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Psychotäter oder politischer Attentäter?

In einem interessanten Essay für die „Welt“ hat der Schweizer Psychoanalytiker Josef Ludin geschrieben, die Tat des Anders B. sei „wahrscheinlich nur psychopathologisch zu verstehen“.

Es handele sich bei dem Täter vermutlich um eine „schizoide Persönlichkeitsstörung“. Und „Persönlichkeitsstörungen (Hitler, Goebbels, Pol Pot, Kim Jong-il etc., die Liste ist sehr lang) können in ihrer Gefährlichkeit wesentlich aggressiver sein als wahnhaft-schizophrene Erkrankungen“.

Die jeweilige Ideologie aber sei im Grunde genommen gleichgültig: „Dass der Täter in Norwegen mit einer islamophoben Ideologie kokettierte, ist nichts anderes als dem Zeitgeist verpflichtet.“ Es sie daher „sinnlos“, die „gesellschaftliche Debatte um den Islam aus diesem Kontext heraus zu diskreditieren“.

http://www.welt.de/debatte/kommentare/article13508620/Breiviks-Islamhass-war-fuer-seine-Tat-nebensaechlich.html

Nun hat – so weit ich weiß – niemand versucht, eine „gesellschaftliche Debatte zu diskreditieren“. Was, denke ich, Herr Breivik durch seine Tat diskreditiert hat, ist eine Art Generalverdacht gegen Muslime, der sich als Kritik ihrer „Zivilisation“ oder „Kultur“ tarnt.

Und es wäre einem wohler, wenn der Psychoanalytiker tatsächlich als Arzt gesprochen hätte und nicht pro domo, als Verfasser eines Artikels, in dem er vor sechs Wochen vor dem „Islam als Ideologie der Macht“ gewarnt und festgestellt hat: „Der Islam als Zivilisationsidee kann wegen seiner Archaismen nicht als ein Teil Europas anerkannt werden. Europa würde sich selbst beschränken, wir würden uns dem aggressiven Anspruch des Islam beugen“:

http://www.welt.de/print/die_welt/debatte/article13317626/Ideologie-der-Macht.html

Es mutet schließlich mehr als merkwürdig an, wenn ausgerechnet Adolf Hitler und Josef Goebbels – die Ideologen des Nationalsozialismus – in  der Reihe derjenigen auftauchen, die Ludin als gestörte Persönlichkeiten aufzählt, für die angeblich die Wahl der Ideologie zur Begründung ihrer Verbrechen nur eine Frage des „Zeitgeists“ sei. Auch ist bisher niemand auf den Gedanken gekommen, die Verbrechen Pol Pots, Kim Jong Ils usw. – interessanterweise fehlen in Ludins Liste Stalin und Mao Tse-Tung – unabhängig von ihrer Version des Kommunismus zu betrachten. (Allenfalls würde ich das für Kim Jong Il gelten lassen, der sich vermutlich von wenig mehr als Machtwillen und Angst leiten lässt; aber sein Vater war ein Ideologe, wie er im Buche steht.)

Aber bitte, das ist ein Standpunkt, den man einnehmen kann, wenn er auch merkwürdig ist: Der Islam ist eine Ideologie mit aggressivem Anspruch, und Europa darf ihn um den Preis der Selbstaufgabe und Unterwerfung nicht als Teil seiner Kultur anerkennen; die europäischen Ideologien Nationalsozialismus, Kommunismus und Monokulturalismus hingegen seien bloße Erscheinungen des Zeitgeists, und die Verwendung dieser Ideologien durch Leute mit einer „Persönlichkeitsstörung“ zur Begründung von Massenmord ist kein Grund, die entsprechenden „gesellschaftlichen Debatten zu diskreditieren“. Sigmund Freund würde vielleicht von einer geradezu schulbuchmäßigen Abwehrreaktion sprechen, aber ich bin kein Freudianer.

Die Frage ist: Stimmt das?

Nehmen wir einmal an, dass Breivik unter einer „schizoiden Persönlichkeitsstörung“ leidet. (Reden wir nicht von Hitler, Goebbels und Co. Das vernebelt nur die Debatte.) Nehmen wir an, dass er sich aus dem Arsenal des „Zeitgeists“ bedient, um seine Tat zu rechtfertigen. Ist es dann völlig gleichgültig, wie dieser „Zeitgeist“ beschaffen ist?  Und: funktioniert die Wechselwirkung zwischen „Zeitgeist“ und Persönlichkeitsstörung nur in einer Richtung, derart also, dass die gestörte Persönlichkeit sich bestimmter Argumente bedient? Haben bestimmte Ideologeme nicht auch Einfluss auf die Entwicklung einer Persönlichkeit? Dass ausgerechnet ein Psychiater die Macht des Wortes in Frage stellt, ist erstaunlich.

Greifen wir kurz zu einer Analogie, und geben wir gleich zu, dass sie hinkt: Es kann sein, dass bestimmte Persönlichkeiten eher zu Drogen greifen und drogenabhängig werden als andere. Ist es denn gleichgültig, ob sie leicht in den Besitz von Drogen geraten können, und wie diese Drogen beschaffen sind? Haben Drogenhersteller und -dealer denn gar keine Verantwortung für das, was ihre Produkte anrichten? Und: Verändern Drogen nicht die Persönlichkeit? Ich habe selbst Ende der 1960er Jahre einige Erfahrungen mit LSD gemacht, und unter meinen Freunden von damals sind einige, deren Leben durch Drogen ruiniert wurde. Ich bin davon überzeugt, dass sie nicht nur Opfer ihrer eigenen Persönlichkeitsschwäche wurden; und was mich betrifft, so will ich bekennen, das mich nur eine noch stärkere Droge vor dem Abgrund rettete: ein iranischer Freund sagte mir, es gebe eine neue kommunistische Partei, die unabhängig von der Sowjetunion und der DDR war, und sie bräuchten Köpfe wie mich. Sein Land, der Iran, brauche Köpfe wie mich. Der Kommunismus, diese Droge, hat mich gerettet – und mich zehn Jahre meines Lebens gekostet, aber das ist eine andere Geschichte. Cat Stevens wurde durch die Droge Islam gerettet. Andere durch andere Drogen, darunter das Christentum. Vielleicht hat sogar die Psychoanalyse einige gerettet.

Der Vergleich von Weltanschauungen mit Drogen ist nicht originell. Josef Ludin selbst bezeichnet in seinem Essay „Ideologie der Macht“ den Islam als „Opium fürs Volk“. Karl Marx nannte die Religion allgemein „das Opium des Volkes“. (Übrigens besteht ein subtiler Unterschied zwischen der Formulierung „Opium fürs Volk“ und „Opium des Volkes“. In der ersten schwingt etwas von Manipulation mit; in der zweiten die Erkenntnis, dass die Religion ein Bedürfnis erfüllt, und sei es nur das Bedürfnis des Träumens. Merkwürdig, dass ausgerechnet ein Psychoanalytiker das nicht bemerkt. Freud jedenfalls war sich nicht zu schade, gelegentlich Opium zu rauchen.) Religionen haben in einem langen Prozess kultureller Evolution die Mittel entwickelt, die ihnen ermöglichen, die Menschen süchtig zu machen, ihre Persönlichkeit zu verändern, so dass sie auf immer neue Zufuhr der Droge angewiesen sind. Und neuere Ideologien haben diese Mittel kopiert, insbesondere der „wissenschaftliche Sozialismus“ des Karl Marx und der Nationalsozialismus der obengenannten gestörten Persönlichkeiten; aber auch Sigmund Freud mit der Theorie und Praxis der Psychoanalyse, was aber eine andere Geschichte ist und hierher nur deshalb gehört, weil diese Droge am explizitesten den Anspruch aufstellt, die Persönlichkeit des Menschen ändern zu können. In einer Glosse an dieser Stelle habe ich vor einigen Monaten dargestellt, wie auch„Gutmenschentum“ und „Bösmenschentum“, wie ich sie genannt habe, religiöse Züge annehmen:

https://starke-meinungen.de/blog/2011/03/22/zwei-religionen-gutmenschentum-und-bosmenschentum/

Der fast heitere Tonfall dieser Auseinandersetzung mag nun unangemessen klingen. Aber vielleicht ist er gerade angemessen. Vielleicht ist es Zeit, dass wenigstens die Gutmeinenden rhetorisch abrüsten. Denn ich halte die These, dass es gleichgültig ist, welche intellektuellen Drogen wir in die Welt setzen, für falsch. Wir sind nicht dafür verantwortlich, was andere aus unseren Worten machen. Aber wir sind dafür verantwortlich, vorher zu bedenken, was andere aus unseren Worten machen könnten.

