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Von der Bescheidenheit eines Christenmenschen

Zu den beständigsten Vorurteilen christlicher Ideologie gehört die Unterstellung, das „Neue Testament“ enthalte eine neue Moral. Das alte – jüdische – Gesetz der Rache sei abgelöst worden durch das neue Gesetz der Vergebung und der Liebe.
Das ist Unsinn.


Der Neue Bund bedeutet lediglich, dass nicht die Juden, sondern die Christen fortan das auserwählte Volk Gottes sind. Das Mosaische Gesetz wird dort (und nur für Nichtjuden) aufgehoben, wo es das Proselytenmachen behindert. Heidnische Männer brauchen sich also nicht zu beschneiden, um dem Volk Gottes beizutreten, Heiden müssen auch nicht koscher essen.
Davon aber, dass Mord, Raub oder Unzucht fortan ungestraft sein sollten, kann keine Rede sein. Moses gab einem Volk – im Grunde einem Staat – Gesetze; die Christen akzeptierten in allen Dingen außer der Religion die staatliche Autorität Roms, die mindestens so grausam, wenn nicht grausamer war als jene der jüdischen Propheten und Könige. Dass Jesus und Paulus keine Anweisungen gaben, wie mit Mördern und Dieben, Kriegsgefangenen und entlaufenen Sklaven umzugehen war, lag daran, dass sie keine Macht hatten. Wie Dieter Nuhr sagt: „Der Islam ist nur dort tolerant, wo er keine Macht hat.“ Das gilt auch für das Christentum. Als das Christentum Staatsreligion wurde, war es mit der Toleranz vorbei.
Ja, sagen die Christen, aber der Unterschied zwischen einem Christen und einem Juden ist, dass der Christ seine Feinde mit schlechtem Gewissen hasst. Der Jude aber hasst aus vollem Herzen und mit gutem Gewissen. Das ist natürlich religiöser Rassismus. Dieser angebliche Wesensunterschied zwischen „altem“ und „neuem“ Bund hat zwei Jahrtausende hindurch Vorurteile gegen die Juden genährt.
Dass es mit der christlichen Nächstenliebe – von der Feindesliebe ganz zu schweigen – in der Praxis allerdings nie zum Besten bestellt war, dafür mag mir William Shakespeare bürgen, den man nicht verdächtigen kann, ein besonderer Judenfreund zu sein. Ausgerechnet dem jüdischen Schurken Shylock legt Shakespeare diese Anklage über den christlichen Kaufmann Antonio in den Mund:
„Er hat mich beschimpft, mir ’ne halbe Million gehindert; meinen Verlust belacht, meinen Gewinn bespottet, mein Volk geschmäht, meinen Handel gekreuzt, meine Freunde verleitet, meine Feinde gehetzt. Und was hat er für Grund! Ich bin ein Jude. Hat nicht ein Jude Augen? Hat nicht ein Jude Hände, Gliedmaßen, Werkzeuge, Sinne, Neigungen, Leidenschaften? Mit derselben Speise genährt, mit denselben Waffen verletzt, denselben Krankheiten unterworfen, mit denselben Mitteln geheilt, gewärmt und gekältet von eben dem Winter und Sommer als ein Christ? Wenn ihr uns stecht, bluten wir nicht? Wenn ihr uns kitzelt, lachen wir nicht? Wenn ihr uns vergiftet, sterben wir nicht? Und wenn ihr uns beleidigt, sollen wir uns nicht rächen? Sind wir euch in allen Dingen ähnlich, so wollen wir’s euch auch darin gleich tun. Wenn ein Jude einen Christen beleidigt, was ist seine Demut? Rache. Wenn ein Christ einen Juden beleidigt, was muss seine Geduld sein nach christlichem Vorbild? Nu, Rache. Die Bosheit, die ihr mich lehrt, die will ich ausüben, und es muss schlimm hergehen, oder ich will es meinen Meistern zuvortun.“
Seit dem 11. September 2001, als fast über Nacht Zehntausende religiös eher Indifferente zu Islam-Experten mutierten, werden die gleichen Argumente gegen den Koran mobilisiert wie gegen die Torah. Die Heilige Schrift des Islam predige den Dschihad gegen die Ungläubigen.
Als Mohammed – unterstellen wir einmal, es handele sich um eine reale geschichtliche Figur – seine Lehre verkündete, die man als Versuch der Synthese von Christen- und Judentum oder als christliche Häresie bezeichnen kann, ging es um die religiöse und politische Einigung der arabischen Stämme, um gegen die Weltherrschaftspläne der christlichen Kaiser und der zoroastrischen persischen Herrscher zu kämpfen. Deshalb enthält der Koran, wie die Torah, Anweisungen zum Umgang mit Feinden, Verrätern und so weiter. Sie sind nicht grausamer als die in Byzanz und Rom geltenden Gesetze.
