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Von Juden und Außerirdischen

 
In einem Beitrag für die „Achse des Guten“ liefert Dirk Maxeiner ein interessantes Bekenntnis ab:
„Ehrlich gesagt, konnte mir bis heute niemand so richtig erklären, was ein Jude eigentlich ist. Hat das was mit der Religion zu tun? Der Herkunft? Der Nationalität? Den Genen? Den Vorfahren? Dem Äußeren? Dem Inneren? Oder von allem ein bisschen? Wird man als Jude geboren? Oder kann man es auch später werden? Umso mehr ich diese Frage wälze, um so ratloser werde ich. Manchmal denke ich: Gibt’s Juden überhaupt? Führt aber auch nicht weiter, es muss sie irgendwie geben, schließlich sind sie an allem schuld. Wenn es keine Juden gäbe, müsste man sie also erfinden. Das nächste Mal vielleicht als so eine Art von Außerirdischen. Die Menschen glauben gerne an kleine grüne Männchen. Überall fliegende Untertassen. Erich von Däniken wäre dafür ein begabter Drehbuchautor gewesen, er hat aber offenbar keine Lust gehabt.“
Quelle:
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/weltverschwoerung_21/
 
„Das nächste Mal?“ Was meint Dirk eigentlich damit? Fragen wir lieber nicht. Vergessen wir das und wenden wir uns der erstaunlichen Tatsache zu, dass ein fast 60-Jähriger in Deutschland im Tonfall eines naiven Teenagers bekennt, er wisse eigentliche nicht, was ein Jude ist. Und nicht irgendein 60-Jähriger, sondern ein bekannter Publizist und Mitbetreiber eines Blogs, dem man nicht zu nahe tritt, wenn man unterstellt, dass es in Sachen Judentum wie in Sachen Islam eine dezidierte Haltung einnimmt. Mit einer gewissen fröhlichen Unbekümmertheit meint der Babyboomer und Post-68er, was ein Jude sei, das habe ihm „niemand so richtig erklären“ können.
Merkwürdig: In der Generation von Dirks Eltern wusste man in Deutschland sehr genau, was ein Jude ist. Warum hat Dirk nie seine Eltern gefragt? Es gibt dort, wo Dirk wohnt, in München also,  eine jüdische Gemeinde. Warum hat er nie einen der Rabbiner dort gefragt? Es gibt in München auch ein jüdisches Museum.Er hätte dort fragen können. Er könnte nach Israel reisen, in den Staat, der von vielen seiner angeblichen Freunde oft deshalb verteidigt wird, weil er die „einzige Demokratie im Nahen Osten“ sei, der aber von Theodor Herzl konzipiert wurde als „Der Judenstaat“ und deshalb von seinen Feinden bekämpft wird und als jüdischer Staat eine Existenzberechtigung auch dann hätte, wenn er nicht demokratisch oder nicht die einzige Demokratie in der Gegend wäre. Und in Israel – in der Einwanderungsbehörde zum Beispiel, oder beim Rabbinat – könnte Dirk mal fragen, was ein Jude ist. Oder ein Buch lesen. Anscheinend ist das alles aber zu anstrengend. Und so sehr interessiert ihn das auch wieder nicht. Offensichtlich konnte er mehr als ein halbes Jahrhundert in diesem Land leben, ohne dass ihn das Bedürfnis überkommen hätte, die keineswegs doofen Fragen, die er sich stellt, auch durch Befragen der richtigen Leute zu beantworten. Viel mehr Spaß (und weniger Arbeit) macht es, auf angebliche oder wirkliche Antisemiten einzudreschen.
Es geht mir aber hier nicht um Dirk als Person. Er hat mich einmal menschlich enttäuscht, aber so etwas kommt vor. Es geht mir um eine Haltung, die in seiner Generation, die ich gut kenne, weil sie auch die meine ist, sehr verbreitet ist: die Instrumentalisierung der Juden. In der Studentenbewegung (die zugleich, wie wir nicht erst seit Götz Aly wissen, einiges an antisemitischen Klischees transportierte) wurden die Juden benutzt, um die „Generation der Täter“ moralisch unter Generalverdacht zu stellen und mundtot zu machen. Viele aus dieser Generation weigern sich bis heute unter Hinweis auf die Einmaligkeit des Holocaust, die Parallelen zwischen Kommunismus und Nationalsozialismus anzuerkennen, benutzen aber zugleich absurde Vergleiche etwa zwischen der Lage der Palästinenser heute und der Juden damals, um Israel zu delegitimisieren. Und andere schwingen gern die Antisemitismuskeule gegen alles, was ihnen nicht passt und jeden, der sie kritisiert, obwohl sie selbst zwischen Juden und Außerirdischen, Jochanan ben Sakkai und Erich von Däniken nicht unterscheiden können.

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138 Gedanken zu “Von Juden und Außerirdischen;”

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    „Vor dem Holocaust konnte man Juden so definieren: Die Männer trugen eine Kippa, man feierte Bar Mizwa, und die meisten aßen kosher und glaubten an J’HW’H.“

    Bestimmt nicht! Zumindest für das mittel- und westeuropäische Judentum trifft es nicht zu – und auch für Teile des osteuropäischen Judentums nicht.

    Die Definition ist doch ganz einfach: Jude ist, wer von einer jüdischen Mutter geboren wurde oder von einem ordentlichen Bet Din ins Judentum aufgenommen wurde.

    Das hat mit Glauben an wen oder was auch immer zunächst einmal nichts zu tun.

