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Merah und Breivik: Woher kommt das Böse?

Klaus Kocks hat hier eine wichtige Diskussion begonnen, als er danach fragte, wie man die Tat und die Person des Mörders Mohamed Merah beurteilen soll. Ich bin in einigen entscheidenden Punkten nicht seiner Meinung, obwohl ich ihm in vielem auch zustimme. Deshalb möchte ich hier einigen Fragen nachgehen, die Klaus Kocks hier aufgeworfen hat:

 

https://starke-meinungen.de/blog/2012/03/25/ach-der-mensch-kann-so-grundlich-vergessen-dass-mensch-er-doch-ist/#more-3223

 

 

Vorweg möchte ich daran erinnern, dass wir hier auf „Starke Meinungen“ auch über den Mörder Anders Breivik diskutiert haben. Und die Diskussion fand nicht nur hier statt. Stark vereinfacht könnte man nun sagen: Dieselben Leute, die bei Anders Breivik entschieden die ideologische Natur seiner Taten bestritten und ihn als geistesgestörten Einzelgänger hingestellt haben, sehen in Mohamed Merah einen voll verantwortlichen Agenten des radikalen Islam. Und tendenziell umgekehrt: Viele, die in Breivik einen Agenten der neuen, fremdenfeindlichen Rechten sahen, wollen in Merah einen verwirrten, verirrten Einzelgänger  sehen. Die ideologische Natur einer solchen Ungleichbeurteilung – und hier spiele ich gar nicht auf Klaus Kocks an, um das deutlich zu sagen – liegt auf der Hand.

Gewiss, es kann sein, dass Breivik verrückt ist, Merah aber nicht verrückt war. (Wir werden das nicht mehr erfahren, da die unfassbar dumm agierende französische Polizei dafür gesorgt hat, dass Merah fortan schweigen wird.)  Es kann auch sein, dass Merah ein verrückter war, und Breivik nicht. Ich halte die Frage für wenig interessant. Ich habe hier auf „Starke Meinungen“ die These vertreten, Breivik sei ein „politischer Attentäter“ gewesen, ein „Propagandist der Tat“, und ich stehe dazu, auch wenn ich von den üblichen Verdächtigen dafür kritisiert worden bin. 

https://starke-meinungen.de/blog/2011/07/25/anders-breivik-als-theoretiker-und-propagandist-der-neuen-rechten/

Dasselbe gilt meines Erachtens für Merah, wie es auch für das Mördertrio der NSU – und für die RAF – gilt. Das schließt nicht aus, dass alle oder einige dieser Leute psychisch gestört oder charakterlich deformiert sind oder waren. Dazu komme ich gleich.

Klaus Kocks schreibt:

Ein junger Mann glaubt, der Sache seiner Religion zu dienen, indem er ein Schulmädchen am Zopf fasst und es mit der anderen Hand exekutiert? Er glaubt, dass seine Rache eine heilige sei, weil er glaubt, dass seine Religion es zulasse oder gar wünsche, dass die Ungläubigen zu töten seien. Selbst wenn. Denn der Bezug des Täters auf den Islam und Al Kaida ist nur eine Rechtfertigungspose.

Nur eine Rechtfertigungspose? Das scheint mir eine gewagte These – eine These freilich, die nun, da Merah – den die großartige französische Polizei zunächst frei herumlaufen ließ und dann öffentlich exekutierte – nicht sprechen kann, kaum zu falsifizieren ist. Wenn aber die Ideologie nur „Rechtfertigungspose“ ist, wäre der eigentliche Grund für die Tat im Charakter Merahs – in seiner Psyche – zu finden. Diese These finde ich wenig hilfreich.  Ein paar Verrückte wird es immer geben, was soll man machen?

Klaus Kocks fragt aber im gleichen Beitrag nach dem „absolut Bösen“, und mir scheint, diese Frage ist sehr hilfreich.