Dennoch hat Papst Benedikt XVI fast auf den Tag genau fünf Jahre nach den Anschlägen von 9/11 ausgerechnet den Dialog zitiert, „den der gelehrte byzantinische Kaiser Manuel II. Palaeologos wohl 1391 im Winterlager zu Ankara mit einem gebildeten Perser über Christentum und Islam und beider Wahrheit führte“. In der siebenten Gesprächsrunde kommt der Kaiser auf das Thema des Dschihad, des heiligen Krieges, zu sprechen. „Der Kaiser wusste sicher, dass in Sure 2,256 steht: Kein Zwang in Glaubenssachen – es ist wohl eine der frühen Suren aus der Zeit, wie uns ein Teil der Kenner sagt, in der Mohammed selbst noch machtlos und bedroht war“, so der Papst. „Aber der Kaiser kannte natürlich auch die im Koran niedergelegten – später entstandenen – Bestimmungen über den heiligen Krieg. Ohne sich auf Einzelheiten wie die unterschiedliche Behandlung von ‚Schriftbesitzern’ und ‚Ungläubigen’ einzulassen, wendet er sich in erstaunlich schroffer, für uns unannehmbar schroffer Form ganz einfach mit der zentralen Frage nach dem Verhältnis von Religion und Gewalt überhaupt an seinen Gesprächspartner. Er sagt: ‚Zeig mir doch, was Mohammed Neues gebracht hat, und da wirst du nur Schlechtes und Inhumanes finden wie dies, dass er vorgeschrieben hat, den Glauben, den er predigte, durch das Schwert zu verbreiten’.“
Benedikts Regensburger Rede war eine Provokation nach gutem alten 68er Vorbild, bei der die Reaktionen der Gegenseite das Quod erat demonstrandum liefern. Und die Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten. Hassprediger riefen den Pöbel auf die arabische Straße. Islamisch-fundamentalistische Websites drohen mit der „Ausradierung Roms“. Die kurdisch-irakische Extremistengruppe Ansar al-Sunna drohte mit Angriffen einer „islamischen Armee“ auf den Vatikan. In der somalischen Hauptstadt Mogadischu werden eine italienische Nonne und ihr Leibwächter erschossen. Der palästinensische Regierungschef Ismael Hanijeh fordert den Papst auf, seine „Angriffe“ einzustellen. Derweil verübten radikale Palästinenser, die sich „Löwen des Monotheismus“ nennen, einen Sprengstoffanschlag auf eine Katholische Kirche im Westjordanland und, da sie schon dabei waren, auf ein Anglikanisches und ein Griechisch-Orthodoxes Gotteshaus gleich mit. Der Leiter der Moslem-Brüderschaft, Mohamed Mahdi Akef, rief alle moslemischen Staaten dazu auf, mit dem Abbruch ihrer Beziehungen zum Vatikan zu drohen, sollte der Papst seine Äußerungen nicht zurücknehmen. Die Organisation islamischer Staaten OIC warf dem Papst vor, er habe eine Verleumdungskampagne gegen den Islam und den Propheten Mohammed begonnen. Der Chef der türkischen Religionsbehörde, Ali Bardakoglu, sagte, Benedikt habe eine „Kreuzfahrermentalität” und eine „feindselige Haltung” an den Tag gelegt. Der stellvertretende Vorsitzende der türkischen Regierungspartei AKP, Salih Kapusuz, erklärte, der Papst werde wegen seiner Äußerung als negative Figur wie Hitler und Mussolini in die Geschichte eingehen. Der Oberste Führer Irans, Ajatollah Ali Chamenei, nannte die „empörten Reaktionen“ in der muslimischen Welt „verständlich“; die Papst-Rede sei das „letzte Glied eines Komplotts für einen Kreuzzug“ gegen den Islam unter Führung der USA. Und die Terrororganisation Al-Qaida drohte dem Westen wieder einmal mit einem heiligen Krieg, wohl vergessend, dass sie den längst erklärt hat: „Ihr Ungläubigen und Despoten, wir werden unseren Dschihad fortsetzen und niemals aufhören, bis Gott uns hilft, eure Hälse abzuschneiden und das flatternde Banner des Monotheismus weht und Gottes Herrschaft über alle Völker und Nationen errichtet ist“. Nach dem Sieg im Dschihad werde es für die Unterlegenen nur die Möglichkeit geben, zum Islam überzutreten oder „mit dem Schwert getötet zu werden“.
Wie der französische Philosoph André Glucksmann bemerkte, habe Manuel Palaeologos vor mehr als einem halben Jahrtausend seinen Einwand gegen Mohammed „in aller Seelenruhe“ vortragen können, während das Zitieren dieses Einwands heute „zur unerträglichen und todeswürdigen Blasphemie geworden“ sei: „Untrüglicher Beweis für den derzeitigen Niedergang des ‚Dialogs’ zwischen den Religionen: Diejenigen, die gegen das von Benedikt XVI. angeführte Zitat Sturm laufen, bestätigen damit unwissentlich die Vorwürfe Manuels II.“.
Jein. Der politische Islam, zumal in seiner terroristischen Variante, ist eben eine moderne Erscheinung. Zu behaupten, er habe mit dem Islam nichts zu tun, ist so unsinnig wie die Unterstellung, das Christentum habe mit den Kreuzzügen, der Inquisition, dem Kolonialismus oder dem Klerikalfaschismus nichts zu tun, der Stalinismus nichts mit dem Marxismus. Zu behaupten jedoch, der Islam führe zwangsläufig in den Terror, ist so unhistorisch wie die Behauptung, „der Jude“ sei dem „alttestamentarischen Gesetz der Rache“ verpflichtet; heißt, den Terroristen recht geben, die sich als die einzig wahren Muslime ausgeben.