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    @ Tjalf (da fragt man sich gleich, was sich die Eltern bei einem so nordischen Namen gedacht haben) Boris Proßdorf: Sarrazin meinte nicht die banale Tatsache, dass es genetische Ähnlichkeiten zwischen allen aschkenasischen Juden gibt, so wie es genetische Ähnlichkeiten zwischen den Abkömmlingen germanischer oder slawischer Stämme gibt. Aus dem Kontext wird deutlich, dass Sarrazin meinte, diese genetische Ähnlichkeit bedinge einen kulturellen Unterschied gegenüber Nichtjuden. Denn er redet in dem Zusammenhang vom „Nationalcharakter“. Lesen Sie das im Interview nach. Und das ist furchtbarer Blödsinn.
    @ Hans: Vielleicht ist Jude, wer das versteht. Dass ein blonder Dumfgermane wie Sie da nicht mitkommt, verwundert vermutlich nur Sie selbst.

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    @ Tjalf (da fragt man sich gleich, was sich die Eltern bei eienm so nordischen Namen gedacht haben) Boris Proßdorf: Sarrazin meinte nicht die banale Tatsache, dass es genetische Ähnlichkeiten zwischen allen aschkenasischen Juden gibt, so wie es genetische Ähnlichkeiten zwischen den Abkömmlingen germanischer oder slawischer Stämme gibt. Aus dem Kontext wird deutlich, dass Sarrazin meinte, diese genetische Ähnlichkeit bedinge einen kulturellen Unterschied. Denn er redet in dem Zusammenhang vom „Nationalcharakter“. Lesen Sie das im Interview nach. Und das ist furchtbarer Blödsinn.
    @ Hans: Vielleicht ist Jude, wer das versteht. Dass ein blonder Dumfgermane wie Sie da nicht mitkommt, verwundert vermutlich nur Sie selbst.

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    @Alan Posener: Eine wirklich spannende Frage, leider fehlt mir die Zeit, um hier mit zu diskutieren.

    @Rita E. Groda: Goethe war auch ein Kind der Stadt Frankfurt am Main. Haben Sie mal Amos Elon´s Buch Der erste Rothschild gelesen. Dort gibt es eine Beschreibung des Judenviertels in Frankfurt, wie es Goethe als Junge erlebt hat. Da habe ich zum ersten Mal verstanden, was es heißen konnte in Deutschland Jude zu sein. Schade, dass ich keine Zeit habe, mein Kind ist im Krankenhaus.

    Ich wünsche allen hier einen schönen 3. Advent.

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    Cher Apo,
    in Deutschland haben sie recht mit ihrem halali.

    Uspruenglich war es und ist es in Frankreich anders:

    „Der Jagdruf Hallali oder Halali ist uralt. Er entwickelte sich in der altfranzösischen Vénerie, der Hetzjagd auf Hirsch und Keiler. Diese Hetzjagd mit der Hundemeute erforderte für Jäger, Knechte und Hunde Anfeuerungsrufe, welche nicht nur kurz und prägnant, sondern auch phonetisch dem Ohr der Hunde angepasst sein mussten. In der ursprünglichsten Form war dieser Jagdruf der Anfeuerungsruf für die Hunde. Dies ist meistens nicht bekannt. In dem klassischen Jagdbuch des Herrn de Selincourt „Le Parfait Chasseur“ (Paris 1683) heißt es: „on l’emploie le mot halali pendant la chasse pour exciter et animer les chiens à la poursuite de l’animal“, d.h. man verwendet den Ruf halali, um die Hunde während der Jagd zur Verfolgung des Tieres anzufeuern.“

    http://tinyurl.com/d6pqv65

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    @ Parisien

    Es geht hier nicht um eine Definition, sondern um eine einigermaßen schlüssige Annäherung an ein wie auch immer gebrochenes Identitätsmuster. Wenn ich jetzt als Dirk Maxeiner die Diskussion hier verfolge, würde ich mich ebenso klug als zuvor fühlen, hätte auch das Gefühl, dass es sich bei dieser Diskussion eher um deutsche Befindlichkeiten gegenüber den Juden und um ein paar Eitelkeiten handelt.

    Wenn ich Ihre Beiträge mit ein paar Ihrer Sätze zusammenfasse: Juden träumen nicht von sili-con, weil das nicht jüdisch ist; Heine ist ein gewitzter Jude, sowas gibt es nicht mehr; die Verfolgung der Juden ist permanent und penetrant, die Juden sind das einzigartige Opfer, blödsinnig ist es, die Aufmerksamkeit auf andere angebliche „Opfergruppen“, z.B. die Ostpreußen, zu lenken; ein Jude hat immer eine Geschichte, die viel interessanter ist als unsere.

    Als Dirk Maxeiner bin ich mit Verlaub nicht schlauer als zuvor, denke auch, dass es gesünder ist, die Sache etwas lockerer zu betrachten und sich bei solchen Diskussionen nicht aufzuregen.

    Was wollen Sie eigentlich mit der Widmung von Benzion N. an seinen Sohn sagen?

    @ Alan Posener

    “There is no we. And if there were, it wouldn’t include us.”

    Ist das die Negation oder die Negation der Negation? Was ist der Unterschied zwischen „we“ und „us“ (ich meine nicht grammatikalisch)?

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    @Parisien: Test leider nicht bestanden, Sie bestätigen die schlimmsten Vorurteile aller Frauen.

    Die weichste Stelle der Machos bezog sich bei mir auf das Ding unter der Schädeldecke, nicht unter der Gürtellinie.

    Es ist erstaunlich, daß Sie gut mit Menschen auskommen, die ein gewisses Niveau vorweisen können, hat mich auch schon gewundert!

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    Noch ein Zitat aus „The Origins of the Inquisition in Fifteenth Century Spain“:
    Die Widmung:
    This book is dedicated
    with unrelieved grief
    to the memory of my beloved son
    JONATHAN
    who fell while leading
    the rescue force at Entebbe
    on July 4th, 1976

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    Here’s a definition of Jewishness from Ekaterina, mother of Henry, the anti-hero of Howard Jacobson’s wonderful novel „The Making of Henry“, after Henry has asked her whether Nietzsche is right, whether „we put something between us and the world… We all wear glasses or scarves.“ To which Ekaterina replies: „There is no we. And if there were, it wouldn’t include us.“ Exactly. If you’re interested in Jewishness (the British version), read Jacobson. For instance „The Finkler Question“.
    @ Parisien: „Zum Halali blasen“ Jäger, wenn die Jagd vorbei ist. Apropos junger Hirsch: Gestern Nacht musste ich bei der Rückfahrt aus Stolzenau irgendwo in Brandenburg pinkeln und wurde auf einer Wiese fast von einem Hirschen umgerannt. Rücksichtslos.

