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Wie sich die Demokratie abschafft

Es war wohl Karl Popper, der die theoretische Grundlage der wehrhaften Demokratie legte. Sein Toleranzparadoxon besagt, salopp gesprochen, dass die Demokratie nicht gehalten ist, ihre eigene Abschaffung zu tolerieren. Es gibt also Grenzen der verfassungsmäßigen Freiheiten der Rede, der Versammlung, der Organisation, der presse und so weiter.

Das ist uns in Deutschland geläufiger als etwa in den USA oder Großbritannien, wo das KPD-Verbot, die Berufsverbote, das Publikationsverbot für „Mein Kampf“ und das Verbot der Holocaustleugnung eher mit Kopfschütteln betrachtet werden.

Man kann die Sache sozusagen absolut diskutieren. Man kann aber auch das Poppersche Toleranzparadoxon akzeptieren und dann die relativistische Frage stellen, wie weit die Einschränkung der Freiheit im Interesse der Freiheit gehen darf.

Im Krieg zum Beispiel wird die Pressezensur zum Schutz der nationalen Sicherheit von ansonsten liberal denkenden Menschen akzeptiert. Einige der oben angeführten Einschränkungen der Freiheit in der Bundesrepublik wurden denn auch mit kriegsähnlichen Situationen begründet: Das KPD-Verbot und die Berufsverbote insbesondere wurden damit begründet, dass Deutschland an der Front des kalten Kriegs stand und dass die KPD eine fünfte Kolonne Moskaus bilde; linksradikale Lehrer würden ebenfalls die Wehrhaftigkeit der Demokratie gefährden, und ein subversiver Lokführer (damals waren Eisenbahner Beamte)  könne im entscheidenden Augenblick die Sicherheit strategischer Bahngleise gefährden. Das Verbot von „Mein Kampf“ wiederum verdankt sich dem Glauben an die Verführungskraft dieses langweiligen Buchs und die Verführbarkeit der Deutschen und ist insofern eine Kriegsfolge. Auch das Verbot der Holocaustleugnung wird mit dem Krieg begründet: im Land der Täter sei die Holocaustleugnung unerträglich.
Meines Erachtens waren diese Begründungen nie stichhaltig. Die KPD war gewiss gewillt, Moskaus Pläne zu unterstützen, aber in der zunehmend antikommunistischen Stimmung der 1950er Jahre stellte sie keine Gefahr dar. Die Berufsverbote, die vor genau vierzig Jahren beschlossen wurden, waren eine hysterische Reaktion auf die Studentenbewegung. Sie berücksichtigten nicht, dass die Erfahrung mit der Schulwirklichkeit und die sanfte Verführung eines Beamtenpostens relativ schnell befriedend wirken, während die flächendeckende Verdächtigung einer ganzen Beamtengeneration durch die „Regelanfrage“ beim Verfassungsschutz selbst die in Opposition zum Staat trieb, deren „Vergehen“ darin bestand, auf Demos gewesen zu sein, wo Sympathie für den Vietcong oder die „politischen Gefangenen der RAF“ geäußert wurde. Schlimmer als die Anwesenheit linker Lehrer an  den Schulen war die Tatsache, dass viele dieser Lehrer ihre Anwesenheit einer Lüge verdankten. Sie hatten sich geduckt, um Beamte zu werden, und sie blieben geduckt. Das Verbot von „Mein Kampf“ festigt nur den Mythos des Buchs, ohne dass es wirksam wäre. Wer es will, hat sich das Buch längst aus den Beständen der Großeltern besorgt, die es zur Hochzeit geschenkt bekamen, oder lädt es aus dem netz herunter. Schließlich ist die Leugnung des Holocausts in der Tat moralisch unerträglich, politisch aber ungefährlich. Auch hier stiftet das Verbot mehr Schaden, als es verhindert.
Im Zweifel, scheint mir, sollte man sich für die Freiheit entscheiden.
Lange galt der McCarthyismus als Muster dafür, wie sich innerhalb einer Demokratie Angst und Konformismus breit machen können, wie aus der legitimen Jagd auf Spione und Verräter eine Unkultur des Verdächtigung und Verfolgung entstehen kann. Da McCarthy ein rabiater Antikommunist war, dem jeder Linker oder Sozialdemokrat schon verdächtig war, ging man lange davon aus, die Gefährdung der Demokratie durch Übereifer im Dienst der Demokratie werde typischerweise aus der rechten Ecke kommen. Seit einiger Zeit nun wird versucht, die „politische Korrektheit“ als linke Variante dieser Gedankenkontrolle im Namen der Demokratie hinzustellen. Ich bin geneigt, Sprachregelungen, Quoten und dergleichen, die dem Schutz und der Förderung von Minderheiten zu dienen, für richtig zu halten. Es gibt in diesem Bereich allerdings Albernheiten wie die „Bibel in gerechter Sprache“, die nur verschleiert, wie frauenfeindlich, gewalttätig und moralisch fragwürdig die Bibel ist. Es gibt individuelle Ungerechtigkeiten, etwa wenn im Zuge der Frauenquote einigen Männern der Aufstieg erschwert wird. Und es gibt zuweilen im akademischen Bereich regelrechte Hexenjagden auf vermeintlich politisch inkorrekte Menschen. Von einem solchen Irrsinn an einem amerikanischen College erzählt etwa Philip Roths tragikomischer Roman „Der menschliche Makel“.
Freilich finde ich den Angriff auf die politische Korrektheit gefährlicher. Mit Floskeln wie „Man wird doch noch sagen dürfen, dass….“ wird in der Regel eine rassistische, frauenfeindliche, homophobe oder islamophobe Gemeinheit eingeleitet. Nicht zufällig hei´t eine der übelsten xenophoben Webseiten in Deutschland „Politically Incorrect“. Doch in der Tat darf man in Deutschland nach wie vor Dinge sagen wie: Die dummen Leute kriegen zu viele Kinder, dazu gehören vor allem die Ausländer, und wegen dieser höheren Geburtenrate der minderwertigen Menschen wird sich Deutschland im Laufe von einigen Generationen abschaffen. Und man soll das auch sagen dürfen. Thilo Sarrazin durfte das schreiben und veröffentlichen, es wurde in der „Bild“ und im „Spiegel“ vorab gedruckt, es war Stapelware in allen Buchhandlungen. Nicht einmal aus der SPD konnte Sarrazin geschmissen werden. Folgt man aber den Kritikern der politischen Korrektheit, wurde Sarrazin zum Opfer eines linken Gutmenschentums, das die Augen vor der Wirklichkeit verschließt und vor dem Islam kapituliert, einer linken Blockwartmentalität, einer von der Regierung beförderten Gleichschaltungskampagne, die seit den Tagen Goebbels’ und der Reichsschrifttumskammer ihresgleichen sucht. Das ist nicht nur hysterischer Unsinn, es ist gefährlicher Unsinn. Wenn Thilo Sarrazin das Recht hat, sozialdarwinistischen Quatsch zu reden, haben seine Kritiker natürlich das Recht, ihn dafür in die Mangel zu nehmen. Wenn zu seinen Kritikern Regierungsmitglieder gehören, dürfen sie das auch sagen. Dass aus dem Brandstifter so ein Biedermann, aus der Feuerwehr eine Gestapo gemacht wurde, stimmt bedenklich.
Dies umso mehr, als viele der Leute, die Sarrazin im Namen der Demokratie verteidigt haben, im Namen der Demokratie einer Blockwartmentalität – oder vielleicht sollte man sagen: einem neuen McCarthyismus – in Bezug auf den Islam das Wort reden. Für Geert Wilders etwa ist der Koran eine Schrift, die mit „Mein Kampf“ vergleichbar ist und eigentlich verboten gehört. Ich bin dafür, dass er das sagen darf und habe begrüßt, dass dieses Recht vom höchsten niederländischen Gericht bestätigt wurde. Aber natürlich bin ich dagegen, dass der Koran verboten wird. Erst recht lehne ich ab, was Wilders als Konsequenz aus seiner Einschätzung zieht: Muslime könnten nur in Europa bleiben, wenn sie sich vom Koran distanzierten. Das wird nicht passieren, also geht Wilders davon aus, dass einige Millionen zu deportieren sind. Ich halte Wilders für einen überzeugten Demokraten, so wie ich überzeugt bin, dass Joseph McCarthy ein überzeugter Demokrat war. Aber das macht es nicht besser. Wenn Menschen verfolgt werden, weil sie sich nicht von einem Buch distanzieren; wenn das Kriterium eines guten Staatsbürgers nicht ist, dass er sich an die Gesetze hält, sondern dass er auch rechtgläubig ist und sich vom falschen Glauben distanziert, wenn also die Gedankenpolizei an Stelle der normalen Polizei tritt, schafft sich die Demokratie ab. McCarthy unterschied nicht zwischen Kommunismus und Sozialismus. Die Sozialisten waren im Grunde versteckte Kommunisten oder Sympathisanten der Kommunisten oder nützliche Idioten der Kommunisten. Ähnlich unterscheiden Wilders und Co. nicht zwischen Muslimen und Islamisten.
Diesem McCarthyismus zur Seite gesellt sich die Ausweitung des Verbots der Holocaustleugnung, um alle Genozide zu umfassen, wie es nun das französische Parlament beschlossen hat. Das Gesetz bestimmt, dass „die öffentliche Preisung, Leugnung oder grobe Banalisierung von Genoziden, Verbrechen gegen die Menschlichkeit oder Kriegsverbrechen“ mit einem Jahr Haft und 45000 Euro Buße geahndet werden kann. Was wiederum als Genozid zu gelten hat, bestimmt das französische Parlament. Augenblicklich konzentriert sich die Aufmerksamkeit auf den Völkermord an den Armeniern, ein gut dokumentiertes Verbrechen, für das in der Türkei selbst bereits 1919 mehrere Täter zum Tode verurteilt wurden. Aber das Gesetz ist so allgemein, dass es fast beliebig ausgeweitet werden kann. Man muss sich vorstellen, ein Mann müsse sich vor einem Gericht wegen der Beteiligung an einem Genozid, sagen wir in Guatemala, verantworten. Sein französischer Anwalt schlägt die Verteidigungslinie ein, die Handlungen der guatemaltekischen Regierung seien kein Genozid gewesen. „Grobe Banalisierung“? Bald könnte sich der Anwalt selbst vor Gericht wiederfinden. Wie lange wird es dauern, bis man nicht mehr straflos behaupten darf (und hier ist das Wort vom Dürfen und Nichtdürfen angebracht), die Handlungen der Serben im Kosovo oder in Bosnien stellten keinen Völkermord oder Versuch eines Völkermords dar? Peter Handke vors Gericht! Und was ist mit dem Sklavenhandel? Ist Randy Newmans „Sail Away“ nicht eine „grobe Banalisierung“ dieses Genozids? Ins Gefängnis mit ihm! Wie ist es mit dem Genozid an den Ureinwohnern Nord- und Südamerikas? Sollten die Vertreiber und Bewunderer der Filme von John Wayne sich nicht wegen „grober Banalisierung“ dieses Verbrechens vor Gericht verantworten müssen? Und was ist mit dem Kolonialismus überhaupt? Wie kann man das „Dschungelbuch“, dieses Machwerk aus der Feder des Kolonialismus-Rechtfertigers Rudyard Kipling („Die Bürde des Weißen Mannes“) in öffentlichen Büchereien vorrätig halten, wo es Kinderhirne verseuchen kann, die Filmversion als DVD ausleihen? Bibliothekare und Videothekenbesitzer hinter Gittern! Was ist mit dem Holodor in der Ukraine? Der Politik Chinas in Tibet? War vielleicht der Bombenkrieg der Alliierten gegen Deutschland und Japan ein Genozid? Steht demnächst ein Historiker, der diese Angriffe „preist“ oder „grob banalisiert“, indem er sagt, sie hätten zum Sieg gegen Hitler und Hirohito beigetragen, vor einem französischen Gericht?
Konservative Feinde der Türkei und des Islam, die politisch korrekte „Islamversteher“ mit dem Gesetz ärgern wollen, dürften bald entdecken, dass es in den Händen der politisch Hyperkorrekten zu einer Waffe gegen sie selbst mutiert.
Die Freiheit stirbt stückweise, heißt es. Man müsse den Anfängen wehren. Das stimmt nach wie vor. Und es stimmt erst recht, wenn diejenigen, die die Demokratie abschaffen, das beste Gewissen der Welt haben und glauben, die Demokratie gegen ihre Feinde zu verteidigen.

