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Die Freiheit, die Dinge beim Namen zu nennen

Ein mir bekannter – ich möchte fast sagen befreundeter – Publizist schrieb mir vor einigen Tagen einen langen Brief, in dem er sich über einen Leitartikel erregte, den ich vor einigen Wochen für die „Welt“ geschrieben hatte.

http://www.welt.de/debatte/kommentare/article113220656/Bruederle-Augstein-und-der-eigentliche-Skandal.html

Herr Müller – nennen wir ihn so – schrieb unter anderem: „Mit Entsetzen und voller Unverständnis habe ich heute Ihren Kommentar gelesen, ausgerechnet von Ihnen, dessen englisches Freiheitsverständnis mir Ihre Kommentare immer so lesenswert (…) macht. (…) Ich mag Herrn Augstein nicht und halte fast alles für falsch, was er denkt und schreibt, aber ein Antisemit – ich bitte Sie! Nun habe ich Ihre Haltung in diesem Fall wie die Broders und Herzingers immer ihrer Herkunft, Familientradition, also dem jüdischen Erbe gutgeschrieben. Es ist klar, dass jemand mit diesen Wurzeln bedenklicher, vielleicht auch genauer auf Äußerungen schaut, die mir noch immer kein Gran Antisemitismus zu enthalten scheinen. Aber in dieser ‚Brüderle-Affäre’ geht es (…) auch um Freiheit, um die Freiheit, auch einmal daneben zu treten, ohne dass daraus ein Weltuntergang gemacht wird. (…) Ich bin kein FDP-Mann, aber der ‚Aufschrei der Anständigen’ musste mich auf seine Seite schlagen. Und damit komme ich zum Kern des Ganzen. Dieses Land und seine Gesellschaft entwickeln sich in eine Richtung der Unfreiheit des Denkens, eines neuen Blockwartsystems – oder wenn Sie das zu sehr provoziert, eines wiedererstandenen Abschnittsbevollmächtigten-Systems. Ich fühle mich schon heute hier nicht mehr zuhause und vermute in zehn bis zwanzig Jahren (…) ist dies ein unfreies Land, in dem grüner Mainstream zur verbindlichen gesellschaftlichen Norm wird. (…) Ich will sie, lieber Herr Posener, bei Gott nicht mit diesem Schwachsinn in Verbindung bringen, bitte Sie aber, die Gefahren für die gemeinsame Freiheit zu sehen (…).“

Hier nun der nicht-private Teil meiner Antwort:

Ich danke für Ihren Brief (…) Nächste Woche will ich nach Georgien, um das Stalin-Museum in Gori zu besuchen; der große Sohn Georgiens wird dort noch verehrt. Danach würde ich mich gern mit Ihnen treffen. (…)

Nun zum Inhaltlichen. Ihre Beschwörung meines angelsächsischen Freiheitsverständnisses trifft in der Tat den Kern der Sache. Denn in Großbritannien und den USA weiß man, dass die Gedanken frei sind, dass aber das gesellschaftliche Reden sich in den Bahnen der Höflichkeit und des Anstands bewegen muss. Was nun als anständig und höflich gilt, wechselt natürlich mit den Zeiten. Aber der Grundsatz bleibt: Anstand bedeutet Rücksicht auf den Anderen. Nur der Grobian verlangt das Recht auf Beleidigung, Verletzung, Beschämung, in Verlegenheit Bringen. Diese Unterscheidung zwischen dem Erlaubten und dem Schicklichen war schon immer der Masse der Deutschen – trotz Theodor Fontane – schwer verständlich zu machen; aber es ist in der letzten Zeit etwas besser geworden.

 

Ganz und gar nichts hat die Einschätzung von Augsteins Judenknacks mit meinem familiären Hintergrund zu tun. (Und um es gleich zu sagen: Herzinger ist der reinste Arier, den Sie sich vorstellen können. Solche Namen gibt es viel im Süddeutschen.) Meine Familie, so weit sie in Israel lebt, unterstützt die israelische Linke, die oft ganz andere Worte für die Politik Netanjahus findet, als Augstein.  Aber das ist es ja: Wenn zwei das Gleiche machen, ist es noch lange nicht dasselbe. Anfänglich war ich geneigt, Broders Kritik für überzogen zu halten. (…) Jedoch: Ich habe das Gefühl, dass Augsteins Verteidiger (wie ich zunächst auch) seine Worte nicht wirklich kennen.