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    @ Rita Groda: Offensichtlich reden wir über verschiedene Verse. Die Verse, die ich meine, stehen auf Papier. Da ich über diese Verse sprach und nicht über andere, sprach ich auch über eine Religionskritik, nicht aber über Mütter.
    @ Moritz Berger: Alt 68er ist längst nicht so an mir verzweifelt, obwohl wir völlig verschieden denken.

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    Herr Posener,

    die Gen-Attacke auf Sarrazin war enttäuschend von Ihnen. Vielleicht machen Sie sich die Mühe & schauen in die Jüdische Allgemeine v. 17.6.2010, und damit Sie’s einfacher haben, gleich der Verweis: http://www.juedische-allgemein.....ew/id/7637 – das war der Sachverhalt, auf den Dr. S. sich in dem Interview bezog.

    Besten Gruß, Prößdorf

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    @ Hans: Wenn Sie auf eine Definition aus sind, darf folgender Aspekt nicht ganz untergehen:
    „Mein Freund gleicht einer Gazelle oder einem jungen Hirsch.“
    „Deine beiden Brüste sind wie junge Gazellen, die unter Lilien weiden.“
    Aus dem Schir-ha-Schirim (Lied der Lieder), in der Bibel das „Hohelied des Salomo“, einer Hochzeitsmystik, um deren Daseinsberechtigung angeblich 400 Jahre von Rabbinern gestritten wurde, gleichzeitig ein Fass voll Humor und Lebensnähe.
    Manche missverstehen sie und werden an ihr silly, weil sie zu oft von sili-con träumen, aber das ist nicht jüdisch. Das ist der Zeitgeist, der dazu beiträgt, dass man einen Verleger findet, wenn man gut genug beschreibt, wie man sich befummelt. Na ja, und das Geschäft.
    Möglicherweise kommt gejagter Hirsch der Sache nahe. Immer, wenn es knapp wurde, wurde zum Halali geblasen. Der Iran ist auch nicht gerade gut aufgestellt.

  13. avatar

    Lieber Herr Parisien,

    ich sehe schon, Sie wollen Ihren dreibeinigen Schemel nicht verlassen und vernebeln weiter die Diskusssion hier im blog.

    Wie heißt es in der Werbung zum Magazin focus

    Fakten, Fakten, Fakten

    Stattdessen weichen Sie alle Fragen aus. Meinen ich wäre verbittert und sollten doch nichts lesen was links sei.

    das das Handelsblatt und die Wirtschaftswoche auch dazu gehört ist mir neu 🙂

    Aber wer von seit rechts schaut wie Sie, für den ist alles links.

    Und mit Butter bei die Fische, meinte ich im Klartext:

    Es wäre förderlich für den Dialog hier im Blog wenn Sie Fakten bringen und nicht nebelige Aussagen wie:

    „Es ist alles da in der Geschichte und in der Gegenwart.“

    „Wenn man nicht sieht, wie permanent und penetrant das ist und immer war, und wie das in Deutschland (und Polen) nur kulminierte, “

    „Gerade hatte man sich wieder eingerichtet, da fingen die Probleme von Neuem an“

    „Juden sind dadurch wie einjährige Kinder – sie fallen hin, das heißt, werden eigentlich umgeworfen und stehen wieder auf und lernen neu laufen, die Überlebenden“

    eine Bitte klopfen Sie sich weiter auf die Schulter

    „Ich muss mir hier mal einmal auf die Schulter klopfen: Ich lese die Dichter selbst “

    Frau Groda hat im Gegensatz zu Ihnen einen Vorleser 🙂

    Ob Frau Groda bzw. der Vorleser:

    „und selten die ganzen Krähen, die sich auf ihren toten Schultern breit machen und auf ihre Kosten Geld verdienen, was bis zur Ergründung ihrer scheinbaren sexuellen Abgründe geht “

    eine Krähe ist??? und bei Heinrich Heine auf die Ergründung der scheinbaren sexuellen Abgründe geht 🙂 🙂 🙂 ????????

  14. avatar

    @Parisien: Mehr Zeit bin ich nicht in der Lage der Vollendung Ihrer Bildung zu widmen.

    „Die Jahre kommen und vergehn!
    Seit ich die Mutter nicht gesehn,
    Zwölf Jahre sind schon hingegangen;
    Es wächst mein Sehnen und Verlangen.

    Mein Sehnen und Verlangen wächst.
    Die alte Frau hat mich behext,
    Ich denke immer an die alte,
    Die alte Frau, die Gott erhalte!“

    Lesen Sie lieber öfters Lessing, Nathan der Weise könnte auch Sie allgemeinverträglicher machen, aufgeschlossener für „alle“ Religionen.

    Gebeb Sie sich keine allzugroße Mühe mit mir, mit Ihrem Frauenbild bin ich nicht kompatibel, trotzdem ich naturblond bin. Sie wären nicht der Erste „Fahnenträger“, der an mir scheitert, bös jaulend und ebenso getroffen an seinen weichsten Teilen.

