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Wenn die Luft in den Chefetagen nach Männerschweiß riecht

51 Prozent der deutschen Gesamtbevölkerung sind Frauen. 46 Prozent der Erwerbstätigen. 51 Prozent der Hochschulabsolventen. Immerhin  werden 31 Prozent der Führungspositionen allgemein schon von Frauen besetzt, aber nur 15 Prozent im mittleren Management,  zehn Prozent der Aufsichtsräte und drei Prozent der Vorstände deutscher Unternehmen. Hier stimmt etwas nicht.

Die Zahlen stammen aus der lesenswerten Broschüre des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, „Frauen in Führungspositionen: Barrieren und Brücken“:

http://www.bmfsfj.de/RedaktionBMFSFJ/Broschuerenstelle/Pdf-Anlagen/frauen-in-f_C3_BChrungspositionen-deutsch,property=pdf,bereich=bmfsfj,sprache=de,rwb=true.pdf

Frauen finden sich in den Berufen verstärkt wieder, wo es für zu wenig Lohn zu viel schwere Arbeit zu leisten gibt: Krankenschwester, Erzieherin, Grundschullehrerin, Kinderärztin. Wo man mehr verdient und mehr bewegen kann, riecht die dünnere Luft eher nach Männerschweiß.

Nun mag es sein, wie die frühere „taz“-Chefin Bascha Mika sagt, dass die „Feigheit der Frauen“ eine Rolle spielt bei ihrer Benachteiligung. Es gehört heute ohnehin zum guten Ton, den benachteiligten dieser Erde – nicht nur den Frauen, sondern auch dem Prekariat, den Zuwanderern, den Entwicklungsländern – eine Mitschuld an ihrer Situation zu geben.

Aber eine solche eklatante Unterrepräsentierung wie in der angeblich „freien“ Wirtschaft kann rein statistisch gesehen kaum mit Defiziten der Unterrepräsentierten erklärt werden.

Deshalb bin ich für eine Frauenquote zunächst in Aufsichtsräten und später auch in den Vorständen börsennotierter Unternehmen. Der Gesetzgeber hat das gesetzliche Recht, hier einzugreifen. Und auch die moralische Pflicht. Er hat 2001 darauf verzichtet, weil die deutsche Wirtschaft 2001 freiwillige Maßnahmen zur Verbesserung der Frauenquote versprochen hat. Das Ergebnis ist das oben geschilderte Debakel. Die ohnehin untereinander verbandelten Vorstände und Aufsichtsräte (wer aus dem Vorstand ausscheidet, wechselt in den Aufsichtsrat, wo er seine Nachfolger „kontrolliert“, sprich dafür sorgt, dass der gleiche Kurs weiter gesteuert wird) sind Männerclubs, in denen man sich gegenseitig bestätigt, dass die Frauen es nun mal nicht können.

Es ist aber mit der Führung von Unternehmen ein bisschen wie mit der Demokratie. Wenn man – ich denke an diverse Kommentare zur arabischen Welt – warten will mit der Einführung der Demokratie, bis ein Volk „reif“ dafür ist, kann man ewig warten. Denn die Demokratie lernt man durch die Demokratie, nicht ein einer – noch so wohlmeinenden – paternalistischen Diktatur. Und Führungsstärke lernt man durch Führung, nicht in untergeordneten Positionen. Und ja, das kann schief gehen. Eine Frauenquote bedeutet nicht ein Ruhekissen für Unfähige, im Gegenteil.

Man sagt, dass der Markt das allein regeln sollte. Warum? Seit wann ist der Markt für Gerechtigkeit zuständig? Der Markt ist für die bestmögliche Verteilung der Güter und Dienstleistungen zum bestmöglichen Preis zuständig, für mehr nicht. Er funktioniert innerhalb der Regeln, die der Staat setzt und nach moralischen Normen, die er nicht aus sich heraus generieren kann. Das wusste schon Adam Smith, der sein tägliches Brot eben nicht von der Menschenfreundlichkeit des Bäckers erwartet, sondern von dessen Gewinnsucht. Merkwürdig, dass ausgerechnet die Freunde der Marktwirtschaft diese Grundeinsicht vermissen lassen.

Man sagt, dass eine Frauenquote die Männer benachteiligen und also eine Verletzung der Gerechtigkeit bedeuten würde. Warum? Ist es ungerecht, dass es nur soundsoviele Aufsichtsratsposten in Deutschland gibt, so dass nicht jeder Mann, der gern Aufsichtsrat wäre (ich zum Beispiel), tatsächlich einen dieser gut dotierten und wenig anstrengenden Posten bekommen kann? Natürlich nicht. Und wenn diese Zahl nun reduziert wird, weil – sagen wir – 40 Prozent für Frauen reserviert werden, dann ist das eben eine Tatsache des Lebens, mit dem Männer bei ihrer Lebensplanung rechnen müssen, ebenso wie mit der Tatsache, dass Frauen heute sexuell anspruchsvoller sind als früher, was ja auch der Generationengerechtigkeit irgendwie widerspricht.