Augstein schreibt:

„Mit der ganzen Rückendeckung aus den USA, wo ein Präsident sich vor den Wahlen immer noch die Unterstützung der jüdischen Lobbygruppen sichern muss, und aus Deutschland, wo Geschichtsbewältigung inzwischen eine militärische Komponente hat, führt die Regierung Netanjahu die ganze Welt am Gängelband eines anschwellenden Kriegsgesangs.“

Es tut mir Leid: Dass Netanjahu „die ganze Welt am Gängelband“ führe; dass die „jüdische Lobby“ die amerikanische Außenpolitik diktiere; dass Israel einen „anschwellenden Kriegsgesang“ anstimme, und nicht etwa der Iran (dass also potentielle Täter und potentielle Opfer verkehrt werden); und dass die „Vergangenheitsbewältigung“ (was für ein Wort!) in Deutschland zu militärischen Zwecken missbraucht werde (…): Das sind sämtlich Unterstellungen, die über eine legitime Kritik an der Politik Netanjahus hinausgehen und ins Antisemitische abrutschen.

Augstein schreibt:

„<Die Atommacht Israel gefährdet den ohnehin brüchigen Weltfrieden.> Dieser Satz hat einen Aufschrei ausgelöst. Weil er richtig ist. Und weil ein Deutscher ihn sagt, ein Schriftsteller, ein Nobelpreisträger, weil Günter Grass ihn sagt. Darin liegt ein Einschnitt. Dafür  muss man Grass danken. Er hat es auf sich genommen, diesen Satz für uns alle auszusprechen.“

Sie, Herr Müller, werden kaum zustimmen, dass Günter Grass „für uns alle“ spricht. Und wer ist diese ominöse, offensichtlich zum Schweigen verurteilte Volksgemeinschaft, „wir alle“, die der Ansicht ist, die Atommacht Israel gefährde den Weltfrieden? Offensichtlich alle außer den Juden, von denen kaum einer das glaubt. Und mit Grund. Denn Israel ist seit den frühen 1960er Jahren Atommacht, und diese Tatsache hat keinen seiner Nachbarn je gestört. Alle Araber wissen, dass die Waffe nur als Ultima Ratio eines sehr kleinen, äußerst gefährdeten Staates gedacht ist – zur Abschreckung, wie es unsere westlichen Atomwaffen auch waren, die, wenn man auch nur halbwegs ehrlich ist, nicht nur den „Weltfrieden“, sondern die Existenz der Welt selbst gefährdeten, anders als die israelischen. Und doch notwendig waren, wie Sie, nehme ich an, auch meinen.

Augstein schreibt:

„Israel wird von den islamischen Fundamentalisten in seiner Nachbarschaft bedroht. Aber die Juden haben ihre eigenen Fundamentalisten. Sie heißen nur anders: Ultraorthodoxe oder Haredim. Das ist keine kleine, zu vernachlässigende Splittergruppe. Zehn Prozent der sieben  Millionen Israelis zählen dazu. Benjamin Netanjahu hat in seinem Kabinett Mitglieder gleich dreier fundamentalistischer Parteien sitzen. Die gleichen Werte? Diese Leute sind aus dem gleichen Holz geschnitzt wie ihre islamistischen Gegner. Sie folgen dem Gesetz der Rache.“

Herr Müller, Sie wissen genug von der Geschichte, um zu wissen, woher der Topos kommt, das religiöse Judentum folge dem „alttestamentarischen“ „Gesetz der Rache“. Sie wissen auch genug vom Judentum, um zu wissen, dass die Orthodoxen dem rabbinischen Judentum anhängen, das mit dem Judentum des „alten“ Testaments so viel und so wenig zu tun hat wie das Christentum. Zehn Prozent der Israelis sind Orthodoxe. Sie mit islamischen Fundamentalisten zu vergleichen, verrät eine solche himmelschreiende Unkenntnis des orthodoxen Judentums (das in seinen Reihen viele zählt, die den zionistischen Staat Israel entschieden ablehnen!), dass man nur sagen kann: Augstein will sich nicht durch Fakten in seinem Vorurteil stören lassen. Dass Augstein außerdem unterstellt, es gebe zwischen „uns“ und dem orthodoxen Judentum keine gemeinsamen Werte, ist schon ein starkes Stück. Das hier, da es abzielt auf das Judentum, nicht auf Israel, ist Antisemitismus pur.