Wer die von Benedikt zitierte Rede des Palaeogolos so historisch-kritisch liest wie Benedikt den Koran, erkennt eine gewisse historische Ironie. Manuel war zum Zeitpunkt des Dialogs noch nicht Kaiser, sondern Kronprinz des zusammengeschrumpften oströmischen Reichs, das damals Vasallenstaat der osmanischen Herrscher war. Als Anführer einer kleinen christlichen Truppe in Diensten des islamischen Sultans führte er Krieg gegen dessen islamische Gegner. Und trotz seiner Kritik an Mohammeds Lehre vom Dschihad war Manuel als Kaiser nach seinem Bruch mit den Osmanen nicht bereit, als Preis für einen erhofften westlichen Hilfs-Kreuzzug gegen die Türken die Wiedervereinigung der Orthodoxen Kirche mit Rom anzubieten: „Lieber den Turban des Sultans als die Tiara des Papstes“ war damals unter den Christen des Ostens ein geflügeltes Wort. Später erneuerte Manuel sogar das Bündnis mit den Osmanen, denen er im Kampf gegen den Mongolenführer Tamerlan zur Hilfe kam. Mit dem Sultan Mehmed I. war der Kaiser persönlich befreundet.
Wenn also die Reaktionen des Jahres 2006 Manuels Kritik am Islam bestätigen, wie Glucksmann schreibt, so dokumentiert der Dialog im Heerlager zu Ankara 1391 durchaus auch das Gegenteil dessen, was Manuel behauptet, nämlich die Toleranz derr muslimischen Herrscher seiner Zeit. Ganz anders wird die Ecclesia triumphans hundert Jahre später nach Abschluss der Reconquista in Spanien gegen Muslime und Juden vorgehen. Zwangsbekehrung oder Ausweisung lautet für Muslime und Juden die Alternative, wobei die zwangsbekehrten muslimischen „Moriscos“ und jüdischen „Conversos“ der ständigen Verfolgung durch die Inquisition ausgesetzt sind. Hunderttausende sephardische Juden werden vor dem eliminatorischen Antisemitismus der Katholiken fliehen und auf Einladung des Sultans Beyazid II im Osmanischen Reich eine Zuflucht finden.
Darauf hätte Benedikt hinweisen können, wenn es ihm nicht nur um eine Provokation, sondern auch um die historischen Fakten gegangen wäre. Freilich um den Preis, seine große Erzählung von der überlegenen Vernunft der Katholischen Kirche in Frage zu stellen.
In seiner Regensburger Rede erklärte Benedikt das Toleranzgebot in der zweiten Sure des Korans mit Mohammeds Machtlosigkeit zur Zeit der Abfassung. Doch auch das von ihm zitierte Plädoyer Manuels für Toleranz wird aus einer Position der Machtlosigkeit vorgetragen. Die Lehre ist auch hier, dass Muslime und Christen gern für Toleranz plädieren, so lange sie machtlos sind. Bekommen sie aber Macht, hat es die Toleranz erheblich schwerer.
Die Identifikation mit der Politik und der Staatsmacht bekommt eben keiner Religion, weder dem Hinduismus in Indien noch dem Buddhismus in Sri Lanka, weder dem Judentum in Israel noch dem Christentum in den Südstaaten der USA. Sie bekam dem Protestantismus nicht, als sich Luther mit den Fürsten gegen die Bauern verbündete, und sie bekam auch dem Atheismus nicht, als er zur Staatsreligion des real existierenden Sozialismus wurde.
Die Tragödie der arabischen Welt ist aber nicht die Stärke des Islam. Ihre Tragödie ist die Schwäche des weltanschaulich neutralen Staats. Diese Schwäche hat viele Gründe: die Clan-Struktur der Gesellschaft; das Übergewicht der feudalen Landbesitzer gegenüber der Mittelschicht; das Erbe des türkischen und europäischen Kolonialismus; die Willkür der Grenzziehung und nation building nach 1918; das Vorbild Atatürks und die Rolle der Armee als Motor der Modernisierung; das Bündnis vieler arabischer Diktatoren mit der Sowjetunion im Kalten Krieg; die Diskreditierung des arabischen Nationalismus in den verlorenen Kriegen gegen Israel 1948, 1956, 1967 und 1973, der Fluch des Öls; die Korruption der Machteliten usw. usf.
Da die Religion nicht das Hauptproblem der Region ist, ist auch die Kritik der Religion, so legitim und notwendig sie ist, auch nicht der Schlüssel zur Lösung dieser Probleme. Schon gar nicht ist es hilfreich, die Überlegenheit der Religion der ehemaligen europäischen Kolonialmächte zu propagieren. Eine Überlegenheit, die ohnehin keinem Juden und keinem Moslem einleuchtet.

