
Das Erinnern an die Verfolgung und Ermordung der Juden Europas durch die Nazis und ganz normale Deutsche darf nur einem dienen: ihrer zu gedenken. Nichts anderem. Der Bundespräsident missbraucht es jedoch wie andere zu politischen Zwecken.
Die Shoa war und ist ein einzigartiges Menschheitsverbrechen, auch wenn es Postkolonialisten genauso wie Rechtsextreme und Islamisten zu relativieren oder zu leugnen versuchen. Deutsche und ihre Helfer haben sechs Millionen Juden, ihre Kultur, ihre persönliche Geschichte vernichtet – aus einem einzigen Grund: Weil sie Juden waren. Aus dieser Barbarei lässt sich nichts lernen und nichts ableiten, außer dass sie sich nie wiederholen darf. Dennoch nutzen selbst hochrangige Politiker diese historische bleibende Mahnung immer wieder für ganz andere Ziele.
In seiner Gedenkrede an den 9. November 1938 ging der Bundespräsident ausführlich auf die AfD ein, ohne sie ein einziges Mal beim Namen zu nennen. Nachdem er Berufsverbote für „Verfassungsfeinde“ gefordert hatte, sprach Steinmeier ihr mögliches Verbot an. Eine Partei, die den Weg der aggressiven Verfassungsfeindschaft beschreite, müsse damit rechnen. Er beließ es jedoch nicht nur bei dieser verfassungsrechtlichen Selbstverständlichkeit, sondern bezog eindeutig Position: „Tun wir das, was getan werden muss.“
Abgesehen davon, dass es einem Bundespräsidenten als überparteilichem Staatsoberhaupt eigentlich nicht zusteht, sich in eine umstrittene innenpolitische Frage in dieser Weise einzumischen, bleibt es ein Rätsel, was ein Verbot der AfD mit dem Gedenken an die Reichsprogromnacht zu tun hat. Wenn sie wie die NSdAP einen eliminatorischen Antisemitismus propagieren würde, wäre das keine Frage. Das tut sie aber nicht. Als rechtsextremistisch ist sie vom Verfassungssschutz aus anderen Gründen eingestuft worden.
Die Vernichtung von Juden fordern hingegen die Hamas, andere islamische und „propalästinensische“ Gruppierungen und ihre Anhänger auch auf deutschen Straßen, an Unis und anderen auch kulturellen Orten. Wenn, hätte Steinmeier das unmissverständlich benennen und die Gelegenheit nutzen müssen, sich in deutschem Namen zum Schutz Israels zu bekennen. Denn das ist das Einzige, was unmittelbar mit den Progromen vor 87 Jahren und dem, was darauf folgte, in Zusammenhang steht: dass jüdische Leben geschützt werden müssen, ob im Nahen Osten oder in Deutschland. Eine ewige Verpflichtung dieses Staates und aller, die hier leben und sich aufhalten.
Missbrauch der Opfer
Gemessen daran haben die deutsche Politik, die Bundes- und Landesregierungen, die Kommunen, der Bundestag und alle, die sonst Verantwortung tragen wie die oft gerühmte Zivilgesellschaft schändlich versagt. Sie haben zugelassen, dass sich Juden- und Israelhasser auch hierzulande seit dem 7. Oktober, dem schlimmsten Progrom seit der Schoa, öffentlich austoben durften. Dafür hätte Steinmeier Scham und auch eigene Verantwortung bekennen sollen. Statt wieder einmal zum „Kampf gegen rechts“ aufzurufen.
Der ist ohne Zweifel wichtig, wenn damit Rechtstremisten und Neonazis gemeint sind, nicht Konservative und die Union, genauso wie der Kampf gegen Linksextremisten und muslimische Verfassungs- und Demokratiefeinde. Dazu kann man jeden Tag mahnen, auch wenn das allein nicht viel bringt. Der 9. November ist dafür genauso wie der Holocaust-Gedenktag denkbar ungeeignet.