Augstein schreibt:

„Das Feuer brennt in Syrien, im Sudan, im Jemen, in Ländern, die zu den ärmsten der Welt gehören. Aber die Brandstifter sitzen woanders. Die zornigen jungen Männer, die amerikanische – und neuerdings auch deutsche – Flaggen verbrennen, sind ebenso Opfer wie die Toten von Bengasi und Sanaa. Wem nützt solche Gewalt? Immer nur den Wahnsinnigen und den Skrupellosen. Und dieses Mal auch – wie nebenbei – den US-Republikanern und der israelischen Regierung.“

Die Täter also – in Bengasi nachweislich Al Qaida-Mitglieder – sind Opfer. Die An- und Brandstifter werden in den USA und Israel vermutet. (Wobei die USA bekanntlich von jüdischen Lobbygruppen beeinflusst wird, s.o.). Dass Israel – was ich kritisieren würde –immer zutiefst skeptisch war gegenüber dem „arabischen Frühling“, wird unterschlagen; stattdessen wird raunend ein Szenario beschworen, bei dem Israel überall – ausgerechnet in der arabischen Welt! – als  „Brandstifter“ agieren kann. Mit dem Ergebnis, dass „deutsche Fahnen“ verbrannt werden. Auch so eine Fantasie über jüdische Allmacht, während in Wirklichkeit – und das würde ich kritisieren – Netanjahu vor Furcht fast gelähmt ist.

Augstein schreibt:

„Gaza ist ein Ort aus der Endzeit des Menschlichen. (…) Gaza ist ein Gefängnis. Ein Lager. Israel brütet sich dort seine eigenen Gegner aus.“

Wer ist also Schuld, wenn die Hamas und andere radikalislamischen Gruppen Tausende Raketen auf Israel abschießen? Israel. Auch wieder die Umkehrung von Tätern und Opfern. Dass Israel – und nicht Ägypten – Strom nach Gaza liefert (und immer geliefert hat); dass kranke und verwundete Bewohner Gazas in israelischen Krankenhäusern behandelt werden (und immer wurden); dass es sich besser in Gaza lebt als in einer Reihe von Städten in der arabischen Welt – ach, das wissen Sie doch, und das könnte Augstein wissen, aber er redet von einem „Lager“, das Israel unterhält.

Und das alles soll kein Antisemitismus sein?

(…)

Was aber die Freiheit angeht: Niemand will Augstein verbieten, sein krudes Zeug zu schreiben. Aber es muss doch auch erlaubt sein, es beim Namen zu nennen. Oder bedeutet die Freiheit, dass man alles sagen darf, außer dass etwas antisemitisch ist? Dann wäre es eine bedenkliche Freiheit.

 

Auch Brüderle wurde ja nicht der Mund verboten.

Die Journalistin hatte ihn über ein Jahr lang begleitet. Als er, der übrigens nach einem mehr als  fragwürdigen Vergleich von orientalischem Bambus – schwankend – und heimischer Eiche – fest – Rösler als Spitzenkandidaten ablöste, schrieb Frau Himmelreich über Brüderles etwas antiquierte Vorstellungen von dem,  was sich bei einer Dame schickt. Es ging in dem Artikel (haben Sie ihn gelesen?) ja nicht nur um Frau Himmelreichs Busen. Beim Besuch einer Landwirtschaftsausstellung spekuliert Brüderle etwa über die „Körbchengröße“ einer Milchkuh. Und so geht es in dem Artikel munter fort. Die Journalistin wollte Brüderle nicht den Mund verbieten. Sie wollte zeigen, dass er in Sachen Etikette ein Mann von gestern ist. Aber die Initiative „Aufschrei“ machte klar, dass solche Anmachereien – und viel, viel schlimmere Dinge – leider immer noch zum Alltag gehören. Man kann für sich die Freiheit verlangen, nicht deshalb kritisiert zu werden, aber es ist die Freiheit, anderer Leute Gefühle zu verletzen, und ich persönlich kann das – um auf den Ausgangspunkt zurückzukommen – nicht mit dem mir von der Mutter und vom britischen Internat eingebleuten Grundsatz der Ritterlichkeit vereinbaren.

