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Selbstmäßigung der AfD – Wird es wirklich dauerhaft dazu kommen?

Foto-Credit: IMAGO / Andreas Gora

Der AfD-Bundesvorstand hat beschlossen, dass die Partei sich rhetorisch wie inhaltlich mäßigen soll. Dass dieses Vorhaben dauerhaft funktionieren kann, ist aus mehreren Gründen sehr zweifelhaft.

Vielleicht gehört es zu den zentralen Erfahrungen im Leben, dass Menschen, die sich daneben benehmen, sich so gut wie nie ändern. Oder dass, wenn sie es doch tun, eine solche angekündigte Umkehr auf bloßer Taktik beruht, um besser dazustehen. Meistens jedenfalls dauert es nicht allzu lange, bis sich die große Ankündigung als Fassade herausstellt und anfängt zu bröckeln.

So könnte es perspektivisch auch der AfD ergehen, die sich nun sowohl habituell wie inhaltlich mäßigen will. Ausgerechnet sie, die im Bundestag über Jahre nicht selten durch bisweilen flegelhaftes Verhalten  – man denke nur an das zornige Fußaufstampfen der Co-Fraktions- und Parteivorsitzenden Alice Weidel anno 2021 – und durch Herumgrölen aufgefallen ist, hat sich nun einen Verhaltenskodex gegeben. Wie der „SPIEGEL“ berichtet, steht in einem neuen Papier des Bundesvorstands, dass man fortan „um ein geschlossenes und gemäßigtes Auftreten im Parlament bestrebt“ sei. Weiterlesen

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Ukraine Konferenz Rom – Der Elefant im Raum: Korruption in der Ukraine

In der deutschen Öffentlichkeit passiert derzeit etwas, das man freundlich als „überambitionierte Weltdeutung“ bezeichnen könnte – oder weniger freundlich: als ziemlich bornierte Hybris. Immer wieder hört man aus der deutschen Komfortzone ein entschiedenes: „Wir können diesem Staat nicht trauen.“ Gemeint ist die Ukraine. Begründung: Korruption, Vetternwirtschaft, Intransparenz.

Da wird dann gern das große Bestechungsschwert geschwungen, als ob es in Berlin an der Garderobe hängt. Und ja – es stimmt: Die Ukraine hat ein ernsthaftes Korruptionsproblem. Das hat sie nicht erst seit gestern, sondern ist ein Erbe aus den tiefsten Kellern der Sowjetunion. „Kennst du jemanden, geht alles“ – das war die Losung damals, und sie ist es vielerorts auch heute noch. Nur hat sich das Ganze kapitalistisch aufgemotzt. Heute gilt: Kennst du jemanden – zahl ihm, dann geht alles. Weiterlesen

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Ilko-Sascha Kowalczuks „Freiheitsschock“, so etwas wie eine Rezension

„Sie sind ein nützlicher Idiot des US-Imperialismus.“  Sagte Leutnant Zahn vom Ministerium für Staatssicherheit, als ich 19 war und er mich 1980 das erste Mal verhaftet hatte.

„Sie sind ein verbohrter Agent des US-Imperialismus.“  Sagte Zahn, mittlerweile Hauptmann, als ich 23 war und 1984 das zweite Mal in seinem Vernehmerraum saß.

Wir hatten uns alle beide weiterentwickelt.

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Guru Guru: Ein musikalisches Parallel-Universum

Guru Guru, Krautrocklegende um Trommler Mani Neumeier, macht einfach weiter. Auch wenn Neumeier in diesem Jahr 85 Jahre alt wird. Der Spirit bleibt. Guru Guru ist gelebte musikalische Anarchie. Aber kein Free Jazz, obwohl Neumeier genau da seine Anfänge hatte. Und kein Wohlfühl-Rock. Und eigentlich, ehrlich gesagt: Auch kein Krautrock. Anmerkung: Ein Rundum-Feature aus einem halben Dutzend Artikeln, die zwischen 2010 und 2025 entstanden sind. Quasi remixed.

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Randy Newmans Lieder (11): My Country

Noch ein Leser-Wunsch. Wieder von Axel Reitel. Und wieder danke ich dafür, denn „My Country“ ist ein wunderbarer Song, einer der besten von Randy Newman, der viele tolle Songs geschrieben hat. Der Titel suggeriert Patriotisches. Oder, da wir es hier mit Randy Newman zu tun haben, eine Patriotismus-Parodie. Schließlich war „My Country, Tis of Thee“ – gesungen zur Melodie von „God Save the King“- lange Zeit so etwas wie die Nationalhymne der Vereinigten Staaten von Amerika: „My country, ’tis of thee / Sweet land of liberty / Of thee I sing …“

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Natur, Kultur, Geschichte, Ruhe und Inspiration. Barock und Moderne in Ottobeuren

Natur, Kultur, Geschichte, Ruhe und Inspiration

Barock und Moderne in Ottobeuren

 

Oberschwaben ist reich an barocker Architektur, doch im Kneipp-Kurort und Heimatort Sebastian Kneipps, in Ottobeuren im Unterallgäu, ganz nah der überaus sehenswerten Stadt Memmingen, da scheint die Kunst des Barock regelrecht zu kulminieren: Hier entstand im 8. Jahrhundert ein Benediktinerkloster, das später zur Reichsabtei erhoben wurde. In der Barockzeit blühte das Kloster auf und wurde ab 1711 neu errichtet – die Klosterkirche in ihrer basilikalen Anlage entstand von 1737 bis 1766 … Weiterlesen

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