„Die ASH Berlin verpflichtet sich in ihrem Leitbild zu Antidiskriminierung, Respekt und Chancengleichheit. Wir erkennen dabei an, dass antisemitische und rassistische Strukturen auch an unserer Hochschule bestehen und eine ständige Herausforderung darstellen. Ziel ist es, diesen strukturellen Herausforderungen aktiv, zuhörend und gewaltfrei zu begegnen und Räume zu schaffen, in denen eine kritische Auseinandersetzung und kontinuierliche Verbesserung möglich sind.“
Schon der erste Absatz des Statements der Hochschulleitung der Alice-Salomon-Hochschule in Berlin zur Besetzung des Audimax der Hochschule wirft Fragen auf, die nie beantwortet werden sollen. Vor allem deshalb nicht, um das Eiapopeia einer völlig verfehlten Toleranzpolitik nicht beim Namen nennen zu müssen.
Was man am Anfang des Jahres an der Bidlungseinrichtung in Berlin-Marzahn erleben konnte, war der Ausdruck eines asymetrisch verlaufenden Gesellschaftskrieges, der an den Universitäten und Hochschulen tobt. Die Kombatanten sind auf der einen Seite Judenhasser, die in ihrer moralischen Hybris, die sich in ihrer Selbstermächtigung gegen die Demokratie richtet. Auf der anderen Seite befindet sich eine durch grenzenlose Toleranz geschwächte Zivilgesellschaft, die diese Toleranz für Stärke hält. Das ist sie nicht.
Propagandaapologetik
Der Auftritt und die Kostümierung der Terrorunterstützer folgte dem üblichen Muster: Vermumung mit Kufiya und Parolenschreierei. Die Aktion der aggressiven, in ihrer Rhetorik der Propaganda der Terrororganisation der Hamas folgende Gruppe deckte mit der Aktion der Besetzung auf, wie sich der neue Judenhass durch die Gesellschaft frisst. Es gab die üblichen Aufrufe zum Genozid an Juden („Free Palestine“ – was immer noch evoziert, dass Israel Land „besetzt“ hält) und die Lügen zur angeblichen Apartheid in Israel. Inzwischen ist man an dergleichen schon gewöhnt und nimmt es schon gar nicht mehr in seiner umfassenden Bedeutung wahr. Das macht es nicht weniger gefährlich, ganz im Gegenteil. Die daraus folgende Aktionismus der Hochschulleitung offenbart, dass ebendiese Hochschulleitung Teil des Problems und nicht Teil der Lösung ist. Denn das Präsidium der Hochschule schaffte mit der Duldung der Besetzung der ASH durch Faschisten und der Verhinderung der Räumung durch die Polizei einen geschützten Raum für eben diese Faschisten und Terrorunterstützer. Damit machte sich Prof. Dr. Bettina Völter zur Gehilfin.
Wenn im Statement der Hochschulleitung zu lesen ist, dass antisemitsche und rassistische Strukturen an der Hochschule existieren, dann heißt das am Ende nichts anderes, als das die Hochschulleitung diese Strukturen bisher zumindest geduldet hat. Offensichtlich auch im Namen der Toleranz. Dazu ermächtigt wurde die Hochschulleitung von dem gesellschaftlichen Diskurs, der jegliche Kritik an der Ideologie des politischen Islam pauschal als islamophob framed. Allein, dass man sich dieses Ausrucks bedient, der durch die Propaganda des klerikal-faschistischen Regimes in Teheran erfunden wurde, um mit dieser Keule jegliche Kritik zu verunmöglichen, macht deutlich, wie tief diese Apologetik den Diskurs bestimmt.
Doppelmoral und Scheinheiligkeit
„Antisemitismus und Äußerungen, die das Existenzrecht Israels infrage stellen und politische Positionen unterstützen, die darauf zielen, Jüd_innen und den Staat Israel verbal oder faktisch zu vernichten, haben keinen Platz an der Alice Salomon Hochschule.“
Der Widerspruch zwischen Statement des Präsidiums und den Vorgängen der Besetzung könnte nicht größer sein. Denn offensichtlich haben Antisemitismus und das Infragestellen des Existenzrechts Israel einen bedeutenden Platz an dieser Bildungseinrichtung. Es ist wie in Sonntagsreden die das „Nie wieder“ beschwören und gleichzeitig wird am Montag alles dafür getan, dass genau dieses „Nie wieder“ ad absurdum geführt wird. Dass sich ausgerechnet an einer deutschen Hochschule, die den Namen einer jüdischen Sozialreformerin trägt, antisemitsiche Strukturen bilden konnten, illustriert das umfassende Versagen der Hochschulleitung und der gesamten Gesellschaft.
