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Balz um Baschir

Für Omar al-Baschir war der 27. Mai 2010 ein guter Tag – für die EU inklusive Deutschland ein Tag der Schande. Denn Sudans Diktator, pardon: Präsident, konnte sich bei seiner Amtseinführung in Khartum geehrt fühlen. Diplomatische Vertreter des politischen Europa machten dem per internationalem Haftbefehl gesuchten Kriegsverbrecher ihre Aufwartung. »Nur« die zweite Garde der Botschaften sei anwesend gewesen, heißt es jetzt beschwichtigend.

Doch Baschir wird an solchen Feinheiten kaum Anstoß nehmen. Hauptsache, ein Teil der Weltgemeinschaft ist dabei gewesen, als er seinen großen Auftritt hatte. Ein vom Volk frei gewählter und von vielen offiziell anerkannter Herrscher, so lautet Baschirs Botschaft.

Doch das ist gefährlicher Unfug. Der Mann, der sich 1989 an die Macht putschte, hat nichts mit einem demokratisch legitimierten Staatschef gemein. Weiterlesen

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