffung der Rechtsstaatlichkeit“ nichts entgegensetzen, darum habe Breivik „seinen Dünger nicht zum Düngen verwendet“, sondern zum Bombenbasteln.

Es gibt eine Grenze, jenseits derer die notwendige Einfühlung in eine Tat in Rechtfertigung umschlägt. Diese Grenze ist hier erreicht; und man müsste nur statt Breivik die Mitglieder und Helfer der NSU einsetzen, um zu sehen, wie Zeller hier der Ideologie ihrer Propaganda der Tat aufsitzt.

Übrigens argumentiert er haargenau so wie jene Linke, die er als „loserhafte Kuscher“ verachtet und etwa islamistische Selbstmordattentäter rechtfertigen: Wären sie wegen der zionistischen Besatzung / der Arroganz Amerikas / der Kollaboration der arabischen Führer mit Israel und den USA / der Rechtlosigkeit und des Mangels an Demokratie usw. nicht so verzweifelt, sie würden auch „ihren Dünger zum Düngen verwenden“.

 

 

Der Kampf gegen den Terror ist so unteilbar wie es die Menschenrechte sind, deren wichtigstes (in der Reihenfolge der Unabhängigkeitserklärung der USA) das Leben ist. Auf der Linken – ich wiederhole es – darf es keine Verniedlichung der islamistischen und panarabischem Ideologie geben, keine Rechtfertigung des Terrors als „Befreiungskampf“; aber genau so notwendig ist auf der Seite derjenigen, die vorgeben, die Demokratie gegen den Islamofaschismus zu verteidigen, die entschiedenste Distanzierung von einem ressentimentgeladenen Hassprediger wie Bernd Zeller. Soll er auf „P.I.“ publizieren. In anständiger Gesellschaft haben Leute wie er nichts zu suchen.

8819-Debatte-ueber-Rechtsextremismus-NDP-Verbot-und-Behoerden
 

Shares
Folge uns und like uns:
error20
fb-share-icon0
Tweet 384

117 Gedanken zu “Der Kampf gegen den Terror ist unteilbar;”

  1. avatar

    @Moritz Berger: Auch für mich klang der Beitrag von Parisien, wie das Orakel von Delphi!
    Liegt bestimmt daran, daß ich das falsche Geschlecht habe und überdies blond.

  2. avatar

    Sehr geehrter Herr Parisien,

    seit wann ist das Handelsblatt links, sicherlich nur wenn man von ganz außen rechts schaut oder ?? 🙂

    Und seit wann haben Fakten etwas mit Verbitterung zu sein?

    In meinem Job gehören Analysen zum täglichen Brot.

    Vielleicht können Sie mir daher auch einmal erläutern wass Sie hierunter verstehen:

    6. Halte die Globalisierungsidee für zu früh und daher zu hoch gegriffen und möglicherweise gescheitert

    5. Bin der Ansicht, dass verschiedene Akteure daran schuld sind, dass der Karren im Mist steckt.

    Lichten Sie doch bitte den Nebel Ihrer Pythia und reden einmal Klartext.

  3. avatar

    @Parisien

    Es hieß bei meiner Oma immer Butter bei die Fische.

    Aber bei Ihnen sehe ich weder Fische noch Butter 🙂

    Schade Herr Parisien, dass Sie hier nicht mit Fakten anworten.

    Wenn ich hier heise.de zitiert habe, dann weil Sie als Franzose evtl. Schwierigkeiten mit der englischen Sprache haben.

    Denn auf die englischen links gehen Sie leider nicht ein 🙂

    Ganz nebenbei haben Sie die OECD Studie auch gelesen:

    http://www.ftd.de/politik/deut.....38466.html

    Wohin sollen die Reichen, bzw. der noch existierende Mittelstand noch auswandern?