Denn es nährt nur den alten Verdacht, dass die sechs Millionen ermordeten Juden im Grunde egal sind, auch Steinmeier, sie vielmehr ein zweites Mal missbraucht und geschändet werden: zu aktuellen Zwecken. Das ist würdelos, ja zynisch und eines Bundespräsidenten nicht angemessen.
Deutsche Staatsräson ist, dass sich so etwas wie unter den Nazis nie wieder ereignen darf und jede und jeder verpflichtet ist, schon den leisesten Anfängen zu wehren. Dazu gehört, aber es ist nicht das Einzige, nicht nur für das Existenzrecht, sondern die sichere Existenz des jüdischen Staates einzutreten gegen alle seine Feinde. Und gegen alle Feinde der Juden. Das wäre die zentrale Botschaft gewesen, die Steinmeier an diesem Tag hätte verkünden müssen, statt eine wohlfeile Rede zu halten, die vor allem Linke bediente. Daneben, dass dieser deutsche Schicksalstag auch für zwei historische Glücksmomente steht: den Anfang der ersten deutschen Demokratie 1918 und die Befreiung von der SED-Diktatur 1989.
Aus diesen beiden Daten lassen sich viele Aufgaben auch für heute ableiten. Nicht aus dem Gedenken an sechs Millionen Menschen, die sinnlos vernichtet wurdenn im deutschen Namen.
Lieber Ludwig,
es paßt nicht zu Ihrem Artikel, dessen bin ich mir bewußt- dennoch wende ich mich auf diesem Weg an Sie, weil Sie für Ihre Tierliebe bekannt und im Tierschutz engagiert sind.
Ich habe vor kurzem einen verstörenden Bericht gesehen.
In der Sendung erzählt ein ehemaliger Schlachthofmitarbeiter über die Abläufe in Schlachthöfen, ein authentischer Bericht, mit entsprechenden Bildern direkt aus den Schlachthofbetrieb. (Akte Fleisch, Sopha TV)
Es gibt ebenfalls Websites von Tierrechtorganisaionen wie z.B.: ariwa SOKO Tierschutz und soylent nework, die sich ausführlich über die Missstände an Schlachthöfen auseinander setzen, v.a. über aus Zeitmangel unzureichende bzw. fehlende Betäubungen.(Sie führten u.a. zu Schließungen von 14 Schlachthöfen.)
Hier ein Auszug aus der Recherche der Organisation Ariwa:
„….Eine Betäubung durch Gas, Strom oder Bolzenschuss vor der Durchtrennung der Halsschlagader soll ihr Schmerzempfinden beim Ausbluten und Sterben
ausschalten. Doch Untersuchungen in Schlachthöfen ergaben, dass die Betäubung bei 5 – 12 % der Tiere – also jährlich 56 Millionen Tieren in deutschen Schlachthöfen – so mangelhaft ist, dass Rindern die Beine abgeschnitten werden, bevor sie tot sind, und sowohl Schweine als auch Hühner zum Teil lebend abgebrüht werden und in siedendem Wasser verenden. Nicht nur bei Akkordschlachtung in Großschlachthöfen, sondern auch „beim Metzger nebenan….“
Hier auch ein link dazu:https://www.ariwa.org/grausamer-alltag-im-schlachthof-nebenan-video/
Bzw. ein Auszug aus einer Recherche der Organisation Provieh:
„….Arbeit im Akkord, fehlende Sachkunde und vernachlässigte Wartungen der verwendeten Geräte sind einige Gründe für unnötiges Tierleid. Aufgrund von Fehlbetäubungen sterben beispielsweise geschätzte 468 bis 1.775 Schweine am Tag – schlimmstenfalls erst in der Brühanlage.
