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Basisdemokratie sucks!

Von Alexander Görlach, Herausgeber und Chefredakteur „The European“:

Die Schwaben nerven einfach nur noch. Sie sind jetzt “gegen die da oben”. Das müsse jetzt sein, denn Stuttgart 21 ist ein Projekt der herrschenden Klasse. Die Population, die Berlin mit der Einführung der Kehrwoche beglückt hat, geht nun auf die Barrikaden: für die Freiheit! Für die Demokratie!

Jetzt stehen die Gscheitles vor dem Gelände des Stuttgarter Hauptbahnhofs und erklären die Welt. Da sind sie, die schon immer die besseren Politiker, Planfeststellungsmenschen, Geologen, Schaffner und weiß Gott was alles gewesen wären. Sie nutzen die fiese demagogische Kraft der Masse, um sich an denen abzuarbeiten, die auf den Posten sitzen, auf denen sie sich gern wähnten.

Jetzt kostet es sie nichts mehr, an die Öffentlichkeit zu gehen. Als man ein Mandat hätte erwerben können (kann in Deutschland jeder), da haben sie sich in die Büsche geschlagen. Man steht nämlich schnell allein da im Wahlkampf, als Mandatsträger. Man muss zeigen, was man kann. Es wird schnell offenbar, wenn man nichts kann.

Nervige, spät gebärende Prenzlberger aus dem Ländle projizieren das, was sie gern geworden wären, auf ihre Kinder. Das reicht den Stuttgartern nicht mehr. Sie projizieren alles Vermögen zur gesellschaftlichen Gestaltung nicht mehr auf die Gewählten, sondern auf sich. Die Langweiler und Spießer möchten jetzt auch einmal Akteure sein! Was verleiht den sonst so Lethargischen den nötigen Schub? Sie folgen denen, die sagen, dass beim Projekt Stuttgart 21 schon immer alles getürkt (darf man dieses Wort überhaupt noch benutzen?) gewesen sei. Sie hatten, so scheint es, ein Erweckungserlebnis.

Und da zu jedem guten Erweckungserlebnis auch Pathos gehört, rufen die Protestierer jetzt: “Wir sind das Volk!” Grotesker geht es nicht. Die Menschen in der DDR waren eingesperrt und politisch deaktiviert. Wenn der Schwabe an sich nicht gern verreist, sondern lieber seinen Vorgarten pflegt, ist das sein Privatvergnügen. Die Bevölkerung des Bundeslands, das sich stets mit den benachbarten Bayern um die besten Werte bei Wohlstand, Sicherheit und Bildungsstandards kabbelt, kann echt vieles behaupten, aber nicht, dass sie schlecht regiert wird. Also: Was wollt ihr eigentlich?

Ich möchte wirklich eine Antwort auf diese Frage! Was ist der Plan? Was passiert, wenn Stuttgart 21 nicht kommt, die Landesregierung abgewählt wird? Was ist die Agenda, gegen was seid ihr dann? Beziehungsweise: Für was steht ihr dann ein? Mit Basisopposition ist kein Staat zu machen. Mit Basisdemokratie, das sieht man jetzt ganz deutlich, auch nicht.

zuerst erschienen auf www.theeuropean.de

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18 Gedanken zu “Basisdemokratie sucks!;”

  1. avatar

    Ich persönliche finde es scahde, wenn ein Onliner von den Piraten in der Beiratssitzung dabei ist, sich aber weigert, sich mit einem Beiratsmitglied zu unterhalten. Oder ich habe die glatte Weigerung, mir z.B. einen Termin zu sagen, wann denn der Bericht über diese Beiratssitzung auf diesem Portal erscheint, einfach nur mißverstanden. Das wäre scahde. Vielleicht beim nächsten Mal ?

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    In der Schweiz herrscht Anarchie.
    Sinlose Grossprojekte wie die Panzerbestellungen der Griechischn Regierung sind in einer Basisdemokratie nicht möglich.
    Kölner Messe und Kölner U-Bahn auch nicht.

    Die Bahn sollte nicht dem Flugzeug sondern dem PKW Konkurrenz machen. Das will der schuldhaft am Chryslerkauf durch Daimler beteiligte jetzige Bahnchef und frühere Daimlermanager natürlich nicht.

