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Von empfundenen und wirklichen Problemen

Angenommen, die Gesellschaft ließe sich analysieren wie ein Mensch. Dann möchte ich – als Biologe – ihr für eine grandiose Verdrängungsleistung gratulieren. Wir alle haben das eigentliche Thema des G20-Gipfels in Hamburg beiseite gewischt. Wir mussten den realen Welt-Schmerz nicht an uns heranlassen. Als wäre dieses Land ein aufgewühlter Teenager, drehte es sich tagelang nur um sich selbst und seine Peergroup. Es verletzte sich. Es spürte sich so gut wie lange nicht mehr. Damit griff diese Gesellschaft auf ein verstörendes Handlungsmuster zurück, das bei ihren eigenen Jugendlichen erschreckend weit verbreitet ist: Deutschland hat sich geritzt.

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Über Armut und Ungleichheit und was wir dagegen tun können

Mit mehr als 850 Milliarden Euro in diesem Jahr gibt Deutschland viel Geld für seinen Sozialstaat aus. In den nächsten Jahren wird die Billionen-Marke erreicht werden. Eine älter werdende Bevölkerung und die Integration der neuen Geflüchteten bedeuten mehr soziale Ausgaben. Umso wichtiger wird die Frage, ob die Sozialausgaben im Hinblick auf die Zukunft gut angelegt sind. Die gute Nachricht: die Zahl der in erheblicher Armut lebenden Menschen geht nicht nur weltweit, sondern auch hierzulande erheblich zurück. Weiterlesen

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Hartz IV neu ausrichten: Plädoyer für eine Politik gegen Armut

Nicht die Politik, sondern das Bundesverfassungsgericht als oberstes deutsches Gericht reformiert die seit 2005 Hartz IV-Verordnung. Mit der damaligen Einführung wurden Sozialhilfe und Arbeitslosenhilfe in Form einer einheitlichen, bedürftigkeitsabhängigen Grundsicherung für Erwerbsfähige und die mit ihnen in einer Bedarfsgemeinschaft lebenden Personen zusammengefasst.

Seitdem hat sich die soziale Lage deutlich verändert. Weiterlesen

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Was graue Anzugsträger über Arbeitslosigkeit lernen müssen

Neulich an der Supermarktkasse wurde mir wieder bewusst, dass die großen Themen der  gesellschaftspolitischen Auseinandersetzungen im Wahljahr 2009 auch in meinem kleinen Alltag  entnebelt werden.

Frühmorgens also in einer deutschen Großstadt, eingeklemmt in der Warteschlange einer überforderten Kassiererin. Vor mir eine übermüdete junge Mutter mit zwei kleinen, ungeduldigen Kindern und wenig Geld. Um die drei Liter Milch und  vier Bananen auf dem Band zu bezahlen, kramte sie außergewöhnlich lange die restlichen Cents in ihrem Portemonnaie zusammen. Die drei ins Leben drängenden, vor Selbstbewusstsein strotzenden jungen Banker hinter mir wurden in ihren feinen Anzügen langsam ungeduldig und machten, zunächst leise, Bemerkungen über die wohl mickrigen Finanzen der jungen Frau. Weiterlesen

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