Betäubungsmethoden:
Schwein CO2: …nach 10-30 Sek. Atemnot, Erstickungskampf und Panik; Elektrozangen-Betäubung: Fehlbetäubung durch unsachgemäß angelegte Betäubungszange oder zu geringe Stromstärken Erfolgt Entblutungsstich nicht unmittelbar (19 bis 31 Sekunden), sind die Tiere wieder empfindungsfähig, bei Fehlbetäubung erleben Schweine Schlacht- und teilweise Brühvorgang bei vollem Bewusstsein
Rind Bolzenschuss ins Gehirn Betäubtes Tier wird mit dem Kopf nach unten aufgehängt Tod erfolgt durch Stich ins Herz oder Kehlschnitt durch Ausbluten Hohe Fehlbetäubungsraten… durch sich bewegende Tiere und unzureichend geschultes Personal sowie enormer Zeitdruck, auch aufgrund von Akkordarbeit zum Teil mehrfacher Bolzenschuss in Nacken oder falsche Hirnregionen verursachen starke Schmerzen und erzeugen Panik. …
Hühner, Puten, Enten, Gänse Kopfüber Aufhängen an einem Fließbandsystem Betäubung mittels stromführendem Wasserbad.. Kleinere oder zappelnde Tiere werden nicht vom Wasserbad erfasst und bleiben unbetäubt…Kehlschnitt bzw. Brühbad bei vollem Bewusstsein
Vielleicht ist es Ihnen möglich, dieses Thema aufzugreifen und ev. darüber zu berichten, denn ich glaube das einzige, das wir tun können um dieses tagtägliche Leiden in den Schlachthöfen zu verringern, ist darüber zu informieren.
Ja genau das tut er, dieser Präsident einiger Deutscher. Zwecks Ausschaltung der Opposition. Fatina Keilani schrieb auf welt.de heute auch Passendes. Leider jetzt mit einem neuen Titel.
Die AfD ist DIE Partei des Judenhasses. Punkt.
Die Linke genauso. Judenhass ist leider wieder überall verbreitet. Aus der AfD ist er im Moment wenig vernehmbar. Bekämpfen muss man sie aus anderen Gründen. Aber darum geht es in meinem Beitrag ja gar nicht.
Natürlich. Philipp Peymann Engel hat in der aktuellen ZEIT alles Notwendige dazu gesagt. Dennoch hatte Steinmeier mit allem in seiner Rede recht.
Lieber Herr Zimmer,
da haben Sie recht!
Ich finde es erschreckend wieder mit ansehen zu müssen, wie wenig Weitsicht und Gefühl die sich bürgerlich nennenden Kreise gegenüber den extremen Rechten haben.
Nicht zu sehen, dass die AfD von Rechtsextremem durchsetzt ist, daa deren „Israelfreundlichkeit“ reine Taktik ist, dass man es nie wieder so weit kommen lassen darf, dass die liberalkonservativen Parteien diese menschenverachtenden Menschen wieder in die Macht hieven, das ist eine Form des: „Nie wieder!“
1933 hat Hitler nicht die Macht ergriffen, er wurde ermächtigt von Leuten, die – wie Herr Greven – glaubten, es werde schon nicht so schlimm werden. Von den Vorgängerparteien der CDU und der FDP, vom Zentrum und den Nationalliberalen.
Ich halte Steinmeier nicht für einen ehrenwerten Mann, aber in dem Punkt würde ich ihn ausnahmsweise in Schutz nehmen wollen.
MfG
68er
68er: Empörung als Argument.. Sie müssten schon mehr formulieren und – Krönung der Kunst – Argumentativ belegen, wo und wie genau „die AfD“ Freiheit, Rechtsstaat, Demokratie (nicht „unsere Demokratie“) bedroht. Und warum das genau das angesichts des zunehmenden Links- und Palästinaterrorismus nicht geschieht, ist mir klar, aber wenn wir in diesem Land im Gespräch bleiben wollen, wäre da mehr intellektuelle Leistung und Kommunikation gefragt, statt der ewigen linken geistigen Onanie. Auch der à la Steinmeier, dem Spalter. Pfründe von seinen bevorzugten ‚Kulturschaffenden‘ („Feine Sahne Fischfilet“) interessieren den geneigten Rezepienten auch dieser Publikation weniger.
Korrektur
@68er
… Sie schreiben Quark, die NSDAP war ’32 mit 33,1 % der Wählerstimmen lediglich die stärkste Fraktion im Parlament. A.H. wurde nicht demokratisch gewählt und auch nicht ermächtigt, er wurde ’33 vom Reichspräsidenten Hindenburg zum Reichskanzler ernannt. Die damalige Verfassung gab das her.
