Alles begann mit Zorn auf Vladimir Putins vermeintliche „Spezialoperation“ seines Ukraineüberfalls am 24. Februar 2022.
Mich überraschte, dass die Menschen um mich nicht verstanden, was weltpolitisch geschah. Der Beginn des Dritten Weltkrieges und Anfang des Endes der Menschheit. Ich war wenig erfreut, die Statements meiner Mit-Menschen darüber zu hören, die innerhalb meiner zweimal wöchentlichen Physiotherapie willkommene Opfer meiner Fragen waren. Sie hörten doch gerade im Radio, was dort geschah. Ich sprach mit „normalen Menschen“, keinen Außenpolitik-Experten. Alle hatten Abitur.
Seitdem vergingen zwei Jahre und sechs Monate.
Mitte August 2024 bezeichnete ich eine Idee: „AKTION P“. P steht für Putin. Der Plot der Aktion war simpel. Da ich mich seit Jahrzehnten mit Geheimdiensten und ihren Kommunikationskanälen beschäftigte, wusste ich, dass Facebook von sämtlichen Geheimdiensten der Welt als Quelle genutzt wird. Wer dort etwas privat kommuniziert, wird wie auch sonst im Internet mittels Algorithmen und vom Prinzip her ähnlich der sogenannten Rasterfahnung auf Schlüsselbegriffe hin erfasst und gerät automatisch, sobald er die gesuchten Schlüsselbegriffe erwähnt, ins Visier der Geheimdienste. Geben Sie einfach spaßeshalber die Schlüsselbegriffe: 1. „Putin“, 2. „Mossad“, 3. „Ukrainekrieg“, 4. „Target“, 5. „Ziel“, und 6. „Fadenkreuz“ via PM auf Facebook ein. Bitte nicht in nummerierten Stichworten, sondern in verständlichen Sätzen.
Sollten Sie sich darauf innerhalb der nächsten Wochen und Monate überwacht vorkommen, ist das wirklich keine Einbildung. Denn dann ist die Sicherheitsbranche dabei, Sie auf die potentielle Gefahr hin zu untersuchen, ob Sie etwas gegen Putin planen. Und falls ja, was konkret.
Es genügte, einer Facebookfreundin privat über die Notwendigkeit zu berichten, dass wir den Mossad engagieren könnten, um Putin hinter dem Ofen hervorzulocken. Danach pöbelte ich in einer offiziellen Facebook-Gruppe für Putinisten über Wladimir Putin als DIE GROSSE BESTIE 666 der Johannesoffenbarung und bereits 48 Stunden später, ich fand, das war atemberaubend flott, hatte ich direkten Stress mit Moskau in Erlangen.
Doch das war längst nicht alles! Zwei Tage darauf begegnete ich sehr netten mir zunächst komplett Unbekannten. Zwei Jungen, 2 und 8 Jahre benahmen sich mir gegenüber, als sei ich ihr Papa. Der Ältere reagierte eifersüchtig, weil der Jüngste zuerst mit mir Kontakt aufnahm, den ich gern erwiderte. „Was war das?“, dachte ich im Vorübergehen. So etwas hatte ich noch nie erlebt. Außer den Jungs gab es noch zwei Frauen. Wir grüßten uns.
Innerhalb der nächsten sechs Tage darauf kamen wir wiederholt ins Gespräch. Am meisten mit der ältesten Dame, der Großmama und Mutter ihrer Tochter. Es stellte sich heraus, das Quartett war nichts Geringeres als Vladimir Putins inoffizielle Zweitfamilie, die Zwischenstopp gemacht hatte, um später weiterzureisen.
Ich lernte sie kennen und lieben. Das nennt man wohl Kontaktaufbau. Es gab zwischen mir und der Ältesten keine Geheimnisse. Ich erzählte ihr vollkommen unverblümt, wer ich sei. Auch sie öffneten sich mir gegenüber.
Die Zeit war wunderschön. Mir war klar, hier besteht eine Chance, dem Ukrainefrieden ein Fundament zu verleihen. Die Last der Verantwortung war erdrückend. Jeden Tag starben Tausende. Doch wozu wird man von einem EU-Diplomaten denn sonst ausgebildet?
Ich würde alles für diese ukrainischen Russen oder russischen Ukrainer unternehmen. Zuletzt schickte ich meinen Bericht darüber ans Außenministerium und an die Ukrainischen Schlüsselpositionen. Ich bin dankbar, das tun zu dürfen.
Auf dass der Frieden fest geschmiedet wird.