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Das Konklave der Medien – unser katholischer Overkill

Von Uwe Vorkötter:

Mein Papst heißt Peter Kodwo Appiah Turkson, ist 64 Jahre alt und kommt aus Ghana. Kardinal Turkson entspricht meinem Anforderungsprofil am besten: Einer, der nicht aus Old Europe kommt, ein Mitglied des vatikanischen U65-Nachwuchsteams, offen für Reformen, mit Talent zum Medienstar.

Ich kenne ihn zwar nicht, aber der Pope-U-Lator hat mir klar gemacht: Das ist mein Mann. Unter  www.pope-u-lator.com können auch Sie sich Ihren persönlichen Papst konfigurieren. Falls Sie schon einen Favoriten haben, dürfen sie auch direkt für ihn voten. Oder Sie schlagen einen Außenseiter-Kandidaten vor, den sympathischen Vikar Müller zum Beispiel aus Ihrer Nachbargemeinde. Denn schließlich ist jeder Katholik wählbar, sofern er nur männlich und getauft ist.

Das wissen Sie natürlich längst. Genau so wie sie wissen, dass der Neue eine Zweidrittelmehrheit braucht, dass es vier Wahlgänge pro Tag gibt, wie die genaue Bestuhlung in der Sixtinischen Kapelle aussieht, wann die Kardinäle schlafen, beten oder intrigieren. Sie wissen das, ob Sie wollen oder nicht. Denn Sie können der geballten Ladung an Vatikan-Info, Vatikan-Analyse,  Vatikan-Entertainment unmöglich entgehen. Weil wir, die Medien, mal wieder komplett durchdrehen.

Es gibt kaum eine Nachrichten-Webseite, auf der nicht spätestens seit gestern ein päpstlicher Liveticker abgespielt wird. 10.05 Uhr: Pfingsthymnus wird gesungen, 16.15 Uhr: Der Himmel über Rom ist trüb, 20.15 Uhr: Kardinäle essen zu Abend. Das ist natürlich journalistischer Humbug. Schließlich ist das Konklave das Gegenteil von live. Die Kardinäle werden weggesperrt, dürfen mit niemandem reden, keine Post versenden oder empfangen, nicht telefonieren. Nicht mal twittern. Ein Liveticker von der Papstwahl ist so sinnvoll wie die Fotoreportage aus dem U-Bahn-Tunnel. Aber von Argumenten lassen wir uns nicht beeindrucken.

Nicht im Netz, wo auf der Startseite von Google News zur Papstwahl schon nur noch „Echtzeitberichte“ aufgelistet werden. Bei Focus werden 3-D-Animationen der vatikanischen Räumlichkeiten mit geistlicher Musik hinterlegt, die Süddeutsche erklärt das besonders einfache Wahlverfahren – ein Kardinal, eine Stimme – in einer besonders komplizierten Grafik, interaktiv natürlich. Das ZDF sendete gestern Abend ein Papst-Spezial, in dessen Mittelpunkt die vermeintliche Nachricht stand, dass jetzt – ja genau jetzt, in diesen Minuten! – mutmaßlich die Stimmzettel des ersten Wahlgangs eingesammelt werden. Und als dann der schwarze Rauch aufstieg, präsentierte die ARD um 19.45 Uhr, also eine Viertelstunde vor der Tagesschau, eine Extraausgabe der Tagesschau  – mit der Nachricht, dass im ersten Wahlgang noch kein neuer Papst gewählt wurde, was ja alle Beobachter  sowieso erwartet hatten. Donnerwetter, das ist aktueller Journalismus!

Zugegeben, die Wahl des Papstes ist ein Weltereignis. Auch wenn im Konklave letztlich nur 115 weltfremde alte Männer zusammensitzen, die einen weltfremden alten Mann zu ihrem religiösen Führer wählen und hinterher behaupten, eigentlich habe der heilige Geist die Wahl getroffen. Auch wenn 90 Prozent der 1,2 Milliarden Katholiken in der ganzen Welt die moralischen Vorgaben des Neuen in Sachen Ehe, Familie, Sex etc. ebenso souverän missachten werden wie die Worte seines Vorgängers. Trotzdem und gerade weil die Widersprüche so offensichtlich sind, weil die Religion(en) so schrecklich viel Einfluss auf Krieg und Frieden haben, weil die Kirche so viel Unsinn verzapft und gleichzeitig so viel Gutes tut, sind die Medien gefordert, dieses Weltereignis angemessen abzubilden.

