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Die SPD und Russland: Unterwegs zu neuen Ufern

Seit einigen Monaten grummelt es in der SPD in Sachen Russland. Immer wieder sondiert ein führender Genosse das Terrain, indem er anregt, die Sanktionen gegen Russland auch ohne die volle Erfüllung des Minsker Abkommens aufzuheben. Einen völlig neuen, ungewohnt aggressiven Ton schlug ausgerechnet unser oberster Diplomat an: Außenminister Frank-Walter Steinmeier. Er verstieg sich zu der Aussage, das NATO-Manöver an der Ostgrenze Polens sei „Säbelrasseln“ und „Kriegsgeheul“ und störe den Verständigungsprozess mit Russland. Steinmeier lässt bei dieser ungeheuerlichen Wortwahl völlig außer Acht, dass es Russland war, das durch seine Aggression gegen die Ukraine erst das Sicherheitsbedürfnis der baltischen Staaten und Polens geweckt hat. Was treibt den deutschen Außenminister an, dem auch Ambitionen auf das Amt des Bundespräsidenten nachgesagt werden, Ursache und Wirkung in so eklatanter Weise zu vertauschen?

Putin reibt sich die Hände, ob dieser unerwarteten Schützenhilfe. In Moskau wird Steinmeiers Einlassung als „Stimme der Vernunft“ gelobt. Putin-Versteher gibt es in der SPD zuhauf. Einige verfolgen ökonomische Interessen, weil sie bei russischen Firmen unter Vertrag stehen (Schröder, Voscherau). Andere geben sich als Friedensstifter, die nur eine Sorge antreibt: eine Konfrontation mit Russland zu verhindern – um jeden Preis (Platzeck, Dohnanyi, Erler, Eppler, Gabriel). Dabei werden historische Fakten gerne mal verdreht, um das Appeasement plausibel zu machen. Der frühere Kanzler Gerhard Schröder forderte ein Ende der Sanktionen gegen Russland, weil Deutschland mit dem Krieg gegen Russland große Schuld auf sich geladen und über 20 Millionen russische (!) Todesopfer verursacht habe. Diese Aussage lässt völlig außer Acht, dass Hitlerdeutschland nicht nur Russland überfallen hat, sondern auch Weißrussland, die drei baltischen Staaten, die Ukraine und Polen, also genau die Staaten, die sich durch die gegenwärtige aggressive Militärpolitik Russlands bedroht fühlen. Dass Schröder immer nur an Russland denkt, die kleinen Zwischenstaaten aber völlig unter den Tisch fallen lässt, erinnert fatal an die Außenpolitik von Joachim von Ribbentrop, des Außenministers von Adolf Hitler. Er schloss den berüchtigten Hitler-Stalin-Pakt, in dessen geheimem Zusatzprotokoll die Aufteilung der Zwischenstaaten unter die beiden Aggressoren geregelt wurde. Polen wurde in diesem Plan genau in seiner Mitte geteilt. Als Hitler im 1. September 1939 von Westen nach Polen einmarschierte, folgte ihm Stalin am 17. September von Osten her. In Polen ist dieses zweite Datum im Gegensatz zu den Erinnerungen deutscher Politiker unvergessen. Jedes Schulkind kann es hersagen.

Viele Sozialdemokraten erinnern sich mit wohligen Gefühlen an die Entspannungspolitik von Willy Brandt, die das Eis des Kalten Krieges zum Schmelzen gebracht habe. Sie wollen eine solche Politik der Entspannung auch gegenüber dem heutigen Russland ins Werk setzen. Dabei verkennen sie völlig, dass Putin durch seine Aggressionshandlungen einseitig die Nachkriegsordnung aufgekündigt und zum ersten Mal seit 1945 Grenzen mit militärischer Gewalt verändert hat. Die Aggressionen der Herrscher der Sowjetunion   fanden, wenn man vom Afghanistankrieg absieht, nur innerhalb des eigenen Herrschaftsbereichs, der Warschauer Pakt – Staaten, statt (Niederschlagung der Aufstände in Ungarn, Polen, CSSR, DDR). Die Sowjetführer hüteten sich, ihre Aggressionshandlungen auf das Gebiet der NATO auszudehnen. In der Dritten Welt schürten sie allerdings Stellvertreterkriege, aber immer unterhalb der Schwelle der Konfrontation mit dem Westen. Einen Atomkrieg wollte die SU nicht riskieren. Putin hingegen schickt Truppen über die russischen Grenzen, um die Staaten, die sich nicht in das eurasische Reich zwingen lassen wollen (Georgien, Ukraine), zu destabilisieren und ihnen einen Teil des Staatsgebiets zu rauben. Wie soll eine Entspannungspolitik gegenüber einem Herrscher verfangen, der dazu entschlossen ist, alle Tabus zu brechen, weil er weiß, dass der Westen der angegriffenen Staaten wegen keinen militärischen Konflikt riskieren würde? Deutsche Sozialdemokraten haben allzu oft ihrer Geringschätzung der kleinen Staaten im Vorfeld Russlands Ausdruck verliehen.

Um die aggressive Politik Russlands zu beschönigen, blenden die SPD-Führer alle Verstöße Russlands gegen internationales Recht aus. Russland hat gegen Art 2, 4 der Charta der Vereinten Nationen verstoßen, indem es Nachbarstaaten militärisch angriff. In Bezug auf die Ukraine hat es gegen das Budapester Memorandum von 1994 verstoßen, in dem die Signatarmächte USA, Großbritannien und Russland der Ukraine als Gegenleistung für den Verzicht auf Atomwaffen die territoriale Unversehrtheit garantierten. Russland hat die Vereinbarungen der Charta von Paris von 1990 gebrochen, in der sich 32 europäische Staaten sowie die USA und Kanada verpflichteten, alle Konflikte friedlich beizulegen. Von diesen Vertragsverletzungen ist in den Stellungnahmen der SPD-Größen nie die Rede. Sie werden schamvoll verschwiegen, weil man den russischen Bären nicht reizen möchte. Deutsche Politiker haben sich anscheinend schon so an die Lügen der russischen Propaganda gewöhnt, dass sie es nicht wagen, ihnen die Wahrheit entgegenzusetzen. Deshalb kann Putin immer noch mit dem Märchen hausieren gehen, im Donbass kämpften nur freiwillige russische Soldaten.