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    @ Rita: „Seine kranke Mutter?“ Wer hat denn das beschlossen? Hat Heine das selbst geschrieben?
    Ich muss mir hier mal einmal auf die Schulter klopfen: Ich lese die Dichter selbst und selten die ganzen Krähen, die sich auf ihren toten Schultern breit machen und auf ihre Kosten Geld verdienen, was bis zur Ergründung ihrer scheinbaren sexuellen Abgründe geht, während die Armen, mausetot in ihren Gräbern, sich nicht mehr wehren können oder sich im Paradies oder in Gan Edden darüber kaputtlachen, was uns wiederum entgeht. Ich mag mich ja täuschen, wenn ich mich auf mich selbst verlasse, würde aber meinen, dass Heine mit der Disputation eine herrliche Persiflage auf beide Religionen verfasst und das letzte Wort seinem Todesengel gelassen hat: Dem schönen französischen Mädchen mit dem Puppennäschen, den feinen Fingern und dem Rubinenmund, also der Liebe, gepaart mit unschuldiger Dummheit, die als blindes Huhn auch schon mal ein Korn findet. So was muss man erstmal reimen. Sowas gibt es nicht mehr.

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    „Butter bei die Fische?“ Wozu?
    Wer Antisemitismus als permanentes Problem und als gefährliches Unheil begreifen will, braucht von mir keine Butter. Es ist alles da in der Geschichte und in der Gegenwart. Deutschland war zwar das einzige Land, das Judenvernichtung industriell organisiert hat, aber keineswegs das erste System, dass Judenvertreibung und -Vernichtung in der Absicht durchgeführt hat, die Juden vollständig zuvernichten:
    „Espina, whose ideas guided the Inquisition, had advocated, as we have seen, two possible ways to eliminate the Jews from Spain: extermination or expulsion. In its violent campaign against the conversos, the Inquisition tried Espina’s first solution: it subjected the conversos to a gradual extermination, which it intended to accelerate and extend. To solve the Jewish question it had no choice but to apply Espina’s second method: expulsion.“
    Benzion Netanyahu: The Origins of the Inquisition

    Der Film hieß, glaube ich, „Die Flucht“. Aber der erste Versuch, die Aufmerksamkeit auf die armen Ostpreußen zu lenken, stammt von Grass, der mit dem Untergang der „Wilhelm Gustloff“ Kasse machte.

    @ Rita: Heines ‚Disputation‘ ist vor allem eins: Sehr humorvoll. Ich habe mich hier nur einiger Verse bedient (von denen es noch bessere gibt), um eine Wurzel des Antisemitismus anzudeuten.

  17. avatar

    Sehr geehrter Herr Parisien,

    „Man kann das nicht eindeutig negativ bewerten, wenn man bedenkt, dass gerade diese Assimilation, die spätere Sesshaftigkeit mit ihrem einschläfernden Wesen, zu einer wahren Gefahr wurde.“

    Das verstehe ich leider nicht:

    1.Was heißt Ihrer Auffassung nach Seßhaftigkeit der Juden?
    2.Seit wann ist Seßhaftigkeit mit einem einschläfernden Wesen verbunden?

    3.wollen Sie damit formuieren, dass wenn die Juden nicht seßhaft geworden wären, der Holocaust nicht passiert wäre?

    4. Und was verstehen Sie unter Seßhaftigkeit?

    Ihre Argumente sind nicht nur vom Schleider der Pythia umgeben, sondern sind mit Verlaub sehr abstrus. Und ich frage mich schon aus welcher Schublade Sie Ihre Argumente hervorholen ???

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    Lieber Herr Parisien,

    nicht nur dass Sie hier orakeln und den Nebel der Pythia nicht enthüllen, jetzt erhalten wir auch noch sybillinische Antworten von Ihnen auf Fragen die noch nicht gestellt wurden 🙂

    „Wenn man nicht sieht, wie permanent und penetrant das ist und immer war, und wie das in Deutschland (und Polen) nur kulminierte, kann man auch die Gefährlichkeit eines Saddam oder eines Ahmadinejad nicht ermessen, von denen der erste ein Bewunderer von Hitler war und der zweite die ganze Sache leugnet. Umlenken auf andere Opfergruppen finde ich blödsinnig. Über meine Ostpreußen ist auch schon so ein Filmversuch unternommen worden.“

    1. Was ist penetrant und permanent?
    2. Und was kulminierte in Deutschland und Polen?
    3. Um was ist mit einem Filmversuch für Ihre Ostpreußen

    Meine Bitte:

    Etwas Butter an die Fische 🙂

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    @Lieber Herr Ziegler: Wer ein Land als „frei“ und wunderbar deklariert hat, in dem erst kürzlich noch für Gadafi eine Jurte mitten in der Hauptstadt aufgebaut wurde, und man diesen ebenso kürzlich dann zum Terroristen erklärt und gejagt hat, der ist eben ein wenig gespalten, auch in den Ansichten.

    Ja, Heine lebte auch in Frankreich. Die Platen Affäre hatte ihm nicht unerheblich geschadet. In Frankreich fühlte er sich – nach eigener Aussage – nur als Ausländer, in Deutschland immer als Jude.
    Anderseits, Heine hätte nach dem Einzug Napoleons in seine Heimat den Anspruch auf die Französische Staatsbürgerschaft erheben können, hat er aber nachweislich doch nicht.
    Er war immer Deutsch und wollte das auch sein.

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    @Parisien: Sie haben so wenig verstanden, wie die die Heines“Denk ich an Deuschland in der Nacht“ immer wieder so in Unkenntnis falsch zitieren.

    Er dachte nämlichan seine kranke Mutter!!

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    @Parisien: Eine religiöses „Mutter“-Kriterium führt aber in die Irre, wenn man selber nicht religiös ist. Die Mutter entscheidet nicht mehr über die Religiösität ihrer erwachsen gewordenen Kinder.

  22. avatar

    Jesses, jetzt dachte ich schon, der blonde Schäferhund hätte mich entlarvt, moralisch meine ich, natürlich.

    Gut Jiddisch heiß das Schikse, daher dürfte mich die Schlampe nicht besonders tangieren.
    Jedenfalls, blonde Schiksen dürfen hier beten, so habe ich jedenfalls von Herrn Posener gehört.
    Die Juden sind also nicht so rassistisch, wie die Neo-Nationalisierten. Schon ein Unterschied…. was?