Mein Freund Henryk Broder hat dieser Tage, um die teilweise ungeheuerlichen Vorwürfe abzuwehren, die gegen ihn erhoben werden, gesagt, und mit dieser Überlegung will ich zum Ende kommen: Wenn einer morgen ein Attentat auf Papst Benedikt XVI verüben würde, dann könnten einige mit dem Finger auf Alan Posener zeigen, der ja in einem Buch den Papst als „gefährlich“ bezeichnet hat. Ich war geneigt, das als Unsinn abzutun. Henryk hält das offenbar für Unsinn, deshalb hat er das Beispiel gebracht. Aber inzwischen bin ich mir nicht so sicher. Mein Buch hieß in der Hardcover-Version: „Benedikts Kreuzzug: Der Kampf des Vatikans gegen die offene Gesellschaft“. Als die Taschenbuchausgabe vorbereitet wurde, kam die Rückmeldung vom Außendienst, der Titel sei nicht eindeutig genug (viele Buchhändler halten offenbar einen „Kreuzzug“ und gar den „Kampf gegen die moderne Gesellschaft“ für positive Dinge), und der Vorschlag des Verlags, den Titel in „Der gefährliche Papst“ zu ändern. Ohne lange nachzudenken stimmte ich zu. Doch es gibt einen Unterschied zwischen gefährlichen Ideen und einem gefährlichen Menschen, und auch wenn ein schizoid gestörter Attentäter das nicht sehen möchte und unter Berufung auf „Benedikts Kreuzzug“ auf den Papst feuern würde, könnte ich vor der Öffentlichkeit und – was viel wichtiger ist – vor mir selbst klarmachen, dass ich genau diesen Unterschied gemacht hätte. Das Buch ist eindeutig eine intellektuelle Auseinandersetzung, aber der Titel des Taschenbuchs ist rhetorisch überzogen. Und ich will mich in keinster Weise  aus der Verantwortung schleichen, wenn ich darauf hinweise, dass Josef Ratzinger selber, der die Demokratie als „Diktatur (sic) des Relativismus“ und die westliche Kultur als „Kultur des Todes“ diffamiert, der davon gesprochen hat, dass sich Europa „demografisch aus der Geschichte verabschiedet“ und dessen treueste Anhänger die Abtreibung als „Holocaust an den Neugeborenen“ bezeichnen,  durchaus zur Entstehung jenes gefährlichen – hier ist das Wort angemessen – Zeitgeistes beigetragen hat, den Josef Ludin in Europa heute ausmacht.

 

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67 Gedanken zu “Psychotäter oder politischer Attentäter?;”

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    Liebe Frau Groda,

    ich wußte es schon immer nur in Ihrem Ländle können solche Initiativen entstehen wie die von Ramona Pump aus Kreßberg 🙂

    Allerdings paßt der Familienname nicht so ganz zum gängigen schwäbischen Verhalten 🙂

    Sie haben vollkommen Recht inderDemokratie geht immer ein bißchen und wie heißt es bei Konfuzius:

    Jede Reise beginnt mit einem ersten Schritt

    Dann hoffen wir mal dass noch mehr Bürger aus der vorherrschenden Sklerose aufwachen und sich nicht mehr der

    Wir können ja sowieso nichts machen-Haltung hingegeben.

    Bei meinem letzten Besuch in Berlin (es war wohl der Westen:-) )

    sah ich diese Graffiti-Spruch:

    Wir wollen kein Brötchen, wir wollen die ganze Bäckerei!

    Soll heißen wir wollen nicht nur einmal alle 4 Jahre sondern mehr oder weniger immer!!

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    @Alan Posener
    „Verbindung gibt zwischen Islamophobie und dem Massenmord in Norwegen..“
    Ich dachte das wäre klar: Natürlich gibt es einen Zusammenhang, aber nicht zwingend eine Verantwortlichkeit der, sagen wir, Islamgegner. Denn es ist ja wohl immer noch ein Unterschied, sich pauschal zu äußern oder zu provozieren, z.B. wie Ihr Freund Henryk Broder (aus welchem Beweggrund auch immer) und Gewalt zu provozieren und auszuüben.
    Völlig empathiefreie Individuen, wie Breivik werden immer einen Anlass finden, ihre Gewaltphantasien auszuleben. Weil’s gerade passt: Beim Thema Broder und dem m.A. zuviel Ehre erwiesenen Sarrazin sehe ich persönlich den Unterschied, daß letzterer sich in seiner bisherigen Medienlaufbahn stets darum bemühte, möglichst möglichst keine Empathie zu zeigen, z.B. mit seinen Äußerungen über Sozialhilfe-Empfänger und seinem übersichtlichen Menschenbild faul-fleißig, dumm-intelligent, wertvoll-unbrauchbar, etc. Inwieweit eine so vorexerzierte Mitleidlosigkeit bei Psychopathen Hemmschwellen senken kann, kann ich nicht einschätzen, könnte es mir aber vorstellen. Broders politische Unkorrektheiten und Sticheleien wirken da eher erheiternd, erhellend und entlastend, quasi therapeutisch.

    @alt 68er und Rita E. Groda
    Vielleicht ein Anstoß zu Ihrer Diskussion über „Antideutsche“:
    Liegt nicht der deutsche Selbsthass im mangelnden Rückgrat der Einzelnen?
    Soll meinen: Staat, Ethikkommissionen (Obrigkeit), Pazifismus sollen alles regeln – kein moralisches Risiko! Eröffnet nicht gerade das mangelnde Selbstbewusstsein (und mangelnder Egoismus!!) des Einzelnen der Diktatur alle Türen???

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    @ Hanschen Klein Die Opfer waren ja keine Moslems.

    Die üblichen Präliminarien. Das war nur der Kampf gegen die „fünfte Kolonne“.

  4. avatar

    „ob es eine Verbindung gibt zwischen Islamophobie und dem Massenmord in Norwegen.eine Verbindung gibt zwischen Islamophobie und dem Massenmord in Norwegen.“

    Wahrscheinlich gibts eher eine Verbindung zwischen „Sozialdemokratismusphobie“ und dem Massenmord in Norwegen. Die Opfer waren ja keine Moslems. Oder ist mir da etwas entgangen?

  5. avatar

    Selbstzitat: Völker, die sich ethnisch und kulturell (und nicht – über den Citoyen – politisch) begründen, können nicht integrieren.

    Deshalb müssen wir aus – laut jüngster BKA-Studie – jährlich drei bereits hochgerechneten(!) „Ehrenmorden im engeren Sinne“ die drei Millionen in Deutschland lebenden Muslime zu einem „Volk“ von Ehrenmördern machen. In ähnlicher Weise machen wir machen wir aus einer handvoll gewaltbereiter Fanatiker unter den hier lebenden Muslimen ein „Volk“ von potentiellen Terroisten. Usw. usf.

    Die USA „definieren“ sich durch ihre offene Zukunft. Für die ist jeder Zuwanderer willkommener Impuls. Wir „definieren“ uns durch unsere „definierte“ Vergangenheit, wenn nicht gleich durch „Blut“. Jede Zuwanderung bedroht unsere Identität.

    Die Verbindung zwischen Islamophobie und Massenmord besteht in unserer völkischen (und nationalen) Logik: entweder die oder wir. Wer diese Logik – Alarm! Alarm! Die gewalttätigen und mordenden Muslime kommen! – muss sich über die möglichen Folgen im klaren sein. Er provoziert sie.

  6. avatar

    @ Alan Posener: Leider dreht sich die Diskussion nicht mehr um die Frage […], ob es eine Verbindung gibt zwischen Islamophobie und dem Massenmord in Norwegen.

    Doch, doch! Wir sind mittendrin. Völker, die sich ethnisch und kulturell (und nicht – über den Citoyen – politisch) begründen, können nicht integrieren. (Allenfalls können sie bis zum Verschwinden des Fremden/ Anderen assimilieren.)

  7. avatar

    EJ sagt: 5. August 2011 um 00:16
    @ Alan Posener
    derblondehans bzw. unser altvertrauter “hans” ist keineswegs begriffsstutzig. Er macht diejenigen, die mit historischen Tatsachen – “Gene”, “Rasse” – über Nazis reden, zu Nazis.
    Sie schieben Gene hin und her, oder wie? Ich halte mich nun mal nicht an die Theorien der National-SOZIALISTEN. – Er nicht. Sie/ die anderen machen sie sich zueigen.

    … na, da möchte ich Ihnen mal nicht ‚widerschreiben‘. *rofl*

  8. avatar

    @ Alle: Leider dreht sich die Diskussion nicht mehr um die Frage, die Josef Ludin aufgeworfen hat. Nämlich, ob es eine Verbindung gibt zwischen Islamophobie und dem Massenmord in Norwegen. Schade eigentlich, aber offensichtlich funktioniert die Verdrängung nicht nur bei Schweizer Psychoanalytikern ziemlich gut.

  9. avatar

    Der Islam ist ein gordischer Knoten – nicht nur fuer die Kultur Europas, sondern auch die Hindu-Kultur Indiens, the buddhistischen Kulturen, das orthdoxe Russland (heute de-facto Staatskirche!), und China – nicht nur wegen Ughuiren in Xinkiang, sondern den Hui – welche ethnisch zu den Han gehoeren, aber aus Familien mit etwas Abkunft von Arabern und Persern. In Afrika is die geographische Grenze zwischen den Islam und den Christen und Animisten ein Dauerbrandherd. – Doch in Lateinamerika leben kaum Muslime, auch die Millionen Syrier, Libanesen, und Palestinenser, welche mit ottomanischen Paessen („turcos“) 1890-1910 einwanderten, waren Christen. Deshalb ist nur fuer Lateinamerika und seine 450+ Millionen Menschen der Islam kein Kulturproblem. Manche „Latinos“ finden die Sorgen Europas und der USA ueber den Islam als hilfreiche Ablenkung welche den ewigen Drang der Bevormundung durch den „Norden“ vermindert…

  10. avatar

    @ Alan Posener

    derblondehans bzw. unser altvertrauter „hans“ ist keineswegs begriffsstutzig. Er macht diejenigen, die mit historischen Tatsachen – „Gene“, „Rasse“ – über Nazis reden, zu Nazis.

    Sie schieben Gene hin und her, oder wie? Ich halte mich nun mal nicht an die Theorien der National-SOZIALISTEN. – Er nicht. Sie/ die anderen machen sie sich zueigen.

  11. avatar

    @ Alt68er: Glauben Sie wirklich, dass “Volk” und “Volkszugehörigkeit” lediglich eine politische Propagandamasche ist?

    Nein. Propagandamasche nicht gerade, aber u.U. ein politisch hochgradig aufgeladener Begriff.