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115 Gedanken zu “Wie sich die Demokratie abschafft;”

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    @M.B.

    Zu den Produktionsnebenkosten ….

    .. klar, dass auch deutsche Großkonzerne die Segnungen der Globalisierung längst erkannt haben. Die Produktion in Schwellenländern hat
    ausschließlich Vorteile. Wo sonst kann man noch Menschen für einen Hungerlohn 80 Stunden die Woche am Fließband stehen lassen? Wo sonst kann man noch Industriekloaken ungereinigt in Flüsse einleiten?

    Und wo sonst kann man noch Gewerkschaftsversammlungen mit zwei, drei Warnschüssen auseinander treiben? Nicht in Europa. Denn hier ist die gute alte Zeit des Kapitalismus leider vorbei. Rente mit 60, die 35-Stunden Woche und Lohnfortzahlungen für Blaumacher drücken die Gewinnerwartungen der meisten Unternehmen. Und so kommt es, dass die großen Konzerne meist nur noch einstellige Milliardengewinne machen. Da helfen auch kurzfristige Massenentlassungen kaum. Also heißt es: ab in den Osten.

    In Peking geben sich Wirtschaftsbosse aus aller Welt die Klinke in die Hand, um blühende Landschaften in asphaltierte Gewerbegebiete zu verwandeln. Sicher, mit den Menschenrechten nimmt es der Chinese nicht so genau, aber man kann sich schließlich nicht um alles kümmern. China ist der Industriestandort der Zukunft. 1,3 Milliarden Menschen lechzen dort danach, für wenig Geld viel zu arbeiten.

    ( … aus ‚Fieses Mobbing‘ von ZEUS & WIRBITZKY, erschienen: Verlagsgruppe Lübbe – Bergisch Gladbach.)

  2. avatar

    @Lyoner:

    noch eine Randbemerkung:

    „Denn es gilt nicht mehr das logon didonai, das genaue Zuhören, das saubere Feststellen des zu Zitierenden, um es zu prüfen und zu widerlegen. Das können immer weniger. Viel bequemer ist die … Dirkursethik in stalinoider Popularisierung: audacter calumniare, semper aliquid haeret.“

    Warum haben Sie nicht gleich Ihre Quelle zitiert:

    „Wir sind Zeugen geworden eines Kulturbruchs

    Das musste kommen. Die Sprache des moralischen Terrors ist einfach und klar. Hier endet das griechische logon didonai. Wir sind Zeugen geworden eines Kulturbruchs, nämlich einer weitgehenden Negierung der Errungenschaften des Griechentums. Da die Verbindlichkeiten nicht mehr über den Streit entlang von Wahrheitsregeln herstellbar sind, müssen neue, ganz anders geartete Verbindlichkeiten moralisch erzwungen werden. Daher die pestartige Virulenz der Political Correctness und des Gutmenschentums mit seiner spezifischen Intelligenz. Die moralischen Diffamierungen müssen folglich immer mehr zunehmen. Bequemer als das logon didonai ist die habermassche Diskursethik: Audacter calumniare, semper aliquid haeret.“

    Aus:

    http://www.faz.net/aktuell/feu.....13568.html

    Was meine Darstellung mit „stalinoid “ zu tun hat….

    besser wäre wohl nach Egon Flaig:

    pestartige Virulenz gewesen oder ???

    Und wenn wir schon dabei sind:

    Was verstehen Sie eigentlich unter Diskurshygiene??

    Fällt “ sich beharken “ auch unter diese “ Hygiene “
    ??

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    @blonder Hans

    Doch ich habe Sie verstanden:
    Der Eigentümer von Putzmeister wird in Euro von den Chinesen bezahlt.

    Und natürlich haben die Chinesen Interesee an den Patenten und am deutschen know-how. Wenn Sie ein wenig mehr in den links gelesen hätten, würde Sie allerdings feststellen, dass das chinesische Unternehmen bereits vor dem Kauf von Putzmeister in Deutschland(bei Köln) eine Fabrik aufgebaut hat mit deutschen Angestellten.

    Warum sollten die Chnesen daher die Fertigung bei Putzmeister schließen??

    Und: Mittlerweile verlagern sehr viele deutsche Unternehmen wieder Ihre Fertigung von China nach Deutschland. Zum einen aufgrund der gestiegenen Lohnkosten in China, zum anderen auch aus Qualitätsgründen wie auch aus Gründen der höheren Flexibilität, um auf Marktveränderung zu reagieren.

    Am aufgezeigten Beispiel von Blomberg (türkisches Unternehmen) können Sie auch gut erkennen, dass z.B. die Lohnkosten nicht mehr (Ausnahmen bestätigen die Regel) die wichtigste Entscheidung bei der Standortfrage spielen.

    Dennoch nochmals meine Frage:

    Wie stellen Sie sich zukünftig Entscheidungen mit oder ohne Grenzen vor.
    Sollen wir wieder hohe Einfuhrzölle einführen?
    Sollen wir den freien Warenverkehr und auch die Freiheit der Arbeitssuche in den EU-Staaten wieder einschränken?

    Das würde z.B. bedeuten, dass die Spanier, Portugiesen, Iren und Griechen nicht mehr nach Deutschland zum Arbeiten einreisen dürften oder nur nach entsprechenden Kontingenten??

    Oder umgekehrt, dass Deutsche auch nicht mehr nach Polen als Arbeitskräfte gehen dürften?

    Nebenbei: Was verstehen Sie unter differierenden Produktionsnebenkosten?

    Sozialabgaben: z.B. Arbeitslosenversicherung, Rentenbeiträge, Krankenkassenbeiträge ??

  4. avatar

    @Lyoner

    Was das zwischen den Zeilen lesen betrifft:

    „Lyoner sagt:
    30. Januar 2012 um 21:14

    Ich gebe zu, „suizidale Generativität der auchtochtonen „Deutschen“ klingt alarmistisch, etwas nach Götterdämmerung.“

    Habe ich da ungenau zugehört??

    Aber vielleicht handeln Sie auch nach dem Prinzip:

    Was schert mich mein Geschwätz von gestern?

    Letztlich fühlen sie sich doch bedroht oder??

    Sonst würden Sie z.B. auch nicht schreiben:

    „Ich habe auch nicht die Befürchtung, dass sie anfällig für die Reize einer in unseren Augen rückständigen patriarchalischen Kultur wäre; wenn sie aus Liebe Muslima werden würde, ein Kopftuch überstreifen und nach “Anatolien” ziehen würde, hätte ich jedoch mehr falsch gemacht, als ich mir zutraue.“

    Was hätten Sie denn falsch gemacht, wenn Ihre Tochter tatsächlich auf ihrer Weltreise eine Türken aus Istanbul kennenlernt und beschließt (ohne Kopftuch) eine feste Lebensbindung einzugehen?

    Habe ich da auch wieder “ ungenau zugehört “ ??

    Und was den Dialog und die von Ihnen eingeforderte -hygiene betrifft:
    „“und fände es besser, wenn man sich richtig beharkt, als wenn man Dinge unter den Teppich kehrt” soll?

    Aber vielleicht habe ich Sie da falsch zitiert??