 

Jeder hat die Freiheit, kein Gentleman zu sein. Jeder hat die Freiheit, mit antisemitischen Mustern zu spielen. Wenn und solange es die Freiheit gibt, den Grobian einen Grobian und den Antisemiten einen Antisemiten zu nennen.

 

In diesem Sinne herzliche Grüße Ihres

A.P.

 

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87 Gedanken zu “Die Freiheit, die Dinge beim Namen zu nennen;”

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    A.M. @KJN
    “Den können Sie nicht erziehen, der ist in der Trotzphase.”
    So einer Trotzkopf haben wir derzeit auch bei uns im Haus.
    Aber aufgrund des Alters haben Papa und Mama noch Hoffnung.

    … ahem, räusper … liebe Mammi, lieber Pappi. Kindesmund tut Wahrheit kund. Und Prügelstrafe ist verboten. Sonst set ’s Keile.

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    @Lyoner
    Nun wissen sie doch schon seit längerem, wie ich so ticke, trotzdem „prüfen“ Sie immer das Gleiche bei mir ab: Bildung & Wohlstand führen nun mal zu weniger bis gar keinen Kindern, dazu daß man/frau nicht zwischen parkende Autos macht, zu political correctness, Überregulierung/Depression, Biosiegeln, Bewegungsmangel, Sehnsucht nach dem Landleben, ohne eine Vorstellung davon zu haben usw. usf. Weltweit. Ethnienunabhängig. Das ist nicht soo schlecht, manchmal zwar lächerlich, aber immerhin besser als Leibeigenschaft, Kindersoldaten und religiöser Wahn. Ein Versagen der Politik liegt vor, wenn man die Nöte und Zwänge der Regierten aufgrund er eigenen Abgehobenheit (Karriere in Parteien und Institutionen) so gar nicht mehr wahrnimmt und sie vor Dingen, die sie aufgrund ihrer Überzivilisiertheit verlernt haben, nicht schützt.
    Wenn dann das eigene Versagen und der daraus drohende Machtverlust damit kompensiert werden soll, daß man die „Ethnien“ (oder Geschlechter???) aufeinanderhetzt (divide et impera), indem man Nationalismus, Ressentiments usw. usf. schürt, ist das eigentlich durchschaubar. Leider nicht für alle. Eigentlich sage ich nie was anderes, als das, dekliniere das aber gerne themenbezogen immer wieder durch.

    @A.M.
    „Und wenn der blonde Hans hier das 8. Gebot beim mehrmaligen Hinweis auf den beleidigenden Charakter seines Konmmentars gegenüber KJN und mir nicht kennt, dann sind virtuelle Maulschellen noch eine sehr diplomatische Vorgehensweise.“
    Den können Sie nicht erziehen, der ist in der Trotzphase.

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    @Lyoner

    Lieber Herr Lyoner,

    Sie vergessen leider was Frau Groda einem Herrn Parisien angedroht hat.

    Und wenn der blonde Hans hier das 8. Gebot beim mehrmaligen Hinweis auf den beleidigenden Charakter seines Konmmentars gegenüber KJN und mir nicht kennt, dann sind virtuelle Maulschellen noch eine sehr diplomatische Vorgehensweise.

    Hier auch für Sie zur Erinnerung:

    http://kath-zdw.ch/maria/gebot.....t%20Gottes

    Wozu ist der verpflichtet, der dem guten Ruf des Nächsten geschadet oder ihn ruiniert hat ?

    „Wer dem guten Ruf des Nächsten durch Verleumdung und üble Nachrede geschadet oder ihn ruiniert hat, muss den begangenen Schaden nach Kräften wieder gutmachen. Oft ist dies aber gar nicht mehr möglich, weil die Rufschädigung weite Kreise gezogen hat oder dem Geschädigten unwiederbringlichen Schaden zugefügt hat. Deshalb sollte man sich vorher gut überlegen, was man über andere verbreitet und vor allem dann, wenn Behauptungen ungeprüft und unsicher sind. Man darf sich im nachhinein nicht auf andere berufen, nur weil diese etwas erzählt haben. Für das, was man selber weitererzählt, ist man auch selber verantwortlich.“

    Es grüßt Sie eine Katholikin, die immer noch die 10 Gebote kennt, was man/frau von unserem frömmelnden blonden Katholiken nicht sagen kann!!

