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Mainz ist überall: Von der Lust am Lynchen

Journalisten rufen mich in diesen Tagen an und erbitten eine Stellungnahme zur Krisen-PR der Deutschen Bahn im Fall der personellen Unterbesetzung eines Stellwerkes bei Mainz. Das Ereignis muss totalisiert werden. Man erwartet, dass ich draufhaue. Man erwartet, dass ich noch einen drauflege. Ich soll einer Rolle als verbaler Kraftmeier gerecht werden. Leider muss ich absagen.

Ich bin leidenschaftlicher Bahnfahrer, und ein alter Freund arbeitet bei der Bahn. „Conflicted“ nennt man das, Absage wegen Befangenheit. Das finden die Kollegen der Medien schlapp, wo ich doch immer für eine starke Meinung gut sein sollte.

Fukushima, Wulff, Mainz: was läuft hier eigentlich? So verschieden die Vorgänge sind, die hinter diesen Stichworten stehen, so sehr sind sie alle durch die gleiche Paradoxie gekennzeichnet. Weiterlesen

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Es gibt sie noch, die guten alten Dinge

Der Flaneur durchstreift Berlin, die Hauptstadt. Am Ernst-Reuter-Platz neben der Technischen Universität hat das ManuFactum sein Edelwarenhaus mit der wunderbaren Dependance Brot & Butter. Das herrliche Sommerwetter lädt auf Gartenstühlen vor dem Geschäft zum Verweilen ein. Ein kräftige Brotzeit mit deutscher Wurst und krossem Bauernbrot wird von einer zuvorkommenden Bedienung im Dirndl gereicht.

So kann ein Tag beginnen. Das Motto des Hauses: Es gibt sie noch, die guten alten Dinge. Ein wunderbarer Laden, wäre da nicht diese Binnenmajuskel. Aber das kriegen wir erst später. Man muss auch mal die positiven Seiten des Lebens sehen. Sonst wird man noch zum larmoyanten SeeleFant. Weiterlesen

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Die Bahn fährt durchs Sommerloch

Deutschland ächzt unter der Hitze. Über 30 Grad seit nunmehr zwei Wochen, das hat es lange nicht gegeben. Die Bahn hat die Hitze auf 32 Grad maximal in ihren Zügen definiert, wie wir jetzt erfahren durften.Der Klimawandel sei schuld, wenn die Kühlanlagen versagen, so lautet die Begründung aus dem Tower.

Bahn-Chef Grube hielt eine Erklärung erst nach Tagen für nötig und schickte gestern einen Vertreter in die Talkshow „Berlin Mitte“. So kühl und emotionslos wie dort der Bahnvorstand die anhaltenden Klima-Ausfälle erklärte, würde der Fahrgast gerne in diesen Tagen durch die Republik fahren. Die Winter sind zu kalt, die Sommer zu heiß. So einfach lässt sich das Versagen erklären. Es ist kein technisches, es ist menschliches Versagen. Weiterlesen

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