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103 Gedanken zu “Von der Bescheidenheit eines Christenmenschen;”

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    Lieber Alan Posener,
    offenbar sind Sie verreist oder aus dem Gleis geraten, als ich von der Suche über Seelenwanderung anfing. Allerdings glaube ich nicht, dass Sie jemand aus dem Gleis werfen kann. Joan Didion zeigt mir, wenn sie auch einen anderen Ansatz hat und in „The Magical Year“ zu flach bleibt, dass ich nicht allein mit solchen Gedankengegängen bin. Ich glaube, das Buch wirkt so flach auf mich, weil sie sich an sich extreme Sorgen um ihre komatöse Tochter machen müsste, und das bleibt aus.
    Sie erlebt dort sicherlich eine sehr tiefe Trauer, aber sie kommt nicht richtig an, als hätte sie in einem Nebel geschrieben.
    Stellen Sie sich vor, ich würde sagen: „Es gibt Gott.“
    Dann würden 1000 Stimmen rufen: „Haste Beweise?“
    Da persönliche Erfahrungen nicht als Beweise gelten dürfen und als Verkettung von Zufällen abgetan werden können, hätte ich keine. Gott ist also eine statistikfreie Wesenheit. Er fälscht sie nicht mal selbst. Es gibt mehr, was gegen ihn als für ihn spricht, beispielsweise der Holocaust, andere Genozide, Nineleven, auch viele Einzelschicksale. Aber er ist trotzdem wichtig und zwar deswegen, weil er kein Mörder sein kann. Morden kann der Mensch gründlich genug, dafür muss man nicht Gott sein. Gott kann man nur sein, damit der Mensch den schwierigeren Weg des Verzeihens und In-sich-Gehens geht. Gut zu sein ist schwer, böse ganz leicht. Das ist der Grund, warum ich ihn nie verworfen habe und sage: „Es muss ihn geben, weil wir ihn brauchen, denn ohne ihn hätte sich die Menschheit längst gegenseitig umgebracht.“

    Dass man also so was eigentlich nicht sagen kann, weil nur Beweiskräftiges gilt, selbst wenn Beweise zur Not gefälscht werden, erklärt die ganze europäische Misere, Kinder mit 13 nachts bei McDonalds, Parks in der Hand von Drogenhändlern, mangelnde Erziehung und Grenzen, Gewalttätigkeit, Schulversagen. Mercedes, BMW, Audi, VW, Porsche, schön, aber geschenkt. Der Schatz des Abendlandes war wie der von Asien (+Hebräer) der Glauben. Und jetzt sind wir nach den indischen und griechischen Schriften mal wieder und nicht zum ersten Mal im Stadium vier. Das erklärt, warum Apokalypsen geschrieben wurden. „From Dawn to Decadence“, true.
    Es sei denn, mehr Zeitungen und news outlets fassten sich ein Herz, so dass Autoren ab und zu so etwas schreiben könnten wie Sie über Weihnachten, denn wie ich an mir selbst sehe, ist das alles nicht ganz so tief verschüttet wie es scheint. Der Atheismus der Linken und auch der Gierigen muss uns langsam am Arsch vorbei gehen.
    Schönen Advent!

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      Wie Sie wissen, lieber Parisien, kann man weder die Existenz noch die Nichtexistenz von Gott beweisen. Deshalb hat schon vor 2000 Jahren ein sehr kluger Mann aus Nazareth gesagt: „An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.“

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    Nachtrag:
    Doukas nennt übrigens eine Äußerung, die man zwar nicht als geflügeltes Wort, aber ihm zufolge als weitverbreitete Meinung anzusehen hat:
    „[Notaras]dared to say against the Latins, “It would be better to see the turban of the Turks reigning in the center of the City than the Latin miter.” The Constantinopolitans, in their despair, had been saying, “Would that the City were delivered into the hands of the Latins, who call upon Christ and the Theotokos, and not thrown into the clutches of the infidel.” It was at this time that the grand duke made the above statement.“

    Die paßt allerdings nicht so recht zu Ntaras‘ „geflügeltem Wort“.

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    Wie schön, daß immer wieder von so intimen Kennern der Geschichte wie Herrn Posener der von bösen islamophoben Menschenhassern angeschwärzte Islam weißgewaschen wird.

    „Und trotz seiner Kritik an Mohammeds Lehre vom Dschihad war Manuel als Kaiser nach seinem Bruch mit den Osmanen nicht bereit, als Preis für einen erhofften westlichen Hilfs-Kreuzzug gegen die Türken die Wiedervereinigung der Orthodoxen Kirche mit Rom anzubieten: „Lieber den Turban des Sultans als die Tiara des Papstes“ war damals unter den Christen des Ostens ein geflügeltes Wort. Später erneuerte Manuel sogar das Bündnis mit den Osmanen, denen er im Kampf gegen den Mongolenführer Tamerlan zur Hilfe kam. Mit dem Sultan Mehmed I. war der Kaiser persönlich befreundet.“

    Mir war dies “geflügelte Wort” bisher nur in der Form „It would be better to see the turban of the Turks reigning in the center of the City than the Latin miter.” bekannt. Und zwar aus der von Harry Magoulias angefertigten englischen Übersetzung der Historia Turco-Byzantina des byzantinischen Historikers Doukas (von ca. 1400 bis nach 1462). Von letzterem wird diese Äußerung ausschließlich dem Megadux Lukas Notaras zugeschrieben und in die Zeit kurz vor der Eroberung durch die Türken 1453 datiert (Manuel starb schon 1425). Hier scheint Herr Posener durch investigative Arbeit neue Quellen erschlossen zu haben, die uns nötigen werden, die Geschichte umzuschreiben. Leider hat er es ebenso wie die mit den gleichen Worten dieselben sensationellen Neuigkeiten verbreitende Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/M.....8Byzanz%29) versäumt, diese Quellen zu nennen.

