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Held des Selbstverständlichen

Es war Mord. So hat Richter Reinhold Baier im Prozess um den Tod von Dominik Brunner geurteilt. Und deshalb muss der Haupttäter Markus Sch. für fast zehn Jahre ins Gefängnis. Der Mitangeklagte, Sebastian L., erhielt sieben Jahre Jugendhaft wegen Körperverletzung mit Todesfolge.

Damit findet ein spektakulärer Fall von Jugendgewalt zumindest sein juristisches Ende. Die Debatte über das Für und Wider von Zivilcourage, über den schmalen Grat von vorbildlich und gefährlich, über richtig und falsch aber wird weitergehen. Weiterlesen

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Warum ein Freitod so erschüttert – und doch jeder ein Recht darauf hat

Robert Enke soll Selbstmord verübt haben. Schon das Wort „Selbst-Mord“ beeinhaltet eine ungeheuerliche moralische Bewertung. Jeder Mensch hat ein Recht auf Leben. Auf sein Leben. Und jeder Mensch sollte ein Recht haben, sein Leben zu beenden, ohne dass die Gesellschaft ein Recht haben sollte, dies zu bewerten.

Die Einordnung ist oft Ausfluss der eigenen existentiellen Angst. Die monotheistischen Weltreligionen haben sich diese Angst zu nutze gemacht und wollen – scheinbar – den Menschen helfen, indem sie die Beendung des eigenen Lebens als Sünde charakterisieren – nach dem Motto „Gott hat das Leben gegeben und nur Gott kann das Leben wieder nehmen“.

Besonders erschüttert ein Freitot dann, wenn ein Vorbild, ein scheinbar starker Mensch, sich dafür entscheidet. Weiterlesen

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