  23. avatar

    Wenn man nicht sieht, wie permanent und penetrant das ist und immer war, und wie das in Deutschland (und Polen) nur kulminierte, kann man auch die Gefährlichkeit eines Saddam oder eines Ahmadinejad nicht ermessen, von denen der erste ein Bewunderer von Hitler war und der zweite die ganze Sache leugnet. Umlenken auf andere Opfergruppen finde ich blödsinnig. Über meine Ostpreußen ist auch schon so ein Filmversuch unternommen worden.

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    @ R.Ziegler: Mutter, das ist eine religiöse Festlegung, keine rassistische. Das war von mir lediglich religiös exakt definiert. Eine rassistische Festlegung wäre z.B: Halb-, Viertel-, usw. Für diese religiöse Festlegung kann ich nicht. Die hat vermutlich schon der alte Moishe gemacht.

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    @ Rita und Roland: Das haben Sie beide nicht verstanden. Es gibt in der Gesamtheit keine andere Gruppe, die einer so stetigen Verfolgung unterlag. Gerade hatte man sich wieder eingerichtet, da fingen die Probleme von Neuem an. Und dann dieser Dorn ca. 2000 Jahre lang:
    Kapuziner:
    „Unter Pontio Pilato,
    Der das Urteil unterschrieben,
    Von den harten Pharisäern,
    Von den Juden angetrieben.“
    Rabbiner:
    „Ob die Juden ihn getötet,
    Das ist schwer jetzt zu erkunden,
    Da ja das Corpus delicti
    Schon am dritten Tag verschwunden.“
    Heinrich Heine, Disputation zu Toledo, versetzt ins 13. Jh.
    Wie Gad Granach zu sagen pflegte: „Ich war nicht dabei.“

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    @Parisien:Pardon, aber Ihre Definition ist ein bißchen Quatsch.

    Sie müßten sich nach Ihrer Lesart auch bei mir entschuldigen, denn als Katholik bin ich in der Diaspora aufgewachsen, in einer rein pietistischen Gegend, bis die Flüchtlinge endlich zu uns kamen. Oder bei all den Angehörigen von Völkern, deren Isolierung und Unterdrückung durch Kommunismus eine Folge des 2. WK war. Da muß ich z.B. noch heute immer wieder ertragen, daß wir Deutsche in eine ökonomisch so vorteilhafte Situation kamen – also die Täter – während die Opfer bis Ende der 80-er Jahre die Folgen eines verbrecherischen Krieges tragen mußten.
    Die Juden haben ebenso eine Geschichte, wie andere Minderheiten (abgesehen natürlich von der Schoah).
    Durch die Deutsche Massenvernichtung bekamen sie allerdings eine gravierend andere Geschichte, die sie dadurch von der Historie anderer Minderheiten grundlegend unterscheidet.

    Warum wollen Sie eigentlich die Juden auf diesen Teil der Geschichte reduzieren. Nehmen Sie lieber die große Befähigung zur Assimilation. Wenn unser Grußonkel von der Jüdisch-Deutschen Leitkultur sprach, war das ein wenig mißverständlich im Kontext der Geschichte.
    Jüdische Philosophen, Dichter, Musiker, Ärzte, Mathematiker und Architekten sind unsere Geschichte.
    Die Geschichte auch der Aufklärung und des Fortschritts.
    Sie gehören zu uns, wie die 10 Gebote, Abraham und Moses und Jesus, der ja jetzt zufällig auch ein Jude war.

    Machen Sie bitte aus den Juden keine aussterbende Tierart, das besorgt womöglich schon der Iran, wenn wir nicht besonders aufpassen.

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    @Parisien: Mir ist Ihre Darlegung suspekt. Warum fragen Sie nach Mutter und Vater?

    Für die jüdische Gemeinschaft gilt eine jüdische Mutter als Eintrittskarte ins Judentum, soviel ich weiß. Deshalb mag diese Frage für Leute, die Juden sein bzw. werden wollen, von Interesse sein. Für Leute, die nicht Juden sein oder werden wollen, ist sie irrelevant.

    Nur bei einem erbbiologisch-rassisch-rassistischen Verständnis führt eine solche Frage überhaupt zu einer Antwort. Wenn jemand eine schwarze Hautfarbe hat, kann er nicht einfach sagen, er sei ein Weißer und umgekehrt. Aber selbst dann ist es möglich und sinnvoll, beispielsweise Filme zu drehen wie „Weißer Jäger schwarzes Herz“. Dabei wird die Hautfarbe nicht optisch, sondern als Chiffre eines beweglichen Bündels mit kulturellen Eigenschaften verstanden. Durch diese Deutung wird das „rassische“ Verständnis noch weiter diskreditiert, als es – aus guten Gründen – sowieso schon ist.

    Aus der Tatsache, dass die Geschichte europäischer Juden eine schmerzvolle Geschichte voller Irrungen & Wirrungen ist, kann man nicht folgern, dass jede schmerzvolle Geschichte voller Irrungen & Wirrungen eine jüdische Geschichte ist.

  28. avatar

    Nachtag: Logischerweise müsste wer nicht als Antisemit gelten will, ein apostolisches Glaubensbekenntnis ablegen und umgehend der römisch-katholischen Kirche beitreten. Begründung wie zuvor. (Ich meine das auch so in der Offenbarung gelesen zu haben.)

    *rofl*

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    @Jan Z. volenz: Aber auch innerhalb Mitteleuropas, ja sogar Deutschlands zerbrechen sich nur relativ wenig Leute den Kopf über die Qualität der Texte von Dirk Maxeiner 🙂
    Von mir aus kann das auch so bleiben.