    Die „Völker“ der Völkerwanderung dürften ziemlich ephemer transitorische Phänomene gewesen sein. Das „Volk von Rom“ definierte sich aus seinem Gegensatz zum Senat von Rom und nicht irgendwie völkisch. Obwohl permanent untereinander Krieg führend, gab es ein „griechisches Volk“. Es definierte sich aus seinem Gegensatz zu den Barbaren. Insofern ist es dem „deutschen Volk“ ähnlich, das sich aus seiner ethnischen und/ oder kulturellen Differenz zu anderen Völkern definiert. Jedoch ist dieses „deutsche Volk“ ein durchaus modernes Phänomen, ohne Romantik, ohne die Epoche und die zugehörige romantische bzw. romanhafte „deutsche“ (Groß-)Erzählung nicht denkbar.

    Die Bevölkerung Frankreichs wurde politisch(!) – qua Freiheit, Gleicheheit, Brüderlichkeit – zum „französischen Volk“. Dass demgegenüber das ethnisch und kulturell ach so tief in seiner Geschichte verankerte „deutsche Volk“ sich dem („genetisch“ romanischen) Roman als sentimental aufgeblasener und aufgeladener Ersatz für die französische Revolution verdankt, ist ein ungeheurer – in Deutschland so wenig verstandener wie Ströme und Seen von Blut fordender – Witz der Geschichte.

    Wie gesagt: „Volk“ – politisch hochgradig aufgeladen – besonders das deutsche (und ähnliche Revolutions-Nieten). Und insofern durchaus eine politische Realität – das wollten Sie doch sagen, lieber Alt68er. Stimmt’s?

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    @Lieber Alt-68er: Wer mit seiner fruchtbaren Familie zu den Opfervölkern gehört, und ich spreche hier bewußt und zu Recht im Plural, hatte jegliches Recht in der geschilderten Zeit Anti-Deutsch zu sein.
    Ich bin und war noch nie harmoniesüchtig, eine neue Deutsche Krankheit. Antifaschistisch genügt mir nicht, Faschisten gab und gibt es nicht nur in Deutschland. Ich habe eine Wunde berührt die immer noch schmerzt?
    Und ich lasse mir auch nicht von Ihnen verbieten, meine immer noch latent vorhandene Wut laut zu artikulieren, meine Wut auf die, die es mir (uns) unmöglich gemacht haben – total anders als andere Völker – meine Kindheit und Jugend in Europa zu verbringen. Egal wo man sich befand in Europa, irgendwann kam der point of no return, wo man sich für die Nazis, den Krieg und so weiter schämen und rechtfertigen mußte. Und bei Gelegenheit wird auch noch heute die Nazikeule hervorgezogen, wenns um Geld oder andere Vorteile geht.
    Machen Sie es nicht so primitiv einfach. Meine Neurose ist unheilbar.

    „…………ihre positiven Gefühle, die sie als antideutsche selbsthassende Deutsche auf ihr eigenes Volk nicht richten können, götzendienerisch und bedingungslos auf Israel als das summum bonum der Weltgeschichte richten“

    Nicht nur interessant abgeschrieben. Nur mal rein hypothetisch. Nehmen wir mal an ich sei Jüdin, noch lächerlicher könnten Sie sich nicht machen.

    Oi, Oi, Oi, lieber Otti…………

  13. avatar

    @Moritz Berger: Nur noch kurz ……..
    Es gibt schon lange superengagierte Bürger in unserem Land, die nicht nur alle 4 Jahre votieren.
    Mir machen Menschen, wie die Ramona Pump, richtig Mut und Freude, die wochenlang durch ein Bundesland radeln, um gegen ein Wahlrecht in Bremen Unterschriften zu sammeln.
    Ergebis super: Das Wahlrecht in Bremen wurde geändert.
    Glauben Sie mir, in einer Demokratie geht immer a Bissel was; man muß nur beharrlich wollen.

    http://www.neues-wahlrecht.de/radtour.html

    Kennen Sie den“Verein“ mehr Demokratie“? Er ist jetzt umgezofen auf den Tempelhof, dort finden Sie auch die patente Ramona.
    Nochmals LG und schönen Urlaub

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    @ liebe Rita E. Groda

    würde es nicht reichen, Antifa oder meinetwegen Gegennazi, besser noch Nicht-Nazi zu sein, wenn man proklamieren will, dass man am schlechthin Bösen nicht partizipiert, sondern sich ausdrücklich distanziert? Warum Anti-Deutsch? Ich halte es für offensichtlich, dass die Antideutschen, was ihren Begriff „deutsches Volk“ angeht, essentialistischer sind als z.B. ich. Sobald sie dieses (deutsche) Volk negativ aufladen können, richten und verdammen können, haben sie offenbar einen starken Begriff von ihm; ich weiß nicht, ob Sie Goldhagens These von einem „Tätervolk“ zugestimmt haben, glaube jedoch mich zu erinnern, dass diese z.B. von Alan Posener begeistert aufgenommen und verfochten wurde. Wenn es aber darum geht, den Begriff positiv zu besetzen, ist dies für diese Zeitgenossen ein Ding der Unmöglichkeit. Also nix mit Ambivalenz, hier herrscht eine primitive Unterscheidung in Gut und Böse. Dafür spricht auch, dass diese Herrschaften ihr Bedürfnis zu lieben und zu verehren, ihre positiven Gefühle, die sie als antideutsche selbsthassende Deutsche auf ihr eigenes Volk nicht richten können, götzendienerisch und bedingungslos auf Israel als das summum bonum der Weltgeschichte richten. Die Herrschaften mit dem sauberen Herzen und blitzblanken Unverstand sind genau so manichäisch wie ihre verfluchten Vorfahren, nur haben Sie die Juden und die Deutschen betreffend die Vorzeichen vertauscht.

    @ Alan Posener

    Nun, alt werden wir alle, ich hoffe auch Sie, zur 68er Generation gehöre ich, insofern ich in dieser Zeit volljährig wurde, sehr an der sexuellen Befreiung interessiert war, fast identische Drogenerfahrungen wie Sie hatte, dazu die härteren Spielarten von Rock bis Punk, Stones, Doors, Velvet Underground bis Sex Pistols und Ramones. „Bewußtseinserweiterung“ war für mich die Devise, dagegen waren mir jedoch die marxistisch-leninistischen- maoistischen-trotzkistischen Avantgarden mit ihren Büchertischen mit ihren Raubdrucken waren mir ein Graus, man wurde von diesen Spießern des rechten Glaubens gescannt, ob man auf der richtigen Seite der Weltgeschichte war oder Reaktionär, der die Umerziehung in einer Fischmehlfabrik (Euphemismus für die einzurichtenden Gulags) verdient hat. Vielleicht rupfe ich deswegen bei Ihnen ein Hühnchen, weil ich möglicherweise von diesem Trauma immer noch affektiert bin. Wenn ich Ihnen beim intellektuellen Flanieren zuschaue, habe ich den Eindruck, dass Ihr Mantel jetzt eine andere Farbe hat, aber immer noch das gleiche Schnittmuster, z.B. das das gemeine Volk nicht auf dem Stand der revolutionären Einsicht ist, es einer Avantgarde, einer Funktionselite bedarf, um in die blendende Zukunft geführt zu werden, und dann am besten so schnell wie möglich aufgelöst wird in einer herkunfts- und traditionslosen Melange; die Vergangenheit mit ihren atavistischen Kulten und kontrarevolutionären Elementen wird auf dem Abfallhaufen der Geschichte entsorgt; Sinowjew ist Ihr Schutzpatron.

    Glauben Sie wirklich, dass „Volk“ und „Volkszugehörigkeit“ lediglich eine politische Propagandamasche ist? Wenn ja, empfehle ich Ihnen nach Israel zu gehen und dort Ihre steile These vorzutragen; erzählen Sie dort, dass das Volk Israel die Propagandamasche des Zionistischen Weltbundes ist. Dort bekämen Sie schnell was auf die Ohren. Schmaa´ Alan Posener! Ich habe jedoch den Eindruck, dass Sie nicht ganz zufrieden mit Ihrer Definition sind, dass Sie mich möglicherweise sogar als einen Strohhalm sehen, von dem Sie eine zureichendere Meditation erwarten. Ich will es versuchen. Es ist natürlich schwer, einem Wesen, das in in nur zwei Dimensionen lebt (betrachten Sie dies bitte als Gleichnis), die Wirklichkeit einer weiteren Dimension begreiflich zu machen: ich nenne diese Gefühl; das ist eine präkognitive Erfahrungswelt, in die ich eingebettet (embedded) werde, wenn ich auf die Welt komme. Ich weiß natürlich, an welche Auseinandersetzung ich hier anknüpfe (Jude/Intellektualität, Deutscher/Gefühl); ich glaube jedoch nicht, dass diese weitere Dimension „den“ Juden verschlossen ist; gehen Sie nochmals nach Israel, um sich davon ein Lied singen zu lassen.