  4. avatar

    @ Moritz Berger: 1. Klingt verbittert. 2. Lese nie links und sicher nicht heise.de. 3. Beobachte die Situation mit einer Mischung aus Ruhe und Skepsis. Bloß keine Hysterie. 4. Würde nicht in die USA auswandern. 5. Bin der Ansicht, dass verschiedene Akteure daran schuld sind, dass der Karren im Mist steckt. 6. Halte die Globalisierungsidee für zu früh und daher zu hoch gegriffen und möglicherweise gescheitert. 7. Mache wie geasgt zur Zeit nur Beobachtungen, z.B.: Monti wirkt sympathisch. Merkel bemüht sich sehr usw.
    Hysterie ist das Schlimmste. Am besten wäre vorübergehender Ideologieverlust und die Betrachtung von Ideologie als Luxus.
    Apropos neoliberal: Obama, der das nicht ist, bekleckert sich nicht gerade mit Ruhm. Auf der Gegenseite will Michelle Bachmann die amerikanische Botschaft in Iran schließen, und Rick Perry will wenigstens drei existente Sachen dicht machen, weiß aber nicht, wie sie heißen. Cain fängt auch mit C an, und Gingrich will Bernanke rauswerfen. USA zur Zeit: Ein Desaster.
    Montebourg und Hollande kritisieren Merkel, und Fillon wirft Montebourg und Hollande Germanophobie vor. Die europäischen Beziehungen: Auf dem Weg in den Keller.
    @ APo: schreiben Sie bitte was Neues. Dann hört das Geplänkel hier auf. Ich z.B. hätte gern mal Ihre Meinung über Romney gehört.

  5. avatar

    @Parisien

    Lieber Herr Parisien.

    ich weiß nicht wo Sie leben, aber vielleicht sollten Sie doch einmal Ludwig Poullain lesen:

    http://www.meinepolitik.de/poullai3.htm

    http://www.handelsblatt.com/un.....333094=all

    http://www.handelsblatt.com/un.....590890=all

    Und ob die Grünen tatsächlich unser Feind ist…. Ich will Ihnen Ihren Märchenglauben nicht nehmen.

    Ich hatte mich eher an die harten Falten der Wirtschaft und die sind leider nicht so, wie Sie sie hier darstellen.

    Ich kann Ihnen nur empfehlen in die USA auszuwandern, dort haben es mittlerweile die Neoliberale geschafft den Mittelstand sehr stark schrumpfen zu lassen. Die Alternative wäre auch Thatcher country UK mit einem ebenfalls stark erodierende Mittelstand.

    Und was Alan Greespan betrifft, den Sie an anderer Stelle auch loben:

    Hier eine Kritik von James Galbraith:

    http://www.huffingtonpost.com/.....13372.html

    Und hier noch ein revidierte Auffassung von Greenspan:

    http://www.heise.de/tp/blogs/8/148148

    Greenspan tritt nun praktisch für Steuererhöhungen ein, um das staatliche Defizit zurückzufahren. Die Theorie, dass eine geringere Besteuerung zu Wirtschaftswachstum führe, beruhe auf schlecht begründete Annahmen. Steuerentlastungen seien zwar gut, aber nicht mit geborgtem Geld.

    Und hier ein Zitat von Greespan noch zu seiner Amtszeit anläßlich der Enron Pleite:

    Capitalism is not working

    http://www.istockanalyst.com/a.....id/2738244

    Und hier noch ein link zum Rückgang des Mittelstandes in den US:

    http://blogs.reuters.com/chrys.....dle-class/

  6. avatar

    @ Moritz Berger: Märchen in der Kindheit schaden nicht, nur Märchenersatz im Erwachsenenleben.
    1. Ich bin auch Mittelstand. Unser wahrer Feind sind die Grünen. Ich nenne sie die Morgenthau-Partei. Stellen Sie sich folgende Schreckensvision vor: Mitten in einer Wirtschaftskrise, die länger gehen wird, vielleicht sogar mit Rezession, kommen diese Träumer und wollen 3% mehr Spitzensteuer plus Ewigkeitssoli (wozu?) und über 10 Jahre 10% Vermögenssteuer. Die Spitzensteuer ab Euro 53.000 Jahreseinkommen. Die Folgen: Ein Teil wird auswandern. Ein Teil, der nicht kann, wird das für seine Kinder gebaute Häuschen verkaufen müssen. Nebenbei werden Depressionen und Suizide zunehmen. Die Immobilienpreise werden fallen. Das Geld geht keineswegs an Schulen oder die Wissenschaft, sondern wird zur flächendeckenden Landschaftsverschandelung verwendet werden, Hauptsache keine – igitt – Strahlen mehr, Felder voll von Mais und Raps und Windrädern und Solarpanelen. Die Bürger werden langsam verarmen und, wie damals, merken, dass sie sich ihre schlimmsten Feinde selbst auf den Hals laden. Eine Horrorvision. Diese Partei darf nicht in die Regierung, und Frau Merkel sollte sich tunlichst von ihr distanzieren.
    2. Der Mittelstand hat auch Aktien und andere Anlagen wie auch offene Kredite. Sie können daher nicht davon ausgehen, dass Banker, wie Sie andeuten, den Mittelstand vernichten wollen.

  7. avatar

    @Alexander Wallasch:
    „Man kann – so meinte ich – nach Auschwitz nicht mehr leben.“ (Quelle: Horst Mahler, vor seinem Gesinnungswechsel)

    Dieses Gefühl hatte ich auch häufig, gleichzeitig wechselten bei mir oft die Phasen von purer Lebenslust und tiefer Niedergeschlagenheit. Terrorismus als erlaubtes Mittel war mir nicht einfallen, sicher lag das auch an der Erziehung meiner Mutter. Wir hatten auch Filme über den Terror in Italien (Mailand) gesehen und sie hat mir von der RAF erzählt, sie verurteilte jede Art von Terror. Ich denke, wie man sich entscheidet, ist auch von der Persönlichkeitsstruktur eines Menschen abhängig und welche Art von Lösungen in der Umgebung akzeptiert wird.

    Wenn ich mit meinen palästinensischen Bekannten über Auschwitz redete (80-iger Jahre), konnte ich auch die unterschiedlichsten Reaktionen erhalten: Betroffenheit, Interesse, aber auch Aussagen, die denen ähnelten, wie die: Die jordanische Jerusalem Times veröffentlichte am 24. April 1961 , kurz vor der Eröffnung des Prozesses gegen Adolf Eichmann in Jerusalem, einen offenen Brief an den Angeklagten. Der Mitorganisator der Vernichtung der europäischen Juden habe „der Menschheit einen wirklichen Segen“ erwiesen, hieß es darin. (Quelle: http://buecher.hagalil.com/sonstiges/mallmann.htm)

    Es überstieg einfach meine Vorstellungskraft, dass man solche Aussagen ernst meinen könnte und wahrscheinlich wollte ich es auch nicht wahrhaben. Einen Bezug zum Islam hatten diese Aussagen für mich damals nicht. Ich war einfach sehr jung und ich hatte überhaupt keine Vorstellung davon, wie klein die Welt in Bezug auf die Verbreitung von Ideologien ist. Erst nachdem ich die Mohammed-Biografie von Essad Bey las, begann ich, die doch zum Teil sehr judenfeindlichen Aussagen im Koran zu reflektieren.

  8. avatar

    @Alexander Wallasch: Es war die totale Feindschaft gegen den Staat jener “Gesellschaft”, deren Bild vom Mythos der Judenvernichtung so geschwärzt war, daß man nichts Wirkliches mehr in ihm erkennen konnte. (Zitat von Horst Mahler)

    Dann will ich doch einige Anmerkungen über den Nationalsozialismus machen, Thema: Justiz, Polizei und zu den Gefängnissen im Nationalsozialismus. In seinem Buch Gefangen unter Hitler beschreibt Nikolaus Wachsmann Justizterror und Strafvollzug im NS-Staat. Wachsmann zeigt, dass die Justiz innerhalb der Grenzen des Deutschen Reiches eine zentrale Rolle im NS-Terror spielte. Seine anschauliche Darstellung des nationalsozialistischen Straf- und Gefängnissystems räumt so mit hartnäckigen Fehleinschätzung auf: Etwa mit der Ansicht, im Gegensatz zu den Konzentrationslagern habe in den Nazigefängnissen Recht und Ordnung geherrscht, die dort Inhaftierten hätten „zu Recht“ eingesessen.

