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10.000 km ostwärts – eine Reise durch das beginnende 1989 (17), auf der Rückreise

CHABAROWSK – MOSKAU, 5. – 10. März 1989 – Zweiter Teil: Von Birobidshan zum Baikal

(Hier der Link zu allen Tagesberichten.)

Die Schaffnerin hat mir eine Tabelle gegeben, auf der ich ersehen kann, wann der Zug wo ist. Hier, in der übernächsten Station kann ich in das achte Abteil. Moment mal, werden wir wirklich schon am 10. März in Moskau sein ? Die Schaffnerin nickt.

Ich mache mich auf den Weg durch die Waggons. Finde ich jemanden, der in Birobidshan aussteigt ? Weiterlesen

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Rückkehr nach Syrien? Vielleicht

Der Vater dieser befreundeten Familie überlegt, nach dem Sturz des Assad-Regimes in ihre zerstörte Heimatstadt Aleppo zu fahren, um beim Wiederaufbau zu helfen. Ganz zurückgehen wollen sie vorerst nicht. Sie haben wie viele Flüchtlinge auch hier genug zu kämpfen.

Gleich nach dem Umsturz in Syrien habe ich hier die die sofort einsetzenden Forderungen nach Rückweisung der 800.000 Flüchtlinge aus dem Land kommentiert. Die Reaktionen in den Kommentare waren gemischt. Die Familie al-Gaber betreue ich seit einem Jahr. Ihr Jubel war zunächst riesig. „Wir Syrer sind neugeboren“, sagte mir der Vater Muhamad. Doch inzwischen kommen auch ihm Zweifel, ob es unter den neuen Herrschern besser wird. Darüber habe ich für die Zeitschrift „Publik-Forum“ geschrieben. Hier nur etwas zu den alltäglichen Problemen, vor denen sie wie so viele Flüchtlinge ständig stehen. Welche die Behauptungen, sie seien für unseren Arbeitsmarkt unverzichtbar, genauso lächerlich erscheinen lassen wie das Gerede über Abschieben. Weiterlesen

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10.000 km ostwärts – eine Reise durch das beginnende 1989 (16), auf der Rückreise

CHABAROWSK – MOSKAU, 5. – 10. März 1989 – Erster Teil: Chabarowsk – Birobidshan

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Der Schaffner ist ein Schlitzohr, das mich schon beim Einsteigen fragt, ob ich ein Geschenk für ihn habe. Aber ich kann auf einmal ganz schlecht russisch und ihn überhaupt nicht verstehen. Weiterlesen

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Randy Newmans Lieder (1): Short People

Zu sagen, Juden hätten den Rock’n’Roll erfunden, wäre vielleicht etwas übertrieben. Aber ohne den jüdischen Beitrag wäre die populäre Musik erheblich ärmer. Die Welt ohne Beatles, die der Film „Yesterday“ schildert, wäre ohne Brian Epstein Wirklichkeit. Und das ist nur der Anfang.

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Mit der AfD reden? Ja, Herr Habeck

Kretschmer will in Sachsen die Rechtsextremen nicht länger ausgrenzen. Klug so. Der Grünen-Kanzlerkandidat möchte sich mit Weigel nicht an einen TV-Tisch setzen. Dumm. Denn die Brandmauer- und Verteufelungsstrategie ist gescheitert. Zeit, etwas anderes zu wagen.

Michael Kretschmer hat etwas für Linkere und große Teile seiner Bundes-CDU gleichermaßen Unerhörtes getan: Er hat sich wie sein Parteifreund Mario Voigt in Thüringen auch mit Stimmen des BSW und der Linken und in Absprache mit ihnen als Ministerpräsident wiederwählen lassen. Er hat zudem vorher auch mit der AfD, der zweitstärksten Kraft im Landtag wie in den bundesweiten Umfragen, gesprochen. Und will die in erheblichem Maße rechtsextreme Partei wie die übrigen auch fürderhin konsultieren, wenn es darum geht, Mehrheiten für Gesetze seiner Minderheitsregierung mit der SPD zu gewinnen. Weiterlesen

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10.000 km ostwärts – eine Reise durch das beginnende 1989 (15), auf der Rückreise

CHABAROWSK, 5. März 1989

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„Können wir in die Stadt fahren ?“ frage ich einen Taxifahrer.
„Können wir,“ sagt er, „wohin ?“ – „Dorthin, wo man etwas sehen kann.“ Abgemacht. Im Taxi plaudern wir und er ist auch erfreut über „die Fuhre“ die er jetzt macht.