    Ebenso hat er es vergessen darzustellen, wie glänzend Notaras‘ Einschätzung durch die Geschichte bestätigt wurde.
    Dafür möchte ich die engagierte und sehr blumige Darstellung zitieren, die seine journalistische Kollegin Oriana Fallaci gibt:
    “1453 belagerten sie erneut Konstantinopel, das am 29. Mai Mohammed II. (= Mehmet II., T.) in die Hände fiel. Einem blutrünstigen Unmenschen, der kraft des islamischen Brudermord-Gesetzes (dieses Gesetz ermächtigte einen Sultan, aus dynastischen Gründen seine nächsten Angehörigen zu ermorden) den Thron bestiegen hatte und dabei sein dreijähriges Brüderchen erdrosselte. Und apropos: Kennst du die Schilderung des Falls von Konstantinopel, die uns der Schreiber Phrantzes hinterlassen hat? Vielleicht nicht. In einem Europa, das nur um Muslime weint, nie um Christen oder Juden oder Buddhisten oder Hinduisten, wäre es nicht politically correct, etwas über die Einzelheiten des Falls von Konstantinopel zu wissen. (…) Die osmanischen Truppen, die trommelschlagend durch die Breschen in den einstürzenden Mauern eindringen, die genuesischen, venezianischen und spanischen Verteidiger überrennen, sie samt und sonders mit Säbelhieben niedermetzeln, dann in die Kathedrale stürmen und sogar die Säuglinge köpfen. Die Köpfchen nehmen sie zum Kerzenlöschen. (…) Es dauerte vom Morgengrauen bis zum Nachmittag, das Blutbad. Es verebbte erst in dem Augenblick, in dem der Großwesir auf die Kanzel der Hagia Sophia stieg und zu den Schlächtern sagte: “Ruht euch aus. Dieser Tempel gehört jetzt Allah.” Unterdessen brannte die Stadt. Die Soldateska kreuzigte und pfählte. Die Janitscharen vergewaltigten die Nonnen und schnitten ihnen dann die Kehle durch (viertausend in wenigen Stunden) oder ketteten die Überlebenden aneinander, um sie auf dem Markt in Ankara zu verkaufen. Und die Höflinge rüsteten zum Siegesbankett. Zu jenem Bankett, bei dem sich Mohammed II. (dem Propheten zum Trotz) mit zypriotischem Wein betrank, und da er eine Schwäche für junge Knaben hatte, ließ er sich den Erstgeborenen des griechisch-orthodoxen Großherzogs Notaras bringen. Einen für seine Schönheit bekannten Vierzehnjährigen. Vor allen vergewaltigte er ihn, und nachdem er ihn vergewaltigt hatte, ließ er die anderen Notaras herbeiholen. Die Eltern, die Großeltern, die Onkel, die Cousins des Jungen. Vor seinen Augen enthauptete er sie. Einen nach dem anderen. Er ließ auch alle Altäre zerstören, alle Glocken einschmelzen, alle Kirchen in Moscheen oder Basare verwandeln…” (Im italienischen Original von La forza della ragione auf den Seiten 44-45 zu finden)

    So ganz fest scheint allerdings nicht einmal des Megadux Notaras Vertrauen in die islamische Toleranz und die katholische Barbarei gewesen zu sein. Seine Töchter Anna, Theodora, und Euphrosyne hatte er einige Tage vor den geschilderten Ereignissen nach Italien bringen lassen.

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    Lieber Alan Posener,

    herzlichen Dank für den Hinweis. Sind Sie auch auf der Konferenz von:

    http://www.falling-walls.com/

    gewesen?

    Wenn ich lese:

    Meet the brightest minds on earth (Zitat BBC) dann habe ich so einige Zweifel, aber das liegt auch wohl daran, dass ich zunehmend den
    “ Verallgemeinerungen “ kritisch gegenüberstehe.

    Wie war das noch mit dem Koch von Caesar, als er den Rubikon überschritt ? 🙂

    Und:

    Wie wäre es wenn die brihtest minds on earth, dafür sorgen würden, dass die Vorträge offen ins Netz gestellt werden:

    http://falling-walls.com/registration2015

    Für einen jungen Akademiker in Bangalore dürften 90US$ einen erheblichen Teil seines Monatsgehalts ausmachen

  5. avatar

    Lieber Alan Posener,

    Sie haben mich neugierig gemacht:

    Alan Posener sagt:
    10. November 2014 um 08:31

    Lieber Moritz Berger, wie es der Zufall will, spreche ich heute mit Mariana Mazzucato.

