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Wo bleibt der versprochene Hitzesommer 2025?

Wenigstens ist der Regen warm! AI-Grafik: Sora

Es regnet. Es stürmt. Es ist Juli. Während Meteorologen Regenradare studieren und Urlauber sich fragen, ob sie nicht lieber Heizkissen statt Badelatschen einpacken sollen, liegt eine unbequeme Frage in der Luft: Wenn das die „globale Erwärmung“ ist, wie kalt wäre der Sommer 2025 ohne sie? Ein Versuch, in einer aufgeheizten Stimmung einen kühlen Kopf zu bewahren.

Was wir derzeit erleben, ist alles, nur eben nicht der noch kürzlich angekündigte, beinahe versprochene Jahrhundertsommer. Temperaturen um die 18 bis 22 Grad, ständige Tiefausläufer, Sturmböen selbst im Binnenland. Freibäder ziehen enttäuschte Halbzeitbilanzen, Tourismusorte stornieren Events, und auf mancher Terrasse bleibt der Grill seit Juni eingemottet. Die große Frage, die sich viele stellen, lautet: Wenn das Klima wirklich immer heißer wird, warum frieren wir dann im Juli?

Wetter ist nicht Klima, sagen die Experten

„Wetter ist nicht Klima“, lautet dann die übliche Antwort. Trotzdem wurden in den vergangenen Jahren Hitzerekorde, Waldbrände, Dürresommer oder Niedrigwasser stets als Beleg für den menschengemachten Klimawandel ins Feld geführt. Wenn’s heiß wird, war’s das Klima. Wenn’s kühl bleibt, auch?

Diese Einbahnstraße der Deutung wirkt zunehmend beliebig. Sie immunisiert sich gegen jede Abweichung. Dabei zeigt gerade der Sommer 2025, dass Wetter eben nicht linear verläuft. Und wenn es keine konstanten Entwicklungen gibt, sondern große Schwankungen, warum wird dann so vehement der Eindruck vermittelt, es gebe einen immer heißer werdenden Trend, dem wir hilflos ausgeliefert sind (und dem wir mit hohen Kosten entgegentreten müssen)?

Das Problem mit der Prognose

Nur echt mit Rechtschreibfehlern: Dieser Netzfund zeigt, wie wissenschaftlicher Diskurs NICHT funktioniert. Schäm', Dich, Batman! (Quelle: Netzfund)
Nur echt mit Rechtschreibfehlern: Dieser Netzfund zeigt, wie wissenschaftlicher Diskurs NICHT funktioniert. Schäm‘, Dich, Batman! (Quelle: Netzfund)

Bereits 2007 beendete der Weltklimarat IPCC den wissenschaftlichen Diskurs und erklärte, die globale Erwärmung sei „eindeutig“. Medien titelten von zehn „heißen Jahren“, Politiker warnten vor Dürreperioden, Hitzeopfern und dem Verlust aller Gletscher bis 2050. Und ja, es gab heiße Sommer. Aber eben auch nasse, kühle, durchwachsene. Der Sommer 2021 war in weiten Teilen Deutschlands zu kalt. 2023: durchwachsen. 2025: gefühlt herbstlich.

Drei von fünf der letzten Sommer enttäuschten die Erwartungen der Gluthitze-Fraktion. Trotzdem bleibt das Narrativ bestehen. Jeder einzelne Wetterrekord, ob hoch oder tief, wird zur Bestätigung umgedeutet. Falsifizierbar ist das nicht mehr.

Wenn das Wetter nicht zum Narrativ passt, schaut man eben woanders hin

Besonders beliebt ist dieser Trick: Wenn es hierzulande nicht heiß genug ist, dann wird auf „anderswo“ verwiesen. In Kanada, in Pakistan, in Australien – irgendwo ist es immer warm. „Klimawandel kennt keine Grenzen“, heißt es dann. Und plötzlich wird die Hitze in Weitfortistan zum argumentativen Endgegner für den Regen an der Nordsee oder in Castrop-Rauxel.