Die meisten von uns kennen das „absolut Böse“ eher aus dem Kino als aus dem realen Leben. Hannibal Lecter ist der Prototyp. Die Wissenschaft hat inzwischen bei den real existierenden Hannibal Lecters dieser Welt fast immer eine organische Hirndeformation nachweisen können – zum Beispiel das Fehlen der Spiegelneuronen, die uns den Schmerz anderer Menschen nachvollziehen lassen, die also die biologische Grundlage des Mitleids bilden. Anders als es etwa Sigmund Freud und mit ihm die pessimistische Schule der Psychologie glaubte und glaubt, sind wir nicht alle potenzielle Mörder und Vergewaltiger, die nur durch einen komplexen, anerzogenen psychischen Apparat und ein innerlich wachendes Über-Ich davon abgehalten werden, über unsere Mitmenschen herzufallen. Im Gegenteil. Wir sind von Natur aus programmiert, die Menschenwürde des Nächsten zu achten, was bedeutet, seine Freude und seinen Schmerz wie unsere eigenen Freuden und Schmerzen zu empfinden.

Auf der anderen Seite stehen das Milgram-Experiment und der Großversuch des Nationalsozialismus, die nachgewiesen haben, dass zivilisierte, moralisch erzogene und mit funktionierenden Spiegelneuronen ausgestattete Menschen dazu gebracht werden können, sich wie Sadisten, Vergewaltiger und Mörder zu verhalten. Die entscheidende Phrase hier ist: „dazu gebracht werden können“. Damit Milgrams Versuchsobjekte potenziell tödliche Stromstöße verabreichten, mussten sie durch eine von ihnen anerkannte Autorität im Rahmen einer relativ aufwendigen Versuchsanordnung dazu aufgefordert werden. Damit, wie Klaus Kocks sagt, „mein Vaterland sich dem Völkermord verschrieb“, musste der Staatsapparat unter dem Beifall der herrschenden Elite aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Kirchen den Nazis übergeben, die Opposition erstickt, die öffentliche Meinung gleichgeschaltet, ein Krieg entfacht werden und einiges mehr. So ganz leicht war das nicht. Freilich half den Nazis die Tatsache, dass der Antisemitismus weit über den Kreis der Parteimitglieder hinaus verbreitet und seit Treitschke salonfähig geworden war.

Und hier kommen wir zu einer anderen, entscheidenden Quelle des Bösen.

Uns allen schwant, dass es zwischen einem Mohamed Merah und Hannibal Lecter charakterlich einen Unterschied gibt; aber vielleicht keinen großen Unterschied zwischen Merah und dem Mörder-Trio des NSU. Bei manchen Menschen nämlich bedarf es, obwohl sie psychisch keine deformierten Monster sind, nicht eines organisatorischen Aufwands und des Einsatzes von Respektpersonen, sei es in weißen Kitteln oder braunen Uniformen, damit sie so funktionieren, als würden sie – wie der Schläfer in „The Manchurian Candidate“ – die Befehle einer mörderischen Zentrale ausführen. Sie haben diesen Befehlsgeber in Form einer Ideologie internalisiert. Eine Ideologie kann so mörderisch sein wie etwa der Ehrenkodex, der die Schlächter der „Ilias“ motivierte, sie kann aber auch zur höchsten Menschlichkeit motivieren, vergleichbar der Selbstaufgabe der christlichen Märtyrer. Manchmal beides: Man denke an das Schicksal mancher Kommunisten im 20. Jahrhundert.

Das Böse hat also, scheint mir, drei Quellen: die Biologie, die Organisation und die Ideologie. Genauer betrachtet, sind es nur zwei Quellen, denn Organisationen wie die KPdSU oder die NSDAP, der Gulag und Auschwitz, sind ihrerseits Produkte einer Ideologie.

Daniel Dennett hat Ideologien  – er untersuchte Religionen – mit bestimmten Parasiten verglichen, die sich in den Hirnen ihrer Wirtstiere festmachen und ihr Verhalten steuern. Man könnte Ideologien außerdem mit Viren vergleichen, weil sie ansteckend sind und wie Viren Strategien der Überwindung der Immunabwehr entwickeln, also eine eigene Evolution aufweisen.