Angemessen, das kann doch nur heißen: professionell, mit kühlem Kopf und emotional distanziert. Tatsächlich aber erleben wir  TV-Reporter des Bayerischen Rundfunks, die mit vor frommer Erregung bebender Stimme verkünden, dass sie immer noch keine frohe Botschaft zu verkünden haben. Und dazu die Livetickerei und die Webcam auf den Schornstein und und und…  Da nicht zu erwarten ist, dass wir Medien zur Vernunft kommen, ist zu befürchten, dass unsere Leser, Hörer, Seher und User zur Vernunft kommen und uns überdrüssig werden. Wir haben ja jedem einzelnen mindestens drei Dutzend mal eingebläut, wie das Zauberwort heißt, wenn man seine Ruhe haben will: Extra omnis. Alle raus.

 

 

 

 

 

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18 Gedanken zu “Das Konklave der Medien – unser katholischer Overkill;”

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    @Jan Z. Volens/Lyoner: Ich kann nur bestätigen, was Lyoner da sagt. In Berlin hört „man“ rauen, melancholischen Tango, nichts Gesüßtes, Astor Piazolla und Co. Was Sie da wohl noch aus grauer Vorzeit im Ohr haben, findet eine gelungene humoristische Auferstehung bei Max Raabe, der damit übrigens größte internationale Erfolge feiert. (Auch zum Thema Humor & Deutschland.)

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    jan z. volens

    vielen Dank für Ihre Hinweise. In den recht großen Tangoszenen in Berlin ist der alte europäische Parketttango nicht mehr envogue. Man will dort schon einen nicht geschnigelten, raueren Straßentango tanzen. Ich selbst bin in den 70er Jahren durch eine der ersten Tourneen Astor Piazzolla angefixt worden. Ich mag auch den m.E. humoristischen und lakonischen finnischen Tango. Den japanischen kenne ich nicht. Kann mir vorstellen, dass das Richtung „Reich der Sinne“ geht.

    @derblondehans

    Über Geschmack kann man streiten. Für mich, obwohl ich Schubert mag, ist das Ave Maria zu süßlich. Aber ich meine eigentlich donnernden Gesang einer fanatischen Glaubensgemeinde, z.B. hier http://www.youtube.com/watch?v=aCqmk865vpM. Hier müßten sich die Katholen eine Scheibe abschneiden, dann würden sich die Kirchen wieder mehr füllen.