  6. avatar

    Korrektur 1: Salomos Sprüche, 1, 8-16
    Korrektur 2: Das große Buch, das wir aus dem Judentum übernommen und durch das NT ergänzt haben. Ohne den Vorläufer hätten wir auch nur so einen dünnen Lappen.

    @ Alan Posener
    Zufrieden, Sie Haarspalter? Ist wie in der Schule manchmal, aber man sollte das so auffassen: Vielleicht lernt man ja was dazu, bessere oder genauere Sprache z.B.
    Zum Dazulernen, (danke an Caruso):
    https://www.knowingthebible.net/the-meaning-of-yahweh

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    Alan Posener sagt:
    9. November 2014 um 15:48 — Was Sie da schreiben ist sehr richtig. – Judentum ist sowohl Religion als auch Volk, Ethnie, Nation – man kann es nennen wie man will Diese Zweiheit entstand nach der Tradition am Sinai, als diese Horde von Sklaven die Zehn Gebote & die Thora bekommen haben. – Sicher haben die alten Hebräer viele Greueltaten begangen, aber diese waren im konkret auf einen Stamm oder ein Volk, und auf einen konkreten Ort bezogen. Sie waren und wurden nie verallgemeinert. Sie waren Wanderer, die eine Heimat suchten, und führten Kriege auf eine Weise wie alle anderen Gemeinschaften. – Die Christen hatten es leichter, sie mußten keine Heimat suchen, ein Territorium erobern. – Die Juden akzeptierten Jesus nicht als Messias, weil sie von der Erlösung eine ganz andere Vorstellung hatten als das sich herausbildende Christentum. Für sie war Erlösung gleich mit Befreiung von Unterdrückung und Ausbeutung. Es hatte nichts mit Erbsünde zu tun, eine solche kennt die jüdische Religion nicht. Und nach der Erlösung sollte die „zukünftige Welt“ erscheinen, die aber nicht im Himmel war, sondern hier auf Erden. Obwohl das Judentum oder wie man heute sagt, Judaismus trägt genauso viel Spirituelles in sich wie z.B. das Christentum. Doch was die Erlösung betrifft, könnte man sie eher als eine „irdische“ Religion bezeichnen. Aber das ist nur meine persönliche Meinung, die Meinung einer gottlosen. lg, caruso

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    Es wird häufig und zu Unrecht, das Alte Testament gleichgesetzt mit dem Islam. Daher habe ich ein wenig gesucht und eine Stelle gefunden, an der man sieht, dass es überhaupt keine Ähnlichkeit gibt, kein Verführen zum Töten, sondern genau das Gegenteil, ganz im Sinne von Mosis Geboten:
    „Mein Sohn, gehorche der Zucht deines Vaters und verlaß nicht das Gebot deiner Mutter;
    denn das ist ein schöner Schmuck für dein Haupt und eine Kette an deinem Halse.
    Mein Sohn, wenn dich die bösen Buben locken, so folge nicht.
    Wenn sie sagen: „Geh mit uns! Wir wollen auf Blut lauern und den Unschuldigen nachstellen ohne Grund;
    wir wollen sie verschlingen wie das Totenreich die Lebendigen, und die Frommen sollen sein wie die, welche hinunter in die Grube fahren;
    wir wollen kostbares Gut finden, wir wollen unsere Häuser mit Raub füllen;
    wage es mit uns! Einen Beutel nur soll es für uns alle geben“:
    mein Sohn, wandle den Weg nicht mit ihnen, halte deinen Fuß fern von ihrem Pfad;
    denn ihre Füße laufen zum Bösen und eilen, Blut zu vergießen.“ ….
    Und jetzt denken Sie daran, was in Syrien und im Norden des Irak passiert ist. Mit den Jesiden und mit den Christen zum Beispiel. Und dann sehen Sie, es ist genau das Gegenteil, was hier im AT steht:
    Die Sprüche Salomos, 8-16

    Und wenn wieder einer kommt und setzt das gleich, werde ich sicherlich die nächste Stelle finden, die das widerlegt. Soviel Mühe muss sein für das große Buch, das wir von den Juden geerbt haben.

    1. avatar

      Ach so, lieber Marseillais, wir Christen haben die Bibel von den Juden „geerbt“? Wann genau haben sie uns das „große Buch“ vermacht?

  9. avatar

    Lieber KJN

    zeigen Sie mir ein “ kapitalistisches Land “ wo es das “ Gemisch “ und Wirtschaft nicht gibt.

    Veranbschieden Sie sich doch endlich von Ihrer Alice im Wunderland Wirtschaftsphilosophie 🙂

    Selbst bei den neoliberalen wie von Hayek gibt es immer noch den Ruf nach dem Staat!!

    >Ich halte jedenfalls nichts von diesem landesüblichen Gemisch aus Staat und Wirtschaft.<

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    @ Dieter Wal
    Darf ich korrigieren?:
    Das Zitatende ist hier:
    die Wurzel, sondern die Wurzel trägt dich.” ”

    Dies wurde von mir hinzugefügt; es handelt sich um ein neues Zitat aus einem Weihnachtslied.
    Die Wurzel:
    “Es ist ein Ros’ entsprungen aus einer Wurzel zart
    Davon die Alten sungen, von Jesse kam die Art…”

    Die Assoziatiation meine Idee und lasse ich mir nicht wegnehmen. Wichtig. Stiehl mir ja keiner mein assoziatives Potential, das mich erst befähigt, Teile der Alten dreidimensional zu sehen, also mit mehr Fazetten, fast als wären sie noch da. Ist das hochmütig? Ich korrigiere selten, doch dieses ist meine Assoziation.
    Alle assoziativen Personen meiner Kenntnis halten sich fern vom Plattmacher/Synapsentöter Fernsehen, übrigens.