Die infantile Inszenierung derer, die diese Besetzung initiiert und durchgeführt haben offenbart darüber hinaus die Doppelmoral und Scheinheiligkeit. Man gibt sich als Hort der Meinungsfreiheit, exekutiert allerdings auf den Portalen der sozialen Medien die Propaganda der Hamas, die auch führende Politiker der Bundesrepublik zu verkünden nicht müde werden. Da wird das Pogrom vom 7.Oktober 2023 geleugnet, die Intifada soll globalisiert werden, was nichts anderes bedeutet, als einen neuen Holocaust zu starten und die Exekutive wird angegriffen. Die Propagandalüge vom „Genozid in Gaza,“ von der „siedlerkolonialen Projekts Israel“ und der „ethnischen Säuberung“ gilt als Konsens einer Bewegung, deren Ziel die Landnahme und Abschaffung demokratischer Grundrechte ist.
Stimmen der Vernunft?
Seit dem 12.Januar ist auf dem Internetauftritt der ASH ein Statement jüdischer, israelischer Studenten zu lesen, in dem sich mit der Hochschulleitung solidarisiert wird – sozusagen als jüdische Stimme der Vernunft. Das sind sie ganz und gar nicht.
Der Text ist durchdrungen von grenzenloser Toleranz einer radikalen Minderheit gegenüber, die in ihrer Ideologie nicht weniger fordert, als die Terrororganisationen. So wird berichtet, dass es zwar „Hamas verherrlichende Symbole und Parolen“ gegeben habe, die Hochschulleitung aber deeskalierend durch Gespräche eingegriffen habe. Man befürchtet, dass die Bilder, die dabei entstanden sind, „von verschiedensten Akteuren für ihre je eigenen politischen Zwecke instrumentalisiert“ werden. Man glaubt, sich verlesen zu haben und möchte den Verfassern der Stellungnahme zurufen: Seid ihr noch ganz bei Trost? Die Besetzer selbst instrumentalisieren die Menschen in Gaza für ihren Judenhass. Noch einmal: Die Toleranz selbst ist das Problem, das der Demokratie nachhaltig Schaden zugefügt hat und weiter zufügen wird. Die Toleranz ist das Einfallstor des Judenhasses.
Wenn behauptet wird, dass es falsch und diskriminierend ist, die Besetzer pauschal als Antisemiten zu bezeichnen, wie es der Regierende Bürgermeister Kai Wegner getan hat, muss die Frage erlaubt sein, was die Besetzer denn sonst sind? Menschenfreunde jedenfalls nicht. Denn wieso haben sie dann nicht mit einer Besetzung gegen das Abschlachten in Syrien und Jemen protestiert? Wieso nicht gegen den klerikalen Faschismus im Iran und in Afghanistan? Wieso nicht gegen die Christenverfolgung durch die Boko Haram? Wieso nicht gegen die Kinderprostitution in Moldawien oder den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine?
Nein, ihr seid Antisemiten, denen menschliches Leid egal ist, wenn man es nicht gegen Juden instrumentalisieren kann.
Instrumentalisierungen
Angesichts des nun ausgehandelten Deals zwischen Israel und den Terroristen – Israel verpflichtet sich und lässt über 700 rechtskräftig verurteilte Terroristen frei, die Hunderte Menschenleben auf dem Gewissen haben – muss es verwundern, wer sich jetzt alles dafür auf die Schulter klopft. Beginnend mit der deutschen Außenministerin, die, während jüdische Geiseln in Gaza unter unmenschlichen Bedinungen festegehalten wurden, bekennende Judenhasser zum Abendessen einlud. Weiter über Donald Trump und Joe Biden, sowie solche fragwürdigen Organisationen wie Amnesty International, die sonst nicht gerade dafür bekannt sind, sparsam mit antijüdische Polemik umzugehen. Wo war eigentlich das Internationale Rote Kreuz die ganze Zeit?