Unübersehbar ist, dass die russlandfreundlichen Äußerungen der SPD-Führung auch einen innenpolitischen Zweck erfüllen sollen. Bei Meinungsumfragen auf ca. 20% geschrumpft, bei den letzten Landtagswahlen schwer zur Ader gelassen, versucht die SPD-Führung verzweifelt, sich neue Machtoptionen zu erschließen. Im SPIEGEL fabulierte Gabriel von einer neuen linken Einheitsfront, „Bündnis gegen Rechts“ genannt. Da er weiß, dass die LINKE für ein Bündnis nur zu haben ist, wenn man ihre Russlandfreundlichkeit bedient, erfüllen die NATO-feindlichen Äußerungen Steinmeiers genau diesen Zweck. Seit dem Zusammenbruch des sowjetischen Reiches wiederholen die Politiker der LINKEN notorisch die Lüge des Kremls, der Westen arbeite an der Einkreisung Russlands, um das Land zu demütigen und zu schwächen. Dass sich die Völker des ehemaligen Ostblocks freiwillig dem Westen zuwandten und es noch immer tun, passt nicht in das Feindbild NATO, das die Linke so gerne pflegt. Auch ihr Lieblingswort ist „Provokation“, die Vokabel, die in keinem Kommentar aus Russland fehlen darf. Auch die russischen Hooligans, die sich in Frankreich in brutalen Aggressionen ergingen, sind „provoziert“ worden. Denn russische Aggressionen sind immer nur Reaktionen auf perfide Aktionen russlandfeindlicher Kräfte.

Älteren Sozialdemokraten ist noch geläufig, welche Risiken und Nebenwirkungen der Bruderkuss zwischen KPD und SPD im Jahre 1946 bewirkte. In der SED regierten bald nur noch die ehemaligen Kader der KPD und drückten die Sozis an die Wand.   Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man der SPD zurufen: Viel Glück mit den neuen (alten) Bündnispartnern!

Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass auch die AfD lauthals eine Aufhebung der Sanktionen gegen Russland fordert. Ihre Russlandfreundlichkeit speist sich vor allem aus Antiamerikanismus. Dazu kommt noch die Bewunderung des starken Führers, den Putin mit nacktem Oberkörper zu Pferde allzu gerne gibt. So weit geht die SPD noch nicht. Aber das kann ja noch kommen.

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46 Gedanken zu “Die SPD und Russland: Unterwegs zu neuen Ufern;”

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    @Opa Krempel: Stimmt. Wobei: je staatlicher sie werden, desto mehr meinen sie zu verteidigen. Auch der „IS“ wird inzwischen in erster Linie „verteidigt“.

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    @Roland Ziegler: Es gibt militärische Organisationen, die nach ihrem Selbstverständnis nicht auf Verteidigung, sondern auf Eroberung aus sind: Die ganzen weltanschaulichen Milizen von den Taliban bis zur Al-Baghdadi-Bande. Sie werden zwar allgemein als Milizen aufgefaßt, aber sie haben Gebiete erobert und dort staatliche Strukturen errichtet, in denen sie die Rolle einer regulären Armee innehaben.

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    @Opa Krempel: Ja, der NATO fehlte ihr Gegenpart. Aber nun, so hat man den Eindruck, ist sie ganz froh, wieder eine Existenzberechtigung zu haben. Vielleicht hilft sie auch ein klein bisschen dabei mit, sich eine zu beschaffen. Obwohl das Herr Werner wahrscheinlich für völlig abwegig hält, denn die NATO verteidigt ja nur. Aber was die Verteidigung betrifft: Gibt es eigentlich irgendeine militärische Organisation auf der Welt, die sich nicht als Verteidigung sieht? Klar, es gibt überzeugendere und weniger überzeugende „Verteidiger“. Aber nur weil man „Verteidigung“ drüberschreibt, wird sich kein Gegner die Gelegenheit, eine Bedrohung an die Wand zu malen, ungenutzt lassen. Auch die NATO nicht.

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    @Roland Ziegler. Die NATO ist erst nach dem Mauerfall dazu übergegangen, sich als Wertegemeinschaft zu begreifen und nicht primär als militärisches Bündnis. Dies war das Ergebnis einer heftigen Sinnkrise, denn seit ihrer Gründung hat sich die NATO nicht unwesentlich als Schutzbündnis gegen den Warschauer Pakt definiert, der gerade im Sterben lag.
    Die NATO hatte mit Portugal bereits bei ihrer Gründung eine veritable Diktatur in ihren Reihen und auch später keine Veranlassung gehabt, den putschenden griechischen oder türkischen Militärs den Stuhl vor die Tür zu setzen. Bei der NATO ist auch heute noch die Wertegemeinschaft demokratischer Staaten dem militärischen Sicherheitsgedanken untergeordnet – sonst hätten die sich gegenwärtig in Richtung Diktatur bewegenden Ungarn oder Türken schon längst einen blauen Brief aus Brüssel bekommen. Nur zur Erinnerung: Erdogan hat bereits seit 2012 Partei im syrischen Bürgerkrieg ergriffen, als er Assads Vertreibung von der Macht verlangte, und türkische Sicherheitskräfte haben erkennbar Hilfestellung für die Dschihadistischen Banden in Syrien und dem Irak geliefert. Erst als die türkische Regierung zu Beginn dieses Jahres Aserbeidschan im Konflikt um Berg-Karabach unterstützt und eine weitere Eskalation mit Moskau provoziert hat, hat sich die NATO bemüßigt gefühlt, darauf hinzuweisen, daß die Beistandspflichten nur bei einem unprovozierten Angriff gelten.

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    Eigentlich müsste man mal jenen „wesentlichen Aspekt“ von Herrn Werner: den „Verteidigungspakt“ einer „demokratischen Wertegemeinschaft“ genauer ansehen. Das sind eigentlich zwei Aspekte, die sich gegenseitig ein bisschen im Weg stehen. Bei einem „Verteidigungspakt“ geht es darum, einen Angriff effektiv abzuschrecken. In diesem Zusammenhang gibt es das Sprichwort: „Angriff ist die beste Verteidigung.“

    Wenn nun die „demokratischen Werte“ ins Spiel kommen, erweitert sich der „Verteidigungspakt“, denn nun hat man „demokratischen Werte“, die man verbreiten möchte. Welche das genauer sind, ist nicht ohne weiteres klar, denn obwohl Russland eine unangenehme Autokratie ist, ist Herr Putin ganz zweifellos gewählt worden. Lupenreine Demokraten mögen anders aussehen, aber ich glaube, dass das russische Wahlvolk in seiner Mehrheit Putin gewählt hat und an der Macht sehen will. (Ebendies ist ja das Hauptproblem Russlands.)