  4. avatar

    @ derblondehans

    immerhin hat der liebe Gott – entgegen den Annahmen unserer klugen Frau Merkel – bei Ihnen soviel Hirn regnen lassen -:), dass Sie den Kurzschluss ohne Mühe erkannt haben. Wenn Sie jetzt noch soweit kämen, Ihre eigenen knackigen Kurzschlüsse zu erkennen …

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    Lyoner: Philosemitismus ist Kapitalismus. Kapitalismus ist Philosemitismus. – Was meinen Sie dazu?

    Das ist Firlefanz … the normal situation is for you to take money from the kuffar.

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    @A.M.

    … Sie sind also eine bis zur Selbstverstümmelung ‚Maulschellen verteilende‘, bekennende Katholikin, der das 8.Gebot bekannt ist.

    Fast möchte ich Paulus zustimmen. Ein bisschen – jedenfalls.

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    @der blonde Hans

    an Hirn fehlt es Ihnen leider weil Sie der Diskussion um ihre Verleumdungen ausweichen.

    Meine Hand tut mir schon weh vor lauter Maulschellen, die ich ihnen verabreicht haben.

    Mir als Katholikin ist das 8. Gebot bekannt.

    Ihnen leider nicht!!

  8. avatar

    @A.M.

    … wenn Sie die Diskussion zu ‘Brüderle – Himmelreich’, über die Wirklichkeit in der ‚BRD‘ stellen, so habe ich das hier gelesen, sind Sie nun mal ‚BRD‘. Das ist eine Unterstellung bei der ich bleibe. Dazu brauche ich nicht viel Hirn.

  9. avatar

    R.Z.

    … warum wiederholen was APo, wie ich finde, hier zu Augstein richtig geschrieben hat.

    Noch mal was ich meine und schon geschrieben, oder wo anders gelesen habe:

    ‚So viel Solidarität mit Palästina (wie sonst wie mit keinem anderen ‚Volk‘) ist der neue Antisemitismus, neue Form des Hasses gegen Juden, eine Revision der Geschichte.

    Dazu gehoeren auch alle sog. Friedenaktivisten aus dem linken Mainstreamarea, die die Christentragödie in islamischen Ländern KOMISCHERWEISE kalt lässt.

    Ja, das ist Antisemitismus pur!! Nur der Gutmensch in seiner Meinungshoheit käme nie auf solche Idee.‘

    Antisemitismus ist Sozialismus. Sozialismus ist Antisemitismus. Können Sie bei Marx, dem ‚Vater aller Sozialisten‘, nachlesen.

  10. avatar

    @dbH

    Ich habe mich auf die Zeilen von KJN bezogen:

    @dbh
    “Sie sind (beide) ‘BRD’.”
    Sie wollen mir und Frau Merkel jetzt nicht wirklich unterstellen, Vergewaltigung, bzw. deren nicht konsequente Verfolgung als notwendiges Übel einer “BRD” zu tolerieren (?)

    Sie versuchen immer wieder abzulenken.

    wenn Sie doch wenigstens ein Macho wären, der einfach schreibt:

    Sorry dass ich mit meinen Zeilen hier etwas daneben lag.

    Leider haben die Maulschellen nichts bewirkt, daher fällt mir bei Ihnen nur der Spruch ein:

    Gott, laß Hirn herunterregnen

  11. avatar

    @KJN

    Posener hat seine „Meinungen“ in Videoauftritten schonmal mit Schlagen auf eine Rote Glocke unterstrichen. Er ist es, der sich in Selbstüberschätzung als „Oberlehrer“ (der er nach seiner beruflichen Herkunft einmal war) der deutschen Nation aufspielt, der fortlaufend moralisch-politisch über Personen und Gruppierungen ihre Auffassungen, Äußerungen und Meinungen „richtet“ und zurechtweist, was freilich ein allgemein-menschliches Bedürfnis ist – andere Leute zu be-urteilen. Das Verbot, Israel zu kritisieren, gehört allerdings nur zur spezifischen Political Correctness des Springer-Verlags. Die Springer-Journalisten müssen sich dem sogar vertraglich unterordnen, für den „Freitag“ gilt dies nicht.