Und, die Besetzer der ASH wären zu fragen: Ist es das, was ihr gewollt habt? Die Freilassung von Terroristen, die sich hinter Frauen und Kindern und unter Krankenhäusern und Schulen verstecken, um Juden und Moslems gleichmaßen umzubringen? Herzlichen Glückwunsch zu solch edler Gesinnung.
Ein Deal ist kein Deal, wenn eine Seite dabei nur Verluste erleidet. Israel hat dem im Namen aller Geiseln, aller Bürger des Landes, auch der Moslems, Christen, Drusen und Bahai, der Erpressung zu gestimmt – aus Respekt, aus Friedfertigkeit, aus gesundem Menschenverstand, denn jedes Leben ist wertvoll.
„Wir werden erst dann Frieden haben, wenn die Araber ihre Kinder mehr lieben, als sie uns hassen.“ (Golda Meir, israelische Ministerpräsidentin 1969-1974)
Die Polemik gegen Toleranz – mehr fällt Ihnen zu den Bemühungen der Hochschulleitung nicht ein? Wenn man ausspricht, dass es Antisemitismus gibt, duldet man den doch nicht!
Sehr geehrter Herr Anderson,
als Aussenstehender versuche ich zu verstehen, wieso Sie solch einen Artikel schreiben. Sie werfen der „Gegenseite“ Verharmlosung, Antisemitismus, Judenhass und Terrorismus vor. Das ist auch in Ordnung, wenn Sie bei den Fakten bleiben.
Schon bei den von Ihnen gewählten Bildern habe ich Zweifel, dass es auch Ihnen um eine differenzierte faire Debatte geht. Selbst das kann ich nachvollziehen, da Krieg, besonders, wenn er einen persönlich betrifft, es einem schwer macht, fair und gerecht zu bleiben.
Von den fünf Bildern oben stammen mindestens 2 sicher nicht aus der ASH. Das Bild mit dem kleinen Kind und das Bild mit dem Kalifatspruch, das wahrscheinlich bei einem Islamistenmarsch (Demo will ich das kicht nennen) aufgenommen worden ist. Dass eine israelische Fahne in der ASH verbrannt wurde, habe ich nicht gehört: vielleicht wissen Sie mehr.
Ich könnte Ihben jetzt Bilder von usraelischen Kindern verlinken, die an Gewehren üben. Bilder und Videos von Radikalen Israelis, die den Tod und die Vernichtung aller Palestinenser fordern, ekelhafte Videos von IDF-Soldaten, die sich darüber lustig machen, dass Sie ganze Wohnblöcke sprengen, die in der Wäsche der vertriebenen Palästinensern wühlen, diese anziehen und sich lustig machen. Das ist alles nicht schön, aber so sind Menschen. Und so sind Menschen vor allem im Krieg.
Das eine Bild, das mit grösster Sicherheit in der ASH aufgenommen ist, spielt mit der Zeile, „there are no schools left in Gaza“ übrigens auf das „Pogrom“ anlässlich des „Besuchs“ der „Fussballfans“ von Maccabi in Amsterdam an.
https://www.theguardian.com/commentisfree/2024/nov/16/amsterdam-violence-maccabi-tel-aviv-far-right
Sie wissen woher die Parole „Both sides of the River“ kommt, Sie kennen die Israelische Geschichte, wissen, wissen was in Deir Yassin geschehen ist, das waren auch fast Kinder die da Morde begangen haben, an Frsuen und Kindern, die mit ihrer „Beute“ stolz auf Lastwagen herumgefahren sind. Keiner von denen war je im Gefängnis.
Ich hab mir den Dokumentarfilm zu Deir Yassin angeschaut und war froh, dass ich keine Bilder gesehen habe, nicht, weil ich es gut finde, dass der Staat Israel diese unter Verschluss hält, sondern weil ich es für die Opfer unwürdig finde, wenn sie ohne ihre Zustimmung zur Schau gestellt werden und mich solche Bilder schwer verstören. Ich habe aus denselben Gründen auch versucht mich von den Bildern fernzuhalten, die beim Massaker am 7. September über die Kanäle gingen. Ich bin ein sehr rationaler Mensch und ich habe in meinem Leben schon soviel über von Menschen verursachten Terror gelesen und zu viele Gile und Bilder gesehen, dass ich.mir ausmalen kann aber im Detail nicht ausmalen will, was da geschehen ist.