    Schließlich muss man sich noch überlegen, ob dieser Doppelaspekt – Verteidigungspakt plus Wertegemeinschaft – wirklich verhindert, dass über Gebühr Einfluss auf andere Staaten genommen wird. Falls Einfluss genommen wird, ist das für den jeweiligen Staat natürlich ein Problem. Ich weiß nicht, ob Herr Werner wirklich behaupten würde (?), dass die NATO auf Einflussnahme auf Russland oder auch z.B. auf Brasilien – auch eine Demokratie – grundsätzlich verzichtet. Wenn sie aber Einfluss zu nehmen versucht, werden diese Staaten dies verhindern wollen. Und schon beginnt eine Eskalationsspirale. Da nützt der ganze Wertegemeinschaft-/Verteidigungsaspekt nichts.

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    Lieber Herr Werner, mit Wahrheit und Wahrnehmung ist das so eine Sache; beide haben etwas mit „wahr“ zu tun. Die NATO ist zwar defensiv ausgerichtet, aber die Wahrnehmung dürfte im Kreml eine andere sein; dort wird für wahr genommen, daß sich die NATO, immerhin der alte Gegner, immer weiter an die eigenen Grenzen heranarbeitet und sich auf Länder ausgedehnt hat, die man kurz zuvor noch selbst regiert hat. Und es ist keineswegs so, daß Jelzin dies so ohne weiteres akzeptiert hätte, zumindest lesen sich die zeitgenössischen Zeitungsartikel anders, die man inzwischen online findet. Vielmehr dürfte es so sein, daß er die sauren Kröten schlucken mußte, weil er gerade nicht die Kraft hatte, aktiv dagegen vorzugehen, und froh war, daß er den Preis für seine Zustimmung in die Höhe treiben konnte (in Form von weiterer Abrüstung oder Wirtschaftshilfe der USA).

    Es ist insgesamt eine fehlende Rücksichtnahme auf die Wahr*nehmung* der jeweils anderen Seite, die die Lage seit den frühen 1990ern sukzessive in eine falsche Richtung lenkt. Und dies betrifft den Westen wie den Osten.

    Fangen wir (willkürlich gewählt) im Frühjahr 1991 an, kurz nach der deutschen Einheit.

    Die baltischen Staaten fordern ihre Souveränität zurück, nachdem der Volksdeputiertenkongreß den Hitler-Stalin-Pakt (die Grundlage für die sowjetische Besatzung des Baltikums) nachträglich anulliert hat. Moskau antwortet mit Panzern auf den Straßen von Vilnius. Der Westen hält sich mit einer Anerkennung der Souveränität zurück. Er fürchtet einen Bürgerkrieg in der Sowjetunion und daß dabei die Nuklearwaffen in die falschen Hände geraten könnten.

    => Die nördlichen Republiken Jugoslawiens erklären nach und nach ihre staatliche Unabhängigkeit und den Austritt aus dem Bundesstaat. Verschiedene westliche Staaten erkennen die Souveränität Sloweniens, Kroatiens und Bosnien-Herzegowinas an. Belgrad antwortet mit Gewalt, auf dem Balkan bricht ein Bürgerkrieg aus. Moskau (wie Paris auch) steht auf der Seite Belgrads, nicht zuletzt aus Gründen alter Solidarität, die noch aus der Zeit des I. Weltkriegs rührt.

    => Als Tschetschenien 1994 nach Autonomie von Moskau strebt, schickt Jelzin sofort bewaffnete Kräfte dorthin, um eine Unabhängigkeitserklärung im Keim zu ersticken. Im Kaukasus herrscht nun auch Bürgerkrieg. Jelzin geht davon aus, daß der Westen ihn gewähren lassen wird und weiterhin allenfalls mit Wattebäuschchen wirft, wie schon im Jahr zuvor, als er das Parlament mit Panzern beschießen ließ.

    => Für Polen, Tschechien, Ungarn (Ländern, in denen die Rote Armee im Kalten Krieg die Unabhängigkeitsbestrebungen unter Panzerketten zermalmt hat) sowie im Baltikum ist der Krieg im Kaukasus der Auslöser, bei dem gewünschten NATO-Beitritt Druck zu machen.

    => Gegen den NATO-Beitritt dieser Länder kann Rußland kaum etwas unternehmen, da es selbst ende der 1990er Jahre zu schwach und gerade bankrott ist. Mit den begrenzten Möglichkeiten bleibt nur, Nachbarländer mit einem starken russischen Bevölkerungsanteil zu beeinflussen, damit diese nicht auch noch in die NATO eintreten. Folge: Im Donbass und auf der Krim erreichen moskaufreundliche Kandidaten eine weit überwiegende Zustimmung; in Georgien werden die Autonomiebewegungen Abchasiens und Südossetiens politisch, finanziell und materiell am Leben erhalten. Rußland verzichtet gleichzeitig darauf, sich diese Regionen einzuverleiben, da der Status Quo bequemer ist (Georgien müßte entweder auf die Regionen verzichten, was es nicht will, oder sie mit Gewalt zurückerobern, was den NATO-Betritt des Landes fürs erste ausschließt).

    => Auch der Westen engagiert sich angesichts der russischen Einflußnahme politisch in den Staaten an der russischen Peripherie (außer vielleicht in der Diktatur Lukaschenkos in Belarus). Pro-westliche politische Gruppierungen erhalten finanzielle, logistische und nicht zuletzt publizistische Unterstützung. In der Ukraine kommt ende 2013 eine Bewegung in Schwung, die den moskaufreundlichen Präsidenten aus dem Amt jagt.

    => Moskau aktiviert seinerseits die rußlandfreundlichen Einwohner der Krim und des Donbass. Die Krim erklärt unter demokratisch fragwürdigen Umständen ihre Unabhängigkeit von der Ukraine und den Beitritt zur russischen Föderation. Rußland hat mit seiner aktiven Unterstützung gegen die Verträge aus dem Jahr 1994 verstoßen, obwohl es eventuell gar nicht nötig gewesen wäre, denn eine Mehrheit für einen Beitritt zur russischen Föderation dürfte es angesichts der Ergebnisse der Präsidentenwahlen auch so gegeben haben.

    Fazit: Die Eskalation rührt vor allem daher, daß zu wenig nachgedacht zu werden scheint, wie eine Aktion auf die jeweils andere Seite wirkt. Allein auf die Aktionen einer der beiden Seiten einzugehen, ist Teil dieser Blindheit.

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    @dbh: Ich hab mir die Liste auf der Wikipedia angeguckt. – Und nach Parteien sortiert. Ergebnis: FDP 43, SPD 24. Nach der dbh-Logik müßte die FDP damit kommunistischer sein als die SPD. Es folgt wieder ein Wort mit 5 Ä: Häääää?