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    Eins fiel mir auf, als ich heute morgen über eine jüdische Familiengeschichte las: Eins ist ganz anders – Juden haben die verschlungenste, wildeste und schmerzhafteste Geschichte. Juden sind dadurch wie einjährige Kinder – sie fallen hin, das heißt, werden eigentlich umgeworfen und stehen wieder auf und lernen neu laufen, die Überlebenden. Sie mussten immer wieder alles neu anfangen und immer wieder in einem jeweils neuen Land. Ihre Geschichten sind dadurch oft viel interessanter als unsere. Aber sie sind auch viel schmerzhafter. Kaum jemand würde damit tauschen wollen. So ist z.B. APo kein Jude durch seine Mutter. Aber die Geschichte seiner Väter macht ihn für mich dennoch unabänderlich zu einem Juden. Geschichte prägt und definiert jenseits von Religion.
    Wenn ich einem Juden begegne, hat er immer eine Geschichte, und an dieser ist fast immer mein Land negativ beteiligt. Ich habe mich schon viele Male entschuldigt bei völlig Fremden, die plötzlich durch ihre Geschichte vertraut wurden.

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    Wenn man wie Maxeiner und seine Generation mitbekommen hat, wie leicht man als Antisemit oder „Israelkritiker“ gewürdigt werden kann, ist das doch eher eine gesunde Reaktion, sich dümmer zu stellen als man ist

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    @ APo: Shari’a in Israel existierte von Beginn an und war, soweit ich weiß, ein Überbleibsel des Ottomanischen Verwaltungsapparates, der jeder Kommune seine eigenen Rechte zusprach. Auch in Indien gibt es diese Rechtssprechung. Mich wundert es, dass Sie so etwas verteidigen, denn Frauen haben zweifellos gravierende Nachteile dabei. Können Sie ernsthaft unterstützen, dass in einer modernen Nation wie Israel durch eine separate Rechtssprechung muslimische Frauen einen niedrigeren Rechtsstatus haben? Wenn die arabischen Frauen Israels dagegen Sturm liefen, würden die meisten Israelis sie vermutlich sofort unterstützen.

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    @ Rita: Die dritte Tendenz von Goethes Beziehung zu Juden liegt in seiner Aversion gegenüber dem zeitgenössische Judentum allgemein, dessen Emanzipations- und Assimilationsbemühungen der Dichter mit Argusaugen beobachtet und nicht selten mit feindseligen Bemerkungen begleitet hat.

    Man kann das nicht eindeutig negativ bewerten, wenn man bedenkt, dass gerade diese Assimilation, die spätere Sesshaftigkeit mit ihrem einschläfernden Wesen, zu einer wahren Gefahr wurde.
    Der junge, ca.12jährige Felix Mendelssohn soll Goethe auf dem Klavier vorgespielt haben. Goethes Urteil galt viel in solchen Fragen. Er soll ohne Zögern gesagt haben, das würde einmal ein sehr großer Musiker werden.

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    … verstehe nicht, wie in einem demokratischen Land ‚die Scharia offiziell anerkanntes Recht‘ sein kann. Demokratie und Scharia sind doch Widerspruch in sich. Oder?

  35. avatar

    @Korrektur: Sollte natürlich heißen: „Mendelt“ sich da etwas heraus, ein Bezug auf einen früheren Beitrag von Alan Posener.

    By the way, die geheimnisvollen Zeichen, oben bei den angezeigten neuen Kommentaren, bei mir, stammen nicht von mir, das müßen die kleinen und grünen Männchen gewesen sein, die Fußtruppen des Kaspers oder der Nikolaus hat es hinterlassen.

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    @Alan Posener

    „Israel (dem einzigen westlichen Land, in dem die Scharia offiziell anerkanntes Recht ist“

    Vielen Dank für das “ Zwiebelschälen “ Das wußte ich bisher nicht!!

    Wissen es auch die Bösmenschen ?? und der
    “ wissende “ Herr Miersch 🙂 🙂 ???

  37. avatar

    Lieber Herr Posener,

    ich vergaß die Smileys bei meinem crowdsourcing Projekt:Zitate der “ Bösmenschen „.

    Wenn ich mir die Liste der sogenannten “ Gutmenschen “ ansehe, von denen Herr Miersch Zitate wünscht, dann weiß man7frau doch gleich wieder in welcher schwarz/weiß Schablone dort gedacht wird.

    “ Norbert Blüm, Veronica Ferres, Hannes Jaennicke, Joschka Fischer, Jürgen Fliege, Eugen Drewermann, Sigmar Gabriel, Heiner Geißler, Günter Grass, Anselm Grün, Enoch zu Guttenberg, Claus Hipp, Margot Käßmann, Anselm Kiefer, Claus Kleber, Renate Künast, Hans Küng, Udo Lindenberg, Angela Merkel, Reinhard Mey, Nena, Wolfgang Niedecken, Cem Özdemir, Richard David Precht, Claus Peymann, Franka Potente, Norbert Röttgen, Helmut Schmidt, Peter Scholl-Latour, Friedrich Schorlemmer, Alice Schwarzer, Markus Söder, Horst Seehofer, Wolfgang Thierse, Klaus Töpfer, Jürgen Todenhöfer, Antje Vollmer, Konstantin Wecker, Ulrich Wickert, Richard von Weizsäcker, Christian Wulff. “

    Sie fehlen (leider) noch 🙂

    Aber vielleicht werden Sie von Herrn Miersch auch in die Schublade von Experten und Spezialisten gepackt 🙂

    „Zitate von Experten und Spezialisten, die nur einer Minderheit bekannt sind (z.B. Schellnhuber), benötige ich nicht. “

    Aber Herr Miersch hält es wohl mit dem Danone Werbespruch:

    Früher oder später kriegen wir Euch alle 🙂 🙂

  38. avatar

    @ George: Sie haben da einen Vornamensvetter in England, der ein in der Wolle gefärbter Antisemit und Unterstützer des gegenwärtigen iranischen Regimes ist: George Galloway. Außerdem gibt es dort noch Holocaustleugner David Irving. Und das sind nicht alle.
    In den USA gibt es reichlich College-Antisemitismus.
    Antisemitismus ist leider im Westen und auch weiter östlich ubiquitär. Gewisse Ausnahmen scheinen Japan und Indien darzustellen.