    Hier herrscht Parteienoligarchie. Abgesichert durch Srafbarkeit von Widerstand gegen Beamte. Wobei Widerstand schon Losreissen aus Polizeigriff ist. Bald evtl. schon das Stehenbleiben auf Demonstrationen nach Aufforderung zum Verlassen derselben.

    Bundeswehreinsatz im Innern bedeutet Militärdiktatur.

    Parteien sollten die Interessen des Volkes vertreten und sich nicht als Teil der Obrigkeit fühlen.

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    „Die Menschen in der DDR waren eingesperrt und politisch deaktiviert.“

    Wahre Worte von Herrn Görlach.

    Die Wende wollte uns Deutschland als Widerstand der DDR-Bürger gegen die SED verkaufen. Was ich nicht lache. Ohne uns (USA, Frankreich, UK, UDSSR) wäre die Wende nie zustande gekommen. Von wegen Heldentum… Aber die Deutschen brauchen positive Helden, nachdem sie 2 Weltkriege provoziert und 6 Millionen Juden umgebracht haben.

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    @ Susannah Winter

    Danke für Ihre Fürsorge, bin zwar sehr kurzsichtig (-7 auf beide Augen), aber (noch) nicht blind. Herr Görlach ist mir manchmal zu katholisch, aber in diesem Fall gebe ich ihm Recht.
    Wir wärs wenn Sie meine Argumentation mit Sachlichkeit widerlegen würden. Würde mich freuen.
    Was halten Sie von direkter Demokratie (ist Gegenstand des Artikels von Herrn Görlach)?

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    „Den Artikel von Herrn Görlach unterschreibe ich blind.“ Bravo, Herr Berger. Endlich mal ein wahres Wort. Dafür muss man schon blind sein.

    @uniquolol
    „…ach so toleranten Gutmenschen.“ Na, Gutmenschentum und Stammtischbashing miteinander in Verbindung zu bringen, das dürfen Sie erstmal erklären. Und Ihr, in beinahe all Ihren Kommentaren zu entdeckender, Hass auf die bösen „Gutmenschen“ „kann einem schon gehörig auf die Nerven gehen.“ Lieber einer, der wenigstens versucht, es besser zu machen, als einer der seinen Zynismus nicht mehr im Griff hat.
    (Gut)menschliche Grüße

  6. avatar

    Der Zusammenhang zwischen spätgebärenden Frauen und protestierenden Stuttgart-21-Gegnern will mir noch nicht ganz einleuchten, lieber Herr Görlach. Sie werden sich dabei doch etwas gedacht haben, nehme ich an?

    Ich weiß schon, sie verstehen ihren Text als Polemik. Aber dass Sie die Schwaben irgendwie nicht mögen, ist für eine gute Polemik nicht genug. Viel mehr haben Sie nicht zu bieten. Nach ihrer Logik dürften nur Geologen über Geologie, nur Planer über Pläne und nur Politiker über Politik reden.

    Stuttgart 21 ist (dies füge ich hinzu, um Sie zu verwirren) ein großartiges Projekt. Noch großartiger wäre es, wenn es durch einen Volksentscheid legitimiert wäre. Es wäre möglich gewesen, glauben sie mir. Selbst mit den schwäbischen Gscheitles.

  7. avatar

    Den Artikel von Herrn Görlach unterschreibe ich blind. Repräsentative Demokratie ist das kleinste Übel, nämlich die Diktatur der Parlamente und der Parteien. Direkte Demokratie – die Diktatur der öffentlichen Meinung und der Medien – ist der Untergang der Res Publica und führt meistens zur Anarchie, wie Niccolò Machiavelli es in seinem Werk „Discorsi sopra la prima deca di Tito Livio“(Gedanken über Politik und Staatsführung) treffend beschrieben hat. Vox populi, vox lupi.

    Eine dauerhafte Lösung wäre eine Mischverfassung mit demokratischen (Parlamente und Verfassungsrat), aristokratischen (Senat)und monarchischen(ein direkt gewählter Präsident)Elementen.

    http://www.letteraturaitaliana....._4/t91.pdf

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    Huch, was ist denn das für ein merkwürdiger Artikel? Sorry, aber der is nix. Von vorne bis hinten nicht.