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    Sehen Sie, Punkt 4 habe ich noch vergessen: Wenn es beliebt, der Gegenseite Argumente und Aussagen unterzuschieben, die diese nicht benutzt oder getätigt hat. Über Ihre Sozialisation habe ich keine Vermutungen angestellt. Sie interssiert mich auch nicht. Ob Sie mich tolerieren oder nicht, steht hier gar nicht zur Debatte und ist ebenso uninteressant. Es geht um Argumente und Meinungen. Also besser nochmal lesen, bevor man substanzlose und armselige „Entgegnungen“ in die Maske zergelt.

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    @Opa, Nachtrag

    … guckst du, zum Beispiel, Oberammergau, Gendamerieberichte 1935, Auszüge:

    2. Stand u. Tätigkeit der staatsfeindlichen Bestrebungen: Auch in dieser Beziehung ist nichts bekannt geworden. Eine Ortsgruppe der KPD. hat in Oberammergau nie bestanden. Die SPD. sind teils in die Ortsgruppe der NSDAP., teils in die SA. Reserve II eingetreten.

    … und zu Trutes behaupteten mehrheitl. Zustimmung – für Adolf und die NSDAP – in der Bevölkerung:

    I. Allgemeine politische Lage:

    1. Das anlässlich der Fronleichnamsprozession durch die politische Polizei angeordnete Verbot des Mitführens von Abzeichen, Wimpeln und Fahnen von den katholischen Vereinen (Gesellenverein, Mädchenverein usw.) hat hier verstimmend gewirkt, was bei der früheren und auch jetzigen Einstellung des Grossteils der hies. Bevölkerung kein Wunder ist. Das Verbot wurde von den in Betracht kommenden Vereinen eingehalten. Die 8 Hausbesitzer, die an diesem kath. Feiertag weissblaue Fahnen gehisst haben, zogen die Fahnen auf diess. Veranlassung ohne Widerspruch ein.

    Im übrigen ist die Stimmung der hies. Bevölkerung nicht die beste; wenn irgend etwas beanstandet werden muss, heisst es immer gleich, „Das haben wir wieder dem 3. Reich zu verdanken.“

    Es wird wohl noch lange dauern, bis hier alles richtig in’s Geleise kommt – vom Gemeinschaftssinn und Gemeinnutz ist wenig zu merken.

    Auffallend ist hier auch, dass man von der Bevölkerung und auch den Schulkindern nur selten den „Deutschen Gruss“ geboten bekommt und alles mit „Grüss Gott, Guten Abend“ usw. grüsst bezw. den Deutschen Gruss erwidert.

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    Opa Krempel: ‚Mit Gääääähn (wohlgemerkt fünf Ä) hätte ich auch antworten können. Lassen Sie sich doch einfach einmal ein paar neue Argumente einfallen. – Vielleicht sogar welche, die historisch begründet sind-‚

    … Sie meinen, dass ich breitgetretenen Quark schreibe und ich gähne. Da gibt es einen Zusammenhang. Begründet habe ich alles. Sie müssen es nur sehen wollen.

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    @Opa Krempel
    Sie lassen einen wesentlichen Aspekt außer Acht. Bei der NATO handelt es sich um einen Verteidigungspakt und eine Wertegemeinschaft demokratischer Staaten. Deshalb kann sie anderen demokratischen Staaten nicht verwehren, dem Pakt beizutreten, wenn sie dessen Kriterien erfüllen. Russland war nach dem Ende des Kommunismus für 10 Jahre ein halbwegs demokratischer Staat. Jelzin hat keinerlei Bedenken geäußert, als die kleinen Staaten im Vorfeld Russlands der NATO beitreten wollten. Dass die NATO versprochen hätte, diese ehemaligen SU-Staaten nicht aufzunehmen, ist eine Legende, die die Linkspartei lanciert. Sie entspringt der russischen Propaganda des Kreml. Damals dachten Sicherheitsexperten sogar darüber nach, Russland selbst aufzunehmen, wenn es sich denn als Demokratie stabilisiert hat. Leider ist es anders gekommen. Putin hat das Regime von Amtszeit zu Amtszeit autoritärer gemacht und gleichzeitig die Konfrontation mit dem Westen gesucht. Und zwar vornehmlich aus innenpolitischen Gründen. Er kann seinem geduldigen und leidensfähigen Volk kaum mehr bieten als patriotische Hochgefühle. Vaclav Havel sagte einmal, dass die Ursache für Aggressionen von Staaten gegen ihre Nachbarn immer in der inneren Verhasstheit – in der diktatorischen Struktur – lägen. Das kann man am gegenwärtigen Russland beispielhaft bestätigt finden. Wir sollten uns von der russischen Propaganda nicht irre machen lassen und an unseren Prinzipien festhalten. Die Demokratie wird letztlich über die Diktatur triumphieren.

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    @Rainer Werner: Auch auf die Gefahr hin, Ihnen beim Putin-Bashing in die Suppe zu spucken.
    Wir haben es mit der Eskalation zwischen NATO und Rußland mit einem Henne-Ei-Problem zu tun. Nachdem in Ihrem Artikel die „Eier“ behandelt worden sind, möchte ich einmal auf die Hennen hinweisen.
    Gehen wir dazu ein paar Schritte zurück:

    I. Akt. Frühjahr / Sommer 1990. Die deutsche Einheit steht auf der Tagesordnung der Supermächte. Paris (Mitterand) ist etwas dagegen, London (Thatcher) deutlich. Bonn (Kohl) hat gegen beide aber ein gewisses Erpressungspotential, da er ihnen alle europäischen Wünsche bis auf weiteres blockieren kann. Washington (Bush) spricht sich für die deutsche Einheit aus, aber mit der klaren Bedingung, daß das vereinte Gesamtdeutschland Mitglied der NATO sei. Moskau (Gorbatschow) ist verunsichert. Die NATO ändert ihre Doktrin in eine deutlich defensive Richtung und sichert der Sowjetunion zu, sich nicht auf das Gebiet des Warschauer Pakts ausdehnen zu wollen. Gorbatschow gibt seinen Widerstand auf, da er den Genossen auf dem KPdSU-Parteitag die saure Kröte mit reichlich süßer Soße (der neuen NATO-Doktrin und ebenjener Zusage) servieren kann.
    Nachspiel zum I. Akt. August bis Dezember 1991. Einige alte Apparatschiks versuchen einen Putsch gegen Gorbatschow und scheitern. Die Zentralgewalt der Sowjetunion ist jedoch derart erodiert, daß sie zum Jahresende 1991 aufgelöst wird.

    II. Akt. 1997. Die NATO fühlt sich nicht mehr für ihre sieben Jahre zuvor gegebene Zusage, keine Staaten des Warschauer Pakts aufzunehmen gebunden, zumal es den Warschauer Pakt nicht mehr gibt. Unter anderem die drei baltischen Republiken werden ab 2004 Mitglieder der NATO.