    Was die pragmatische Auseindersetzung mit Heinsohn und Sloterdijk betrifft benötige ich keine elegischen Ausführungen, gespickt mit Sloterdijkschen Termini, sondern halte mich ganz banal an Fakten.

    1. Sloterdijk ist kein Ökonom
    2. Die These von Heinsohn bzgl der youth bulge Theorie ist widerlegt.Einschlägige Studien beweisen es.

    3. Ich halte es mit EJ:

    EJ sagt:
    31. Januar 2012 um 09:27

    „Übrigens ist es interessant, welche deutschen Prachtintellektuellen Sie mit Heinsohn und Sloterdijk zitieren. An ihren eigenen Maßstäben gemessen, haben beide wahrscheinlich anatolische Vorfahren. Jedenfalls könnte der eine so erklären, warum er vergisst zu erwähnen, dass er nahezu wörtlich genau den Scheiß schreibt, den andere in den 50er Jahren – bezogen auf das “Flüchtlings-Gesindel” – schon geschrieben haben, und der andere, warum er vergisst zu erwähnen, dass wir mit dem Beginn der Moderne dauernd irgendwelche Container (z.B. Standes-Container, Herrschafts-Container, Geschlechts-Container, Konfessions-Container usw. usf.) verlassen müssen und der Container-Wechsel geradezu zum Signum der Zeit geworden“

    Und was den generellen Dialog betrifft: warum müssen Sie mir hier beweisen, dass Sie ein Altsprachler mit graecum und großem Latinum sind.
    Frage: Haben Sie Befürchtungen, das Ihre Argumentation nicht verständlich ist wenn Sie einen Zusammenhang in klarer deutscher Sprache darstellen?

    „Horizont misanthropiedämpfender Maßnahmen“

    „Im Gegenteil, die unvermeidliche Endlichkeit des Interesses von Menschen für Menschen wird im Gang der Weltvernetzung immer offenkundiger – es verändert sich nur der moralische Akzent und zwar in Richtung auf die Forderung nach zunehmender Belastbarkeit trotz steigender Entnervung.“

    „Ob Gruppen mit individualisten Immundesigns erfolgreiche neue Designs von lebbaren Immunverhältnissen bilden steht in Frage.“

    etc. etc.

    Sie erinnern mich sehr an meine Berufskollegen, die auch der Aufassung sind, Ausführungen mit Management-Amerikanismen würde die Qualität des Vortrags verbessern!!

    Ich bin bin für klare Ansagen, könnte aber auch so formulieren:

    „Stellt sich als der Weisheit letzter Schluss heraus, dass die aufoktroyierte Infrastruktur endoskopisch trivial absinken sollte, darf angenommen werden, dass die minimiert avisierte Charakterisierung immanent hausintern sein kann, demzufolge die endokrin gerontologische Risikobereitschaft hypokratisch bilateral eigentlich nicht aussagekräftig ist.“

    aus:

    http://homepageberatung.at/con...../index.php

    Aber bleiben wir doch ganz pragmatisch bei Ihren Aussagen:

    Wenn Sie von „schlapper Reproduktion “ sprechen.

    Wie wollen Sie ganz pragmatisch die Reproduktionsrate der Deutschen verbessern (nicht die der deutschen Hartz IV-Empfänger)??

    Kinderprämien?

    Innovative Anreizsysteme?

    Ein Blick über die Landesgrenzen nach Frankreich, Schweden und Norwegen?

    Würden Sie dem Vorschlag von Parisien zustimmen, bei der Einwanderung Kontingente analog den Beispielen von Australien, Kanada und Neuseeland einzuführen?

    Was machen wir mit den Immigranten in Deutschland, speziell den Türken? Sollen wir sie wieder in die Türkei abschieben??

    Oder wie stehen Sie zur These im HBM:

    Die unterschätzten Zuwanderer

    http://www.harvardbusinessmana.....12263.html

    Pragmatische Lösungsansätze vermisse ich bei Ihnen. Aber vielleicht habe ich sie auch überlesen.

    Wenn wir schon einen sinnvollen Dialog hier im Blog durchführen , dann doch bitte auch einen pragmatischen Dialog und nicht solche Luftblasen wie „schlappe Reproduktion“ und „generative Suizidität „.

    Ich gebe offen zu :fertige Lösungen habe ich auch nicht.

    Aber nur zu jammern hilft uns doch letztlich nicht weiter.

    P.S. Ich finde es gut das Ihre Tochter Land und Leute auf einer Weltreise kennenlernen wird!

    Hier 2 Zitate:

    Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.

    Augustinus

    und von Robert L. Stevenson:

    “There are no foreign lands. It is the traveler only who is foreign.” – Robert Louis Stevenson

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    Korrektur:
    @M.B.

    … ich habe es nicht verstanden mich klar auszudrücken.

    Ihr Beispiel Putzmeister: China bezahlt in US$. US$s hat China von denen, die $s nach ‚Lust und Laune‘ drucken. Also von denen die keine ‚Grenzen‘ kennen, keinen Wettbewerb mehr erfahren. Stimmt ’s? China ist an Patenten interessiert. Es ist Gewiss, dass die Produktionskapazität Putzmeister in D demnächst geschlossen wird.

    Globalisierung differierender Produktionsnebenkosten wegen, schadet letztendlich allen. Nur nicht den Bank(st)ern. 😉

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    @M.B.

    … Sie haben mich nicht verstanden, Sie wollen mich nicht verstehen oder ich habe es nicht verstanden mich klar auszudrücken.

    Ihr Beispiel Putzmeister: China bezahlt in US$. US$s hat China von denen, die $s nach ‚Lust und Laune‘ drucken. Also von denen die keine ‚Grenzen‘ kennen, keinen Wettbewerb mehr erfahren. Stimmt ’s? China ist an Patenten interessant. Es ist Gewiss, dass die Produktionskapazität Putzmeister in D demnächst geschlossen wird.

    Globalisierung differierender Produktionsnebenkosten wegen, schadet letztendlich allen. Nur nicht den Bank(st)er. 😉

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    @ Schma Alan Posener, Höre! Zum zweiten:

    Sie schreiben: “Der Nationalismus hingegen, und sein Pendant der Nationalsozialismus, basiert auf der Leugnung dieser Wurzeln, und es hat mich immer gewundert, wie gerade Anhänger eines rabiaten Nationalismus und der Xenophobie es schaffen, sich als Hüter der Tradtion aufzuspielen, während sie in Wirklichkeit wurzellose Gesellen sind, Produkte der Afterphilosophie des 19. Jahrhunderts.”

    An anderer Stelle schreiben Sie: “Warum benutzte er die auch von Palästinensern benutzte Formel von „einem Staat Israel in sicheren Grenzen und einem Staat Palästina in sicheren Grenzen“ – und nicht die israelische Formel, der zufolge der Staat Israel ein jüdischer Staat sein muss?”

    Die israelische Formel “jüdischer Staat” – ist das nicht Nationalismus? Kann sich der Nationalismus nicht auch auf jüdische Wurzeln berufen, auf das paradigmatische Volk Israel? Oder ist der jüdische Nationalstaat Israel ein Produkt der Afterphilosophie des 19. Jahrhunderts? – Ich weiss, z.Z. der Diaspora war Israel eine Identität ohne Ort, heute aber doch eine Identität mit Ort.

    Mucksmäuschenstille bei dieser einfachen Frage. Sie wissen doch, es ist nicht nur das Gesetz, das Verbot, die Zensur, sondern die Scheren im Kopf und der Auschluß aus dem Diskurs, die Demokratie abschaffen.

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    @ Moritz Berger

    Ich will mit Ihnen nicht über den Wert und Unwert von Heinsohn und Sloterdijk weiterdiskutieren, da können wir unterschiedlicher Meinung sein. Auf die Argumente sind Sie nicht eingegangen, Sie haben nur pauschal zu diskreditieren versucht.

    Ich möchte Sie jedoch der Diskurshygiene wegen um eines bitten. Sie schreiben:

    „Beim Lyoner ist es die Tochter bei der er fürchtet dass sie im globalen Ökonomismus unter die Räder geraten könnte. Seine größte Befürchtung (unausgeprochen) wäre sicher der ” Gen-Gau ” wenn seine Tochter sich mit einem Anatolier oder Kurden liiert.

    Parisien ist ebenfalls sehr skeptisch gegenüber ” Lebensgemeinschaft ” zwischen coloured Südafrikanern und blonden Deutschen. Er wünscht ihnen auf jeden Fall das Beste!!“

    Sie pflegen bei mir „zwischen den Zeilen“ zu lesen, jetzt wissen Sie gar, was „unausgesprochen“ meine gößte Befürchtung sein soll. Unterlassen Sie bitte solche Spekulationen und halten Sie sich lieber an das, was ich schreibe. Daran hätten Sie genügend zu beissen, wenn Sie noch genügend gute Zähne haben, halten Sie sich daran. Sie arbeiten immer wieder daran, ohne das richtig belegen zu können, dass ich ein „braunes“ Geschmäckle hätte. Sie glauben, wenn Sie das oft genug wiederholen, wird das richtiger. „Denn es gilt nicht mehr das logon didonai, das genaue Zuhören, das saubere Feststellen des zu Zitierenden, um es zu prüfen und zu widerlegen. Das können immer weniger. Viel bequemer ist die … Dirkursethik in stalinoider Popularisierung: audacter calumniare, semper aliquid haeret.“

    Ich habe nichts (Sie haben mich mit Parisien verwechselt) gegen eine Lebensgemeinschaft zwischen coloured Südafrikanern und blonden Deutschen (übrigens ist mein „Stiefsohn“ nicht blond – das ist Ihre Spekulation und Stereotype); soweit ich involviert bin, unterstütze ich; etwas skeptisch bin ich jedoch, ob die junge Familie hier die Integration besser meistert als dort; die junge Frau hat ein couragiertes Herz und reichlich guts. Deswegen wünsche ich alles Gute, haben Sie es jetzt begriffen?