    Nun, diese Dimension ist das Haus des Seins mit Berührungen, Geräuschen, Temperaturen, Klängen, dem Klang und Singsang der Muttersprache, von Worten, Märchen, Mythen, Liedern, Sitten, Spielregeln etc. So wachse ich in die Familie, in soziale Zusammenhänge, in ein Volk, in eine Kulturgemeinschaft, in das Menschengeschlecht hinein, erfahren Gemeinsames und Differenz. Natürlich ist Volk nach einer glücklichen Wendung von Peter Sloterdijk auch eine „Übungsgemeinschaft“ (Du mußt Dein Leben ändern) mit spezifischen Rezitationen von konstituierenden Narrativen. Ein Volk ist das Gewebe aus Segenssprüchen und Flüchen, aus Selbstzuschreibung und Fremdzuschreibung. Wenn Sie dieses exemplarisch (in dem großartigen Werk „Geschichtliche Existenz“ des großen Historikers Ernst Nolte wird das Volk Israel als Paradebeispiel für geschichtliche Existenz präsentiert) erleben wollen, gehen Sie nochmals nach Israel. Vergegenwärtigen Sie sich dort die Gegenwart der Vergangenheit an Purim, Pessach, Chanukka, Shoa-Gedenktag etc.) Sie werden Mitglied einer langen Kette von Generationen, Sie bezeugen diese Vergangenheit und tun das Ihre, um . Wir wachsen in ein solches Kollektiv hinein, entwickeln hier unsere Loyalitäten, hier schämen wir uns, hier sind wir stolz. Es gibt selbstbewußte Völker, es gibt hysterische, fragile, gebrochene Völker, auf jeden Fall ist das eine Schicksalsgemeinschaft, die uns apriorisch ist, wir können uns nicht entscheiden, einfach Nicht-Deutsch zu sein. Deutsch-Sein ist auch eine Last, gegen einen stolzen Türken oder einen stolzen Juden wie Broder wendet niemand etwas ein; ein stolzer Deutscher erscheint demgegenüber fast obszön; die Antideutschen sind hier gescheitert. Wir können natürlich konvertieren.

    Ich habe Mitte meiner vierziger ein Sabbathjahr in Israel in einem Kibbutz verbracht. Dieses Moratorium war die entspannteste Zeit meines Lebens; ich habe in Gewächshäusern gearbeitet, war dort besonders gerne die elektrische Biene. Der glücklichste Moment (neben der Geburt meiner Tochtr) meines Lebens war eine Nacht in einem Wadi im Negev. Unter einem Riesenvollmond habe ich mit der damals dreizehnjährigen Tochter eines Freundes, ihr Name war Chamutal, ich habe sie die Königin der Kamele genannt, Walzer getanzt, „An der schönen blauen Donau“ und „Wiener Blut“ gepfiffen. Ich wurde das eine oder andere Mal gefragt, ob ich nicht in Israel beleiben wollte; davon abgesehen, dass ich nicht zum Judentum konvertieren wollte, war mir klar, dass ich damit auch nicht aus meiner eigenen geschichtlichen Existenz als Deutscher herauskomme und herauskommen will. Konvertiten wie Ihr Freund Hannes Stein wollen ihr schwieriges Vaterland, die Ambivalenz, mit der sie nicht fertig werden, los werden.

    Ich denke, die Aufgabe von uns Deutschen ist ein abgeklärtes Volk zu werden, das tatsächlich, wie von Frau Groda vorgeschlagen, seine Ambivalenz aushält und sich auch selbstbewußt zeigen kann und sich nicht „abschafft“. Erst dann können wir anbieten, sich uns anzuschließen. Bei einer Selbstdefinition als „Tätervolk“ (oder wie in jüngerer Zeit „Bio-Deutscher“ oder gar „Kartoffel“ im lustigen Werbefilm von Pfanni http://www.youtube.com/watch?v=lyAHUe_v51E) wird ja kein vernünftiger Mensch auf die Idee kommen wollen, „Deutscher“, welcher Herkunft auch immer, zu werden. Die kommen zwar noch hierher, weil sie die Fata Morgana des Wohlstandes vor Augen haben, aber sie werden uns dann nicht mehr achten als der selbsternannte „Beutedeutsche“ Henryk M. Broder.

    Ich würde mich freuen, wenn „wir“ es schaffen würden, Sie und Ihren peinlichen Freund Broder zu enttäuschen und uns nicht aus der Geschichte zu verabschieden.

    Ich hoffe, ich habe den Fisch nicht im Wasser ersäuft, dass noch genügend Unbestimmtheit und Gefühl übrig bleibt.

    Aber jetzt wären Sie mir auch mal eine Antwort auf meine Fragen schuldig, meinen Sie nicht?

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    @ Derblondehans: Sie sind wirklich schlicht und einfach begriffsstutzig. Die Nazis glaubten zu wissen, wer Jude ist – eine Überzeugung, die sie mit 99 Prozent der Deutschen teilten. Jude war für sie kein religiöser, sondern ein Rassebegriff. Übrigens standen die Nazis damit nicht allein da. Der „Judenstaat“ Theodor Herzls sollte ja keine Theokratie sein, sondern ein laizistischer Staat für die Juden, die Herzl sich als Staatsvolk imaginierte, wie die Deutschen, Franzosen, Briten usw. Aber warum erkläre ich Ihnen das? Sie können nichts verstehen, weil sie nichts verstehen wollen. Blond halt.

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    @ derblondehans

    Sie sprechen von „Holocaust“ als Bezeichnung der „Verbrechen der National-SOZIALISTEN an Menschen jüdischen Glaubens“. APO korrigiert Sie: Während des Nationalsozialismus wurden von den Nazis so definierte „Juden“ verfolgt und ermordet. Das konnten konfessionslose und Menschen beliebiger Konfession sein. Sie antworten darauf: „Ich halte mich nun mal nicht an die Theorien der National-SOZIALISTEN.“

    Was sollen diese beschissenen kleinen Verdrehungen? Haben Sie eigentlich noch alle Tassen Schrank?
    Was sind Sie für ein mieser Typ?

  17. avatar

    @Apo

    Der “Glaube” war den Nazis egal. Ihnen ging es um das “jüdische Gen” (Sarrazin), um die Rasse. Sie haben Juden “katholischen Glaubens”, “evangelischen Glaubens”, buddhistische, atheistische usw. Juden vernichtet.

    … das hört sich ja so an wie – ‚Wer Jude ist, bestimme ich!‘. Sie schieben Gene hin und her, oder wie? Ich halte mich nun mal nicht an die Theorien der National-SOZIALISTEN.

    Was machen Sie aber mit denen oder jenen? Oder mit Konvertiten im ZdJ – beispielsweise. Ich möchte ja nur hinzu lernen. Vielleicht können Sie als Ex-Lehrer das mal ein-eindeutig formulieren/definieren?

    Und das noch, wenn Sie den Begriff ‚Holocaust‘ auch nicht toll oder nicht treffend finden, warum verwenden Sie ihn dann?

  18. avatar

    Liebe Groda,

    bei den Sauereien die nach 23.00 an der Bar ausgehandelt werden meinte ich nicht die monetären sondern die pseudosoziologischen :-)die monetären werden schon lange bei Tageslicht ausgehandelt… siehe Sarrazin und der Verkauf des Tafelsilbers oder schauen Sie den vielgelobten Steinbrück an nd seine rolle bei der West LB oder seine Rolle bei der Deregulierung des deutschen Kapitalmarktes.

    Ob Sie schon Gruftie sind mit knapp 60 ?? In meiner Generation +30 sind mehr davon vorhanden!!

    Und da wären wir wieder bei den Fragen : Ihren und meinen:

    Warum haben haben wir heute ein Kindergarteniveau das PISA gemäß low ist?

    Lag es an den Kohlära die zur gesellschaftlichen Paralyse geführt hat.

    Gerade weil Sie letztlich zur 68 Generation gehören, Sie müßten doch sich am meisten wundern, warum nach dem gesellschaftlichen Aufbruch im Bildungsbereich in den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts in den achtziger Jahren ein Stillstand eingetreten ist.

    Die Früchte der(Nicht-) Aussaat haben wir heute zu tragen.Die fehlenden Investitionen in die öffentliche Infrastruktur wird es monetär auch noch zusätzlich zu schaffen machen.

    Es wird wieder Zeit, dass der Bürger seine Belange wieder in die Hand nimmt und letztlich nicht alle 4 Jahre seine Controllerfunktion durch einen Wahlschein ausübt.

    http://www.Fragdenstaat.de ist ein erster bescheidener Anfrag:

    http://tinyurl.com/3v8nz2g
    http://netzpolitik.org/2011/ne.....den-staat/

    die e-participation der nächste

    Ich wünsche Ihnen in Ihrem Ländle sonnige sommerliche Ferien !

  19. avatar

    „So etwas nennt man in der therapeutischen Terminologie “Abwehr” (auf englisch besser: “Denial”).“

    Das Spezialgebiet der politisch korrekten Gutmenschen. Da wage ich nicht zu widersprechen.

  20. avatar

    Mein wirklich lieber Alt-68er:Eigentlich wollte ich schon wieder weg sein, aber eine Passage in Ihrer Replik hat mich dann doch noch zum Widerspruch animiert.

    Obwohl ich Herrn Posener zu meinem „Freunden im Geiste“ zähle, bin ich, bekanntermaßen, nicht wie hier einige annehmen wollen, grundsätzlich und ausschließlich seiner Meinung – und um ihnen auch eine Spitze zu nehmen – trotzdem er Jude ist(anspielen wollte ich hier auf die Deutsche Politische Korrektheit, die uns Deutsche andere meinen übel nehmen zu müssen).

    „Posener gehört nicht zu den grobmotorischen Idioten der Hard-Core-Antideutschen, die Bomber-Harris wiederbeleben wollen, er ist viel feiner gestrickt, killing softly“

    Auch ich bekenne mich zu dieser „Fraktion“, gerne dürfen Sie mich deswegen attackieren (das war als ausdrückliche Einladung gemeint.
    Von Ihrer Profession her dürfte Ihnen gut begreiflich sein, daß „Antideutschsein“ eine natürliche und gesundes Reaktion auf die“Zivilisationsidee“(wie Herr Ludin das nannte) des Nationalsozialismus war, besonders bei meiner 68-er Generation.
    Inzwischen hat sich „Volkes Geist“ so angenehm entwickelt (übrigens ohne, bzw. trotz des Nichtsdazutun unserer Nomenklatura), daß sich das zarte Pflänzchen einer aufkeimenden“Liebe“ zu diesem Land entwickeln konnte. Für Herrn Posener kann ich natürlich nicht sprechen, für mich schon.