    III. Akt. Herbst 2001. Die Bin Laden-Bande verübt einen schweren Anschlag in den USA, der nicht unbeantwortet bleiben darf. Die Mullah-Omar-Bande, die 5/6 Afghanistans unter ihre Fuchtel gebracht hat und sich weigert, Bin Laden und seine Komplizen an die USA auszuliefern, wird von den USA und ihren Verbündeten angegriffen. Dazu haben sie die zentralasiatischen Diktatoren um Überflugrechte und die Möglichkeit, Truppenstützpunkte zu betreiben, ersucht. Somit betreiben die US-Streitkräfte Stützpunkte auf einem Gebiet, das zehn Jahre zuvor noch Staatsgebiet der UdSSR war.

    Können Sie mir erklären, wie ein russischer Staatschef sein Land angesichts dessen *nicht* durch die NATO bedroht fühlen soll?

    Die Lehren für die Gegenwart hat die russische Führung gezogen:
    Die Osterweiterung der NATO ist zu einem Zeitpunkt erfolgt, als Rußland sich noch davon erholen mußte, als Konkursmasse aus der kollabierten Sowjetunion hervorzugehen. Aber spätestens ab 2012 waren die finanziellen Ressourcen soweit erholt, daß Rußland vor Kraft kaum laufen konnte. Im Gegenzug hatte der Westen mehr als eine Bankrotterklärung abgeben müssen: Ein Angriffskrieg gegen einen souveränen Staat (Irak) unter expliziter Mißachtung des UN-Sicherheitsrats, bekanntgewordene Kriegsverbrechen dort (Stichwort Abu Ghraib) und der sich verfestigende Anschein, daß diejenigen, die die Verbrechen melden, eher mit Anklagen zu rechnen haben als die Kriegsverbrecher selbst. Zu diesen moralischen Bankrotterklärungen des Westens kam hinzu, daß die USA nach mehr als zehn Jahren Krieg gegen den Terror ohne eine Chance, ihn zu gewinnen, kriegsmüde waren und finanziell ausgebrannt (von den europäischen Verbündeten der USA einmal ganz zu schweigen).

    Die seit 2012, der erneuten Präsidentschaft Putins, zu bemerkende deutlich aggressivere Außenpolitik Rußlands ist demnach weniger als Aggression um ihrer selbst willen zu sehen denn als Vorwärtsverteidigung.

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    @dbh: Mit Gääääähn (wohlgemerkt fünf Ä) hätte ich auch antworten können. Lassen Sie sich doch einfach einmal ein paar neue Argumente einfallen. – Vielleicht sogar welche, die historisch begründet sind.

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    @Stefan Trute

    … *rofl*, aber, aber, … ich toleriere Sie und Opa doch. Wirklich! ICH HABE NIX GEGEN WESSIS.

    Was Ihre Unterstellungen – meine Sozialisation – betrifft, liegen Sie ebenso falsch, wie ihre Kenntnisse über die Historie. Allerdings erinnern mich Ihre Einlassungen eher, denn Sie sind es, werter S.T., an die selbstüberhöht, schwulstigen Sendungen des Schwarzen Kanals vom Sudel-Ede … und wie geschrieben, Sie müssen noch üben, ich war nie ‚DDR‘ – aber Sie sind ‚BRD‘.

    Somit schließt sich der Kreis.

    Ich bleibe dabei – wie, u.a., in diesem thread, ff, geschrieben: … wir bewegen uns auf verschiedenen Ebenen, auf Ihre will ich nicht und auf meine werden Sie nie kommen, selbst wenn Sie das wollten.‘ (… au-haua-ha! … jetzt hab‘ ich mich schon selber zitieren müssen.)

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    @Stefan Strute
    Wenn ich wissen will, was ich von Kommunisten zu halten habe, dann les ich gern bei Kurt Schumacher nach. Und dass ihr Kommunisten die Feinde des deutschen Arbeiters seid, steht ja wohl außer Frage. Und dass Kurt Schumacher bei den heutigen Sozis verhasst ist, zeigt, was man von den heutigen „Linken“ halten darf, deshalb darf man die Begriffe „Linke“, „Kommunisten“ und „Deutschenhasser“ auch synonym verwenden.

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    @Opa Krempel

    Wie sehr auf rechter Seite dasjenige gespiegelt wird, was man bei der Linken kritisiert, sieht man beim Blonden Hans exemplarisch.
    1. Entsorgung der Nazizeit: Die offizielle Darstellung in der DDR bezeichnet die Nazis oder Faschisten als die Handlanger der aggressivsten Elemente des Kapitalismus (Agententheorie), die „progressiven Traditionen“ des deutschen Volkes, speziell der Arbeiterklasse, blieben davon unberührt. Wie Stalin sagte: „Die Hitler kommen und gehen, das deutsche Volk aber bleibt bestehen“. Da sich die DDR in dieser Tradition sah, fühlte sie sich für eine Aufarbeitung der Verbrechen auch nicht zuständig. Beim Hans waren auch die Nazis, hier als extremste Version der „Linken“, Schuld, das Resultat ist das gleiche: Krieg und Verbrechen haben mit dem Deutschen Volk nichts zu tun.
    2. Der Anspruch, das „Volk“ zu vertreten, hier vor allem das werktätige oder schaffende, dort das deutsche. Wobei beide internationalistisch sind, hier wird das Volk von der Bourgeoisie geknechtet, bzw im „Arbeiter- und Bauernstaat“ bedroht, dort schlicht von der „Linken“, die die Völker knechtet.
    3. Von der eigenen Anschauung abweichende Meinungen werden nicht toleriert, sondern gebrandmarkt. „Dissidenten“ sind hier „Reaktionäre“, „Klassenfeinde“, dort „Volksverräter“, „Deutschenhasser“ oder schlicht „Linke“.
    Dieses alles muss man nur „glauben“.
    Dergestalt „erleuchtet“, steht man automatisch immer auf der „richtigen Seite“. Man weiß Bescheid. Und kann dann völlig ironiefrei Morgenstern zitieren.

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    Opa Krempel: ‚ “Getretener Quark wird breit, nicht stark”. Die Behauptung, die NSDAP sei sozialistisch und darum links, weil das so im Namen stehe, wird durch Wiederholung auch nicht wahrer. Es kann natürlich auch sein, daß Sie sich das politische Spektrum als Kreisperipherie vorstellen, wo es keinen Unterschied macht, ob man sich bei exp(-i*pi) oder exp(+i*pi) befindet.‘

    … Opa, nix für ungut, das hatten wir (beide) schon ff durch, … ich antworte DAHER! mal mit Christian Morgenstern, ‚Weil, so schließt er messerscharf, // nicht sein kann, was nicht sein darf.‘ … gääääähn!

