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Hilflose Abwehrrhetorik vs. inhaltliche Strategie -Das Versagen der Etablierten gegenüber der AfD und der Neuen Rechten – Teil 1

Foto: IMAGO / NurPhoto

Die AfD ist in den Umfragen mittlerweile bundesweit die stärkste Partei.. Und sie verfügt über ein intellektuelles Vorfeld – die Neue Rechte -, das sehr strategisch agiert. Etablierte Parteien und ihr jeweiliges Vorfeld hingegen beschränken sich auf hilflose Abwehrrhetorik. Und etablierte Medien schließen eben jenes neurechte Vorfeld auch weiterhin konsequent aus dem Diskurs aus. Kein Interview, keine Einladung in eine Talkshow. Dahinter verbergen sich Feigheit und magisches Denken. So als könne man die Neue Rechte durch Ignoranz verscheuchen. Unterdessen hat indes fast jede noch so schrille Stimme die Chance auf eine Talkshow-Einladung, solange sie nur links ist. Zeit also für eine grundsätzliche Neujustierung im Umgang mit der Neuen Rechten. Beginnend mit Teil 1 einer neuen Serie dazu hier auf „Starke Meinungen“.

„Bekenntnislust“. Genauer: „Eine Welle der Bekenntnislust“. So lautet ein Begriff bzw. eine sprachliche Wendung, die der neurechte Verleger Götz Kubitschek bereits im März 2018 auf dem Blog „sezession.de“ prägte. Anlass dafür war die damalige „Erklärung 2018“, mit der sich, so Kubitschek, „eine Opposition von rechts sogar im intellektuellen Establishment“ gegen die Migrationspolitik der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel richtete. Weiterlesen

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Islamhass und Judenhass

Man muss den polnischen Rechtsextremisten dankbar sein. Sie zeigen nämlich – anders als die LePen, Wilders, Petry und Co., die gelernt haben, dass offener Antisemitismus in Westeuropa zurzeit noch eher hinderlich ist beim Kampf um die Macht – ihr wahres Gesicht. Und das ist zugleich islamfeindlich und antisemitisch, wie die Ereignisse in Breslau zeigen.
Einige Leute in Deutschland – Juden und Nichtjuden – leugnen diesen Zusammenhang immer noch. Jakob Augstein etwa.
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Roland Tichy und die Neue Rechte

Mein Kollege Philip Cassier hat in der „Welt“ einen bemerkenswerten Essay gegen den grassierenden Kulturpessimismus geschrieben.
An einer Stelle kritisiert Cassier auch den Publizisten Roland Tichy: „Die Bundesregierung ist Tichy zufolge nicht handlungsfähig, sie lebt in Berlin in einer Blase und hat sich längst vom Volk entfernt, deswegen kann es seine Interessen gar nicht mehr vertreten, dabei wäre es nun in Sachen Flüchtlingen an der Zeit, endlich aktiv zu werden, bevor wir alle die Zeche zahlen etc.“ Diese Kritik sei nicht nur objektiv falsch, so Cassier, sondern „rühre an den Grundpfeilern der Demokratie“. Denn „wer beispielsweise nur lange genug die Handlungsfähigkeit der Regierung bestreitet, braucht sich nicht zu wundern, dass mehr Leute glauben, souverän sei, wer über den Ausnahmezustand entscheide.“

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„Mainstream-Wahn“ und „Heldin im Selbstdarstellungsmodus“ – Zum Jargon von Roland Tichy und seinen Blog-Autoren

Im August-Heft des „Merkurs“ kommt Stefan Kleie in einem Beitrag über die aktuelle „rechte Mobilmachung“ zu der zutreffenden Feststellung, dass Konflikte „im rechten Lager stets mit dem Mittel der persönlichen Diffamierung ausgetragen werden“. Das „stets“ mag zu hart sein, die Grundbeobachtung ist aber richtig. Davon kann man sich täglich aufs Neue in den sozialen Netzwerken und Leserforen vieler Medien überzeugen, darüber ist eingehend berichtet worden.

Mindestens genauso beunruhigend muss sein, dass die Verrohung der Debattenführung zunehmend auch in bestimmten Teilen des Bürgertums zu beobachten ist, Weiterlesen

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