    Nichts mit“killing softly“. Hassliebe könnte das sein?
    Ambivalenz, Dein Name ist nicht nur Weib.

    LG und einen schönen Urlaub Ihre Rita E.

  21. avatar

    @ Posener

    Sie [Ludin] setzen sich mit meinen Argumenten gar nicht auseinander. Weil offenbar für Sie nicht sein kann, was nicht sein darf

    Das dürfte ein wesentliches Moment der Islamophobie sein: Sie tut das, was sie ihrem Gegener bzw. Feind unterstellt. Sie argumentiert nicht. Sie behauptet und wiederholt, behauptet und wiederholt, behauptet und widerholt …

    Fragt sie sich, welchen „wirklichen Nährboden“ (Ludin) sie damit schafft?

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    @Alt 68 er: Weil Sie mich persönlich gefragt haben: Ich beschleunige mit Wohlbehagen (aber leider nur demografisch). Ich glaube, dass man auch ohne Kinder, mit entsprechend besseren finanziellen und zeitlichen Mitteln, glücklich sein kann. Reisen, Technik, gutes Essen, schicke Wohnung etc. sind ja auch ganz schöne – polymorph-normale – Sachen, und viele wählen eben diesen Weg. Warum auch nicht. Wenn es den Leuten schlechter geht, werden sie womöglich wieder mehr Kinder in die Welt setzen, und Sie atmen auf. Wo ich zustimme ist beim Unbehagen an der „work“. Aber daran geht Europa nicht zugrunde.

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    @ Derblondehans: „Ich finde den Begriff ‘Holocaust’, sowohl für die Bezeichnung der Verbrechen der National-SOZIALISTEN an Menschen jüdischen Glaubens, als auch für Mord an ungeborenen Leben, nicht toll.“ Ja, Begriffe sind nie ganz zutreffend und selten „toll“. Aber wenn Sie von Verbrechen an „Menschen jüdischen Glaubens“ reden, frage ich mich, ob Sie in der Schule einfach geschlafen haben. Der „Glaube“ war den Nazis egal. Ihnen ging es um das „jüdische Gen“ (Sarrazin), um die Rasse. Sie haben Juden „katholischen Glaubens“, „evangelischen Glaubens“, buddhistische, atheistische usw. Juden vernichtet.
    @ Josef Ludin: Sie setzen sich mit meinen Argumenten gar nicht auseinander. Weil offenbar für Sie nicht sein kann, was nicht sein darf: „Damit solche Charaktere gefährlich werden, bedarf es eines kulturellen, sozialen und politischen Umfeldes. Für die Ideologie eines solchen Massenmörders gibt es in West-Europa keinen wirklichen Nährboden.“ Unfassbar. So etwas nennt man in der therapeutischen Terminologie „Abwehr“ (auf englisch besser: „Denial“). Die erste Phase,durch die ein Sterbender nach dem Erhalt der Nachricht seines unabweisbaren Todes geht. Ihre Ideologie ist tödlich getroffen, aber Sie wehren die Nachricht ab.
    @ Alt-68er: Auf Sie trifft, fürchte ich, der erste Teil Ihres Decknamens eher zu als der zweite. Sie verwenden einen Begriff, der weder soziologisch noch historisch noch politisch klar definiert ist: „Volk“. Wie verstehen Sie ihn? So wie in „Wir sind das Volk“ (wir sind die Mehrheit), oder wie in „Wir sind ein Volk“) (wir wollen auch die D-Mark)? In beiden Fällen gewinnt der Begriff seine Bedeutung nur aus dem Bezug auf politische Propaganda. (Im ersten Fall aus der Propaganda der SED, für „das Volk“ zu sprechen, im zweiten Fall aus der Propaganda der Bundesrepublik Deutschland, für „das gesamte deutsche Volk“ da zu sein. Aber wie Sie sehen, ist die Frage, was – oder wer – eigentlich „das Volk“ ist, eine Frage der politischen Propaganda. Wie können Sie also „Angehöriger“ eines „Volkes“ sein?

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    Lieber Moritz Berger: Welche Charaktermaske? Bei beharrlichem Nichtvorhandensein?
    Entschuldigung, wollte Sie nicht mit weiteren Gegenfragen ärgern!

    Da ich davon ausgehen muß, daß ich hier zu den absoluten Gruftis gehöre, und daß ich möglicherweise älter sein könnte, als Sie, können Sie davon ausgehen, daß mir die“Sauereien“ (die monetären), die nach 23.00 Uhr an diversen Hotelbars ausgehandelt werden, überhaupt nicht unbekannt sind.

    Verzeihung, schon wieder habe ich eine Frage,was die Nomenklatura betrifft, und deren Führung?
    Hat man in der Ehemaligen rechnen gelernt? Und was wollen Sie von dem Kindergarten erwarten, der zu den schlechten Ergebnissen von Pisa geführt hat. Außer dem Besitzer von Trigema und dem alten Rosenthal fallen mir auf Anhieb nicht viele sympathische Unternehmer und Kapitalisten ein.

    Was die Broder Passage betrifft, belesen wie Herr Broder ist, könnte er da eine Anleihe bei Zuckmayer und des Teufels General gemacht haben. Beim Lesen sah ich den“blonden“ Curd Jürgens leibhaftig vor mir.

    Jetzt sind wir total vom Thema abgekommen. Oder auch nicht!
    Es geht nurums Geld, nicht um „Kulturschande“ und andere Sauereien.

    Last not least muß ich Alan Posener noch einmal Recht geben. Wir leben heute in der besten aller Deutschen Welten. Die gute alte Zeit, von der sogar meine 68er schwärmen, hat es de facto nämlich nicht gegeben.
    Im späten Nachkriegsdeutschland mußten wir sehr schmerzhaft(die junge Generation) die Kollateralschäden des Nationalsozialismus ertragen.
    Nazilehrer, gegen die man sich bis in die 70er permanent wehren mußte, einen Kanzler mit Parteibuch, einen Ministerpräsidenten mit Parteibuch, Mit dem ganzen vermaledeiten Treibgut einer grauenhaften Volksbiografie tagtäglich konfrontiert zu sein, unter diesen Gegebenheiten Demokratie zu lernen prägt.Nein, sagen Sie jetzt nicht Schnee von gestern.

    Trotz steigender Armut, dem gelenkten Zerfall der Mittelschicht, bedrohlicher Staatsverschuldung, angeblicher Überfremdung. Nie empfand ich Deutschland, das“gesunde“ Volksempfinden“ angenehmer als heute.
    Denkt man sich die Nomenklatura, die Banker, Sarrazin und noch andere Unaussprechlichkeiten weg – tatsächlich und erst inzwischen – das tollste, mir bekannte Land.

    Ich bin jetzt wieder für einige Zeit weg – also keine Unhöflichkeit, sollte ich auf eventuelle weitere Zuschriften nicht antworten.
    Dies gilt ebenso für Alt-68 er.

    LG Ihre Rita E.

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    Ich freue mich sehr, dass einige der von mir geschätzten Mitkommentatoren sich todesmutig in die Flugbahnen meiner verbalen Paintballs warfen, damit Alan Posener kein Leid geschieht.

    @ liebe Frau Groda, wollen Sie mich jetzt nazifizieren oder entnazifizieren? Habe ich irgendwo irgendwann mich für die „Reinheit“ der deutschen Identität eingesetzt? Ich habe zwei Hypothesen, die möglicherweise Axiome werden können:
    1. die united colours könnten besser integriert werden, wenn die indigenen Deutschen, die auch Bio-Deutsche genannt werden, nicht derart demographisch, d.h. in Liebesdingen schwächeln würden,
    2. diejenigen, die am meisten über die muselmanische Bedrohung mähren, tragen signifikant noch weniger zur deutschen Reproduktion bei als die, die nicht mähren (von den Antideutschen abgesehen); lenken mit ihrem antiislamischen Kriegsgeschrei von dem Horror ihrer Unfruchtbarkeit und des deutschen Autogenozids ab.

    Es gibt Zeitgenossen, die mehr oder weniger pur „antideutsch“ sind. Ist z.B. das bonmot des peinlichen Freundes von Alan Posener, dass er „grundsätzlich begrüsse, dass das so genannte «weisse, heterosexuelle, blonde, arische» Europa seinem Ende entgegengeht“ nicht in mehreren Hinsichten Rassimus pur? Und was ist dann mit dem bonmot von Alan Posener, dass er zwar den Kapitalismus zu lieben empfiehlt, Deutschland zu lieben jedoch daneben empfindet, zumal wenn er an das deutsche Volk denke? Hier liegt ein aggressiver Affekt zugrunde. Ich denke, ohne Liebe zum Vaterland und auch zum Volk (bei all dem, was sich gegen es sagen kann) hätten weder Adenauer noch Willy Brandt, Carlo und Helmut Schmidt oder Helmut Kohl vermocht, Deutschland wieder in das Konzert der Völker zu führen. Posener gehört nicht zu den grobmotorischen Idioten der Hard-Core-Antideutschen, die Bomber-Harris wiederbeleben wollen, er ist viel feiner gestrickt, killing softly.

    @ KJN

    Ich habe nicht an den Staat appelliert; der Kennedy-Spruch hat mich seit meiner Pubertät begleitet. Nun bin ich nicht mehr in dem Alter, mein Schärflein dazu beizutragen, ich versuche jedoch junge Leute in der Blüte ihrer Jahre zu ermutigen, ihr Bestes auf der Wallstatt der Generativität zu geben, hier auf dem Blog z.B. den blonden Hans, im meinem privaten Umfeld mache ich das mit der gebührenden Dezenz auch.