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    @Blonderhans: Nur fürs Protokoll: Ja, aber beachten Sie bitte, dass ich mir diese DDR-Rhetorik nicht zueigen mache. Es ist die klassisch-linke Sichtweise, wie Sie sagen, die Augstein hier vertritt. In dieser Sichtweise sind die Menschen im Grundsätzlichen GLEICH – und nicht in Semiten/Nichtsemiten oder was auch immer für einen Nonsens unterteilt. Wohl aber sind sie – in der von mir zitierten linken Auffassung – in Herrschende und Beherrschte unterteilt, und um diese Teilung geht es dem erklärten Linken Augstein. Nicht um die Herabsetzung der Juden, nicht um die Delegitimierung des Staates Israel. Für letzteres gibt es nirgendwo tragfähige Anhaltspunkte.

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    @KJN: Ich gebs auf. Gegen eine Verschwörungstheorie anzugehen ist ähnlich aussichtslos. Da wird selbst die Abwesenheit eines Indizes zu einem – besonders raffinierten – Indiz.

  14. avatar

    R.Z.: Die zentrale Front des kapitalistischen Westens und der restlichen Welt wird zwischen Israel und den Palästinensergebieten verortet (EJ, als er sich noch beteiligte, hat bereits auf den Frontstaatcharakter Israels hingewiesen).

    … ja … haaaa. Das ist Linken-, das ist ‚DDR-Rhetorik. Original.

    Westberlin, die Frontstadt des Kalten Krieges, wie Karl Eduard von Schnitzler sie gerne nannte. Ich erinnere mich.

  15. avatar

    Mein Gott @R.Z., was soll ich denn jetzt noch dazu sagen?

    „“Das Feuer brennt in Syrien, im Sudan, im Jemen, in Ländern, die zu den ärmsten der Welt gehören. Aber die Brandstifter sitzen woanders. Die zornigen jungen Männer, die amerikanische – und neuerdings auch deutsche – Flaggen verbrennen, sind ebenso Opfer wie die Toten von Bengasi und Sanaa.”
    In diesem Abschnitt wird Israel gar nicht genannt, stattdessen in erster Linie Amerika, aber auch Deutschland. (Wie passt das eigentlich in Ihre Unterstellungen hinein?)“

    Ja, man kann Israel meinen, ohne „Israel“ zu sagen. Und Antisemiten können auch Anti-USA und (Überraschung!!!) Anti-Deutsch sein..

    Ich finde Augstein durchaus sympathisch (z.B. in Augstein vs. Blome) – die Dinge korrelieren nun mal nicht immer.

  16. avatar

    Nicht Hitlers 3.Reich feiert hier Wiederauferstehung – dies ist vollkommen bedeutunglos – , sondern die Konstellation des Kalten Kriegs. Damals standen sich Kalitalismus und Kummunismus gegenüber, die Sache spitzte sich zu und fand ein glimpfliches Ende. Nun arbeiten alle Kräfte wie die Lemminge daran, eine ähnliche Konstellation zu erzeugen; da der Kommunismus zusammengebrochen ist, muss nun eine andere Kraft an seine Stelle treten: der Islamismus. In diesem Kontext stehen die einseitigen und verzerrenden Veröffentlichugnen Augsteins.

  17. avatar

    @A.M.

    … werte A.M.

    … Sie verwirren mich, immer wieder ein neues Fass das Sie öffnen. Wo habe ich Sie verleumdet? Wenn Sie nicht ‚BRD‘ sind, umso besser. Mehr habe ich nicht geschrieben/unterstellt.

    Aber die Diskussion zu ‘Brüderle – Himmelreich’, finden Sie die nicht auch scheinheilig, angesichts der Wirklichkeit in der ‚BRD‘? Oder nicht?

  18. avatar

    …die antikapitalistische Hintergrundannahme dürfte auch dadurch bestätigt werden, dass Augstein den Schirrmacher so über den Klee lobt.

  19. avatar

    @blonder Hans

    Ich hätte auch statt Katholik den Evangelen und seinen Glauben nennen können.

    Aber wenn Sie schon den Katholizismus hier vertreten, dann müßten Sie auch das achte Gebot kennen.

    http://kath-zdw.ch/maria/gebot.....t%20Gottes

    Und da Sie hier versuchen KJN und mich zu verleumden

    gleich noch ein Maulschelle Sie frömmelnder Katholik, der noch nicht einmal mehr die christlichen Gebote kennt.