    Jetzt kostet es sie nichts mehr, an die Öffentlichkeit zu gehen.

    Es gab bereits vorher Proteste, was angesichts der Sinnlosigkeit des Vorhabens, der Kosten (die noch weiter steigen werden) und der Vetternwirtschaft auch verständlich sind. Mit dem Abholzen der Bäume gab es nur einen Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte und die Leute animiert hat.

    ls man ein Mandat hätte erwerben können (kann in Deutschland jeder), da haben sie sich in die Büsche geschlagen.

    Kann in Deutschland jeder? Das würde ich mir noch mal genau durch den Kopf gehen lassen und eventuell einschlägige juristische Kommentare dazu auf der Zunge zergehen lassen.

    Abgesehen davon wissen wir ja, wie das mit der Demokratie in Deutschland funktioniert: Es gibt eine 5 %-Hürde und wer sich nicht in einer Partei hochschleimen will (wer anderer Meinung ist, kommt nicht hoch), gibt seine Stimme ab und ist jedes mal überrascht, dass dann doch das Gegenteil gemacht wird.

    alles getürkt (darf man dieses Wort überhaupt noch benutzen?)

    Ja, darf man.

    Die Bevölkerung des Bundeslands, das sich stets mit den benachbarten Bayern um die besten Werte bei Wohlstand, Sicherheit und Bildungsstandards kabbelt, kann echt vieles behaupten, aber nicht, dass sie schlecht regiert wird.

    Ok, klar, wenn man die Regierung aus BaWü mit der bayerischen Regierung vergleicht, dann haben es die Schwaben besser. Aber so viel Schwarz, wie da drüben regiert, ist auch nicht gerade toll.

    Was passiert, wenn Stuttgart 21 nicht kommt,

    Was soll denn dann sein? Der Atomausstieg ist auch nicht gekommen – obwohl es auch eine demokratische Entscheidung war.

    Ach ja, was das „Allahs Halbmond über Bellevue“ soll, versteh ich auch nicht.

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    @katina:
    „…Sorry, aber für Hasstiraden kann ich auch einem Stammtisch beiwohnen…“

    Dieses ewige Stammtisch-Bashing – von ach so toleranten Gutmenschen – kann einem schon gehörig auf die Nerven gehen. Wahrscheinlich gibt es auch nur wenige Menschen, die einem Stammtisch „…beiwohnen…“.

  10. avatar

    woher der ganze Schwabenhass? Als kleiner Junge zur Kehrwoche gezwungen worden?

    Der Artikel ist weder sachlich, noch diskutiert er die bestehende Problematik. Warum wird demonstonstriert? Welche Argumente haben Gegner, Landtag und Befürworter?
    Warum wurde in der letzten Landtagswahl kaum über S21 diskutiert?
    Welche Seiten haben was flasch gemacht?
    Der Artikel beleuchtet keine der vorhandenen Seiten oder diskutiert offene Fagen, sondern ist einfach nur gegen die Demonstranten.

    Sorry, aber für Hasstiraden kann ich auch einem Stammtisch beiwohnen.

  11. avatar

    Kommentar dazu von Richard Schröder in einem WELT-Interview:

    „…Bei den Demonstranten in Stuttgart offenbart sich ein merkwürdiges Demokratieverständnis. Natürlich haben sie das Recht, für ihre Meinung auf die Straße zu gehen. Wenn sie nun aber Vorbedingungen für Gespräche mit Regierungsvertretern stellen, gebärden sie sich wie Volksvertreter oder Tarifpartner. Tatsächlich wird in den Medien von einem Schlichter und von Schlichtungsgesprächen geredet. Zur Erinnerung: Entscheidungsbefugnisse werden in der Demokratie durch Wahlen erworben – und nicht dadurch, dass Demonstranten schreien „Hier bin ich“. Durch diese Attitüde wird der Ruf „Wir sind das Volk“ zur Karikatur. Das Volk kann seine frei gewählten bisherigen Volksvertreter nächstens abwählen, aber nicht zwischendurch mal durch selbst ernannte Wortführer ersetzen, die sich fälschlicherweise als die wahren Volksvertreter ausgeben…“

    „…Wie will man einen Volksentscheid, der im Affekt oder in Verkennung der Sachlage erfolgte, korrigieren? Außerdem ist es ein Irrtum, dass die Politiker zerstritten sind, das Volk aber nicht. Die Bürger sind mindestens ebenso zerstritten wie die Politiker. Die Meinungsvielfalt ist bei ihnen eher noch größer. Die Vorstellung, das Volk habe eine, nämlich die richtige Meinung, ist doch eine Schnapsidee!…“
    http://www.welt.de/politik/deu.....ultur.html

  12. avatar

    Blöd send die ned, die Stuttgarter, Herr Görlach. Die haben eine Testphase der Demokratie initiiert!