    Ich habe nichts gegen Zuwanderung; ich frage lediglich nach der Dosis, die Alten sagten noch Maß (andere Gesellschaften und Staaten formulieren auch Regeln). Hier sollte man jedoch überlegen, ob man überhaupt in der Lage ist, mit Massen-Zuwanderung ökonomisch fertig zu werden, wenn die Bio-Deutschen sich derart „abschaffen“. Ich befürchte, dass die Konflikte der Transformation dann härter werden.

    @ Roland Ziegler

    ich bin nicht weise, sondern eher emotional. Wie ist das bei Ihnen, stehen Sie noch auf der Bremse? Meinen Sie nicht, dass das harte Glück einer Elternschaft, die Gabe der Liebe, ansprechender ist als die polymorph-perversen Gelüste, die Suche nach Glück derer, die sich in work und after-work-activities aufreiben müssen, sich mit allen möglichen Glücksderivaten betäuben und dann ein burn-out erleben (war im SPIEGEL Titelgeschichte)? Mit Ihrem Wohlbehagen erinnern Sie mich mit Verlaub an den letzten Kaiser Romulus in der Tragikkomödie von Dürrenmatt. Ich hoffe, dass Ihnen ein ähnlich gütiges Schicksal beschieden sein möge.

    Aber, liebe Freunde, was meinen Sie, ist es zuviel zu erwarten, dass Alan Posener mir noch in die Parade fährt? Alan Posener hat ja eine Agenda, die in eine Schöne Neue Welt weist. Ich habe, von ihm gebilligt, sein Weltbild in diesem Kommentar (http://starke-meinun/2011/07/2.....mment-8585) zusammengefasst; ihm scheint zu schwanen, dass er dieses Reich der Freiheit nicht mit dem vorhandenen Demos erreichen kann; deshalb plädiert er für die Instanzen von Funktionseliten und eines „demokratischen Kapitalismus“, die sich nicht mehr dem störrischen Wahlvolk stellen müssen.

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    @Rita E. Groda

    „@Josef Ludin:”…….solange gehört der Islam mit seinen totalitären Vorstellungen und Praktiken nicht zu Europa.”

    Ihrer Logik entsprechend – den Nationalsozialismus als Zivilisationsidee interpretierend – hätte Nachkriegsdeutschland sehr lange keine Existenzberechtigung in Europa gehabt. Ausgehend von der Prämisse, daß sich Gegebenheiten nicht ändern lassen, positiv.“

    Ihrer Logik entsprechend ist also der Islam durchaus mit dem Nationalsozialismus vergleichbar. Nichts anderes tun Sie ja mit Ihrem Kommentar.

    Heilige Bücher lassen sich übrigens nicht ändern. Ja, es gibt einen gewissen Interpretationsspielraum, doch der ist im Islam angesichts des „Mustermoslems“ Mohammed (Dieb und Kriegsunternehmer) äußerst eingeschränkt.

    Übrigens: Lässt sich der Nationalsozialismus zum Positiven verändern? Nein, man kann sich nur von ihm verabschieden.

  27. avatar

    Liebe Frau Groda,

    im Gegensatz zu Ihnen hatte ich das Glück oder Pech 🙂 Herrn Sarrazin mehrmals life vor seinem unsäglichen Buch und vor seiner Berufung zur Deutschen Bundesbank zu erleben.

    Sie haben vollkommen Recht:

    Die SPD hat wohl keinen besseren sowohl als Finanzsenator wie auch als Bundesbanker 🙂

    Das window dressing (http://de.wikipedia.org/wiki/Window_Dressing) das er in Berlin veranstaltet hat ist um ein schönen alten Ausdruck zu verwenden: hanebüchen!!

    Verscherbeln von Tafelsilber wie die Wohnungsbaugesellschaften an einen Investor zu einem durchschnittlichen m2 Preis von roundabout 400 € !!

    Bei diesem m2 Preis wäre es sogar möglich gewesen über das Wohngeld eines Hartz IV Empfängers den Kauf einer kleinen Wohnung zu finanzieren.

    Der Investor hat

    a. sich sofort bedient und 400 bis 500 Mill gleich entnommen

    b. Mit dem Börsengang nochmals 500 Mill. € eingestrichen

    Sorry aber wer so mit den öffentlichen Gelder umgeht und d.h. ganz konkret Ihre und meine Steuergelder verschleudert der müßte regresspflichtig gemacht werden.

    Was Ihre Frage betrifft:

    Ich habe von meinen Eltern und auch in der Schule gelernt:

    Eine Frage nicht mit einer Gegenfrage zu beantworten 🙂 🙂 🙂

    Und ehrlich gesagt was die SPD mit Sarrazin macht und nicht macht:

    Ist mir egal!!

    Ich vwersuche eher herauszufinden, wie ein scheinbar so intelligenter Mann wie Sarrazin über 30 Jahre verstreichen läßt und erst als er weich im Sessel sitzt und nicht mehr wegen neuer Posten antichambrieren muß, den Mund aufmacht.

    Wo war der Bürger Sarrazin vor 30 Jahren??

    Hat er damals als intelligenter Mann nicht erkannt was mit nicht integrierten Gastarbeitern passiert.

    Nebenbei:

    Lesen Sie das Interview von Henryk Broder in der taz mit Sarrazin vom Dezember 2010:

    http://www.taz.de/!62422/

    Da meine Eltern aus Oldenburg stammen bin ich über diese Passage im Interview gestolpert:

    >Natürlich, es bleibt nichts, wie es ist, alles ändert sich. Und trotzdem gibt es innerhalb des Wandels Konstanten. Die Menschen südlich und westlich des Limes, sie sind anders, sie sind übrigens auch ethnisch anders zusammengesetzt als die anderen. Als ich 1965 nach Oldenburg kam, um dort meinen Wehrdienst abzuleisten, da ging ich durch die Stadt, schaute natürlich nach den Mädchen, und fast alle waren blond. Sie sahen aus wie Däninnen, Finninnen oder Schwedinnen. Da, wo ich herkam, sahen die Mädchen ganz anders aus. Die Rheinschiene war immer davon geprägt, dass dort die Römer durchzogen, dass sich dort Legionäre ansiedelten. Da war die Völkerwanderung, da zogen die Hunnen längs. Im Norden war immer Ruhe. Da sitzen seit 2.000 Jahren Germanen. Und die bleiben unter sich.>

    Das die Oldenburger aufgrund der Flüchtlinge nach dem 2. Weltkrieg nahezu aus 40% schlesischen Ursprungs sind und nicht blond ist dem blauäugigen Thilo wohl nicht aufgefallen!!!

    Mit harten Fakten hat er schon immer so seine Schwierigkeiten gehabt 🙂

    Auf die anderen abstrusen Gedankengänge die Herr Sarrazin hier ausbreitet.

    P.S. Ja die Bücher von Sarrazin habe ich gelesen.

    Aber ich kenne auch sein wirtschaftliches Handeln in realen Leben und das leider nicht mit Thilo`s Bücherwelt übereinstimmt!

    Wir sollten vielleicht mehr bemöht sein unserer Nomenklatura die Maske abzunehmen, hinter der sie sich oft verstecken.

    Sie würden sich wundern zu welchen abstrusen Gedanken unsere Nomenklatura, seien es Politiker, seien Unternehmer und Manager gegen 23.00 an der Hotelbar beim Drink kommen.

    Bei meinen Eltern hieß es noch:

    reißt ihnen die Charaktermaske herunter.

    Heute würde ich sagen:

    Mehr e-participation!

    Oder konkret : Zahlen auf denm Tisch!!

    Nach diesem Sarrazenen Exkurs muß ich mich leider wieder meinen Zahlen widmen 🙂

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    @Josef Ludin:“…….solange gehört der Islam mit seinen totalitären Vorstellungen und Praktiken nicht zu Europa.“

    Ihrer Logik entsprechend – den Nationalsozialismus als Zivilisationsidee interpretierend – hätte Nachkriegsdeutschland sehr lange keine Existenzberechtigung in Europa gehabt. Ausgehend von der Prämisse, daß sich Gegebenheiten nicht ändern lassen, positiv.

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    @ Josef Ludin damit solche Charaktere gefährlich werden, bedarf es eines kulturellen, sozialen und politischen Umfeldes. Für die Ideologie eines solchen Massenmörders gibt es in West-Europa keinen wirklichen Nährboden.

    Par ordre du mufti!

  30. avatar

    @Alt 68 er: Ich wollte mir eigentlich den Sommer über kommentarfrei nehmen, aber Sie schrieben gerade einen derartigen Kokolores, dass ich nicht länger stillhalten kann. Betrachten Sie doch mal die demografische Entwicklung von Völkern von ihrer logischen Seite. Welche Möglichkeiten gibt es überhaupt? Ein Volk kann
    a.) schrumpfen
    b.) stagnieren
    c.) wachsen.

    Einer dieser drei Möglichkeiten wird immer zutreffen. Die europäischen Völker schrumpfen derzeit, was Sie zutiefst zu beunruhigen scheint. Warum? Weil Sie weise auf das Ende sehen, wo in Ihrer Hochrechnung irgendwann niemand mehr übrigbleibt. Alle sterben aus. Niemand übernimmt die Tradition. Etwa so wie beim Volk der Maya.

    Andere Völker dagegen wachsen. Weil Sie auch hier weise auf das Ende sehen, bemerken Sie, dass diese Völker aufgrund ihres Wachstums irgendwann die Weltherrschaft übernehmen müssen. Rein zahlenmäßig werden sie überall herumwimmeln müssen.

    Die einzige Möglichkeit, die Sie ruhig schlafen ließe, wäre die Vorstellung eines stagnierenden Volkes: alles bleibt so, wie es war. Aber das ist leider so unwahrscheinlich wie ein unveränderliches Klima.