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    @ Lyoner: Vom einem Tango-Hoerer zum anderen: Was in Deutschland als „Tango“ erscheint sind nur „wie sich der kleine Max den Tango vorstellt“( versuesslichte Ersatztangos mit pseudo-intallienischer Weiche – wie lauwarmes Badewasse), oder groteske, versteinerte Verrenkungen von „professionallen Showpeople“ mit blitzartigen Kopfzucken wie bei der SS. Dann gibt es noch in Europe den „Tango Continental“ der Hollaende – welcher zumindest als Tango anerkannt ist – als der „Tango Continental“ – auch versuesst, weich – aber zumindest mit Eleganz. In Finland und Norwegen sind nationale Formen des Tangos – „der Tanz“ bei normalen Parties von 40+ Leuten. Dann gibt es den Tango in Japan – und der ist erstklassig – bitter, stoisch, dunkel, rauh – und den wuerdigen sogar die Argentinier: Tango ist der Tanz fuer 30+ in Japan – und Argentinische Orchester und Tanzpaare erscheinen fortwaehrend zu Gastspielen in Japan. Brasilien hat einen Tango, sieh TANGO BRASILEIRO. Argentinien ist der Urprung des Tango – aber began dann fast zur gleichen Zeit auch in Uruguay. Buenos Aires in Argentinien ist gegenueber von Montevideo/Uruguay am Rio de la Plata an der Muendung zum Suedatlantik. Aber der TANGO URUGUAYO ist haerter und wie Urform des Tango in den Hafenbordellen von Buenos Aires: „Zu Tanzen von einem harten Mann und einer ihm herausfordernden Frau“.Beste Beispiel sieh JULIO SOSA CAMBALACHE und JULIO SOSA CUMPARSITA (Julio Sosa „el Varon del Tango“ – also das Mannsbild des Tango. Uruguayos sind Gauchos der alten Schule… Das Militaer hatte bis 1993 noch das Duell im Ehrensachen). Der Tango stammt genetische hauptsaechlich von der HABANERA – KUBA – welche in Kuba nach 1850 entwickelts wurde – ihrerseits mit etwas Genetik vom 17th Jahrhundert English Countrydance – speater „Contredanse“ in Frankreich, und zur Zeit von Mozart als CONTRADANZA. Die Habanera wurde grosse Mode bis 1900 auch in Europa („La Paloma“) und Seeleute brachten die Habanera in die Hafenbordelle in Buenos Aires, wo die Musik alle Afro-Rioplatense waren (In Artentinien und Uruguay wurden Afrikaner als Haussklaven eingefuehrt. Heute sind sie in der Bevoelkerung verschwunden in Argentinien, in Uruguay sind 5% „Negros“ aber integriert) Und diese Schwarze hatten in Argentinien und Uruguay mit ihrer Musik vom Kongo den CANDOMBE entwickelt. Deshalb wurde die Hanbaner mit 1/3 Candombe kombiniert und daraus entstand etwas Neues – der Tango. Die Tanzschritte enstanden durch die Damen welche den Seemann so bald wie moeglich „nach oben“ wollte (Time is money)- und gleichzeitig durch das „macho“ Angeben der Seeleute. Der Tango spuelte dann in die Arbeiterviertel in Buenos Aires und durch den Mangel an Frauen (Millionen von maennlichen Einwanderern von Italien, Spanien, Frankreich) zur Uebung wurde es als normal angesehen das zwei Maenner den Tango zusammen tanzten – aber nicht als Schwule – nur zur Uebung der Schritte. 1900 brachten Franzosen den Tango nach Paris. 1905 enstand eine Grammaphonplatte in Frankreich mit dem Tango „El Sargento Cabral“ (Der Felwebel Capral der den General San Martin 1811 das Leben rettete) – gespielt vom Musikzug der „Garde Republicaine“ von Frankreich: Man hoert noch die Habanera!“ In de 1910ziger vermischte sich der Tango mit agentinischen Guitarrenromantik. 1920 war dann der Tango so wie man ihn erkennt. 1922 sagte der Karnidinal in Buenos Aires: „Tango tanzen ist keine Suende“ – denn in Argentinien war Tango nicht „gesellschaftsfaehig“ – obwoh in Europa schon der Prince of Wales den Tango tanzte. Danach konnten auch anstaendige Argentinier den Tango tanzen. Die Goldene Epoche das Tango war 1925-1955. Sieh TANGO UNO, TANGO GRISEL, TANGO PERCAL, TANGO FRENTE MAR.

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    Als ich den neuen Papst Franziskus zum ersten Mal sah (http://www.rlp.de/uploads/pics.....dpa_01.jpg), dachte ich, holla, den süßen Alten kennst Du doch von irgendwo her. Also, ich brauchte zwei Tage, aber klar doch, ist das nicht irgendwie http://ksta.stadtmenschen.de/p.....I0_bg2.jpg – unser Alfred Biolek? Ich glaube jetzt zwar nicht, dass die Schwulenordination auf der To-do-Liste der Heiligen Römisch-Katholischen an die Spitze kommt, aber die Erhebung von Diego Maradona (Hand Gottes) zur Ehre der Altäre wäre ein nicht minder wegweisendes Zeichen. Wir singen dann in den Fußballstadien donnernd „Großer Gott, wir loben Dich“. Das Christentum ist eine Religion der Musik, wenn nicht mehr begeistert gesungen wird, geht sie zugrunde. Was meinen Sie, derblondehans?