Der Judenhass in der ‚BRD‘ liegt allein in der Verantwortung von CDUCSUSPDFDPGRÜNESEDLINKE, also bei den jeweils regierungsverantwortlichen Parteien. Ich zitiere Karl Lagerfeld, falls Sie das Zitat vergessen oder nicht wahrhaben wollen: ‚Ich hasse Madame Merkel.‘ Er sagte: ‚Man kann nicht Millionen Juden töten und später dann Millionen ihrer schlimmsten Feinde holen.‘
… und Benjamin Netanjahu bereits 2016 [sic!]: ‚… Israel ist eine Insel des Friedens, des Fortschritts und der Demokratie in einem Meer autoritärer Regime, die einen radikalen Islam propagieren, der uns alle bedroht. Auch Europa, auch Deutschland.
Die einzige Kraft im Nahen Osten, die ihnen die Stirn bietet, ist Israel. Eben weil unsere Gesellschaft auf Freiheit und Grundrechten beruht. Dennoch werden wir verleumdet, genau wie das jüdische Volk jahrhundertelang verleumdet wurde. Dieselben Legenden, die einst gegen Juden erfunden wurden, werden jetzt gegen den Judenstaat vorgebracht: dass wir Kindermörder sind, dass wir Krisen schaffen.
Sie werden oft verbreitet von einem Bündnis von Islamisten und anarchistischen Linken, die ihre Stimmen nicht erheben, wenn im Iran Homosexuelle an Kränen aufgeknüpft oder in Gaza verfolgt werden. Doch Israel – die einzige Demokratie in Nahost – wird verleumdet. Das ist falsch. Und es ist dumm. Weil Israel die wichtigste Verteidigungslinie Europas in dieser Krisenregion ist.
Ohne Israel würde der westliche Nahe Osten zusammenbrechen, und es würden noch einmal 100 Millionen Menschen zu denen, die bereits im Sog des islamistischen Mahlstroms stecken, hinzukommen. Zweifellos würden viele von ihnen nach Europa fliehen. Indem es sich selbst verteidigt, schützt Israel deswegen zugleich Europa …‘
… da hat Netanjahu ja wohl Recht!
Vor allem nicht auf „Hans“ antworten. Don’t feed the troll.
Selten so einen Unsinn über die angebliche Machtergreifung gelesen.
Es waren die bürgerlichen, die Hitler aufs Schild gehoben haben, sich klammheimlichgefreut oder auf ihren Amtsschimmeln aktiv mitgeholfen haben, die Kommunisten, Gewerkschafter, linken Intelektuellen etc. zu verhaften und in die ersten Konzentrationslager zu stecken oder direkt gleich zu ermorden. Und diese „bürgerlichen“ haben diesen eigentlich schwachen Kanzler durch ihre Zustimmung zum Ermächtigungsgesetz erst die Macht übertragen, die zu der unendlich bösen Katastophe führte.
„Die AfD ist DIE Partei des Judenhasses. Punkt.“
Weil Thomas Zimmer das so will.
… werter T.Z., helfen Sie, begründen Sie Ihre Aussage ‚Die AfD ist DIE Partei des Judenhasses.‘ Im Verfassungsschutzbericht 2024 kann ich nix finden.
L.W.: ‚Aus diesen beiden Daten lassen sich viele Aufgaben auch für heute ableiten. Nicht aus dem Gedenken an sechs Millionen Menschen, die sinnlos vernichtet wurdenn im deutschen Namen.
… ‚Millionen Menschen, die sinnlos vernichtet wurden im deutschen Namen.‘, nix für Ungut, Sie suggerieren es gibt auch eine ’sinnvolle‘ Vernichtung … ‚im deutschen Namen‘ geht auch nicht. Ideologien, nicht Ethnien, ‚vernichten‘ Menschen.
… zum Gen. Steinmeier, der sich schon in den 80’ern von den SED-Genossen hat finanzieren lassen, fallen mir keine Superlative mehr ein.
Sinnlos bedeutet, dass es sinnlos ist, dem heute einen „Sinn“ geben zu wollen wie Steinmeier u.a.