    Was meine Tochter angeht, habe ich nicht die Befürchtung eines „Gen-Gaus“. Ich habe auch nicht die Befürchtung, dass sie anfällig für die Reize einer in unseren Augen rückständigen patriarchalischen Kultur wäre; wenn sie aus Liebe Muslima werden würde, ein Kopftuch überstreifen und nach „Anatolien“ ziehen würde, hätte ich jedoch mehr falsch gemacht, als ich mir zutraue. Keine Angst: ab Mitte Februar wird sie in 14 Monaten working and travelling den Globus umkreisen und dann verschiedene Kulturen kennenlernen. Dafür hat sie nach ihrem Abitur im letzten Jahr hart gearbeitet. U.a. habe ich ihr überflüssigerweise gesagt 🙂 : Vergiß die Kondome (immunitäre Container) nicht. Das machen Väter manchmal.

    Mich schrecken Sie mit Ihren Unterstellungen nicht, Sie machen sich jedoch selbst keinen Gefallen, wenn Sie ungenau zuhören und anworten und irgendwie herumstochern.

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    @ John Smith:
    Und was verstehen Sie unter amerikanischer Unkultur?
    Big Macs, Supermärkte, große Autos, Kaugummmi und Coca Cola?

    Nein.
    Maßlosigkeit. Doch. Benzinschleudern gehören dazu. Das ist nicht synonym mit „große Autos“. Japaner und Europäer bauen große Autos mit inzwischem geringem Verbrauch.

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    @blonder Hans

    Gesellschaftlicher Fortschritt entsteht – letztendlich – durch Wettbewerb, durch Konkurrenz. Man grenzt sich durch Leistung ab. ‘Grenzen’ sind daher notwendig. Eben auch Landesgrenzen

    Wenn ich Sie richtig verstehe, muesste dies doch auch heißen zwischen Mecklenburg und Vorpommern sollten wieder Grenzen gezogen werden, überspitzt formuliert?

    Das die mehr oder weniger komplette Deregulierung der Märkte (speziell im Finanzierungsbereich) zu einem Deaster geführt ist meiner Meinung nach verständlich, weil es keine Grenzen gab.

    Aber Frage dennoch, wie wollen Sie die Globalisierung und damit das Verschwinden der Grenzen aufhalten?

    Konkret: In meinem vorherigen Beitrag sprach ich davon dass die Chinesen verstärkt auch in Deutschland investieren werden. Vor ein paar Tagen wurde bekannt dass einer deutschen Hidden Champions die Firma Putzmeister aufgekauft worden ist.

    http://www.teckbote.de/nachric.....71286.html

    http://www.harvardbusinessmana.....13019.html

    http://www.stuttgarter-zeitung.....42f79.html

    Hätte man hier auch Grenzen ziehen sollen und den Aufkauf untersagen?

    Oder andersherum wird mit dem Aufkauf Sozialimus praktiziert?

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    @Parisien

    „“Wir müssen den Muslimen, die oft in ihren Ländern nur Oberschicht plus Diktatur und Unterschicht kennen, die Werte des Mittelstandes beibringen. Mit Westen verbinden sie oft nichts anderes als die weit nach außen getragenen Elemente amerikanischer Unkultur. Aber auch die USA haben eine stille Mittelschicht mit guten Werten.““

    Wie wollen Sie den Muselmänner die Werte des Mittelstandes beibringen?

    Und was verstehen Sie unter amerikanischer Unkultur?
    Big Macs, Supermärkte, große Autos, Kaugummmi und Coca Cola?

    Ist der stille Mittelstand in den Vereinigten Staaten auch Big Macs und kaut Kaugumi und trinkt Coca Cola?

    Und was für Werte sollen die Muselmänner lernen, wenn sie doch im 1. und 2. Weltkrieg verschüttet wurden?

    „“Sie sehen unsere Werte gar nicht, weil sie verschüttet sind, verschüttet im ersten und zweiten Weltkrieg““

    Das der Mittelstand zunehmend verschwindet und auch durch den Turbokapitalismus stimmt.Aber was kann man dagegen machen?

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    @ Roland Ziegler:
    Ich denke, wir sind im Prinzip auf einem ähnlichen Weg, Stichwort Montessori. Auch Waldorf.
    Ich glaube, dass auch Stein diesen Weg andeutet: Nicht die französische Revolution selbst hat uns befreit von dem Diktat des Katholizismus in enger Verbindung zur Monarchie. Die Robespierre und Co. etablierten selbst ein unterdrückendes System. Nein, es war die Entstehung der denkenden, sich bildenden, aber auch fühlenden Mittelschicht mit ihren Bindungen, ihrer Vernunft und ihrem Verantwortungsbewusstsein. Das Individuum hier in relativer Freiheit.
    Wir müssen den Muslimen, die oft in ihren Ländern nur Oberschicht plus Diktatur und Unterschicht kennen, die Werte des Mittelstandes beibringen. Mit Westen verbinden sie oft nichts anderes als die weit nach außen getragenen Elemente amerikanischer Unkultur. Aber auch die USA haben eine stille Mittelschicht mit guten Werten.
    Es ist den Muslimen oft schwer zu vermitteln, warum sie in der Schule pauken sollen, nur um später einige noch reicher zu machen. Sie sehen unsere Werte gar nicht, weil sie verschüttet sind, verschüttet im ersten und zweiten Weltkrieg. Sie sehen nur, was derblondehans Firlefanz nennt.
    Die Rütlischule wurde angeblich besser, weil sie dort mit einer Theatergruppe arbeiteten. Was Barenboim macht – Musik als Brücke – finde ich großartig. An dieser Einlassung sieht man übrigens, dass ich nicht alles annehme, was auf achgut steht, wie manche annahmen.
    Und ja, es ist nicht zu übersehen, dass auch der Turbokapitalismus des Westens darauf aus war, ein System zu erstellen, in dem eine Elite bestimmt und der Rest eine Masse ist. Der Mittelstand ist für mich das Schlüsselding zu stabilen Verhältnissen.

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    @M.B. Nachtrag

    … und so paradox es klingen mag: die Aufhebung aller ‚Grenzen‘ bedeutet letztendlich das Ende der Freiheit. Weil der obsiegt, der sich selber (mit Macht) überhöht. Oder?

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    @M.B.

    … mal anders:

    Gesellschaftlicher Fortschritt entsteht – letztendlich – durch Wettbewerb, durch Konkurrenz. Man grenzt sich durch Leistung ab. ‚Grenzen‘ sind daher notwendig. Eben auch Landesgrenzen. 😉

    Heben Sie alle ‚Grenzen‘ auf, gibt es keinen gesellschaftlichen Fortschritt, weil kein Wettbewerb und damit keine Zukunft. Das ist nennt man Sozialismus. Das gilt übrigens nicht nur für den uns bekannten untergegangen Sozialismus der ehemaligen Ost-Blockstaaten, in dieser Zukunft hatte ich schon mal gelebt, um es, sinngemäß, mit Sowjetdissident Wladimir Bukowski zu sagen, es gilt auch aktuell für die EU oder besonders für die Fehlentwicklungen in der Finanzwirtschaft. Das ist Sozialismus wie er im Buche steht. Oder?

    Es kommt also im Interesse aller darauf an, ‚Grenzen‘ zu definieren. Das fällt Menschen offensichtlich schwer.

  15. avatar

    @blonder Hans

    das wir über eine Regelung nachdenken sollten wie z.B. in Canada NZ oder Australien o.k.

    Was diesen Punkt betrifft:

    …würden die Gründe beseitigen, die dafür sorgen, dass jährlich tausende gut ausgebildete Deutsche das Land verlassen….

    da sollte man7frau etwas mehr differenzieren:

    http://www.welt.de/vermischtes.....stand.html

    Die zunehmende Internationalisierung auch der deutschen Unternehmen führt zu längeren Auslandsaufenthalten deutscher Fachkräfte, die aber nach einer gewissen Zeit wieder zurückkehren.

    Von einem braindrain kann man daherr nur bedingt sprechen.

    „Danach haben 2006 rund 155.000 Deutsche ihr Land verlassen. Dies ist laut dem Statistischen Bundesamt die höchste Zahl seit Beginn dieser Aufzeichnungen 1954. Ähnlich viele kehrten aber jedes Jahr aus dem Ausland zurück. „Wir rechnen mit einer verstärkten Wanderungsbereitschaft, aber auch mit einem wachsenden Rückstrom“, erklärte der Autor der Studie, Jürgen Schupp.“

    „In Zeiten der Globalisierung in Europa habe sich das Phänomen Auswanderung verändert: „Nicht das Auswandern für immer, sondern der längere Auslandsaufenthalt, das Hin- und Herwandern stehen für diesen Trend.“

    http://www.welt.de/vermischtes.....stand.html

    http://www.diw.de/documents/pu.....08-5-1.pdf

    Sie sollten vielleicht bei der “ auswanderung “ der Deutschen auch nicht vergessen, dass viele Rentner in Spanien, Portugal und in der Türkei leben.

    Wenn ich mich richtig erinnere, hatten Sie als Pensionär auch geplant nach Kanada auszureisen??

    Das wir in einigen Hochschulbereichen einen braindrain habe ist bekannt, aber mittlerweile sind die “ Wiesen “ in den US auch nicht viel grüner als in .de.

    Und das deutsche Investmentbanker sehr gerne nach London, New York oder Singapur gehen ist auch bekannt.

    Und was die Abwicklung von Deutschland betrifft.: eine Reise ins Taubertal oder in die Gegend von Stuttgart würde Sie überraschen wieviel hidden champions dort boomen
    http://www.brandeins.de/online.....ehlen.html
    und sich nicht von solchen falschen Propheten wie Sarrazin “ abwickeln “ lassen.