Diese Verschiebetechnik hat ihren Charme: Sie schützt das Narrativ. Denn egal, wie das Wetter aussieht, irgendwo auf dem Globus wird sich schon eine passende Extremwettermeldung finden. Doch genau darin liegt das Problem: Wenn jede beliebige Wetterlage als Beleg dient, ist die These nicht mehr überprüfbar. Es geht dann nicht mehr um Wissenschaft, sondern um Deutungshoheit. Die Parallelen zum Religiösen sind offensichtlich.

Ein Klima der Angst – und der Milliarden Euro

Der Klimawandel ist längst auch ein Markt. Für Steuern, Zertifikate, Gesetze, Subventionen. Milliardenbeträge fließen in die sogenannte Transformation und finanzieren einen ganzen Apparat aus NGOs, Lobbygruppen, Forschungsförderern und politischen Akteuren, die ein Interesse daran haben, die Krise nicht zu hinterfragen, sondern lediglich zu verwalten.

Zweifel? Unerwünscht. Kritik? Schnell diffamiert. Wer sich erlaubt, bei all den Milliarden, Modellen und moralischen Appellen mal nüchtern nachzufragen, gilt sofort als „Klimaleugner“. Dabei geht es nicht ums Leugnen. Es geht ums Abwägen. Vielleicht ist der menschliche Einfluss auf das Klima nicht ganz so dramatisch, wie manche es gerne hätten? Vielleicht ist die Welt, sind die Vorgänge  komplexer, als es dargestellt wird? Vielleicht aber auch nicht, auch das ist möglich. Eins ist die Debatte aber ganz sicher nicht: beendet.

Zwischen Konsens und Konfession

Fassen wir zusammen: Ja, das weltweite Klima verändert sich. Und ja, es spricht einiges dafür, dass menschliches Handeln einen Einfluss darauf hat – das ist wissenschaftlich derzeit tatsächlich weitgehend unstrittig. Doch spannend wird es erst jenseits dieses Minimalkonsenses: Welche Rolle spielen natürliche Zyklen, Vulkanausbrüche, Sonnenaktivität, Ozeanströme? Was ist Zufall, was System, was Interpretation?

Noch spannender: Welche Folgen hat diese Veränderung wirklich? Die Klimaforschung ist eine der jüngsten Wissenschaften überhaupt. Viele ihrer Modelle beruhen auf Annahmen, nicht auf Langzeiterfahrungen. Wir wissen nicht, was ein sich veränderndes Weltklima tatsächlich bedeutet, wir vermuten es lediglich. Aber wir behandeln diese Vermutungen, als seien sie unumstößliche Gewissheiten.

Das ist einerseits  bequem, aber es ist auch gefährlich. Denn dort, wo Zweifel nicht mehr erlaubt sind, beginnt das Dogma. Der Klimawandel wird zunehmend wie eine religiöse Wahrheit verkündet. Widerspruch gilt als Ketzerei. Wer Fragen stellt, stört. Dabei wäre gerade das doch dringend nötig.

Der Sommer 2025 verdient eine Pause – auch vom Alarmismus

Natürlich verändert sich das Klima. Das hat es immer, und das wird es auch immer. Die entscheidende Frage ist: Wie stark? Und mit welchen Mitteln reagieren wir darauf? Wer heute durch den kühlen Sommerregen stapft, darf sich fragen, ob wir nicht zu oft vorschnell Antworten geben auf Fragen, die noch lange nicht abschließend geklärt sind.

Der Sommer 2025 ist kein Beweis gegen den Klimawandel. Aber er ist ein Beweis dafür, dass die Diskussion dringend eine Portion Ehrlichkeit braucht. Und ein bisschen weniger Ideologie, auch wenn das nicht ins politische Wetter passt.

Ich für meinen Teil habe derzeit mehr Fragen als Antworten. Und vielleicht ist das in dieser Debatte tatsächlich der ehrlichste Standpunkt.

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Über Till Becker

Langjähriger Journalist mit breiten Interessen. Aufgewachsen in Hildesheim, Zeitsoldat bei der Marine, seit einigen Jahren heimisch in der ostfriesischen Idylle. Lokalredakteur mit Leidenschaft, aufmerksamer Beobachter. Hat eine starke Vorliebe für Musik, die andere als Krach bezeichnen könnten. War Jugend-Fußballtrainer und versteht nicht, warum man einen SUV fahren sollte. Liebt Fischbrötchen!

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