Zu den tödlichsten dieser ideologischen Viren gehört der Antisemitismus, der eine interessante evolutionäre Entwicklung durchlaufen hat: als römisch-paganer, dann christlicher Antijudaismus, dann als europäischer Rassenantisemitismus, schließlich heute als Antizionismus und islamischer Antisemitismus. Insofern hat Klaus Kock absolut Recht, wenn er die Reaktion der EU-Außenministerin Catherine Ashton auf den antisemitischen Anschlag von Toulouse geißelt, und er hätte auch an den unsäglichen Auftritt Sigmar Gabriels wenige Tage zuvor in Hebron erinnern können. Das stete Trommelfeuer der „Israelkritik“ schafft nämlich die Atmosphäre, in der ein radikaler Ideologe wie Merah glauben kann, nicht ein einsamer Spinner, sondern vielmehr der Vollstrecker dessen zu sein, was die Mehrheit will; so wie Breivik sich ermutigt zeigte durch die Entwicklung einer islamfeindlichen Bewegung in ganz Europa und sich als Vorhut der kommenden Abwehrschlacht halluzinierte.

Deshalb hat Henryk Broder völlig Recht, wenn er darauf hinweist, dass die Tat Merahs nur vor dem Hintergrund des alltäglichen Antisemitismus zu verstehen ist.  „Aber auch das ist zu perspektiviert“, meint Klaus Kocks. Als hätte man als Jude nicht das Recht, die Dinge aus einer jüdischen Perspektive zu sehen (und als Nichtjude in Deutschland vielleicht sogar die Pflicht).  „Nichts wäre wirklich besser, wenn es nicht-jüdische Schulmädchen gewesen wären.“

Nein, nichts wäre besser, aber dann wäre – wie im Falle Breiviks, dessen Opfer  ja nichtjüdische Schulkinder waren – die Erklärung eine andere. Eine andere und wiederum eine ähnliche: Es gibt wenige von Natur aus böse Menschen; aber böse Ideologien können aus ansonsten normalen, unter anderen Umständen sogar guten Menschen Monster machen. Alles wäre besser, die jüdischen Mädchen (und die tapferen muslimischen Fallschirmjäger, vergessen wir die nicht!) wären am Leben, wäre Mohamed Merah nicht mit dem Virus des radikalen Islam infiziert worden. Deshalb gehören diese Ideologien – Antisemitismus und Rassismus, Nationalismus und religiöser Fanatismus – benannt und bekämpft. Sie sind die gefährlichste Verkörperung des Bösen in der Welt heute. 

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72 Gedanken zu “Merah und Breivik: Woher kommt das Böse?;”

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    APo: „kreuz.net“ bezeichnet sich selbst als „Initiative einer internationalen Gruppe von Katholiken in Deutschland und Übersee, die hauptamtlich im kirchlichen Dienst tätig sind“. Die katholische Kirche hat sich allerdings wiederholt von „kreuz.net“ distanziert. Die Seite wurde auf den Bahamas registriert.

    … da treffen sich die ‚Richtigen‘. *rofl*

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    @ Alan Posener
    Vielen Dank.
    Habe eine starke Grippe, nächste Woche komplizierte Zahnbehandlung, und dann ist Ostern. Mache etwas Pause.

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    Bernard-Henri Lévy heute in der „Welt“ zu unserem Thema: Einerseits total gaga, indem er die Erschießung eines Terroristen feiert, als hätten die Franzosen nachträglich doch noch den Nazismus besiegt, und die Empörung über Merahs Tat als „Fähigkeit, wie sie nur große Völker besitzen“. „Große Völker“ – Gute Güte, die spinnen, die Franzosen! Aber sehr richtig, wie er Emile Durkheim zitiert und die Tat als „fait social“ einordnet – und als Symptom der „Krankheit des Islam“.

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    Parisien: Außerdem, schreibt Daniel, gäbe es in jeder Religion und jeder Ideologie die innewohnende Möglichkeit, sich für besser zu halten und dafür zu töten.