    Die wollten Antworten auf drei Fragen:

    a) ob das Demonstrationsrecht in Dland nach GG noch gilt, oder ob der Bahnchef über die Zulässigkeit befindet

    b) wie die Presse, der mainstream auf die Demo reagiert und darüber berichtet

    c) ob eine Kanzlerin einmal zu ihrem Wort stehen kann und ihrem Parteifreund treu bleibt, auch wenn es mal Dicke kommen sollte.

    Die Schwoba habet glasklare Antworte gekriegt:

    zu a) es gilt noch das Demorecht, man muß sich aber regenfest anziehen und Schutzbrille tragen

    zu b) der mainstream zeigt sich hin und her gerissen zwischen Auftraggeber Bundespresseamt und seinen treuen nichtswissenden Lesern. Hämische Kommentare einschlossen. Demo München wurde so gut wie´s ging, totgeschwiegen.

    c) die Kanzlerin gibt sich im Duckdich-Modus; kaum anders zu erwarten gewesen, eigentlich schon nicht mehr gewöhnungsbedürftig. Auf zu spinnende Fäden wartet man gespannt, wenn´s bis Weihnachten mit Mappus nicht geht, wird eine „höhere Stelle“ ihn rufen.

    Testphase beendet, jeder hat was gelernt. War ned blöd von dene Schwoba! Um´s Bahnhöfle ist´s dene gar nie ganga. Das sehen nur Leichtgläubige und Scheinwissende so.

  13. avatar

    Ach Gottchen Herr Görlach,
    Sie beschweren sich über zu viel Meinung vom Volk? Ich würde sagen Ihr Zitat hier: „Die Langweiler und Spießer möchten jetzt auch einmal Akteure sein!“ Trifft auf eine Menge Pseudo-Journalisten auch ganz gut zu. So ist nun mal Demokratie. Scheinwahlen um dann nach eigenem Gutdünken zu handeln finden Sie in anderen Ländern. Wenn Ihnen also unser Recht auf freie Meinungsäußerung, auf Demonstration und vor allem auf Mitspracherecht nicht gefällt: Einfach auswandern. Das würde mir auch einen weiteren stillosen und herablassenden Beitrag von Ihnen ersparen. Und an alle Demonstranten: Weiter so! Und vielen Dank fürs Durchhaltevermögen.

  14. avatar

    „Der Islam herrscht und wird nicht beherrscht“

    „Am Ende profitiert unser Land.“

    Ja klar, weil ja eh immer alles so gut ausgeht, wie der Herr Görlach es ausphantasiert.

  15. avatar

    Was genau soll nun relativiert werden?
    Wulffs Rede,oder wie dominant tritt der Islam
    in Europa auf?
    So dominant,dass unser Christentum unter den Tisch gekehrt wird?
    Kreuze von der Wand genommen werden müßen,
    aber Kopftücher erlaubt werden?
    Wir sollen und müßen uns dem Islam anpassen ,
    aber der Islam besteht nur auf Rechte?
    Die Kultur des Islam will und darf sich nicht integrieren.
    Warum wird so viel Rücksicht auf eine Religion genommen,die kaum eine Toleranz kennt?
    Eine Religion die keine Vergebung,Barmherzigkeit,oder sonstige menschliche Toleranz kennt?
    Warum fordert man nicht von einer Religion etwas ein?
    Warum heucheln wir ständig Toleranz?
    So hilft man niemand weiter.
    Wir haben auf der ganzen Welt so viele Probleme mit dem Islam!
    Warum sollen wir ihn still dulden bis er bei uns die Mehrheit hat?
    Dann haben wir nichts mehr zu melden.

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