Viele Frauen sagen, dass sie gegen eine Quote sind, weil sie nicht im Aufsichtsrat als Quotenfrau angesehen werden wollen. Bitte sehr. Sie müssen sich ja nicht bewerben. Niemand wird in den Aufsichtsrat gezwungen. Komischerweise fühlt sich keiner der Männer in den Aufsichträten als Quotenmann, obwohl es – siehe oben – im hohen Grad unwahrscheinlich ist, dass der unfähigste männliche Aufsichtrat immer noch besser ist als die qualifizierteste Frau, die – weil sie nicht zum Old Boys’ Network gehört – im Mittleren Management versauert.

In Norwegen gibt es eine Frauenquote. 40 Prozent der Aufsichtsratsplätze aller größeren börsennotierten Aktiengesellschaften müssen seit 2008 von Frauen besetzt werden. Sonst drohen drakonische Strafen bis hin zum Ausschluss von der Börse. Ist das Kapital aus Norwegen geflüchtet? Geht das Land dem wirtschaftlichen Niedergang entgegen? Nein.

Vor allem: in der deutschen Politik gibt es eine Frauenquote. Die Grünen machten den Anfang (wie bei so vielem), die CSU zog 2010 nach. Glaubt irgendjemand, dass Angela Merkel ins Kabinett gekommen wäre, wenn  sie nicht gleichzeitig Quotenfrau und Quoten-Ossi gewesen wäre? Und nun ist sie Kanzlerin. Es hat schlechtere Regierungschefs gegeben. Dass ausgerechnet sie den Plänen ihrer Kollegin Ursula von der Leyen für eine gesetzliche Regelung der Quote in der wirtschaft eine Abfuhr erteilt hat, ist bitter. Und kurzsichtig. Denn die Quote wird kommen. Nicht zuletzt deshalb, weil die Wirtschaft sie will. Hier, wie beim Umweltschutz, dem CO2-Austoß, dem Abbau von Subventionen, der Lebensmittelkontrolle und ähnlich gelagerten Fällen, wo der Markt eben nicht von sich aus eine Lösung bereit stellt, möchte sie zu ihrem Glück gezwungen werden. Wenn nicht diese, wird die nächste Bundesregierung ihr den Gefallen tun.

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40 Gedanken zu “Wenn die Luft in den Chefetagen nach Männerschweiß riecht;”

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    Da hilft kein „Ironie-Modus“! Sollten Sie den Artikel 1 unserer Verfassung nicht kennen? Wie sollten Sie auch, Sie sind ja Franzose!

    „bei den Grünen gibt es nicht einmal eine attraktive Frau, die sind alle fett und stattlich bzw. übergewichtig wie Claudia Fatima Roth. Das sind hässliche Frauen à la Alice schwarzer, die kein Mann haben will. Deswegen wollen Männer nicht hin. Ironie modus natürlich“

    Schade, daß es hier keinen Grünen gibt, der sich auf das Niveau von Herrn Berger begibt, selbstverständlich im Ironie Modus!

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    @ Karl

    bei den Grünen gibt es nicht einmal eine attraktive Frau, die sind alle fett und stattlich bzw. übergewichtig wie Claudia Fatima Roth. Das sind hässliche Frauen à la Alice schwarzer, die kein Mann haben will. Deswegen wollen Männer nicht hin. Ironie modus natürlich.

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    Vielleicht hätte ein Athener aus dem goldenen Zeitalter Griechenlands den gordischen Knoten durchschlagen können

    „Bei uns gibt es Verfassungen, die den Bürger dazu verpflichten, bis zum dreißigsten Lebensjahr eine Familie zu gründen. Mißachtet er dies und kann kein Kind vorzeigen, wird er auf ewig mit Schimpf und Schande aus der Bürgerschaft ausgeschlossen.“

    Könnte man dies zusammendenken mit Überlegungen, wie sie z.B. auch von Cora Stephan formuliert werden?

    „… gute Gründe für ein Zurückdrängen des männlichen Karrieremodells, für die Entzerrung von Lebensplänen und für eine neue Form der Kooperation der beiden mit unterschiedlichen Präferenzen und Stärken ausgestatteten Geschlechter.
    Die heute so hohe Lebenserwartung offenbart, wie absurd es ist, die wichtigen Dinge im Leben – wie ein befriedigendes Berufsleben und den Nachwuchs, den sich alle wünschen – in einen relativ kurzen Lebensabschnitt zu packen.“ (http://cora-stephan.blogspot.c.....zahlt.html)

    Vielleicht könnte man dies mit einer Regelung ergänzen, dass nur diejenigen, egal ob Männlein oder Weiblein, in eine Führungsposition berufen werden, die nachweisen können, dass sie imstande sind, ein erfolgreiches kleines Familienunternehmen zu führen. Die Wirtschaft und die res publica könnten realisieren, dass sie mit solch gestandenen Frauen und Männern besser fahren als z.Z. mit Praktikanten, versprengten Elementarteilchen, „14 Stunden plus arbeitenden Männern im Dopaminrausch“ (Matthias Horx). EJ hat natürlich recht, wenn er betont, dass die „freien“ Männer sich dabei gewaltig umorientieren müssen.

    Wie man unsere metrosexuellen „Eliten“ einbinden kann, weiss ich nicht.

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    @ Rita E. Groda: Möglicherweise war es früher ja so, dass Frauen bessere Uni-Abschlüsse bekamen, wenn sie kürzere Röcke trugen. Heute jedenfalls bekommen sie mit ihren besseren Abschlüssen und kürzeren Röcken keine Vorstandsjobs, soviel steht fest.