    … hä? … da mögen Sie sich alle hier, als da sind: rechte und linke Sozialisten, Möchtegern-Kommunisten, Maoisten, (gläubige) Juden, Mohammedaner, FDJ-Sekretärinnen und Sonstige auch noch so sehr verbiegen oder ärgern – aber für das Christentum kriegen Sie obige Behauptung nicht hin. Und das ist gut so.

    In nomine Patris et Filii et Spiritus Sancti. Amen.

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    Wäre ich Franzose, würde ich aus der Art von Wahlkampf, den Sarko jetzt auf der Katastrophe aufbaut, den Schluss ziehen, dass es am besten wäre, die PS zu wählen, zumal das in Sarkos Frankreich passiert ist, in dem Leute kontinuierlich von gesellschaftlicher Teilhabe ausgeschlossen wurden. Was meint Jean-Luc dazu?
    Hier lesenswert Jean Daniel:
    -mais cette image de la petite fille de l’école juive qui sent tout d’un coup sur sa tempe habituée aux caresses la glace du canon de revolver qui, en une seconde, va la faire disparaître, cette image-là s’est fichée dans mon esprit. Je ne peux plus l’en déloger.
    -aber dieses Bild des kleinen Mädchens, das plötzlich auf seiner Wange, die an Zärtlichkeiten gewöhnt ist, eine kalte Revolvermündung spürt, die es eine Sekunde später vernichten wird, dieses Bild hat sich in mein Gedächtnis geheftet. Ich werde es nicht mehr los.
    -Et puis, sans en avoir conscience, on finit par s’installer dans l’idée que, oui, tout homme est un criminel en puissance, qu’il peut y avoir des situations qui le conduisent à cesser de faire partie de la communauté des hommes. La condition humaine, ce serait, au fond, de risquer à chaque instant d’être inhumain.
    -Und dann, ohne sich dessen bewusst zu sein, beginnt man, sich an die Idee zu gewöhnen, dass jeder Mensch ein potentieller Krimineller ist, dass es Situationen geben mag, die ihn dazu verleiten, aufzuhören, ein Teil der menschlichen Gemeinschaft zu sein. Die Condition humaine wäre demnach im Grunde das Risiko in jedem Augenblick, inhuman zu werden.

    – Que s’est-il passé dans la tête de Merah ?
    Cette question a été retournée dans tous les sens. Qui pourrait y répondre de manière satisfaisante ? Montaigne, peut-être ! Et Lévi-Strauss invoquant Montaigne. A la fin des fins, il arrive toujours que l’homme se transforme en juge de son prochain, avec la capacité de décider qu’il ne sera plus un homme.
    -Was hat sich in Merahs Kopf abgespielt?
    Diese Frage ist schon von allen Seiten betrachtet worden. Wer könnte darauf befriedigend antworten? Vielleicht Montaigne! Oder Lévi-Strauss. wenn er sich auf Montaigne bezieht. Am Ende vom Ende passiert es ständig, dass der Mensch sich zum Richter seines Nächsten macht, mit der Fähigkeit zu entscheiden, dass er kein Mensch mehr sein will.

    Außerdem, schreibt Daniel, gäbe es in jeder Religion und jeder Ideologie die innewohnende Möglichkeit, sich für besser zu halten und dafür zu töten. Daher wünscht er sich ein Ensemble aus christlichen, jüdischen und muslimischen Intellektuellen, die sich gemeinsam damit befassen, die Aufforderungen zum Töten in den Religionen herauszuarbeiten und zu isolieren und auf eine gemeinsame Interpretation der Religionen hinzuwirken.
    http://tempsreel.nouvelobs.com.....urtre.html
    Anm: Mir persönlich geht es zu weit, dass man alle Religionen in derselben Epoche in das gleiche Fass wirft, aber vielleicht ist es sogar der einzige Weg.