Was hilft das? Es erzeugt bei vielen Hass, schwere Verletzungen und Traumata. Manchmal nur bei den Opfern, wenn ich den einen „Täter“ in der Dokumentation über Deir Yassin richtig verstanden habe, auc bei denen die anderen Leid zufügen.
Wenn Sie Alena Jabarine, Emilia Roig und Michael Basrenboim, mit denen Frau Baerbock zu Abend gegessen hat (zwei haben jüdische Väter, eine ist Israelin) als „bekennende Judenhasser“ zu diffamieren idt wohlfeil und unterkomplex.
Wer sich selbst ein Bild mschen will, wer Frau Roig ist, der kann viele Statements und Interviews finden, es gibt ein längeres Interview mit Frau Jaberin bei Jung und Naiv, in dem sie zusammen mit einem jüdischen Israeli über den Konflikt spricht. Auch von Herrn Baarenboim gibt es einige Interviews. Wer sich nicht mit Tot-Schlagworten zufrieden geben will, kann sich das anschauen. Man kann sich auch die Dokumentationsreihe von Tilo Jung zum Konflikt anschauen, aber auch diverse Dokumentationen zu den Folgen des Hamas-Terrors in Israel.
Wer dann noch weiss, wer an allem Schuld ist und wer den ersten Stein geworfen hat, der soll sich bitte bei mir melden. Ich weiss es nicht. Ich weiss nur, dass es auf beiden Seiten Opfer und Täter gab und gibt und dass aus Opfern leider viel zu häufig wieder Täter werden.
Deshalb fällt es mir in solch einer Zeit schwer zu verstehen, wenn man Gespräche – egal mit wem – verteufelt, Gewalt aber gutheisst.
Ich verstehe auch, dass aus Ihrer Sicht die Aussagen von Jaberin, Roig und Baarenboim einen Bias haben. Aber sind Sie sicher, dass ein solcher bei Ihnen nicht besteht?
Was würden Sie sagen, wenn ich „die Israelis“ mit Netanjahu, Smotrich oder Ben Gvir gleichsetzen würde? Das würde mir nie einfallen. Ich halte ihr Verhalten falsch und teilweise rechtsradikal, kriminell und religiösfanatisch.
Gleiches gilt für die Führer der Hamas, aber auch dort würde ich nie das palästinensische Volk mit diesen gleichsetzen.
Und deshalb halte ich den Krieg in Gaza für eine Karastrophe für beide Seiten und ich wehre mich bei jedem getöteten Kind dagegen zu differenzieren ob es „jüdisch“ oder „palästinensisch“ ist. Wer da einen Unterschied machen kann, den kann ich nicht verstehen.
Ich halte sowohl die Berichterstattung der deutschen Leitmedien für falsch, die zumindest in den ersten Monaten einen klaren Bias zugunsten der israelischen Opfer hatten, namentliche Stories brachten und das Leid in Gaza mehr oder weniger nur in Zahlen referierten. Daher verstehe ich auch die Empörung der anderen Seite, als (ich glaube) Frau Jaberin in einem Beitrag das Leid der Israelis „nur“ durch eine Staubwolke bebilderte und dad Leid der Palästinenser durch betroffene Kinder.
Wieso das beide Seiten so machen, verstehe ich gut. Ich denke aber es führt zu nichts Gutem.
Ich hoffe, Sie versuchen mich zu verstehen.
Mit freundlichen Grüssen
68er
Vielen Dank für Ihren ausführlichen Kommentar.
Sie haben recht, dass nicht alle Bilder in der Titelcollage an der ASH aufgenommen wurden, natürlich nicht. Die Collage war als auch als Fingerzeig gedacht, um zu illustrieren, dass die Aktion der Besetzung der Bildungseinrichtung m.E. in den weltweit um sich greifenden Judenhass einzuordnen ist.