  20. avatar

    @KJN: Jetzt möchte ich mich doch nochmal einmischen. Die Hintergrundannahme Augsteins ist eine ganz andere als Sie meinen. Augstein ignoriert die anderen Konflikte nicht, er schreibt z.B. (s.o. im Artikel Poseners):

    „Das Feuer brennt in Syrien, im Sudan, im Jemen, in Ländern, die zu den ärmsten der Welt gehören. Aber die Brandstifter sitzen woanders. Die zornigen jungen Männer, die amerikanische – und neuerdings auch deutsche – Flaggen verbrennen, sind ebenso Opfer wie die Toten von Bengasi und Sanaa.“

    In diesem Abschnitt wird Israel gar nicht genannt, stattdessen in erster Linie Amerika, aber auch Deutschland. (Wie passt das eigentlich in Ihre Unterstellungen hinein?)

    Die Hintergrundannahme Augsteins ist nicht, dass die Juden so ein furchtbarer Menschenschlag ist, wie hier u.a. von Ihnen und Herrn Posener unterstellt wird. Diese antisemitische Annahme wäre derart hirnrissig, dass man bessere Begründungen ins Feld führen müsste, als es hier geschieht.

    Die Hintergrundannahme Herrn Augsteins ist stattdessen, dass der Kapitalismus des Westens für diese Konflikte verantwortlich ist. Der Westen als Wirtschaftssystem wird als Ausbeutersystem empfunden. Die zentrale Front des kapitalistischen Westens und der restlichen Welt wird zwischen Israel und den Palästinensergebieten verortet (EJ, als er sich noch beteiligte, hat bereits auf den Frontstaatcharakter Israels hingewiesen). Dies ist der Grund, warum man den Israel-Palästinakonflikt so oft anspricht – und nicht, weil man nachts, wenn keiner zuguckt, den Tod aller Juden oder des Staates Israel zähnefletschend herbeisehnt und ansonsten als Biedermamnn kostümiert durch die Gegend läuft.

    Diese antikapitalistische Hintergrundannahme ist falsch; in Gaza herrscht z.B. offenbar ein besonders übles kapitalistisches Ausbeutersystem – durch die Mafia der Hamas. Die Problematik muss man aber erstmal in den Blick bekommen, statt überall nur Judenhass zu sehen (denn DIES ist der Ausdruck des Judenknackses, den Ulrike Meinhof eigentlich meinte).

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    @Lyoner
    Man kann „kleptoman“ auch als „einseitig empathisch herausgefordert gegenüber den Eigentumsansprüchen anderer“ bezeichnen. Kleptoman enthält aber zu Recht eine Wertung, weil Diebstahl in einer funktionierenden Gesellschaft nicht tolerabel ist. Deswegen gilt die Umschreibung als Euphemismus. Daher darf man „Besatzungspolitik“ auch so nennen, wenn sie eine ist. Und „Hamas-Terror“ auch so. Wie man latenten Antisemitismus als Ursache für vielerlei „Israelkritik“ bezeichnen darf. Alles das darf man. Zum gefühlt 1000sten Mal: Was bewirkt die Sensibilität gegenüber der israelischen Politik bei gleichzeitiger kompletten Tumbheit bei anderen Konflikten (aktuell Syrien, Mali). Auch das darf man als latente Israelfeudlichkeit oder das böse Wort mit „A“ benennen, statt „besondere Freundschaft“. Meine ich.

    @BvG
    „Eine realistische und kritische Darstellung der Konfliktparteien ist von einem solchen Autor nicht zu erwarten.“
    Sie zeigen die landestypische Überheblichkeit, indem Sie Recht in einer Sache sprechen wollen. Posener hat lediglich einen Standpunkt, den er vertritt. Das ist der Unterschied.