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    @dbh „Getretener Quark wird breit, nicht stark“. Die Behauptung, die NSDAP sei sozialistisch und darum links, weil das so im Namen stehe, wird durch Wiederholung auch nicht wahrer. Es kann natürlich auch sein, daß Sie sich das politische Spektrum als Kreisperipherie vorstellen, wo es keinen Unterschied macht, ob man sich bei exp(-i*pi) oder exp(+i*pi) befindet.

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    Stefan Trute: ‚Konzentrationslager verweisen, deren erste Insassen doch auch Kommunisten und Sozialdemokraten waren, die Sie kurz zuvor als ” Kumpels von Adolf” verhöhnen und verunglimpfen.‘

    … gäääähn. In Rabulistik sollten Sie sich noch ein wenig üben.

    Sozialismus ist Sozialismus ist Sozialismus ist links. Ob SPD, KPD, Maoisten, NSDAP, SED, Linke, Grüne … bla, bla, neuerdings die Merkel – ‚C“D’U.

    Dass die sich gegenseitig, des Machtanspruches wegen, an die Gurgel gehen, zum Schaden aller, ist Historie bis auf den heutigen Tag.

    ‘Rechts’ gibt ‘s nicht, weil alle ‘rechts’ sind, bis auf einen. Warum? … ‘links’ muss immer am weitesten ‘links’ sein. Das verlangt der Machtanspruch der sozialistischen Ideologie; verteilen was anderen gehört, wobei den Gleicheren unter den gleichen, das Meiste gehört. (frei nach Orwell)

    DAHER! sind andere immer ‘rechts’. Selbst linke Gesinnungsgenossen. Bis hin zum Brudermord. Beispiele in der Historie zuhauf.

    … aaaaber es gibt das ‚Recht‘. Davon verstehen Sie, werter S.T., aaaaber nix.

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    Blonder Hans, fassen Sie sich, kommen Sie wieder runter. Bin ja schon froh, dass Ihr Hamster nicht bohnert. Ihr Furor hat Ihnen Ihr Wahrnehmungsvermögen getrübt; nirgendwo habe ich geschrieben, dass mir das Internet oder Deutschland oder das Vaterland nicht passt. Lesen Sie nochmal nach! Ihren anempfohlenen Wohnortwechsel lehne ich dankend ab. Er zeigt jedoch, wes Geistes Kind Sie sind und von welchem „Vaterland“ Sie träumen. (Wäre ich Sie, würde jetzt selbstverständlich ein Link mit irgendeinem strunzdämlichen Foto oder Filmchen als Ausweis meiner Medienkompetenz und Weltgewandheit im Internet folgen!) Besonders apart wird Ihre Argumentation, wenn Sie auf NS – Konzentrationslager verweisen, deren erste Insassen doch auch Kommunisten und Sozialdemokraten waren, die Sie kurz zuvor als “ Kumpels von Adolf“ verhöhnen und verunglimpfen.

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    @Stefan Trute

    Genau das. Und dass es so kommt, werde ich dem Kreml niemals verzeihen (als ob es jemanden bewegt). Die Warnungen sind vollkommen berechtigt, die Gefahren sind real. Mir sind diese Leute lieber, als die Militaristen. Und trotzdem, an der Grenze zum Westen stehen gut ausgerüstete Verbände, die ständig trainieren. Kaliningrad kann uns ausradieren. Vor denen habe ich Angst. Und wenn es die russische Macho-Ehre verlangt, dass sie uns plattmachen können und wir Aggressoren sind, weil wir uns verteidigen können wollen, dann inşallah, nimmt die Tragödie ihren Lauf. Genau deswegen sind Leute, die versuchen zu kühlen, so wichtig. Mag sein, dass die Friedensbewegung theoretisch nicht Recht hatte, aber ohne wären Waffen eingesetzt worden. Salto Mortale: Weil wir so viele Warner, Mahner, Appeaser, Träumer und dumme Menschen haben, kann ich unsere Aufrüstung vertreten.

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    @Stevanovic

    Was folgt aus Ihrer Feststellung, der Westen habe im konventionellen Bereich nichts vergleichbares? Ein neues Wettrüsten, weils schon mal geklappt hat? Bei Rheinmetall und Co. werden sie sich schon die Hände reiben.

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    S.T.: ‚ … Hitler hatte damals Millionen Fans, die übergroße Mehrheit des deutschen Volkes. Das ” Vaterland”, wie Sie es sehen, hat es nie gegeben. Nur in Ihrer Phantasie und den Halluzinationen einiger “Meisterdenker” aus Schnellroda. Aber da ich nicht “aus Ihrer Wahrheit’” bin, habe ich auch nicht die Intention, Ihnen Ihr schönes Weltbild zu nehmen. Nur unkommentiert kann ich den Schwachsinn, den Sie hier verbreiten, auch nicht lassen.‘

    Also, das Internet mit seinen Datenbanken passt Ihnen nicht, Deutschland passt Ihnen nicht, Vaterland passt Ihnen nicht … was wollen Sie in Deutschland? Hauen Sie doch ab! … und werter Herr Stefan Trute, Sie können mir ganz bestimmt nix, gar nix nehmen.

    … woher nehmen Sie eigentlich die Behauptung, die übergroße Mehrheit des deutschen Volkes war Fan von Adolf Hitler? … selbst die, die Adolf Hitler gewählt haben, werden mit Sicherheit nicht Krieg und Ausschwitz … gewählt haben.

    Wenn Sie schuldig waren, persönlich was aufzuarbeiten haben, nur zu, legen Sie sich auf die Couch. Ihre Projektionen verwenden Sie dann bitte für Ihren Eigenbedarf.

    Meine Großeltern, Deutsche, waren keine Nazis. Hab und Gut wurde Ihnen ebenso wie die Heimat, völkerrechtswidrig genommen. Die Toten aus meiner Familie im 2. Weltkrieg sind auch nicht besoffen vom Wachturm eines KZ gefallen, sie sind durch Vertreibung, z.B. die Beneš-Dekrete und durch Flächenbombardements anglo-amerikanischer Flugzeuge auf Wohngebiete [sic!] um ihr Leben gebracht worden.

    … die letzen Reichstagswahlen in Deutschland am 5. März 1933, waren keine freien Wahlen. Trotzdem stimmten mehr als 56% der Deutschen gegen A.H. und die NSDAP. Die nach dem Reichstagsbrand am 27. Februar 1933 erlassene ‘Notverordnung zum Schutz von Volk und Staat’, setzte die bürgerlichen Grundrechte außer Kraft und leitete Verfolgung und Ermordung vieler Oppositioneller ein.