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    Paulus erzählte den Menschen, was für ein Verhältnis sie zu Gott haben sollten. Klingt nicht gerade nach Demut, könnte ich aber noch durchgehen lassen. Von Gottes Willen zu berichten – mir würde für einen Menschen kaum was Anmaßenderes einfallen.

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    Zitat Marseillais: „@ Dieter Wal
    Ich finde, dass Ihr kleiner und der große Absatz, das Zitat, sich widersprechen, denn Paulus, wie man hier sieht, wurde demütig. Nichts seien wir, so Paulus, als zerbrechliche Gefäße. Auf die Substanz kam es ihm an, das Innere. Wenn Sie Korinther 1,13 lesen, wissen Sie genau, dass Paulus über alles Trachten und Reden, das er dort brillant als vergänglich beschrieb – klingende Schelle – den Glauben, die Hoffnung und als Höchstes die Liebe stellte. Das ist doch wohl das Gegenteil von Fanatismus, und viele der ganz bedeutenden Gläubigen und Denker waren Pauliner. Ich bin das klein und dämlich zuweilen, soweit ich das begreife, ansonsten trinke ich lieber Paulaner:
    Ihre Aussage:
    “Sein Fanatismus verlagerte sich. Eine Persönlicheitsveränderung scheint nicht wirklich stattgefunden zu haben.

    Im dem obigen Zitat Folgenden warnt er die Gemeinde vor christlicher Überheblichkeit: “Wenn aber einige Zweige herausgebrochen wurden und wenn du als Zweig vom wilden Ölbaum in den edlen Ölbaum eingepfropft wurdest und damit Anteil erhieltest an der Kraft seiner Wurzel, 18 so erhebe dich nicht über die anderen Zweige. Wenn du es aber tust, sollst du wissen: Nicht du trägst die Wurzel, sondern die Wurzel trägt dich.” ”

    Die Wurzel:
    “Es ist ein Ros’ entsprungen aus einer Wurzel zart
    Davon die Alten sungen, von Jesse kam die Art…” Zitatende

    Wie wenig lässt sich über Menschen urteilen, die wir kennen? Noch viel weniger über Leute, die einem nie begegneten anhand ihrer überlieferten Worte.

    Versuchte eher anmaßendes Gebrabbel bei Paulus, von dem es leider auch einiges gibt, mir so zu erklären, dass er zwar sich plakativ umbenannte in „Der Geringste/Kleinste“ (Paulus), aber damit seine vorherigen fanatischen Aktivitäten teilweise nur schlecht bemäntelte. Insgesamt wirken auf mich die meisten seiner Aussagen, soweit sie auf Paulus selbst zurückgeführt werden, maßvoll und vernünftig. Die Vita Pauli liest sich in der Tat demütig. Was aber, wenn einzelne Passagen alles andere als demütig waren? Wäre es nicht wundervoll, wenn unsere Heldenverehrung kritisch hinterfragt würde und wir niemandem nur gute Züge zugestehen, sondern sie als Manschen eben auch als fehlerhaft verstehen? Schwarzweißdenken finde ich doof. Bin für mehr Grautöne und Farben.

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    „Ökonomen wissen nicht mit Dynamischen Systemen umzugehen. Höchste Zeit, sie zu ersetzen.“
    Find ich auch, sie sollten durch den Markt und die Demokratie ersetzt werden. Futarchy?

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    Lieber Alan Posener,

    Sie wissen doch es gibt keinen Zufall 🙂
    Siehe auch:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Chaosforschung

    Ich habe den ted Auftritt 2013 mitverfolgt:

    http://www.ted.com/talks/maria....._innovator

    Man muß nicht mit allen Thesen von ihr übereinstimmen (ebensowenig wie bei Piketty) aber was m.E. hilfreich ist, dass aus unterschiedlichen Perspektiven ein Blick auf unsere Ökonomie geworfen wird.

    Was wir heute benötigen sind letztlich mehr ganzheitlichen Betrachtungsweisen sowohl im Bereich der Ökonomie wie auch der Gesellschaft und auch die Infragestellung!!

