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Weltmacht DDR

„Weltmacht DDR“ heißt der Titel der aktuellen Ausgabe der vom C.H. Beck-Verlag herausgegebenen „Zeitschrift für Ideengeschichte„.

Die DDR hat ja nach Auffassung Mancher Gigantisches bewirkt:

Dass es eine AfD gebe zum Beipiel, das sei „ein spätes Erbe der Zweiten Deutschen Diktatur“. Glauben jedenfalls nicht Wenige.

Oder dass viele Deutsche nicht begeistert sind von dem Ansinnen, einen Krieg in der Ostukraine mit Senkung ihres Lebensstandards zu bezahlen, einen Klimaschutz sowieso nicht, daran sei irgendwie auch die DDR schuld.

Das Heft liegt angenehm quer zu allem, was die staatlich institutionalisierten Einrichtungen der „Aufarbeitung des SED-Diktatur“ verkünden. Lesen Sie doch mal rein in den ins Netz gestellten Probeartikel

Biermanns Seitensprünge

Nein es geht nicht um das, was der Barde mal besungen hat mit:

„Ein Weib ist zu viel für mich und zwei sind viel zu wenig!“

Es geht um das komfortable Leben des Kapitalismuskritikers Wolf Biermann im Westen, der im Kapitalismus erstaunlich viel Knete verdienen konnte. Mit dem Befund, er käme von der DDR in die Bonner Republik

„Vom Regen in die Jauche.“

Gewissermassen „von außen“ betrachtet Thomas Meaney, Chefredakteur der englischen Literaturzeitschrift Granta, die Frage: Wer erzählt überhaupt die DDR? Mit seinem Essay:

(Seite 69 ff.): Die 89er. Lehrjahre einer Deutungselite .

Die 89er, und damit meint Meaney die 1989er „DDR-Bürgerrechtler“,… Diese hätten das Erzählen über die DDR an sich gerissen. Seien in den vergangenen 35 Jahren die „Deutungselite“ geworden und bezeichneten sich auch als solche.

Das eigentliche Erbe der »89er« sei, dass sie »einen Begriff von Politik als Sphäre widerstreitender Interessen« weitgehend wegretuschiert hätten. »Mustergültige Vertreter des 1989er-Typus« in Deutschland seien die Grünen.

So gibt die Junge Welt Thomas Meaney wieder. „Die 89er“ hätten zu dem, was sie erzählen sollten, „den Faden verloren„.

Das gewissermaßen Vorwort der Heftes bezeichnet den Artikel als

„Eine erste vorläufige Bilanz ihres Wirkens.“

Und diese gehe

„der Frage nach, inwiefern sie bei ihrem Versuch, die Zeichen der Zeit zu deuten, zur Verkennung der Lage beitrugen.“

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So, das hat mich jetzt genug neugierig gemacht. Habe mir das Heft mal bestellt.

 

 

 

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Über Bodo Walther

Bodo Walther, geboren 1960 in Weißenfels im heutigen Sachsen-Anhalt, studierte 1985 bis 1991 Rechtswissenschaften in Tübingen und Bonn. Er war aktiver Landes- und Kommunalbeamter in Sachsen-Anhalt, ist heute im Ruhestand und Anwalt in der Nähe von Leipzig.

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