    Die Kinder-Infrastruktur muss in jedem Fall ausgebaut werden, unabhängig von Quoten und berufstätigen Frauen. Wenn Frauen mehr arbeiten, können Männer eben nicht mehr soviel arbeiten; mir persönlich kommt das sehr entgegen.

    Die gerechteste Lösung besteht in einer Ausweitung von Halbtagsjobs. Dann können Männlein & Weiblein im Durchschnitt je 20 Stunden arbeiten, und die Familie bleibt trotzdem erhalten. Herr Sarrazin hat gezeigt, dass man auch als Vorstandsmitglied in 20 Wochenstunden prima seinen Job erledigen und den Rest der Zeit dazu nutzen kann, Bestseller zu schreiben oder sich im Idealfall um seine Kinder zu kümmern.

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    @EJ: Wir unterscheiden uns tatsächlich nur in den Methoden.

    Schauen wir uns den Artikel 1 unseres Grundgesetzes an, so gibt es tatsächlich ein verfassungswidriges Verhalten in unserer Republik, was die Gleichstellung von Mann und Frau betrifft. Zuerst müßten wir also die Verfassungsmäßigkeit herstellen und nicht die Korrektur einer Verfassungswidrigkeit mit einem neuen Gesetzt.

    Ich gebe Ihnen Recht, freiwillig wird in dieser Angelegenheit vermutlich nichts geschehen; ob Zwang den gewünschten Effekt bringen wird, halte ich für mehr als zweifelhaft. Interessant für mich ist in diesem Zusammenhang, daß es keine lauten Rufe nach „Zwangsgesetzen“ in der „Kinderaufbewahrung“ gibt.
    Ein gesetzlicher durchzusetzender Anspruch auf Kinderunterbringung würde mehr Chancengleichheit erbringen, auf einen Schlag, als die Frauenquote.
    Warum höre ich in dieser und auch der öffentlichen Debatte niemals die Frage nach dem „cui bono“. Warum so „plötzlich“, so viele Jahrzehnte erst, nach Gründung unserer Republik, diese Zwangseinsicht, daß Frauen gebraucht werden? Als langjährig berufstätige Frau komme ich da zu der richtigen fraulichen Erkenntnis!

    Männer haben es heute tatsächlich ungleich schwerer, als Frauen. Daher schützen sie auch so erfolgreich ihre Männerbastionen. Frauen haben ihre Stärken schon längst erkannt, sie vernetzen sich erfolgreicher und leben schon längst in ihren eigenen Parallelwelten. In denen kommen Männer nur noch peripher vor, was in meinem Bekanntenkreis öfters dazu führt, daß sich die Männer alleingelassen und ausgeschlossen fühlen.
    Unlängst gab es eine interessante Studie darüber, wie unterschiedlich sich Männer und Frauen verhalten, wenn sie in eine fremde Stadt versetzt werden, welche Distanzen sie täglich zurücklegen und wie schnell sie sich akklimatisieren. In 6 Monaten legten die Männer zwar räumlich größere Distanzen zurück, als die Frauen. Die Frauen aber waren bereits nach 3 Monaten dicht vernetzt.
    In kürzester Zeit kannten sie den besten Bäcker, Metzger,die neuste Kneipe, den liebsten Sportverein, die interessantesten Schulen, Theater usw., während die Männer hier keine großen Kenntnisse aufzuweisen hatten. Fußball und Kneipe, das war`s.

    Geschlechterkampf heute ist Kranpf, genau so wie Klassenkampf. Es geht um ein Miteinander unter fairen Bedingungen. Viele Frauen – nicht nur ich – haben das Gefühl, das ihnen mal wieder von Männern etwas diktiert werden soll, weils denn der Wirtschaftlichkeit dient.
    Und das läuft heute nicht mehr.
    Sie sagen mit Bestimmtheit – macht euren Dreck doch alleine.

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    Rita E, Groda: Das ist ein gesellschaftliches Problem, kein wirtschaftliches … Chancengerechtigkeit

    Exakt. Ich ziehe nur den gegenteiligen Schluss daraus: Quote jetzt, weil es bis zur entsprechenden Gesellschaft „ewig“ dauern würde.

    Auch wenn wir schon fast keine Kinder mehr haben: Im Kern geht es um das Verhältnis des Mannes zu seinem Kind bzw. zu seinen Kindern. Das biologische Kinderkriegen der Frau wird auf Kindheit und Jugend der Nachkommen ausgedehnt, die Nachkommen werden dauerhaft im Privaten deponiert – die Familie des Mannes, das – Doppelsinn intendiert – heimliche Depot des Mannes, ist conditio sine qua non des freien Mannes, der Männerwelt.

    Das Eindringen der Frauen in die Männerwelt beeinträchtigt die Freiheit des Mannes, nimmt sie ihm tendenziell, stellt die Grenzen zwischen privater und Männerwelt in Frage, hebt sie tendenziell auf. So sollte es jedenfalls sein. Tatsächlich – @ KJN – dringen die Frauen aber nur als halbe Männer in die Männerwelt ein, affirmieren sie.

    Der Kompromiss zwischen Mann und Frau besteht vorläufig vor allem im Verzicht auf Nachkommen. (Oder deren Deponierung in der öffentlichen Hand.) Für eine Gesellschaft, in der Männer und Frauen gleichermaßen gebunden und frei sind, müsste der Mann ein ganz neues und ganz anderes Verhältnis zu den von ihm bisher vor allem nur gezeugten Kindern entwickeln, seine freie Männerwelt aufgeben.