    Nach der Reichsbrandverordnung http://www.dhm.de/lemo/html/na.....index.html
    wurden allein in Berlin 1000 Personen verhaftet, manche waren Tage oder Wochen in Schutzhaft. Ende Juli 1933 gab es 27 000 Schutzhäftlinge. Durch die Polizei wurden sogenannte „Berufsverbrecher“ in Vorbeugehaft genommen, obwohl sie keine neuen Straftaten begangen hatten.

    „Im Dritten Reich stieg die Zahl der Verurteilten wegen politischen Widerstands von Beginn an steil an. Hatten 1932 nur 66 Angeklagte wegen Vorbereitung zum Hochverrat eine Zuchthaus- oder Gefängnisstrafe erhalten, waren es 1933 bereits 1652. In den folgenden Jahren gingen die Gerichte noch schärfer gegen politische Gegner vor.“ (Quelle:*)

    „Von allem Männern und Frauen, die sich am 1. Januar 1937 in Sicherheitsverwahrung befanden, waren nur 7,7 Prozent Gewalt- oder Sexualverbrecher, während 86,1 Prozent wegen Diebstahls oder Betrugs verurteilt worden waren.“ (Quelle: *)

    Nach der „Nacht der langen Messer“ wurden NS-Morde als außerordentliche Maßnahme als „Staatsnotwehr“ gegen „hoch- und landesverräterische Angriffe“ bezeichnet.

    Im November 1938 gab es Massenverhaftungen von deutsche Juden ca. 20 000. Die Verordnung zur Ausschaltung der Juden aus dem deutschen Wirtschaftsleben vom 12. November 1938 schloss sich nahtlos an die Reichspogromnacht vom 9./10. November 1938 an. (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Arisierung)

    Ab 1942 wurde die „Vernichtung durch Arbeit“ eingeführt (KZ). Magdelena s., 1936. Auch sie wurde wegen geringfügiger Vergehen in Sicherungsverwahrung genommen und später, wie mehr als 20 000 andere Strafgefangene, der „Vernichtung durch Arbeit“ zugeführt. (Nikolaus Wachsmann Gefangen unter Hitler) http://de.wikipedia.org/wiki/V.....rch_Arbeit

    Die Erbgesundheitsgerichte wurden im Deutschen Reich durch das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses vom 14. Juli 1933 eingeführt. … Bis Mai 1945 wurden aufgrund der Beschlüsse der Erbgesundheitsgerichte etwa 350.000 Menschen zwangssterilisiert. (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Erbgesundheitsgericht)

    Nach der amtlichen Statistik wurden zwischen 1933 und 1945 16.560 Todesurteile gefällt, davon wurden etwa 12.000 vollstreckt. (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/T.....ozialismus

    *http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/buchtipp/569691/

  9. avatar

    @Parisien

    Mein Gott:

    Sarrazin schreibt Mist über Genetik, aber seine Zahlen sind unschlagbar, weil er Banker ist und nicht Humangenetiker.

    sarrazins Zahlen waren auch unschlagbar, als er die Wohnungsbaugesellscxhaften in Berlin verschleudert hat 🙂

    Und was die Banker betrifft:
    Da lesen Sie doch bitte einmal bei Ludwig poullain nach, der davon ausgeht, dass die Banker sich von einem Dienstleister zu einem Produzenten gewandelt habe.

    Leider habe ich nicht wie Sie zuviel Märchen gelesen sondern hatte mich an die Fakten.

    Und die Fakten sind leider nicht irgenwelche Spekulationstheorien, sondern ein Verschwinden des Mittelstandes.

