Eine gerade Linie verbindet zwei Punkte, und je weniger Kurven, desto schneller und einfacher kommt man ans Ziel. Doch in der Praxis wird das zunehmend schwieriger. Der Grund dafür ist die Verkehrslenkung, bei der jede Kommune mitreden will. Wer einen Vergleich zwischen zwei Karten desselben Ortes – eine aus 1975 und eine aus 2025 – zieht, sieht sofort: Die Straßenführung ist komplizierter geworden. Das gilt für fast jeden Ort.
Lokalpolitiker wollen vorn dabei sein
Politiker wollen zeigen, dass sie handeln – auch wenn sie selten Verkehrsplaner sind. Die Folge: immer mehr Umwege, die den Verkehr behindern und unnötig Zeit, Benzin und Nerven kosten. In meiner ostfriesischen Gemeinde etwa müssen viele Autofahrer erst Umwege fahren, um in den Ortskern zu kommen – und dabei steigen die Kosten für Treibstoff und Fahrzeugverschleiß. Zusätzlich entstehen mehr Abgase und Feinstaub. Von Klimaschutz ist hier wenig zu merken, es sei denn, er passt zur Agenda. Und nein, es geht nicht um Ortsumgehungen, die sind meistens sinnvoll. Das Problem sind gesperrte Durchfahrten und die Umleitung auf Straßen, die einen echten Umweg bedeuten.
Warum all diese Komplikationen? Ein Grund ist sicherlich der Wunsch nach weniger Verkehr im Ortskern – was oft nicht wirklich nötig ist, weil die Belastung in den meisten Orten gering bleibt. Doch der wahre Grund dürfte der Wunsch vieler Politiker sein, als Vorreiter der Verkehrswende zu gelten, ohne wirklich zu verstehen, wie der ländliche Verkehr funktioniert. In großen Städten mag eine Verkehrswende sinnvoll sein, aber auf dem Land sorgt sie eher für Ärger.
Affenliebe zu Radfahrern und E-Scootern
Radfahrer und E-Scooter-Fahrer erhalten immer mehr Vorteile, aber das führt häufig zu chaotischen Verhältnissen. Während die Straßen enger werden, ignorieren immer mehr Radfahrer die Verkehrsregeln, und E-Scooter rasen mit zu hoher Geschwindigkeit durch die Straßen. Das erhöht das Sicherheitsrisiko.
Auf dem Land gibt es kaum eine Alternative zum Auto. Der öffentliche Nahverkehr ist oft nicht vorhanden, und trotzdem wird das Auto immer mehr bestraft. Eine Verkehrswende mag in Städten sinnvoll sein, aber auf dem Land sollte der Fokus auf dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs und der Verbesserung der Straßen liegen. Statt komplizierter Lösungen wären einfache Maßnahmen wie bessere Straßen und mehr Busverbindungen effektiver, um Geld, Zeit und Nerven zu sparen und die Umwelt zu entlasten.