    Eine für Mann und Frau chancengleiche Welt ist in ihrer Andersartigkeit bisher noch nicht mal denkbar. (Vielleicht wird sie – mangels (Denker-)Nachwuchses – auch niemals gedacht.)

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    Man sollte das Simpsonparadoxon nicht vergessen.
    Frauen haben die falsche Ausbildung.

    http://de.wikipedia.org/wiki/S.....t_Berkeley

    In Norwegen sind nicht mehr Frauen in der Führung beschäftigt. Nur im Aufsichtsrat gibt es mehr Frauen und die müssen nichts können. Die Politiker in den Aufsichtsräten der Landesbanken hatten auch keine Ahnung.
    Also nur bei leistungslosen Einkommen haben Frauen in Norwegen aufgeholt.

  8. avatar

    @KJN:“Wäre das Geschlecht tätsächlich sozial determiniert (“gender”), würde die Quote (z.B. für Aufsichtsräte) gar nichts bringen: Bis “frau” da ankommt, ist sie längst ein Mann.“

    So ist es!!!!!!!!

    Bzw. Frau ist bis dahin ein schlechterer Mann und keine bessere Frau.

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    @Roland Ziegler: Also zu meiner Zeit hieß es schon an der Uni, daß die Frauen gegenüber den Männer im Vorteil sind.
    Ein kurzer Rock, ein Augenklimpern und schon bekomme Frau das bessere Diplomthema, die besseren Noten, usw.
    Ja was denn nu`?

  10. avatar

    Halten wir uns seit Gründung unserer Republik nicht an das Grundgesetzt? Nämlich, daß keiner diskriminiert werden darf, wegen seines Geschlechts, seiner Religion, seiner Herkunft usw.?

    Es sieht tatsächlich so aus, juristisch gesehen! Die Einführung einer jeglichen Quote, ob nun Frauen- oder andere Quote, ist das Eingeständnis, daß wir uns seit über 60 Jahren verfassungswidrig verhalten.

    Ich stamme aus einer Familie mit aufrechtem Gang; frühzeitig wurde mir beigebracht, daß man nach oben tritt, nicht nach unten. Die Freiheit kommt vor der Demokratie, der Erfahrung meines Vaters nach.
    Und Freiheit bedeutet das Gegenteil von Diktatur und Zwang.

    Keiner meine, die Frauenquote wäre „Frauenförderung“, das Gegenteil ist der Fall. Es ist – zumindest teilweise – ein neues Diktat einer bestimmten Gruppierung in der Wirtschaft, die schon jahrelang weiß, daß ihr demnächst die hochqualifiziertesten Fachkräfte mangeln werden. Folgerichtig, bei gerechter Anwendung unserer Verfassung, wäre z.B. eine „Männerquote“, in der Form, daß in der Spitze eines Unternehmens nur eine bestimmte Quote Männer vorhanden sein darf. So sähe – zumindest optisch – die Sache anders aus.

    Wer weder in der Lage noch Willens ist, für geschlechtsneutrale Entlohnung, sowie die entsprechende Infrastruktur zu sorgen, was da sei Ganztagsschulen, genügend Kindertagesstätten, eine staatlich anerkannte qualifizierte Ausbildung für Kinderfrauen, Nannys usw.(die benötigen wir inzwischen so dringend wie Altenpflegepersonal) zu sorgen, der möge uns nicht die Frauenquote einreden. Das wird garantiert keine höchstqualifizierte Frau hinter dem Ofen hervorlocken.

    Frau die an die Spitze will schafft das auch ohne Quote; bei den derzeitigen „Betriebsbedingungen“ wird sie sich dann aber standhaft der „Reproduktion“ verweigern, wie ich heute tagtäglich von Abiturientinnen höre.

    Was Sparta betrifft – EJ erwähnte die spartanischen Verhältnisse gestern – Mädchen und Jungen wurden im Alter von ca. 7 Jahren getrennt. Die Jungen wurden den Männern übergeben und die Mädchen wurden ebenso konsequent in die drakonische Obhut der Frauen gegeben, um sich auf die geschlechtsspezifischen Rollen vorzubereiten.

    Das Ende von diesem Lied war war ein äußerst drastischer Rückgang der Geburtenrate.

  11. avatar

    @David: So sei es. Und wenn es mal nicht so ist, dann müssen eben Maßnahmen her, damit sich dasselbe Ergebnis einstellt. Eine dieser Maßnahmen ist die Quote.

  12. avatar

    Apropos Sparta, in Sparta wäre Karriere für Frauen leichter möglich gwesen, wurden da die Knaben nicht ab einem bestimmten Alter an die Männerrige abgegeben und durften gar nicht mehr zu Muttern zurück?
    Da könnte man also auch sagen, (Deutscher) Wanderer, kommst Du nach Sparta………

    .
    … jau !!! Das waren noch Zeiten – Frauen die zu ihren Männern standen. 😉
    .
    Und der Kampf ähnlich wie in 2011. Oder?