    Mit Franziskus teile ich verschiedene Vorlieben: Tango hören, Jorge Luis Borges lesen, Fan eines bedeutenden Fußballclubs (FC Bayern, Club Atlético San Lorenzo de Almagro), wie er wohne ich in einem bescheidenen Apartement und koche für mich selbst. Insofern durfte auch ich mich als durchaus papabile fühlen, wenn man von der Kleinigkeit einer fehlenden geistlichen Laufbahn absieht.

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    Argentinien ist trotzdem eine Reise wert. Am besten im Herbst oder Fruehling. Ich schrieb ein mal in den 1990ziger ueber Artentinien: „Argentina and the Argentines are delightful to visit, starting right at the border with some of the most courteous and friendly immigration and border police officials. Buenos Aires totally lacks the abrasive and vulgar human fauna of large U.S. cities, as well as the cold, xenophobic athmosphere in some European cities. Generally speaking Argentines „got class“. Argentine women have sparkling personalities, although I was too old to experience their company on a more personal level. But a French traveler served as expert witness – inside the observation tower of the Argentine Iguazu Park is a huge graffiti exclaiming: „Les femmes argentines sont les meilleures!“ —-I especially recommend the bus trip across the Andes between Mendoza, Argentina and Santiago,Chile and the Iguazu Park on the border with Brazil. Argentine music is of course brilliant, the tango, milonga, vals Argentino, as well as the music of the Argentina Andes which has some smiliarity with the music of Chile and remotely with that of some forms of Mexican music.—————–Sieh die Musik und die Frauen in den Videos TANGO FRENTE AL MAR (besonders Roxana Fontan, und Susy Leyva). Der beruehmte Tango LA CUMPARSITA ist aber von Montevideo/Uruguay – 1917 komponiert von Gerardo Matos Rodriguez – aber das sollten sie niemals einen Argentinier sagen…

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    j.z.v.: Geopolitisch sind alle Sekten und Konfessionen nuetzlich zum Schrumpfen der katholischen Kirche.

    … werter j.z.v., wissen Sie, dass nahezu jede a-theistische ‚Bemerkung‘ in den Evangelien nachgelesen werden kann? …

    Matthäus 7; 13 Geht durch das enge Tor! Denn das Tor ist weit, das ins Verderben führt, und der Weg dahin ist breit und viele gehen auf ihm.

    14 Aber das Tor, das zum Leben führt, ist eng und der Weg dahin ist schmal und nur wenige finden ihn.

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    @ Lyoner: Die Pfingstbewegung in Lateinamerika ist vor Allem: Religion als Privatunternehmen der „Pfarrer/inen“, und „Bischoefe“ und gemuetsvolle Unterhaltung und Psychotherapie fuer die „Gaeubigen“. .In Brasilien ist sie nationalistisch, in Guatelama pro-Yankee. Sieh Video IGREJA PENTECOSTAL FOGO PURO.(Auch Videos unter IGLESIA PENTECOSTAL (COLOMBIA,oder MEXICO, oder CUBA). Die Musik ist besser als wie bei den Katholen… In Brasilien sind die Pentecostals auch politisch beteiligt – auf allen Ebenen – aber nationalistisch. Am 2.Jan. 2012 wurde in Sao Paulo eine Pentecostal Kirche eroeffnet mit Sitzgelegenheit fuer 150,000 – aber eine Million kamen. Hunderte Omnibusse parkten auf 6 km der Innenstadt-Autobahn. In Angola und Mozambique wirken hunderte brasilianische Pentecostal-Missionare. Auch viele weltweit. Geopolitisch sind alle Sekten und Konfessionen nuetzlich zum Schrumpfen der katholischen Kirche.