    In dem Zusammenhang ist auch der Artikel von Wolfgang Münchau aufschlußreich:

    http://www.spiegel.de/wirtscha.....86405.html

    >Fast immer daneben, fast immer zu optimistisch: Die meisten Konjunkturprognosen sind Lachnummern. Ökonomen wissen nicht mit Dynamischen Systemen umzugehen. Höchste Zeit, sie zu ersetzen.<

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    PS: Und was Innovation betrifft: Die folgt sehr oft aus Grundlagenforschung und eine gute Politik würde so etwas kultivieren – z.B. mit einer soliden Lebensperspektive für die Halbwahnsinnigen, die sich noch ein naturwissenschaftliches Studium antun.
    Aber vielleicht lässt sich das ja auch das irgendwie ‚outsourcen’…

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    Lieber Moritz Berger
    „nicht mehr..mehrheitlich in Staatsbesitz“
    Darum geht es mir nicht. Sondern darum, daß Unternehmen zu politischen Verfügungsmasse werden, mit der man – z.B. je nach Kassenlage – verfährt, wie man will, ohne, wie Sie ja richtig beim Thema Bahn bemerken, überhaupt zu prüfen ob das sachgerecht ist, ein Unternehmen entweder zu privatisieren oder (ggf. wieder) zu verstaatlichen. Wenn wir nicht wollen, daß die Bahn bestreikt wird, müssen wir halt wieder ‚Bahnbeamte‘ einführen. Das Gejammer jetzt wg. den paar Streiktagen ist jedenfalls mehr als scheinheilig, weil Folge verfehlter Politik. Ich halte jedenfalls nichts von diesem landesüblichen Gemisch aus Staat und Wirtschaft.
    Oder anders ausgedrückt: Wenn die Bahn konkurrenzfähig ist, kann sie privatisiert werden – wenn nicht und wir sie trotzdem brauchen, dann muss sie eben verstaatlicht werden, aber dann richtig, nämlich mit Angestellten ohne Streikrecht, also Beamten. Genauso wie die Post (Briefgeheimnis), die Justiz (Gewaltmonopol) und die Polizei (dto.). Alles was dazwischen ist ist Murks und erzeugt weiteren Murks, wie z.B. Frau Nahles‘ Weg zur Einheitsgewerkschaft. Die sozialdemokratischen (und mittlerweile auch christdemokratischen) Schutzversprechen münden nachweislich in Unfreiheit.

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    @Moritz Berger
    Ist es unternehmerisch Streik zu unterbinden und eine Lex Weselsky zu verabschieden?

    Aber ich bin auch für ein Gesetz dass nur den umsatzstärksten Unternehmen eine Lizenz zum unternehmern gibt.
    Nieder mit den Buchläden, den Tante Emma-Läden, den Verlagen (den Job macht dann ähh VW) und diesen neuen europäischen Minisuchmaschinen.

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    @Moritz Berger
    Oha, sind die ganzen Antideutschen GDL-Fans in meiner Timeline etwa Thatcheristen? 😮

    Frau Nahles und dem Chef des DGB geht es genauso um sich selbst, was ja auch nicht schlecht ist. Nur ist es nicht unfair (ich lerne von Mainstreamblättern dazu; „fair“ kommt immer gut an), wenn man es dann jemand anderem vorwirft?
    Warum kauft die Bahn nicht einfach kurzzeitig ausländische oder arbeitslose Bahner ein um den Streik zu brechen? Gibt wohl zu wenig, weil – zu schlecht bezahlt? Oder ist die Bahn zu fremdenfeindlich?
    Warum sollen Arbeiter nicht die Gewerkschaft wechseln dürfen? Wenn ihnen eine andere Gewerkschaft besser gefällt, dann ist das halt so.
    Nochmal, war durchaus etwas ernst gemeint: Sollen Bahnarbeiter zur Arbeit gezwungen werden oder wie sollen Streiktage verhindert werden?

    Warum gründen die traurigen Unternehmen, die jetzt Verluste wegen des Streiks haben, keine Konkurrenzbahnen?

    Am Ende des von ihnen verlinkten Artikels kommt es zu einer Täter-Opfer-Umkehr. Haben Streikende jetzt also selbst schuld, wenn der Staat zu repressiven Maßnahmen greift, und die freie Marktwirtschaft einschränkt?

    Schönerweise entschieden Frankfurter Richter für den Liberalismus und gegen Etatisten und Globalisierungsgegner 🙂

    @Alan Posener
    Wird es dazu einen Artikel geben?

  19. avatar

    „Die Amtssprache ist Deutsch, die Schulsprache ist Deutsch. Frankreich ist ein französischer Staat, England ein englischer. Weshalb also ausgerechnet Israel sich nicht als jüdischen Staat begreifen sollte, verstehe ich nicht.“
    Genau das verstehe ich auch nicht, insbesondere vor dem von ihnen ausgeführten Hintergrund.

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    Lieber Lucas,

    o.t.

    lesen Sie einmal diesen Artikel im Managermagazin. Etwas aufschlußreiches neben den mainstreamblätter die sie zitieren:

    https://www.google.de/search?client=opera&rls=de&q=claus+Weselsky+Thatchers+bester+Mann&sourceid=opera&ie=utf-8&oe=utf-8&channel=suggest&gws_rd=ssl

    Das unser Wohlstand in .de nicht zuletzt auch darauf basiert, dass wir das Land, neben der Schweiz und Japan, mit den geringsten Streiktagen weltweit sind scheint bei vielen Deutschen noch nicht angekommen zu sein.

    Das die Lokführer ein verflucht niedriges Gehalt haben, angesichts der Verantwortung, ist mir durchaus bewußt. Darum geht es aber Schelsky letztlich nicht, sondern nur um mehr Macht.

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