    Viele Inhaftierte wurden, in den bereits ab Februar 1933 [sic!] errichteten Konzentrationslagern, interniert und körperlich misshandelt.

    Eine Diktatur hat bestenfalls Begünstigte als Fan. Der Rest sind Befehlsempfänger. Das sollte ein ‚BRD‘-Gimpel, wie Sie es sind, wissen.

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    @ Stefan Trute

    Na klar hat der Westen diese Interessen. Und wirtschaftlich ist er natürlich höchst aggressiv, die Tatsache kann man nicht leugnen, über die Bewertung kann man vorzüglich streiten. Aber der militärische Teil ist schlicht nicht so, die Fakten geben das nicht her.
    Nur weil jemand in Russland behauptet, dass ein Schützenverein und vier Flugzeuge im Baltikum ihn nachts nicht schlafen lassen, ist das noch lange keine Bedrohung. Das Raketenabwehrsystem der NATO war politisch dumm und militärisch unnötig – zugegeben. Mit einem Dutzend Abwehrraketen gegen einen russischen Nuklearschlag mit hunderten Gefechtsköpfen antreten – im Ernst, das ist keine Bedrohung für Russland. Die können uns alle umbringen, das sollte sie doch ruhig schlafen lassen. Nuklear ist alles wie früher. Aber Iskender Raketenbatterien in Kaliningrad, mitten im europäischen Osten – der Westen hat nicht im Ansatz etwas Vergleichbares.

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    Hätte, hätte, Fahrradkette… Da hätten wir heute auch noch das Kaiserreich! Fänden Sie wahrscheinlich gut, Hans. Ein Traum!

    Tja, selbst wenn es so gewesen wäre, wie es nicht war – SPD als Kumpel von Adolf – wäre sie nicht allein gewesen. Hitler hatte damals Millionen Fans, die übergroße Mehrheit des deutschen Volkes. Das “ Vaterland“, wie Sie es sehen, hat es nie gegeben. Nur in Ihrer Phantasie und den Halluzinationen einiger „Meisterdenker“ aus Schnellroda. Aber da ich nicht „aus Ihrer Wahrheit'“ bin, habe ich auch nicht die Intention, Ihnen Ihr schönes Weltbild zu nehmen. Nur unkommentiert kann ich den Schwachsinn, den Sie hier verbreiten, auch nicht lassen.

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    Scheint doch noch um was anderes zu gehen (um den NATO-Gipfen in Warschau und die Gefahr der atomaren Wideraufrüstung:

    http://www.zeit.de/2016/27/nat.....and-westen

    Irre. Früher hatte man wneigstens zwei handfeste Meinungsverschiedenheiten, wie ein Staat aufgebaut sein sollte: Kapitalismus vs. Kommunismus. Übriggeblieben ist der Kapitalismus. Das führt aber nicht zu einem Ende der Rüstungsspirale. Im Gegenteil, scheint es manchmal, führt das Konkurrenzdenken wieder hinein.

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    Puh – ob Putin eher einen Atomkrieg riskiert als die alten UdSSR-Apparatischiks? Ich glaube das ist die falsche Frage, denn diese Alternative existiert nicht mehr. Sondern: Ist vielleicht Putin berechenbarer als eine derzeit wahrscheinliche Alternative un Russland. Danach sollte sich Politik ausrichten. Daß aber die SPD mit ihrem Gasprom-Kanzler und der ‚Nord Stream AG‘, die Polen ins Abseits stellt, schon länger eine recht merkwürdige Rolle spielt, ist unzweifelhaft. Auch ein kleineres Übel ist ein Übel.

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    Es geht weniger um die Apokalypse. Wenn jetzt tatsächlich „Säbelrasseln und Kriegsgeheul“ ertönen würde, könnte das dazu führen, dass ein Kommandant in der Ostukraine ein paar Schüsse mehr absetzt und ein paar Leute mehr sterben. Vor diesem Hintergrund verstehe ich das. Dann wäre es sehr sinnvoll, „Säbelrasseln und Kriegsgeheul“ sein zu lassen und stattdessen die Aussicht auf faire Wahlen anzubieten. Mit der Auflage allerdings, dass die Wahlen eben auch wirklich fair sein müssen, d.h. wenn sie, wie bei der Krim, nicht fair werden, dass sie dann auch nicht anerkennenswert sind und auch nicht anerkannt werden. Soweit ich sehe ist dies der Standpunkt Steinmeiers, und ich finde ihn richtig. Man mag das anders sehen und falsch finden, aber besonders eklatant oder wenigstens spektakulär ist eine solche Sicht nicht.

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    Ja, ja, nur Russland hat Interessen in seinem direkten Vorfeld, der Westen natürlich gar nicht; er vertritt nur ganz selbstlos das Sicherheitsbedürfnis der Ukraine, von Lettland, Litauen, Estland, Georgien und anderen. Ganz ohne wirtschaftliche und militärstrategische Aspirationen, ist klar! Wenn man dann noch die „Rote-Socken-Kampagne“ aus der Mottenkiste holt: LINKE = KPD, und die SPD in die Nähe der „unguten“ Traditionen deutsch -russischer Zusammenarbeit rückt, stimmt die Allianz wieder. Und sowas von einem Sympathisanten jener Grünen Partei, die von Fischer bis Kretschmann jede „Machtoption“ unter äußerst flexibler Handhabung der eigenen politischen Positionen weidlich zu nutzen wußte.

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    Um es vielleicht etwas besser zu erklären: Was mir nicht gefällt, ist, dass sich die politische Kultur, seit es die AfD gibt, verändert hat. Die Leute werden zu Lyrikern und hören ahndungsvoll haarfeinste Andeutungen, Wortfelder, Intentionen; sie hören die Nachtigall trapsen und das Gras wachsen. Pegida lässt grüßen. Warum bleiben wir nicht einfach bei den Sätzen, die unsere Politiker sagen?

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    Stevanovic: ‚Ja, Steinmeiers Aussagen kann man wunderlich finden, ich finde sie schlicht falsch –OK. Aber wenn die SPD in einer Reihe mit Ribbentrop steht, dann ist ein Blumenstrauß für Muttertag eine Relativierung des Holocaust. Der Artikel klingt wie eine diskutable Meinung, gefangen im Kopf vom blondenhans.‘

    … *rofl*, Gen. Stevanovic, ohne die SPD wäre die deutsche Geschichte im 20en Jahrhundert ff, eine schöne Geschichte, ein Traum. Geblieben ist ein Albtraum. Ob als Kriegstreiber anno 14, Adolfs und der Kommunisten ihre Kumpels, das war alles Kackscheisse opportunistische Politik, Verbrechen am Vaterland. Soziaaaaaldemokratisch.