Keine Zivilgesellschaft ist so sehr gespalten wie die in Israel. Der Riss geht durch Familien, auch durch meine. Die Regierung von Netanjahu hat das Massaker vom 07.Oktober erst durch die Politik der Sorglosigkeit gegenüber den Terroristen in Gaza und im Südlobanon überhaupt erst möglich gemacht. Netanjahu dachte, wenn Israel täglich ca. 60 LKW-Ladungen als Hilfsleistungen schickt, wenn Israel Gaza zum größten Teil kostenlos mit Strom und Wasser versorgt, dass das als Zeichen des guten Willens gewertet werden wird. Ebenso wie das Ausschalten des Frühwarnsystems an der Grenze zu Gaza. Das Gegenteil war der Fall, es wurde von den Terroristen als Schwäche ausgelegt. Netanjahu, der Shabak und der Mossad sind ob dieser Politik heftig kritisiert worden, und nicht nur dafür. Tausende gingen in Israel gegen die Korruption innerhalb der Regierung auf die Straße. Haben Sie ähnliches aus Gaza oder der Westbank in den Nachrichten gesehen, wo Araber gegen die Korruption der Autonomiebehörde oder die korrupte Hamas demonstriert haben, die Hilfslieferung der eigenen Bevölkerung vorenthält?
Die von Ihnen angesprochenen Dokumentation kenne ist und stehe vor allem Tilo Jung sehr kritisch gegenüber, denn m.M nach verharmlost er den Terror. Sie sagen, man wisse nach dem Ansehen der Dokus nicht mehr, wer den ersten Stein geworfen hat. Das ist auch ein Grund für meine Kritik. Die Geschichte wird verwässert und solange weichgeklopft, bis man zu diesem Schluß kommen muss.
Natürlich ist der Krieg in Gaza furchtbar, jeder Tote ist einer zu viel. Und es ist gut, dass zumindest erstmal die Waffen schweigen. Den Israelis allerdings die Schuld für den Krieg und die Zerstörungen zuzuweisen, halte ich für Terroristenapologetik. Machen wir uns klar, was das Ziel der Terroristen war. Ihr Ziel war, so viele Juden wie möglich zu töten und Geiseln zu entführen, um lsrael zu einer militärischen Reaktion zu zwingen. Die Terroristen wussten genau, dass Israel reagieren muss und dadurch Bilder produziert werden würden, die die Terroristen als Opfer dastehen lassen würden. Waffendepots und Raketenabschußbasen wurden unter Krankenhäusern und Kindergärten angelegt, um möglichst viele zivile Opfer zu produzieren. Die Kriegslogik der Hamas hatte aber auch noch einen innenpolitischen Aspekt. Innerhalb der Gesellschaft in Gaza sanken im Vorfeld des Anschlags die Zustimmungswerte zur Hamasdiktatur dramatisch. Die Reaktion Israels hat diesen Trend rückgängig gemacht. Dass infolge des Krieges Synagogen, jüdische Kindergärten und jüdische Gemeindezentren weltweit Ziel von Anschlägen wurden, ist ein Erfolg für die Terroristen. Es geht den Terroristen eben auch um die Verbreitung von Antisemitismus und die Delegitimierung unserer Existenz, egal, ob in Israel oder sonstwo auf der Welt.
Mehrere Mal hätten die sogenannten Palästinenser bereits ihren eigenen Staat haben können, beginnend vom UN-Teilungsplan bis die Camp-David-Vereinbarungen, den Osloverträgen, dem Rückzug der Israelis aus Gaza und so weiter und so fort. Aber sie wollten und wollen gar keinen Staat, der neben Israel existiert, denn das hieße, man müsse Israel
völkerrechtlich anerkennen.
Israel hat in seiner Geschichte viele Fehler gemacht, angefangen von der Beteiligung am Suezkrieg in den 50er Jahren, über den Sechs-Tage-Krieg, den man aus meiner Sicht mit Diplomatie hätte unterbinden können (trotz des damals tobenden Kalten Krieges zwischen den Blöcken) die Wehrsiedlungen auf der Westbank etc. Einen souveränen Staat allerdings zu verurteilen, weil er sich gegen Terror wehrt, nur weil es eben Juden sind, die sich dagegen wehren, ist Doppelmoral und Scheinheiligkeit.
Alles Gute für Sie.