    Warum denken Sie eigenltich ausgerechnet bei der Demografie so? Im Alltag denken Sie nicht so. Wenn Sie in Ihrem Auto auf die Bremse treten, halten Sie auch nicht gleich zwangsläufig und unwiderruflich bis in alle Ewigkeit an. Wenn Sie umgekehrt beschleunigen, werden Sie auch nicht in Kürze Lichtgeschwindigkeit erreichen.

    Warum glauben Sie, das wir hierzulande in einer Endzeit leben? Die Schrumpfung der Völker muss nicht Ausdruck einer Existenzkrise sein. Sie könnte auch mit einem gewissen Wohlbehagen, einem Luxus, zu tun haben. Die Völker jedenfalls, die exorbitante Geburtenraten haben (Afrika, Palästina), sind nicht gerade sorgenfrei.

    Unsere Gesellschaft schrumpft, aber die Weltbevölkerung wächst. Letzeres ist ein echtes Problem. Die Möglichkeit, dass wertvolle europäische Traditionen (wie z.B. die offene Gesellschaft) von Immigranten z.B. aus Afrika übernommen und weitergeführt wird, ist offenbar wenig tröstlich für Sie.

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    1. wenn Millionen Chinesen in Europa leben würden, würde ich dennoch behaupten, dass der Konfuzianismus nicht zu Europa gehört. Ich weiss, dass es für den Islam nicht ganz das Gleiche ist, aber solange der Islam sich als eine Zivilisationsidee versteht und nicht nur als Religion ( berühmte Teilung zw. Religion und Staat), solange gehört der Islam mit seinen totalitären Vorstellungen und Praktiken nicht zu Europa.
    2. eine mörderische Persönlichkeitsstörung ist noch lange nicht schuldunfähig, das unterscheidet solche Störungen von Schizophrenien und anderen klassischen psychiatrischen Krankheiten. Die norwegischen Psychiater und die dortige Justiz werden zuletzt darüber zu urteilen haben.
    3. damit solche Charaktere gefährlich werden, bedarf es eines kulturellen, sozialen und politischen Umfeldes. Für die Ideologie eines solchen Massenmörders gibt es in West-Europa keinen wirklichen Nährboden. das war zu früheren Jahrzehnten und Jahrhunderten anders.
    4. Der fundamentalistische Islam hingegen hat in den letzten 30 Jahren nicht nur die islamische Welt terrorisiert, sondern auch den Westen, er wurde mit seiner totalitären Ideologie zu einer wahrhaftigen Gefahr. Dies scheint – so hoffen wie – seinem Ende entgegen zu gehen.

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    @hänschen klein
    „Seltsam, dass diese Frage noch nie im Zusammenhang mit islamisch begründeten Mordtaten gestellt wurde. Ich vermute, weil niemand, der sich näher mit dem Islam beschäftigt hat, ernsthaft den Zusammenhang zwischen Islam und islamischen Terror bezweifelt. Man kennt diesen Zusammenhang und DESHALB will man nicht darüber reden.“

    Genauso, wie man den generellen Zusammenhang zwischen Fundamentalreligion und Repression/Gewalt kennt (auch bei christlichen Fundamentalisten, die sich ständig in das Leben anderer einmischen).
    Solange, wie hierzulande nur Angst und Provinzialismus Grund für Kritik am Islam ist, muß ich das so entgegenhalten. Genau so, wie nicht alle Katholiken wie vor 50 Jahren eine ledige Mutter ächten, gibt es liberale, menschliche Muslime.
    Kritik an Religionen: ja, Pauschalkritik an Menschen (z.B. à la Sarrazin) nein!

    @Alan Posener
    „Der gefährliche Papst“
    Den Titel finde ich allerdings grenzwertig.
    Da Ihr Buch aber keine Fundamentalismen enthält, sondern Standpunkte, deren Erfassung differenziertes Denken voraussetzt, sehe ich nur sehr geringe Gefahr für sich darauf beziehende Attentäter.

    @alt 68er
    „Als Angehöriger dieses Volkes mache ich mir Sorgen um seine Existenz..“
    Da ist ja wohl zunächst mal Eigeninitiative gefragt: Frag nicht was dein Land für dich tun kann, sondern, was du für dein Land tun kannst!
    Im Ernst: Ich glaube, daß jede Gesellschaft eine begrenzte Lebensdauer hat und irgendwann an seiner Komplexität untergeht, bzw. Teile davon woanders weiterleben (-> z.B. Römisches Reich und Folgestaaten). Wann das sein wird, können wir nur erahnen, allerdings sind die Lebensbedingungen in der Endphase immer besser (mehr am Menschen orientiert) als in der Anfangszeit.
    Im Moment ist es doch wohl so, daß die meisten Immigranten aus islamischen Ländern wegen der besseren Lebensbedingungen nach Europa kommen und sich daher, zumindest teilweise, assimilieren. Wie damals dem Römischen Reich, tut die Zuwanderung auch unserer Gesellschaft gut und wirkt – mit Sicherheit – lebensverlängernd.

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    Lieber Alt-68er: Ihre Befürchtungen um die Reinhaltung der Deutschen Identität bringen mich zur Verzweiflung.
    Zur Hochzeit unseres Reichspropagandaministers gab es in Deutschland ca. 540.000 Juden und die dünkten diesem als ebenso bedrohlich, wie heute ca. 4,5 Mio
    Muslime in Deutschland.
    Wer hat unsere Deutsche und Europäische Kultur so entscheidend geprägt? Die Germanen, ein Haufen unterschiedlicher und sogar noch untereinander verfeindeter Stämme?
    Waren es nicht die Hellenen, Sokrates, Platon, Archimedes, Homer – Vergil, Horaz, Ovid?
    Erlebten die Spanier ihre kulturelle Hochzeit unter der Inquisition, oder unter den Mauren?
    Die arabischen Ziffern und den Türkischen Mokka gab es als Dreingabe. Napoleon und seine Besatzer haben die Süddeutsche Sprache bis heute verändert und geprägt.Der Code Civil und Europa ist auch keine Deutsche Erfindung.

    Ja, die Population erscheint uns bedrohlich.
    Mir persönlich erschiene eine Veränderung unseres Rechtsstaates bedrohlich (Sharia). Darüber sollten wir sorgsam wachen!!!!

    Ansonsten, weder Lessing, Kleist, Heine, Mörike, Eichendorff, Rilke, Moliere, Balzac dürften aus Europa verschwinden, weil der Islam in Deutschland angekommen ist (um mit unserem Grußonkel zu sprechen).

    Ebenso das Christentum – wir sind älter!

    Wenn wir ehrlich sind, müssen wir zugeben, daß es doch nur ums Geld geht. Um unsere Besitzstandswahrung, nicht Bewahrung der Kultur.
    Würden unsere Politiker weniger Waffen an verbrecherische arabische Staaten verhökern und mehr Geld in Hilfe zur Demokratisierung und Verbesserung der Lebensumstände in etlichen Arabischen Ländern investieren, wäre dies nicht nur kostengünstiger. Manch unnötiges Integrationsproblem erübrigte sich von selbst.

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    @Moritz Berger: Gegenfrage: Warum hat die SPD gerade Sarrazin nominiert? Die kannten seinen Standpunkt nicht erst seit gestern – leider hatten die damals keinen besseren, und als Ökonom war er nicht der Schlechteste. Sein Buch für und gegen den Euro, haben Sie das gelesen.
    Es ist schon ein wenig seltsam und sehr scheinheilig, diesen Mann dann nach dem Eklat aus der Partei ausschließen zu wollen, finden Sie nicht auch? Und schlichtweg absolut undemokratisch, meinem Verständnis nach.
    Außerordentlich bekanntermaßen gehöre ich weder zu den Sympathisanten von Herrn Broder und Herrn Sarrazin. Sie aber zu Mittätern beim Attentat in Norwegen machen zu wollen, entspricht nicht meinem Verständnis von Fairness – Ihrem vielleicht?

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    Apo: Wir sind nicht dafür verantwortlich, was andere aus unseren Worten machen. Aber wir sind dafür verantwortlich, vorher zu bedenken, was andere aus unseren Worten machen könnten.

    . . . Volltreffer. Da fällt mir beispielsweise ‚Ehrenmord‘ aus den Schriften der Mohammedaner ein. Und noch mehr wie ich hier und auch hier – schon geschrieben hatte.

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    Liebe Frau Groda,

    die taz hier als Revolverblatt zu bezeichnen???

    Ihre Verteidung von Thilo Sarrzin in Ehren.

    Aber wer so eine Leuchte in der Ökonomie ist 🙂 der sollte sich doch letztlich nicht anmaßen eine pseudosoziologische Analyse zu veröffentlichen.

    Haben Sie sich einmal gefragt wo denn Thilo Sarrazin vor 20 Jahren war??

    Warum hat er sich nicht schon damals zu diesem Thema geäußert??

    Ich finde es immer sehr aufschlußreich, wenn unsere Nomenklatura sich wohl erst für die Karriere interessiert und dann auf sicherem Posten dann die Problemme der Gesellschaft angeht.

    Wo war denn der Bürger Sarrazin im Alter von 30?

    Wo war denn der Bürger Sarrazin im Alter von 40?

    Warum hat er nicht damals schon in der SPD Stellung zu diesem Thema genommen?

  37. avatar

    Wenn sich eine Einzelperson ein Wahnsystem ausdenkt, ist sie Psychopath.
    Wenn sich mehrere Menschen ein Wahnsystem ausdenken dann nicht.
    Wenn der Papst als Nachfolger einer Tradition in Absprache mit anderen Gläubigen das Fegefeuer abschafft dann ist das nicht krank wenn ein Einzelner sich so ein System ausdenkt und dann das Fegefeuer abschafft, gilt er als behandlungsbedürftig.