    Das wir etwas tun müssen, um das Niveau zu halten liegt an uns, wie Sie es sagen.

    P.S. Selbst in Mecklenburg-Vorpommern gibt es Innovationen wie z.B.

    http://www.nordkurier.de/cmlin.....t-1.382793

    Und wenn Sie nach Greifswald fahren, werden Sie das Biocon Valley entdecken:

    http://www.bcv.org/hosting/bcv.....enDocument

    Und in Waren finden Sie auch einen hidden champion:

    http://de.wikipedia.org/wiki/M.....Metallguss
    http://www.rp-online.de/wissen.....-1.2276735

    Soviel zum Thema “ Abwicklung „

  16. avatar

    @ Roland Ziegler:
    Sie allerdings führen hier seit einiger Zeit ein ziemliches Gebrüll auf, was dann, Ihrem Diktum zufolge, beweisen müsste, dass Sie unrecht haben. (Für mich entscheidet allerdings nicht der Tonfall, ob jemand recht hat oder nicht.)

    Das find‘ ich echt gut. Ich werd‘ darüber nachdenken. Vielleicht habe ich mich etwas in Fahrt geschrieben.

  17. avatar

    @M.B.

    … noch mal deutlich mein Standpunkt:

    Einwanderung die ‚unter dem Strich‘ sich in ‚Heller und Pfennig‘ zahlt – gern.

    Zuwanderung in das ‚Soziale Netz‘ brauchen wir bestimmt nicht. Diese Art Zuwanderung wird Ihre Rente, sollten Sie es nicht selber ‚geschafft‘ haben, werter M.B., auch nicht zahlen.

    Bleibt die Zuwanderung von ‚Fachkräften‘. Nur welchem Land wollen Sie die nehmen? Doch nicht aus ‚m ‚aufstrebenden‘ Anatolien oder dem nunmehr ‚demokratischen‘ Maghreb? Auch das ‚junge‘ Afrika wird seine Fachkräfte selber brauchen. Oder?

    Warum sollten übrigens die, die Fachkräfte benötigen dafür nicht selber aufkommen? Bitte, soll die Industrie Fachkräfte, aus j.w.d. meinethalben, anwerben und bezahlen. Über eine spätere Einbürgerung, nach bestimmten Regeln, kann immer noch nachgedacht werden.

    Aber: Es ist überhaupt nicht gewollt, dass Fachkräfte zu uns kommen. Denn wäre das gewollt, hätten wir schon lange einen Punktekatalog wie Australien oder Kanada und würden die Gründe beseitigen, die dafür sorgen, dass jährlich tausende gut ausgebildete Deutsche das Land verlassen.

    Nein, Deutschland wird abgewickelt. Oder soll abgewickelt werden. Es liegt an uns – ob das gelingt. Oder?

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    @Parisien: Da wohl ich gemeint bin, der hier als einziger Hannes Stein eingehend kommentiert hat und ihn also Ihrer Ansicht nach „brüllend zusammengestaucht“ haben muss: So wie ich es sehe, habe ich gegen ihn argumentiert. Das darf man. Hannes Stein schätze ich ansonsten; umso wichtiger für mich, ihn bei Bedarf zu kritisieren. Sie allerdings führen hier seit einiger Zeit ein ziemliches Gebrüll auf, was dann, Ihrem Diktum zufolge, beweisen müsste, dass Sie unrecht haben. (Für mich entscheidet allerdings nicht der Tonfall, ob jemand recht hat oder nicht.)

  19. avatar

    @ Moritz Berger:
    Vielleicht auch vor dem Hintergrund, dass die Türkei in wenigen Jahren (wenn nicht bereits jetzt) sehr viel von dem anatolischen Bauernlandflair verloren haben wird und zu einer der wichtigsten Wirtschaftsmächte in Europa sich entwickeln wird.

    Hab ich schon mitgekriegt. Das hat aber wenig mit uns zu tun. Die Türken und Türkinnen in der Türkei sollen teilweise moderner sein, in Städten viel moderner, als die türkischstämmigen Deutschen hier.

  20. avatar

    @d.bl.h.

    Interessiert Sie wirklich das Jahr 2100?
    Statistische Voraussagen dieser Art dürfen zudem gerne als reine Ego-Propaganda betrachtet werden. Ich muss bei derlei Aussagen (die ja die „Deutschen“ auf die Palme bringen sollen) immer schmunzeln.

  21. avatar

    @blonder Hans

    Nicht ich habe den Artikel verfasst. Oder sehen Sie einen Hinweis auf meinen Namen.

    Und ein Vural Öger ist doch nicht repräsentativ für alle türkisch-stämmige Unternehmen oder wollen Sie dies mit Ihrer Bemerkung behaupten.

    Sie waren es doch, zu meiner Überraschung, der den Migranten mit einem IQ in Mecklenburg-Vorpommern erwähnt hat oder ??

    Und was die SPD betrifft:

    „„Es geht einfach nicht, dass 40 von 100 deutschen Frauen keine Kinder machen, dass unsere Renten in Gefahr sind

    Diesen Satz können Sie doch auch unterschreiben oder ? Speziell wenn Sie auch der Auffassung von Sarrazin sind.

    Das ich mit Vural Öger bzgl. seiner politischen Auffassungen nicht übereinstimme ist ein komplettes anderes Thema.

    Dennoch hat er hier wie viele andere Türken auch in Deutschland Arbeitsplätze geschaffen oder wollen Sie dies abstreiten?

    Aber Sie haben vielleicht auch Angst vor der “ Überfremdung “ dass z.B. die Chinesen deutsche Unternehmen aufkaufen, dass die Scheichs in den VAEs sich bald Mercedes einverleiben.

    Nur zur Ihrer Information:
    Wenn Sie sich z.B.Siemens anschauen werden Sie rasch feststellen , dass die Deutschen nur noch Minderheitsaktionäre der AG sind:

    http://www.faz.net/aktuell/fin.....37572.html

    Ist dies nun dramatisch?

    Ich warte nur auf den Tag an dem ein türkischer Großunternehmen wie z.B.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Ko%C3%A7_Holding

    hier z.B. von Bosch die Haushaltsgeräte-Sparte übernimmt.
    Wird dann auch vom Ausverkauf oder /und der Überfremdung gesprochen werden?

    Nebenbei vielleicht haben Sie oder Ihre Freunde schon einen Blomberg Kühlschrank oder eine Blomberg Waschmaschine in Ihrem Haushalt.

    Seit 2002 in türkischem Besitz:

    http://de.wikipedia.org/wiki/B.....C3%A4te%29

  22. avatar

    @M.B.

    … echt. Niemand hat was gegen ‚erfolgreiche‘ ‚Zuwander-Unternehmungen‘. Aber ausgerechnet den Vural Öger hier als Leuchte anführen – nun ja. Das sagt viel über Sie selber aus. Oder?

    Öger selber: „Im Jahr 2100 wird es in Deutschland 35 Millionen Türken geben“, zitierte die „Bild“-Zeitung am Mittwoch den Politiker unter Berufung auf die türkische Zeitung „Hürriyet“. „Die Einwohnerzahl der Deutschen wird dann bei ungefähr 20 Millionen liegen.“

    „Das, was Kamuni Sultan Süleyman 1529 mit der Belagerung Wiens begonnen hat, werden wir über die Einwohner, mit unseren kräftigen Männern und gesunden Frauen, verwirklichen“, so der türkischstämmige Touristik-Unternehmer mit deutschem Pass.‘

    V.Ö. ist SOZIAAAALDEMOKRAT in Deutschland. [sic!]

  23. avatar

    @Parisien

    „Sie sind neugierig. Das ist eine gute Eigenschaft, vor allem, wenn Sie schon im Schulalter einsetzt. “

    Ich vermute Sie predigen dies nicht nur und handeln auch danach!!

    Dann lesen Sie sich doch einmal die Quellen vom Harvard Business Magazin über das Handelsblatt und die Zeitschrift impulse durch.

    Vielleicht auch vor dem Hintergrund, dass die Türkei in wenigen Jahren (wenn nicht bereits jetzt) sehr viel von dem anatolischen Bauernlandflair verloren haben wird und zu einer der wichtigsten Wirtschaftsmächte in Europa sich entwickeln wird.

  24. avatar

    Hier auch noch etwas zur Aufklärung und Transparenz, basierend auf einer Studie von PwC:

    „Größere Unterstützung durch die Familie

    Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal gegenüber deutschen Unternehmen ist aus der Sicht der Befragten die Rolle der Familie. So können sich türkische Unternehmer nach Ansicht von 81 Prozent der Befragten eher als deutsche auf die Unterstützung durch ihre Familien verlassen. Immerhin 16 Prozent haben ihr Unternehmen auch mit finanzieller Hilfe von Verwandten finanziert. „Doch ist das Bild vom typisch türkischen Unternehmen als reinem Familienbetrieb ein Zerrbild: 44 Prozent der Befragten beschäftigen überhaupt keine Verwandten in ihrem Betrieb“, sagte Winkeljohann. Kleinere Betriebe mit höchstens 15 Mitarbeitern haben sogar in der Mehrzahl (55 Prozent) ausschließlich familienfremde Beschäftigte.

    Auch die Vorstellung vom türkischen Unternehmer als Firmenpatriarch, der den Betrieb auf Dauer in Händen der Familie sehen will, ist der Studie zufolge ein Klischee. Fast die Hälfte (47 Prozent) der Befragten glaubt nicht, dass diese später die Führung übernehmen oder auch nur im Unternehmen arbeiten werde. Knapp 60 Prozent halten die berufliche Zukunft ihres Nachwuchses für „vollkommen offen“.

    Den aus der Türkei stammenden Firmenchefs ist die große Bedeutung der Ausbildung für den beruflichen Erfolg in Deutschland bewusst. Ihr wichtigstes politisches Anliegen ist dementsprechend die Forderung nach höheren staatlichen Bildungsausgaben. Gut neun von zehn Befragten stimmen der Aussage zu, dass die Politik dringend mehr Geld für eine bessere Bildung der Jugendlichen zur Verfügung stellen müsse.

