Aleida Assmann kann es nicht lassen. Und dafür muss man ihr dankbar sein. Sie muss sich in alle Diskussionen einmischen, bei denen es um Antisemitismus oder die Relativierung des Holocausts geht. Dabei macht sie durch die Plattheit ihrer Argumentation die Mechanismen deutlich, mit denen einige Deutsche heute sich der Verantwortung entziehen, gegen den real existierenden Antisemitismus zu kämpfen, egal aus welcher Ecke er kommt.
Axel Springer Verlag
Schreiben für die „Springer-Presse“
Axel Springers berühmt-berüchtigte „Leitlinien“. Woher kommen sie, was sollen sie, wie wirken sie sich in der Praxis aus?
Eine gewisse, na ich will nicht sagen klammheimliche Freude, aber doch etwas Verwandtes, ergriff mich, als ich von den „Lügenpresse!“-Rufen auf den ostdeutschen Pegida-Demonstrationen hörte. Denn für den gewöhnlichen Konsumenten der deutschen Medien, jedenfalls sofern er Wessi ist, gibt es eigentlich nur eine Presse, der gewohnheitsmäßig ein gestörtes Verhältnis zur Wahrheit unterstellt wird: Das ist die so genannte Springer-Presse.