  13. avatar

    Liebe Rita E. Groda,

    ich verstehe die Aufregung nicht so wirklich. Wenn ich schreibe, dass ich den Eindruck habe, „dass viele Frauen einfach zu intelligent und anständig sind, als dass Sie sich auf die Spielchen in den deutschen Chefetagen einlassen wollten”, widersprechen Sie dem und belegen mit Ihrem Hinweis auf die 20-30 Prozent, dass ich eigentlich Recht habe. Denn zu dem „Spiel“ gehört eben auch, dass derzeit die Spielregeln unfair sind.

    Die Hoffnung von einigen hier ist doch, dass durch die Stärkung des „weiblichen Elements“ in den Führungsetagen sich auch eine andere Unternehmenskultur etabliert. Hier habe ich auch meine Zweifel und denke, dass eine härtere Gesetzgebung und Rechtsprechung im Bereich der Gleichbehandlung, die flächendeckende Versorgung mit Kinderbetreuung, eine „dienstleistende“Schule und andere familienfreundliche Maßnahmen vor allem notwendig sind.

    Wenn daneben auch eine geschlechtsneutrale Quote eingeführt wird, weiß ich nicht, wieso diese für die Frauen von Nachteil sein sollte.

    Mit bestem Gruß

    Ihr 68er

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    Ich stimme dem Artikel „vollumfänglich“, wie es so schön heißt, zu (übrigens auch den vorgängigen Artikeln von Frau Heckel mit derselben Stoßrichtung). Das wichtigste Argument scheint bei einigen Kommentatoren hier nicht richtig angekommen zu sein, weil sie es in ihren Repliken gar nicht aufnehmen; deshalb noch einmal: Leistung soll unabhängig vom Geschlecht zählen. Gut & schön, aber das ist heute eben nicht der Fall. Das ist ja gerade das Problem. Ein Bewerber hat aufgrund seines Geschlechts Vorteile gegenüber einer Bewerberin.

    Der Frauenquote mit dieser egalitären Utopie zu begegnen ist also geradzu widersinnig; sie soll ja gerade die herrschende Ungleichheit abzubauen helfen.
    Hinzu kommt, dass die Monokultur des Mannes aus ästetischen, z.B. olfaktorischen, und kulturellen Gründen ein Graus ist.

    Schön, dass im Artikel die Gruppierung erwähnt wurde, bei der dieser Groschen am schnellsten gefallen ist. Es waren nicht die Konservativen, und auch nicht die FDP.

    Zur Erkenntnis von Adam Smith, dass der Bäcker sein Brot nicht aus Menschenfreundlichkeit, sondern aus Gewinnsucht backt, möchte ich schließlich noch anmerken, dass der informelle moralische Rahmen, in dem diese Markthandlungen stattfinden, immer wichtiger und auch formaler wird. Wer weiß heute schon, was der Bäcker alles in sein Brot hineingemischt hat, um der Gewinnsucht zu frönen! Die Gewinnsucht des Bäcker ist selbstverständlich; das Vertrauen in seine Produkte aber nicht. Es handelt sich also um ein ganzes Bündel an Eigenschaften, die der Bäcker von heute haben muss, wenn er mir Brot verkaufen will: Er muss marktrational handeln, der Produktqualität verpflichtet sein und darf nicht versuchen, mich zu täuschen.

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    Es ist wohl nicht geklärt, inwieweit weibliches oder männliches Verhalten biologisch oder sozial determiniert ist. Bemerkenswert finde ich, daß meistens gerade die, die jegliche biologische (evolutionäre) sexuelle Konditionierung aus ideologischen Gründen strikt verneinen, Geschlechterquoten befürworten.
    Wäre das Geschlecht tätsächlich sozial determiniert („gender“), würde die Quote (z.B. für Aufsichtsräte) gar nichts bringen: Bis „frau“ da ankommt, ist sie längst ein Mann.
    Daher: Geschlechterquoten – Ergebnis biologistischen sexuell diskriminierenden Denkens von Feministinnen à la Alice Schwarzer.
    @Alan Posener „Männerschweiß
    Ich fühle mich diskriminiert: Auch Frauen transpirieren!

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    Zum letzten Absatz: So wie ab einer bestimmten Gipfelhöhe gilt, dass von da ab jeder nur für sich selbst einstehen kann, so gilt für Frau Merkel, dass sie keine Quotenkanzlerin ist. Sie ist, wie Sie es selbst sagen, sehr geehrter Herr Posener, nicht die schlechteste im Vergleich zu den früheren Regierungschefs. Ich vermisse Ihr öffentliches Fahlereingeständnis für ihre damalige Einstellung zum Irakkrieg. Das hält mich davon ab, zu ihr Vertrauen zu bekommen.

    Ganz schlecht ist Ihre Einstellung in Hinblick darauf, wer in diesem Staat das Sagen haben sollte. Sie begrüßen es offenkundig allen ernstes, wenn die Kanzlerin von der Wirtschaft zu ihrem Quoten-)Glück gezwungen werden würde. Das löst in mir unwillkürlich die Frage aus, wie es im Grunde bezüglich Ihres Staatsverständnis um Sie bestellt ist: Sind Sie ein Befürworter des demokratischen Dialogs oder des kapitalistischen Diktats? Wie standhaft sind Sie dabei?