Chabarowsk ist, wie schon einmal gesagt, eine junge Stadt. Weiterlesen

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Vom Sinn des Soldatseins – Erinnerungen an den Wehrdienst in der DDR (Teil 4/9)

Kapitel 4

Alle vier Wochen fand an zwei aufeinander folgenden Tagen Politunterricht statt – ver­ächtlich »Märchenstunde« genannt. Die gesamte Mannschaft saß im Schu­lungsraum und erhielt »Rotlichtbestrahlung«. So angenehm es einerseits war, an diesen Tagen mal nicht die übliche Ein­satzausbildung zu haben, so unendlich dröge zog sich andererseits die ideologische Beriese­lung hin. Offiziere leierten irgendwelche Phrasen her­unter, die nicht einmal sie selbst für voll nahmen, und versuchten vergeblich, die ganz trägen, wider­­willigen Soldaten in Diskussionen zu ver­wickeln. Weiterlesen

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TV-Wahlduelle: Von Dick- und Dünnhäutern

Habeck, Weidel und sicher auch Wagenknecht fühlen sich diskriminiert, weil sie vor der Neuwahl nicht mit Merz und Scholz im Fernsehen darum streiten dürfen, wer von ihnen der oder die bessere Kanzler/in wäre. Sie sollten sich nicht so haben: TV-Du-, Tri- oder Quintelle haben ihre Bedeutung, werden aber in TikTok-Zeiten gnadenlos überschätzt.

Ich erinnere mich gerne an lustige Elefantenrunden vor und nach Bundestagswahlen in den 1970er und 80er Jahren mit dem dicksten Dickhäuter von allen, Helmut Kohl, gegern Willy Brandt, Helmut Schmidt-Schnauze, Hans-Dietrich Genscher und Franz Josef Strauß. Damals durfte im Fernsehstudio noch gequalmt werden. Kohl paffte aus seiner Pfeife und auch sonst, Brandt und Schmidt quarzten Zigaretten und knurrten. Strauß wurde einmal ziemlich angetrunken zugeschaltet und lallte. Vor allem aber wurden Studio und Zuschauer mit Worten vernebelt – nicht anders als heute. Weiterlesen

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10.000 km ostwärts – eine Reise durch das beginnende 1989 (14), auf der Rückreise

CHABAROWSK, 5. März 1989

(Hier der Link zu allen Tagesberichten.)

In Chabarowsk komme ich in meinem Zug aus dem Süden am nächsten Morgen an. Erst wird gefrühstückt, dann macht auch das Intourlst-Büro auf. Fahrkarte für den heutigen Zug nach Moskau ? Kein Problem. Nach einer halben Stunde habe ich sie in der Hand.

Auf der Post gebe ich die Michel – Jackson – Platte an Aschot nach Wladiwostok auf.

Einkaufen. Bis Moskau wird es wieder eine lange Reise werden und in der sowjetischen Eisenbahn ist es einfach üblich, eine Tasche mit Essen dabei zu haben.

WORAN ZERBRACH DAS SOWJETIMPERIUM ?

Im Lebensmittelgeschäft gibt es Brot, Zwiebeln, eingemachte Tomaten und Paprika, aber Fleisch ? Weiterlesen

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Kherson – an der Front. Und irgendwie egal

Beim Einchecken im Hotel wird man direkt darauf hingewiesen: Rauchen ist auf den Zimmern nicht erlaubt. „Auch wenn Sie einen Balkon haben – es darf nirgends geraucht werden, nicht mal auf dem Balkon.“ Dann kommt: „Bei Luftalarm versuchen Sie gar nicht erst, bis zum Bunker zu kommen. Das schaffen Sie sowieso nicht. Gehen Sie einfach auf den Korridor.“

Kherson: Erst war die Stadt russisch besetzt, dann wurde sie von der ukrainischen Armee befreit. Danach haben die Russen den Damm des Flusses, an dem die Stadt liegt, zerstört, und es kam zu einer Flutkatastrophe. Menschen, die sich auf die Dächer ihrer Häuser geflüchtet hatten, haben die Russen beschossen. Auch die Flutkatastrophe hat die Stadt und die umliegende Region ansatzweise bewältigt. Geblieben ist: die russische Armee auf der anderen Flussseite. Die Stadt liegt also quasi an der Front. Auf den Uferstraßen ist die schusssichere Weste unabdingbar. Es gibt keine Straße, in der nicht ein Gebäude von Raketen oder Drohnen getroffen wurde.

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