    Ich bin selber kein Freund von pc. Aber es ist ein tapferer Versuch, eine Zivilreligion zu etablieren. Angesichts der erwünschten Zuwanderung und Integration in eine humane Gesellschaft ein zukunftsweisendes Ansinnen.

    nochmal @Lyoner
    „Halten Sie diese für einen Bias, der nur auf so etwas wie der Jungen Freiheit geäußert wird?“
    Nein. Ich bin ein Verfechter von Diskurs, weil nur so alles auf den Tisch kommt. Zuviel Konsens führt dazu, daß es zu viele Verlierer gibt.
    Z.B. hat die Öffnung der Grenzen in der EU u.a. dazu geführt, daß Wohnungseinbrüche erheblich zugenommen haben. Nur einer von 100 Tätern wird abgeurteilt, mit teilweise sehr milden Strafen. Die Ordnungsmacht verweist auf Eigeninitiative (Sicherheitstechnik). Wer das für marginal hält, dem fehlt auch Empathie.

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    Lyoner: Was meinen Sie zu dieser hypothetischen Frage? Halten Sie diese für einen Bias, der nur auf so etwas wie der Jungen Freiheit geäußert wird?

    … ‚Wünschelumfrage‘ Infas: 75% der Bio-Deutschen halten diese Frage nicht für eine Verzerrung.

  23. avatar

    A.M.: Sie wollen mir und Frau Merkel jetzt nicht wirklich unterstellen, Vergewaltigung, bzw. deren nicht konsequente Verfolgung als notwendiges Übel einer “BRD” zu tolerieren (?)

    … moin, moin … können tu ich das schon – unterstellen. Notwendiges Übel – habe ich nicht unterstellt, nur eine inkonsequente Verfolgung seitens der ‚BRD‘. Wenn Sie so wollen.

    Und Sie meinen, das sei ein notwendiges Übel? Vielleicht sogar ’systemrelevant alternativlos‘? (Das unterstelle ich jetzt.)

    … übrigens wenn scheinheilig, nach Ihrer Def., dann ist das die Diskussion zu ‚Brüderle – Himmelreich‘. Oder?

    Und was hat nun der ‚Katholik‘, der Glaube an sich, mit dieser Diskussion zu tun?

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    @ KJN

    aus dem Link desblondenhans

    „Und eine hypothetische Frage muß noch erlaubt sein: Wie würden die Medien berichten, wenn die Täter allesamt Deutsche und die zwei minderjährigen Mädchen zum Beispiel türkischer Herkunft gewesen wären? Wie wäre die Berichterstattung? Und wären unsere Politiker bei diesem Verbrechen auch stumm geblieben? “

    Was meinen Sie zu dieser hypothetischen Frage? Halten Sie diese für einen Bias, der nur auf so etwas wie der Jungen Freiheit geäußert wird?

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    @KJN

    Was soll die Einordnung von Augstein als Antisemit inhaltlich-sachlich bringen? Es liegen keine antisemitischen Traktate von Augstein vor, er kann schlichtweg nur falsch oder unzureichend informiert sein. Das ist alles nur Verdächtigung und Diffamierung. Sattsam bekannt und langweilig auch, weil Israelkritiker regelmäßig als „Antisemit“ beharkt werden. Wer soll das alles noch ernst nehmen? Und wenn sich Deutsche qua Abstammung disqualifzieren, den Israel-Konflikt neutral zu bewerten, da ihre Worte gegebenenfalls als antisemitisch zu bewerten seien, was qualifiziert so gesehen dann eigentlich Herrn Posener mit seiner britisch-jüdischen Abstammung den Konflikt im Sinne von objektiver Berichterstattung und Kommentierung neutral zu bewerten, zumal er schon einschlägig bekundet hat, in diesem Konflikt nicht neutral zu sein? Eine realistische und kritische Darstellung der Konfliktparteien ist von einem solchen Autor nicht zu erwarten.

    Und der von mir rezipierte Autor hat in der Vergangenheit wiederholt verlauten lassen, PC sei eine Frage des „Anstands“ (?) und deshalb verteidigenswert. PC dient aber zunächst mal der Verteidigung eines von links kommenden egalitären Weltbildes und der Durchsetzung einer politischen Linie.

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    @blonder Hans

    Ich kann Ihnen auch eine Maulschelle verpassen, wegen dieser Aussage:

    @dbh
    “Sie sind (beide) ‘BRD’.”
    Sie wollen mir und Frau Merkel jetzt nicht wirklich unterstellen, Vergewaltigung, bzw. deren nicht konsequente Verfolgung als notwendiges Übel einer “BRD” zu tolerieren (?)

    Das Wort Netiquette kennen Sie leider nicht!!

    Sie Sonntagskatholik

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