Nirgendwo in Deutschland währte die Kleinstaaterei so lange wie in Thüringen. Die Grafik unten (aus Wikipedia) zeigt die politischen Grenzen von 1910 auf. Erst mit dem (Reichs-)Gesetz vom 30. April 1920 wurde zum Folgetag das Land Thüringen aus 7 Einzelstaaten gebildet. Als „kleinthüringer Lösung“. Preußen war nicht bereit gewesen, auch nur einen Quadratzentimenter beizusteuern. Das geschah erst nach 1945. 7 plus 1 Sterne zieren deshalb heute das Thüringer Landeswappen. Thüringen – das Land mit den vielen Residenzen.
Altenburg
Auch Altenburg ist eine Erbteilung des Hauses Wettin. Diese Familie war nach 1247 vom Deutschen König mit den meisten Thüringer Ländereiein belehnt worden. Der letzte Thüringer Landgraf Heinrich Raspe war so unvorsichtig gewesen, sich als „Gegenkönig“ aufstellen zu lassen. Und verlor alles. Aber zu den „Heinrichen“ kommen wir noch.
Das Altenburger Schloß (Bild unten) beherbergt (natürlich) ein Spielkartenmuseum.
Denn hier in Altenburg wurde von offensichtlich gelangweilten Honoratioren des Hofes das Skatspiel erfunden.
Den Kunstliebhabern sei leider gesagt: Die Sammlung Bernhard Augusts von Lindenaus (im Bild unten auf einem Gemälde von Louise Seidler) ist derzeit wegen Umbaus nicht zu besichtigen.
Einzelne Stücke seiner antiken Gipsabdrücke, antiken Vasen (Bild unten) und frühthüringer Altarbilden werden zur Zeit in der Kunstgasse 1 ausgestellt.
Wie auch Weimar und Gotha und Eisenach hat Altenburg als ehemals „sächsisch-herzogliche“ Residenzstadt ein Theater (Bild unten). Es ist heute mit dem von Gera (auch dazu kommen wir noch) aus Gründen der Kostenersparnis „zusammengelegt“.
Ja und einen guten Cappuccino und wohlschmeckenden Kuchen bekommt man im Cafe „Domizil“ am Markt.