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    @EJ: Apropos Sparta, in Sparta wäre Karriere für Frauen leichter möglich gwesen, wurden da die Knaben nicht ab einem bestimmten Alter an die Männerrige abgegeben und durften gar nicht mehr zu Muttern zurück?
    Da könnte man also auch sagen, (Deutscher) Wanderer, kommst Du nach Sparta………

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    @Lieber EJ: Was nützt Ihnen denn die Quote, wenn Sie nicht genug Frauen finden, die sich auf dieses Spiel einlassen?
    Diese Frage stelle ich auch schon Herrn Posener, mit folgendem Hinweis:
    Frauen müßen bei gleicher Anforderung immer noch doppelt so gut sein – um dann ca. 20 – 30% weniger zu verdienen. Das ist ein schlechtes Geschäft, und selbst Frauen können rechnen. Daran wird auch die Quote nichts ändern.

    Das ist ein gesellschaftliches Problem, kein wirtschaftliches. Solange es hier keine Chancengleichheit gibt – und nicht nur für Frauen, in Bereichen ebenso für Männer – können sie alles vergessen.

    Der Mindestlohn z.B. wäre ein gravierender Bestandteil von Chancengerechtigkeit.
    Ich habe Ihre Debatte mit KJN sehr aufmerksam verfolgt.
    Das Argument der Arbeit auf Krankenschein fand ich bemerkenswert und hochinteressant.
    Überall wird nämlich nur noch von Nutzen der Arbeit gesprochen, als Mittel zum Broterwerb.
    Die Arbeit an und für sich, als „Wert“ an und für sich, wird schon lange nicht mehr gesehen.

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    @Alan Posener: Langsam kotze ich hier ab!!!
    Nicht nur, weil offensichtlich, außer mir, keine Frau mehr gewillt ist, sich bei SM mit Verstand und Herz mit den Herren und der Frauenquote auseinanderzusetzen.

    Erfolgreiche Frauen, wie z.B. ich, sind strikt gegen die Frauenquoten, gerade wegen, mit Verlaub, Männern mit so großen Minderwertigkeitskomplexen, wie Herrn Berger, die vor Frauen sowieso keine Achtung haben – weder mit noch ohne Quote.

    Schwafelt euch nur aus hier, Ihr armen benachteiligten Männer. Ihr tut mir so Leid!
    Die Rechnung bekommt Ihr ganz bestimmt, von den Frauen ohne Quote, wie meiner Wenigkeit.

  20. avatar

    @ karl

    Die Grünen? Frauenpartei…im schlechtesten Sinne, nur nicht für die arme Frau am Fließband oder als Kassiererin. Claudia Fatima Roth ist aber nicht das Vorbild für Frauen. Ist sie eine Frau überhaupt? Unter Frau stelle ich mir was schöneres vor…

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    Abgesehen von den hahnebüchenden Argumenten im Artikel: Kann man Frau Merkel wirklich als „nicht zu schlechte“ Kanzlerin bezeichnen? Frau von der Leyen beweist jedes mal aufs neue, dass sie nicht das Zeug zur Ministerin hat (und typisch für Frauen dort auch noch Intrigen spinnt und Zickenkrieg mit Frau Köhler führt) – aber Papi hat sie ja dorthin buchsiert. Und die Grünen sind ein ganz schlechtes Beispiel: dort kann ein Mann kein Parteivorsitzender werden. Das ist Diskriminierung.

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    Gockeline hat nicht ganz Unrecht, nur man muss es unterlassen Geschlechtskämpfe à la Alice Schwarzer hier zu führen. Frauen sind nicht per se die bessere Menschen, Männer auch nicht: Leistung alleine zählt unabhängig von Geschlecht oder Herkunft, deswegen ist eine Quotenregelung fehl am Platz.
    Eine Familie zu gründen entscheidet jede/r für sich alleine, der Staat sollte sich in diesem Gebiet daraus halten. Wenn Frauen Karriere machen wollen, bitte schön, aber da hat der Staat nichts zu suchen. Es ist die alleine Entscheidung des Unternehmers den/die Beste/n einzustellen, zumindest in einer freien Marktwirtschaft, es sei denn Alan will Sozialismus einführen, wogegen ich grundsätzlich was hätte, nach dem Motto Friedrich dem Großen: „Jeder soll nach seiner Fasson selig werden“.

  23. avatar

    Alan, es wäre mal gut, wenn Du auch Frauen zitierst, die nicht auf Geschlechtskampf drauf sind. Bascha Mika und die taz sind kein Kriterium. Wie die frauenfeindliche Agitatorin Alice Schwarzer das sind Frauen die es akademisch nicht geschafft haben, und sich dank Spezialisierung auf dem Gebiet „Frauen sind Opfer“ mit einer Honorarprofessur begnügen müssen. Das Einzige was ich Frau Mika abnehme ist ihre Biografie von der Schwarzer, sie wird regelrecht demontiert. Dass die Schwarzer die französische Ehrenlegion überhaupt gekriegt hat, ist eine Beleidigung für dessen Gründer, Napoléon. Aber na gut, die Ehrenlegion hat sogar Sylvester Stallone bekommen…

  24. avatar

    Die Kehrseite der Medaille bei der Quotenregelung besteht darin, dass Rechtsradikalen wie einst sagen werden: „es gibt zuviele Juden in den Medien“ oder so ähnlich. Ich verweise nach wie vor auf Frau Élisabeth Badinter, Philosophin, Feministin, dreifache Mutter, schwanger während ihrer Promotion, Aufsichtsrat des Medienkonzerns Publicis, die gegen Frauenquote ist. Sie hat es ohne Quoten geschafft und das ist gut so.

    http://hiram7.wordpress.com/20.....eaktionar/

  25. avatar

    @ Alan
    Völlig richtig.
    Rechtsstaatlichkeit ist aber nicht gleich Demokratie. Der preussische Staat, der durchaus ein vorübergehendes Vorbild für das neue Ägypten sein könnte, war von Rechtsstaatlichkeit und Liberalität geprägt.
    Davon mal abgesehen würde eine Quotenregelung gegen das Grundgesetz sowie das Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz verstoßen.

