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Hugo Egon Balder erklärt mir Ringo Starr

Es gibt ja intelligentes und strunzblödes Schlagzeugspiel. Was nicht heissen soll, dass die Erfüllungsgehilfen der jeweiligen Kategorie intelligent oder dumm sein müssen. Nein, es geht allein um ihre Kunst und den verfehlten Einsatz vorhandenen Talents. Um gleich ganz oben in Nerdistan einzusteigen und ums eigentliche Thema herumzutändeln, damit das nun Folgende einen irgendwie wissenschaftliche Anstrich bekommt, beginnen wir mal mit einem Beispiel aus dem so genannten Progressive Rock, dortselbst ist das Phänomen am häufigsten zu beobachten. Was hat das nun aber mit Hugo Egon Balder und Ringo Starr zu tun und was um Himmels willen habe die beiden miteinander zu tun? Gemach, ich komme gleich zum Thema. Weiterlesen

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Anklicken würde auch reichen oder: Der ratlose Rezensent

Eine Geschichte, die sich um den schwedischen Musiker Christian Kjellvander dreht. Auch. Aber auch um etwas ganz anderes. „A Village Natural Light is an album about living, loving and dying. When I listen to these songs I think about how important it is to really live your life“. Ja, nun. Das schrieb „ein Freund“ auf der Homepage des schwedischen Musiker Christian Kjellvander über das genannte Album. Es sind zwei Sätze, bei denen man sich unvermittelt fragen sollte: Warum um Gottes willen versenkt der Autor dieser Zeilen unmittelbar nach Abfassung jene nicht mit vor Schamesröte glühendem Gesicht im Papierkorb?

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Ohropax? Nein, danke! Gelobt sei der Lärm!

Sie hätten es ahnen können, die adretten Damen in ihren Chefsekretärinnen-Kostümen, ausgehfertig gemacht mit Pumps und feinen Handtäschchen. Alle waren sie mit ihren fönfrisierten Beistellherren gekommen, um noch einmal die wachsweichen Musikalien der schottischen Weltenretter Simple Minds zu hören, in deren Texten es aber so was von knallhart gegen das Böse in der Welt zur Sache geht. Sie wollten sich schwelgerisch erinnern an jene Zeiten, als man nach dem übermässigen Genuss von „Mandela Day“ und „Belfast Child“ sein politisches Bewusstsein bis hin zur steuerlich absetzbaren Spendenquittung erweitern konnte. Weiterlesen

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10.000 Tonträger braucht der Mensch. Ein kurzer Einwurf.

Das ist schon ein paar Jahre her, aber immer noch aktuell. Ich habe es wieder entdeckt und jetzt aufgeschrieben. Ich, im folgenden ich genannt, unterhalte mich mit Arnim Töpel. Im Folgenden Arnim genannt. Ein ganz wunderbarer Bluesmann, Pianist, Sänger, Kabarettist. Musikkabarettist würde man ihn besser nicht nennen, das könne als Beleidigung aufgefasst werden in einer Zeit, in der unter diesem Etikett all zu viel Flachkarätiges tourt. Wir unterhalten uns also.

Es geht um Günda, seinen Romanhelden, der ist Kommissar, löst aber eigentlich keine Fälle. Während er das tut, hört er sogar Musik und hat fast so einen guten Geschmack wie Ian Rankins Inspector Rebus. (Letzterer steht auf Wishbone Ash und Rankin sagt auch gelegentlich Konzerte der Band an, im echten Leben. Aber das nur am Rande). Weiterlesen

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50 Jahre „The Lamb Lies Down On Broadway“: Ein ewiges Rätsel

Wer das bildungsbürgerliche Zwangsklavier genossen hatte, hielt wahlweise „Tales from Topograhic Oceans“ von Yes oder „The Lamb Lies Down on Broadway“ von Genesis für der Weisheit letzen Schluß. Weisheit, das war wörtlich gemeint, denn: Wenn man etwas beim besten Willen und trotz Anglistik- und Literaturstudium nicht versteht, muss es das sein, Weisheit. Wer behauptet, Zugang zu dieser Genesis-Story zu haben, bei dem würde ich gerne eine Razzia durchführen. Mit dem Ziel vor Augen, bislang unbekannter Drogen habhaft zu werden. Weiterlesen

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Töne aus dem Orbit: Eine Liebeserklärung an Steve Lukather

Man muss sich Steve Lukather als einen total sympathischen, wortgewaltigen, lustigen Typen vorstellen. Als ich ihn das erste Mal traf, war ich einen langen, unsympathischen, kargen und kurvigen Weg gefahren in die schwäbische Provinz nach Winterbach weit hinter Stuttgart. Dort residierte der Gitarrist von Toto, der Mann, der auf unzähligen Alben als Studiomusiker seine Spuren hinterlassen hatte, um über das damals aktuelle Studioalbum „Falling In Between“ zu sprechen. Ich wartete, es dauerte, Es war lange nach High Noon, aber Herr Lukather schlief noch. Dann saß er mir gegenüber, oder besser lag – und ich konnte zusehen wie ein verkaterter, von jahrzehntelangem Alkohol- und Drogenmissbrauch etwas schwammig gewordener Mann mich aus geschlossenen Augen missmutig, ja misstrauisch – und offenbar noch im Tiefschlaf – anstarrte. Was mir in Erinnerung blieb: Er sagt ziemlich oft „fuck“. Und auch manchmal „fucking fuck, fuck“, glaube ich zumindest. Auf was sich das bezog, war seine Worten nicht eigentlich zu entnehmen, wie überhaupt nicht viel Substanzielles dabei rumkam. Weiterlesen

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