    Türkische Unternehmen spielen auch eine wichtige Rolle im System der dualen Ausbildung – 55 Prozent der befragten Firmen sind Ausbildungsbetriebe. Von den Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern bilden sogar 68 Prozent aus. In 37 Prozent der Betriebe sind die Auszubildenden überwiegend türkisch oder haben türkische Eltern, 26 Prozent bilden hauptsächlich deutschstämmige Jugendliche aus.“

    aus:http://www.spiegel.de/wirtscha.....52,00.html

  25. avatar

    Parisien

    sorry es war Lyoner:

    „Auf der persönlichen Ebene hat der Sohn eines Freundes eine Türkin geheiratet, der Sohn meiner langjährigen Partnerin jetzt eine Coloured aus Süd-Afrika nebst Tochter hierher gebracht, weil er für sich die Lebens- und Arbeitsbedungen in Südafrika nicht adäquat fand; sie hat eine große Familie hinter sich gelassen. Ich hoffe das Beste.“

    Aber Ich wenn ich mir ihre Kommentare durchlese, schreiben Sie im gleichen Tenor.

    Wie war das noch mit der Restetonne und der Frucht dass sämtliche Bauern Afrikas bei Ihnen vor dem Haus sitzen ??

    Was ich ein wenig bei Ihnen vermisse sind tatsächlich pragmatische Lösungsansätze. Stattdessen rennen Sie wie viele andere Ihrem neuen “ Papst “ Sarrazin nach.

    Darum ganz konkret gefragt:

    Wie wollen Sie das Problem der Immigranten in Deutschland lösen?

  26. avatar

    Wenn man aus beruflichen Gründen einmal etwas Abstand von S+M nimmt. ist es schon aufschlußreich wenn die einzelnen Beiträge gescrollt werden.

    Da wage ich mich einmal auf das Feld der politische Auseinandersetzungen in der genetischen Diskussion und ziehe einmal meine Floretthandschuhe aus und sofort werden mir -phobien aller Art unterstellt.

    Da werden solche “ Figuren “ wie Heinsohn deren Veröffentlichungen von dem deutschen “ Talkphilosophen “ am Mitternachtskamin als Pflichtlektüre für die deutschen Politiker empfohlen und Lyoner lobt die beiden Figuren über den grünen Klee.

    Was das Ökonomieverständnis von Sloterdijk betrifft da möchte ich nur sein „Manifest der Leistungspfleger“ sprich seine Revolution der gebenden Hand erwähnen:
    http://www.digitalpublic.de/sl.....ngspfleger
    http://www.faz.net/aktuell/feu.....12362.html

    Und der ökonomische Superstar Heinsohn der mittlerweile das Spektrum von der Demographie und dem Genpool über die Mediävistik bis hin zur Ökonomie und zur Hexenverfolgung abdeckt es fehlen wohl nur noch die Physik und Chemie!!!

    http://de.wikipedia.org/wiki/Gunnar_Heinsohn

    http://www.faz.net/aktuell/wir.....50620.html

    http://www.nachdenkseiten.de/?p=4936

    Wird hier als Seher und den Blinden gelobt.

    Dass Sloterdijk und Heinsohn eine Burka tragen, die ihnen nicht erlaubt einmal kritisch ihre eigenen Aussagenzu überprüfen wird unter den “ Sehenden “ hier bei S+M nicht erkannt.

    Aber vielleicht liegt es auch daran, dass man durch die Immunologie der Lektüre von Sloterdijk immun in seinem Container wird.

    Und dann gibt zur Komplettierung eines Dreiergespanns noch die Top Intellektuellen (laut KJN) Sarrazin, der in Berlin das öffentliche Tafelsilber verschleudert hat und ein windowdresser par excellence ist.
    Seine unsägliche stümperhafte Ansätze sich als “ Genexperte “ auszuweisen lasse ich einmal unter den Tisch fallen.

    Mein Buchhändler war total überrascht als er seine Klientel untersuchte wer den Bestseller von S. kaufte.
    Vorgeblich tolerante die Lobhymnen auf den türkischen Gemüsehändler um die Ecke sangen, weil er Qualitätswaren zum sehr günstigen Preis anbot, die von der Gastfreundschaft in der Türkei sprachen, entlarvten sich als Verfechter einer Überfremdungsthese in Deutschland. Sprich nur noch Kopftuchmädchen und alles Ehrenmörder.

    Und wenn ich dann noch solche Begriffe, die mein Kollege JLL hier aus den Zeilen vom Parisien gefischt hat. wie … die kommen dann in die deutsche Resttonne
    oder wir sind froh dass Deutschland uns die Anatolier und Kurden abnimmt.

    Dann scheint doch wohl eine “ Götterdämmerung “ wie Lyoner es formuliert hat in Deutschland aufzukommen.

    Oder auch so andere Sätze, die Inder , per se, intelligent!! wandern in die USA aus und nicht nach Deutschland…
    Dann brauche ich nur unter meinen indischen Kollegen in .de nachzufragen, ob sie schon einmal fremdenfeindlichen Bemerkungen entgegengenommen haben….

    Dass Deutschland als Bestandteil von Zentraleuropa schon immer ein “ melting pot “ war scheint vielen Deutschen nicht bewußt zu sein.

    Schon allein der Begriff “ Gastarbeiter “ ist wohl ziemlich einmalig. Anderswo spricht man von Migranten!!

    Überraschend ist für mich auch eine Bemerkung vom blonden Hans gewesen, der ein Migrantenkind erwähnt mit einem IQ von 147 und es mehr oder weniger lobt und dann ein paar Tage später unisono die Migranten, sprich die Einwanderer anklagt Deutsche zu ermorden und dies als Verfall der Demokratie ansieht.

    Beim Lyoner ist es die Tochter bei der er fürchtet dass sie im globalen Ökonomismus unter die Räder geraten könnte. Seine größte Befürchtung (unausgeprochen) wäre sicher der “ Gen-Gau “ wenn seine Tochter sich mit einem Anatolier oder Kurden liiert.

    Parisien ist ebenfalls sehr skeptisch gegenüber “ Lebensgemeinschaft “ zwischen coloured Südafrikanern und blonden Deutschen. Er wünscht ihnen auf jeden Fall das Beste!!

    Frage warum haben wir (ich schließe mich davon nicht aus) oftmals Angst vor dem Fremden, bzw. warum haben Autoren wie Heinsohn, Sloterdijk und Sarrazin solche “ Bucherfolge “

    Trauen wir uns nicht über den Tellerrand zu blicken,sehen wir nicht das Potential der Einwanderer in punkto Humankapital ?

    Liegt es am Knoblauch oder am Halalfleischer ?

    Vielleicht sollten wir einmal über unsere Grenzen hinausschauen und uns die Konzepte in den USA und auch anderen europäischen Ländern ansehen, welche Ansätze zur Integration von Immigranten erfolgreich waren.
    Das wir erst nach über 50 Jahren, seit dem der erste türkische Immigrant in Deutschland eintraf uns Gedanken darüber machen, ob wir eine Kitapflicht für alle Kinder, sprich auch für die Kinder vión Immigranten einführen sollen, ist auch in meinen Augen ein Armutszeugnis.

    Aber vielleicht liegt es auch daran, dass der unsägliche “ arische Gedanke “ mehr als 65 Jahre nach dem 2. Weltkrieg immer noch in den Köpfen herumgeistert. Analog den deutschen Inflationsängsten übertragen auf die Urenkelgeneration.

    Statt hier die Situation permanent zu beklagen, wie es auch Sarrazin praktiziert, sollten wir vielleicht einmal stärker in den Pragmatismus übergehen und innovative Konzepte zur Beseitigung der Probleme auf den Tisch packen.

    In der der HBM habe ich folgende Artikel gefunden:

    http://www.harvardbusinessmana.....12263.html

    Und zum Abschluß. Dieser Satz sollte uns zum Nachdenken und letztlich Umdenken anregen:

    „Das Vorurteil vom faulen Immigranten, der zu uns kommt um Sozialhilfe zu beziehen, stimmt schlichtweg nicht. Laut einer Studie des britischen Innenministeriums arbeiten Einwanderer härter, sind besser ausgebildet und zahlen höhere Steuern als der durchschnittliche Engländer. Das ist eigentlich nicht überraschend. Familie und Freunde zu verlassen ist keine leichte Entscheidung. Es verlangt Mut und Entschlossenheit. In der Sprache der Statistiker sind Migranten eine sogenannte ’self-selected group‘, also eine Personengruppe, die bereit ist persönliche Risiken einzugehen um ihr Einkommen zu verbessern.“

    Wir brauchen noch mehr Migranten wie den Jugendlichen aus Mecklenburg-Vorpommern mit einem IQ von 147 !!

  27. avatar

    @Alan Posener

    Ist die ‚BRD‘ überhaupt eine Demokratie?

    … wo ist die Demokratie, wenn es um die deutsche Souveränität geht.
    … wo ist die Demokratie, wenn die ‚BRD‘ auf linken Befehl, gegen den Willen der überwiegenden Mehrheit der Deutschen, in Afghanistan mordet.
    … wo ist die Demokratie, wenn die ‚BRD‘ das erarbeitete Vermögen der Deutschen der
    Finanzoligarchie in den Rachen wirft.
    … wo ist die Demokratie, wenn es um Zuwanderung in das soziale System Deutschlands geht.
    … wo ist die Demokratie, wenn (jeden) Tag Deutsche von Zuwanderern erschlagen werden.

    … wo ist das Recht in Deutschland geblieben?

    …. …. ???