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    Daß Herr Posener sich mit der“Betrachtungsweise“ eines Kasperles, wie „Dirk“ abgibt, das Überrascht(mich) einigermaßen.

    Wie Luther, Wagner und die Inquisition die Juden gesehen haben ist uns auch hinlänglich bekannt.
    Wie unser großer Deutscher Geheimrat und Vordenker den Juden gegenüberstand, das war für sehr viel interessanter.

    Ich habe da den Teil eines Textes von Ursula Homann geklaut.
    “ Bei der Betrachtung von Goethes differenziertem und wechselnden Verhältnis zum Judentum sind im Grunde drei Tendenzen zu unterscheiden:

    Erstens seine Hochschätzung für die Israeliten des Alten Testaments, insbesondere für deren geistig künstlerische Leistungen und ihre biblisch-literarische Tradition. Respekt hatte er für die Einzigartigkeit ihrer Geschichte, für die Traditionsfestigkeit ihres Volkes.

    Zweitens: seine Bekanntschaften und Freundschaften mit einzelnen Juden aus der jüngeren und zeitgenössischen Kultur- und Geisteswelt, die Goethe ohne Rücksicht auf Herkunft und Religion akzeptierte und oft auch bewunderte. Die besondere Rhythmik jüdischen Wesens lag Goethe zweifellos nicht, doch ließ er jede Erscheinung in ihrer Einmaligkeit oder Besonderheit auf sich wirken, also auch einzelne jüdische Menschen. Entscheidend war für Goethe immer nur die lebendige Erscheinung, der Mensch, der in individueller Wirklichkeit vor ihn trat. Sein persönliches Verhalten zu jüdischen Menschen, die ihm begegneten, ist allemal wichtiger und entscheidender, als all seine prinzipiellen Äußerungen dichterischer oder prosaischer Art.

    Dass Goethe von Juden, vor allem von geistvolle jüdische Anbeterinnen nicht nur als großer Dichter Anerkennung, sondern auch als großer Mensch Verehrung empfing, dass er mit manchen Juden gut bekannt, mit einigen sogar herzlich befreundet war, dass er die Qualität jüdischer Schriftsteller nicht anders bewertete als die christlicher Schriftsteller, das ist bekannt, besagt aber nicht mehr als: Goethe hielt sich von Juden nicht fern, weil sie Juden waren; wie er auch nicht eifrig ihre Nähe suchte. Die Begegnung mit emanzipierten, zum Teil auch bereits assimilierten Juden, mit Bankiers, Künstlern, Gelehrten brachte ihn dazu, an dem einzelnen Juden das Jüdische gewissermaßen auszublenden. Mit Hochachtung sprach er von den vielen geistbegabten, feinfühligen jüdischen Menschen. Natürlich hat Goethe durch seine persönlichen Bekanntschaften oder durch das Studium eines kleinen Diplomaten oder eines bildungseifrigen Studenten nicht alle Seiten jüdischen Wesens kennenlernen können. Mit der Realität der breiten um ihre Existenzbedingung kämpfenden Judenschaft kam er ohnehin nicht in Berührung.

    Die dritte Tendenz von Goethes Beziehung zu Juden liegt in seiner Aversion gegenüber dem zeitgenössische Judentum allgemein, dessen Emanzipations- und Assimilationsbemühungen der Dichter mit Argusaugen beobachtet und nicht selten mit feindseligen Bemerkungen begleitet hat. Es hat sicher auch Augenblicke gegeben, vermutet Bab, wo Goethe der Abstand zwischen dem zeitgenössischen Judentum, in der sozialen Form, wie er es um sich erblickte, und dem Volk der Bibel unüberbrückbar erschien.“

    Quelle:http://www.ursulahomann.de/Goe.....ap008.html

    Diese Ambivalenz Goethes dürfte auch ein Stück der allgemeinen Deutschen Ambivalenz zum Judentum sein, wenn man die Shoa unberücksichtigt läßt.

    „Medelt“ sich da vielleicht langsam etwas heraus?
    Ich gehe mit der Hoffnung schwanger!

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    @ George: Ihr Beitrag ist ein beredtes Beispiel dafür, wie Desinteresse am Judentum in Antisemitismus umschlägt: „Allen Judenforschern die Subventionen streichen“ und stattdeseen mehr Geld für die arische Nabelschau. Frage an alle: Warum geht es den Arier-Christen immer ums Geld? Liegt wahrscheinlich an den Genen. Ich muss mal Sarrazin fragen.
    @ Rita Groda: Danke für die Verteidigung Deutschlands. Es fällt auch niemandem unter den „Antideutschen“ auf, dass Deutschland gerade das sechste U-Boot der „Delphin“-Klasse an Israel geliefert hat, um Israels atomare Zweitschlagkapazität zu garantieren. und das trotz der gezielt gestreuten Verärgerung Merkels über Netanjahu
    @ Moritz Berger: Ehrlich gesagt kann ich mir nichts Langweiligeres vcorstellen als Zitate der Bösmenschen zu sammeln. Ich habe trotzdem versucht, auf das Grüne-Männchen-Geseiere rational zu antworten, eben weil ich dieses Desinteresse am konkreten Judentum beziehungsweise an Israel (dem einzigen westlichen Land, in dem die Scharia offiziell anerkanntes Recht ist) bei gleichzeitiger steter Bereitschaft zum Antisemitismusschnüffeln für etwas halte, das nicht nur Maxeiner, Heni und die gesamte „Antideutschen“-Clique auszeichnet, sondern das ein viel weiter verbreitetes Phänomen darstellt.

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    @George: Wie der Standort auch den Standpunkt bestimmt, könnte ich definitiv auch bei Ihnen konstatieren, würde ich Ihren Standort benennen können.

