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22 Jahre lang Rentenbezug?

Frauen, die im Jahr 1947 geboren wurden, können sich über 22,17 Jahre Rentenbezug freuen, Männer über immerhin noch 18,81 Jahre. Das ist keine akademische Frage:  In wenigen Monate wird die Generation der 1947 geborenen komplett in Rente sein.

Ihre Kinder, die 1970 geboren wurden, müssen zwei Jahre länger arbeiten als die Generation der Väter und Mütter. Und dennoch ist heute schon klar, dass auch sie noch einmal länger Rente beziehen werden als ihre Mütter und Väter: 22,37 Jahre für Frauen und 19,02 Jahre für Männer. Weiterlesen

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Wenn der Jugendwahn zu Ende geht

Na endlich:  Jeder vierte Betrieb will künftig auch Ältere einstellen, meldet eine neue Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages. Und schon vor einigen Tagen haben die Arbeitsagenturen verkündet, dass keine Gruppe am Arbeitsmarkt so sehr von der guten Konjunktur profitiert wie die Älteren.
Das passt – und es ist überfällig. Wir brauchen in Deutschland eine Revolution darüber, wie wir über das Alter denken. Denn fast alle Vorurteile über das Altern sind falsch. Weiterlesen

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Steuerpolitik 2012: Die Hoffnung stirbt zuletzt

Schlechter konnte das Jahr, in dem die Bundesregierung zeigen wollte, dass sie mehr kann als nur (Euro-)Notstandsverwaltung, kaum beginnen: Auf der einen Seite lähmt die Aufregung um den Bundespräsidenten das bürgerliche Lager, auf der anderen wird im nervösen, erratisch agierenden München selbst der fünf Jahre alte und nach wie vor vernünftige Beschluss, bis 2029 (!) maximal schonend die Rente mit 67 einzuführen, wieder in Frage gestellt: Der Blick in den Rückspiegel hilft kaum bei der Fahrt nach vorne.

Steuerpolitisch scheint die Wahlperiode sowieso vergiftet (Hotelmehrwertsteuersatz) und verloren: Kapitulation bei der Gewerbesteuer, Verweigerung von Änderungen in den Strukturen und Fixierung auf intransparente Entlastung bei der Einkommensteuer, zuletzt leider auch Verzicht auf eine umfassende Vereinfachung bei der Mehrwertsteuer.

Trotzdem: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Und wenn die Regierung schon Angst vor großen Schritten hat, sollten zumindest die kleinen in die richtige Richtung führen. Weiterlesen

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Stuttgart 21, Rente mit 67: Plädoyer für eine Politik der Standhaftigkeit

In einer modernen Demokratie geht es um Stimmen und die Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger. Nicht um Stimmungen. Politiker, die Demokratie mit Demoskopie verwechseln, müssen dies zwangsläufig anders sehen. Ihnen geht es um einen permanenten Kampf der Stimmungen. Egal, ob ein Bahnhof vor bereits 15 Jahren oder eine Rentenreform von einer Großen Koalition beschlossen wurde: alles soll wieder rückgängig gemacht werden können.

Als Legitimation dienen zweifelhafte Umfragen nach dem Motto „Haben Sie Verständnis für die Proteste gegen Stuttgart 21?“ oder „Sind Sie für oder gegen die Rente mit 67?“. Solche Fragen lassen keine Differenzierung zu. Moderne Gesellschaften sind jedoch immer auch komplexe Systeme, die sich nicht auf ein banales „ja“ oder „nein“ reduzieren lassen. Weiterlesen

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Falsches Spiel mit der Rente mit 67

Jetzt hatte die SPD für ein paar Wochen so einen guten Lauf. Und nun ist die Partei schon wieder dabei, sich zu zerlegen. Denn die Debatte, die Parteichef Sigmar Gabriel um die Rente mit 67 angezettel hat, täuscht die Wähler. Der Vorsitzende weiß das. Doch er scheint wieder in seine alte Krankheit Populismus verfallen zu sein.

Denn er muss sich in wenigen Wochen einem Parteitag und der dortigen Funktionärsschicht stellen. Doch statt dort mit guten Argumenten die Luft aus der Debatte zu nehmen, unterwirft sich Gabriel dem Zorn der Funktionäre und der von ihnen angeblich vertretenen Basis. Weiterlesen

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