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    http://www.welt.de/politik/deu.....Opfer.html

    Sie hat Recht. Zum Beispiel wurde der Hausunterricht abgeschafft. Soweit ich weiß, entstand damals der Volkswagen. Die Kinder sollten nicht gestillt werden und beim Schreien liegengelassen werden. Die Individualität wurde zurückgefahren. Die Wirtschaft arbeitete vollständig für den Krieg, also für den Staat. Es war keine kommunistische Partei – schreit nicht, Linke – aber sozialistisch war sie durchaus. Sozialistisch-faschistisch.

    Es gibt heute einen sicheren Indikator dafür, wann Leute, zumindest in Teilen, Recht haben: Wenn ganz laut gebrüllt wird. Das betrifft auch Sarrazin. Auch Nigel Farage hat in Vielem Recht. Vorgestern ist Martin Schultz ausgerastet und hat ihn fast ‚rausgeworfen.
    Auch Hannes Stein hatte in seinem Stück Recht, so wie er hier zusammengestaucht wurde.
    Die Wahrheit ist eine Art Senf, die offenbar zu lauten Niesanfällen führt.
    Voltaire war in der Bastille und dann zeitweise auf der Flucht. Es ist immer dasselbe.

  29. avatar

    @ Lyoner:
    In „Dr. Schiwago“ dagegen kann man den Kommunismus nicht verstehen, weil er aus der Perspektive des oberen Mittelstandes geschildert wird, aus der Sicht eines Arztes, der ständig gedemütigt wird. Außerdem ist man abgelenkt von der Liebesgeschichte, und die beiden sahen toll aus und haben das toll gespielt.

    Marx ein Jahr in der Schule durchgenommen plus die Übrigen: Ich fand das langweilig und habe unter der Bank Karl May gelesen. So kriegte ich die ca.70 Bände schneller durch. Ja ernsthaft: Wir hatten nie genug Geld, aber ich fand das langweilig. Und es lag nicht am Lehrer, der war 1a.

  30. avatar

    @ Lyoner:
    Gehen Sie eigentlich noch der Tätigkeit des Hippokrates nach?
    Sie sind neugierig. Das ist eine gute Eigenschaft, vor allem, wenn Sie schon im Schulalter einsetzt. Sie erinnern mich entfernt an Hannibal Lecter. Erst geben Sie ein Kompliment (danke) wie der Romanprotagonist einen Hinweis an Clarice, dann wollen Sie etwas wissen. Bei Frauen nennt man das raffiniert, bei Männern Taktik.

  31. avatar

    @ Parisien

    Der Verweis auf Bertoluccis „1900“ ist sehr schön.

    Gehen Sie eigentlich noch der Tätigkeit des Hippokrates nach?

  32. avatar

    @ Alan Posener

    Sie schreiben: „Der Nationalismus hingegen, und sein Pendant der Nationalsozialismus, basiert auf der Leugnung dieser Wurzeln, und es hat mich immer gewundert, wie gerade Anhänger eines rabiaten Nationalismus und der Xenophobie es schaffen, sich als Hüter der Tradtion aufzuspielen, während sie in Wirklichkeit wurzellose Gesellen sind, Produkte der Afterphilosophie des 19. Jahrhunderts.“

    An anderer Stelle schreiben Sie: „Warum benutzte er die auch von Palästinensern benutzte Formel von „einem Staat Israel in sicheren Grenzen und einem Staat Palästina in sicheren Grenzen“ – und nicht die israelische Formel, der zufolge der Staat Israel ein jüdischer Staat sein muss?“

    Die israelische Formel „jüdischer Staat“ – ist das nicht Nationalismus? Kann sich der Nationalismus nicht auch auf jüdische Wurzeln berufen, auf das paradigmatische Volk Israel? Oder ist der jüdische Nationalstaat Israel ein Produkt der Afterphilosophie des 19. Jahrhunderts? – Ich weiss, z.Z. der Diaspora war Israel eine Identität ohne Ort, heute aber doch eine Identität mit Ort.

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    @alan posener
    Sie sind es selbst, der je nach publizistischer Attraktivität mit seiner Zeit als Maoist kokettiert. Willy Brandt oder Herbert Wehner als Kumpanen aufzuführen ist genauso irreführend, wie es infam von ihnen ist, jeden der ihre Bewunderung für totalitäre Systeme nicht wenigstens geträumt hat als nationalistischen Deppen mit islamophoben Hass hinzustellen. Betrachtet man die Behandlung von Homosexuellen, Frauen, Christen oder Juden in islamistischen Gottesstaaten, dann kann man sehr wohl als Demokrat in diesem Land dafür eintreten, dass hier keine eigene anerkannte islamische Rechtsordnung praktiziert wird. Es wird zwar schon hier nach der Scharia praktiziert aber noch nicht völlig mit dem Siegel des deutschen Rechtsstaates.Bei Thomas Schmid und Herrn Alsy merkt man den politischen Bewußtseinswandel, bei ihnen scheint die Sehnsucht nach ein bißchen totalitären Ideologien nicht überzeugend geschwunden zu sein. Und hören sie bitte auf , jeden der nicht ihren diffusen Angstphilosophieexkursen Beifall spendet , als Retro-Stahlhelmer zu denunzieren.

  34. avatar

    @KJN

    Ich teile Ihre Ansicht nicht, dass Verschwörungstheoretikern der „Wind aus den Segeln“ genommen werden kann, da diese keine „vernünftigen“ Gründe für deren
    Etablierung brauchen.
    Wenn Gesetze, die die Leugnung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit unter Strafe stellen, ein Demokratiedefizit ausweisen, dann würde ich das in den Fällen dennoch akzeptieren wollen,wo Staaten den Beweis ihrer Demokratiefähigkeit erst noch erbringen müssen.Im Falle Deutschlands war das eindeutig so, wie Sie ja auch dargelegt haben.

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    @ APo: Ich habe meine Gründe, und ich verbreite keine düsteren Spekulationstheorien, sondern schreibe meine Meinung. Aber ich sage Ihnen etwas über mich, das Sie wissen sollten: Ich gehöre keiner Gruppe an, bin in keiner Partei, auch in keiner NGO, auch nicht in IPPNW, weil die gegen Israel agitieren, und schreibe und lese nicht auf pi. Das muss genügen.

    Und im Gegensatz zu Anderen stört mich Ihr Ausflug nicht. Ich war nie kommunistisch, habe aber den Kommunismus einmal verstanden: Als ich mir 1900 angeschaut habe. Bertolucci hat dort großartig die unterirdischen Bedingungen der italienischen Landarbeiter gezeigt, die wie Leibeigene waren. Wenn die Ernte ausfiel, mussten die Leute, die nichts zu beißen hatten, auf einen Teil ihres Gehalts verzichten. Heute sind wir die Leibeigenen der Banker, wenn das so weitergeht, und wenn der Kommunismus wiederkommen sollte, sind Politiker und Banker, Eliten, daran schuld, so wie damals die Großgrundbesitzer schuld waren.
    Außerdem zeigte Bertolucci in diesem Film den Faschismus und gab ihm eine sadistische Seite. Ja, ich kann sogar verstehen, dass viele von Ihnen zunächst dem Kommunismus als Antwort auf die schockierenden Enthüllungen über den Faschismus und als Antwort auf den Holocaust nahe standen. Das ist überaus nachvollziehbar.

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    @ Parisien: So lange Sie mit Pseudonym hier unterwegs sind, finde ich es ein wenig unlogisch, Maßnahmen gegen „undurchsichtige Websites, deren Urheberschaft unklar ist“ zu fordern. Ich persönlich bin für das offene Visier.
    @ Derblondehans: Dass ich von 1970 bis 1977 – von 20 bis 27 – Kommunist war, habe ich nie geleugnet. Im Gegenteil. Die entsprechenden Daten habe ich selbst in den Wikipedia-Artikel über mich hineingeschrieben. Schon 1977 habe ich sie bei der Bewerbung ums Referendariat angegeben und bekam auch prompt Berufsverbot. Später wurde das aufgehoben. Ich selbst habe mir zwanzig Jahre publizistische Enthaltsamkeit verordnet, sozusagen als Buße und Denk- und Bedenkzeit. Trotzdem wird diese allgemein bekannte Verirrung immer wieder von Polemikern gegen mich, besonders aus dem retrokatholischen und rechtsnationalistischen Milieu, hervorgezogen, als sei es das Ergebnis einer investigativen Entlarvung. Den Vorzug, Renegat zu sein, teile ich nicht nur mit den von Ihnen aufgeführten Menschen, sondern mit George Orwell, Arthur Koestler, Herbert Wehner, Willy Brandt, Thomas Schmid, Götz Aly und vielen anderen. Ich gebe auch gern zu, dass mir Menschen ein wenig suspekt sind, die nie wenigstens die moralische Anziehungskraft der sozialistischen Vision verspürt haben. Denn es ist klar, dass sich der Liberalismus und der Sozialismus aus der gleichen humanistischen Quelle speisen, dass sie die gleichen jüdischen und christlichen Wurzeln haben. Der Nationalismus hingegen, und sein Pendant der Nationalsozialismus, basiert auf der Leugnung dieser Wurzeln, und es hat mich immer gewundert, wie gerade Anhänger eines rabiaten Nationalismus und der Xenophobie es schaffen, sich als Hüter der Tradtion aufzuspielen, während sie in Wirklichkeit wurzellose Gesellen sind, Produkte der Afterphilosophie des 19. Jahrhunderts.