    Zu meinem größten Bedauern muß ich einmal die Deutschen verteidigen. Die neudeutsche Israelkritik ist – meiner Meinung nach – ein besonders interessantes Instrument der Verdrängung.

    Einen Teil der amerikanischen Populisten haben Sie unterschlagen und verdrängt. Genau die Hunderttausende, die in USA mit Nazi-Uniformen während des Gaza Konfliktes die Israelis massiv attackiert haben. Die Symbolik war durchsichtig und paranoid, Symbiose von Opfern und Tätern.
    Ginge es da etwar gegen Israel und die Deutschen?

    Daß die Deutsche Politik, zumindest versucht die Verantwortung für die Shoah in einer ernsthaften Solidarität mit Israel zu manifestieren, scheint das der ganzen Welt nicht besonders zu passen!!
    Warum wohl?

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    Der ganze Diskurs über die Juden ist völlig verkehrt. Mich interessiert nicht die Frage, was die Juden sind, sondern die Frage, was die „Wirtsvölker“ dazu antreibt, die Juden für ihr ultimatives Unglück zu halten. Dabei ist der Antisemitismus – was in Deutschland gern übersehen wird – ein mittel- und osteuropäisches Phänomen, das auch in Arabien Widerhall findet, nicht aber in der restlichen Welt. In der Anglosphäre gab es und gibt es keinen virulenten Antisemitismus, obwohl alle englischsprachige Länder große jüdische Minderheiten beherbergen. Populisten in den USA werben mit proisraelischen Äußerungen für die Unterstützung, während Populisten in Deutschland sich durch die „Israelkritik“ profilieren.

    Die Aufarbeitung der deutschen Vergangenheit kann erst dann als abgeschlossen gelten, wenn der Bundestag allen Judenforschern („Deutsch-jüdische Symbiöse“, „jüdische Literaturszene in …“) Subventionen streicht und mit gespartem Geld die Erforschung des deutschen Nationalcharakters finanziert. Vor allem müssen die Forscher das Phänomen der deutschen Friedensbewegung beleuchten, die gegen die Kriege Israels und der USA (früher Weltplutokratie) protestiert, nicht aber gegen die Angriffskriege und Massaker, wenn sie von den
    Gröfaz-Darstellern der Gegenwart ausgehen.

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    Lieber Herr Posener,

    wenn die Antiklimatologen schon die grünen Männchen und Däniken herausholen stellt sich für mich schon die Frage, ob überhaupt noch rational auf diese Artikel zu reagieren möglich ist.

    Vielleicht machen wir es wie Herr Miersch, der im Rahmen eines crowdsourcing Projektes zu einem Mitmachbuch aufruft und Zitate von seinen
    “ Lieblingsautoren “ den „Gutmenschen“ sammelt.

    http://www.achgut.com/dadgdx/i.....mitmachen/

    Daher sollten wir vielleicht auch einmal den Versuch unternehmen eine Zitatensammlung der “ Bösmenschen “ anzulegen, die uns tagtäglich einen Spiegel vorhalten, deren eigener Spiegel aber leider oftmals so blind ist, dass sie ihre eigenen Kontouren nicht mehr erkennen.

    Das erste Zitat für unser crowdsourcing Projekt:

    „Ehrlich gesagt, konnte mir bis heute niemand so richtig erklären, was ein Jude eigentlich ist.“

    Dirk Maxeiner, Jahrgang 1953, Note im Geschichtsunterricht nicht bekannt?

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    „Das nächste Mal?“ Was meint Dirk eigentlich damit? Fragen wir lieber nicht.
    Maxeiner dürfte damit gar nichts meinen. Es dürfte sich um einen missratenen Satz einer eher lustigen Einleitung handeln, die dazu gedacht ist, Leser für den Artikel zu interessieren. Journalistisch einwandfrei. Basler Zeitung. Wenn er gleich mit Ken Jebsen angefangen hätte, hätten sich die Schweizer Leser abgewendet.
    Weiter unten steht dann eine antisemitische bösartige Leser-Mail an Broder, in dem Juden antisemitisch definiert sind.
    Juden kann man m.E. gar nicht definieren. Und an sich kann man auch Christen nicht mehr definieren. Der Holocaust war letztlich außer einem industriell durchorganisierten Massenmord auch ein Mord an unser aller jeweiligem Glauben. Nach dem Holocaust wurde es fast unmöglich, an Gott oder auch G’tt zu glauben. Es sei denn, man würde Ihre Definition zugrunde legen, Herr Posener, die Sie unter Ihrem vorigen Post brachten. Der Nationalsozialismus war so atheistisch wie der Kommunismus, aber es gibt einen ganz wesentlichen Unterschied: Im NS haben die Kirchen (bis auf Ausnahmen wie von Galen, Mayer usw.) mitgemacht bzw. geschwiegen, im Kommunismus waren sie meist eher im Widerstand, und Papst JP II hat wesentlich dazu beigetragen, dass schließlich die Mauer fiel. Polen hat ihm sehr viel zu verdanken. Vor dem Holocaust konnte man Juden so definieren: Die Männer trugen eine Kippa, man feierte Bar Mizwa, und die meisten aßen kosher und glaubten an J’HW’H. Außerdem wussten sie, dass sie sich vor Pogromen hüten mussten und nie sicher waren. Die Christen lebten fast alle von Aschermittwoch bis Ostersonntag in Karenz, gingen öfter in die Kirche, feierten alle Kommunion oder Konfirmation und hielten ihre Religion für das Größte. Heute gehen ihre Urenkel zum Konfirmandenunterricht, um zur Konfirmation ab 500 Euro aufwärts einzunehmen. So finde ich, dass wir uns mit dem Definieren, auch von uns selbst, heute viel schwerer tun, und dass dies zu einer gewissen Haltlosigkeit führen kann mangels klar erkennbarer Grenzen, die das animale im Menschen eher braucht, Grenzen, die nur sehr starke Charaktere mit Selbstdisziplin sich selbst setzen können.

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