  10. avatar

    @ APo: Ich gehe nicht gern auf sites von Israelhassern oder Antisemiten aller Art. Insofern bitte ich um Entschuldigung, wenn ich die Gelegenheit, mal eine ganz einfache Frage zu stellen, hier genutzt habe. Man darf, finde ich, Leute, die diese Einstellung vertreten, nicht isolieren, denn sie ist sehr verbreitet. Sie selbst kommen dann zwangsläufig zu kurz, aber Sie müssen daran denken, dass immer neue, junge und auch muslimische Anti-Israel-Gläubige, nachwachsen, die diesen Müll inclusive diverser Spekulationstheorien (weil sie in ihrer Jugend zuwenig Märchen gelesen haben) glauben. Junge Leute, die vor Banken sitzen und denken, Ben Bernanke oder Alan Greenspan wären an der verfahrenen Wirtschaftssituation z.B. schuld. Lesen Sie Weimer heute auf achgut: Über die Wirtschafts-, Bildungs- und Finanzsituation der USA und über den neuen Militäretat. Das kommt der Sache bedeutend näher. Ben Bernanke wird dort als kritische Stimme zitiert, und von Alan Greenspan war auch schon allerhand Kritisches zu hören.
    Ich finde, dass Wilders und Sarrazin getrennt betrachtet werden müssen. Sarrazin schreibt Mist über Genetik, aber seine Zahlen sind unschlagbar, weil er Banker ist und nicht Humangenetiker. Wilders wollte den Koran verbieten und eine Kopftuchsteuer. Wissen Sie, was das ist?: Das ist einfach nur dumm und außerdem total atheistisch.

  11. avatar

    @ Roland Ziegler: Ich werde Obsessionen nicht ignorieren

    Die Tendenz habe ich ebenfalls. Glaube aber, dass das insofern ein Fehler ist, als jedes Eingehen-auf der Obsession Vorschub leistet. Konkret: Am Ende gelingt es unserem gebildeten und kultivierten Antisemiten, mit unserer Hilfe endlich „hier“ das frequentierte(!) monomanische Blog zu haben, das er bis jetzt trotz seiner monomanischen Bemühungen mit seinem eigenen Blog nicht zustande bringt. Mal so grob geschätzt: 40 Prozent des SM-Blogs hat er schon übernommen.

  12. avatar

    @A. Posener: Sie wollen, dass wir statt über Alt68ers Obsessionen über Ihre Thesen sprechen. Versuchen wirs. (Nebenbei: Ich werde Obsessionen nicht ignorieren, weil sie antisemitisch sind bzw. sein könnten.) Ihre These: Moslemhasser sind Antisemiten und umgekehrt. Die Antithese zu Ihrer These lautet also: Einige Moslemhasser sind keine Antisemiten, einige Antisemiten sind keine Moslemhasser. Vordergründig betrachtet stimmt diese Antithese schon mal ganz zweifellos. Der von Ihnen ins Spiel gebrachte B. Zeller ist beispielsweise kein Antisemit. Ebenso sind in der Antifa, in Teilen zweifellos antisemitisch, keine Moslemhasser. Wollen Sie das bestreiten?
    Nein, Sie sagen, das sei nur vordergründig so. Sie versuchen also, eine Tiefenstruktur zu analysieren, auf der die beiden Phänomene zusammenfallen. Es mag eine gemeinsame Tiefenstruktur geben. Aber deshalb fallen die beiden Phänomene trotzdem nicht zusammen, sondern stehen sich bisweilen sogar feindlich gegenüber. Eine notwendige Konsequenz aus Ihrer These wäre: Sie müssen die antisemitischen Teile der Antifa als Moslemhasser analysieren. Eine eigentliche Wirklichkeit unserer normalen Begrifflichkeit gegenüberstellen. Würden Sie wirklich soweit gehen? Ich nicht.

  13. avatar

    Nun habe ich doch etwas Zeit gewonnen, da mein Kind sich ein Fremdschlafplatz gesucht hat. Die Frage, ob Antifa und Islamkritiker miteinander gegen Rechtsradikalismus auftreten sollten, würde ich grundsätzlich bejahen, auch wenn ich dort einige Probleme sehe. Selbst bin ich nicht Teil der aktiven Antifa. Grundsätzlich habe ich keine Berührungsängste in Bezug auf andere Meinungen, manchmal dauert es eben etwas länger, eigene Standpunkte zu hinterfragen. Gerade in der Frage der Meinungsfreiheit habe ich auch manches von Henryk M. Broder gelernt. Wenn man einen Rückblick in die Geschichte wagt, muss man auch feststellen: Gerade die Zerstrittenheit der Kräfte gegen den Nationalsozialismus hat den Aufstieg Adolf Hitlers erst möglich gemacht. Wie tief der Riss zwischen Kommunisten und Sozialdemokraten verlief, konnte ich noch in meiner Jugend spüren und ich wurde erst in den 60-iger Jahren geboren.