  6. avatar

    @ Skriptalstrangulat: Sehe ich auch so. Brüder im Geist.
    @ Parisien: Richtig, was Sie über Broder schreiben. Und überhaupt. Nix für Ungut.
    @ KK: Was die Zeit betrifft: absolut d’accord. Und wie gesagt, ich habe meinen Beitrag als nicht GEGEN Sie gerichtet empfunden, sondern als Ergänzung. Danke für die Erläuterungen zu Kant. Die Nazis hätten dementsprechend gesagt, wir sind unbedingt bei Kant. Aber leider, leider müssen wir dieses gefährliche Volk ausschalten, das ist nicht Mord sondern Tötung, sonst rotten die Juden ja uns aus. So ähnlich sah es Breivik mit den Muslimen und den „Gutmenschen“, die er präemptiv abknallte, weil sie der Endlösung der Muslimenfrage im Wege standen. Teile aber nicht Ihre Meinung über das Bloggergeschwätz. Ich habe hier viel gelernt. Zum Beispiel gerade über Kant.

  7. avatar

    @ KJN
    Sie müssen die Giftschlange aus Ihrer Aufreihung nehmen. Sie ist sehr nützlich für die Pharmaindustrie 😉

    Für die Diskussion:
    Auch ein Frauenhändler ist böse. Was Dschihadismus betrifft, fehlt die Dimension Hass hier. Merah hasste den Westen und tötete muslimische! Soldaten und Juden. Er hatte noch mehr vor.
    Empfehle Glucksmann: „Hass“.

  8. avatar

    Herr Kocks, wir sind uns hier alle darüber einig, dass die Morde, über die wir nachdenken, „an und für sich verwerflich“ sind. Ich habe bereits bei Ihrem – ansonsten sehr guten – Artikel mir die Kritik erlaubt, dass wir uns – entgegen Ihrem Diktum – um ein Verständnis dieses Verbrechens und des Verbrechers bemühen sollten. Dieses versuchen wir hier (oder jedenfalls einige von uns), so gut es uns anonymen Internet-Geistern, denen die Kräfte eines echten Papiertigers fehlen, eben möglich ist. Ein zentrale Frage dabei ist, ob und ggf. wie es die Ideologie des Täters schafft, die von uns allen geteilten Werte – dass man nicht morden darf – partiell auf den Kopf zu stellen. Einen eigentlich nicht zu rechtfertigenden Mord zu begehen. Eine Umwertung basaler Werte. Man kann es sich einfach machen und sagen: durchgeknallt, Amok. Oder man versucht, die Wirkungsweise der Ideologie auf die Entstehung einer Terrorzelle zu verstehen.

  9. avatar

    Dieser narzistische Gestus der Rechthaberei ist peinlich. Rechthaberei aus der Anonymität ist verwerflich. Diese schwätzende Soziokultur der Bloggerei („chatting classes relaoded“) finde ich zum Kotzen; ich gehöre mental zur papierverarbeitenden Industrie,“Käseblättchen“ von mir aus. „Gockelchen“ ist schön, weil treffend und pejorativ, hat was. Kant ist einfach: Mord ist an und für sich verwerflich. Wenn empirische Rechtfertigungen möglich und berechtigt, aus den äußeren Umständen folgend, sprechen wir von Tötung. Ein Schulmädchen am Zopf halten und erschießen, das ist verwerflich, egal welcher Ideologie der Mörder folgt. Allet klaa, Alta? (Moabitisch für „qu.e.d.“). PS.: Auch ich finde AP klasse! PPS.: Publizisten schreiben für Leser, nicht gegen Kollegen. KK

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    @Parisien
    „Eigentlich ist Erdöl BIO, wenn man es ganz genau nimmt, denn es schadet keinem, wenn es aus der Erde geholt wird.“
    Interessanter Ansatz: Dann wäre der Tiger, die Giftschlange und der AIDS-Erreger also kein „BIO“ nach Ihrer Logik. Aber schon recht – Erdöl ist natürlich „BIO“, wie der Mensch als Folge der biologischen Evolution. Es geht bei Klimaschutz etc. übrigens
    nicht um Ökologie, sondern eigentlich um Naturschutz in eigener Sache sozusagen: Also um Konservierung der Lüneburger Heide als einer Kulturlandschaft des 17. Jh. (kultureller Grund) oder eben der Menschheit (kultureller Grund(?)).
    Die Frage ist: Behauptet sich der Mensch in der Evolution aufgrund der Konservierung des klimatischen Ist-Zustandes oder aufgrund der Möglichkeiten einer eigenen (zivilisatorischen?) Meta-Evolution, die durch eine effektive technische Ausbeutung der paläontologischen Energiespeicher ermöglicht wird. Keine Ahnung.