  26. avatar

    was machen Frauen wirklich?
    Sie fordern und fordern und fordern wo es nur geht.
    Sie überfordern jeden um ihren Willen durchzusetzen.
    Frauen sind nicht die besseren Meschen.
    Frauen die eine gute Schule besucht haben,
    gehen keinen Schritt rückwärts.
    Sie wollen keine Pflichten mehr übernehmen in der Familie.
    Alles wird abgewälzt.
    Das bringt viel Unsicherheit und Unruhe in Familien.
    In Zukunft werden Männer dann nur noch für Drecksarbeit gebraucht.
    Im Strassenbau,Bergbau,Müllabfuhr,überall wo niemals Frauen arbeiten wollen.
    Frauen wollen nur in Machtpositionen.
    Nun schieben sie die Hausarbeit und Kinder auf die Männer.
    Der Rest soll der Staat aufnehmen.
    Der Staat übernimmt zu viel, das nicht mehr zu bezahlen ist.
    Familie ist Privatsache.
    Frauen werden durch Karriere härter und unweiblicher.
    Kinder müßen auf diese Weiblichkeit nun verzichten?
    Ich wette, in paar Jahren will kein Mann mehr solche Karrierfrauen haben.
    Zu unpersönlich werden sie.
    Zu fordernd.
    Noch finden es ein paar interessant.

  27. avatar

    @Alan Posener: Wie sieht es eigentlich mit der Quote bei SM aus?
    Frau darf doch fragen, warum hier beinahe ausschießlich Männer über die Frauenquote diskutieren.

    Die Ursachen für die Nichtanwesenheit hier dürften ähnliche sein, wie in den Vorstandsbereichen Deutscher Unternehmen!

    @68er: Das halte ich für ein Gerücht:“Ich habe schon lange den Eindruck, dass viele Frauen einfach zu intelligent und anständig sind, als dass Sie sich auf die Spielchen in den deutschen Chefetagen einlassen wollten“. Frauen müßen bei gleicher Anforderung immer noch doppelt so gut sein – um dann ca. 20 – 30% weniger zu verdienen. Das ist ein schlechtes Geschäft, und selbst Frauen können rechnen. Daran wird auch die Quote nichts ändern.

  28. avatar

    Frau Groda trifft mit dem Hinweis auf das Regenerationsproblem den zentralen Punkt. Mit der Frauenquote ist das Problem nicht gelöst. Regeneration geht weiter zulasten der Frauen – sofern sie sich nicht durch schlichte, leider irgendwie aber auch etwas kontraproduktive Regenerationsverweigerung davon befreien.

    Notwendig wäre nichts weniger als ein gesellschaftlicher Wandel, der in seinem grundstürzenden Charakter so ziemlich dem der Entwicklung des Westens in den letzten Jahrhunderten gleichkommen müsste. Da die Herren der Schöpfung – gottgleich – aber das Ende der Geschichte, den universalen Entwicklungsstopp (Nu‘ is‘ gut!) dekretiert haben, sind die Chancen zu solcher Entwicklung nicht groß.

    Dennoch bin ich für die Quote. Sicher, die tumben spartanischen Kampfmaschinen kriegen es fertig, nicht mal zu bemerken, dass ihnen das Heimchen am Herd nicht mehr die siebenjährigen Söhne fertig zum Drill anliefert. (Agon! Agon! Mann ist ja so beschäftigt!) Spätestens beim letzten Heldenbegräbnis könnte den Fatzkes aber doch vielleicht auffallen, dass ihnen sowohl Bestattungspersonal als auch Bestattungspublikum fehlen …

  29. avatar

    … tja apo. Wer das eine will, muss das andere mögen. Das ist keine Frage der Haarfarbe.
    .
    Weder die ‚Frauenquote‘, noch ‚Genderquark‘ sind meine Erfindung. Also, werden wir nach Ihrer Theorie – ‚dumm-gemainstreamt‘. Oder?

  30. avatar

    @ David Berger: „Ein Unternehmen ist keine Demokratie“. Richtig. Aber Unternehmen sind auch keine rechtsfreien Räume außerhalb der Demokratie. Es gibt das Betriebsverfassungsgesetz, es gibt Mitbestimmung, und es gibt den Grundsatz gleicher Liohn für gleiche Arbeit – sämtlich Errungenschaften, die der Gesetzgeber den Unternehmen vorgegeben hat, und zwar auch deshalb, weil die Unternehmen das gern machen wollten, aber nur, wenn alle mitmachen.
    @ Derblondehans: Es gibt Theorien, wonach blonde Menschen dümmer seien als etwa Vietnamesen oder Juden. Selbstverständlich lehne ich solche rassistischen Theorien ab. Aber dieser Einwurf hätte einen Rassisten wie Sarrazin womöglich in seinem diesbezüglichen Vorurteil bestätigt.