    Die Frage lautet: Wo liegt der gemeinsame Nenner? Für mich ist der Erhalt der unserer Demokratie und die Ablehnung von Rassismus entscheidend.
    Islamkritik, ja, aber doch nicht auf dem Niveau dem Dämonisierung einer Religion bzw. die Diskussion darüber, ob der Islam eine Religion ist oder nicht, das halte ich für eine absolut überflüssige Diskussion. Wo bleibt dann die Religionsfreiheit?

    Yasmin Shooman schreibt: „Sarrazin kommt in seinem Buch zu dem Schluss: Die meisten islamischen Glaubensrichtungen haben den gesellschaftlichen Entwicklungsprozess noch vor sich, den die Richtungen des Christentums in den letzten 500 Jahren mehrheitlich hinter sich gebracht haben.“ Hier zeigt sich deutlich, wie sehr die Fremddämonisierung mit einer Selbstidealisierung einhergeht, die Abwertung des „Anderen“ also der „Aufwertung des Eigenen“ dient.

    Der Islam wird als expansive und bedrohliche Ideologie gezeichnet – mit Musliminnen und Muslimen als ihre subversiv agierenden Vollstrecker, gegen die man sich als Europäer zur Wehr setzen müsse, da sonst die Identität gefährdet sei. Auch dieses konnte ich in der Diskussion beobachten. Es wird vom Einzelnen aufs Ganze und vom Ganzen aufs Einzelne geschlossen, gerade wie es gefällt.

    Gleichzeitig wird in der Diskussion um den Islam, die Selbstverortung des Individuums negiert. Als ich vor 4 Jahren anfing, mich noch einmal mit der Shoa zu beschäftigen, musste ich zunächst den 6 Millionen getöteten Juden Gesichter geben. Auch ein Blick nach Israel zeigt, dass die israelische Gesellschaft nicht aus die Juden besteht. Es gibt nicht die Juden, genauso wenig, wie es die Moslems gibt.

    Die Konstruktion „ihr“ und „wir“ spielt den Rechtsradikalen in die Hände. Leider beschränken sich solche Ideen nicht mehr nur auf den rechten Rand, sondern haben bereits Eingang in die allgemeine Diskussion gefunden, dazu hat auch „Die Achse des Guten“ beigetragen. Da wurden Ängste geschürt und zwar auf beiden Seiten, das führt dann zu Abwehrverhalten. Das konnte ich auch bei mir beobachten.

    Anstatt einer einseitigen Islamkritik sollte es meines Erachtens eine allgemeine Gesellschaftskritik ohne Stigmatisierungen (Unterschicht) und Rassismus geben. Dafür muss man auch darüber reden, welche Art von Werten es überhaupt zu verteidigen gilt.

    @derblondeHans: Manchmal schaue ich noch nach Israel und bin für alle Meinungen offen. Haben Sie gelesen? Von Richard J. Goldstone: Israel und der Apartheid-Mythos (Quelle: http://www.botschaftisrael.de/.....id-mythos/)