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    „Psychotäter oder politischer Attentäter?“

    Seltsam, dass diese Frage noch nie im Zusammenhang mit islamisch begründeten Mordtaten gestellt wurde. Ich vermute, weil niemand, der sich näher mit dem Islam beschäftigt hat, ernsthaft den Zusammenhang zwischen Islam und islamischen Terror bezweifelt. Man kennt diesen Zusammenhang und DESHALB will man nicht darüber reden.

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    Ich denke, die psychische Disposition eines Täters spielt eine Rolle dabei, ob er das umsetzt, was andere nur denken, aussprechen oder andeuten. Bei der Wahl der Mittel und der Opfer spielt meines Erachtens die ideologische Komponente aber die entscheidende Rolle. Man muss sich nur fragen: Warum so bzw. die/der und nicht anders bzw. andere?

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    @Alan Posener: Nachfolgendes gilt sowohl für Ideologien, Religionen, Politische Parteien und mehr. Exakt auf den Punkt gebracht!!!!

    „Wir sind nicht dafür verantwortlich, was andere aus unseren Worten machen. Aber wir sind dafür verantwortlich, vorher zu bedenken, was andere aus unseren Worten machen könnten.“

    Ich freue mich sehr – und bin auch einigermaßen berührt – über Ihre Ehrlichkeit.

    Wenigstens ein Journalist ,der sich nicht ausschließlich in eleganten Posen des Zeitgeistes ergeht.
    Daß Sie Broder wieder Ihren Freund nannten und daß Sie die unsäglichen Beschuldigungen von Herrn Broder nicht mehr als Unsinn abtun zeichnet Sie ebenfalls aus.

    Wir haben zwar Meinungsfreiheit – und ich bin auch immer dafür diese extrem zu verteidigen. Gleichzeitig haben wir aber in einer freien Gesellschaft Verantwortung. Mit der abstrusen Beschuldigung von Herrn Broder und Herrn Sarrazin hat sich die taz als verantwortungsloses Revolverblatt selbst diskreditiert. Bin neugierig, wen man noch alles mit dem Attentäter vergleicht.

    LG Ihre Rita E.

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    Man kann sicherlich über die Transformation von Ideen, Zeitgeist, Logos, Wort in einen Akt, eine Tat mehr herausfinden, als Sie es tun. Ich will jedoch an die Auseinandersetzung im Thread Ihres letzten Beitrages anknüpfen.

    Sie enden hier mit:

    „… aber der Titel des Taschenbuchs ist rhetorisch überzogen. Und ich will mich in keinster Weise aus der Verantwortung schleichen, wenn ich darauf hinweise, dass Josef Ratzinger selber, der die Demokratie als „Diktatur (sic) des Relativismus“ und die westliche Kultur als „Kultur des Todes“ diffamiert, der davon gesprochen hat, dass sich Europa „demografisch aus der Geschichte verabschiedet“ und dessen treueste Anhänger die Abtreibung als „Holocaust an den Neugeborenen“ bezeichnen, durchaus zur Entstehung jenes gefährlichen – hier ist das Wort angemessen – Zeitgeistes beigetragen hat, den Josef Ludin in Europa heute ausmacht.“

    Nun ja, Sie sind ein ganz kleiner Sünder, der ein bißchen rhetorisch überzogen hat, während der deutsche Papst ein ganz dickes Kaliber ist, der den Zeitgeist vergiftet. Lassen wir offen, ob es sich um eine „Diktatur des Relativismus“ oder ein „Paradies des Relativismus“ handelt, ob es sich um einen „Kinder-Holocaust“ oder um die freie Entfaltung der Persönlichkeit der abtreibenden Frauen handelt, aber sagen Sie, ist die Rede von der demografischen Abschaffung der Europäer jetzt falsches Bewußtsein oder entspricht das nicht schlicht den Tatsachen? Die Geburtenraten einiger europäischer Länder, z.B. Italien 1,24, Spanien 1,25, Deutschland 1,29, Schweden 1,57, GB 1,63, Frankreich 1,90, Irland 1,98, wobei in diesen Zahlen bereits die Geburten von Zugewanderten enthalten sind. Über mögliche Gründe können wir uns austauschen, wenn Sie wollen.

    Halten Sie das für einen begrüßenswerten Prozeß i.S. Ihres Freundes Broder („ich halte es für grundsätzlich gut, dass das „weisse, heterosexuelle, blonde, protestantische“ Europa sich verabschiedet“) oder können Sie nachvollziehen, dass dies eine Symptom einer schwerwiegenden Störung in Ihrer „lebens- und liebenswertesten Gesellschaft seit Erschaffung der Welt“ ist?

    Da diese Frage an Sie bereits gestellt war – in mildem Ton; ich will Ihnen ja kein Haar krümmen -, Sie jedoch sich um diese Frage herumdrücken, will ich jetzt massiv verbal aufrüsten (ich übernehme die volle Verantwortung und gehe davon aus, dass keiner der Leser dieses Blog animiert sein wird, Ihnen mit Paintballs auf den Leib zu rücken):

    Als Angehöriger dieses Volkes mache ich mir Sorgen um seine Existenz und um die Existenz der Völker Europas; stehen Sie diesem Prozess gleichgültig gegenüber oder sind Sie gar ein Agent zur geräuschlosen friedlichen Abschaffung der europäischen Völker? Die Droge, die Sie verabreichen, ist die Formel „lebens- und liebenswürdigste Gesellschaft“. Gut, solange sich die derart von sozialen Bindungen befreiten Individuen sich an den Orten der freien polymorph-perversen Liebe, in Darkrooms, Swinger-Clubs, SM-Studios lokal betäuben, ist wohl alles paletti. Die einzigen Störenfriede Ihres Glücks sind wohl der Papst und Zeitgenossen wie ich? Soll Israel das einzige Volk sein, das übrig bleibt?

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    Korrektur:

    .. . dass Josef Ratzinger selber, der die Demokratie als „Diktatur (sic) des Relativismus“ und die westliche Kultur als „Kultur des Todes“ diffamiert, der davon gesprochen hat, dass sich Europa „demografisch aus der Geschichte verabschiedet“ und dessen treueste Anhänger die Abtreibung als „Holocaust an den Neugeborenen“ bezeichnen, durchaus zur Entstehung jenes gefährlichen – hier ist das Wort angemessen – Zeitgeistes beigetragen hat, den Josef Ludin in Europa heute ausmacht.

    . . . da hat Papst Benedikt ja wohl recht. Mehr. Schlimmer. Der Begriff Demokratie, Demos kratein – griechisch – kann semantisch korrekt sowohl als ‚Volksbeherrschung‘ als auch ‚Herrschaft durch das Volk‘ definiert werden. Dem altgriechischen kratein entsprechend könnte man formulieren: ‚Das Volk zieht den Wagen‘, was allein schon mit der sogenannten ‚Finanzkrise‘ begründet werden kann.
    Ich finde den Begriff ‚Holocaust‘, sowohl für die Bezeichnung der Verbrechen der National-SOZIALISTEN an Menschen jüdischen Glaubens, als auch für Mord an ungeborenen Leben, nicht toll. Eher verletzend. Entstammt er doch ursprünglich dem griechischen – ‚holokautoma‘ – einem Tieropferkult.

    Es waren und sind Menschen die ermordet wurden und ermordet werden. Warum?
    Unheil, große Katastrophe – Shoah – trifft die Wahrheit. Ein Vergleich aber ist Unsinn.

    ‚Psychopathologisch‘ – ist nach meiner Auffassung ein hilfloser Versuch zu erklären, was Menschen nicht erklären können. Denn wenn Menschen solche Taten erklären könnten, könnte präventiv gehandelt werden. Meine ich.

    Es geht um Macht. Und es gibt das Böse. Alexander Kissler hat es ‚getroffen‘.

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    .. . dass Josef Ratzinger selber, der die Demokratie als „Diktatur (sic) des Relativismus“ und die westliche Kultur als „Kultur des Todes“ diffamiert, der davon gesprochen hat, dass sich Europa „demografisch aus der Geschichte verabschiedet“ und dessen treueste Anhänger die Abtreibung als „Holocaust an den Neugeborenen“ bezeichnen, durchaus zur Entstehung jenes gefährlichen – hier ist das Wort angemessen – Zeitgeistes beigetragen hat, den Josef Ludin in Europa heute ausmacht. . . . da hat Papst Benedikt ja wohl recht. Mehr. Schlimmer. Der Begriff Demokratie, Demos kratein – griechisch – kann semantisch korrekt sowohl als ‚Volksbeherrschung‘ als auch ‚Herrschaft durch das Volk‘ definiert werden. Dem altgriechischen kratein entsprechend könnte man formulieren: ‚Das Volk zieht den Wagen‘, was allein schon mit der sogenannten ‚Finanzkrise‘ begründet werden kann.
    Ich finde den Begriff ‚Holocaust‘, sowohl für die Bezeichnung der Verbrechen der National-SOZIALISTEN an Menschen jüdischen Glaubens, als auch für Mord an ungeborenen Leben, nicht toll. Eher verletzend. Entstammt er doch ursprünglich dem griechischen – ‚holokautoma‘ – einem Tieropferkult.

    Es waren und sind Menschen die ermordet wurden und ermordet werden. Warum?
    Unheil, große Katastrophe – Shoah – trifft die Wahrheit. Ein Vergleich aber ist Unsinn.

    ‚Psychopathologisch‘ – ist nach meiner Auffassung ein hilfloser Versuch zu erklären, was Menschen nicht erklären können. Denn wenn Menschen solche Taten erklären könnten, könnte präventiv gehandelt werden. Meine ich.

    Es geht um Macht. Und es gibt das Böse. Alexander Kissler hat es ‚getroffen‘.

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