  31. avatar

    Eine unnötige Diskussion. Die ‚Frauenquote‘ hat sich erledigt. Siehe ‚Leitfaden zur sprachlichen Gleichbehandlung‘ von 2009.
    .
    Dieser Leitfaden ersetzt beispielsweise Begriffe Vater und Mutter durch ‚Elternteil‘ oder ‚das Elter‘.
    .
    Mithin ist der Begriff – ‚Frauenquote‘ – schon gestrig, da die Geschlechter, per Gesetz, nicht mehr existieren.

  32. avatar

    „Der Markt ist für die bestmögliche Verteilung der Güter und Dienstleistungen zum bestmöglichen Preis zuständig, für mehr nicht.“

    Ganz genau, ein Unternehmen ist keine Demokratie, zumindest in der freien Wirtschaft.
    Angebot und Nachfrage ist das Gesetz des Marktes, nicht Gerechtigkeit. Nicht einmal die Gerichte sind für Gerechtigkeit zuständig, sondern für Rechtsprechung. Eine Quotenregelung, egal für wen, wäre ein weiterer Schritt zur Verstaatlichung der Wirtschaft. Man braucht keine Quoten, sondern Chancengleichheit an der Quelle sprich im Bildungssystem. Die Amerikaner machen es vor mit der Affirmative Action.

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    Ich weiß nicht, was ich von den Frauenquoten halten soll. Sicherlich führt sie zu einer gerechteren Verteilung der Posten in der Wirtschaft, vielleicht auch zu einer Veränderung der Unternehmenskultur, das wäre zu hoffen. Aber eigentlich wäre es sinnvoller, auf anderem Wege ein angenehmeres Klima in den deutschen Führungsetagen herzustellen, das von sich aus dazu führen könnte, dass Frauen und „Betamännchen“ die Chance – aber auch die Lust – hätten, sich unter den Alphamännchen zu tummeln. Angemessene Arbeitszeiten, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, faire Umgangsformen, transparente Personalentwicklung etc. pp.

    Ich habe schon lange den Eindruck, dass viele Frauen einfach zu intelligent und anständig sind, als dass Sie sich auf die Spielchen in den deutschen Chefetagen einlassen wollten. Ich glaube auch die Damen machen oft eine recht nachvollziehbare Folgen-Nutzen-Abwägung und entscheiden sich für den sicheren Platz in der zweiten Reihe, für ihre Kinder, für ihre Gesundheit, für ihre Selbstachtung. Da können die Männer noch einiges von den Damen lernen.

    Was mir aber ganz wichtig ist: man sollte nicht den Fehler machen, die Schuld für die derzeitige Situation alleine den Männern in die Schuhe zu schieben. Wie die aktuelle Debatte zeigt, handelt es sich um ein Streit, deren Frontlinie quer durch beide Geschlechterreihen geht. Und das wundert nicht, denn all die Alphamännchen und Betaweibchen sind doch zum größten Teil von ihren Müttern und Lehrerinnen erzogen und sozialisiert worden. Wenn diese wirklich eine Veränderung in dieser Frage wollten, hätten sie doch ihre Töchter und Söhne so erziehen können, dass es den Damen und auch den Herren einmal besser ergeht. Eine fürsorgliche Mutter sollte ja auch kein Interesse daran haben, dass ihr Sohn als Vorstand eines Großkonzerns seine Kinder nur für ein paar Stunden in der Woche sieht und mit 50 am Herzinfarkt stirbt.

    Aber offensichtlich gibt es sowohl bei vielen Frauen als auch bei vielen Männern in Deutschland die Vorstellung, „da Oben“ müsse der Wind rauher sein und Frauen wären dort fehl am Platz. Es wäre schön, wenn die Quote an dieser Sichtweise etwas ändern würde. Das wäre nicht nur ein Beitrag zur Geschlechtergerechtigkeit sondern vor allem ein Gewinn für unsere Unternehmenskultur.

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    @Alan Posener: Ganz prinzipiell bin ich ja nicht gegen die Quote. Allerdings, was machen Sie, wenn Sie nicht genug Frauen finden, die sich das antun.
    Dürfte ich vielleicht darauf hinweisen, daß auch“Frau Vorstand“ ggf. ihren Nachwuchs unterzubringen hat. Nicht jede Frau Vorstand möchte ihre Kinder ins Internat abschieben – und da Frau Vorstand vermutlich Personal beschäftigt, muß sie dafür erst mal auch qualifiziertes finden.
    Frau Merkel ist hier kein besonders gutes Beispiel, als kinderlose Politikerin. Frau Ärztin oder Frau Richterin kann ihren Beruf heute schon nicht mehr ohne Personal ausüben, da.h. auch daß sie gleich bezahlt werden muß …. Leider wird also die Zwangsquote nicht den nützlichen Nebeneffekt haben, auch für nicht vorständische Frauen eine entsprechende Infrastruktur zu schaffen, wie Ganztagsschulen, die eine erfolgreiche Berufstätigkeit für Frauen überhaupt erst möglich macht.

    By the way – es gibt Branchen, da sollte man erst mal eine Männerquote einführen, z.B. im Handel.

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