  14. avatar

    @ Alle und zu Herrn Kaufmann: Er benutzt dieses Blog, um seine antisemitischen Obsessionen zu pflegen und zu verbreiten.
    Ganz kurz:
    1. „Auserwähltes Volk“ meint nicht: besser als andere. Es meint: Von Gott auserwählt. Und die Begründung, die Gott selbst dafür gibt (lesen Sie mal die Bibel, Sie werden die Stelle schon finden), lautet: Weil ihr ein Scheißhaufen seid. Wenn ich aus euch etwas machen kann, dann werden die Leute sehen, dass ich ein großer Gott bin. DAS ist die jüdische Auserwähltheit: allerhöchste Bescheidenheit.
    2. Angeblich pro-israelische Islamfeinde. Dazu habe ich hier wiederholt geschrieben, z.B. „Geert Wilders ist ein Antisemit“. Auch über den verlogenen Philosemitismus eines Sarrazin habe ich geschrieben. Das weiß Kaufmann, aber er nimmt es einfach nicht zur Kenntnis. Weil er ein verbohrter Ideologe und Demagoge ist, ein Opfer katholischer Erziehung, der vom Judenhass verzehrt ist.
    Mir macht es keinen Spaß, mit meinen Beiträgen auf „Starke Meinungen“ lediglich eine Plattform für einen Antisemiten abzugeben, der mit seinem eigenen Blog gescheitert ist. Wer mit Herrn Kaufmann über jüdische Auserwähltheit und israelische Verbrechen diskutieren will, soll es dort, bei den „einzigwahren Freunden Israels“ tun. Wenn die Nutzer hier nicht für einen klaren Trennstrich zu Antisemiten sorgen können oder wollen, werde ich einen Trennstrich zu diesem Blog ziehen müssen.

  15. avatar

    „Auschwitz ist ohne die judenfeindliche Tradition der Kirchen und der Christen nicht erklärbar.“
    Dr. Heiner Geißler

    Was, meinen Sie, hat mich auf den Gedanken gebracht, jene bewaffnete Gruppe ins Leben zu rufen, die sich später “RAF” nannte? Es war die totale Feindschaft gegen den Staat jener “Gesellschaft”, deren Bild vom Mythos der Judenvernichtung so geschwärzt war, daß man nichts Wirkliches mehr in ihm erkennen konnte.
    Es war moralische Raserei auf dem Wellenkamm der Lügen. “Nach Auschwitz kann man keine Gedichte mehr schreiben.” , sagte Hans-Magnus Enzensberger.
    Mir erschien das lau. Man kann ­ so meinte ich ­ nach Auschwitz nicht mehr leben.
    Horst Mahler, vor seinem Gesinnungswechsel

  16. avatar

    @Alt 68 er: Wir hatten das Thema der jüdischen Auserwähltheit ja erst vor Kurzem, und dank Ihrer Fixiertheit ist es jetzt also wieder da. Ich will nicht alles wieder aufrollen, nur noch einmal nachfragen, wieso Sie glauben, dass die vermeintliche Auserwähltheit, sagen wir, eines Luther, Calvin, Jansen, der katholischen Päpste, eines Thomas v. Aquin und wie sie alle heißen, der vermeintlichen Ausgewähltheit der Juden nicht das Wasser reichen kann? In allen Religionen sind die Gläubige die Erleuchteten und die anderen, die Ungläubigen, die Loser, für die die Hölle (oder ein Äquivalent dazu) bereitsteht. Auch in diesem Blog gibt es eine unabsehbare Anzahl von Beiträgen, die die vermeintliche Auserwähltheit nicht den Juden, sondern den Muslimen zum Vorwurf macht, falls Sie sich an die Sarrazin-Debatten erinnern. Dass im Koran stünde, alle Nichtgläubigen seien von Allah zum Abschuss freigegeben usw.
    Wodurch unterscheidet sich Ihrer Ansicht nach die Exklusivität des Judentums? Dass es als erste auf diese Idee gekommen ist? Die offenbar so gut war, dass sie von allen Religionen adaptiert wurde? Ich glaube nicht, dass das stimmt. Ich glaube, dass schon vorher, d.h. seit ewigen Zeiten, auch die nicht-monotheistischen Religionen ihre Anhänger mit Vorteilen belohnt haben. Was man vermutlich sagen kann, ist, dass das Judentum historisch die erste von drei monotheistischen Religionen gewesen ist; die anderen beiden sind später dazugekommen. Aber wenn das die Wurzel des Antisemitismus sein sollte, wird sich daran nichts ändern lassen. Die Historie kann man nicht ändern; da nutzt der beste Mem-Zerfall nichts.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Shares
Scroll To Top