    Was das Böse angeht: Der Evolutionstheoretiker würde wohl das Böse als etwas identifizieren, was der eigenen Spezies schadet. Dazu gehören sicher Ideologien (unscharfe, falsche Denkmodelle von der Wirklichkeit) , zu scharfe Auslese aber auch Überbevölkerung.

    Ansonsten: Es erstaunt mich, wie gestelzt sich der auch von mir durchaus geschätzte Klaus Kocks (ist er’s wirklich?) im Konfliktfall ausdrückt.

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    @Katrin Kemmler

    „wo sind wir denn……

    Wir sind mitten in einer angeregten Diskussion.

    was ist denn tatsaechlich so abstrus??

    Wenn ich mir anschaue, wie sie hier David Warren als Argumentations-Zeugen aus der Schublade holen… ist dies auch nicht abstrus???

    Im Gegensatz zu ihnen habe ich M+M nicht persoenlich kennengelernt. aber die airport-literature von beiden habe ich sehr schnell nach den jeweiligen Fluegen entsorgt.

    Und um es etwas sachlicher zu formulieren:

    Sie schreiben hier nur von dem kindermoerder!!!

    Sind die drei Morde an den Soldaten und dem rabbi nur collateral damage???

  12. avatar

    Last comment: die Zitate wurden von mir gepostet, aber hier ‚gefressen‘. Das erinnert mich an einen Thread, der sehr spannend, aber auf einmal nur noch kursiv zu lesen war. Banalitäten auf den ersten Blick.

  13. avatar

    @ Peeka
    Leute, die Henryk Broder in einem Satz mit Pierre Vogel (Salafist) nennen und dabei Broder mal wieder mit Breivik rudern lassen, braucht man nicht ernst zu nehmen. Broder ist kein Pöbel, sondern Polemiker. Pöbelhaft ist, einen Journalisten zusammen mit einem durchgeknallten Massenmörder und einem Salafisten zusammen zu erwähnen.

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    Meiner Meinung nach sind Breivik u. Mohamed sich sehr ähnlich und können nicht gegenüber gestellt werden.

    Dazu kommt, dass beide den gleichen Judenhass empfunden haben und das Breivik sich in seinem Manifest positiv auf Islamische Regime bezieht – und zwar gerade wegen deren Totalität und Verbrechen. Dazu kommt der Frauenhass usw. Er bewundert, dass diese Regime nicht so verweichlicht wären.

    Die Ähnlichkeiten zwischen beiden sind verblüffend, dass wollen jedoch viele nicht wahrhaben.

    Auf deutsch, Islam ist richtig, der Judenmord ist richtig – bloss er will den Islam nicht in Europa.

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    Was ist denn jetzt los? Ist das wirklich Klaus Kocks, der hier von Klaus Kocks schreibt und Posener als Plauderer bezeichnet? Was für ein Gockelchen, sachliche Auseinandersetzung und Streiten gehören zum Handwerk.

    Und müssen Streitereien über Maxeiner Miersch hier öffentlich ausgetragen werden? Ich habe die beiden kennengelernt und meine eigene Meinung zu ihnen. Würde aber nie in Blog-Kommentaren zu einem Kindermörder darüber etwas äußern.

    Auch dass Parisien seine Familie erklären muss, wo sind wir denn? Sippenhaft, wenn das keine Moralkeule ist. Ich hätte vieles erwartet, aber dieser Tanz ist abstrus.

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    @ Alan Posener
    Verständlich. Ist schon gut retour. Übrigens würde ich Sie anderenorts auch verteidigen, wenn ich dächte, dass Sie ungerecht betrachtet werden. Andere Psrspektive: Leser. Mal was anderes: Grundsätzlich bin ich Journalisten dankbar und daher positiv ihnen gegenüber eingestellt. Was wäre das Leben eintönig ohne guten Journalismus!
    Machen Sie nicht den Lammert nach.

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