    Die SPD sollte sich vor Scham und Demut nur noch auf allen Vieren VORWÄRTS bewegen. Selbst wenn Onkel Uhu zuzustimmen wäre, bespricht man so einen Vorhalt mit seinen Bündnispartnern.

    Aaaaber, was schreibe ich, als ob soziaaaaldemokratischer Verrat was Neues in der Historie wäre. Da kann man glatt ein Lied von singen … ts, ts, ts.

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    Ja, Steinmeiers Aussagen kann man wunderlich finden, ich finde sie schlicht falsch –OK. Aber wenn die SPD in einer Reihe mit Ribbentrop steht, dann ist ein Blumenstrauß für Muttertag eine Relativierung des Holocaust. Der Artikel klingt wie eine diskutable Meinung, gefangen im Kopf vom blondenhans.

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    @IGORW

    ..was Ihr Kopf projiziert, wenn ich frage was Angela Merkel – für Sie, werter ‚IGORW‘ – ist … ts, ts, ts.

    Kann ich so schreiben, Angela Merkel ist keine lupenreine Demokratin? … oder wie oder was?

    Mich brauch niemand retten – I’m Free!

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    ..achnee: „ungeheuerlich“ und „aggressiv“ wären diese Worte. Nicht unerträglich. Herr Werner kann die Worte gerade noch ertragen.

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    @IGORW: Mir ist egal, was Steinmeier sagen wollte; mich interessiert, was er gesagt hat und ob, wie das im Artikel behauptet worden ist, seine „Wortwahl“ (!) „unerträglich“ sein könnte. (Überhaupt überrascht es mich, wie wenig die Leute ertragen können.)

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    derblondehans:… „endlich mal jemand der Ahnung hat, werter ‘IGORW’, was meinen Sie? … was ist Angela Merkel?“
    Verschwörung, überall Verschwörung! Böse, böse Angela Merkel! Und die sehr bösen Amerikaner – die sind an allem schuld! Hilfe! Putin, rette uns!

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    Die Sozis glauben Rot-Rot-Grün hat eine Mehrheit, ich pendele dieses antideutsche Bündnis auf 30 %. Die Aufgewachten werden nicht mehr eindösen. Und ob die Scharia Partei Deutschelan jetzt Putin ankriecht, sollte die Wähler nicht umstimmen.

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    IGORW: ‚Also man sieht dass Sie kein Diplomat sind. Was Steinmeier eigentlich sagen wollte (Übersetzung “Diplomatisch” – “SPD-Deutsch”): “Putin ist ein lupenreiner Demokrat”‘

    … endlich mal jemand der Ahnung hat, werter ‚IGORW‘, was meinen Sie? … was ist Angela Merkel?

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    Der Kommentar erinnert gut an den Hitler -Stalin pakt, an den eben auch am 22.Juni zu erinnern ist
    und die Folgen für Polen und osteuropa,die bis heute,
    in grossen Teilen nicht nur der linken,sondern der Kultur und Politikszene viel zu wenig anerkannt ,bekannt und verstanden sind.DAs Säbelrasseln war von Steinmeier eben in der Vagheit auf den Westen und nicht
    auf Putin bezogen.Es ist traurig für Europa und Deutschland, wie sehr wichtige aussenpolitische Fragen
    von parteiinternen Kämpfen bestimmt sind,statt von
    weitsichtigen Debatten in einer geopolitisch immer
    schwierigeren Zeit siehe Saudi Arabien, Russland, Türkei,Mali, Sudan, Jemen, Lybien und Afghanistan…
    im Zeitalter vom cyberwar, der ja durch Putinrussland schon gegen baltische Staaten eingesetzt worden ist, auch im Zeitalter der Atomwaffen,von denen Putin ja nun auch zu viele besitzt so wie die USA, Pakistan und das Brexit england und Frankreich auch,sind die alten Metaphern
    einer alten Friedensbewegung analytisch kaum noch brauchbar,oder will Steinmeier seinen SPD kollegen Stoltenberg so verdächtigen mit dem Säbel zu rasseln,
    oder meint er den Säbel von Von der LEyen oder doch
    den des russisch oder amerikanisch militärischen industriellen Komplexes?Warum redet er, wenn schon,
    nicht genauer??Tja, leider alles Parteigezänk,was dahinter steckt und Wahlstrategie versuche.Dazu solche
    Themen zu gebrauchen ist aber riskant und fördert
    nicht die Stabilität Europas

  40. avatar

    Roland Ziegler: „Ist das falsch? Wäre das Gegenteil richtig: “Was wir jetzt tun sollten, ist durch lautes Säbelrasseln und Kriegsgeheul die Lage weiter anzuheizen”?“
    Also man sieht dass Sie kein Diplomat sind. Was Steinmeier eigentlich sagen wollte (Übersetzung „Diplomatisch“ – „SPD-Deutsch“): „Putin ist ein lupenreiner Demokrat“

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    Steinmeier hat gesagt: „Was wir jetzt nicht tun sollten, ist durch lautes Säbelrasseln und Kriegsgeheul die Lage weiter anzuheizen“.

    Ist das falsch? Wäre das Gegenteil richtig: „Was wir jetzt tun sollten, ist durch lautes Säbelrasseln und Kriegsgeheul die Lage weiter anzuheizen“?

    Oder irrelevant: „Es ist egal, ob wir durch lautes Säbelrasseln und Kriegsgeheul die Lage weiter anheizen oder nicht“?

    Oder überflüssig: „Wir haben gar nicht vor, Säbelrasseln oder Kriegsgeheul anzustimmen, sondern machen eine völlig harm-, ziel- und folgenlose Übung namens Anaconda“?

    Viele andere Möglichkeiten gibt es nicht. Welche dieser Aussagen stimmt nun? Ich bin hier der Ansicht von Steinmeier. Aber was man auch immer dazu meint; wenn Sie diese „Wortwahl“ ungeheuerlich finden, dann sind Sie um Ihr Nervenkostüm nicht zu beneiden.

  42. avatar

    „Diese Aussage lässt völlig außer Acht, dass Hitlerdeutschland nicht nur Russland überfallen hat, sondern auch Weißrussland, die drei baltischen Staaten, die Ukraine und Polen“

    Die baltischen Staaten waren erst kurz vorher von der UdSSR überfallen worden, daher empfanden weite Teile der Bevölkerung den Einmarsch der deutschen Armee als Befreiung und gedenken ihrer für die deutschen Truppen kämpfenden Landsleute noch heute.
    Das ist heutzutage vielleicht nicht politisch korrekt, aber eine historische Tatsache.

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