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    Das ist dann jetzt wohl der drittbeste Kandidat. Die eine Partei votiert für den besten, die andere für den zweitbesten; sie disputieren; es steigt schwarzer Rauch auf, und schließlich einigen sie sich auf den drittbesten. Es könnte aber auch der viert- oder fünftbeste sein.

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    @ Uwe Vorkötter

    Tja, lieber Herr Vorkötter, nach Ihren eigenen Maßstäben haben Sie jedenfalls beste Voraussetzungen, Presse-Papst zu werden. Wie Sie Ihre Zunft kritisieren und ihr Enthaltsamkeit und Moral und Vernunft predigen – weltfremd genug sind Sie für den Job allemal, Herr Vorkötter!

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    Gegner des Kondoms und der Homo-Ehe und Fragen ueber sein Verhalten waehrend der Millitaerdiktatur: Soweit unsere neuer Papst Francis. Wie alle Katholenfuersten hatte er und hat lautenstarken starken Krach mit den Regierungen von Nestor Kirchner und jetzt Cristina Kirchner – weil sie kostenlose Kondome verteilen lassen und die Homo-Ehe zugelassen haben. —-Doch in ganz Lateinamerika ueberlaufen immer mehr zu den Pentecostals (Pfingstbewegung) und andere protestantischen Konfessionen. In Brasilien verliert die katholische Kirche 1% jedes Jahr an die Pentecostals. In 1989 waren 88% katholisch, 2012 weniger: 65%.

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    Der neue Agent der NATO fuer NATO Ausdehnung in den Suedatlantik und ueber Suedamerika und Suedwest-Afrika: Papst Francis. Sehr schaedlich fuer den geopolitischen Unabhaengigkeitskampf der Suedamerikaner gegen die USA und NATO. Aber er wird das Schrumpfen der katholischen Kirche nicht aufhalten. Zum Glueck war es nicht Odilio Scherer in Brasilien – und damit wird Brasilien als Modernisierungsbeispiel weniger begrenzt. Fuer Argentinien ist das eine Tragoedie.

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    …man könnte auch sagen: je größer der Irrsinn vor dem Ereignis, desto größer der Sinn, wenn es dann stattfindet. Und jetzt, halleluja! hat es stattgefunden. Mir grausts schon vor der alles zukleisternden Analyse.

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    …meine Lieblingsnachricht von heute:

    +++ 11:20 Zweiter Wahlgang wohl beendet +++
    Über der Sixtinischen Kapelle ist bisher kein Rauch aufgestiegen. Das bedeutet mit hoher Wahrscheinlichkeit, dass auch im zweiten Wahlgang kein neuer Papst gewählt wurde.

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    Mit großer Spannung verfolge auch ich den öffentlichen Live-Ticker zu einem wohlgehüteten Geheimnis. Solche Live-Ticker kennt man von Sportereignissen, wo sich die Ereignisse überschlagen oder auch nicht. Hier ist dieser Sinn komplett auf den Kopf gestellt; man berichtet live über Ereignisse, über die man gar nicht berichten kann, weil sie im Verborgenen stattfinden oder auch nicht. Man berichtet in diesem Live-Ticker genaugenommen über – gar nichts.
    Zuvor hat man die Fußböden und Wände der Konklave extra mit Störsendern ausgelegt, damit nichts, aber auch gar nichts den Raum verlassen kann. Trotzdem bietet der Live-Ticker mit seinen permanenten Nachrichten atemlose Spannung. Gegenstand der Nachrichten ist, dass es keine gibt: „10:30: Es passiert nichts. 11:00 Uhr: Es passiert noch immer nichts. 11:30 Nichts. Aber eventuell könnte gleich etwas passieren.“
    Die Ruhe vor dem Sturm. Das dräuende Nichts. Damit der große Spannungsbogen nicht irgendwann zusammenbricht, gibt es kleinere Einschübe, die ihn abstützen:

    Wettbüros sehen „Leo“ vorne +++
    Des Papstes Kleider liegen schon bereit +++
    Beck wünscht sich Reformpapst +++

    http://www.n-tv.de/panorama/13.....75986.html

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