Diplomatie ist eine altbewährte Staatskunst. Sie hat es sich zum Ziel gesetzt, den Interessenausgleich zwischen Staaten so zu regeln, dass es zu einem einvernehmlichen und dauerhaften Modus Vivendi kommt. Entstanden ist die moderne Diplomatie während der Renaissance in Norditalien, wo die damaligen Stadtstaaten mit Hilfe von Gesandten ihre Interessen absteckten. Heute gehört es zum Einmaleins der Diplomatie, dass man im staatlichen Miteinander durch Kompromisse einen verlässlichen Ausgleich der Interessen sucht. Das gelingt am besten, wenn man es vermeidet, den Verhandlungspartner bloßzustellen oder in die Enge zu treiben. Jeder Vertragspartner muss sich in der erreichten Übereinkunft wiederfinden können. Schon die römische Antike hat mit dem Leitsatz „Do ut des“ dieses Prinzip der Gegenseitigkeit formuliert. Weiterlesen
Diplomatie
Ein großes Loch
Von Alexander Görlach, Herausgeber und Chefredakteur „The European“:
Es ist überhaupt nichts Besonderes, dass Dossiers und Notizen angefertigt werden. Von Politikern, Wirtschaftsbossen, Medienmenschen. So machen das Diplomaten eben. Und was stand schon aufregend Neues in den Depeschen des amerikanischen Botschafters in Deutschland? Dirk Niebel eine „schräge Wahl“, Horst Seehofer „unberechenbar“. Das hätte Phil Murphy aus der Zeitung abschreiben können, das hätten Hillary Clintons Beamte beim Lesen von The European oder anderen deutschen Qualitätsmedien auch erfahren können.
Vielleicht gibt es die arme FDP-Wurst am Ende gar nicht, die sich aus vermeintlichem Geltungsdrang heraus dem Vertreter der letzten Supermacht in unserem armen und gebeutelten Land ans Bein geworfen und anheischig gemacht hat. Vielleicht ist es der Geltungsdrang des Botschafters selbst? Weiterlesen