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    @Thema „Liberalismus & Demokratie“: Hannes Stein sagt, es sei „Zufall“, dass Liberalismus und Demokratie im Westen so oft als Partner auftreten. Ich glaube das nicht. Wenn man das Ganze mal von der anderen Seite betrachtet und sich die autoritären Regimes ansieht, also die nichtdemokratischen Regimes, dann sind das fast immer iiliberale Regimes. Auch „Zufall“? Es gibt eine beeindruckende Bandbreite an Varianten: kommunistische Parteidiktaturen, Militärdiktaturen, Gottesstaaten, Monarchien, Aristokratien, Oligarchien… Wie sie alle heißen. Unter den vielen autoritären Regimes von heute gibt es kein einziges, das nur im Ansatz als „liberal“ einzustufen wäre. (Vielleicht von ein paar mir unbekannten Südsee-Königreichen abgesehen.)
    Das ist kein Zufall. Menschenrechte wie das Recht auf Leben, Meinung, Religion usw. gehen einher mit dem Wahlrecht. Im Grunde, d.h. auf Dauer, sind sie unteilbar; das eine führt zum anderen. Dieses ist auch der Grund, warum z.B. in China die Rechte der Tibeter verhindert werden: Räumt man ihnen auch nur teilweise ein Selbstbestimmungsrecht (oder andere liberale Rechte) ein, wird eine Kettenreaktion in Gang gesetzt, an deren Ende der Zerfall des bisherigen Machtmonopols steht. Ich glaube übrigens, dass diese Kettenreaktion bereits jetzt abläuft, weil man beim Recht auf Eigentum die Tür einen Spalt breit aufgemacht hat. Es ist nur die Frage, wie schnell die Kettenreaktion – eigentlich ist es ein Zersprengen der Ketten – erfolgt und wie geordnet und friedlich eine Umstrukturierung der Macht erfolgen wird. Viele glauben, dass China der Beweis ist, dass Eigentum und Demokratie nicht von selber zusammenstreben. (Eigentum, nicht Kapitalismus.) Wir sehen aber dort noch nicht das Ende der Entwicklung, sondern sind mittendrin. Ähnliches gilt auch für die Entwicklung in Arabien, die sich in einer gefährlichen Phase befindet. Die Gefahren dort bewegen Hannes Stein dazu, den Liberalismus von der Demokratie abzukoppeln. Zum Schluss möchte ich der Auffassung von Hannes Stein doch noch etwas entgegenkommen und mal wieder auf den autoritären Zug in unserer Verfassung hinweisen, den ich hier schon öfter erwähnt habe: Den Satzungscharakter der Menschenrechte bzw. des Grundgesetzes. Wir haben über das Grundgesetz nie abgestimmt, genausowenig wie wir über liberale Prinzipien wie die Abschaffung der Todesstrafe je abgestimmt haben. Das Gerüst der liberalen Demokratie selber steht nicht zur Wahl, es wird im Rahmen der – historisch und systematisch vorgängigen – autoritären Regimes irgendwann einfach gesetzt. Innerhalb dieses Gerüstes wird die liberale Demokratie dann praktiziert. Diese autoritäre Satzung ist auch Garant dessen, was man „wehrhafte Demokratie“ nennt, um den Ausflug zu Hannes Stein zu beenden und zum Thema dieses Threads endlich zurückzukommen.

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    @Marit
    „Dieses Gesetz hat aber ganz gewiss dazu beigetragen,das Tabu der Leugnung so tief in der Gesellschaft zu verankern, dass wir heute überhaupt darüber nachdenken können, dass das Tabu das Gesetz ersetzen könnte.“
    Ja. Ich hatte vor einiger Zeit – provokativ – den Ausdruck „politische Hygiene“ in die Diskussion gebracht und bin auch dafür angegangen worden. Das Unter-Strafe-Stellen der Holocaustleugnung war notwendig, aber eben auch ein demokratischer Sündenfall – erforderlich im Sinne einer „Hygiene“ bei einem noch anfälligen Organismus.
    Aber die Diskussion über solche Verbote ist genauso erforderlich, um Verschwörungstheoretikern den Wind aus den Segeln zu nehmen. Und für viele ist „Mein Kampf“ nur so lange interessant, wie der Nachdruck verboten ist.

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    Und dann gab es wieder Aufklärer. Firlefanz? Entweder Sie sind zu unbelesen oder Sie wollen das so betrachten. Ich glaube eher letzteres.
    Heute gibt es viel Firlefanz, klar. Aber man muss nicht Dschungelcamp sehen. Es zwingt einen niemand.
    Und übrigens muss man hier auch nicht schreiben, wenn man findet, dass das “Firlefanz” ist.

    … Volltreffer. Versenkt. Ich habe gar kein Fernseher.

  40. avatar

    @ APo: „War vielleicht der Bombenkrieg der Alliierten gegen Deutschland und Japan ein Genozid?“

    Beides in einem Satz finde ich verkehrt. Und auch den Ausdruck Japan. Ja, der Abwurf der beiden Atombomben war genozidal für die Stadt Hiroshima und die Stadt Nagasaki.
    Sie würden auf der ganzen Welt so leicht niemanden findet, der das banalisiert, auch nicht in den USA. Das war eine Fehlentscheidung des Leiters des Manhattan-project und von President Truman. Einige Physiker, die selbst an der Atomspaltung gearbeitet hatten, versuchten, das zu verhindern.
    Ukraine, Tibet, Tschetschenien, man darf das alles kritisieren, die Russen und Chinesen ertragen das. Banalisiert wird das nicht.
    Der Holocaust aber wird von gewissen Kreisen banalisiert oder gar geleugnet. Das hat doch ganz andere Gründe.
    Diese Holocaustleugnung findet doch die ganze Zeit statt, seit es Internet gibt. Und in einem stimme ich Ihnen zu: Wenn man „Mein Kampf“ im Internet haben kann, oder im Internet den Holocaust lächerlich machen oder leugnen kann, bringt das isolierte deutsche Verbot nichts mehr. Das Internet hat keine Grenzen. Ich bin gegen seine Kontrolle.
    Allerdings möchte ich mal einen Vorschlag in die Runde werfen: Ich fände es besser, wenn undurchsichtige websites, deren Urheberschaft unklar ist, nur einen server von dem Land haben dürften, in dem sie erstellt werden, also nicht websites wie z.B. achgut, wo klar ist, wer sie macht.
    Ich stolpere manchmal über richtigen Dreck im Internet (ich meine nicht Porno, ich meine verbalen Mist) mit com. server auf englisch. Als nächstes habe ich Zweifel, wo das Zeug herkommt. Es haben aber nicht alle Leute diese Zweifel. Viele nehmen Gelesenes, wenn es ihnen passt, sie berauscht oder interessiert, erstmal 1:1 an, vor allem, wenn es scheinbar aus dem Westen kommt. Mit Dreck meine ich einseitigen düsteren und verunglimpfenden Schlamm über Juden, Zionisten, Freimaurer, Banker etc. Das Internet dürfte sehr stark auf das Unterbewusstsein wirken. Wenn darüber kein gut gebildetes Bewusstsein ist, das fähig ist zu Abstraktion und Zweifel, kann das verheerend sein. M.E. hat dies zur Zunahme von Antisemitismus geführt. Man schiebt das dann voll auf die Staaten.
    Ich bin sehr kritisch mit meinem Land, aber auch fair, und ich finde wir haben uns in puncto Aufklärung über unsere Schandtaten und öffentliche Arbeit gegen Antisemitismus nicht so viel vorzuwerfen. Vielleicht wird sogar zu viel gemacht. Das Internet, bei allen Vorzügen, steht jedem offen und kann geistige Verheerungen anregen, die oft völlig unsachlich sind. Und damit zurück zu Hannes Stein, denn im Internet regiert auch das Volk.

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    Zur Holocaustleugnung als Straftatbestand möchte ich gerne anfügen, dass eine Aufhebung des Gesetzes meinem Gefühl nach nicht dazu führen würde, dass der Holocaust nun an jeder Straßenecke geleugnet würde.
    Dieses Gesetz hat aber ganz gewiss dazu beigetragen,das Tabu der Leugnung so tief in der Gesellschaft zu verankern, dass wir heute überhaupt darüber nachdenken können, dass das Tabu das Gesetz ersetzen könnte.
    Frankreichs Initiative und die Reaktionen darauf zeigen doch nur: Anerkennung von Verbrechen und Übernahme von Verantwortung sind keine Selbstläufer.

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    … zahlreiche deutsche, französische und sonstige westeuropäischen Linksintellektuelle hielten – teils Jahre lang und wie die ‚DDR‘-Bonzen auch – zu den Steinzeitkommunisten des Pol Pot-Regimes, und leugneten, verharmlosten oder rechtfertigten dessen genozidale Greueltaten, begangen im Namen der Schaffung des ’neuen Menschen‘ für den ‚Fortschritt‘ des Sozialismus.

    Damals im KBW an der Seite Pol Pots:
    u.A. Winfried Kretschmann, Ursula Lötzer, Krista Sager, Ulla Schmidt (!), …

    Damals in der Pol Pot unterstützenden KPD-AO aktiv:
    u.A. Antje Vollmer, Horst Mahler, Jörg Immendorff, Christian Semler, Martin Thomas, Jürgen Horlemann, …

    Der wichtig erhobene Zeigefinger dieser Figuren: Was für eine Anmaßung. Pfui Teufel.

    (APo und EJ – Mahler war? also Ihr Kumpel?

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    Hannes Stein würde, wenn er seinen Essay besser begründet hätte, wahrscheinlich auf die Verfassung verweisen. Die liberale Verfassung, der sich auch der König beugen müsste. Aber müsste er sich ihr wirklich beugen? Wie wären Änderungen der Verfassung innerhalb einer nichtdemokratischen Verfassung verankert? Gar nicht? Entscheidend ist, wer die Macht über die Verfassungsänderung hat. Wer würde sich an eine Verfassung gebunden fühlen, für die der Ausnahmefall – die Verfassungsänderung – nicht geregelt ist?

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    Hannes Steins „nichtdemokratischer Liberalismus“ ist gar kein Liberalismus, sondern ein Schein-Liberalismus von Gottes Gnaden bzw. von Gnaden der jeweiligen Machthaber. Individuelle Freiheit in politischer Entmündigung, ein Widerspruch in sich.

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